Wie lange kann der Hausarzt wegen Burnout krankschreiben

Normalerweise geht man davon aus, dass Burnout-Patienten krankgeschrieben werden müssen. Doch so einfach ist das nicht: Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) galt Burnout vor 2019 nicht einmal als anerkannte Krankheit. Mittlerweile wurde Burnout jedoch in den Katalog der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) aufgenommen. Im Jahr 2021 tritt die elfte Version des neuen ICD  in Kraft tritt. Erst dann wird das Burn-out-Syndrom offiziell als Krankheit anerkannt.

Beim Burnout handelt es sich um eine seelische Erkrankung. Häufig weisen die Patienten kaum körperliche Symptome auf, was die Diagnose der Krankheit für Allgemeinmediziner erschwert. Deshalb ist der Erhalt einer Krankmeldung kein unkomplizierter Prozess. Wenn man sie letztendlich bekommt, kann man in der Regel von einer längeren Heilungsperiode ausgehen.

Für die ersten Krankmeldungen bei Burnout ist der Hausarzt die richtige Ansprechperson, allerdings tun sich Hausärzte immer schwieriger damit eine Arbeitsunfähigkeit über einen längeren Zeitraum zu attestieren. Die Patienten werden deshalb häufig an einen Psychiater verwiesen.

Um eine Burnout-Diagnose zu erteilen, müssen laut WHO drei Dimensionen gegeben sein:

  • der Angestellte empfindet Erschöpfung und einen Energieverlust,
  • das Leistungsvermögen am Arbeitsplatz verringert sich,
  • der Angestellte entwickelt eine negative Einstellung zum Beruf und mentale Distanzierung.

Warum man krank ist geht niemanden etwas an

Sofern eine Krankschreibung wegen Burnout in der Firma eingereicht wird, sorgen sich viele Patienten nicht nur um die eigene Gesundheit, sondern auch um ihren Job. Die betroffene Person wird im Normalfall für längere Zeit abwesend sein.

Weiterhin sind sich viele Menschen unsicher, welche Informationspflicht bei Krankheit sie gegenüber ihrem Arbeitgeber wirklich haben. Zudem ist ihre Unsicherheit häufig mit Angst um den eigenen Arbeitsplatz verbunden.

Zunächst muss der Arbeitgeber unverzüglich informiert werden. Du bist aber nicht dazu verpflichtet deinem Arbeitgeber den wahren Grund für deine Erkrankung mitzuteilen. Wenn die Erkrankung aber eine betriebliche Bedeutung hat, dann solltest du den genauen Grund der Erkrankung auch angeben.

Weiterhin musst du keine Angst haben wegen eines Burnouts deinen Job zu verlieren. Arbeitnehmer dürfen bis zu sechs Wochen im Jahr krank sein, ohne dass eine Kündigung droht.

Wie geht es nach der Krankschreibung weiter

Gemäß dem deutschen Arbeitsrecht sind Langzeiterkrankte für anderthalb Jahre über die Lohnfortzahlung und Krankengeld versorgt. Die ersten sechs Wochen der Krankmeldung, muss der Arbeitgeber für die Sozialversicherungsbeiträge aufkommen.

Anschließend springt die Krankenkasse ein. Im Idealfall, sollte dies vermieden werden da eine längere Krankschreibung das Verhältnis zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer stören kann. Sollte die Krankschreibung verlängert werden, obwohl der Patient bereits geheilt ist, kann es seitens des Arbeitgebers zu Ansprüchen auf Schadensersatz kommen.

Extra: Arbeitsschutzrechtliche Maßnahmen

Die Zahl der seelischen Erkrankungen hat aufgrund der steigenden Arbeitsbelastungen zugenommen. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber die § 4 und 5 des Arbeitsschutzgesetzes erneuert. Die Neuerungen implizieren, dass nun auch psychische Belastungen mit in die arbeitsschutzrechtlichen Maßnahmen aufgenommen werden.

Die psychischen Belastungen findet man in Punkt 3.6 im § 5. Dort findet man auch Informationen zur Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten.

Von Grippe erwischt: Wie lange Sie krankgeschrieben werden, entscheidet immer Ihr Arzt.

Arbeitnehmer wissen in der Regel, wie wichtig es ist, sich bei Krankheit auf der Arbeit zu melden und sich dann die nötige Erholungszeit zu gönnen. Viele haben aber Angst, Ärger im Job zu bekommen, wenn sie zu lange fehlen. Oft herrscht auch Ratlosigkeit, wenn psychische Probleme auftreten. So fragen sich beispielsweise in Bezug auf eine mögliche Burnout-Krankschreibung viele, wie lange diese eigentlich bestehen bleiben darf bzw. ob es eine Begrenzung auf eine Anzahl an Wochen gibt.

Der vorliegende Ratgeber beantwortet die Frage, wie lange eine Krankschreibung sein darf. Hier erfahren Sie nicht nur, welche Faktoren bei langen Krankenzeiten eine Rolle spielen. Sie werden auch dazu informiert, wie psychische Erkrankungen behandelt werden sollten und welche Pflichten Arbeitnehmer erfüllen müssen, um bei längeren Fehlzeiten nicht den Job zu riskieren.

