Wie ist das Endstadium von Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Nun ist es zwei Jahre her, dass mein Vater sein Leben beenden musste. Er hat so gerne gelebt, auch mit 80 Jahren, ja er empfand sein Leben als Geschenk.

Mit der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs, unheilbar und rascher Verlauf, kam eine gewaltige Herausforderung auf ihn zu. Nach dem ersten Schock stellte sich für ihn ein Gefühl der Neugierde ein. Er sagte selbst einmal zu mir: „Es ist seltsam, aber ich bin neugierig, ja fast euphorisch, wie es sein wird …“ Er meinte das Sterben und vor allem der Übertritt in das ewige Leben.

Die verbleibende Zeit war sehr kurz. Der Mut und die Kraft meines Vaters wurden auf eine harte Probe gestellt. Die Trauer des Abschiedes von allem und jedem überwältigte ihn, vor allem in schlaflosen Nächten. Von der Diagnose weg hatte er nur noch vier Monaten zu leben. Es war für uns Angehörige eine zu kurze Zeit – und doch, sein Leiden hätte nicht länger andauern sollen.

Bereits vor Auftauchen größerer Beschwerden kontaktierten meine Eltern die Hospiz-Gemeinschaft. Mein Vater, der immer alles genau wissen wollte, erkundigte sich eingehend, wie sich diese Erkrankung auswirken wird, mit welchen Beschwerden er rechnen muss.

Nur durch das Mobile Hospiz- und Palliativteam konnte mein Vater im letzten Monat zu Hause bleiben.

Ein Krankheitszustand, der sich so rapid verschlechtert und mit so vielen, bisher unbekannten Symptomen einhergeht, macht Angst – auch vor dem, was noch kommen mag. Nicht nur die pflegerisch-medizinische Betreuung, insbesondere das offene Gespräch, die Fürsorglichkeit, das Lachen und Weinen mit Nicht-Angehörigen waren in der letzten Zeit für meinen Vater wichtig. Dazu gehörten auch die Besuche des Pfarrers.

Meine Mutter ist nicht zu vergessen, ohne sie wäre gar nichts gegangen. Nach anfänglichem Schock und Verzweiflung wuchs sie über sich hinaus und war unglaublich stark. Ich bin dankbar für alle Zeiten, in denen ich meine Mutter ablösen konnte im Dasein für meinen Vater, ihn in so mancher Stunde „für mich allein“ gehabt und noch so manch wichtiges Gespräch geführt zu haben.

Ohne den starken, tragenden Glauben, eine unverrückbare Gewissheit, hätte es mein Vater so nicht schaffen können. Am letzten Tag seines Lebens wollte er auf die Hospiz-Station. Die Symptome waren für ihn zu belastend geworden. Er wusste, dass er nicht mehr nach Hause zurückkehren würde. Für mich und meine Mutter war es sehr schwer, als er abgeholt wurde, zu seiner letzten Reise.

Ich musste drei Anläufe nehmen, bis ich es in sein Hospiz-Zimmer schaffte ich wollte ja nicht mit Tränen erscheinen. Wie erleichtert war ich, dass sich mein Vater in der Obhut der Krankenschwestern wohlfühlte. Er schäkerte sogar mit einer Schwester, machte kleine Späße und empfing am Abend die ganze Familie. Er schlief in der Nacht wunderbar.

Am nächsten Tag schaute ich immer wieder in sein Zimmer und wartete schon darauf, dass er endlich aufwachen würde. Als ich um 15 h wieder hineinschaute, mit dem Vorsatz ihn zu wecken, da er ja an der Hl. Messe, die an diesem Tag im Hospiz stattfinden würde, teilnehmen wollte, bemerkte ich, dass er für immer eingeschlafen war … so, wie es sein Wunsch war, einfach in Frieden einzuschlafen.

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Wie ist das Endstadium von Bauchspeicheldrüsenkrebs?
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Bauchspeicheldrüsenkrebs geht in der Mehrheit der Fälle von den so genannten Gangzellen aus – das sind jene Zellen, welche die Ausführungsgänge des Bauchspeichel bildenden (exokrinen) Gewebes auskleiden. 

Unter ihnen sind die so genannten Adenokarzinome (mit über 95 Prozent) am häufigsten. Seltener sind die so genannten Cystadenokarzinome oder die acinären Tumore. Nur ein geringer Anteil der Pankreaskarzinome nehmen im Hormon bildenden (endokrinen) Gewebe der Bauchspeicheldrüse ihren Ursprung (endokrine Tumoren).

Zunächst ist der Tumor auf die Bauchspeicheldrüse beschränkt. Wenn der Tumor größer wird, kann er jedoch auch nahegelegenes Gewebe, Lymphknoten oder andere Organe befallen, so z.B. – je nach Lage innerhalb der Bauchspeicheldrüse – den Zwölffingerdarm, den Gallengang, die Milz, den Magen oder den Dickdarm. In manchen Fällen befällt ein Pankreaskarzinom auch Blutgefäße im Bauchraum. Über Blutbahnen und Lymphgefäße können einzelne Krebszellen auch in entferntere Organe gelangen. Dort können sie sich ansiedeln und erneut vermehren; es entstehen Tochtergeschwülste (Metastasen). Metastasen treten beim Pankreaskarzinom am häufigsten in Leber, Lunge und Knochen auf. Wenn sich Tumorzellen am Bauchfell ansiedeln, kann es in der Folge zur Entwicklung von Aszites (Bauchwasser) kommen.

