Was passiert wenn man mit 15 raucht

Du glaubst, deinen Augen nicht zu trauen: Dein Kind raucht Zigaretten. Nun heißt es, angemessen zu reagieren und dabei die Ruhe zu bewahren.

In der Grundschule gab es weniger Probleme. Bei Zigarettenrauch verzog dein Kind angewidert das Gesicht. Nun mit 14 scheint alles anders und du hast mitbekommen, wie der Nachwuchs heimlich raucht. Ist der Schock verdaut, fragst du dich, was nun zu tun ist. Du willst dein Kind über mögliche Gefahren aufklären, gleichzeitig aber nicht verschrecken oder vor den Kopf stoßen.

Im Teenageralter beginnt die Zeit der Neugier und des Ausprobierens. Heimlich rauchen muss dabei nicht zwangsläufig dazugehören. Statistisch gesehen haben sich die Rauchgewohnheiten der zwölf- bis siebzehn-Jährigen in den vergangenen Jahren zum Positiven verändert. Im Jahre 2001 hatten 51 Prozent der Befragten noch nie eine Zigarette geraucht. Elf Jahre später traf dies auf ganze 72 Prozent der Jugendlichen zu.

Dies vereinfacht deine konkrete Situation zwar nicht, zeigt aber, dass die Jugendlichen sich durchaus mit dem Thema auseinandersetzen und sich der Konsequenzen bewusst sind.

Ertappt - wie reagiere ich, wenn mein Kind raucht?

Auch wenn es schwerfällt, bleibe ganz ruhig. Mit Vorwürfen und Verboten erreichst du das Gegenteil. Zeige deinem Kind, dass du es ernst nimmst, aber die Situation nicht für harmlos hältst.

In einem freundlichen Gespräch äußerst du deine Meinung zum Thema Rauchen und sparst auch den Hinweis auf mögliche Gefahren nicht aus. Ablehnung, Trotz und Verharmlosung sind mögliche Reaktionen, auf die du gefasst sein solltest. Gelingt es dir, behutsam und sensibel vorzugehen, wirst du überrascht sein über die positive Reaktion des Nachwuchses.

So lassen sich gute Gespräche mit rauchenden Teenagern führen:

  • Nimm dein Kind ernst und zeige Interesse.
  • Sage offen, dass du nicht möchtest, dass dein Kind raucht.
  • Kläre dein Kind auf, welche Nachteile Rauchen haben kann.
  • Vereinbare klare Regeln.
  • Setze deinem Kind Grenzen.

Falls du selbst rauchst, wird es schwierig, glaubhafte Argumente vorzubringen. Überdenke dein eigenes Rauchverhalten und spreche mit deinem Kind über die Beweggründe und auch mögliche Schwierigkeiten, von den Zigaretten loszukommen.

Vor dem Gespräch solltest du dich mit der Thematik vertraut machen. Wie bei den meisten erzieherischen Maßnahmen, bringen dich nur sachliche Argumente und viel Einfühlungsvermögen weiter. Vergiss in deinem Redeschwall nicht, dass dein Kind auch eine Meinung hat und selbst erzählen möchte, warum es raucht und welche Gedanken und Emotionen damit verbunden sind.

Faszination Zigarette

Kommen Kinder in die Pubertät, beginnt für die Eltern eine harte Zeit. Die Kinder entwickeln sich zu kleinen Tyrannen und rebellieren beinahe ständig. Der Prozess der Abnabelung vom Elternhaus beginnt. Es wächst der Einfluss von Freunden und Clique. Verbotenes scheint dabei ganz besonders zu reizen.

Rauchen kommt dabei als Gradmesser und Statussymbol ins Spiel. Mit der Zigarette in der Hand sucht dein Kind nach Anerkennung, möchte erwachsen und mutig erscheinen. Rauchen kann dabei helfen, neue Kontakte zu scheinbar älteren und cooleren Mitschülern zu finden.

Eher zurückhaltende und introvertierte Jugendliche entdecken das Rauchen häufig für sich, um ihre Unsicherheit zu überspielen oder sich einfach die Zeit zu vertreiben.

Wie soll ich als Raucher argumentieren?

Sätze wie: "Du rauchst doch selber" werden nicht ausbleiben, wenn du als Raucher das Gespräch mit dem Teenager suchst. Neben der Schwierigkeit, glaubhafte Worte zu finden, steht auch das Risiko des Passivrauchens im Raum.

Wichtig ist, offene und ehrliche Worte zu wählen. Du möchtest gern mit dem Rauchen aufhören, es ist dir aber bislang nicht gelungen? Sprich mit dem Kind über mögliche Gründe und versichere ihm, dass du Rauchen ablehnst und alles tun willst, um damit aufzuhören.

Werden Teenager von Zigaretten abhängig?

Jugendliche sind sich selten der Konsequenz bewusst, aber auch sie können von Zigaretten schnell abhängig werden. Die Ergebnisse einer Untersuchung an der Universität von San Francisco lassen aufhorchen: Zwei Zigaretten täglich genügen, um bei 13- bis 17-jährigen Rauchen zur Sucht werden zu lassen.

Was tun, wenn das Kind weiter raucht?

Rauchen ist für viele Jugendliche Teil der eigenen Selbsterfahrung. Zigaretten werden probiert und ähnlich eines Modestils oder einer Lieblingsmusik wieder abgelegt. Erst nach dieser Phase des Experimentierens wird es kritisch.

Gewöhnen sich die Kinder das Rauchen nicht ab, wird es zur Sucht. Die Entwöhnung gestaltet sich schwierig. Wichtig ist, dein Kind in dieser Phase nicht sich selbst zu überlassen. Sprich mit ihm über die Folgen.

Raucherbeine und Lungenkrebs sind nur vermeintlich drastische Erklärbeispiele. Jugendliche denken nicht über die gesundheitlichen Folgen nach und sind viel mehr von direkten Konsequenzen beeindruckt.

Gute Argumente sind gelbe Zähne, fahle Gesichtshaut, Mundgeruch und eklige riechende Kleidung. Jungs kannst du mit einem Nachlassen der Kondition und möglichen Erektionsproblemen zur Vernunft bringen.

Mädchen sind nicht begeistert davon zu hören, dass mit dem Rauchen das Thrombosen-Risiko wächst und der Frauenarzt dem Teenager womöglich die Pille verweigert.

Jugendliche sind Verfechter von Freiheit und Selbstbestimmung. Von Zigaretten abhängig zu werden, bedeutet Schwäche. Wer den Kampf gegen die Zigaretten gewinnt, kann auf Anerkennung hoffen.

Bringe dein Kind dazu, eine eigene Meinung zu vertreten und selbst den Wunsch zu äußern, mit dem Rauchen aufzuhören. Auf dem Weg zum schrittweisen Rauchverzicht können Vereinbarungen helfen. Dort legst du einen Zeitplan und eine entsprechende Reduzierung des Zigarettenkonsums fest. Am Ende winkt eine gemeinsame Belohnung, zum Beispiel eine gemeinsame Shopping-Tour oder ein Konzertbesuch.

Rauchstopp-Angebote nutzen

Bist du mit der Aufgabe, deinem Kind das Rauchen abzugewöhnen überfordert, kannst du dir Hilfe suchen und verschiedene Angebote nutzen.

Folgende Möglichkeiten gibt es:

  • Rauchfrei-Telefon
  • Rauchfrei-Apps
  • Rauchfrei-Programme von Krankenkassen
  • Selbsthilfegruppen
  • psychologische Beratung
  • stationäre Entwöhnung

Am Rauchfrei-Telefon wirst du beraten und dabei unterstützt, geeignete Angebote in Wohnortnähe zu finden. Mithilfe der Rauchfrei-App kann das Rauchverhalten kontrolliert und die schrittweise Rauchentwöhnung protokolliert werden.

In der Gruppe ist vieles leichter. In Selbsthilfegruppen treffen die Jugendlichen auf Gleichgesinnte und können sich austauschen und gegenseitig in ihrem Vorhaben bestärken. Ist das Rauchen bereits zur Sucht geworden, helfen speziell ausgebildete Psychologen, an den Ursachen für die Nikotinsucht zu arbeiten. So lernt der Jugendliche besser, mit einer belastenden Situation umzugehen und das Rauchen nicht mehr als Trostpflaster oder Ersatzhandlung für mögliche soziale oder emotionale Defizite anzusehen.

Eine weitere Möglichkeit ist die stationäre Entwöhnung von Zigaretten. Dies geschieht innerhalb eines mehrwöchigen, kurähnlichen Aufenthaltes. Bei Jugendlichen ist diese Maßnahme jedoch eher selten.

Wie schlimm ist Rauchen mit 15?

Wer bereits im Alter von 14 oder 15 Jahren mit dem Rauchen anfängt, dessen Lebenserwartung ist nicht nur etwa 10 Jahre geringer als die von Nicht-Rauchern, sondern wird möglicherweise sogar um mehr als 20 Jahre verkürzt.

Kann man mit 15 Rauchen?

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen in der Öffentlichkeit nicht rauchen. Außerdem dürfen ihnen keine Tabakwaren oder deren Behältnisse angeboten, zur Verfügung gestellt oder verkauft werden - auch nicht über das Internet oder im Versandhandel.

Ist es normal mit 14 zu Rauchen?

Der Durchschnitt der jugendlichen Raucher ist 14,2 Jahre (Mädchen) beziehungsweise 14,6 Jahre (Jungen) alt.

Warum raucht man mit 13?

Warum Kinder, insbesondere mit Beginn der Pubertät, heimlich zur Zigarette greifen, kann zahlreiche individuelle Gründe haben. Jugendliche Raucher gibt es leider noch immer sehr viel. Manchmal ist es einfach nur Langeweile oder aber die typische Rebellion gegen alles und jeden in der Teenagerzeit.