Wie lange könnte man bei einer milden Covid 19 Erkrankung nach Beginn der Krankheitszeichen noch ansteckend sein?

Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 trat erstmals im Dezember 2019 bei Menschen in der chinesischen Stadt Wuhan in Erscheinung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO fand jetzt heraus, dass sich die ersten Coronafälle mit dem dortigen Wildtiermarkt in Verbindung bringen liessen – aber nicht alle Fälle und auch nicht der erste Fall in der Stadt. Die WHO konnte bei ihren Recherchen die Hypothese erhärten, dass das neue Coronavirus wahrscheinlich von Fledermäusen stammt. Allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass das Virus von diesen Wildtieren direkt auf den Menschen übergesprungen ist. Welches Tier als Zwischenwirt – also zwischen Fledermaus und Mensch – diente, ist weiterhin unklar. An dieser Frage forschen Wissenschaftler weiter. Jedenfalls konnte sich das Virus anschliessend von Mensch zu Mensch übertragen.

Für das menschliche Immunsystem ist Sars-CoV-2 ein neues Virus, mit dem es noch niemals zuvor in Berührung gekommen ist. So hat der Körper auch keine spezifischen Abwehrstoffe (Antikörper) gegen das Coronavirus gebildet und ist ihm zunächst schutzlos ausgeliefert. Die Krankheit, die der neue Erreger verursacht, heisst Covid-19. Dies ist eine Abkürzung für „Corona Virus Disease 2019“, was so viel bedeutet wie: „Coronavirus Erkrankung 2019“ (nach dem Jahr der Entdeckung). Die Abkürzung „Sars“ steht für „Severe Acute Respiratory Syndrome“, also „schweres akutes Atemwegssyndrom“.

Das neue Coronavirus überträgt sich vorwiegend durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen, Sprechen oder Singen. Aber auch die Verbreitung über Aerosole spielt bei der Übertragung eine Rolle. Aerosole sind feinste Tröpfchen, die sich lange in der Luft halten und im Gegensatz zu den grösseren Tröpfchen nicht so schnell zu Boden sinken. Die Ansteckung erfolgt, wenn Menschen engen Kontakt untereinander haben.

Inzwischen sind einige veränderte (mutierte) Viren aufgetaucht, die vermutlich noch ansteckender sind als der ursprüngliche „Coronavirus-Wildtyp“. Auch scheinen sich manche Mutanten dem Angriff des Immunsystems entziehen zu können. Wisssenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben solche veränderten Coronaviren zum Beispiel in Grossbritannien, Südafrika und Brasilien nachgewiesen. So könnte sich das Virus noch schneller verbreiten als bisher.

Die Symptome bei einer Corona-Infektion sind vielfältig und ähnlich wie bei einer Grippe oder Erkältung. Aber es gibt auch einige Unterschiede zu diesen häufigen Infektionskrankheiten. So ist zum Beispiel der plötzliche Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns ein typisches Symptom bei Covid-19. Manche Menschen erleben zahlreiche und schwere Symptome wie Atemnot oder Thrombosen und Embolien. Das gilt besonders für ältere und geschwächte Menschen, bei denen die Erkrankung unbehandelt tödlich enden kann. Andere erleben dagegen keine oder nur milde Beschwerden, allen voran Kinder und junge gesunde Erwachsene. Covid-19 beschränkt sich zudem nicht nur auf die Atemwege, sondern kann den ganzen Körper ergreifen, etwa die Gefässe, das Herz, das Hirn und die Nieren.

Ein Medikament, welches hochwirksam und auch noch nebenwirkungsarm ist, gibt es derzeit noch nicht. Ärzte und Ärztinnen setzen verschiedene Medikamente zu unterschiedlichen Zeitpunkten während den verschiedenen Phasen der Infektion ein, um die Schwere und den Verlauf der Erkrankung zu mildern. Ein Ende der Pandemie könnten Impfstoffe bringen. Einige sind bereits zugelassen. Die Impfstoffe basieren auf verschiedenen Prinzipien und versprechen eine hohe Wirksamkeit. Auch in der Schweiz impfen Ärztinnen und Ärzte die Bevölkerung schon mit Hochdruck. Jeder Mensch kann aber auch selbst etwas tun, um sich vor einer Corona-Infektion zu schützen. Die wichtigsten Schutzmassnahmen sind: Abstand halten, Kontakte reduzieren, Hände waschen, lüften und Maske tragen.

