Kann ein basischer Körper krank werden?

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Übersäuerung Test: Woran du erkennst, ob du „sauer“ bist!

Kann ein basischer Körper krank werden?

von Dörte Wilke
und Jan Schümann

Ein ungesunder Lebensstil kann den Körper übersäuern. Wir zeigen, was hinter der Säure-Basen-Theorie steckt, woran du erkennst, ob du "sauer" bist!

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Inhalt

  • Übersäuerung: Der pH-Wert als Säureindikator
  • Wie entsteht Übersäuerung?
  • Kann man Übersäuerung fühlen?
  • Übersäuerung: Wo dein Körper wie reagiert …
  • Der Schnelltest: Bin ich übersäuert?
  • Diäten verstärken Übersäuerung
  • Übersäuerung: Die Lebensmittel-Liste
  • In 3 Schritten gegen die Übersäuerung – und abnehmen mit basischer Ernährung
  • Übersäuerung: Wird zu viel Tamtam gemacht?

 

Übersäuerung: Der pH-Wert als Säureindikator

Jede Zelle unseres Körpers funk­tioniert am besten innerhalb eines bestimmten Flüssigkeitsmilieus. Der pH-Wert ist der Indikator und sagt aus, ob eine Flüssigkeit neutral, sauer oder basisch ist. Abhängig davon, ob es sich um eine Haut-, Magen- oder sonstige Körperzelle handelt, ist ein anderes Milieu ideal. Während das Blut einen konstant neutralen pH-Wert beibehalten muss, können die Werte anderer Zellen und Organe schwanken. Grund dafür kann unsere Ernährung sein, denn je nach Lebensmittel fallen bei der Verstoffwechslung entweder Säuren oder Basen an. ­Moderne Essgewohnheiten führen in der Regel zu einem deutlichen Säureüberschuss, den vor allem Naturheilkundler und Hersteller von Basenpräparaten für das Entstehen unzähliger Gesundheits­probleme verantwortlich machen. Grund zur Panik besteht allerdings nicht, denn der Körper hat effektive Puffersysteme wie Leber, Nieren und Lunge, die ein Zuviel an Säure – bis zu einem gewissen Grad – neutralisieren. Unumstritten ist trotzdem, dass eine basische Ernährung Vorteile für Gesundheit, Aussehen und Wohlbefinden hat – und eine Basendiät ein Booster für Stimmung und Immunsystem ist.

 

Wie entsteht Übersäuerung?

Unser Säure-Basen-Haushalt ist in Balance, wenn sich alle pH-Werte im Körper in ihrer vorgesehenen Spanne zwischen sauer (0 bis 6,9), neutral (7) oder basisch (7,1 bis 14) befinden. Wenn alle Enzyme und Stoffwechselprozesse funktionieren sollen, ist zu viel Säure ein Problem. Und allein beim Verdauungsprozess entsteht ein Kilo­gramm saures Kohlendioxid, dessen sich unsere Lunge aber beim Ausatmen ent­ledigt. Säuren aus der Nahrung, etwa aus Proteinen, werden vorwiegend von den Nieren über den Urin ausgeleitet. Diese Regulationsmechanismen finden automatisch statt, sobald der pH-Wert im Blut von der Norm abzuweichen droht, sonst würde der gesamte Körper Schaden nehmen. Was wir essen, hat dank dieser Puffer keine dramatischen Auswirkungen auf den Säure-Basen-Haushalt, und eine kli­nische Übersäuerung ist extrem selten – etwa wenn Nieren oder Lunge geschwächt sind.

  • Ob Lebensmittel „sauer“ sind, also bei der Verwertung Säuren anfallen, kann man übrigens nicht am Geschmack erkennen. Zitrusfrüchte etwa sind stark basenbildend. Zu den säurebildenden Lebensmitteln gehören dagegen Fleisch, Eier und Käse, aber auch Reis und Pasta. Basenbildner sind Gemüse, Obst und Kartoffeln. Siehe dazu weiter unten auch unsere Liste …
     

Kann man Übersäuerung fühlen?

Kurzfristig nicht unbedingt, wobei manche Experten einen Zusammenhang mit Schlappheit, Allergien oder Infektanfälligkeit vermuten – siehe dazu auch weiter unten mehr bei dem Diät-Punkt. Ein Arzt kann den pH-Wert über eine Blutgasanalyse feststellen. Für zu Hause gibt es Urin-Teststreifen, die jedoch wenig aussagekräftig sind. Sie ­zeigen lediglich an, ob die Nieren viele Säuren ausscheiden. Um Säuren zu neu­tralisieren, braucht der Körper Basen. Von Natur aus sind wir mit einem Puffer von etwa 20-mal mehr Basen als Säuren ausgestattet. Stehen dennoch nicht ausreichend viele zur Verfügung, zapft der Körper eigene Reserven an, wie das Kalzium in unseren Knochen. Es neutralisiert die Säuren und wird mit ihnen über den Urin ausgeschieden. So kann Übersäuerung die Knochenstruktur schwächen. Gleiches gilt für die Muskeln, wenn ihnen basisches Glutamin entzogen wird. Kanadische ­Forscher belegten, dass umgekehrt altersbedingter Muskelverlust durch basische Ernährung aufgehalten werden kann. Zudem soll sie Rücken- und Gelenkschmerzen lindern.

