Welche folgen kann ein befund bei der feindiagnostik schwangerschaft bedeuten

Vermerk im Mutterpass

Viele Schwangere sind verunsichert, wenn der Frauenarzt bei der Doppler-Ultraschall-Untersuchung plötzlich von Notching spricht oder einen entsprechenden Eintrag im Mutterpass einträgt. Wir erklären, was der Befund bedeutet.

Welche folgen kann ein befund bei der feindiagnostik schwangerschaft bedeuten

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Beim Doppler-Ultraschall kann der Arzt ein Notching oder Notch begutachten.

Ultraschall-Termine beim Frauenarzt sind in der Schwangerschaft ein Highlight, weil man sein Baby zu sehen bekommt. Beim Doppler-Ultraschall hingegen wird die Geschwindigkeit und die Richtung von fließendem Blut in Arterien und Venen gemessen. So können Rückschlüsse auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes bezüglich der Blutversorgung gezogen werden. Gleichzeitig lässt sich auch feststellen, ob bei der Mutter eine Blutdruckerkrankung vorliegt oder eventuell zu erwarten ist.

Notching: die Definition

Beim Doppler-Ultraschall kann es vorkommen, dass der Arzt bei der Untersuchung der Arteria uterina vom Notching spricht oder einen entsprechenden Vermerk im Mutterpass macht. Der Begriff stammt aus dem Englischen – "notch" bedeutet auf Deutsch "Einkerbung" oder "Kerbe". 

Die Arteria uterina ist das Blutgefäß, das die Gebärmutter mit Blut versorgt. Im Doppler-Ultraschall kann der Arzt sehen, wie schnell sich das Blut nach der Kontraktion des Herzmuskels in Richtung des Uterus bewegt. Wenn sich bei dieser Flusskurve eine Einkerbung zeigt, wird dies als "Notching" bezeichnet. Das bedeutet, dass das Blut in der Arterie auf einen erhöhten Gefäßwiderstand stößt und dadurch nur ungenügend weiterfließen kann.

Vermerk im Mutterpass

Im Mutterpass kann ein Notching-Befung unterschiedlich dokumentiert werden. Mediziner sprechen (und schreiben) manchmal von Notching, manchmal auch nur Notch. Ein Notch kann einseitig vorliegen (unilateral), dann wird vermerkt, ob das Notching links oder rechts aufgetreten ist. Es kann aber auch beidseitig (häufig als bds. abgekürzt) vorliegen (bilateral).

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Diese Folgen kann ein Notch für das Baby und die Mutter haben

Wenn der Arzt etwas Ungewöhnliches findet, macht das der werdenden Mutter natürlich erst einmal Angst. Notching ist aber nicht unbedingt gefährlich, vor allem wenn es nur einseitig auftritt.

Bei einem beidseitigen Notching besteht das Risiko einer Unterversorgung des Babys, sodass es zu einer sogenannten Wachstumsverzögerung, auch Wachstumsretardierung genannt (IUGR, intrauterine growth retardation) kommen kann. In einem solchen Fall entscheiden sich Ärzte häufig, das Baby früher auf die Welt zu holen, da es als Frühchen im Brutkasten – je nach Schwangerschaftswoche (SSW) – bessere Chancen hat. 

Auch das Risko für hypertensive Schwangerschaftserkrankungen, also Krankheiten, die durch erhöhten Blutdruck ausgelöst werden, steigt bei einem doppelseitigen Notch. Das liegt daran, dass der Körper versucht, die Blutunterversorgung, die durch die Einkerbungen entsteht, auszugleichen, in dem die Gefäße enger gestellt werden. Ein hoher Blutdruck kann zu einer Gestose führen, aus der sich eine Präeklampsie, eine Eklampsie oder ein HELLP-Syndrom entwickeln können. Eine solche Schwangerschaftsvergiftung kann die kindliche Entwicklung gefährden und unbehandelt auch die Mutter gefährden. Bei einem beidseitigen Notching-Befund werden die Mutter und das Ungeborene daher engmaschig überwacht, um sicherzustellen, dass die Gebärmutter und Plazenta ausreichend mit Blut versorgt werden. 

Notching: Was die werdende Mama tun kann

Häufig stellt sich das Flussmuster bis zur 24. Schwangerschaftswoche von alleine ein. Dennoch fragen sich viele Schwangere natürlich, ob und wie man die Durchblutung der Gebärmutter verbessern kann. Hilfreich ist es, wenn die Schwangere sich körperlich schont. Manchmal wird auch Aspirin (ASS) zur Blutverdünnung verordnet. Die Einnahme sollte man aber immer mit dem Arzt absprechen.

Feindiagnostik

(Organscreening, Fehlbildungsschall:22. -24. SSW)

Welche folgen kann ein befund bei der feindiagnostik schwangerschaft bedeuten

Herz Vierkammerblick (3D)

Welche folgen kann ein befund bei der feindiagnostik schwangerschaft bedeuten

Gesicht (3D) 22 SSW

Welche folgen kann ein befund bei der feindiagnostik schwangerschaft bedeuten

fetaler Fuß 23 SSW

Welche folgen kann ein befund bei der feindiagnostik schwangerschaft bedeuten

Durchblutung Nabelschnur und Mutterkuchen

Ziel der Ultraschalluntersuchung

Die Feindiagnostik ist eine systematische Untersuchung aller einsehbaren Organsysteme des Feten hinsichtlich einer normalen und zeitgerechten Entwicklung. Hierzu gehören insbesondere Gehirn, Herz, Nieren und ableitende Harnwege, Wirbelsäule und Extremitäten.

Die Entwicklung des ungeborenen Kindes ist bei >90% der Schwangerschaften unauffällig, was bei den Eltern zu einer großen Beruhigung führt.

Bei ca. 6% aller Neugeboren liegt jedoch hat eine Organfehlbildung vor. Diese tritt unabhängig von dem mütterlichen Alter auf, so dass junge Schwangere das gleiche Risiko wie ältere Schwangere aufweisen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass das Erkennen einer Organfehlbildung vor der Geburt die Behandlung des betroffenen Neugeboren entscheidend erleichtert und diese Kinder eine bessere Kurz- und Langzeitentwicklung aufzeigen als Kinder, bei denen die Erkrankung erst nach der Geburt festgestellt wurde. Ursache dafür ist, dass durch die Kenntnis der fetalen Erkrankung die Überwachung der Schwangerschaft sowie die Planung der Geburt, die Wahl des Geburtszentrums, der Geburtszeitpunkt und die nachgeburtlichen Versorgung sinnvoll angepasst werden können.

Um dies zu gewährleisten und der Schwangeren eine optimale Aufklärung zu ermöglichen, arbeiten wir eng mit Spezialisten anderer Fachgruppen wie Kinderärzten, Kinderkardiologen, Kinderchirurgen und Geburtskliniken zusammen.

Auch in Konfliktsituationen stehen wir den Schwangeren bei und unterstützen sie in Kooperation mit psychosozialen Beratungsstellen. Im Gartenhaus des Kurfürstendamms 199 gibt es die Beratungsstelle Donum vitae. Über diese Beratungsstelle können Sie sich unter dem Button Beratung informieren.

Grenzen der Untersuchung

Durch eine Feindiagnostik können ca. 90% aller klinisch bedeutsamen Fehlbildungen des Feten erkannt werden. Dennoch können trotz größter Sorgfalt und hoher Expertise des Untersuchers nicht alle Fehlbildungen bei der Feindiagnostik erkannt werden. Ein unauffälliger Ultraschall ist also kein vollkommener Garant für ein gesundes Kind.

Ursache dafür können zum Beispiel eingeschränkte Untersuchungsbedingungen durch eine ungünstige Kindslage oder einen erhöhten Body Mass Index der Schwangeren sein. Ebenso kann sich eine Fehlbildung auch erst zu einem späteren Zeitpunkt entwickeln (Beispiel: Gehirnfehlbildungen oder Infektionsfolgen). Grundsätzlich können Erkrankungen nicht im Ultraschall erkannt werden, wenn sie keine Organauffälligkeiten bewirken. Hierzu zählen zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen, Syndrome sowie manche genetische Erkrankungen wie die Trisomie 21.

Grenzen bei der Entdeckung von Chromosomenstörungen

Die Einschätzung des Risikos einer genetischen Erkrankung des Feten ist im zweiten Schwangerschaftsdrittel wesentlich schwieriger als im ersten Trimenon und ist daher bei der Feindiagnostik nicht mehr der Hauptfokus. Die Entdeckungsrate beispielsweise einer Trisomie 21 (Down-Syndrom) durch Ultraschall liegt im zweiten Trimenon deutlich unter 80%.

Indirekte Hinweiszeichen für eine genetische Erkrankung können im zweiten Trimenon sogenannte „Soft Marker“ sein. Diese Marker haben keinen Krankheitswert für den Feten und treten auch bei gesunden Feten auf. Sie sind bei erkrankten Feten aber statistisch häufiger als bei gesunden. Beispiele hierfür sind der sogenannte „White spot“ des Herzens, ein verkürzter Nasenknochen oder eine „Aberrante Rechte Subclavia-Arterie“ (ARSA). Derartige Marker sind im Alltag häufig. 5% aller Feten zeigen Softmarker und die Mehrzahl dieser Feten ist trotzdem gesund. Das Risiko steigt, wenn mehrere Marker auftreten und weitere Risikofaktoren wie ein erhöhtes mütterliches Alter vorliegen.

Sie als Schwangere dürfen sich vor der Untersuchung entscheiden, ob Sie über das Vorliegen solcher Hinweiszeichen informiert werden wollen oder nicht (Recht auf Nicht-Wissen).

Genetische Tests an freier plazentarer DNA: Nicht-Invasive Pränatale Tests (NIPT)

Eine viel höhere Empfindlichkeit als der Ultraschall haben genetische Blutuntersuchungen an freier plazentarer DNA, sogenannte Nicht-Invasive Pränatale Tests (NIPT).

Die Entdeckungsraten etwa einer Trisomie 21 liegen hier bei >99%. Die Kosten einer NIPT werden bisher nicht von der Krankenkasse übernommen und liegen je nach Umfang zwischen 130 und 450 Euro (auf Wunsch geben wir Ihnen genauere Informationen auf einem gesonderten Informationsblatt). Wir können Ihnen als Service die Blutabnahme in unserer Praxis anbieten und das Blut an die entsprechende Firma weiterleiten. Die Kosten müssen Sie direkt an die Firma erstatten.

Weitere Informationen zur NIPT finden Sie unter folgendem Link: NIPT.

Gemäß des Gendiagnostikgesetzes ( GenDG ) beraten wir die Schwangere genetisch vor dem Ultraschall sowie nach Vorliegen des Untersuchungsergebnisses. Diese Beratung erfolgt meist im Zusammenhang mit dem Aufklärungsgespräch und der Ergebnismitteilung durch den untersuchenden Arzt.

Darüber hinaus bieten wir jeder Schwangeren eine weiterführende genetische Beratung durch einen Facharzt für Humangenetik an.

Diese ist insbesondere bei Vorliegen von genetischen Erkrankungen bei Ihnen oder Ihrer Familie sinnvoll. Bei uns im Haus (Kurfürstendamm 199, erster Stock) befindet sich das Zentrum für Humangenetik Limbach Berlin. Über den Link Humangenetik können Sie Kontakt mit dem Team der Genetiker aufnehmen.

Weitere Ziele der Feindiagnostik

Neben der Darstellung der fetalen Organe werden bei der Feindiagnostik die Fruchtwassermenge, der Sitz und die Struktur des Mutterkuchens (Plazenta) und der Gebärmutterhals beurteilt. Schließlich wird die kindliche und mütterliche Gefäßversorgung durch Messung der Blutströmung (Dopplersonographie ) untersucht. So können zum Teil sehr gefährliche Komplikationen erkannt und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden.

3D-/ 4D Sonographie

Die 3D-/ 4D Sonographie stellt eine Erweiterung der herkömmlichen Ultraschalltechnik dar. Hier werden nicht nur Schnittbilder, sondern Bildvolumen gewonnen. Dadurch können bessere räumliche Informationen gesammelt werden, die zu einem Zugewinn an diagnostischer Sicherheit führen.

Durch ein Oberflächenrendering kann darüber hinaus eine realitätsnahe Darstellung des Feten erreicht werden. Dafür sind allerdings bestimmte Positionen des Feten und ausreichend Fruchtwasser notwendig. Wenn es technisch möglich ist, werden wir Ihnen als Service ein 3D Bild des Feten aufnehmen. Bitte haben Sie Verständnis, dass eine solche Aufnahme aber nicht immer möglich ist. Eine eigene Untersuchung nur zur 3D-Darstellung des Feten ohne andere medizinische Gründe ist in unserer Praxis nicht möglich.


Was kann bei der Feindiagnostik festgestellt werden?

Die Feindiagnostik ist eine systematische Untersuchung aller einsehbaren Organsysteme des Feten hinsichtlich einer normalen und zeitgerechten Entwicklung. Hierzu gehören insbesondere Gehirn, Herz, Nieren und ableitende Harnwege, Wirbelsäule und Extremitäten.

Welche Krankheiten kann man mit der Pränataldiagnostik erkennen?

Mit dem pränatalen Schnelltest lassen sich die häufigsten Chromosomenstörungen – Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 13 (Pätau-Syndrom) und Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) – sowie zahlenmäßige Veränderungen der Geschlechtschromosomen mit hoher Sicherheit ausschließen bzw.

Was führt zu Fehlbildungen in der Schwangerschaft?

Die Ursachen angeborener Fehlbildungen sind in mindestens 60 Prozent aller Fälle unbekannt. Etwa 20 Prozent sind erbbedingt, fünf bis zehn Prozent beruhen vermutlich auf chromosomalen Störungen sowie zwischen zwei und zehn Prozent auf Virusinfektionen.

Wie oft bleibt Trisomie 21 unentdeckt?

10% der Trisomie 21 Fälle bleiben aber unentdeckt! So gut dieser Test ist, er bleibt bloß eine statistische WAHRSCHEINLICHKEITSBERECHNUNG für das individuelle Risiko. Ergebnisse des Combined Tests, die im statistisch unsicheren Bereich liegen, sollten daher abgeklärt werden durch eine invasive Punktion.