Wie viel kostet ein Diabetes Sensor?

Noch vor der Markteinführung, die laut Hersteller in den nächsten Wochen erfolgen soll, haben die vier größten gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland bereits zugesichert, die Kosten für die nächste Generation des FreeStyle Libre-Messystems zu übernehmen.

Die Kosten für ein FreeStyle Libre-Messsystem für Patienten mit Typ-1- bzw. Typ-2-Diabetes und intensivierter Insulintherapie (ICT) oder Insulinpumpentherapie (CSII) werden mittlerweile von nahezu allen gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernommen.

Nach der erfolgreichen Beantragung des CE-Kennzeichens wird nun in den nächsten Wochen in Deutschland das FreeStyle Libre 2, die weiterentwickelte Generation dieser Technologie, auf den Markt kommen. Die Entscheidung, ab wann die Kostenübernahme für das FreeStyle Libre 2 anstelle des Vorgängermodells erfolgt, hängt von der individuellen Vereinbarung des Herstellerunternehmens Abbott mit der jeweiligen gesetzlichen Krankenkasse ab.

Größte Krankenkassen haben Kostenübernahme bereits zugesichert

Die vier größten (nach Anzahl der Versicherten) gesetzlichen Krankenkassen haben laut Abbott nun bereits zugesagt, die Kosten für die betreffenden Patientengruppen zu übernehmen. Dabei handelt es sich um die

  • Techniker Krankenkasse (TK),
  • Barmer Ersatzkasse,
  • DAK Gesundheit und
  • AOK Bayern.

Bestehende FreeStyle Libre-Nutzer dieser Krankenkassen werden demnach ab der nächsten Verordnung mit dem neuen Modell versorgt. Bei der ersten Lieferung ist automatisch ein FreeStyle Libre 2-Lesegerät enthalten. Damit steht bereits zur Markteinführung fest, dass über 40 Prozent der gesetzlich Versicherten mit Typ-1- bzw. Typ-2-Diabetes und ICT oder CSII zukünftig Zugang zu der neuen Generation von FreeSyle Libre bekommen.

Neukunden, die FreeStyle Libre 2 nutzen möchten, können sich hierfür auf www.freestylelibre.de registrieren und dort den Kostenübernahmeprozess starten.

Ein Anspruch auf die Versorgung mit dem Flash-Glukose-Messsystem FreeStyle Libre besteht für Diabetiker unter Durchführung einer intensivierten konventionellen Insulintherapie (ICT). Dafür reichen Sie ein ärztliches Rezept direkt bei unserem Vertragspartner, der Abbott GmbH, ein. Dieser wird alles Weitere für Sie erledigen.

Die Versorgung mit dem Flash-Glukose-Messsystem FreeStyle Libre kann erst erfolgen, wenn die AOK Sachsen-Anhalt dafür eine Genehmigung erteilt hat. Wir prüfen, ob Sie die Voraussetzungen für die Versorgung erfüllen und beauftragen in unklaren Fällen den Medizinischen Dienst zur Begutachtung.

Bei einer Genehmigung werden Ihnen das Flash-Glukose-Messsystem FreeStyle Libre und die dazugehörigen Sensoren samt Rechnung über Ihre Zuzahlung direkt von unserem Vertragspartner, der Abbott GmbH, zugesandt. 

Eine Versorgung wird Ihnen zunächst grundsätzlich für 6 Monate bewilligt. Verordnet Ihr Arzt oder Ihre Ärztin weiterhin die Nutzung des Messsystems, beträgt der Versorgungszeitraum dann jeweils 12 Monate.

Diabetiker in Sachsen und Thüringen, die bei der AOK Plus versichert sind und regelmäßig mittels Teststreifen und Messgerät ihren Blutzucker bestimmen müssen, können seit Jahresbeginn 2017 die Flash-Glucose-Messung auf Kassenkosten nutzen. Die AOK Plus hat diese zur Satzungsleistung gemacht. Wie Abbott, der Hersteller des bislang einzigen Systems zur Flash-Glucose-Messung – „FreeStyle Libre“ – auf dem deutschen Markt, mitteilt, gilt das Gleiche für die KKH, die Mobil Oil, die Knappschaft, die SBK sowie die Audi BKK. Nur die Zuzahlung müssen die Patienten selbst leisten.

Das heißt: Statt sich täglich in die Fingerkuppe zu piksen, platziert sich der Patient am Oberarm alle zwei Wochen einen Sensor an und unter die Haut. Dieser hat etwa die Größe eines Zwei-Euro-Geldstücks und ist mit einem kleinen Fühler ausgestattet, der in der Zwischenzellflüssigkeit permanent den Glucosewert misst und speichert. Um den Wert abzurufen, muss der Sensor mit dem FreeStyle Libre Lesegerät oder über eine spezielle App mit dem Android Smartphone gescannt werden. Im Display sind dann der aktuelle Glucosewert, der Glucoseverlauf der letzten acht Stunden sowie der aktuelle Glucosetrend zu sehen.