 

Übersäuerung: Wo dein Körper wie reagiert …

Kann ein basischer Körper krank werden?

Karin Dreher/Fit For Fun

Wenn vom Säure-Basen-Haushalt die Rede ist, entsteht schnell der Eindruck, im Körper gäbe es nur einen ph-Wert – und der soll möglichst basisch sein. Tatsächlich herrschen im Körper aber je nach Areal und Funktion ganz unterschiedliche Milieus – von stark sauer bis basisch.

Magen: Unser Magen weist den sauersten pH-Wert auf, da stark konzentrierte Salz­säure unsere Nahrung zersetzt. Zudem
tötet die Magensäure potenziell schädliche ­Mikroben ab. Je mehr Nahrungsbrei, desto verdünnter die Magensäfte, desto mehr ­Säure muss produziert werden.
Blut: Unser Blut toleriert nur minimalste Schwankungen, damit alle Enzyme und Stoffwechselprozesse optimal funktionieren.
Der durch die Nahrung zugeführten Säuren entledigt sich der Körper entweder über den Urin oder die ausgeatmete Luft.
Urin: Der pH-Wert des Urins kann sehr stark schwanken. Er ist ein relativ guter Spiegel unserer Ernährung. Je mehr säurebildende Lebensmittel wir essen, desto größere Neu­tralisierungsarbeit müssen die Nieren leisten.
Haut: Unsere Haut mag ein saures Milieu – ideal für gute Bakterien, die eine Schutz­barriere bilden. Unsere Ernährung hat, im ­Gegensatz zu Reinigungsprodukten und ­Kosmetik, kaum Einfluss auf den pH-Wert der Haut.
Speichel: Die Verdauung fängt im Mund an, denn der leicht saure Speichel beginnt ­bereits beim Essen mit dem Aufspalten von Kohlenhydraten. Zudem macht er Bakterien unschädlich und schützt die Zähne.
Muskeln In der Muskulatur herrscht ein leicht saurer pH-Wert. Bei extrem forderndem Sport entsteht Milchsäure, die den pH-Wert leicht saurer werden lässt. Nach der Belastung wird die Säure aber einfach wieder über Nieren und Atmung ausgeschieden.

Der Schnelltest: Bin ich übersäuert?

Kann ein basischer Körper krank werden?

Auflösung:
0 bis 3
Super! Alles im grünen Bereich – weiter so!
4 bis 8
Nicht schlecht! Etwas Luft nach oben besteht aber noch. Versuche weiter, viele basenbildende Lebensmittel in deinen Speiseplan einzubauen!
9 bis 18
Kein Grund zur Panik, aber deiner Gesundheit zuliebe solltest du bewusst weniger Säurebildner essen und bei Gemüse und Obst ordentlich zugreifen! Wie wär’s mit einem basischen Wochenende als Kickstart?

Diäten verstärken Übersäuerung

Die meisten Diäten machen den Stoffwechsel langsamer, sind zu einseitig und verstärken die Übersäuerung im Fett- und Bindegewebe. Säuren blockieren die Nährstoffversorgung der Zellen, aber auch den Abbau von Fett und Kohlenhydraten. Der gesamte Stoffwechsel wird träge.

  • Ob du betroffen bist, merkst du dann an dir bis dahin vermutlich Symptomen wie Verstopfung, Allergien, Verschleimung – vor allem aber auch an Erschöpfung, Muskel-, Rücken- und Gelenkschmerzen.

Weitere unerwünschte Folge: Übersäuerung macht hungrig. Wir essen mehr und mehr und meist das Falsche. So die These des Ökotrophologen und Fastenexperten Ralf Moll. Seine Methode: durch eine ausgewogene, basische Ernährung den Körper mit allen wichtigen Vitalstoffen gut versorgen. In der Folge wird der Stoffwechsel aktiviert, wir können Fette und Kohlenhydrate besser verbrennen.
 

Übersäuerung: Die Lebensmittel-Liste

Diese Auflistung (nach Ralf Moll) gibt einen Überblick über die Zuordnung der wichtigsten Lebensmittel. Achtung: Viele andere Listen führen Getreideprodukte und Reis unter Säurebildner. Nach Ansicht von Ralf Moll ist dies jedoch eine Fehlinterpretation. Aufgrund des hohen Kaliumgehalts (basenbildendes Mineral) zählen diese Lebensmittel ebenfalls zu den Basenbildnern.