Coronavirus Sars-CoV-2 und Covid-19: Häufigkeit und Alter

Die Häufigkeit der Corona-Infektionen und Covid-19-Erkrankten verändert sich täglich. Tagesaktuelle Zahlen sowie Daten und Fakten zur Lage in der Schweiz bietet das Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Mit dem neuartigen Coronavirus können sich Menschen jeglichen Geschlechts und Alters anstecken: Säuglinge, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen. Besonders gefährlich ist die Infektion jedoch für Hochbetagte, geschwächte und erkrankte Menschen. Bei Jüngeren und Personen ohne Vorerkrankungen verläuft die Erkrankung oft mild.

Coronavirus Sars-CoV-2 und Covid-19: Ursachen und Risikofaktoren

Coronaviren gehören zur Gruppe der behüllten RNA-Viren. Sie sind weit verbreitet und schon seit Jahrzehnten bekannt, weil sie bei Menschen grippale Infekte auslösen können. Aber nicht immer sind sie harmlos. In den Jahren 2002/2003 verursachte schon einmal ein Coronavirus eine Pandemie: Sars-CoV hiess es. Weltweit starben damals etwa 1‘000 Menschen.

Im Jahr 2012 tauchte ein weiteres Coronavirus namens MERS-CoV auf. MERS ist die Abkürzung für „Middle East Respiratory Syndrome“. Auch dieses Coronavirus verursacht schwere Atemwegserkrankungen.

Noch mehr hat es allerdings das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 in sich – es ist die Ursache der Infektionskrankheit Covid-19. Viele Menschen erkranken schwer und Ärztinnen und Ärzte zählen viele Todesfälle. Ein weiteres Problem ist, dass sich das neue Coronavirus inzwischen verändert hat – es ist mutiert. Eigentlich sind Mutationen nichts Ungewöhnliches bei Viren. Allerdings haben sich durch die Mutationen besondere Corona-Varianten gebildet, die vermutlich noch ansteckender sind als das ursprüngliche Coronavirus – der „Wildtyp“. Auch sogenannte „Fluchtmutanten“ (Escape-Mutanten) verursachen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen Kopfzerbrechen. Sie könnten sich dem Immunsystem entziehen – mit der Folge, dass einige Impfstoffe womöglich weniger gut wirken.

Die wichtigsten Mutationen bei Sars-CoV-2 sind:

  • Britische Mutation: B.1.1.7
  • Südafrikanische Mutation: B. 1.351
  • Brasilianische Mutation: P.1

Vermutlich wird es zukünftig noch weitere Corona-Mutationen geben, die sich unterschiedlich ausbreiten.

Coronavirus Sars-CoV-2: Ansteckung/Übertragungswege

Der wichtigste Übertragungsweg für das Coronavirus ist die Tröpfcheninfektion. Beim Husten, Niesen oder Sprechen katapultieren Menschen unzählige virushaltiger Speicheltröpfchen in die Luft. Atmet eine nahestehende Person sie ein, kann sie sich anstecken.

Auch Aerosole spielen eine Rolle bei der Übertragung des neuen Coronavirus. Im Gegensatz zu grösseren Tröpfchen, die schnell zu Boden sinken, schweben diese winzigen Tröpfchen lange in der Luft und verteilen sich schnell. Bei einem engen Kontakt zwischen Menschen sind die Viruskonzentrationen hoch, was die Übertragung erleichtert. Die Aerosole verdünnen sich aber, wenn Sie ausreichend Abstand (1.5 Meter und mehr) halten.

Ein hohes Ansteckungsrisiko durch Aerosole besteht, wenn sich viele Menschen längere Zeit in einem schlecht belüfteten Raum aufhalten, etwa bei Partys, Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern. Auch kleine Räume sind potenzielle Ansteckungsherde. Eine infizierte Person kann auf diese Weise unzählige andere Menschen anstecken. Solche „Superspreader-Events“ waren vor den einschränkenden Massnahmen in vielen Ländern keine Seltenheit. Aerosole gelangen zudem bei Tätigkeiten in die Luft, die mit einer verstärkten Atmung einhergehen. Beispiele sind körperliche Arbeit, Sport, lautes Sprechen oder Singen.

Ein weiterer Übertragungsweg ist der Kontakt mit Händen, Oberflächen und Gegenständen (z.B. Türklinken, Haltegriffe in der Bahn), an denen Coronaviren haften. Sie können darauf einige Stunden bis maximal zwei Tage lang überleben. Wer anschliessend mit den verunreinigten Händen den Mund, die Nase oder Augen berührt, kann sich mit dem Coronavirus anstecken. Dieser Weg spielt zwar eine geringere Rolle. Dennoch sind Hygienemassnahmen wie Händewaschen und Reinigen von Oberflächen sehr wichtige Schutzmassnahmen.

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben Coronaviren auch im Stuhl von infizierten Menschen nachgewiesen. Es ist jedoch noch unklar, ob sich die Viren dort noch vermehren können und der Kot infektiös ist.

Durch den Verzehr verunreinigter Lebensmittel wurde bisher keine Übertragung nachgewiesen. Nur wenige Studien haben bisher untersucht, ob eine erkrankte Mutter das Virus vor oder während der Geburt beziehungsweise über die Muttermilch übertragen kann. Hier müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch weiter forschen.

Covid-19: Risikofaktoren

Es gibt einige Risikofaktoren, die Menschen anfälliger für das Coronavirus und einen schweren Verlauf machen. Dazu gehören unter anderem:

  • Hohes Lebensalter – ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko stetig.
  • Männliches Geschlecht – Männer und Frauen erkranken zwar etwa gleich oft, aber Männer haben oft einen schwereren Verlauf und besitzen ein höheres Risiko, Covid-19 nicht zu überleben.
  • Rauchen
  • Fettleibigkeit (Adipositas)
  • Vorerkrankungen, zum Beispiel Lungenkrankheiten wie schweres Asthma bronchiale oder die Chronisch-Obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Immunschwäche, Krebserkrankung

Symptome: Covid-19 geht oft mit vielfältigen Symptomen einher

Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 befällt zunächst die Atemwege und löst dort Symptome aus. Es kann sich jedoch im Körper ausbreiten und die Gefässe sowie weitere Organe wie das Herz, das Hirn und die Nieren schädigen. Bekannt ist heute, dass das Virus nicht auf die Lunge beschränkt bleibt, sondern sich im gesamten Organismus verheerend auswirken kann.

Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der ersten Symptome vergehen durchschnittlich fünf Tage. Es können aber auch 14 Tage sein. Diese Zeitspanne heisst Inkubationszeit.

Corona: Symptome im Überblick

Das neue Coronavirus kann sehr unterschiedliche und vielfältige Symptome hervorrufen. Die wichtigsten Anzeichen einer Coronainfektion sind:

  • Halsschmerzen
  • Husten – meist trocken
  • Fieber
  • Schnupfen
  • Kurzatmigkeit, Atemnot
  • Brustschmerzen
  • Plötzlicher Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns – dieses Symptom ist zwar typisch bei Corona und unterscheidet sich in der Häufigkeit des Auftretens von einer Grippe oder Erkältung, tritt aber nicht bei allen Infizierten auf.

Dazu können folgende Symptome kommen:

  • Kopfschmerzen
  • Glieder- und Muskelschmerzen
  • Körperliche Schwäche
  • Unwohlsein
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
  • Magen-Darm-Probleme: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen
  • Hautausschläge
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
  • Lymphknotenschwellung
  • Schläfrigkeit, Teilnahmslosigkeit, Benommenheit

Nicht jeder entwickelt alle diese Symptome bei einer Coronainfektion und auch nicht in der gleichen Ausprägung. So ist bekannt, dass Kinder oft nur milde oder keine Symptome verspüren und die Infektion mit dem Coronavirus daher unbemerkt bleibt. Sie können aber das Virus an andere Menschen weitergeben. Andere dagegen treffen viele Symptome mit voller Wucht. Die Erkrankung Covid-19 kann sich bis zur Lungenentzündung, Lungenversagen oder einem Multiorganversagen weiter entwickeln.

