Was macht man am 26 Dezember?

Stephen Moss schreibt am zweiten Weihnachtstag im Guardian: „Es ist verbrieftes Wissen, dass der Name Boxing Day mit Weihnachtsschachteln zu tun hat, jedoch die genaue Natur der Sache, und wann die Schachteln zum ersten Mal verteilt wurden, ist umstritten.“

Das Verschenken von Schachteln hängt mit dem Sammeln für Arme zusammen. Die Schachteln schenkte man den Armen oder seinen Bediensteten. Diese wurden traditionell am Tag nach Weihnachten, am Stefanitag, 26. Dezember, geöffnet.

Wann diese Tradition des Boxing Day begann, ist unklar. Manche sagen, sie ginge zurück auf das Viktorianische Zeitalter. Andere sind davon überzeugt, dass sie viel älter ist. Möglich, dass sie auf das Mittelalter oder bis zum Römischen Reich nach seiner Christianisierung zurückgeht.

Was macht man am 26 Dezember?
Viktorianische Küche. (Foto: Ron Porter)Auch wenn der Zeitpunkt umstritten sein mag, es waren die Viktorianer, die den Tag der Schachteln institutionalisierten, sagt Moss in seinem Artikel. Das Oxford English Dictionary datiert den Begriff Boxing Day auf die 1830er Jahre. Im Jahre 1871 wurde der zweite Weihnachtstag zum offiziellen Feiertag erhoben.

Es war damals üblich, dass Wohlhabende ihren Bediensteten am 26. Dezember frei gaben, damit sie ihre Familien besuchen konnten. Dabei bekamen sie auch eine Box geschenkt, in der (Weihnachts-)Geld sein konnte, Essen oder sonstige Geschenke.

Eine ähnliche aber eigenständige Tradition war es, Handwerkern eine „Weihnachtsbox“ mit Geschenken oder Geld am ersten Arbeitstag nach Weihnachten (damals am 26. Dez.) als Gratifikation für die guten Dienste zu überreichen.

Samuel Pepys, in Großbritannien vor allem als Chronist der Restaurationsepoche unter König Karl II. von England bekannt, schrieb am 19. Dezember 1663 ins Tagebuch: „Von dort mit der Kutsche zu meinem Schuhmacher, Rechnungen begleichen, und gab dem Burschen etwas für seine Schachtel zu Weihnachten.“

Die Boxing Day-Tradition existiert vor allem in Großbritannien, jedoch wird der Tag auch in Australien, Neuseeland und Kanada unter diesem Namen begangen. In den USA hingegen ist der „Tag der Schachteln“ unbekannt.

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Was macht man am 26 Dezember?

NaturEin Vogel lässt die Fischer hoffen: Wie der Seeadler namens «Crédit Agricole» in die Schweiz kam – und was er nun frisst Als Stefanitag wird in katholischen deutschsprachigen Gegenden der 26. Dezember bezeichnet, der zweite Weihnachtstag. Vor allem in Österreich, aber auch in einigen Gegenden Bayerns, hat er eine lange Tradition und wird bis heute mit viel Brauchtum begangen. Quellen belegen die Ursprünge dieses Festes bereits für das 5. Jahrhundert.Es erinnert an den Heiligen Stephanus, dessen Namenstag am 26. Dezember gefeiert wird und der als einer der ersten Märtyrer in der Geschichte des Christentums gilt. Der Heilige Stephanus zählte zu den sieben Diakonen der Jerusalemer Urgemeinde. Er wurde gesteinigt, weil er trotz Verbot die christliche Lehre verbreitet hat. Er wird als "Erzmärtyrer" bezeichnet, da er der erste Märtyrer der Christenheit war, der zum Tode verurteilt wurde.1In Österreich ist der Stefanitag ein gesetzlicher Feiertag. Hier genießt der Heilige Stephanus einen hohen Stellenwert, wie auch der Stephansdom in Wien belegt.2Brauchtum

Bis heute ist der Stefanitag in Österreich mit der Pflege traditionellen Brauchtums verbunden. Klassischerweise gilt er als der Tag, an dem die Familie die Großeltern, weitere Verwandte oder Freunde besucht, um mit ihnen Geschenke auszutauschen.

In Oberösterreich ist der Stefanitag besonders stark im Brauchtum verwurzelt. Bekannt ist dort das mit Anis gewürzte Störibrot, das nur zum Anlass dieses Festtages gebacken wird. Mit dem Störibrot wurden früher traditionell die Schwiegereltern zum Störibrotanschneiden und Störibrotkosten besucht.3 Hier vermischten sich christliches Kulturgut mit noch älteren vorchristlichen Bräuchen. Heute ist es zudem sehr beliebt, am 26. Dezember ein spezielles Stefani-Menü für Weihnachtsgäste aufzutischen. Dabei kommen an Festtagen beliebte Speisen wie Gans mit Apfelkren, Nockerln und andere traditionelle österreichische Gerichte auf den Tisch.

Rauer geht es beim sogenannten Stefani-Steinigen4 zu - archaischen Trinkbräuchen der Dorfjugend, die an die Steinigung des Stephanus erinnern.

Ein am Stefanitag vor allem in Kärnten, aber auch in Teilen Bayerns, verbreiteter Brauch ist der sogenannte Stefaniritt mit anschließender Pferdesegnung. Dabei werden die Pferde der Gemeinde feierlich durch das Dorf geführt und von einem Pfarrer gesegnet. Für Tiere und Reiter werden Schutz und Gesundheit vom Heiligen Stephanus erbeten. Der Stefaniritt gilt als der älteste Brauch am 26. Dezember in Österreich und geht auf keltische Wurzeln zurück.5 Der Heilige Stefan ist der Patron der Pferde, Pferdeknechte, aber auch der Maurer, Schneider und Zimmerleute.

