Warum wird meine Grafikkarte nicht genutzt?

Toooooooooooom

22.11.2016, 17:55

Ist dein Grafikkarte noch im Geräte-Manager zu finden? Wenn ja, Rechtsklick und Treiber aktualisieren versuchen. 

Wenn nicht, dann starte den PC einmal vollständig herunter, indem du SHIFT gedrückt hältst, wenn du auf Herunterfahren drückst. Dadurch werden alle Hardwarekomponenten beim Neustart erneut eingelesen.

rohle65

22.11.2016, 17:52

als erstes würde ich mal den aktuellsten Nvidia Treiber von der Alienware Support Seite für deinen PC installieren, vielleicht ist das ja schon die Lösung.

Aber nicht den Treiber von der Nvidia Seite nehmen

KolnFC

Community-Experte

Computer

22.11.2016, 17:52

Hallo,

Neustarten, beim Bootvorgang 'del', 'F2', 'F10' oder 'F11' drücken (hängt von deinem BIOS ab), im BIOS so etwas wie 'advanced option' suchen (genau Bezeichnung hängt ebenfalls vom Hersteller ab) und dort unter 'primary graphics adapter' auf 'PCIe' stellen (wird vermutlich auf 'iGPU' oder 'auto' stehen). Speichern und Beenden.

Neustarten (der Monitor sollte unbedingt an der Grafikkarte angeschlossen sein) und notfalls müssen unter Windows die Grafiktreiber neu insrtalliert werden.

Es gibt viele Gründe, warum eine Grafikkarte unter Windows 10 nicht erkannt wird - der Frust ist aber immer der gleiche. Erfreulicherweise sind die meisten Ursachen einfach aufzulösen, wie ihr hier Schritt für Schritt nachvollziehen könnt.

1. Windows 10 erkennt Grafikkarte nicht: Unterschiedliche Fehlerquellen
2. Windows 10 erkennt Grafikkarte nicht: Hardware-Probleme lösen
3. Windows 10 erkennt Grafikkarte nicht: Software-Probleme lösen

Wenn ihr diesen Artikel an dem betroffenen Rechner lest: Glückwunsch, zumindest seht ihr etwas. Und wenn das der Fall ist, habt ihr es aller Wahrscheinlichkeit mit einem Software-Problem zu tun. Und das ist gut, denn da ist Abhilfe meist einfacher als bei der zweiten Fehlerquelle: Wenn ihr just an einem anderen Rechner sitzt, weil der Monitor gleich schwarz bleibt, wird wohl ein Hardware-Problem vorliegen. Da ist es bisweilen mit den besten Tipps nicht getan, wenn die passende Hardware zum Testen fehlt. Andererseits: Ein zweiter PC bietet alles, was ihr braucht. So oder so ist es mit ein wenig Arbeit verbunden - an dessen Ende schlimmstenfalls die Erkenntnis steht, dass die Karte schlicht und ergreifend hinüber ist.

Windows 10 erkennt Grafikkarte nicht: Unterschiedliche Fehlerquellen

Und weil der zweite Fall sicherlich dringender, vor allem ärgerlicher ist, soll die Fehlersuche auch genau damit beginnen. Vorab aber noch ein dringender Rat: Um welche Art von Problemen es sich auch handeln mag, es ist ein Backup angesagt. Ist das Bild noch sichtbar, wunderbar, sichert eure Daten, erstellt gegebenenfalls einen Systemwiederherstellungspunkt oder werft eure Imaging-Software an, wenn ihr eine nutzt. Falls nicht: Wenn der Rechner kurz vorher noch mit einer alten Grafikkarte anstandslos lief, baut sie wieder ein und macht ein Backup. Ist es ein Rechner, den ihr ohne Karte bekommen habt, oder einer, bei dem die Karte durchgeschmort ist, könntet ihr lediglich die Festplatte ausbauen und an einem zweiten Rechner sichern.

Ob sich der Aufwand lohnt, hängt von den Daten ab. Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert, ist allerdings sehr gering, insbesondere bei den Lösungswegen für Hardware-Probleme.

Windows 10 erkennt Grafikkarte nicht: Hardware-Probleme lösen

Ziemlich einfach habt ihr es, wenn der Rechner mit der alten Karte noch einwandfrei läuft: Baut diese nochmals ein und testet - und dann das ganze nochmal mit der neuen Karte. Funktioniert die Alte, die Neue aber nicht, ist der Neukauf vermutlich schlicht defekt. Gerade noch denkbar wäre noch ein Stromversorgungsproblem: Zu wenig Leistung von Netzteil wird man fast ausschließen können, da der Rechner beim Start nicht so viel Strom frisst wie unter Volllast. Zudem würde dann auch der ganze Rechner aus bleiben. Wahrscheinlicher: Vielleicht brauchte die alte Karte nur einen Stromstecker, die neue zwei und einer fehlt - Kabel sind eine beliebte Fehlerquelle.

Apropos: Ohne alte Karte, solltet ihr zunächst genau das machen - Kabel prüfen. Egal, wie sehr ihr glaubt, alles richtig eingesteckt zu haben, jeder, der schon mal längere Zeit IT-Support geleistet hat, wird euch sagen: Nochmal prüfen. Ihr baut am Rechner herum, da können sich Kabel auch mal lösen. Schaut also außen nach Monitor- und Grafikanschluss, innen nach Stromanschlüssen. Und wenn die Karte hinten einen zweiten Ausgang hat, testet auch diesen. Und wenn ihr schon dabei seid: Baut die Grafikkarte ruhig nochmal heraus und setzt sie neu ein - achtet auf das Einrasten hinten im Steckplatz.

Ab jetzt wird es ein wenig aufwendiger: Ihr müsst Cross-Tests durchführen, sprich die einzelnen Hardware-Teile einzeln testen. Sei es, indem ihr sie einzeln in einem anderen, laufenden System testet oder sie einzeln auf dem Problemsystem durch Komponenten ersetzt, die aus einem laufenden System stammen. Soll heißen, versucht es zunächst mit einem neuen Monitorkabel, dann mit einem neuen Monitor und wieder dem alten Kabel, dann mit einer anderen Grafikkarte. Tauscht aber immer nur ein Teil! Schneller geht es umgekehrt, sofern ein zweites System zur Verfügung steht: Baut die Karte dort ein und wenn sie dort auch nicht läuft, ist sie wohl defekt.

Windows 10 erkennt Grafikkarte nicht: Software-Probleme lösen

Hardware ist bei Problemen eher trivial: Entweder der Strom fließt korrekt von A nach Z oder er tut es eben nicht. In der Software-Welt gibt es deutlich mehr Fehlerquellen. Die Hauptursachen für Probleme mit der Grafikkarte sind aber zumeist falsche Einstellungen für den PCI-Steckplatz der Grafikkarte oder ein Treiberproblem.

Probleme mit dem PCI-Steckplatz lösen

1. 1

   Das PCI-Problem betrifft scheinbar nur bestimmte (ältere) Versionen von Windows 10 und natürlich nur einige Hardware-Konstellationen. Hier funktionieren einige neuere PCI-Express-Features nicht richtig und der erste Ansatz ist folglich: Mit dem Rechner online gehen und Windows 10 updaten - offensichtlich immer eine gute Idee.

2. 2

   Der zweite Ansatz: Diese Funktionen abschalten und nur die Legacy-Features, also quasi die immer vorhandene Basis, nutzen. Öffnet dazu die Eingabeaufforderung als Administrator.

3. 3

   Gebt nun den Befehl "bcdedit /set pciexpress forcedisable" ohne Anführungszeichen ein. Der Boot Configuration Editor (bcdedit.exe) ist ein Windows-eigenes Tool, für das es keine grafische Oberfläche gibt. Nach einem Neustart könnte das Problem behoben sein. Falls nicht, aktiviert die Funktion wieder mit "bcdedit /set pciexpress default".

Viel üblicher sind aber Treiberprobleme. Das wohl gängigste Problem: Der Treiber funktioniert schlicht nicht richtig, ist in der falschen Version (etwa vom Vorgänger) installiert oder sonst wie gebrochen. Der erste Versuch zur Lösung: Aktualisiert den Treiber der Grafikkarte. Hilft das nicht, deinstalliert alle Grafikkartentreiber über "Systemeinstellungen/Programme und Funktionen", startet den Rechner neu und installiert eine frisch heruntergeladene Version des Grafikkartentreibers.

Eher unüblich: Es könnte eine zweite Grafikkarte, beziehungsweise ein zweiter Grafikkartentreiber installiert sein. Auch das seht ihr im Geräte-Manager. Dann würde im Baum unter dem Punkt "Grafikkarte" eine zweite Karte gelistet und es müsste eine Fehlermeldung geben. Falls dem so ist, deinstalliert die unerwünschte Karte über das Kontextmenü. Das solltet ihr natürlich erledigen, noch bevor ihr Treiber neu installiert oder deinstalliert.

Der wohl letzte Versuch gilt dem Mainboard. Dessen Treiber vergisst man oft beim Aktualisieren, denn im Gegensatz zu Grafikkartentreibern und den meisten anderen wichtigen Dingen auf einem Windows-System, müssen diese häufig über eine Hersteller-eigene Software installiert werden. Zunächst benötigt ihr also die Managementsoftware eures Mainboard-Herstellers. Die Bezeichnung ist eigentlich immer auf dem Mainboard selbst zu lesen, ansonsten helfen Systemanalyse-Tools wie SiSoftware Sandra oder das schlanke, schnelle CPU-Z. Sobald das Tool einmal läuft, führt ein BIOS-Update durch.

BIOS-Update: So wird es gemacht und das müsst ihr beachten Tipps und Tricks

Ein BIOS-Update kann PC-Probleme oftmals lösen, ist aber nicht ungefährlich. Wann ist eine Aktualisierung sinnvoll? Was gibt es dabei zu beachten? Netzwelt verrät es euch.

Die Suche nach diesen Tools ist übrigens bei einigen Herstellern etwas unbefriedigend, freundlich gesagt. Zum einen heißen sie immer anders, zum anderen werden sie oft nur direkt auf den zugehörigen Produktseiten angeboten - die bei älteren Modellen oft nicht mehr existieren. Irgendwo sind sie aber fast immer zu finden, lasst euch nicht entmutigen. Es gab schon Fälle, in denen Hersteller Treiber nur noch in einer Antwort im Nutzerforum angeboten haben. Vorsichtig solltet ihr bei Download-Angeboten von Nutzern in Foren sein, die es für alte Hardware-Treiber häufig gibt - es ist schwer zu sagen, ob es sich dabei um liebenswürdige Hilfe oder Vertrieb von Malware handelt.

Wenn all diese Maßnahmen nichts bringen, solltet ihr nach Möglichkeit einen letzten Aufwand auf euch nehmen und die Karte in einem anderen, bestenfalls modernen, Rechner testen. Wenn es auch da Probleme gibt, könnte es nach all der Software-Spielerei vielleicht doch ein Hardware-Problem vorliegen.

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