Beide seiten am gleichen stral ziehen

Linklaters ist eine Kanzlei, die „One Team Linklaters“ nicht nur auf die Anwaltschaft bezieht, sondern über alle Bereiche hinweg lebt. Sicher gibt es Unterschiede und auch Ausnahmen. Aber grundsätzlich erfahre ich in meiner Rolle die gleiche Wertschätzung wie eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter aus dem Praxisbereich. Neben der Leistung, die natürlich von allen erwartet wird, wird aber auch auf das persönliche Wohlergehen geachtet. Soweit möglich wird auf individuelle Bedürfnisse eingegangen und man findet immer ein offenes Ohr bei begründeten Wünschen. Das soziale Engagement kommt dabei intern und extern nicht zu kurz und wird ebenfalls anerkannt. Alle arbeiten hier Seite an Seite. Es macht Spaß, Teil der Familie Linklaters zu sein.

Was macht gute Teamarbeit für Sie aus?

Für mich bedeutet Teamarbeit, dass wir alle am gleichen Strang ziehen und uns unterstützen, wo immer es geht. Mein direktes Team ist für mich rein virtuell: ich bin in Frankfurt, die anderen in London, Hong Kong und New York. Da ist es sehr wichtig, dass die Kommunikation stimmt. Um gut als Team zusammenarbeiten zu können, bedarf es eines respektvollen Umgangs miteinander. Mindestens ebenso wichtig ist, dass wir einander Vertrauen entgegenbringen. So ist es einfacher, auch mal Verpflichtungen zu übernehmen, die nicht so angenehm sind. Aber auch das gemeinsame Lachen und Feiern darf nicht fehlen: virtuell, indem wir uns zu einem kurzen morgendlichen „Cuddle“ treffen, aber auch – normalerweise – mindestens einmal im Jahr zu einem Live-Meeting, bei dem nicht nur gearbeitet wird, sondern auch der ein oder andere Abend gemeinsam verbracht wird.

In welchen Bereichen engagieren Sie sich noch bei Linklaters?

Das Ally Programm bietet allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine konkrete Plattform, erkennbar für Diversity & Inclusion bei Linklaters einzustehen und somit aktiv und sichtbar die Linklaters-Werte zu leben. Ich bin Teil dieses Programms, da ich finde, dass Unterschiede mich fordern und fördern. Gerade der Umgang mit dem Anderen erweitert meinen Horizont. Daher will ich aktiv dafür sorgen, dass unterschiedlichste Menschen bei Linklaters zusammenkommen.

Mentoring ist ein anderes Projekt mit vielen Facetten bei Linklaters an dem ich Teil habe. Dabei fülle ich beide Seiten aus und bin sowohl als Mentor als auch als Mentee aktiv. Die Gelegenheit, intern beide Rollen auszufüllen oder als Mentor auch extern im Rahmen der Schülerhilfe tätig sein zu können, gibt meiner Arbeit eine weitere Facette und immer neue Impulse.

Linklaters unterstützt diverse Arche-Projekte in Deutschland. Ich helfe mit, indem ich z. B. IT-Schulungen an den Schulen und in den Jugendtreffs durchführe. Generell unterstütze ich gerne soweit ich kann, weitere kleine Aktionen wie z. B. Weihnachtsgeschenke für Kinder, deren eigene Familien sich diese nicht leisten können.

Was ist der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten hatten?

Es sind eigentlich zwei Ratschläge, die mir hier gleichwertig in den Sinn kommen: „Sei immer neugierig“ und „Bleib immer du“. Die Neugierde auf Neues ist zum einen eine Grundvoraussetzung in meinem Job als IT-Trainer. Hier ist fast täglich Neuland zu entdecken, was die Arbeit auch immer spannend macht. Aber auch außerhalb bin ich immer „wissensdurstig“. Neue Menschen kennenzulernen, neue Wege auszuprobieren - hier bei Linklaters habe ich die Chance, diese Neugierde nicht nur zu stillen, sondern auch für meine Kolleginnen und Kollegen nutzbringend einzusetzen. Dennoch bleibe ich immer ich. Authentisch sein, die eigenen Bedürfnisse kennen und artikulieren – das alles ist hier bei Linklaters möglich. Dadurch fühle ich mich hier wohl und freue mich jeden Tag darauf, wieder zur Arbeit zu gehen. Hätte ich nicht bereits in der Bewerbungsphase das Gefühl gehabt, dass Linklaters und ich zusammenpassen, wäre ich jetzt nicht hier. Ich bin sehr froh, dass sich dieser Eindruck bestätigt hat.

