Dauerhafte müdigkeit ist ein sos signal des körpers

Ob wir uns müde oder energiegeladen fühlen, bestimmen viele Faktoren – einige davon, können wir selbst beeinflussen.  

Fühlen Sie sich auch ständig erschöpft und wünschen sich mehr Energie? Vielleicht haben Sie sogar bereits Ihren Arzt darauf angesprochen, aber dieser konnte keine Erklärung finden? Das ist kein Grund die Müdigkeit einfach hinzunehmen oder sich gar an ein Leben auf Sparflamme zu gewöhnen. Es gibt einige Ursachen für Müdigkeit, die wir viel zu oft verkennen. Wenn Sie sich auf Spurensuche begeben, können Sie sich Ihre Energie leicht zurückholen!

Lesen Sie hier, warum Stress, bestimmte Nahrungsmittel und sogar unsere Verdauung müde machen können und wie Mikronährstoffe unser Energielevel beeinflussen.

Was ist Müdigkeit?

Jeder Mensch kennt es, müde zu sein. Gesunde Müdigkeit zeigt uns, wann es Zeit ist zu entspannen oder zu schlafen. Doch nicht immer folgt Müdigkeit auf eindeutige Auslöser wie zu wenig Schlaf oder sportlicher Betätigung. Wenn wir uns auch mit ausreichend Schlaf nicht ausgeruht fühlen, möchte uns unser Körper ein Zeichen geben, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Ob wir uns müde fühlen oder Energie haben, dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich: Die Versorgung mit Mikronährstoffen, ausreichend Schlaf und Bewegung, Stress und auch unsere Verdauung oder stille Entzündungen haben ihren Anteil daran.

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Müdigkeit ist ein SOS-Signal unseres Körpers

Müdigkeit ist ein Signal des Körpers, das uns etwas fehlt. Alle Prozesse in unserem Körper laufen ineinander und sind voneinander abhängig. Läuft dieses „System“ optimal, stehen wir voller Energie im Leben. Hormone, Enzyme und Mikronährstoffe kreisen in unserem Körper und sie steuern Herzschlag, Atmung, Verdauung, Muskulatur und vieles mehr. Gerät diese fein austarierte Balance aus dem Gleichgewicht, zerfällt das Mosaik aus stabilen Abläufen, die unsere Lebensenergie bereitstellen. Unser Körper strebt nach diesem Gleichgewicht, doch es ist nicht selbstverständlich und störanfällig.

Woher unsere Energie kommt

Energie hält uns am Leben und treibt uns an. Um unsere Nahrung in Energie umzuwandeln, besitzen wir eine unvorstellbare Menge von etwa 100 Billionen kleinen Kraftwerken in unserem Organismus. Diese heißen Mitochondrien. Sie befinden sich in jeder Zelle und produzieren unsere gesamte Energie. Die entstandene Zellenergie nennt sich ATP (Adenosintriphosphat). Wie es unseren Mitochondrien geht, ist auch das Ergebnis unserer Ernährung.

Voraussetzung für die Produktion von Energie sind Stoffe, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen. So tragen die Vitamine C, B1, B2, B6 und B12, Pantothensäure, Biotin, Eisen, Jod, Magnesium, Kupfer und Eisen zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.

Weniger Müdigkeit: Die richtige Ernährung

Fühlen wir uns dauerhaft müde und schlapp, kann das ein Zeichen dafür sein, dass uns Mikronährstoffe fehlen. Idealerweise sollten wir unserem Körper täglich jene Nährstoffe zuführen, die er braucht, um stressresistent zu bleiben – und energiegeladen durch den Tag zu gehen. Wenn wir jedoch das Falsche essen, kann der Körper in ein Defizit geraten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich fünf Portionen Gemüse und Obst als Basis für vielfältige, ausgewogene Ernährung, dazu Vollkorn, Nüsse und Hülsenfrüchte. Eine solch vollwertige Ernährung liefert uns Mikronährstoffe wie Vitamine und Spurenelemente in ausreichender Menge.

Bei Stress und Müdigkeit neigen wir dazu, unsere gesunde Ernährung zu vernachlässigen. Ist die Zeit knapp oder es fehlt die Energie zum Einkaufen und Zubereiten frischer Kost, greifen wir eher zu schnellen Snacks, Fertigkost und Süßem – kalorienreiche, aber nährstoffarme Lebensmittel. Laut einer Studie des US-Instituts „Psychology of Eating“ sind drei von vier Menschen „Stress-Esser": Das Gehirn fordert bei Stress Nahrung – je süßer und zuckerreicher desto besser. Gerade bei Stress benötigen wir jedoch ausreichend Vitamine und Spurenelemente.

Abhängig von unseren persönlichen Lebensumständen kann es notwendig sein, besonders auf seine Nährstoffzufuhr zu achten. Bei Stress, hohen Belastungen und Medikamenteneinnahme ist der Bedarf an Mikronährstoffen erhöht. Das gilt ebenso für Kinder im Wachstum, Schwangere, Stillende, kranke Menschen oder Genussmittelkonsum.