  • Kompaktwissen: Dauer der Krankschreibung
  • Verwenden Sie den Entgeltfortzahlungsrechner!
  • So lang dürfen Sie bei Krankheit fernbleiben
  • Pflichten des Arbeitnehmers
    • Weiterführende Suchanfragen
    • Weitere interessante Ratgeber

Kompaktwissen: Dauer der Krankschreibung

Für welchen Zeitraum darf eine Krankschreibung maximal ausgestellt werden?

Wie lange eine Krankschreibung dauert, entscheidet grundsätzlich der behandelnde Arzt. Den Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien (AU-RL) zufolge gelten jedoch normalerweise zwei Wochen (bzw. in Ausnahmefällen ein Monat) bei einer Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit als Maximum.

Und wenn die Erkrankung länger als zwei Wochen andauert?

Dauert die Krankheit nach zwei Wochen immer noch an, können Sie sich erneut untersuchen lassen und erhalten eine neue Krankschreibung.

Wie lange zahlt der Chef mein Geh‌alt weiter, wenn ich krankgeschrieben bin?

Der Arbeitgeber leistet in der Regel sechs Wochen lang eine Entgeltfortzahlung, wenn Sie krankgeschrieben sind. Im Anschluss daran zahlt die Krankenkasse Krankengeld, sollten Sie bis dahin noch nicht wieder gesund sein.

Verwenden Sie den Entgeltfortzahlungsrechner!

So lang dürfen Sie bei Krankheit fernbleiben

Die Frage „Wie lange kann man krankgeschrieben werden?“ kommt immer wieder auf. Dabei gibt es hier prinzipiell keine Obergrenze. Wer krank ist, muss zum Arzt. Dieser entscheidet dann über die Krankschreibung. Wie lange diese ausfällt, ob nur ein paar Tage oder gleich mehrere Wochen, liegt in seinem Ermessen und der voraussichtlichen Genesungsdauer.

Dasselbe gilt auch bei psychischen Krankheitsbildern. Wie lange darf ein Hausarzt also bei Depression einen Patienten krankschreiben? Das entscheidet der Arzt immer selbst. Dabei wird er jedoch selten direkt mehrere Wochen verordnen. Sinnvoll ist in diesem Fall, sich direkt eine Überweisung zum Psychotherapeuten geben zu lassen und bei Bedarf die Krankschreibung durch den Arzt verlängern zu lassen. Wie lange der eigentliche Zeitraum dann ausfällt, ist von dem Erfolg der Therapie abhängig.

Oft stellt sich bei einer Krankschreibung die Frage „Wie lange?“, weil sich vor Problemen bei den Gehaltszahlungen oder vor dem Verlust der Stelle gefürchtet wird. Ersteres ist für gewöhnlich weniger problematisch, als manche denken. Denn die ersten sechs Wochen, die Arbeitnehmer im Jahr krank sind, erhalten Sie das volle Gehalt durch Lohnfortzahlung, wie auch nach einem Arbeitsunfall.

Bei einer Krankschreibung entscheidet das „Wie lange“ auch über die Art der Lohnfortzahlung.

Und selbst danach gibt es noch Krankengeld durch die Krankenkasse. Eine Kündigung durch den Arbeitgeber ist bei langer Krankheit jedoch nicht auszuschließen.

Pflichten des Arbeitnehmers

Folgendes Szenario ist denkbar: Ihr Arzt rät Ihnen aufgrund Ihres Gesundheits­zustandes zu einer längeren Auszeit und gibt Ihnen eine entsprechende Krankschreibung. Wie lange diese läuft, spielt eigentlich keine Rolle, da es keine gesetzliche Höchstgrenze gibt. Bei anhaltenden Ausfällen kann ein Arbeitgeber aber durchaus krankheitsbedingt kündigen.

Arbeitnehmer sollten deshalb weniger bei einer Krankschreibung darauf achten, wie lange diese ausfällt, sondern sicherstellen, dass die Unternehmensleitung am ersten Krankheitstag direkt informiert wird. Die eigentliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung muss spätestens nach drei Tagen der Krankheit in der Personalabteilung vorliegen. Die Frist kann durch Klauseln im Anstellungsvertrag sogar noch kürzer ausfallen. Eine rechtzeitige Abgabe sorgt schon einmal dafür, dass es nicht wegen Verstößen gegen arbeitsvertragliche Pflichten zur Abmahnung oder Kündigung kommt.

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Wie lange kann ein Hausarzt bei Burnout Krankschreiben?

Deine Burnout-Krankschreibung ist bis zu 18 Monate durch Lohnfortzahlung und Krankengeld abgesichert. Die volle Lohnfortzahlung erhältst Du in den ersten sechs Wochen.

Kann der Hausarzt wegen Burnout krank schreiben?

Ebenso wie Psychiater:innen oder andere Fachärzt:innen kann auch der Hausarzt eine Krankschreibung ausstellen und die betroffene Person für einige Zeit von der Arbeit befreien. Meistens sind Krankschreibungen über ein paar Tage nicht genug, damit sich Burnout-Patient:innen vollständig erholen.

Was darf man machen wenn man mit Burnout krankgeschrieben ist?

Da ein Spaziergang an der frischen Luft förderlich für die Gesundheit sein kann, ist er während einer Krankschreibung in der Regel erlaubt. Gerade bei psychischen Erkrankungen wie Depression oder Burnout kann er maßgeblich zur Erholung beitragen und wird deshalb sogar von Mediziner*innen empfohlen.

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