Ferdos Forudastan: 13 zu eins, das ist schon ein außerordentlich komfortabler Betreuungsschlüssel. Rund 4000 Polizisten schützen die gut 300 Teilnehmer der Sicherheitskonferenz, die an diesem Wochenende in München tagt. Unter anderem diskutieren dort, im vornehmen Hotel Bayerischer Hof, US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer und Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Erneuerung der transatlantischen Partnerschaft. "Die Erneuerung der transatlantischen Partnerschaft", das ist der Titel und das offizielle Thema des Treffens.

Aber natürlich kommen die Teilnehmer dieser seit langem geplanten Veranstaltung nicht darum herum, sich mit einer der Fragen zu beschäftigen, die derzeit vielen Regierungen wesentlich stärker unter den Nägeln brennt: der Atomkonflikt mit Iran. In München gab es gestern dazu einen Schlagabtausch zwischen Angela Merkel und dem iranischen Vize-Außenminister Abbas Araghchi. Und fast gleichzeitig zu dem diplomatischen Scharmützel bei der Sicherheitskonferenz eskalierte der Streit zwischen Genf und Teheran. Die Internationale Atomenergie-Organisation tat nämlich kund, dass sie die Angelegenheit nun vor den UNO-Sicherheitsrat bringen will und die iranische Regierung kündigte an, dass man die Urananreicherung im großen Stil wieder aufnehmen werde.

Karl-Heinz Kamp ist sicherheitspolitischer Koordinator der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin. Sie waren gestern bei der Sicherheitstagung in München. Konnte man denn dort eine Ahnung davon gewinnen, wie sich der Konflikt mit Iran weiter entwickeln wird?

Karl-Heinz Kamp: Also es ist sicher so, dass das eine der ganz großen Krisen ist, die wir im Moment haben. Aber wir haben einen großen Vorteil - und das wurde auch auf der Sicherheitskonferenz deutlich, aber nicht nur da -, nämlich es gibt ausnahmsweise mal keinen Streit zwischen den USA und den Europäern und auch nicht zwischen den Europäern, a), dass es eine Krise ist und b), dass man gemeinsam etwas tun muss. Und insofern war der Appell an den Iran, dass er sich wird eben bewegen müssen, und das Ziel der ganzen Schritte, die jetzt eingeleitet werden - also die ganze Sache an den UN-Sicherheitsrat, also das höchste internationale Gremium sozusagen, zu überweisen – ist, den Druck auf den Iran zu erhöhen.

Nicht, damit er auf die Möglichkeit verzichtet, eigene Kernkraftwerke zu bauen - das darf er, wie viele andere Staaten auch -, sondern, dass er nicht die entsprechenden Spaltstoffe selber produziert beziehungsweise auch dass abgebrannte Material halt eben nicht entsprechend wieder aufbereitet, weil sie mit beiden Technologien Kernwaffen bauen können. Wir wollen also verhindern, dass der Iran mit einer allgemein positiven Technologie - Energiegewinnung - Dinge macht, die gefährlich sind, nämlich Atomwaffen baut.

Forudastan: Das heißt, in München war schon klar, man ist sich über den allernächsten Schritt einig, die Sache jetzt vor den Sicherheitsrat zu bringen - was ja nun auch geschieht. Aber wie sieht es denn mit dem übernächsten Schritt aus, nämlich mit möglichen Sanktionen oder vielleicht sogar mit einem potenziellen Militärschlag?