Auch ausreichend Wasser zu trinken, ist ein Faktor, auf den es ankommt. Die Vielzahl an Stoffwechselprozessen, die täglich in unserem Körper ablaufen, benötigen Wasser. Bei Flüssigkeitsmangel verdickt sich unser Blut und der Organismus wird schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Als Richtwert empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Mindestmenge von 1,5 Liter Wasser am Tag. Je nach Gewicht, Belastung und Temperatur benötigen Sie mehr Wasser.

Die 5 häufigsten Ursachen für Müdigkeit

1. Stress als Ursache für Müdigkeit

Stress ist eine häufige Ursache für Müdigkeit und Erschöpfung. Es gibt wohl kaum einen Menschen, der den Satz „Ich bin im Stress!“ nicht immer wieder mal verwendet. Die Mechanismen, die dabei in uns ablaufen, sind immer noch dieselben wie vor Tausenden von Jahren. Unser Körper ist ein Wunderwerk und darauf ausgerichtet, mit Stress umzugehen. Worauf er nicht ausgerichtet ist, ist allerdings unser heutiger Lebensstil mit Dauerstress durch Hektik, Lärm oder die tägliche Flut an E-Mails.

Unsere Nebennieren unterstützen den Körper bei der Bewältigung von Stresssituationen. Sind wir im Stress, geben sie das Stresshormon Cortisol ab. In den Zellen gespeicherte Nährstoffe werden blitzschnell in Zucker umgewandelt, um dem Körper Energie bereits zu stellen. Bekommen die Nebennieren durch anhaltenden Stress keine Pause, hat der Körper nicht mehr genug Energie für andere Körperfunktionen. Wir fühlen uns müde, können uns schlecht konzentrieren und andere Funktionen wie Verdauung und Immunsystem werden heruntergefahren. Bei permanentem Stress ist es zum einen sehr wichtig, auf eine gute Mikronährstoffversorgung zu achten, damit der Körper mit den Belastungen besser umgehen kann. Zum anderen muss den Ursachen des Stresses auf den Grund gegangen werden.

Es kommt hinzu, dass wir bei Stress dazu neigen, ungesünder zu essen. Unterwegs oder zwischendurch essen wir kohlenhydratreiche Snacks, Fertiggerichte, Süßes und Fast Food. Es muss schnell gehen. Und das, obwohl der Körper besonders bei Stress mehr Vitamine und Spurenelemente verbraucht, um mit den erhöhten Belastungen fertig zu werden. Die Speicher müssen wieder aufgefüllt werden.

2. Müdigkeit durch Nährstoffmangel

Bei Müdigkeit und Erschöpfung auf einzelne Vitamine zu setzen, greift zu kurz. Eine möglichst breite Kombination an Mikronährstoffen hilft dem Körper neue Energie zu finden und mit Belastungen und Stress umzugehen:

  • Vitamine und Spurenelemente, die nachweislich Müdigkeit und Erschöpfung verringern, sind die Mikronährstoffe Folsäure, Vitamin B12, Magnesium, Eisen, Niacin, Vitamin B6 und Vitamin C.
  • Für unsere Leistungsfähigkeit entscheidend sind Magnesium, Jod, Eisen, Mangan, Niacin, Vitamin B2, Vitamin B1, Vitamin B12, Pantothensäure und Vitamin B6, die zu einem normalen Energiestoffwechsel beitragen.
  • Eisen bildet das zentrale Element unseres roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Das Spurenelement unterstützt den normalen Sauerstofftransport und den Energiestoffwechsel. Atmen wir Sauerstoff ein, ist es das Eisen in den roten Blutkörperchen, das diesen an sich bindet und durch den Körper zu jeder Zelle trägt. Auch in unseren Energie-Kraftwerken, den Mitochondrien, wird Sauerstoff für die Energiegewinnung benötigt. Zirkuliert zu wenig Eisen in unserem Blut, fehlt es an Sauerstoff. Wir fühlen uns müde und schwach.
  • Auch schwache Abwehrkräfte können dem Körper zu schaffen machen. Die Vitamine C, A, D, B6, B12, Folsäure, Kupfer, Selen und Zink unterstützen die Funktion des Immunsystems.
  • Eisen, Jod und Zink sind an einer normalen kognitiven Funktion beteiligt.

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Mikronährstoffe wirken selten allein, sondern ergänzen sich oftmals gegenseitig. Der Mikronährstoffhaushalt sollte also möglichst breit angehoben werden, auch um Ungleichgewichte zu vermeiden. So unterstützt zum Beispiel Vitamin C einerseits den Energiestoffwechsel und fördert auch die Eisenaufnahme. Das Vitamin schützt außerdem zusammen mit Vitamin E, Zink und Selen unsere Zellen vor oxidativem Stress.

3. Schlechte Verdauung als Ursache für Müdigkeit

Was unsere Verdauung mit Müdigkeit zu tun hat? Mehr als viele denken. Nicht nur was wir essen, ist entscheidend. Wichtig ist auch: Wie viele Nährstoffe kann mein Körper daraus aufnehmen? Nur wenn wir unsere Nahrung richtig verdauen, werden die Nährstoffe daraus optimal aufgenommen.