Voraussetzung für die Kostenübernahme durch die AOK Plus ist, dass der behandelnde Facharzt die Notwendigkeit dieser Versorgung bestätigt und entsprechend verordnet hat. Vor Versorgungsbeginn muss die Genehmigung bei der Kasse eingeholt werden. Die AOK Plus rechnet damit, dass es mehrere Tausend Anfragen zu dem Medizinprodukt geben wird. Schon in den ersten zwei Wochen habe es rund 400 Nachfragen gegeben, sagt eine Sprecherin.

Kritik an Vertriebsweg und Datenfluss

Für die Apotheker hat das System einen Haken: Abbott vertreibt das Gerät und die Sensoren nur über einen eigenen Shop. Damit hat das Unternehmen in der Vergangenheit viel Ärger von Apothekern auf sich gezogen – geändert hat es daran aber nichts.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sämtliche gemessenen Daten zu Abbott laufen – jedenfalls wenn die App „LibreLink“ genutzt wird. Die AOK Plus verweist jedoch darauf, dass das Flash-Glucose-Messsystem FreeStyle Libre regelmäßig mit dem Sender (Sensor) und dem Empfänger (Lesegerät) genutzt werde. Bei dieser Anwendung würden keine Daten an Dritte übermittelt. Bei einer freiwilligen Verwendung von Software oder Apps würden Daten in anonymisierter Form übertragen. „Die Bedingungen dafür sind laut Hersteller datenschutzrechtlich zulässig“, heißt es bei der AOK Plus.

Auch bei der DAK, die bereits seit zwei Jahren für bestimmte Diabetiker die Kosten für das Messsystem übernimmt, sieht man diesen Punkt unaufgeregt: „Wir gehen davon aus, dass unsere Patienten, denen der Datenschutz wichtig ist, das Gerät ohne App benutzen. In dem Fall gehen keine Daten zu Abbott“.

Der Hersteller legt in einem Informationsblatt selbst dar, welche personenbezogenen Daten er speichert – neben den diversen gesundheitsbezogenen Daten aus der Messung sind dies auch die Profildaten des Nutzers und Informationen zu seinem Mobilgerät. Die Daten würden verschlüsselt und in aggregierter und nicht-personenbezogener Form genutzt, heißt es. Zum Beispiel zur Produktentwicklung, Datenanalyse und zu Statistik- und Studienzwecken.

AOK Plus: Echter Gewinn

Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der AOK Plus, ist überzeugt: „Mit unserer neuen Satzungsleistung kommen wir den Wünschen unserer Versicherten entgegen“. Sie könnten nun – von der gesetzlich vorgeschriebenen Zuzahlung abgesehen – kostenfrei diese innovative Versorgung nutzen. „Besonders für Kinder oder auch Berufstätige ist diese neue Messung ein echter Gewinn“, so Striebel.

Die DAK bietet ihren Versicherten den FreeStyle Libre bereits seit Anfang 2015 an. Zunächst nur im Rahmen eines Versorgungsprojekts für ausgewählte Mitglieder, die in das Disease-Management-Programm für Diabetes eingeschrieben sind. Mittlerweile ist das Messsystem auch bei der DAK Satzungsleistung: Und zwar für Kinder ab vier Jahren und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes, sowie – unter bestimmten Voraussetzungen – für Erwachsene mit intensivierter Insulintherapie. Rund 7000 DAK-Versicherte werden derzeit mit dem neuartigen Messsystem versorgt. Auch die Techniker Krankenkasse hat bereits seit einiger Zeit eine entsprechende Satzungsleistung.

Wie teuer ist ein Diabetes Sensor?

Ihr Facharzt für Diabetes muss Ihnen ein Rezept für das FreeStyle Libre-Messsystem ausstellen. Wenn Sie über 18 sind, müssen Sie eine Zuzahlung leisten. Für das FreeStyle Libre beträgt sie einmalig 10 % des Preises. Für die Sensoren zahlen Sie monatlich 10 Euro.

Wie teuer sind Sensoren?

Ein neuer Raddrehzahlsensor kostet je nach Fahrzeug und Hersteller zwischen ca. 20 und 30 Euro. Zusammen mit den Werkstattkosten summiert sich der Wechsel des ABS-Sensors daher auf ca. 150 bis 180 Euro je Sensor.

Was Kosten die FreeStyle Libre Sensoren?

Da die Libre Sensoren, anders als die Testreifen nicht als Medikament, sondern als Hilfsmittel gelistet sind, wird hier die gesetzliche Zuzahlung in Höhe von 10 € im Monat fällig. Sie erhalten daher von Abbott eine Rechnung über die gesetzliche Zuzahlung ( 10 € pro Monat, d.h. 30 € im Quartal ).

Was kostet ein Libre 2 Sensor?

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