Bis wann muss ein Kind angemeldet werden?

Mit der Geburt Ihres Babys kommen auf Sie einige zu erledigende Formalitäten und Ämtergänge zu: Geburtsurkunden, Kindergeld, Elterngeld und vieles mehr.

Mit dieser Eltern-Checkliste für Ämter und Behörden erhalten Sie einen Überblick und sehen welche Unterlagen und Dokumente Sie benötigen.

Wussten Sie schon, dass Sie sich bereits während der Schwangerschaft jederzeit kostenlos in einer staatlich anerkannten Beratungsstelle informieren und beraten lassen können? Hier hilft vor allem die BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) bei der Suche nach einer Beratungsstelle.

Die Geburt eines Kindes ist notwendigerweise mit einigen Behördenwegen verbunden, damit die Eltern die wichtigsten Dokumente für ihr Kind erhalten. Im Folgenden soll zur Unterstützung ein Überblick über dieses Thema geboten werden. Nach jeder Kurzbeschreibung eines Behördenweges findet sich ein Link zu Detailinformationen. Abgeschlossen wird der Überblick mit einer Auflistung der für die Behördenwege erforderlichen Unterlagen.

Alle hier genannten Behördenwege (Abgabe von Erklärungen) können nach der Geburt beim Standesamt, das für den Geburtsort zuständig ist, erledigt werden. Da die Ausfertigung der Dokumente üblicherweise längere Zeit in Anspruch nimmt, können diese in der Regel nicht sofort ausgestellt werden.

Hinweis

Der Digitale Babypoint unterstützt werdende Mütter und Väter mit einer personalisierten Checkliste rund um Schwangerschaft und Geburt. Die Erstausstellung der Urkunden wie Geburtsurkunde, österreichischer Staatsbürgerschaftsnachweis und die Bestätigung der Meldung können über den Digitalen Babypoint online durchgeführt werden. 

In manchen Krankenhäusern (in Wien z.B. im Allgemeinen Krankenhaus sowie im SMZ-Ost/Donauspital) ist eine Außenstelle des Standesamtes (sogenannter "Babypoint") eingerichtet. In manchen anderen Krankenhäusern werden (ohne Außenstelle des Standesamtes) spezielle Baby-Urkundenservices angeboten, wie z.B. die Weiterleitung von erforderlichen Dokumenten der Eltern an das Standesamt. Detaillierte Informationen zu den Krankenhäusern mit speziellen Baby-Urkundenservices bzw. Babypoint finden sich ebenfalls auf oesterreich.gv.at.

Geburtsurkunde

Der erste erforderliche Schritt nach der Geburt eines Kindes ist die Anzeige der Geburt, aufgrund derer erstmals eine Geburtsurkunde für das Neugeborene ausgestellt wird. Findet die Entbindung in einer Krankenanstalt statt, wird die Geburtsanzeige in der Regel automatisch durch die Krankenanstalt durchgeführt.

Ausführliche Informationen zum Thema "Erstausstellung einer Geburtsurkunde/Anzeige der Geburt" finden sich ebenfalls auf oesterreich.gv.at.

Vor- und Familienname des Kindes

Hinweis

Ausländische Staatsangehörige unterliegen grundsätzlich dem Namensrecht des Staates, dessen Staatsbürgerschaft sie besitzen. In Österreich vorgenommene Namensgebungen werden im Heimatstaat nicht automatisch anerkannt.

Die Erklärung des Vornamens des Kindes beim Standesamt des Geburtsortes ist Voraussetzung für die Ausstellung der Geburtsurkunde. Dazu sind bei ehelicher Geburt die Eltern, bei unehelicher Geburt in der Regel die Mutter berechtigt. Wenn Sie sich nicht gleich nach der Geburt für einen Vornamen entscheiden können, muss dieser längstens innerhalb von 40 Tagen beim Standesamt bekanntgegeben werden.

Was den Familiennamen des Kindes angeht, muss unterschieden werden:

Bei verheirateten Eltern, die einen gemeinsamen Familiennamen haben, trägt auch das Kind diesen Namen, oder den Doppelnamen eines Elternteils. Haben verheiratete Eltern keinen gemeinsamen Familiennamen, kann das Kind den Familiennamen eines Elternteils tragen. Alternativ können die Eltern bestimmen, dass es einen aus den Familiennamen beider Elternteile zusammengesetzten Doppelnamen erhält. Erfolgt keine Bestimmung des Familiennamens des Kindes, erhält es automatisch den Familiennamen der Mutter, auch wenn dieser ein Doppelname ist.

Kinder unverheirateter Eltern erhalten grundsätzlich den Familiennamen der Mutter. Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind den Familiennamen des Vaters führt, kann eine Namensbestimmung vor der Standesbeamtin/dem Standesbeamten durchgeführt werden.

Ausführliche Informationen zum Thema "Vor- und Familienname des Kindes" finden sich auf oesterreich.gv.at.

Meldung bei der Sozialversicherung

Kinder sind in der Regel bereits laut Gesetz bei Mutter und Vater mitversichert. Die Meldung der Geburt eines Kindes an die Sozialversicherung erfolgt üblicherweise automatisch durch das zuständige Standesamt im Anschluss an die Anzeige der Geburt. Das Kind bekommt nach erfolgter Meldung per Post eine eigene e-card zugeschickt.

Weitere Informationen zum Thema "Meldung eines Neugeborenen bei der Sozialversicherung" finden sich auf oesterreich.gv.at.

