Wie viele frauen sterben bei der geburt

Die Schweiz rutscht im 15. Mütter-Index der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ einen Platz nach hinten und ist neu an 13. Stelle von 178 bewerteten Ländern zu finden. Ein Vergleich der letzten 15 Jahre zeigt: Die Müttersterblichkeit in der Schweiz ist um 19% gestiegen. Am schlechtesten geht es Müttern und Kindern in humanitären Krisen.

Wie viele frauen sterben bei der geburt

Bild: © Shutterstock

Von: pd/SaS.

Gemäss dem neuen Bericht zur Lage der Mütter in der Welt („State of the World’s Mothers Report“) ist die Schweiz im globalen Ranking zum Wohlbefinden der Mütter einen Platz nach hinten gerutscht. Sie belegt neu Rang 13, wie die Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ berichtet. Im Jahr 2002 hatte die Schweiz den ersten Platz inne gehabt. Sie galt damit als weltweit sicherstes Land für Mütter.

Von Italien überholt

Der Mütter-Index misst das Wohlbefinden von Müttern in 178 Ländern anhand von fünf Indikatoren. Dass die Schweiz neu den 13. Rang belegt, ist nicht Ausdruck eines schlechteren Wohlbefindens der Mütter als noch im Jahr 2012. Vielmehr ist bei drei von fünf Indikatoren eine Verbesserung festzustellen. In anderen Spitzenländern waren die Fortschritte jedoch grösser, die Schweiz wurde im Ranking von Italien überholt.

Müttersterblichkeit seit 2000 um 19% gestiegen

Ein Vergleich der 15 bisher veröffentlichten Berichte zeigt: Die Gefahr, dass eine Frau als Folge einer Schwangerschaft oder Geburt stirbt, hat sich in der Schweiz seit dem Jahr 2000 um 19% erhöht. Heute stirbt eine von 9 500 Frauen in der Schweiz an den Folgen einer Schwangerschaft oder Geburt. Im Jahr 2000 war es eine von 11’300 Frauen. Ähnliches ist auch in anderen industrialisierten Nationen zu beobachten. Die Gründe für das gesteigerte Risiko sind nicht abschliessend geklärt. Vermutet wird, dass mehr risikoreiche Schwangerschaften vorkommen, beispielsweise durch das steigende Alter von Müttern und die vermehrte Anzahl von Kaiserschnitten. Es gilt zu beachten, dass die Zunahme auf einem tiefen Niveau der Müttersterblichkeit stattfand, was sich in einer grossen prozentualen Veränderung niederschlägt. Die Schweiz bleibt absolut betrachtet eines der Länder, in denen es am sichersten ist, Mutter zu werden. Von den 178 betrachteten Ländern liegt Finnland auf dem ersten und Somalia auf dem letzten Platz des Mütter-Index. In Somalia stirbt eine von 16 Frauen an den Folgen einer Schwangerschaft oder Geburt. In Finnland ist es eine von 12’200.

Humanitäre Krisen gefährden Fortschritte

Alle zehn Länder in der Schlussgruppe des diesjährigen Index erlebten in den letzten zehn Jahren bewaffnete Konflikte. Während und nach Kriegen oder Naturkatastrophen ist der Zugang zu medizinischer Versorgung für Mütter und Kinder enorm schwierig, viele Frauen entbinden ohne medizinische Betreuung.

Berlin, 4. Mai 2021. Knapp 300.000 Frauen weltweit sterben jedes Jahr an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt. Durch die Pandemie droht diese sehr hohe Zahl dramatisch zu steigen, warnt die Hilfsorganisation CARE Deutschland anlässlich des Tags der Hebamme, der weltweit am 5. Mai begangen wird. Daten aus Ländern wie Bangladesch, Nigeria und Südafrika zeigen bei der Sterblichkeit von Müttern und Neugeborenen bereits einen Anstieg von bis zu 30 Prozent auf.