Im Salzkammergut wird traditionell das Krambamperl-Brennen am 26. Dezember zelebriert. Mittlerweile ist dieses Brauchtum ein Stück Wirthauskultur geworden und folgt einem immer wiederkehrenden Ritual.6

Typische Gerichte

In vielen Familien ist es am Stefanitag Brauch, ein spezielles Stefanitag-Menü aufzutischen. Dieses besteht entweder aus Fisch oder Fleisch und soll den Festtagscharakter aufgreifen und fortsetzen.

In Oberösterreich steht das Störibrotanschneiden7 bei Verwandten und Bekannten als traditioneller Brauch im Mittelpunkt des Geschehens. Das Störibrot ist ein Gebäck aus Weizenmehl und sehr hellem Roggenmehl, das durch die Zugabe von Sternanis seinen charakteristischen Geschmack bekommt.

Das Störibrotanschneiden unterliegt dabei genauen Regeln: Das Mädchen öffnet die Türe, die jungen Herren treten herein, ohne den Grund ihres Besuches zu nennen. Stattdessen geben sie dem Mädchen die Hand und nennen nur ihren Hofnamen, den sich das Mädchen merken muss. Dann bringt das Mädchen das Störibrot und die Burschen zeigen ihr Messer. Wer keines dabei hat, muss einen Schnaps trinken. Nun muss das Mädchen beweisen, dass es sich den Hofnamen tatsächlich gemerkt hat und bestimmt einen Burschen, der das Störibrot anschneiden darf. Dabei zieht sie eine Schürze an und der Junge muss das Brot so aufschneiden, dass ein Scherz in der aufgehaltenen Schürze landet. Dieser Scherz muss so klein sein, dass er in eine Zündholzschachtel passt und der Laib muss auf der Anschnittstelle stehen bleiben. Erschwert kann die Aufgabe noch werden, indem noch das Messer auf den Scherz gelegt und ein volles Schnapsglas auf das Messer gestellt wird. Ist das Mädchen dem Burschen wohlgesonnen, so verpackt es das Störibrot in der Zündholzschachtel und wickelt sie in Geschenkspapier. Befindet sich jedoch eine Kartoffelschale oder Stein statt dem Scherzerl in der Zündholzschachtel, dann bringt sie damit zum Ausdruck, dass sie von dem Verehrer nichts wissen möchte. Ist die Zündholzschachtel hingegen leer, darf der junge Kavalier noch Hoffnung schöpfen - seine Auserwählte ist noch unentschlossen. Ist das Scherzerl drinnen, dann darf er das Mädchen beim nächsten Rudenkirtag auf ein Getränk einladen. In Adlwang ist es Tradition, dass der Bursch dem Mädchen eine kleine Aufmerksamkeit vom Adlwanger Kirtag, eine sogenannte "Kirta" kauft.8

Geselligkeit wird im Burgenland groß geschrieben - da darf nicht nur ein leckeres Essen am Heiligabend fehlen, sondern auch an den Festtagen danach sind Raclette und Fondue ein beliebtes Gericht.

Rezepte:

  • Störibrot (homebaking.at)
  • Weihnachtsmenü zum Stefanitag (ichkoche.at)
  • Johanna Maiers Stefanitag-Menü (gusto.at)

Aktuelles

2022 bieten auch einige Clubs in ganz Österreich an den Feiertagen ein abwechslungsreiches Programm - ideal für alle, die genug von Feiern im familiären Kreis haben.9
2021 sind Treffen bis zu zehn Personen am 24., 25. und 26.12. ohne 2-G-Nachweis möglich. An den anderen Tagen bleibt der geltende Lockdown für Ungeimpfte unverändert.10

Gesetzliche Regelung

Der 26. Dezember (Stefanitag) ist ein Feiertag im Sinne des Bundesgesetzes und somit ein arbeitsfreier Tag für gesamt Österreich.

Was feiert man am zweiten Weihnachtsfeiertag?

Der 2. Weihnachtstag beinhaltet keine eigenständige Tradition, sondern ist als Teil des Weihnachtsfestes anzusehen. Nach christlichem Glauben wird der Fokus nicht mehr allein auf die Geburt Jesu, sondern eher auf die damit einhergehende Fleischwerdung Gottes bzw. die Inkarnation gelegt.

Was macht man am Weihnachtstag?

Es gibt an diesem Tag keine feststehenden Rituale neben dem traditionellen Weihnachtsessen. Dieses wird teilweise aufwendig vorbereitet und mit großer Sorgfalt zubereitet. Die Weinbegleitung der Speisen ist wohlüberlegt.

Wie nennt man den 26. Dezember noch?

Als Stefanitag wird in katholischen deutschsprachigen Gegenden der 26. Dezember bezeichnet, der zweite Weihnachtstag. Vor allem in Österreich, aber auch in einigen Gegenden Bayerns, hat er eine lange Tradition und wird bis heute mit viel Brauchtum begangen.

Was feiert man am 25 und 26. Dezember?

Zweiter Weihnachtsfeiertag: Das wird am 26. Dezember die Geburt Jesu feiern, ist leider ein Irrglaube. Denn an Heiligabend bereiten sich die Christen lediglich auf die Ankunft des Kindes vor. Die tatsächliche Geburt Jesu feiert man erst am 25. Dezember.