Säurebildend

  • Fleisch, Wurst, Geflügel
  • Milch, Milchprodukte, Butter, Käse
  • Eier
  • Fisch, Meeresfrüchte
  • Süßigkeiten, Zucker
  • Kaffee, Alkohol

Basenbildend

  • Gemüse, Salate, Kräuter

  • Obst, Trockenfrüchte (ungeschwefelt!)
  • Nüsse, Samen
  • Getreideflocken
  • Brot, bevorzugt Vollkorn-Dinkel-Brot
  • Pasta (eifrei, bissfest gekocht)
  • Reis, bevorzugt Naturreis
  • Kartoffeln (als Pellkartoffeln)

Neutral

  • Lein-, Raps-, Walnussöl


    Ein besonders basisches Lebensmittel sind übrigens Rosinen, extrem sauer dagegen ist beispielsweise Parmesan!

 

In 3 Schritten gegen die Übersäuerung – und abnehmen mit basischer Ernährung

Das Programm „Schlank statt sauer” basiert auf drei Schritten:

  1. Suppenfasten: 
    Eine Woche zum intensiv Entsäuern mit basischen Suppen morgens, mittags und abends. Suppen wie Trockenfrüchtesuppe oder Spargel-Orangen-Suppe machen satt, liefern reichlich Vitalstoffe und halten warm (wer wenig isst, friert leicht). 
  2. Die Basenwoche: 
    Auch in dieser Woche wird noch vollständig auf tierisches Eiweiß verzichtet. Die Gerichte sind gehaltvoller und kalorienreicher. Die Entsäuerung wird fortgesetzt. 
  3. Die 70/30 Regel: 
    Diese Phase sollte für 2 Wochen durchgehalten und möglichst in Zukunft in den Alltag integriert werden. Die Vorgabe: 70 Prozent der verzehrten Lebensmittel sollten basisch sein, 30 dürfen säurebildend sein. Jetzt sind auch Fleisch und Fisch sowie Milchprodukte wieder erlaubt.

/abnehmen/gesund-essen/basische-rezepte-wie-koche-ich-basisch-154164.html

Übersäuerung: Wird zu viel Tamtam gemacht?

Wie so oft gehen aber auch beim Thema Übersäuerung die Meinungen auseinander. Während einige Experten spezielle Diäten und Fastenkuren für sinnvoll halten, sehen andere solche Maßnahmen bei gesunden Menschen als völlig überflüssig an. Andrea Schauff, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hessen, ergänzt:

„Die natürlichen Puffersysteme des Körpers, eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst, mäßig tierischen Lebensmitteln, viel Trinken sowie Bewegung schützen ausreichend vor Übersäuerung.“

Ihre Empfehlung lautet:

  • täglich zwei Liter Mineralwasser oder ungesüßte Tees fördern die Säureausscheidung über die Nieren.
  • fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag liefern basisch wirkende Mineralstoffe.
  • Maximal ein bis zwei Fleischportionen und drei Eier pro Wochen halten die Säurebelastung durch tierisches Protein gering.
  • regelmäßige sportliche Betätigung  unterstützt die Abgabe von Kohlensäure über die Atmung.

Gerade wenn diese Punkte nicht deinem Lebensstil entsprechen, kann eine Umstellung der Ernährung nach den Ansichten von Ralf Moll für dich aber eine gute Sache sein, nicht nur als Schlankmacher. Vorteil: Alte, ungesunde Gewohnheiten über Bord werfen, ein neues Gesundheitsbewusstsein entwickeln und neue, fitte Rezepte zubereiten –

Was passiert wenn man zu basisch ist?

Was passiert, wenn man dem Körper zu viele Basen (durch ein Basenpulver) zuführt? Bei intakter Nierenfunktion kann es nicht zu einem Basenüberschuss kommen. Überschüssige Basen werden über den Urin wieder ausgeschieden.

Ist es gut wenn der Körper basisch ist?

Die basische Ernährung trägt sehr gut zur Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes bei. Ein gesunder Säure-Basen-Haushalt zeichnet sich dadurch aus, dass in jedem Körperbereich der dort richtige und gesunde pH-Wert vorliegt. Der pH-Wert gibt an, wie basisch oder wie sauer etwas ist.

Kann basische Ernährung schaden?

Nach Ansicht von GPSP sind die basischen Ernährungsempfehlungen nicht nur Humbug, sondern unter Umständen sogar schädlich. Wer sich streng an die basischen Ernährungsempfehlungen hält und komplett auf tierische Produkte verzichtet, riskiere einen Vitamin-B12-Mangel, heißt es.

Kann Basica schaden?

Der regelmäßige Verzehr von hochalkalischen Basenmitteln schwächt auf Dauer auch die Dickdarmflora, wodurch die Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört wird. Zusätzlich wird aus Natriumhydrogencarbonat im Magen Kochsalz gebildet, welches sich negativ auf den Blutdruck auswirken kann.