25. Dezember 2018 Selbst in Japan, wo nicht einmal 1 Prozent Christen leben, feiert man gerne Weihnachten – wenn auch
ein bisschen anders (Asienspiegel berichtete). Während die Familien mit Kindern das Weihnachtsessen nur zu gerne im Fastfood-Restaurant abhalten, nutzen die jungen Japaner den 24. Dezember für einen romantischen Abend mit dem Partner (Asienspiegel berichtete). Zugleich hat die
Weihnachtszeit aber auch in Japan eine tiefere Bedeutung, nicht aber wegen der Geburt von Jesus. Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs. Es ist vielmehr wegen des Geburtstags des japanischen Kaisers Akihito am 23. Dezember. Seit nunmehr 30 Jahren ist dieses Datum ein offizieller
Feiertag. Der Tennō und seine Familie zeigen sich an diesem Tag auf dem Gelände des Kaiserpalastes in Tokio der Öffentlichkeit (Asienspiegel berichtete). So will es die Tradition. Am vergangenen Sonntag wurde der Tennō 85 Jahre alt. Es war das letzte Mal, dass er einen Geburtstag als amtierender Kaiser feierte. Ein entsprechend emotionaler Moment war
der diesjährige Geburtstag, wie FNN News berichtete. 82’000 Menschen, so viel wie noch nie, pilgerten zum Palastgelände in Tokio, um ihrem Kaiser und dessen Amtszeit, die Heisei-Ära (Asienspiegel berichtete), die Ehre zu erweisen (siehe Tweets unten). Zu dieser
Rekordzahl an Besuchern beigetragen hat die Tatsache, dass Akihito ein äusserst beliebter Kaiser ist. Mit seiner sanften Art fand er stets die richtigen Worte und Gesten des Trostes bei der Bewältigung der vielen Naturkatastrophen während seiner Amtszeit. Akihito gilt auch als ein überzeugter Vertreter der pazifistischen Verfassung (Asienspiegel berichtete). Am 30. April 2019 wird er offiziell abdanken und seinem Sohn Naruhito Platz machen. Der 23. Dezember ist somit als offizieller Feiertag endgültig Geschichte. Am 23. Februar 2020 wird dann zum ersten Mal der Geburtstags-Feiertag für den neuen Tennō Naruhito gefeiert (Asienspiegel berichtete). Dezember
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Kaiserhaus in Japan Alle Infos zur Abdankung von Kaiser AkihitoKaiser Akihito, Kaiserin Michiko © Dana Press Historischer Moment in Japan: Kaiser Akihito wird am heutigen 30. April 2019 den Chrysanthemen-Thron aufgeben und seinem ältesten Sohn Prinz Naruhito überlassen Machtwechsel in Japan: Kaiser Akihito, 85, geht, Kaiser Naruhito, 59, kommt! Gala fasst alles wichtigen Informationen zur Abdankung des 125. Kaisers von Japan am 30. April 2019 zusammen. Warum ist seine Abdankung etwas Besonderes?
Kaiser Akihito bestieg am 7. Januar 1989 den Chrysanthemen-Thron und wurde am 12. November 1990 offiziell zum Tennō (Kaiser) von Japan ausgerufen. Jetzt, nach über 30 Jahren, gibt er das Kaiser-Dasein freiwillig auf - und das ist keine Selbstverständlichkeit. In Japan gilt eigentlich, dass ein Regent bis zum Tod im Amt bleibt. Am 8. August 2016 wandte sich Akihito in einer seiner seltenen Fernsehansprache an sein Volk. Darin gestand er, dass sein Körper nach den beiden Operationen abgebaut habe und er darüber nachdenke, wie er seine Rolle als Kaiser in Zukunft weiter angemessen ausfüllen könne. "Ich bin schon 80 Jahre alt und glücklicherweise jetzt gesund", sagte Akihito. "Wie auch immer. Wenn ich darüber nachdenke, dass mein Fitness-Niveau allmählich abnimmt, mache ich mir Sorgen, dass es für mich möglicherweise schwierig wird, meine Pflichten als Symbol des Staates mit meinem ganzen Wesen zu erfüllen, so wie ich es bisher getan habe." Dies wurde gemeinhin als Zeichen gedeutet, dass er sein Amt als Kaiser niederlegen will.Das japanische Parlament entsprach Akihitos Wunsch und entwarf ein Sondergesetz, das am 9. Juni 2017 verabschiedet wurde. Damit wurde der Weg für den 85-Jährigen in den Ruhestand frei. Übrigens: Der letzte Kaiser, der in Japan abdanken durfte, war Kaiser Kokaku im Jahre 1817. 7. Januar 1989: Am Todestag seiner Vaters, Kaiser Hirohito, wird Akihito im State Room des Kaiserlichen Palastes zum Kaiser von Japan ernannt. Am 30. April 2019 wird er an selber Ort und Stelle abdanken. © Picture Alliance Was passiert am Tag der Abdankung? Die Taiirei-Seiden-no-Gi-Zeremonie, die Abdankungszeremonie, wird am 30. April 2019 um 17 Uhr Ortszeit im Matsu-no-Ma-Prunksaal ("State Room") des Kaiserpalasts in
Tokio stattfinden. Die drei japanischen Throninsignien - ein Schwert für Tapferkeit, ein Juwel für Wohlwollen, ein Spiegel für Weisheit - werden dabei vor Ort sein. Das ist etwas Besonderes, denn: Wo die Insignien lagern, weiß niemand verbrieft. Gerüchten zufolge sollen sie über das Land verteilt sein. Nur der Kaiser und einige Priester dürfen sie in Augenschein nehmen. Kaiser Akihito wird während der Zeremonie seine letzte Rede als Kaiser an das Volk halten; auch
Premierminister Shinzo Abe wird sprechen und sich beim Kaiser für seinen Dienst am Land bedanken. Der Kaiserpalast in Tokio © Picture Alliance Er habe seine 30-jährige Herrschaft mit "tiefem Respekt und mit Liebe für das Volk" ausgeübt, sagt Akihito laut CNN in seiner letzten Ansprache an das Volk. "Das war mein großes Glück". Er danke dem japanischen Volk "von Herzen", dass es ihn als "Symbol des Staates akzeptiert und unterstützt“"habe, so Akihito. Ein weiterer wichtiger Termin fand am 1. April statt: Die Regierung gab den Namen der neuen Ära bekannt, die mit Naruhito beginnen wird. Akihitos Amtszeit wurde "Heisei", sinngemäß "Friede überall", genannt. Die Amtszeit von Naruhito wird den Titel "Reiwa" tragen (sinngemäß "Ordnung des Friedens/ der Harmonie"). Auch das Volk hat einen Grund, sich über den Thronwechsel zu freuen. Vom 27. April bis 6. Mai sind neben der klassischen "Goldenen Woche" weitere Feiertage ausgerufen: 10 Tage lang herrscht in Japan Urlaubsstimmung. Welche Gäste werden zur Abdankung erwartet?Zur Abdankung am 30. April werden etwa 300 Gäste erwartet, wie die japanische Regierung am 19. März 2019 bekannt gab. Unter anderem werden Premierminister Shinzo Abe und seine Minister dabei sein. Auch gekrönte Häupter aus anderen Staaten kommen sicherlich zu diesem wichtigen Tag des Kaiserhauses. Wie lautet der Dresscode?Die Männer tragen formelle Kleidung wie Cutaways und Haori-Mäntel und Hakama-Hosen mit Familienwappen tragen, während sich die Frauen in lange Kleider oder einen Kimono mit weißem Kragen und Familienwappen kleiden. Welchen Titel trägt Akihito nach seiner Abdankung?Das Paar wird auf japanisch Joko (der Kaiser) und Jokogo (die Kaiserin) genannt werden, nachdem Akihito am 30. April abgedankt hat. In einer Pressekonferenz Ende Februar 2019 wurde verkündet, wie sie in Zukunft auf Englisch genannt werden sollen: Akihito wird demnach "His Majesty the Emperor Emeritus" heißen, seine Frau Michiko "Her Majesty the Empress Emerita". Auf Deutsch: "Seine Majestät der emeritierte Kaiser" und "Ihre Majestät die emeritierte Kaiserin". Wer ist Akihitos Nachfolger?Kronprinz Naruhito, der älteste Sohn von Akihito und Michiko, wird die Nachfolge antreten. Er ist seit 1993 mit Prinzessin Masako verheiratet. Das Paar hat eine Tochter namens Aiko, 17. Alle Infos zu seiner Krönung lesen Sie hier. Fumihito von Japan Ein Kronprinz für das Kaiserreich167 Bilder 08.11.2020 Verwendete Quellen: Dana Press, allabout-japan.com, NHK, jre Gala Stars in diesem Artikel
Hat Japan heute noch einen Kaiser?Am 1. Mai 2019 löste Tennō Naruhito seinen Vater Akihito als Kaiser ab und bestieg den Chrysanthementhron.
Wie viele Kaiser gab es in Japan?Die japanische Monarchie ist die älteste ununterbrochene Erbmonarchie der Welt. Das Kaiserhaus erkennt 126 legitime Monarchen seit der Thronbesteigung von Jimmu-tennō an. Als Ahnherrin gilt die Sonnen-Kami Amaterasu-ō-mi-kami, die Jimmu den Auftrag und die Berechtigung zur Beherrschung Japans gegeben haben soll.
Wie hieß der Kaiser Japans im Zweiten Weltkrieg?Japans Kaiser Hirohito führte sein Land in den Faschismus und durch den Zweiten Weltkrieg. Nach der verheerenden Niederlage ließen ihn die siegreichen USA überraschend im Amt – doch er verlor seinen göttlichen Status und alle politische Macht. Vor 100 Jahren übernahm Hirohito die Regentschaft.
Wie heissen die früheren Kaiser in Japan?Tennō (jap. 天皇 „Himmlischer Herrscher“), eingedeutscht Tenno, ist ein japanischer Herrscher- und Adelstitel, der im Deutschen oft mit „Kaiser“ übersetzt wird, sowie in loserer Verwendung auch die Bezeichnung für das dynastische Geschlecht, das in Japan diesen Titel getragen hat.
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