Bei einem schweren Verlauf verschlechtern sich die Symptome in der Regel nach sieben bis zehn Tagen. Besonders die Lunge nimmt aufgrund der Entzündungen erheblichen Schaden.

Corona-Symptome: Was tun?

Bei Symptomen, die auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus hindeuten, sollten Sie immer Kontakt mit dem Fachpersonal in der Arztpraxis aufnehmen. Einen Leitfaden, wie Sie genau bei Corona-Symptome vorgehen, hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erstellt.

Zudem bietet das BAG einen digitalen Coronavirus-Check. Sie beantworten einige Fragen und erhalten anschliessend eine Empfehlung, was zu tun ist.

Allgemein gilt:

    • Bleiben Sie zu Hause und vermeiden Sie Kontakte zu anderen.

Ab wann und wie lange ist man ansteckend?

  • Ansteckend (infektiös) ist eine Person schon zwei Tage, bevor die Symptome einsetzen. Sie können das Coronavirus also an andere weitergeben, bevor Sie überhaupt bemerken, dass Sie selbst infiziert sind.
  • Die höchste Ansteckungsgefahr besteht, während ein Mensch Krankheitssymptome hat.
  • Die Ansteckungsfähigkeit sinkt bei milden Verläufen etwa zehn Tage nach dem Beginn der Symptome. Als Faustregel gilt daher: Der ansteckende Zeitraum endet zehn Tage nach dem Einsetzen der Symptome. Ärztinnen und Ärzte vermuten jedoch, dass Menschen mit einem schweren Krankheitsverlauf auch länger ansteckend sein können.

Coronavirus Sars-CoV-2 und Covid-19 – Diagnose bei uns

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Diagnose einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2. Die wichtigsten Nachweismethoden im Überblick:

  • PCR-Test: Er weist eine Infektion mit dem neuen Coronavirus zuverlässig nach. Das Kürzel „PCR“ steht für „Polymerase-Chain-Reaktion“ – auf Deutsch: Polymerase-Kettenreaktion. Labormediziner und Labormedizinerinnen vervielfältigen dabei das Erbgut (DNA) des Virus und machen es auf diese Weise nachweisbar. Das medizinische Fachpersonal in der Arztpraxis, im Spital oder im Testzentrum entnimmt mit einem Wattestäbchen einen Nasen- und/oder Rachen-Abstrich. Neuesten Erkenntnissen zufolge ist der PCR-Test über eine Speichelentnahme fast genauso zuverlässig. Der PCR-Test gilt als sehr aussagekräftig. Es dauert jedoch 8 bis 48 Stunden, bis das Testergebnis vorliegt.
  • Antigen-Schnelltest: Hier wird nicht das Erbgut nachgewiesen, sondern im Fokus stehen spezielle Eiweisse (Antigene) des neuen Coronavirus. Im Prinzip funktioniert ein Antigen-Schnelltest wie ein Schwangerschaftstest. Das Ergebnis liegt innerhalb von 15 bis 20 Minuten vor. Auch hier ist ein Nasen-Rachen-Abstrich (keine Speichelprobe) nötig. Solche Antigentests gelten als weniger zuverlässig im Vergleich zum PCR-Test. Zudem sind die Ergebnisse nur für kurze Zeiträume aussagekräftig, also eine Art Momentaufnahme. Denn der Test kann negativ sein, obwohl eine Coronainfektion vorliegt. Die Viruslast ist zum Beispiel in der frühen Phase der Ansteckung noch niedrig – dann schlägt der Test nicht an. In vielen Situationen, etwa vor einem Besuch bei der Familie oder im Krankenhaus ist ein Antigen-Schnelltest jedoch sinnvoll. Auf ein positives Ergebnis beim Antigentest folgt immer ein PCR-Test, um das Ergebnis zu sichern.
  • Antikörper-Test: Sie zeigen, ob ein Mensch bereits mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert war und Abwehrstoffe (Antikörper) gegen den Erreger gebildet hat. Ablesen lässt sich daraus, wie viele Menschen in der Bevölkerung die Erkrankung schon durchgemacht haben. Viele Personen verlieren nach durchgemachter COVID-19 Infektion diese Antikörper nach einigen Monaten wieder. Deshalb schließt ein negatives Antikörperresultat nicht aus, dass man einige Monate zuvor mit Sars-CoV-2 infiziert war.

Corona: Wer soll sich testen lassen?

Alle Personen mit Symptomen einer Coronainfektion sollen sich möglichst sofort testen lassen.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat wichtige Kriterien zusammengestellt, unter welchen Voraussetzung der Bund die Kosten für PCR- und Antigen-Schnelltests übernimmt.

Wo kann ich einen Corona-Test durchführen lassen?

Einen Corona-Test können Sie in der Arztpraxis, in Testzentren, Spitälern und Apotheken durchführen lassen. Die Schweizer Kantone sorgen dafür, dass Sie Zugang dazu haben. Weitere Informationen zu den Testangeboten bieten die jeweiligen Webseiten der Kantone – zur Übersicht.

Covid-19: Vorbeugen, Früherkennung, Prognose

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit denen Sie einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 vorbeugen können. Am wichtigsten sind die richtigen Verhaltens- und Hygienemassnahmen, aber auch die Corona-Impfung könnte bei der Eindämmung der Pandemie entscheidend mithelfen. In der Schweiz sind schon einige Impfstoffe zugelassen – es werden weitere folgen.

Richtiges Verhalten, ausreichende Hygiene – die wichtigsten Tipps

  • Kontakte reduzieren: Treffen Sie so wenig Menschen wie irgendwie möglich, auch wenn es Ihnen schwer fällt. Das gilt sowohl für das private als auch das berufliche Umfeld. Für die Anzahl an Personen bei privaten Treffen gibt es in den jeweiligen Schweizer Kantonen unterschiedliche Vorgaben. Informieren Sie sich, welche Regelungen an Ihrem Wohnort gelten. Diese sind übrigens verpflichtend – bei Verstössen drohen Bussgelder.
  • Home-Office: Arbeiten Sie – falls möglich – im Home-Office. Die Arbeitgeber in der Schweiz müssen das Arbeiten zuhause überall dort anordnen, wo dies möglich und mit verhältnismässigem Aufwand umsetzbar ist.
  • Abstand halten: Vermeiden Sie engen und längeren Kontakt mit anderen Menschen. Halten Sie mindestens 1.5 Meter Abstand zu anderen Personen – beim Einkaufen, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder am Arbeitsplatz.
  • Maske tragen: nformieren Sie sich über die spezifischen Regeln in Ihrem Kanton. Vereinfacht gilt der Grundsatz: Tragen Sie immer dann eine Maske, wenn Sie ausser Haus gehen und den Abstand von 1.5 Metern nicht konsequent einhalten können. Alle Infos zur Maskenpflicht sowie zu den verschiedenen Arten von Masken (z.B. medizinische Gesichtsmaske, Community-Maske, FFP2, FFP3) hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zusammengestellt.
  • Lüften Sie. Sorgen Sie regelmässig und möglichst oft für Frischluft in Innenräumen. Es genügt aber nicht, das Fenster zu kippen, sondern Sie müssen für richtigen Durchzug sorgen.
  • Hände waschen. Waschen Sie sich gründlich und regelmässig die Hände, besonders nach dem Nachhausekommen, nach Husten, Niesen, Naseputzen sowie vor dem Kochen und Essen. Richtiges Händewaschen dauert 20 bis 30 Sekunden: Hände unter fliessendem Wasser befeuchten – gründlich alle Teile der Hände einseifen – Seife unter fliessendem Wasser abwaschen – Hände am besten mit einem Wegwerf-Papierhandtuch gut abtrocknen.
  • Keine Hände schütteln: Auch wenn es gewöhnungsbedürftig für viele ist: Schütteln Sie keine anderen Hände. An den Händen haften oft viele Keime. Verzichten Sie auch auf Umarmungen und Küsse zur Begrüssung oder zum Abschied.
  • Richtiges Husten und Niesen: Husten oder Niesen Sie immer in ein Papiertaschentuch. Haben Sie keines zur Hand, tut es auch Ihre Armbeuge. Waschen Sie sich anschliessend die Hände. Das gilt auch nach dem Schnäuzen.
  • In die Arztpraxis oder Notfallstation gehen Sie nicht einfach so, sondern nur nach vorheriger telefonischer Anmeldung. Das Fachpersonal hat Vorkehrungen getroffen, um das Ansteckungsrisiko zu vermindern.

Corona-Impfung und Impfstoffe

Hoffnung setzen wohl alle Menschen weltweit auf die Corona-Impfung. Sie könnte der Schlüssel sein, um der Pandemie ein Ende zu bereiten. Es gibt vielversprechende Impfstoffe, die eine hohe Wirksamkeit gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 zeigen. Sie funktionieren nach verschiedenen Prinzipien. Mediziner und Medizinerinnen hoffen, dass sie auch gegen die Corona-Mutanten gut wirksam sind.

Die Swissmedic – die Schweizerische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte – hat schon Corona-Impfstoffe für die Schweiz zugelassen und es werden weitere folgen. Am 4. Januar 2021 haben Ärzte und Ärztinnen in der Schweiz mit der Covid-19-Impfung begonnen. Sie impfen besonders gefährdete Personen zuerst, etwa:

  • Ältere Menschen ab 75 Jahren
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen
  • Personen in Alten- und Pflegeheimen einschliesslich des Personals

Die Impfempfehlungen in der Schweiz arbeitet die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) in Zusammenarbeit mit dem BAG aus.

Corona-Impfstoffe – Wirkungsweisen

Es gibt verschiedene Corona-Impfstoffe, die nach unterschiedlichen Prinzipien funktionieren. Sie unterscheiden sich zudem in der Häufigkeit, mit der geimpft werden muss, sowie in den Transport- und Lagerungsbedingungen. Manche bleiben nur bei -70°C haltbar, während sich andere bei Raumtemperatur aufbewahren lassen. Auch in der Wirksamkeit gibt es Unterschiede.

mRNA-Impfstoffe

mRNA-Impfstoffe funktionieren nach einem neuartigen Prinzip. Es werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile (Antigene) für die Immunisierung verabreicht. Vielmehr enthalten mRNA-Impfstoffe Teile der viralen Erbinformationen in Form der Boten-Ribonukleinsäure (messenger-RNA oder mRNA) – darunter ist auch der Bauplan für ein bestimmtes Virusmerkmal (Virusantigen). Im Fall des Coronavirus handelt es sich um das sogenannte „Spike-Protein“ (die typischen „Stacheln“ des Coronavirus) – dieses hilft dem Virus, in die menschlichen Zellen einzudringen.

Anhand dieses Bauplans kann der Körper das Virusantigen selbst herstellen. Die mRNA überträgt die Informationen für die Produktion des Antigens an die Zellmaschinerie, die Eiweisse (Proteine) herstellt. Dann präsentieren die Zellen das Antigen auf ihrer Oberfläche und rufen das Immunsystem auf den Plan – eine spezifische Immunantwort und die Produktion von (Abwehrstoffen) Antikörpern ist die Folge. Kommt der Körper nach der Impfung mit dem Virus in Kontakt, erkennt das Immunsystem dieses Antigen. Es kann das Coronavirus und damit die Infektion schnell und gezielt bekämpfen.

Beispiele für mRNA-Impfstoffe sind die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer, Moderna und CureVac. Es sind aber noch viele weitere in der Entwicklung.

Vektorimpfstoffe

Vektorimpfstoffe bestehen aus Viren, die für den Menschen ungefährlich sind, den sogenannten Vektoren. Sie sind nicht oder nur sehr begrenzt vermehrungsfähig (dann beseitigt das Immunsystem sie schnell). Diese Vektoren wurden gentechnisch verändert und dienen als „Transportmittel“ (auch „Genfähre“). In ihrem Erbgut tragen sie ein Gen mit dem Bauplan für einen Bestandteil des Virus (Antigen). Im Fall des Coronavirus Sars-CoV-2 handelt es sich wieder um das Spike-Protein („Stachel-Protein“). In den Zellen wird das Gen mit dem Bauplan für das Spike-Protein ausgelesen – dann wird das Eiweiss produziert. Es löst wiederum eine Immunantwort aus und das Immunsystem produziert Antikörper. Bei einem Kontakt mit dem Coronavirus werden die Immunzellen aktiv und bekämpfen das Virus.

Beispiele für Vektorimpfstoffe sind die Impfstoffe von AstraZeneca/Universität Oxford, Janssen / Johnson & Johnson oder der russische Impfstoff Sputnik V. Auch hier werden vermutlich weitere Impfstoffe folgen.

Proteinbasierte Impfstoffe

Die Covid-19-Impfung gelingt auch mit gentechnisch hergestellten künstlichen Eiweissen, die dem neuen Coronavirus sehr ähnlich sind. Protein-Impfstoffe enthalten einzelne Bestandteile (Proteine) des Erregers. Beim Coronavirus ist es das charakteristische Spikeprotein, mit dem sich das Virus an die Körperzellen anheftet. Im Körper provoziert dieses Protein eine Immunantwort und stellt so die Schutzwirkung her. Beispiel: der Impfstoff von Novavax.

Totimpfstoffe

Das Prinzip der Impfung mit einem Totimpfstoff ist schon länger bekannt. Gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten oder Kinderlähmung impfen Ärztinnen und Ärzte mit Totimpfstoffen, die abgetötete Erreger enthalten. Gegen Corona kommt das abgetötete Sars-CoV-2-Virus zum Einsatz. Beispiel: Impfstoff von Sinopharm oder Sinovac (beide China). Eine Übersicht über zugelassene Impfstoffe in der Schweiz, ihre Wirkungsweise und Schutzwirkung, für welches Alter sie geeignet sind und über mögliche Nebenwirkungen bieten diese Webseiten:

Forscher und Forscherinenn arbeiten intensiv an der Entwicklung weiterer Impfstoffe. Mehrere Impfstoffe werden schon in klinischen Studien getestet.

Covid-19: Verlauf und Prognose

Der Verlauf und die Prognose von Covid-19 können individuell sehr unterschiedlich sein und lassen sich oft nicht vorhersagen. Bekannt ist aber, dass ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben. Sie müssen sich oft intensiv im Spital behandeln lassen. Bei jüngeren Menschen verläuft Covid-19 in vielen Fällen mild. Sie haben kaum oder keine Symptome und bemerken die Erkrankung nicht. Folgende Krankheitsverläufe gibt es bei Covid-19:

  • Keine Symptome: Manche Menschen stecken sich mit dem Coronavirus an und verspüren keine Symptome. Sie wissen nichts von ihrer Infektion und können das Virus daher unbemerkt an andere Personen weitergeben.
  • Milder Verlauf: Bei der Mehrheit der infizierten verläuft die Krankheit mild. Sie haben nur leichte Symptome, die nur wenige Tage anhalten.
  • Schwerer Verlauf: Zunächst sind die Symptome mild ausgeprägt, aber nach fünf bis zehn Tagen verschlimmern sie sich. Betroffene haben zum Beispiel anhaltendes Fieber, ein schweres Krankheitsgefühl und bekommen Atemnot. Es kann sich eine Lungenentzündung entwickeln. Diese Patientinnen und Patienten müssen sich im Spital behandeln lassen – in vielen Fällen benötigen sie Sauerstoff. In der Regel dauert die Erkrankung zwei bis vier Wochen. Es besteht die Chance, wieder gesund zu werden. Dennoch bleiben manchmal Symptome wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit und körperliche Schwäche noch für längere Zeit bestehen. Ein schwerer Verlauf kann zwar in jedem Alter auftreten, ist aber bei Kindern und Jugendlichen sehr selten.
  • Kritischer Verlauf: Manchmal nehmen die Symptome ein solchen Ausmass an, dass Patienten und Patientinnen sich auf der Intensivstation behandeln lassen müssen. Bei einem Lungenversagen erfolgt eine künstliche Beatmung, um die angegriffene Lunge zu entlasten. Auch überschiessende Immunreaktionen, eine Blutvergiftung (Sepsis) und ein Multiorganversagen sind möglich. Dennoch überleben viele Patientinnen und Patienten auch einen kritischen Verlauf, wenn Ärzte und Ärztinnen sie rechtzeitig intensivmedizinisch behandeln.