Kamp: Also die Bundeskanzlerin hat dazu einen sehr netten Satz gesagt, nämlich: Es gibt manchmal in der Politik Situationen, wo man den Endzustand noch nicht weiß, wo man erst mal den ersten Schritt machen muss, wo man einfach in einer konkreten Situation eben die Nerven behalten muss. Und nur darum kann es im Moment gehen. Ob sich die internationale Gemeinschaft im Rahmen der UNO zu Sanktionen durchringt, ist eine Frage. Wissen wir nicht; wir kennen die Positionen Chinas dazu nicht. Aber es besteht ja auch die Möglichkeit, Sanktionen außerhalb der UNO gegen den Iran zu verhängen, und dann könnten halt die Staaten zusammenkommen, die in dieser Position einig sind. Und, wie gesagt, es ist dieses Mal eine große Einigkeit – anders als im Irak –, eine große Einigkeit zwischen den USA und den Europäern.

Forudastan: Wie sah es denn mit dieser zweiten Option aus, einen möglichen Militärschlag? War auch dazu zu vernehmen, wie die unterschiedlichen Nuancen sind?

Kamp: Also eigentlich haben alle Sprecher gesagt, dass man keine Option vom Tisch nehmen darf. Das ist ja auch eine ganz normale, vernünftige Sache, dass sie alle Optionen auf dem Tisch haben (…) in einer solchen Krise. Allerdings hat sowohl der NATO-Generalsekretär gesagt als auch die meisten andern, dass es im Moment keine konkreten Pläne für einen Militärschlag gibt, da man auch gar nicht genau weiß, wogegen und mit welcher Zielsetzung – ob man da zum Beispiel die Einigkeit hätte oder hat, die man jetzt hat bei der Frage Diplomatie. Also, die Option Militärschlag steht irgendwo am Horizont, sie müssen ein solches Druckmittel haben, aber konkret spricht über diese Option aus guten Gründen im Moment niemand.

Forudastan: Das offizielle Thema dieser Sicherheitskonferenz in München ist ja die Erneuerung der transatlantischen Partnerschaft. Ist dieses An-einem-Strang-Ziehen im Falle Iran schon ein erstes Anzeichen dafür, dass sich da etwas beginnt, zu erneuern?

Kamp: Also es gibt eine ganze Menge Anzeichen, die sich darin zeigen, dass man irgendwie so auf beiden Seiten aufatmet und sagt: Die große Krise der Jahre 2003, 2004, 2005, die scheint jetzt überwunden zu sein. Sie merken das so ein bisschen zwischen den Zeilen in der Vielzahl der Gespräche, die man außerhalb des Konferenzprogramms hat. Es sagte ein amerikanischer Teilnehmer, dass man über die neuen Töne, die aus Deutschland kämen, sehr erfreut wäre, das hätte man so in den letzten Jahren nicht gehört. Und umgekehrt gab sich der amerikanische Verteidigungsminister, der sonst immer sehr hemdsärmelig - um es sehr vorsichtig zu formulieren - dort auftritt, sehr handzahm. Also auch da haben sich offenbar die Positionen angenähert. Und das allgemeine Gefühl ist: Lasst uns doch streiten über einzelne Positionen - da gibt es Grund genug -, aber nicht mehr die Grundsatzfrage, ob die Europäer die Amerikaner brauchen und umgekehrt. Das ist geklärt.

Forudastan: Ich finde es interessant, dass Sie von Gefühlen sprechen. Es geht ja da auch um klare machtpolitische Interessen. Woher kommt denn so ein Gefühl?

Kamp: Na ja, es ist ja auch so, dass - die große Krise Irak war 2003, 2004. Man hat im letzten Jahr schon aus der Einsicht heraus, dass man halt ohne einander nicht kann, die großen Probleme, die wir im internationalen Rahmen haben, wie zum Beispiel Sicherheit, wie zum Beispiel Klimawandel und was weiß ich alles, können wir ohnehin nur gemeinsam, amerikanisch-europäisch, lösen. Das wusste man immer schon. Sozusagen der Kopf wusste das, aber der Bauch war immer noch - auf beiden Seiten - mit Ärger über falsche Positionen, über sich irgendwie hintergangen fühlen, im Prinzip gab es das alles noch. Und in diesem Jahr war es so, die Stimmung war einfach eine andere, dass man merkte, im Prinzip haben beide Seiten ihre Lektionen sozusagen gelernt der letzten zwei, drei Jahre und jetzt sind neue Leute auch zum Teil da und jetzt geht es darum, die Probleme, die wir haben - und da ist der Iran nur eins - halt anzugehen und zu sagen, das kann man nur zusammen machen.

