Warum sind erneuerbare Energien unbedingt notwendig?

Neben dem Problem, dass die Ressourcen auf der Erde irgendwann einmal erschöpft sein werden, belastet die Verbrennung fossiler Energieträger die Umwelt und das Klima. Denn das dabei entstehende Kohlendioxid (CO₂) ist in hohem Maße mit für den Treibhauseffekt verantwortlich: Es wird nur äußerst langsam in der Erdatmosphäre wieder abgebaut. Quellen dieses CO₂-Ausstoßes sind die Strom- und Wärmeerzeugung, der Verkehr, die Industrie, Haushalte oder die Landwirtschaft. Die Folgen des CO₂-Ausstoßes sind Erderwärmung und damit der Klimawandel.

Bei der Verbrennung von Kohle oder Holz entsteht zudem Feinstaub. Das ist besonders dort problematisch, wo die Rauchgase nicht gereinigt werden, d. h. beispielsweise beim Hausbrand oder in den Ländern, die an ihre fossilen Kraftwerke keine so hohen Umweltschutzanforderungen stellen wie z. B. in Deutschland.

Auch das Vorkommen von Uran ist begrenzt. Der radioaktive Müll, der durch die Stromerzeugung in Kernkraftwerken entsteht, muss zudem dauerhaft sicher gelagert werden – eine Aufgabe, für die viele Generationen verantwortlich sein werden.

Sind erneuerbare Energien unsere Superpower im Kampf gegen die Klimakrise? Wir haben uns Chancen und Herausforderungen ihres Einsatzes näher angesehen.

Claudia Dlapa

Chefredakteurin

Warum sind erneuerbare Energien unbedingt notwendig?

Energie bestimmt unser Leben. Ob in Form von Strom für die Beleuchtung der Stadt, als Wärme zum Heizen unserer Wohnungen oder Benzin, um die Familienkutsche von A nach B zu bewegen: Wir verbrauchen sie im wahrsten Sinne des Wortes auf Schritt und Tritt. 

Um beispielsweise Strom zu erzeugen, können wir unterschiedlichste Energieträger nutzen. Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen erneuerbaren und fossilen Quellen. Auf welche der beiden wir in Zukunft setzen, wird das Leben auf der Erde nachhaltig bestimmen. Besonders im Kampf gegen die Klimakrise beweisen erneuerbare Energien ihre Schlagkraft.

Inhalt des Beitrags:

  1. Was sind erneuerbare Energien?
  2. Warum brauchen wir erneuerbare Energien?
  3. Vorteile erneuerbarer Energien
    1. 1. Besser für das Klima
    2. 2. Sichere Ressourcen
    3. 3. Unabhängigkeit von Importen
    4. 4. Lokale Wertschöpfung
    5. 5. Neue Arbeitsplätze
    6. 6. Mehr Frieden
  4. Nachteile erneuerbarer Energien
    1. 1. Kosten
    2. 2. Gefahren für die Umwelt
    3. 3. Eingeschränkte Verfügbarkeit
  5. Erneuerbare Energien in Österreich

Was sind erneuerbare Energien?

Energien sind erneuerbar, wenn sie quasi unendlich vorhanden sind oder sich stets und auf natürliche Weise regenerieren. Beispiele für erneuerbare Energien sind Sonnen- und Windenergie, Wasserkraft und Erdwärme. Für ihre Produktion werden entweder nachwachsende Rohstoffe genutzt oder Prozesse, die von selbst in der Natur ablaufen.

Warum brauchen wir erneuerbare Energien?

Im Gegensatz zu erneuerbaren, sind fossile Energien nur begrenzt auf unserem Planeten vorhanden und nicht vom Menschen herstellbar. Unsere gesamten Vorräte an Kohle, Öl und Gas sind vor Millionen von Jahren gebildet worden. Heute sind sie bereits nahezu erschöpft. Ihre Nutzung ist zudem massiv klimaschädigend. Wollen wir die Klimakatastrophe einbremsen, müssen wir sofort vom Verbrennen der noch vorhandenen Vorräte an fossilen Energieträgern Abstand nehmen.

Um Energie auf Dauer nachhaltig und sicher bereitzustellen, ist es also notwendig, dass wir die Energiewende vorantreiben und fossile Energiequellen durch erneuerbare ersetzen. Das Gute daran: Die Umstellung bringt gleich eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich. Die wichtigsten haben wir zusammengefasst:

Vorteile erneuerbarer Energien

1. Besser für das Klima

Bei der Nutzung von Kohle, Erdöl und fossiles Gas werden große Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen ausgestoßen. Im Vergleich schneiden erneuerbare Energien in der Klimabilanz wesentlich besser ab. Ihre Gewinn verläuft nicht CO2-frei, ist jedoch um ein Vielfaches klimafreundlicher.

Fossile Energieträger sind derzeit für satte 70 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. Durch die Umstellung auf Wasserkraft, Sonnenenergie und Co. bewegen wir also einen der größten Hebel im Kampf gegen die Klimakrise.

  • Warum sind erneuerbare Energien unbedingt notwendig?

    Braunkohle gehört zu den schlimmsten Klimakillern.

    © Paul Langrock / Greenpeace

2. Sichere Ressourcen

Die Quellen für erneuerbare Energien, wie Sonne, Wind und Wasser, existieren auf der Erde im Überfluss. Langfristig können nur sie den Energiebedarf der Weltbevölkerung decken.

Fossile Energieträger sind hingegen nur begrenzt vorhanden. Die momentan noch existierenden Vorräte neigen sich bereits zu Ende. Um die Energieversorgung für zukünftige Generationen sicherzustellen, müssen wir also auf erneuerbare Energien umsteigen.

3. Unabhängigkeit von Importen

Um ihren Energiebedarf durch fossile Brennstoffe zu decken, sind einzelne Länder häufig auf Importe aus dem Ausland angewiesen. Das führt zu heiklen Abhängigkeiten von einigen wenigen Rohstofflieferanten. Um die Menschen mit Energie zu versorgen, greift die EU zum Beispiel zu einem erheblichen Teil auf Importe aus Russland zurück.

Wie bereits erwähnt, sind erneuerbare Energien, im Gegensatz zu fossilen, in den meisten Ländern nahezu unerschöpflich vorhanden. Sie entsprechend zu nutzen, fördert auf lange Sicht also die Unabhängigkeit von immer teureren und unsicheren Importen.

4. Lokale Wertschöpfung

Heimische Produzenten erneuerbarer Energien müssen ihre Einnahmen natürlich auch versteuern. Durch die regionale Produktion von Energie bleibt schlussendlich also auch die Wertschöpfung im Land. Durch die regionale Vergabe von Arbeitsplätzen wird zudem die Kaufkraft gestärkt und die Wirtschaft weiter angekurbelt.

Darüber hinaus führt die Zunahme an Energieproduzenten zu einem dynamischen Wettbewerb. Dieser wirkt sich langfristig positiv auf die Preisgestaltung aus.

5. Neue Arbeitsplätze

Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien werden in Zukunft tausende neue regionale Arbeitsplätze geschaffen. Genauer gesagt rechnen Expert:innen allein in Österreich mit einem Zuwachs von 100.000 so genannten Green Jobs bis zum Jahr 2030. Arbeitsplätze, die in derselben Zeit in fossilen Bereichen abgebaut werden, sind bei dieser Kalkulation bereits berücksichtigt.

6. Mehr Frieden

Der begrenzte Zugang zu fossilen Brennstoffen wirkt immer wieder als Auslöser für Konflikte. Lokale Energieversorgung durch erneuerbare Energieträger stärkt die Unabhängigkeit einzelner Länder von Importen und fördert so Stabilität und Sicherheit.

  • Warum sind erneuerbare Energien unbedingt notwendig?

    Vorteile und Nachteile erneuerbarer Energien im Überblick.

    © Greenpeace

Nachteile erneuerbarer Energien

1. Kosten

Der Umbau des Energiesystems von fossilen Energieträgern auf erneuerbare ist natürlich mit Kosten verbunden. Erneuerbare Energien mussten allerdings oft mit einem unfairen Startnachteil kämpfen, da fossile Energien noch viele Jahre stark gefördert und subventioniert wurden. Doch der Spieß dreht sich derzeit um. Kleine Anlagen für den Eigenverbrauch profitieren mittlerweile von staatlichen Fördermitteln, die erneuerbare Energiegewinnung gegenüber fossiler konkurrenzfähig machen. 

2. Gefahren für die Umwelt

Die Errichtung von Anlagen für die Gewinnung erneuerbarer Energie geht häufig mit starken Eingriffen in die Natur einher. Wasserkraftwerke können beispielsweise die Lebensräume von Fischen und Wasserpflanzen bedrohen. Großprojekte mit massiven Auswirkungen auf regionale Ökosysteme werden zurecht kritisiert.

In Österreich ist beispielsweise der Ausbau der Wasserkraft schon sehr weit fortgeschritten. Ohne in seltene Naturräume einzugreifen ist kaum noch eine Ausweitung möglich. Sonne und Wind bieten hingegen noch viel Potenzial und Ausbaumöglichkeiten, die unbedingt genutzt werden müssen. 

3. Eingeschränkte Verfügbarkeit

Die Verfügbarkeit mancher erneuerbarer Energien ist im Tages- und Jahresverlauf starken Schwankungen unterworfen. Wenn keine Sonne scheint, ist keine Solarenergie verfügbar. Weht kein Wind, wird logischerweise keine Windkraft generiert. Ungünstige Wetterbedingungen könnten mitunter also zu Engpässen in der Versorgung mit Energie führen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei jedoch um ein Speicherproblem. Technische Innovationen halten praktikable und bezahlbare Lösungen für die Zukunft parat.

Einen Lösungsansatz bietet beispielsweise die Wasserkraft. Pumpspeicherkraftwerke können Energie nämlich nicht zur erzeugen, sie können überschüssige Energie aus dem Netz auch heute schon speichern.

Auf Dauer können wir die Versorgungssicherheit durch erneuerbare Energien sogar steigern, da die regionale Gewinnung zur Unabhängigkeit von Importen führt. Durch die Diversität der potenziellen Energiequellen kann der Ausfall einer Quelle zudem durch eine andere kompensiert werden.

Die Energiewende zählt zu den größten Herausforderungen, die wir für eine sichere Zukunft meistern müssen. Die dafür notwendigen Anpassungen werden wir nicht ohne Mühe stemmen können. Doch temporäre Nachteile in Kauf zu nehmen, macht sich langfristig doppelt und dreifach bezahlt. 

  • Warum sind erneuerbare Energien unbedingt notwendig?

    Windenergie ist in Österreich noch ausbaubar.

    © GettyImages

Erneuerbare Energien in Österreich

Österreich hat es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 die vollständige Klimaneutralität zu erreichen. Das bedeutet, dass bis dahin der gesamte Energieverbrauch des Landes durch erneuerbare Energien gedeckt werden soll. Derzeit beträgt der Anteil etwa 36 Prozent. 

Der günstigen Topographie Österreichs verdanken wir, dass bereits 85 Prozent der hier erzeugten Energie aus erneuerbaren Quellen stammt. Besonders Wasserkraft und Biogene Energien werden hierzulande schon heute sehr effizient genutzt. 

Insgesamt wird allerdings nur ein Drittel der in Österreich verbrauchten Energie überhaupt im Inland produziert. Da wir zwei Drittel unseres Bedarfs über Importe decken, fällt der Anteil erneuerbarer Energien am Verbrauch deutlich geringer aus. Primär werden nämlich Öl und fossiles Erdgas aus dem Ausland eingeführt. 

In Bezug auf die Stromversorgung sind die Ziele Österreichs ehrgeizig. Der Großteil des im Inland erzeugten Stroms stammt derzeit aus Wasserkraft. Auch Windenergie spielt in Bezug auf die Stromerzeugung eine immer wichtigere Rolle. Bereits bis zum Jahr 2030 sollen 100 Prozent des in Österreich verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien generiert werden.

Was ist der Vorteil von erneuerbaren Energien?

Vorteile von erneuerbaren Energien Erneuerbare Energien verursachen im Vergleich zu Öl oder Kohle kaum Emissionen. Zudem sind diese Energiequellen, wie Sonne und Wind, unbegrenzt verfügbar und damit nicht knapp wie beispielsweise fossile Brennstoffe.

Warum brauchen wir alternative Energien?

Der Vorteil der erneuerbaren Energien: Sie versiegen nicht, sind nicht endlich wie etwa Kohle, Öl und Gas. Und ihre Nutzung ist nachhaltig – sorgt also für deutlich geringere Treibhausgas-Emissionen.

Warum brauchen wir einen größeren Anteil an erneuerbaren Energien?

Wie der Name schon sagt, stehen sie genialerweise auch (fast) unerschöpflich zur Verfügung. Durch das Nutzen von Sonne, Wind, Biomasse, Erdwärme, Wasser oder Gezeiten lässt sich der Ausstoß von Treibhausgasen und anderen Schadstoffen vermeiden – und langfristig auch Geld sparen.

Was sind die Vor und Nachteile der erneuerbaren Energie?

Die Vorteile von erneuerbaren Energien Erneuerbare Energieträger haben gegenüber konventionellen Energiequellen viele wertvolle Vorteile: Regenerative Energien sind nahezu unbegrenzt verfügbar und erneuern sich selbst. Dadurch werden die fossilen Ressourcen der Erde geschont.