Viele Frauen fragen sich, ob sie während der Schwangerschaft Kaffee trinken dürfen und ob zu viel Koffein ihrem Kind schaden kann. Grundsätzlich muss man nicht gänzlich auf Kaffee verzichten, wenn man schwanger ist. Allerdings sollte der Konsum deutlich reduziert werden. Es gibt auch Frauen, denen die Lust auf den Koffeinkick vergeht, wenn sie schwanger sind. Andere wollen jedoch auf ihren Kaffee am Morgen nur ungern verzichten.
Kann Kaffee meinem Baby schaden? Wie viele Tassen sind in der Schwangerschaft und Stillzeit ok? Was ist mit Energiydrinks? Hier beantworten wir alle deine Fragen rund ums Thema Kaffee in der Schwangerschaft und geben Tipps, wie du trotzdem nicht auf den Energie-Kick am Morgen verzichten musst.
Artikelinhalt
- Darf ich in der Schwangerschaft Kaffee trinken?
- Ist Kaffee in der Schwangerschaft schädlich für mein Baby?
- Welches Getränk enthält wie viel Koffein?
- Immer die gesamte Tagesmenge an Koffein im Blick behalten!
- Welche Muntermacher kann ich statt Kaffee trinken?
- Kann ich Kaffee in der Stillzeit trinken?
- Verwendete Quellen:
Auf einen Blick
Darf ich in der Schwangerschaft Kaffee trinken?
Ein Alltag ohne Kaffee? Für viele Menschen nur schwer vorstellbar. Aber jetzt bist du schwanger und fragst dich, ob du deinem Baby zuliebe komplett auf den Wachmacher verzichten musst? Da können wir erstmal Entwarnung geben: Kaffeetrinken in der Schwangerschaft ist nicht verboten. Wichtig für dich als Schwangere ist nur, darauf zu achten, dass du nicht zu viel Koffein zu dir nimmst. Eine erhöhte Menge Koffein am Tag kann deine Schwangerschaft und das Wachstum deines Baby beeinflussen. Als unbedenklich für dich und dein ungeborenes Kind gelten, laut der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA, 200 Milligramm Koffein am Tag. Das entspricht in etwa zwei bis drei Tassen Kaffee (150 ml) oder auch vier Tassen schwarzem oder grünem Tee.
Ist Kaffee in der Schwangerschaft schädlich für mein Baby?
Wenn du als Schwangere regelmäßig mehr als zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag trinkst, könnte das dein Baby belasten. Sein But nimmt nämlich genauso viel Koffein auf wie deines, das Ungeborene kann dies aber viel langsamer abbauen. Wichtige Enzyme (Cytochrome), die für den Abbau von Koffein zuständig sind, fehlen deinem Baby noch bzw. sind noch nicht ausreichend vorhanden. Einige Studien legen den Verdacht nahe, dass Schwangere, die regelmäßig viel Kaffee in der Schwangerschaft getrunken haben, häufiger Kinder mit geringem Geburtsgewicht zur Welt bringen. Bedenklicher ist aber noch, dass sich die Risiken für eine Fehlgeburt ab einer Zufuhr von mehr als 300 Milligramm Koffein am Tag, laut einer dänischen Metaanalyse von 2017, erhöhen. Die Metaanalyse entstand in Zusammenarbeit mehrerer Institute der Universität Aarhus und einigen Krankenhäusern . Du solltest daher darauf verzichten, mehr als zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag zu trinken. Wichtig für dich zu wissen ist, dass Koffein, genau wie bei dir, auch die Eisenaufnahme deines ungeborenen Babys hemmt, den Herzschlag beschleunigt und die Blutgefäße verengt. Übrigens: Nachdem du eine Tasse Kaffee getrunken hast, dauert es ungefähr eine Stunde, bis das Koffein im Blutkreislauf deines Kindes angekommen ist.
Welches Getränk enthält wie viel Koffein?
Durchschnittliche Koffeingehalte von Getränken
(nach EFSA 2015)
200 ml Filterkaffee
ca. 90 mg
60 ml Espresso
ca. 80 mg
200 ml schwarzer Tee
ca. 45 mg
200 ml grüner Tee
ca. 30 mg
250 ml Cola-Getränke
25 mg/330 ml (Dose ca. 35 mg)
250 ml Energydrink (1 Dose)
ca 80 mg
200 ml Kakao-Getränk
ca. 8 bis 35 mg
Immer die gesamte Tagesmenge an Koffein im Blick behalten!
Zwei Tassen Kaffee am Morgen, mittags eine große Cola und nachmittags noch ein schwarzer Tee? Wer mit Hilfe der Tabelle oben die Koffeinwerte für den ganzen Tag addiert, stellt leicht fest: Das ist zu viel, zumindest, wenn du öfter diese Koffeinmengen zu dir nimmst.
Auf Energydrinks solltest du jetzt ganz verzichten. Der Grund: Sie enthalten viel Koffein, meist zusammen mit den Stoffen Taurin, Inosit und Glucuronolacton, oft in hohen Konzentrationen. Alle Erfrischungsgetränke mit einem Koffeingehalt von mehr als 150 mg pro Liter, zum Beispiel auch Energydrinks, müssen die Hinweispflichten der EU-Lebensmittelinformationsverordnung erfüllen und den Warnhinweis „Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen" tragen, gefolgt vom tatsächlichen Gehalt an Koffein pro 100 ml.
Auch in dunkler Schokolade kann sich übrigens ganz schön Koffein verstecken, nämlich 80 mg in einer 100-Gramm-Tafel.
Welche Muntermacher kann ich statt Kaffee trinken?
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Zugegeben, die Wirkung von Koffein ist nicht so leicht zu ersetzen. Aber vielleicht bringen dich auch diese Rituale am Morgen in Schwung: