Wie bekomme ich Restharn aus der Blase?

Zur sorgfältigen Diagnose gehören zunächst eine genaue Erhebung der Krankengeschichte, ein Ganzkörperstatus, Ultraschalldiagnostik und eine Urinuntersuchung. Als spezielles Diagnoseverfahren schließt sich die Blasendruckmessung (Urodynamik) an: Bei dieser Untersuchung werden die funktionellen Abläufe im Harntrakt untersucht und gemessen. Das erlaubt eine genaue Beurteilung sowohl der Harnspeicherungs- als auch Harnentleerungsfunktion. Zur genauen Abklärung wird meist auch eine Blasenspiegelung nötig. Sie zeigt, ob Hindernisse in der Harnröhre oder Prostata bestehen.

Die Therapie hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Bei einer Prostatavergrößerung oder einer Harnröhrenenge wird in der Regel eine Operation empfohlen. Sind die Störungen eine Folge jahrelanger chronischer Überdehnung der Blasenmuskulatur durch Abflusshindernisse oder hohe Restharnmengen, wird zunächst versucht die Blase zu entlasten, damit sie ihre Kontraktionskraft wieder erlangt. Dazu wird vorübergehend eine Dauerableitung mit einem Katheter gelegt (meist mit einem Bauchdeckenkatheter). Falls keine Erholung möglich ist, muss die Blase zukünftig per Einmalkatheterismus entleert werden. Dieses Verfahren ist nach guter Anleitung durch geschultes Pflegepersonal / Urotherapeuten leicht zu lernen. Mit den heute zur Verfügung stehenden, hervorragenden Kathetern lässt sich die Handhabung problemlos in den Alltag integrieren.

Manchmal hilft auch Elektrostimulation der Blase, um das verloren gegangene Blasenfüllungsgefühl wieder entstehen zu lassen. So wird spontanes Wasserlassen wieder möglich. Auch durch Implantation eines „Blasenschrittmachers“ (sakraler Neuromodulator), kann in manchen Fällen der Blasenmuskel aktiviert werden, so dass das Wasserlassen wieder möglich wird.

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  • Regelmäßiger Rhythmus: Um die Blase an einen Rhythmus zu gewöhnen, ist es wichtig, regelmäßig in einem festen Zeitabstand zur Toilette zu gehen. Dabei kann ein Toilettenplan hilfreich sein. Oft wird im Rahmen eines Blasentrainingsprogramms empfohlen, nach der morgendlichen Entleerung direkt nach dem Aufstehen und gegebenenfalls noch einmal nach dem Frühstück die Abstände zwischen den Toilettengängen möglichst gleichmäßig einzurichten.
  • Vorbeugende Toilettengänge vermeiden: Wer vorbeugend in zu kurzen Abständen auf die Toilette geht, könnte die Beschwerden einer überaktiven Blase eventuell verschlimmern. Die Blase kann durch dieses Verhalten regelrecht darauf „trainiert“ werden, schon bei einer geringen Füllung Harndrang anzumelden.
  • Nicht sofort Wasser lassen: Auch wenn der Harndrang sehr stark ist, hält er meist nur einige Minuten an, dann beruhigt sich die Blase wieder. Die Blase nicht sofort zu entleeren, wenn sie sich meldet, kann man üben. Auch ruhig und langsam zur Toilette zu gehen – und nicht zu laufen – kann hilfreich sein.
  • Die Zeit zwischen den Toilettengängen ausdehnen: Es kann hilfreich sein zu versuchen, die Abstände zwischen den Toilettengängen auszudehnen, dies aber langsam und ohne Stress. Auch dabei kann ein Toilettenplan helfen. Dort kann man beispielsweise festhalten, dass man in den ersten Tagen versuchen will, 5 Minuten auszuhalten, bevor man auf die Toilette geht und diesen Rhythmus etwa eine halbe Woche lang beibehalten. Später kann der Zeitraum von den 5 Minuten dann auf 10, 15 und schließlich 20 Minuten ausgedehnt werden, in denen man es schafft, den Harndrang auszuhalten.

Das Training auch nachts anzuwenden, kostet viel Energie. Tagsüber lassen sich eher Erfolge verzeichnen. Mit der Zeit kann das Training auf die Nacht ausgeweitet werden.

Der Trinkplan: Regelmäßig und genug trinken Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_END_IF$

Viele Menschen mit einer schwachen Blase trinken zu wenig, weil sie Angst haben, die Toilette nicht mehr rechtzeitig zu erreichen. Aber Regelmäßigkeit hilft nicht nur bei der Entleerung, sondern auch beim Füllen der Blase. Daher wird beim Blasentraining ein Toilettenplan mit einem Trinkplan kombiniert, in dem festgehalten wird, wann man wie viel trinkt. Als hilfreich hat sich in vielen Fällen ein Timer herausgestellt, der durch ein akustisches Signal an die vereinbarten Zeiten erinnert.

Aufgrund der Blasenentleerungsstörung gilt es zunächst, die Flüssigkeitszufuhr zu reduzieren, um eine Überfüllung der Harnblase zu vermeiden. Darüber hinaus trainieren wir mit Ihnen das willentliche Urinieren zu gemeinsam festgelegten Zeiten. Beckenbodengymnastik und eine medikamentöse Therapie kommen zur zusätzlichen Unterstützung zum Einsatz.

Medikamentöse Therapie

Die Gabe von Anticholinergika mindert die Muskelkontraktionen an der Harnblase und erhöht die Harnblasenkapazität. Dadurch schaffen wir den für eine Heilung benötigten Freiraum. Die Injektion von Botox führt zu einer mehrmonatigen Erhöhung der Harnblasenkapazität. Dieses Medikament verwenden wir, wenn eine Therapie mit Anticholinergika fehlschlägt. Die Gabe weiterer Medikamente ist notwendig, wenn wir Nebenwirkungen von Botox oder Anticholinergika behandeln müssen.

Was kann ich tun damit sich meine Blase voll entleert?

Damit man vollständig entleeren kann, muss man den Beckenboden entspannen und den Urin frei laufen lassen. Die Blase ist ein Muskel und sorgt selbst für die Entleerung. Deshalb ist es nicht nötig, dass man mitpresst. Im Gegenteil: Mitpressen unterbricht die Entleerung.

Ist Restharn heilbar?

Restharn in der Blase kann auf verschiedenen Wegen behandelt werden. Nicht immer ist jedoch eine vollständige Heilung oder Beseitigung der Ursache möglich. In jedem Fall aber lassen sich die Beschwerden lindern und etwaige Schädigungen von Harnleiter und Nieren verhindern.

Warum entleert sich meine Blase nicht komplett?

Häufigste Ursachen für beide Formen von Blasenentleerungsstörungen sind ein Diabetes mellitus, chronischer Alkoholismus, Schädigung der Nerven des Rückenmarkes, MS, Bandscheibenvorfall, eine gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostataadenom) und eine Harnröhrenenge.

Warum bleibt immer Restharn in der Blase?

Die häufigsten Erkrankungen, die zu erhöhtem Restharn führen, sind Prostatavergrößerungen (Männer), Harnröhrenverengungen und Nervenstörungen der Blase (neurogene Blasenentleerungsstörungen). Bei Frauen bilden zudem anatomische Gegebenheiten Ursachen für verschiedene Blasenerkrankungen.