  • Das fängt schon beim Kauen an. Kauen wir nicht gründlich genug, wozu wir bei Stress neigen, sind Verdauung und Nährstoffaufnahme erschwert.

  • Über die Darmschleimhaut gelangen dann alle verwertbaren Nährstoffe in unseren Blutkreislauf und werden von dort zu jeder Zelle des Körpers transportiert.

  • Ist die Schleimhautbarriere bei Darmerkrankungen oder Verdauungsproblemen gestört, ist die Nährstoffaufnahme ebenfalls erschwert.

  • Konkret sind es die Mikronährstoffe Folsäure, Vitamin B12, Magnesium, Eisen, Niacin und Vitamin B6, die zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung beitragen. Fehlen uns diese, fühlen wir uns müde und schlapp.

4. Stille Entzündungen als Ursache für Müdigkeit

Verstecke Entzündungen belasten unseren Körper oft ohne, dass wir es wissen. Gravierendster Auslöser sind unsere Essgewohnheiten – sowohl das „zu viel“, also auch das „zu oft“. Vor allem auch Bauchfett ist ein regelrechter Auslöser, weil es ständig Entzündungsbotenstoffe in den Blutkreislauf schickt. Auch äußerlich Schlanke können betroffen sein, wenn sich zum Beispiel viel Fett um die Leber herum ansammelt.

Andauernde stille Entzündungen zehren aus, weil sie unseren Körper und unser Immunsystem mit freien Radikalen belasten. Um ihnen etwas entgegenzusetzen, ist eine antioxidantienreiche Ernährung vorteilhaft, denn Vitamin C, E, A sowie Selen und Zink helfen, unsere Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Das bei stillen Entzündungen geforderte Immunsystem unterstützen Vitamin C, Vitamin B6 und B12, Vitamin A, Kupfer, Selen, Zink, Folsäure, Vitamin D und Eisen.

5. Medikamente als Ursache für Müdigkeit

Medikamente können sinnvoll und notwendig sein. Nichtdestotrotz werden sie oftmals vorschnell verschrieben, um Symptome zu lindern, ohne den Ursachen auf den Grund zu gehen. Arzneimittel können den die Resorption und Verwertung von Mikronährstoffen stören. Das kostet Energie, weil es Lücken im Mikronährstoffhaushalt begünstigt.

Wann zum Arzt

Wer sich trotz ausreichend Schlaf länger als einige Wochen erschöpft und müde fühlt, sollte sich untersuchen lassen. Müdigkeit kann eine Begleiterscheinung verschiedener Beschwerden sein – von Bluthochdruck, versteckten Infektionen bis hin zu unerkannten Schlafstörungen. Hinter dauerhafter Müdigkeit kann auch ein chronisches Müdigkeitssyndrom stecken. Betroffene fühlen sich extrem müde, unabhängig davon, wie viel sie schlafen. Die Ursache ist bisher unbekannt.

Fazit: Wir können selbst viel tun, um Müdigkeit zu überwinden

Wir können an vielen Stellschrauben drehen, um uns weniger müde zu fühlen: indem wir uns gesund und nährstoffreich ernähren, uns bewegen und auf ausreichend Schlaf achten. Außerdem sollten wir und regelmäßige Pausen und Erholung gönnen, damit unser Körper die Chance hat, immer wieder aufzutanken. Höchste Zeit, etwas für sich selbst zu tun!

Wann ist Müdigkeit nicht mehr normal?

Auch wenn die Müdigkeit Sie in Ihrer körperlichen und geistigen Verfassung im Alltag und Beruf einschränkt, Sie tagsüber häufiger einnicken und es kaum noch wache, muntere Phasen gibt, sind das Gründe für einen Arztbesuch. Nur so kann eine ernsthafte Erkrankung festgestellt oder ausgeschlossen werden.

Welche Krankheit kann hinter ständiger Müdigkeit stecken?

Chronisches Fatigue-Syndrom Wenn du seit 6 Monaten oder länger unter regelmäßiger Müdigkeit leidest, könnte dies auf ein chronisches Erschöpfungssyndrom, auch bekannt als Myalgische Enzephalomyelitis (ME) oder chronisches Fatigue-Syndrom (CFS), zurückzuführen sein.

Was kann das sein wenn man ständig müde ist?

Denn ein Grund für ständige Müdigkeit ist manchmal eine Anämie (Blutarmut). Sie kann durch Mangel an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure ausgelöst werden. Es ist auch möglich, dass jemand oft müde ist, weil er zu wenig trinkt. Auch ein Infekt wie eine Erkältung kündigt sich durch Müdigkeit an.

Was tun wenn man extrem müde ist?

Achte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung – ist also einer der besten Tipps gegen Müdigkeit. Insbesondere, wer schwer verdauliches Essen und große Portionen isst, fühlt sich mitunter extrem müde nach dem Essen. Denn um die Speisen zu verdauen, fließt Blut in den Magen und fehlt dann im Gehirn und in den Muskeln.