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Zwei Wochen ohne Dusche
Ist das wirklich gut für unsere Haut?
4. Oktober 2021 um 06:13 Uhr
Schweißgeruch und fettige Haare: Hält unsere Reporterin durch?
Duschgel, Bodylotion, Deodorant – weil wir uns immer sauber fühlen und frisch riechen wollen, quellen unsere Badezimmerschränke über. Einen großen Gefallen tun wir uns aber nicht, wenn wir uns übermäßig pflegen. Durch die vielen Pflegeprodukte greifen wir die natürliche Schutzschicht der Haut, das Mikrobiom, an. Für die Umwelt sind weniger Körperpflegeprodukte sicher mehr, aber gilt das auch für Körperhygiene? RTL-Reporterin Anke Reichardt hat einen extremen Selbstversuch gewagt und sich zwei Wochen lang weder geduscht, noch ihre Haare gewaschen. Was das mit ihrer Haut gemacht hat und wie sie beim Geruchs-Check ihrer Freunde abgeschnitten hat – im Video.
Nach zweiwöchigem Duschverbot fühlt sich unsere Reporterin nicht mehr wohl in ihrer Haut.
RTL
Unsere Haut kann sich selbst reinigen und pflegen
Aus dermatologischer Sicht sei der Verzicht auf Reinigungsmittel sogar eine gute Idee, sagt die Berliner Hautärztin Viktoria Buck im RTL-Interview. Laut Expertin duschen wir jeden Tag 30 bis 40 Prozent der guten Bakterien unsere Haut in den Abfluss. Das schädigt die natürliche Barriere und den pH-Wert, der zwischen 4,7 und 5,75 liegt. Zum Vergleich: Der pH-Wert von Wasser liegt bei 7. Bei der Gesichtspflege lohnt es sich daher, den Säuregehalt durch die gezielte Anwendung von Produkten auszugleichen, beispielsweise durch Seren. Grundsätzlich ist die Haut so konzipiert, dass sie sich selber reinigen und pflegen könne.
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Bekommen Duschmuffel seltener Allergien?
Schaden ausgiebige Duschen mehr, als dass sie uns nützen?
Sogar die Wissenschaft beschäftigt sich mit dem Thema der reduzierten Körperhygiene. 2018 fand das Team um den Forscher Gayan Bowatte heraus, dass Jugendliche, die die Körperhygiene gerne mal ausfallen lassen, seltener Allergien entwickeln. Häufiges Baden bzw. Duschen sowie die übermäßige Verwendung von Cremes und Lotionen schädigen die Hautbarriere, erhöhen ihre Permeabilität (also ihre Durchlässigkeit) und können letztlich Allergien auslösen oder verstärken. Diese Hypothese überprüften die Wissenschaftler anhand der Daten von 2755 Teilnehmern zweier deutscher Geburtskohorten.
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