Der Verlauf der Erkrankung hängt im Wesentlichen davon ab, an welcher Form des Pankreaskarzinoms der Patient erkrankt ist: Das häufig auftretende Adenokarzinom wächst schnell und breitet sich in der Regel rasch über den Blutweg und die Lymphbahnen in die Leber, seltener in die Lunge, in das Skelett und andere Organe aus. Die Prognose ist daher verhältnismäßig ungünstig. Das seltenere Cystadenokarzinom wächst dagegen sehr lange örtlich begrenzt und gewebeverdrängend und hat daher eine wesentlich günstigere Prognose. Auch große Tumoren können oft noch chirurgisch entfernt werden. Endokrine Tumoren der Bauchspeicheldrüse wiederum wachsen und metastasieren in der Regel sehr langsam, so dass selbst Patienten mit spät diagnostizierten großen Tumoren in der Regel noch mehrere Jahre überleben.

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Wie entwickelt sich Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Das Ausbreitungsstadium des Tumors ist ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der für den Patienten am besten geeigneten Behandlungsmethode. Um den Tumor genauer zu charakterisieren, wird er daher – je nach Ausdehnung – in verschiedene Stadien unterteilt. 

Die Einteilung erfolgt nach bestimmten Kategorien, für die hauptsächlich drei Gesichtspunkte maßgebend sind:

  • die Größe des Tumors (T)
  • die Beteiligung der Lymphknoten (N)
  • das Vorhandensein von Metastasen (M)


Man verwendet deshalb auch den Begriff TNM-Klassifikation. Ziffern hinter den Buchstaben geben genauere Hinweise auf Größe und Ausdehnung des Tumors (T1-4), Zahl und Lage der befallenen Lymphknoten (N0 oder N1) und das Vorhandensein oder Fehlen von entfernten Metastasen (M0 oder M1). T1 N0 M0 würde in diesem Fall also bedeuten, dass es sich um einen kleinen, auf die Bauchspeicheldrüse begrenzten Tumor ohne Lymphknotenbefall und Metastasen handelt.

Krankheitsrückfall (Rezidiv)
Bei spät entdeckten Tumoren der Bauchspeicheldrüse kann es nach zunächst erfolgreicher Behandlung zu einem Rückfall kommen. Das bedeutet, dass der Tumor im Restpankreas, aber auch in anderen Körperregionen erneut auftreten kann (Rezidiv).

(red)


Quellen:

[1] Leitlinienprogramm Onkologie: S3-Leitlinie zum exokrinen
Pankreaskarzinom, Langversion, Version 1.0 – Oktober 2013. Online verfügbar unter http://leitlinienprogramm-onkologie.de/uploads/tx_sbdownloader/LL_Pankreas_OL_Langversion.pdf
[2] Voigtländer, T., Lankisch, T.,Grenacher L., Mayerle, J.; Diagnostik bei Pankreas- und Cholangiokarzinomen, Der Onkologe, Springer Medizin 2015, DOI:10.1007/s00761-015-2928-y
[3] Leitlinienprogramm Onkologie: Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse. Ein Ratgeber für Patientinnen und Patienten. 2. Auflage, Dezember 2014. Online verfügbar unter
http://www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Leitlinien/PLL_Bauchspeicheldruese_WEB.pdf

Fachliche Beratung
Prof. Hohenberger
Chirurgische Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg

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Um Begleiterscheinungen der Behandlung abzumildern und ein Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern ist umfassende Nachsorge Pflicht.

Weiterlesen Rehabilitation und Nachsorge bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

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Es gibt verschiedene Verfahren zur Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch Pankreaskarzinom genannt. Hier finden Sie detaillierte Informationen über alle Methoden.

Wie stark sind die Schmerzen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Betroffene haben zunächst keine oder sehr geringe, unspezifische Beschwerden, wie Schmerzen oder ein Druckgefühl im Oberbauch. Da die Bauchspeicheldrüse dicht vor der Wirbelsäule liegt, leiden manche Betroffene unter Rückenschmerzen. Auch Appetitlosigkeit und Verdauungsprobleme können erste Anzeichen sein.

Wohin streut Bauchspeicheldrüsenkrebs zuerst?

Metastasen treten beim Pankreaskarzinom am häufigsten in Leber, Lunge und Knochen auf. Wenn sich Tumorzellen am Bauchfell ansiedeln, kann es in der Folge zur Entwicklung von Aszites (Bauchwasser) kommen.

Wie ist das Sterben bei Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Der Tumor wird oft zu spät erkannt, bildet früh Metastasen und kommt selbst nach einer Therapie häufig zurück. Das führt dazu, dass Tumoren der Bauchspeicheldrüse – obwohl deutlich seltener als Brust-, Prostata- oder Darmkrebs - oft als Todesurteil gelten.

Was bedeutet Stadium 4 bei Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Stadium IV: Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs im Stadium 4 hat der Krebs in entfernten Bereichen des Körpers Metastasen gebildet, z. B. auf der Leber, der Lunge oder der Bauchhöhle. Möglicherweise hat er sich auch auf Organe, Gewebe oder Lymphknoten in der Nähe der Bauchspeicheldrüse ausgebreitet.