Wohnsitzanmeldung

Nach der Geburt muss das Neugeborene angemeldet werden (allgemeine Meldepflicht). Die Anmeldung kann gleichzeitig mit der Anzeige der Geburt beim Standesamt des Geburtsortes erfolgen, wenn vorher (in der Regel im Krankenhaus) ein Meldezettel-Formular ausgefüllt wird. Dieses steht auch zum Download bereit. Wird die Wohnsitzanmeldung nicht gleichzeitig mit der Anzeige der Geburt durchgeführt, muss sie binnen drei Tagen nach der Rückkehr aus der Geburtsstation bei der Meldebehörde des Wohnsitzes erfolgen.

Detaillierte Informationen zum Thema "Wohnsitzanmeldung eines Neugeborenen" finden sich auf oesterreich.gv.at.

Staatsbürgerschaftsnachweis

Anlässlich der Eintragung der Geburt kann auch die österreichische Staatsbürgerschaft der Kinder eingetragen werden und ein Staatsbürgerschaftsnachweis ausgestellt werden. Der Staatsbürgerschaftsnachweis ist die Bestätigung, dass Ihr Kind die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt.

Ausführliche Informationen zum Thema "Staatsbürgerschaftsnachweis für ein Kind" finden sich auf oesterreich.gv.at.

Vaterschaftsanerkenntnis

Sind die Eltern eines Neugeborenen nicht miteinander verheiratet oder ist der Ehemann nicht der Vater des Kindes, kann der leibliche Vater durch eine persönliche Erklärung die Vaterschaft anerkennen.  Wurde ein nicht verheiratetes Paar Eltern eines Kindes, kann auch der Vater in der Geburtsurkunde angegeben werden, wenn er die Vaterschaft anerkennt. Die Anerkennung der Vaterschaft ist unter anderem Voraussetzung für den Unterhalt oder das gesetzliche Erbrecht des Kindes. Sie erfolgt durch persönliche Erklärung des Vaters in einer Urkunde vor der Standesbeamtin/dem Standesbeamten und ist auch schon vor der Geburt möglich.

Weitere Informationen zum Thema "Freiwillige Anerkennung der Vaterschaft" finden sich auf oesterreich.gv.at.

Obsorgeregelung

Bei verheirateten Eltern sind beide Elternteile mit der Obsorge für das Kind betraut ("gemeinsame Obsorge"). Bekommen Eltern, die nicht verheiratet sind, ein Kind, ist grundsätzlich allein die Mutter obsorgeberechtigt. Die Eltern können jedoch die gemeinsame Obsorge bestimmen. Eine solche Obsorgevereinbarung kann nach erfolgter Vaterschaftsanerkennung beim Standesamt des Geburtsortes getroffen werden.

Ausführliche Informationen zum Thema "Obsorge beider Eltern" finden sich auf oesterreich.gv.at. Weitere Informationen zur elterlichen Verantwortung - Österreich (→ Europäisches Justizportal) finden sich auch (in englischer Sprache) im Europäischen Justizportal.

Weitere Behördenwege

Neben den hier genannten Behördenwegen können noch weitere erforderlich sein, z.B. zur Ausstellung eines Reisepasses oder eines Personalausweises für das Baby. Alle Informationen zum Thema Behördenwege bei der Geburt eines Kindes ,Checkliste − Beruf und Finanzielles vor der Geburt eines Kindes,  Checkliste − Beruf und Finanzielles nach der Geburt eines Kindes finden sich ebenfalls auf oesterreich.gv.at.

Erforderliche Unterlagen

Im Folgenden findet sich eine Gesamtliste der Dokumente, die zum Standesamt mitzubringen sind, sofern all die genannten Behördenwege im Anschluss an die Geburt erledigt werden sollen. Die nur für den jeweiligen Behördenweg erforderlichen Unterlagen sind unter dem konkreten Link abrufbar. Im Einzelfall speziell vorzulegende Dokumente (z.B. Einwilligung des gesetzlichen Vertreters für ein Vaterschaftsanerkenntnis eines minderjährigen Vaters) werden an dieser Stelle nicht angeführt.

Fremdsprachige Urkunden müssen im Original gemeinsam mit in Österreich beglaubigter Übersetzung vorgelegt werden.

Wann muss ich mein Kind bei der Krankenkasse anmelden?

Anmeldung bei der Krankenkasse Das Kind sollte möglichst bald nach der Geburt bei der Krankenkasse angemeldet werden. Meist genügt ein Anruf, und die Krankenkasse sendet die notwendigen Formulare zu. Sind beide Elternteile gesetzlich krankenversichert, wird das Kind beitragsfrei mitversichert (Familienversicherung).

Was brauche ich um mein Kind anzumelden?

Benötigte Unterlagen:.
Geburtsbescheinigung der Klinik..
Kopie der Personalausweise der Eltern..
Geburtsurkunden der Eltern und vorheriger Kinder..
Ehe- oder Lebenspartnerschaftsurkunde oder beglaubigte Abschrift aus dem Familienstammbuch..

Was muss ich nach der Geburt beantragen?

Im Überblick: Was nach der Geburt zu erledigen ist.
Ihr Kind innerhalb von 7 Werktagen beim Standesamt anmelden..
Ihre Krankenkasse über die Geburt informieren..
Kindergeld beantragen..
Elterngeld beantragen..
Mutterschaftsleistungen beantragen..
Falls Sie eine Frühgeburt haben: Ihren Arbeitgeber informieren..

Wann bekommt Baby Sozialversicherungsnummer?

Die Meldung erfolgt in diesem Fall üblicherweise automatisch im Anschluss an die Anzeige der Geburt und wird am selben Arbeitstag verarbeitet. Eine Sozialversicherungsnummer ist dann bereits vorhanden.