„In ärmeren Ländern sind Kliniken teilweise stark überlastet und können nur noch Personen mit COVID-19-Symptomen behandeln“, erklärt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland. „Vielerorts weisen Krankenhäuser gebärende Frauen ab, weil das medizinische Personal keine Schutzkleidung hat und fürchtet, sich mit COVID-19 anzustecken. In Simbabwe etwa können nur noch die Hälfte aller Schwangeren vorgeburtliche Untersuchungen wahrnehmen. Die Zahl der Frauen, die in simbabwischen Kliniken gebären, hat sich um zwei Drittel reduziert.“

In der Sahelzone ist die Müttersterblichkeitsrate besonders hoch. Im Südsudan sterben rund 1.150 Frauen pro 100.000 Geburten. In Sierra Leone stirbt jede 17. Frau während der Schwangerschaft oder Geburt – das ist mehr als in den meisten anderen Ländern der Welt. Neben der medizinischen Grundversorgung fehlt es im Notfall auch an Blutkonserven. Die 21-jährige Kadiatu Jalloh litt nach der Geburt ihres Sohnes an starken Blutungen, die in einer kleinen lokalen Krankenstation nicht gestoppt werden konnten. Ihre Mutter Isatu war bei ihr. „Mama, komm und nimm mein Baby, ich sterbe“, sagte Kadiatu kurz vor ihrem Tod.

Es sind die indirekten Auswirkungen von COVID-19, die zu einer erhöhten Sterblichkeit von Frauen führen. Die Bekämpfung der Pandemie schränkt die Gesundheitsversorgung rund um Geburten stark ein. Behandelbare Komplikationen wie Blutungen, Infektionen und Bluthochdruck verursachen die überwiegende Mehrheit der Todesfälle bei Müttern. Es fehlt auch an medizinischem Personal. Viele Mitarbeitende des Gesundheitswesens, einschließlich erfahrener Hebammen, werden aktuell auf COVID-Stationen gebraucht.

Durch die Pandemie werden Fortschritte im Kampf gegen Müttersterblichkeit weltweit vernichtet. Laut des norwegischen Forschungsinstituts CMI warfen massiv eingeschränkte Gesundheitsdienste die Erfolge des Landes Peru bei der Senkung der Müttersterblichkeit um mindestens fünf Jahre zurück. Die Möglichkeiten, Schwangerschaftsvorsorge und Familienplanungen in Anspruch zu nehmen, sind weltweit durch Lockdowns reduziert. Schulschließungen und wirtschaftliche Nöte führen zudem zu mehr Teenagerschwangerschaften gerade in ärmeren Ländern.

Gemeinsam mit lokalen Organisationen setzt CARE sich dafür ein, grundlegende Gesundheitsdienste für Frauen auch in Krisenzeiten anzubieten. Entscheidend dafür ist, dass mehr Frauen in lokale Corona-Krisenstäbe aufgenommen werden, um die Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie aktiv politisch mitgestalten zu können. Entscheidungsträger:innen im Gesundheitswesen müssen dringend Strategien entwickeln und umsetzen, die eine sichere Versorgung von Schwangeren auch während einer Pandemie gewährleisten.

Wie viele Frauen sterben bei der Geburt in Deutschland?

Berlin – Dass eine Frau während der Geburt stirbt, ist in Deutschland extrem unwahrscheinlich geworden: Auf 100.000 Geburten kommen nur acht Todesfälle.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei der Geburt als Frau zu sterben?

In den 48 am wenigsten entwickelten Ländern stirbt jede 260. Frau an den Folgen einer Schwangerschaft oder Geburt, in den Industriestaaten jede 6.600.

Wie gefährlich ist eine Geburt für die Mutter?

Herzversagen und Krampfanfälle, schwere Blutungen und Infektionen - Notfälle während der Geburt können nicht nur das Baby treffen, sondern auch seine Mutter. „Vor allem wenn mehrere Risikofaktoren unter der Geburt zusammentreffen, kann das zu einer Eskalation führen, die das Leben der Mutter bedroht", so Prof.

Wie hoch ist die Müttersterblichkeit in Deutschland?

Beginnend Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dann eine weitere Reduzierung der Müttersterblichkeit in Deutschland erreicht. Mittlerweile konnte sie auf ein sehr niedriges Niveau von unter vier gestorbenen Müttern je 100.000 Lebendgeborene gesenkt werden.