Was ist der unterschied zwischen schiffs dnv und industrie dnv

Der Wasserbedarf auf modernen Container-, Fracht-, Tank- oder Kreuzfahrtschiffen ist zu hoch, um sich für die komplette Reise damit zu bevorraten. Immerhin kann das größte Kreuzfahrtschiff zurzeit bis zu 6.800 Passagiere aufnehmen und besitzt 23 Swimmingpools. Deshalb sind solche Schiffe häufig mit Wasseraufbereitungstechnik ausgerüstet, um das aus dem Meer ins Schiff gepumpte Wasser entsprechend zu behandeln. 

Zunächst nur für die Herstellung von Kesselwasser eingeführt, ist die Verdampfungstechnologie weit verbreitet. Seewasser wird angesaugt und im Unterdruckverfahren verdampft. Der Unterdruck erlaubt die Verdampfung bereits bei 40 bis 50 °C. Die dafür benötigte Heizenergie kann aus der Motorabwärme entnommen werden. Der Wasserdampf wird dann wieder kondensiert und das Destillat steht als Reinwasser zur Verfügung. Für die Nutzung als Trinkwasser wird es aufgehärtet und mittels Chlorung, Ozonisierung, UV-Bestrahlung und Aktivkohlefiltern entkeimt.

Zulassung nach DNV GL

Die Herstellung und Kontrolle der jeweiligen Wasserqualität bedarf robuster und erprobter Mess- und Regeltechnik. Die Überwachung wichtiger Parameter wie pH-Wert, Chlorgehalt (alternativ Ozon usw.), Redoxpotenzial, elektrolytische Leitfähigkeit, Druck, Durchfluss, Niveau und Temperatur sorgen in den Wasseraufbereitungsanlagen für stets hohe Wasserverfügbarkeit und höchste Qualität. Bei der Auslegung von technischen Anlagen und Messtechnik auf Schiffen ist eine maritime Zulassung der Anlagenkomponenten für den Planer und verantwortlichen Verfahrensingenieur von Vorteil. Ein wichtiger international anerkannter Standard ist das DNV-GL-Prüfsiegel.
Geräte und Sensoren, die eine Zulassung nach DNV GL nachweisen können, sind durch den Zertifizierer nochmals geprüft worden oder müssen besonderen maritimen Zusatztests unterzogen werden. So dürfen die Geräte nicht vom seemännischen Funkverkehr gestört werden und sie dürfen die internationalen Notruffrequenzen im Seeverkehr (156-bis-165-MHz-Band) wiederum nicht beeinträchtigen.
In den Bereichen erlaubter Luftfeuchte oder Umgebungstemperatur werden die Gerate deutlich verschärften Klimatests unterzogen. Während ein übliches Schaltschrankgerat an Land meist nur bis 50 °C ausgelegt und geprüft wird, fordern die maritimen Zertifizierungsregeln hier Abweichungen bis 65 oder 70 °C. Für die mechanische Auslegung der Gerate gibt es zudem noch verstärkte Vibrations- und Schocktests. 

Von der Poolsteuerung bis zum Maschinenraum

Das modulare Mehrkanalmess- und Regelgerät für Wasserqualitätsparameter wie pH-Wert, Redoxpotenzial, Leitfähigkeit, Chlor (und andere Desinfektionsgrößen) kann diese wichtige Zertifizierung nachweisen. So ist das Mess-, Regel-, Registrier- und Anzeigegerat Jumo Aquis touch P jetzt mit dem Prüfsiegel DNV GL erhältlich. Es empfiehlt sich damit für die Nutzung in den anspruchsvollen Wasseraufbereitungsanlagen auf Schiffen und anderen maritimen Anwendungen.
Typische Einsatzgebiete sind alle Mess- und Regelstellen für Wasserparameter – von der Seewasserentsalzungsanlage, der Poolsteuerung, der Kühlwasserüberwachung über Kesselwassermessungen oder der Ballastwasserdesinfektion. Die notwendigen Sensoren stellt das Fuldaer Unternehmen ebenfalls in hoher Qualität her, so dass die Messkette inklusive Sensorik aus einer Hand kommt.
Ein weiteres Jumo-Gerät mit DNV-GL-Zertifikat ist unter anderem die Pegelsonde Jumo Maera S29. Sie kann in allen Wasserqualitäten gut zur Überwachung des Füllstandes eingesetzt werden – durch ihr Titangehäuse auch in Seewasser. Für Messungen im Maschinenraum stehen bewährte Widerstandsthermometer, Einfach- und Doppel-Aufbauthermostat oder Präzisions-Druckschalter mit Schiffszulassungen des „Bureau Veritas“ zur Verfügung.
In explosionsgefährdeten Bereichen von Gas- und Öltanks werden Jumo-Druck- und Differenzdruckmessumformer sowie Jumo-Temperaturfühler mit DNV-GL- und Atex-Zulassung eingesetzt. Sicherheitstemperaturbegrenzer mit SIL-Zulassung runden das Programm ab.

01.10.2015 – 15:50

DNV

Hamburg (ots)

Die neuen Klassifikations- und Bauvorschriften zur Klassifizierung von Schiffen präsentiert DNV GL heute zum ersten Mal öffentlich im Internet. Nach einem intensiven Entwicklungs- und Bewertungsprozess, an dem rund 250 DNV GL-Experten und mehr als 800 Kunden und Interessenvertreter der maritimen Industrie beteiligt waren, wird mit den Vorschriften ein neuer Maßstab gesetzt. Das Ergebnis beruht auf einer Kombination langjähriger Erfahrungen und dem Fachwissen zweier führender Klassifikationsgesellschaften. Die Klassifikations- und Bauvorschriften sind auf dem neuesten Stand der Schifffahrtsbranche, sie sind effizient und erleichtern Arbeitsabläufe, sind genau auf die Anforderungen der Industrie zugeschnitten und fit für die Zukunft.

"Das ist ein Meilenstein in der Geschichte der Klassifikation", sagt Remi Eriksen, President und CEO der DNV GL Group. "Nach diesem umfassenden Überarbeitungsprozess bin ich sehr froh darüber, dass wir die neuen DNV GL-Klassifikations- und Bauvorschriften jetzt veröffentlichen können. Die Rückmeldungen von unseren Kunden und anderen Vertretern der maritimen Industrie waren überwältigend. Von den Anfangsdiskussionen durch den gesamten Bewertungs- und Anhörungsprozess hindurch haben wir unbezahlbaren Input erhalten. Wir freuen uns, diesen Dialog in den gemeinsamen Industrieprojekten, die bereits gestartet sind, fortzuführen. Für die Begeisterung und das Engagement aller Beteiligten möchte ich mich herzlich bedanken."

"Ich bin stolz darauf, dass wir die einzigartige Gelegenheit ergriffen haben, unsere gesamten Klassifikations- und Bauvorschriften zu überarbeiten, und damit neue Maßstäbe für die Industrie setzen", sagt Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV GL - Maritime. "Das Engagement unserer Kunden war herausragend. Gemeinsam mit ihnen haben wir die Herausforderung angenommen, die Klassifikation für die kommenden Branchenanforderungen zu rüsten. Die neuen Vorschriften bieten eine noch bessere Basis dafür, den Erwartungen unserer Kunden in punkto Sicherheit, Effizienz und Qualität zu entsprechen." Im Laufe des Entwicklungsprozesses der neuen DNV GL-Klassifikations- und Bauvorschriften wurden 7.000 Seiten geprüft, sowohl intern als auch extern. Insgesamt sind mehr als 2.000 Kommentare von Schiffswerften, Reedereien, Zulieferern, Wissenschaftlern, Flaggenstaaten und anderen maritimen Interessenvertretern eingegangen. Dieser umfangreiche Beratungsprozess hatte mehr als 700 Anpassungen der Klassifikations- und Bauvorschriften zur Folge.

Einer der wesentlichsten Vorteile der neuen Regelungen ist die Einführung von Equivalent Design Waves (EDW). EDW ermöglicht eine genauere Darstellung von Kräfteeinwirkungen auf einen Schiffskörper und damit eine präzisere Beschreibung dieser Belastungen auf die Struktur.

Die Überarbeitung der Vorschriften erlaubte es DNV GL, modernste Werkzeuge und Software zu integrieren und die Klassifikations- und Bauvorschriften so für zukünftige Herausforderungen zu rüsten. Unterstützt wird somit auch die Anwendung der neuesten und innovativsten Technologien, einschließlich Batterieanlagen und Hybridantriebskonzepten an Bord, den Einsatz von LNG als Kraftstoff sowie den Bebunkerungsprozess mit Gas von Schiff zu Schiff durch entsprechende Klassenzusatzzeichen. Die neuen DNV GL-Klassifikations- und Bauvorschriften treten am 1. Januar 2016 in Kraft. Weitere Informationen sind unter www.dnvgl.com/dnvglrules erhältlich.

Über DNV GL

DNV GL ist eine weltweit führende Klassifikationsgesellschaft, deren Wurzeln bis ins Jahr 1864 zurückreichen. DNV GL unterstützt Unternehmen dabei, ihre Geschäftsabläufe sicherer und nachhaltiger zu gestalten. Neben Klassifikation, technischen Prüfungen, Software und unabhängiger Beratung für die Schifffahrt, Öl- und Gasindustrie sowie Energiewirtschaft umfasst das Angebot auch Zertifizierungsleistungen für eine Vielzahl von Branchen. Insgesamt beschäftigt DNV GL rund 16.000 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern. www.dnvgl.com/maritime

Pressekontakt:

Nikos Späth, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
DNV GL - Maritime
Phone: +49 40/36149-4856
Email:

Original-Content von: DNV, übermittelt durch news aktuell

Für was steht DNV?

Im Jahr 1864 wurde Det Norske Veritas (DNV) als Mitgliedschaftsorganisation in Oslo mit dem Ziel gegründet, eine zuverlässige und einheitliche Klassifikation und Besteuerung norwegischer Schiffe zu ermöglichen.

Was macht DNV?

DNV ist der führende technische Berater der internationalen Öl- und Gasindustrie. Wir bieten integrierte Dienstleistungen für technische und maritime Sicherheit und Beratung sowie Risikomanagement und Offshore-Klassifikation.

Was ist eine DNV GL Zulassung?

Die DNV-GL-Zertifizierung bestätigt die Unempfindlichkeit der Signalgeräte gegenüber Vibrationen, Erschütterungen und Stößen. Damit kann sie über den maritimen Bereich hinaus als Gütesiegel für Produkte im industriellen Einsatz angesehen werden.