Was ist der unterschied zwischen hlp 22 hlp 46

In den letzten Jahren haben wir in unserem Labor eine Vielzahl an Proben von Motor- und Hydraulikölen aus den Hydrauliksystemen von Baumaschinen analysiert. Um das Jahr 2000 machten Einbereichs-Motoröle, meist Erstfüllöle, der Viskositätsklassen SAE 20W20 oder 10W rund die Hälfte der Probenanzahl aus, zugelassene Mehrbereichs-Motoröle für Mobilhydrauliken in den Viskositätsklassen SAE 15W-40 und SAE 10W-40 ca. ein Viertel. Heute liegt der Anteil an Ein- und Mehrbereichs-Motorölen in Mobilhydrauliken deutlich niedriger. Dank der Vielzahl der untersuchten Proben können wir folgende repräsentative Aussagen tätigen:

  • Mehrbereichs-Motoröle SAE 10W40 und SAE 15W40 sind für den Einsatz als Motoröl entwickelt. In Hydraulikanlagen verhalten sie sich nicht optimal.
  • Einbereichs-Motoröle schneiden, besonders wenn sie als Erstfüllöle konzipiert sind, deutlich besser ab als die Mehrbereichs-Motoröle.
  • HLP- und HVLP-Hydrauliköle wurden ursprünglich für Industriehydrauliken mit Ölwechselzeiten von mehr als 5.000 Bh entworfen. Sie lassen sich länger problemlos einsetzen als Motoröle.
  • Synthetische Bioöle auf der Basis gesättigter Ester verhalten sich, nicht zuletzt aufgrund der für diese teuren Öle verbesserten Ölpflege, auch sehr gut, wenn bei der Umölung ein Rest-Mineralölanteil von weniger als 2% erreicht wird.

Diese Aussagen lassen sich begründen.

  • Mehrbereichs-Motoröle verhalten sich in Hydrauliksystemen eher negativ. Sie enthalten einen Additiv-Anteil von bis zu 25% zur Verbesserung der Mehrbereichscharakteristik und der motorischen Eigenschaften. Beim Einsatz in einer Hydraulik stimmt zwar zunächst die Viskosität, aber nach relativ kurzer Betriebszeit von oft weniger als 100 Bh sind die VI-Verbesserer so zerstört, dass der ursprüngliche Mehrbereichs-Charakter des Öls nicht mehr vorhanden ist. Die Bruchstücke der gescherten Moleküle verstärken den Prozess der Ölalterung, verursachen klebrige Rückstände und verschlechtern das Luftabgabevermögen. Das Öl kann innerhalb kurzer Zeit, aufgrund des „Dieseleffektes“, eine schwarze Farbe annehmen. Es drohen Schäden durch Kavitation.

Umfassende Informationen zur Problematik "Schwarzes Öl und Dieseleffekt" finden Sie im ÖlChecker Frühjahr 2000.

  • Einbereichs-Motoröle verhalten sich ähnlich wie detergierende HLPD-Hydrauliköle. Sie enthalten ein für Motoröle entwickeltes Additivpaket. Der hohe Anteil von Reinigungs- und Schmutztragewirkstoffen wird für Hydrauliken nicht benötigt. Problematisch werden diese Öle, weil die Zusätze das Luftabgabeverhalten bereits nach kurzer Zeit so beeinträchtigen, dass das Risiko für Kavitationsschäden erheblich ansteigt und Dichtungsprobleme durch den Dieseleffekt vergrößert werden.
  • HLP-Industriehydrauliköle sind für den Langzeiteinsatz in Hydrauliken konzipiert. Sie enthalten genau das richtige Grundöl und eine für die Anwendung in Hydraulikanlagen ausgewählte Additivierung. Jedoch ist zu bedenken, dass es grundsätzlich zwei Arten von Hydraulikölen gibt, nämlich zinkhaltige und zinkfreie. Es sollte strengstens darauf geachtet werden, diese beiden Arten nicht zu vermischen. Vermischungen können zu schlammartigen Ausfällungen der zinkhaltigen Reaktionsprodukte führen und Filter zusetzen oder sind Ursache für Kavitation, da das Luftabscheidevermögen stark beeinträchtig werden kann. Des Weiteren kann eine Vermischung von zinkhaltigem und zinkfreiem Hydrauliköl zu starker Schaumbildung führen.
  • Ebenso gute Performance in Baumaschinen zeigen Bio-Hydrauliköle auf der Basis gesättigter Ester. Durch ein natürliches EP-Verhalten werden nur wenig Additive (meist auf Schwefel-Phosphor-Basis) benötigt. Aufgrund polarer Eigenschaften tritt weniger Ruckgleiten (Stick-Slip-Effekt) und Quietschen auf. Die Dicht- und Führungsringe in Zylindern bleiben länger elastisch. Durch die feinere Filtration, die sich in einer besseren Reinheitsklasse zeigt, und den größeren Pflegeaufwand, der betrieben wird, weil Bioöle relativ teuer sind, können sie oft bis zu 10.000 Bh als Lebensdauerfüllung eingesetzt werden.

Unabhängig davon, für welchen Öltyp Sie sich langfristig entscheiden, bitte beachten Sie während der Garantiezeit unbedingt die Vorschriften des Anlagenherstellers und kontrollieren Sie anhand der Analysen, ob wirklich noch das Öl im Einsatz ist, das Sie vorgesehen haben!

Hintergrund: ich brauch etwas mehr um meine Modell alle mal wieder zu reinigen. Bei einem ist das Öl sehr sehr dunkel und da muss ich wohl einen Menge durchlaufen lassen, bis es wieder etwas etwas sauberer wird.

Viskosität ist eine der wichtigsten Kenngrößen bei Hydraulikölen. Gerade über diese Kenngröße und die Buchstabenkombinationen der DIN 51524/DIN 51502 werden Hydraulik-Öle gekennzeichnet. Beispielsweise HLP 46: Die Bezeichnung HLP steht für den Typ des Hydrauliköls, die Zahl 46 steht für die kinematische Viskosität (mm2/s) bei 40 Grad Celsius.

Was ist Viskosität?

Viskosität beschreibt den Wert der inneren Reibung einer Flüssigkeit, der über die Temperatur beeinflusst wird. Nimmt die Temperaturen ab, steigt die Viskosität an (hohe innere Reibung, hochviskos), steigt die Temperaturen an, nimmt die Viskosität ab (niedrige innere Reibung, niedrigviskos). Dieses Verhalten hat Auswirkungen auf die Auswahl des richtigen Hydrauliköls.

Was ist der unterschied zwischen hlp 22 hlp 46
Ein V-T-Diagramm zeigt, ob das verwendete Hydrauliköl für die auftretenden Temperaturen geeigent ist. - (Bild: Hansa-Flex)

Bauma

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Die Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen offenbart die Schwächen bei Hydraulikpumpen und Hydraulikmotoren: Sie wurden für den Einsatz mit Dieselmotoren entwickelt und nicht für den drehzahlvariablen Betrieb. Hier herrscht Optimierungsbedarf.

Welches Hydrauliköl nimmt man?

Hydrauliköle, auch mit gleicher Bezeichnung, können sich stark voneinander unterscheiden. Anwender von Hydraulikflüssigkeiten sollten zunächst immer in das technische Datenblatt des jeweiligen Öls schauen. Die Unterschiede resultieren aus der DIN 51524: diese Norm gibt die Mindestanforderungen an Hydrauliköle vor. Über technische Datenblätter der Öle lassen sich schnell Qualitätsmerkmale erkennen. Gerade in punkto Viskosität kann der Anwender wichtige Informationen aus dem Datenblatt entnehmen. Ein guter Indikator kann der sogenannte VI (Viskositätsindex) sein, er gibt das Viskositäts-Temperatur-Verhalten des Öles an.

Wie wird das Verhalten von Viskosität und Temperatur ermittelt?

Der VI wird aus der durch Bewegung entstehenden Viskosität bei 40 Grad Celsius und 100 Grad Celsius berechnet. Tipp: Ein hoher VI bedeutet immer ein gutes Viskositäts-Temperatur-Verhalten, ein geringer VI bedeutet immer ein schlechtes Viskositäts-Temperatur-Verhalten. Das Viskositäts-Temperatur-Verhalten hat dementsprechend auch Auswirkungen auf Komponenten. Wird durch Temperaturzunahme das Hydrauliköl sehr dünnflüssig, besteht die Gefahr des Schmierfilmverlustes. Materialverschleiß ist die Folge. Steig durch einen Temperaturabfall die Viskosität stark an, kann dies zu Schäden infolge von Pumpunfähigkeit an Komponente führen.

Hydraulik

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Hydraulik Im Interview: Wolfgang Bock

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Was ist ein V-T-Diagramm?

Sollte im Datenblatt der Viskositätsindex nicht enthalten sein, gibt es die Möglichkeit, mit einem V-T Diagramm zu arbeiten. Bei solch einem V-T Diagramm lassen sich Viskositäts-Temperaturverläufe bildlich darstellen. Was man dazu benötigt, ist die Viskosität bei 40 Grad Celsius und 100 Grad Celsius (Normvorgabe), die aus dem Datenblatt zu entnehmen ist.

Überträgt man die Viskosität bei 40 Grad und 100 Grad Celsius auf ein V-T Diagramm, wird mittels einer Geraden, die durch die Schnittpunkte der Viskosität und der Temperatur verläuft, eine Visualisierung des Viskositäts-Temperaturverlaufes dargestellt. Durch diese einfache Art der Darstellung ist der Anwender in der Lage zu erkennen, ob das verwendete Hydrauliköl auch für die eventuell zu erwartenden Temperaturanforderungen ausreichend ist. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Rückschlüsse auf das Viskositäts-Temperatur-Verhalten der verwendeten Komponenten zu erlangen.

Wo steht die Start- und Grenz-Viskosität?

Technisches Merkmal ist hier die Start- und Grenz-Viskosität der Komponente. Unter diesem Aspekt ist es ratsam, auch die Beipackzettel der Komponenten-Hersteller zu begutachten. Aus diesen Datenblättern kann man entnehmen, welche Start- und Grenz-Viskosität die Komponente aufweist. Passen diese Werte nicht mit dem verwendeten Hydraulik-Öl überein, sollte der Anwender sich mit seinem Öllieferanten über Alternativ-Produkte verständigen. Wird dann ein Produktwechsel vorgenommen, ist zu empfehlen, alle Parameter (Verträglichkeit mit Elastomeren, Vermischungsprobleme, Viskositäts-Temperatur-Verhalten, um nur einige zu nennen) im Vorfeld zu überprüfen und zu vergleichen. Werden keine negativen Parameter erkannt, gelingt der sichere und effektive Anlagenbetrieb.

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Welches Hydrauliköl ist am besten?

Das Liqui Moly 6954 HLP 22 Hydrauliköl eignet sich laut unserem Hydrauliköl-Vergleich am besten für Bagger, Aufzüge, Hebebühnen und Pressen sowie diverse Baumaschinen.

Was ist der Unterschied zwischen HLP 32 und HLP 46?

Was ist der Unterschied zwischen HLP 32 und HLP 46? Hydrauliköle der Klasse HLP 32 sind dünnflüssiger als Hydrauliköle der Klasse HLP 46. Das liegt in den ISO VG Klassen begründet, denen die Öle angehören. Während die Mittelpunktsviskosität von HLP 32 bei 32 mm²/s liegt, beträgt diese bei HLP 46 folglich 46 mm²/s.

Welches Hydrauliköl sollte man beim Holzspalter nutzen?

CROSSFER Hydrauliköl HLP32 1 Liter für Hydraulikpressen, Holzspalter, Wagenheber, Hydraulikflüssigkeit Hydraulikfluid 32er Viskosität. Besonders empfiehlt sich dieses Hydrauliköl für Hydraulikpressen, Holzspalter und Wagenheber.

Für was steht HLP 46?

Die Bezeichnung HLP 46 setzt sich aus „HLP“ und „46“ zusammen. HLP sind die Kennbuchstaben des Hydraulikfluids, welche in der Vorschrift DIN 51524-2 definiert werden. Es sind Hydrauliköle, denen Alterungsschutz- und Korrosionsschutzadditive sowie Wirkstoffe zur Reibungs- und Verschleißminderung zugesetzt werden.