Manche Menschen zeigen auch Wochen und Monate nach ihrer offiziellen Genesung noch Krankheitssymptome. Dieses Phänomen bezeichnen Ärztinnen und Ärzte als „Long Covid-“ oder „Post-Covid-Syndrom“. Betroffene berichten unter anderem von Fatigue (chronischer Müdigkeit), Gedächtnisproblemen oder Problemen mit der Nervenfunktion. Diese Patienten und Patientinnen brauchen noch längere Zeit Unterstützung, um wieder in ihren Alltag zu finden.

Covid-19: Komplikationen im Überblick

Folgende Komplikationen können im Verlauf einer Covid-19-Erkrankung auftreten:

  • Blutvergiftung (Sepsis)
  • Akutes Lungenversagen (ARDS= Acute Respiratory Distress Syndrom)
  • überschiessende Immunreaktion (Hyperinflammationssyndrom)
  • Gefässentzündungen
  • (Multi-)Organversagen
  • Blutgerinnsel (Thrombosen)
  • Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zur Dialyse
  • Neurologische Symptome, z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit
  • Weitere Infektionen, zum Beispiel mit Pilzen oder multiresistenten Bakterien
  • Bei Kindern: PIMS-TSS – die Abkürzung für Paediatric inflammatory multisystem syndrome (PIMS) in Kombination mit einem Toxic shock syndrome (TSS) – es weist Ähnlichkeit mit dem Kawasaki-Syndrom auf.

Bin ich nach einer Covid-19 Erkrankung immun?

Noch ist es unklar, ob und wie lange ein Mensch nach einer durchgemachten Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 immun ist. Studien deuten darauf hin, dass nicht alle Menschen im Anschluss sogenannte neutralisierende Antikörper bilden. Auch sind diese Antikörper bei manchen Erkrankten nur wenige Wochen nachweisbar. Infizierte, die keine Symptome zeigen, scheinen weniger Antikörper zu bilden als Personen, die schwerer erkrankt waren. Eine erneute Infektion nach einer bereits durchgemachten Covid-19-Erkrankung ist bislang nur selten beschrieben worden.

Covid-19: Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung ab

Es gibt derzeit noch kein wirksames und zugelassenes Medikament, welches das neue Coronavirus gezielt angreift und beseitigt. Daher behandeln Ärztinnen und Ärzte die Symptome der Erkrankung und versuchen immer, einen schweren Verlauf von Covid-19 zu verhindern.

Wie lange ist man vor einem positiven Corona Test ansteckend?

Die höchste Ansteckungsfähigkeit besteht um den Zeitraum herum, in dem die eigenen Krankheitszeichen entstehen. Ein Ansteckungsrisiko besteht aber auch vor Auftreten von Krankheitszeichen (präsymptomatisch). Ein relevanter Anteil von Personen steckt sich bei Infizierten ein bis zwei Tage vor deren Krankheitsbeginn an.

Wie lange dauert eine Omikron Infektion?

Untersuchungen zu den derzeit in Deutschland vorherrschenden Omikron-Virusvarianten weisen auf eine kürzere Inkubationszeit hin (Median drei Tage).

Wie lange dauert es bis Corona Symptome abklingen?

Nach aktuellem Kenntnisstand geht bei leichter bis moderater Erkrankung die Ansteckungsfähigkeit zehn Tage nach Symptombeginn deutlich zurück. Betroffene mit schweren Krankheitsverläufen und immungeschwächte Personen können auch noch deutlich länger als zehn Tage nach Symptombeginn ansteckend sein.

Warum stecken sich manche mit Corona an und andere nicht?

Es wurden bereits eine Reihe von Genen gefunden, diemöglicherweise Einfluss auf die Stärke der Immunantwort bei Kontakt mit SARS-CoV-2 haben. Doch wie groß der Einfluss jedes einzelnen Gens ist, bleibt ungewiss. „Es sind einfach zu viele verschiedene Gene beteiligt, übrigens auch an der Immunantwort durch Antikörper.