Forudastan: Aber lassen Sie uns jetzt mal schauen jenseits von Gefühlen und Stimmungen und dem Bauch: Was bedeutet denn aus Sicht dieser Leute, die da in München zusammenkommen - und das sind ja sehr hochrangige Vertreter beider Seiten des Atlantiks -, was bedeutet die Erneuerung der transatlantischen Partnerschaft genau, außer dass man jetzt künftig netter miteinander umgehen möchte?

Kamp: Also wenn Sie eine transatlantische Tagung machen zum Thema Sicherheitspolitik, dann steht in der Mitte natürlich immer die NATO. Und auch da hatten wir in der Vergangenheit die Frage, die Europäer wollen ihre eigene Sicherheitspolitik oder ihre eigene militärischen Fähigkeiten aufbauen, was auch sehr sinnvoll und nachvollziehbar ist. Aber es gab immer das Problem: Die Amerikaner sahen da ein Abrücken von der NATO; die Europäer waren sich nicht sicher, ob sie das eher als Emanzipation von den USA haben wollten oder als eine Art Synergie.

Und auch da hat es jetzt die Klärung gegeben: Das vornehmliche transatlantische Sicherheitsgremium ist die NATO - die Bundeskanzlerin hat das sehr klar gesagt: NATO ist Nummer eins. Und erst wenn man da nicht zu einer Einigung kommt, können die Europäer alleine überlegen, was sie denn nun tun. Und in der NATO gibt es ja eine ganze Reihe von Problemen oder von Entwicklungsschritten, die angegangen werden müssten. Die NATO ist in Afghanistan, da fehlt es am Geld, wenn man diesen entsprechenden Krisenherd wirklich langfristig stabilisieren will und muss, dann müssen wir alle mehr Geld anfassen. Die Frage, ob die NATO in Afrika in den Katastrophen tätig werden kann, ob es eine gute Idee war, die NATO in Pakistan tätig werden zu lassen - die Frage also: Wie kann diese NATO von der alten Kalten-Kriegs-Organisation in eine neue, moderne, sicherheitspolitisch aber nicht aggressive, auch nicht überall aggressiv wahrgenommene Organisation umgewandelt werden?, darum geht es im Moment.

Forudastan: Kurz vor der Sicherheitskonferenz, da war ja zu lesen und zu hören, dass in der NATO die Neigung wächst, aus diesem Verteidigungsbündnis eine globale Sicherheitsorganisation zu machen und dafür auch Südkorea, Japan, Australien und Neuseeland stärker mit ins Boot zu nehmen. Spielt das in München eine Rolle? Und wie weit sind die Überlegungen da?

Kamp: Das ist natürlich einer der Punkte, wenn man sagt, die NATO hat ja auf der einen Seite eine ganze Reihe von Staaten aufgenommen - die NATO hat jetzt 26 Mitglieder, von einst eben 16, und zehn dieser 26 halt kommen aus dem ehemaligen Machtbereich des Warschauer Paktes. Das heißt, da haben wir schon eine Veränderung. Der nächste Schritt ist jetzt zu sagen: Länder wie Australien, Länder wie Neuseeland, die die ähnlichen Probleme haben wie wir - wenn sie in Europa lägen, wären sie ja wahrscheinlich Mitglied der NATO -, und es macht sehr viel Sinn, wenn es Krisen gibt im asiatischen Raum, wenn es Krisen gibt eben im afrikanischen Raum, dort Partner zu haben, die die Region kennen und auf die man eben zurückgreifen kann.

Es sind eine ganze Reihe von Staaten zum Beispiel in Afghanistan oder im Irak oder sonst wo aktiv. Das heißt, die NATO will nun Partnerschaften mit diesen Ländern ausbauen, um zu sagen: Wir ziehen am gleichen Strang, weil Sicherheit genau nicht mehr in Europa bedroht ist – oder nicht mehr nur in Europa bedroht ist –, sondern der ehemalige Verteidigungsminister hatte ja ganz Recht, wenn er sagt: Deutsche Sicherheit wird auch am Hindukusch verteidigt. Und das gilt für viele andere NATO-Mitglieder auch.

Forudastan: Karl-Heinz Kamp, sicherheitspolitischer Koordinator der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung.