Wie viele über 60 jährige gibt es in Deutschland

Das Bundeskabinett hat am 10. Februar 1987 den vom Bundesminister des Innern, Dr. Friedrich Zimmermann, vorgelegten aktuellen Bericht zur Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland mit neuen Modellrechnungen bis zum Jahr 2030 verabschiedet. Der Bundesminister erklärte hierzu: Modelirechnungen zur Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland sind zuletzt im Jahr 1983 im Rahmen des Zweiten Teils des „Berichts über die Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland" (BT-Drucksache 10/863) erstellt worden. Mit den heute vorgelegten Modellrechnungen werden die Rechnungen von 1983 aktualisiert.

Eine Aktualisierung war erforderlich, weil sich gegenüber den Annahmen von 1983 demographische Änderungen ergeben haben, die zu abweichenden Modelirechnungsergebnissen führen mußten. Die Änderungen liegen insbesondere in der Erhöhung der Lebenserwartung, der Annäherung des Geburtenniveaus der ausländischen Bevölkerung an das der Deutschen sowie im Wanderungsverhalten der Ausländer.

Die Mociellrechnungen kommen zu folgendem Ergebnis: Die Zahl der deutschen Bevölkerung wird nach der aus heutiger Sicht am relativ plausibelsten erscheinenden Variante von 56,64 Millionen 1985 bis zum Jahr 2000 auf 54,87 Millionen abnehmen, bis zum Jahr 2030 denn aber deutlich auf 42,60 Millionen zurückgehen. Die Ergebnisse liegen für das Jahr 2000 um 2,73 Millionen und für das Jahr 2030 um 4,33 Millionen über den Zahlen der bisherigen Modelirechnung von 1983.

Für die ausländische Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland, für die wegen der besonderen Unsicherheiten bei den Wandeningsannahmen eine Festlegung auf nur eine Variante schwierig ist, gibt es einen Anstieg der Zahlen von 4,4 Millionen in 1985 auf 5,6 Millionen im Jahr 2000 und 5,8 Millionen im Jahr 2030.

Für die Gesamtbevölkerung - mit 61,04 Millionen im Jahr 1985 - ergibt sich bis zum Jahr 2000 ein geringfügiger Rückgang der Einwohnerzahl. Danach jedoch schlägt der starke Rückgang bei der deutschen Bevölkerung auf die Gesamtbevölkerung durch. Nach realistischen Modellrechnungen werden in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2030 nur noch 48,32 Millionen Einwohner leben. Durch die gegenläufige Entwicklung der deutschen und der ausländischen Bevölkerung wird sich der Ausländeranteil nach dieser Modellkombination von heute 7,3 Prozent auf 10,2 Prozent im Jahr 2000 und auf 13,6 Prozent im Jahr 2030 erhöhen. Diese Entwicklung hängt allerdings unmittelbar mit dem weiteren Zuzug von Ausländern in die Bundesrepublik Deutschland zusammen. Sollte sich der Zuzug von Ausländern weiterhin erheblich vergrößern, so müßte diese Prognose nach oben korrigiert werden.

Zu den Modelirechnungen ist darüber hinaus auf folgendes hinzuweisen:

Erstens: Die dargestellten Zahlen beruhen auf Modellrechnungen. Deshalb geben auch die neuen Modellrechnungen nur Auskunft darüber, wie sich Bevölkerungszahl und Bevölkerungsstruktur unter bestimmten Annahmen entwickeln würden. Die Geburtenentwicklung im Jahr 1986, die mit 624000 Geburten 40000 Geburten mehr aufweist als im Jahr 1985, enthält einen positiven Trend. Nicht zuletzt im Hinblick auf die ausgaben- und steuerpolitischen Beschlüsse der Bundesregierung zur gezielten Verbesserung der wirtschaftlichen Situation von Familien besteht Anlaß zu der Hoffnung, daß sich diese Tendenz noch verstärkt.

So erfreulich diese Zahlen sind, so darf das nicht zu der Annahme verleiten, daß nunmehr die Probleme gelöst seien. Denn zur Erhaltung eines ausgeglichenen Bevölkerungsstandes fehlen bei 700 000 Sterbefällen in 1986 noch rund 225 000 Geburten.

Zweitens: Die Modellrechnungen stützen sich noch auf die fortgeschriebenen Einwohnerzahlen der Volkszählung des Jahres 1970. Es ist damit zu rechnen, daß die Ergebnisse der Volkszählung nach dem Stichtag 25. Mai 1987 zu einer nicht unwesentlichen Korrektur der fortgeschnebenen Einwohnerzahlen führen werden.

Auch dieses beweist, daß für eine sachgerechte Darstellung der Bevölkerungsentwicklung die Durchführung der Volkszählung absolut notwendig ist. Erst nach der Durchführung und Auswertung der Volkszählung wird man zu konkreteren und gesicherten Voraussagen kommen können.

Der Anteil der älteren Bevölkerung steigt in ganz Deutschland und ist mittlerweile höher als der Anteil der Kinder und Jugendlichen. Die Altersgruppe zwischen 18 und 65 Jahren macht im Jahr 2020 mit 61,5 Prozent den Großteil der bundes­deutschen Bevölkerung aus. Regional gibt es Unterschiede in der Altersstruktur. So ist der Anteil von Kindern und Jugendlichen in ländlichen Regionen Ostdeutschlands, aber auch vielen westdeutschen Städten geringer als im Bundes­durchschnitt. Im Umland der Städte gibt es dagegen höhere Werte, da hier viele Familien leben. Hohe Anteile von älteren Menschen ab 65 Jahren finden sich vor allem in ländlichen Regionen im Norden und Osten Deutschlands.

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Teilindikatoren: Anteil der unter 18-Jährigen, der 18- bis unter 65-Jährigen, der 65-Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung
Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBSR; Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Regionaldatenbank der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder
Geometrische Grundlage: VG250 (Kreise), 31.12.2019 © GeoBasis-DE/BKG
Bearbeitung: N. Blätgen, A. Milbert (BBSR)

Im Jahr 2020 lebten rund 15,3 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Deutschland, das entspricht einem Anteil an der Gesamt­bevölkerung von 16,5 Prozent. Die Zahl der Erwachsenen zwischen 18 und 65 Jahren betrug 46,6 Millionen, das heißt 61,5 Prozent. Insgesamt 18,3 Millionen Menschen waren 65 Jahre oder älter, dies entspricht einem Anteil an der Gesamt­bevölkerung von 22 Prozent.

Auch in der Alters­struktur gibt es regionale Unterschiede: Baden-Württemberg, der Nordwesten Deutschlands sowie große Teile Bayerns haben einen verhältnismäßig hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen. Dort gibt es viele Landkreise und suburbane Räume mit höheren Werten, wo auch viele Familien leben. Demgegenüber ist in vielen Regionen Ostdeutschlands, im Saarland, aber auch einigen größeren Städten der Anteil von Kindern und Jugendlichen relativ gering.

Im Zeitverlauf (siehe Grafik) wird deutlich, dass der Anteil der älteren Bevölkerung sowohl in den west- als auch in den ostdeutschen Bundesländern steigt und seit Anfang des 21. Jahrhunderts höher ist als der gesunkene Anteil der Kinder und Jugendlichen. Allerdings wird auch deutlich, dass es seit 2008 sowohl relativ als auch absolut einen Anstieg der Anzahl unter 18-Jähriger in den ostdeutschen Bundesländern gibt und sich ihr Anteil in West- wie Ostdeutschland derzeit bei rund 16 Prozent stabilisiert.

Einen höheren Anteil älterer Menschen als der Bundes­durchschnitt haben insbesondere die südlichen Regionen Brandenburgs, Sachsens und Sachsen-Anhalts sowie die Holsteinische Schweiz. Hier liegt der Anteil der älteren Menschen ab 65 Jahren an der Bevölkerung bereits bei circa 30 Prozent. Die Städte haben generell einen etwas niedrigeren Anteil der 65-Jährigen oder Älteren: Dieser liegt in den „jüngsten“ Städten und Kreisen bei 15 bis 17 Prozent.

Die Altersgruppe zwischen 18 und 65 umfasst Erwachsene, die im Berufsleben stehen, Kinder erziehen und einen großen Teil des Engagements vor Ort tragen. Sie wird deshalb auch als „Erwerbsbevölkerung“ bezeichnet und macht den Großteil der bundes­deutschen Bevölkerung aus. Diese Gruppe ist relativ einheitlich verteilt. Die großen Städte sowie einige ländliche Kreise in Bayern und im Nordwesten Deutschlands haben mit über 63 Prozent einen etwas höheren Anteil von Menschen dieser Altersgruppe als eher ländliche Kreise und einige größere Städte in der Mitte, im Norden und im Osten Deutschlands (55 bis 60 Prozent).

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Wie viele über 60 jährige gibt es in Deutschland
Veränderung der Anteile in den Altersgruppen unter 18 und über 65 Jahre 1995 bis 2020
Teilindikatoren: Anteil der unter 18-Jährigen, der 18- bis unter 65-Jährigen, der 65-Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung
Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBSR; Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Regionaldatenbank der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder
Geometrische Grundlage: VG250 (Kreise), 31.12.2019 © GeoBasis-DE/BKG
Bearbeitung: N. Blätgen, A. Milbert (BBSR)

Wie viele über 60 jährige gibt es?

25,86 Mio.

Wie viel Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind über 60 Jahre alt?

Bis 1995 fiel ihr Anteil in Deutschland auf 21,5 Prozent, im Jahr 2018 lag er bei nur noch 18,4 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der 67-Jährigen und Älteren an der Bevölkerung zwischen 1970 und 2018 von 11,1 auf 19,2 Prozent.

Wie viel Prozent der Deutschen sind über 65 Jahre alt?

Da jüngere Geburtsjahrgänge zugleich sinkende Personenzahlen aufweisen, stellen die ab 65-Jährige im Zeitverlauf auch einen immer größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung. Er stieg von 15 % im Jahr 1991 auf 22 % im Jahr 2021.

Wie viel Prozent der Weltbevölkerung sind über 60 Jahre alt?

Derzeit liegt dieser Anteil bei rund vier Prozent. Bis 2040 wird er sich vermutlich auf acht Prozent verdoppeln.