Produktinformationen zu „Warum hat Hitler die Schweiz nicht angegriffen? (ePub)“ Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Zeitalter Weltkriege, Note: 1, Johannes Kepler Universität Linz (Neuere Geschichte und Zeitgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: "Wir befinden uns im Jahr 1940 n. Chr. Ganz Europa ist von der Wehrmacht besetzt... ganz Europa? Nein! Ein von unbeugsamen Eidgenossen bevölkertes Land hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten." Viele, vor allem die Schweizer selbst, vergleichen ihr Land während des Zweiten Weltkriegs gerne mit einem Igel, der dem Angreifer mutig seine Stacheln entgegenhält und deshalb nicht gefressen wird. Die Tendenz, positive Ergebnisse der eigenen Leistung, negative Ergebnisse hingegen dem Schicksal oder einer höheren Macht zuzuschreiben, ist falsch aber verständlich. So sucht auch die Schweiz die Gründe ihrer Verschonung vom Krieg lieber beim Widerstandswillen der Bevölkerung und der Stärke ihrer Armee als im Kriegsverlauf oder gar in der Anbiederung der eidgenössischen Wirtschaft ans NS-Regime. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, warum die Schweiz von den Wirren des Zweiten Weltkriegs verschont blieb und deshalb auf mittlerweile mehr als 150 Jahre Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zurückblicken kann. Basierend auf der Hypothese, dass ein vermiedener Krieg besser ist als ein erfolgreich geführter, sollte den Ländern, denen es gelang, nicht in den Sog des Zweiten Weltkriegs zu geraten, mindestens soviel Aufmerksamkeit geschenkt werden wie den Hauptakteuren des Krieges. Während Portugal, Spanien, Irland, Schweden und die Türkei nicht zuletzt auch aufgrund ihrer dezentralen Lage verschont blieben, trifft dies auf die Schweiz nicht zu. Im Auge des Hurrikans gelegen, befand sie sich in unmittelbarer Griffweite Hitlers und bewahrte dennoch ihre Unabhängigkeit. Dies macht sie zu einem interessanten Untersuchungsobjekt. Autoren-Porträt von Rainer Krottenthaler Rainer Krottenthaler, geb. 1972 Bibliographische Angaben
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InhaltWährend des 2. Weltkrieges ist die grenznahe Lage für das Rheintal wesentlich bedrohlicher als im ersten. Damals bekamen weder die Bevölkerung noch die Schweizer Grenzwachtruppen etwas von dem blutigen Gemetzel auf den Schlachtfeldern Frankreichs, Belgiens, Norditaliens und Russlands mit. Auch von der prekären Versorgungslage war nur die so genannte Heimatfront betroffen. Jetzt ist die Situation grundlegend anders: Der Luftkrieg trägt den Krieg in fast jeden Winkel Europas, und niemand ist vor den Bombardements der Alliierten wirklich sicher. Ab 1943 können die Rheintaler immer häufiger die schweren Bomberstaffeln beobachten, die Dörfer und Städte nördlich und östlich des Bodensees im Visier haben. In der ganzen Schweiz ordnet der Bundesrat die nächtliche Verdunkelung an, damit das Land nicht irrtümlich zum Ziel eines Bombenangriffs werde. Spione im Auftrag der Deutschen Am bedrohlichsten wird es für die Schweiz in der ersten Hälfte des Jahres 1942. Das dritte Reich erreicht zu jener Zeit seine grösste Ausdehnung über Europa. Einzig die Schweiz bildet eine kleine neutrale Lücke im weitgehend nationalsozialistisch besetzten Europa. Danach verzeichnet Hitlers Armee erste Niederlagen: in Nordafrika wird General Rommel von den Engländern geschlagen, und der Russlandfeldzug wächst sich – wie schon bei Napoleon – zum Trauma aus. Die Wehrmacht ist an allen Fronten so eingebunden, dass keine Truppen mehr für einen Angriff auf die Schweiz freigestellt werden könnten. Das soziale und wirtschaftliche Leben in Balgach ist auch im 2. Weltkrieg stark eingeschränkt. Weil der Treibstoffe rationiert ist, schnallen die daheim gebliebenen Bauern wieder Pferde vor die Pflüge. Motorfahrzeuge werden von der Armee requiriert. Im Rahmen der vom Bundesrat initiierten Anbauschlacht werden Wiesen und andere brach liegende Flächen zu Äckern umgewandelt. Und es gelingt auch in diesem Krieg, die Bevölkerung mit genügend Lebensmittel zu versorgen, selbst wenn sie sich ein wenig einschränken muss. Bild: Generalmobilmachung im 2. Weltkrieg.
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