Wie viel Prozent der Deutschen leben in Einfamilienhäusern

Ziel der GWZ ist die Ermittlung der Zahl der Gebäude mit Wohnraum und der Wohnungen in regional tiefer Gliederung. Darüber hinaus wurden folgende Merkmale erhoben:
Für Gebäude: Gebäudeart, Baujahr, Gebäudegröße, Gebäudetyp, Heizungsart und Eigentumsform
Für Wohnungen: Nutzungsart, Wohnfläche, Raumzahl und Ausstattungsmerkmale wie WC und Bad

Im Einfamilienhaus ist das Wohnglück der Deutschen am größten. Besonders wenn es sich dabei um die eigenen vier Wände handelt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage eines großen Bau- und Immobilienkonzerns. Ein Glück, das jedoch teuer erkauft werden muss.

Quelle: WELT/ Christoph Hipp

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In freistehenden Einfamilienhäusern leben laut einer Studie die glücklichsten Deutschen. Doch dieses Wohnglück ist mit der Stadtplanung kaum noch kompatibel. Jetzt gibt es erste Bauverbote.

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  • Wenn das Wohnglück mit Umweltschutz kollidiert
  • Happy Index ist bei Frauen höher
  • Überraschend gutes Verhältnis zu den Nachbarn

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Die noch recht junge grün-rote Koalition im Bezirk Hamburg Nord dürfte viele Menschen unglücklich machen – jedenfalls wenn man die Erkenntnisse der Glücksstudie des Projektentwicklers Bonava zugrundelegt.

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In Hamburgs Stadtteilen Winterhude, Langenhorn und Fuhlsbüttel, die zusammen den Bezirk Nord bilden, soll nämlich der Bau von Einfamilienhäusern nicht mehr genehmigt werden. Das haben die Fraktionsspitzen Anfang November beschlossen. Wenn künftig neue Bebauungspläne aufgestellt werden, soll höher gebaut werden. Kein Platz mehr für Familienwohnheime, von denen es in dem Bezirk schon Tausende gibt.

Dabei zählt das Einfamilienhaus der Umfrage zufolge zu den größten Glücksstiftern in Deutschland. Menschen, die in einem Einfamilienhaus leben, sind zu 81 Prozent glücklich, wogegen lediglich bei 74 Prozent der Bewohner von Mehrfamilienhäusern das Wohnglück so stark ausgeprägt ist. Übertroffen wird das nur noch, wenn den Menschen das Haus, in dem sie wohnen, auch noch gehört. Dann empfinden 82 Prozent Wohnglück – sie sind also deutlich zufriedener als Mieter, von denen nur 72 Prozent glücklich mit ihrer Wohnsituation sind.

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Der Projektentwickler hat zum zweiten Mal nach 2017 Menschen in den acht Ländern und Städten, in denen das Unternehmen aktiv ist, gefragt, was sie in ihrem Wohnumfeld glücklich macht. In Deutschland, Schweden, Finnland, Dänemark, Norwegen, St. Petersburg, Estland und Lettland wurden zusammen 8752 Menschen befragt. In Deutschland waren es 1000 Teilnehmer.

Wenn das Wohnglück mit Umweltschutz kollidiert

Und obwohl Städteplaner oder Umweltschützer dem Einfamilienhaus den Kampf ansagen, weil durch seinen Bau zu viel Fläche versiegelt wird und weil es keine Option in Zeiten der Platz- und Wohnungsnot in den Metropolen ist, lassen die Deutschen sich nicht beirren: Das frei stehende Einfamilienhaus soll es sein. Zudem ist es die häufigste Form des Haus- und Grundbesitzes der Privathaushalte in Deutschland. Anfang des Jahres 2018 besaßen laut Statistischem Bundesamt knapp 31 Prozent aller Haushalte ein Einfamilienhaus. 2003 waren es noch 28,6 Prozent.

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Und zwei Drittel aller Mieter wünschen sich Wohneigentum, wie die aktuelle Wohntraumstudie des Immobilienfinanzierers Interhyp zeigt. Demnach ist das eigene Zuhause für viele Deutsche ein ebenso emotionales wie hochaktuelles Thema. „Individuelle Faktoren wie der Wunsch nach Sicherheit, Zufriedenheit und Glück treffen dabei auf externe Faktoren wie steigende Mieten und steigende Kaufpreise“, sagt Mirjam Mohr, im Interhyp-Vorstand für das Privatkundengeschäft zuständig.

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Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank befeuere die Nachfrage noch weiter. Bei Kreditzinsen von unter einem Prozent erscheine vielen Menschen kaufen attraktiver als mieten, so Mohr. Steigende Kaufpreise und hohe Nebenkosten machen den Eigenheimtraum für viele dann aber wieder schnell zunichte.

Happy Index ist bei Frauen höher

Der in der Bonava-Studie ermittelte Happy Index misst, wie zufrieden die Menschen in ihrem Wohnumfeld aktuell sind. Im Ländervergleich landen die Deutschen mit einem Index von 77 auf Platz vier. Finnland ist Spitzenreiter beim Wohnglück 2019, gefolgt von Dänemark und Schweden. Bei der ersten Erhebung im Jahr 2017 lag das Wohnglück der Deutschen bei 74 Punkten – bis auf Schweden haben auch die anderen Länder zugelegt.

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Positives Wohngefühl zieht sich aber nicht gleichmäßig durch alle Bevölkerungsgruppen. In Deutschland sind Frauen mit ihrem aktuellen Wohnumfeld etwas zufriedener als Männer. Auch Alter und Beziehungsstatus beeinflussen das Wohnglück: Menschen ab 35 Jahren sind deutlich zufriedener in den eigenen vier Wänden als die jüngeren, Paare sind deutlich zufriedener als Singles. Kinder machen laut der Studie keinen Unterschied für das Wohlgefühl im eigenen Zuhause.

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Ähnlich hoch eingeschätzt wie ein eigenes Haus werden von den Befragten Sicherheit, eine angenehme Atmosphäre und gut zu erreichende Einkaufsmöglichkeiten. Besonders hohen Nachholbedarf gibt es bei der guten Atmosphäre im Wohnumfeld: 78 Prozent wünschen sie, aber lediglich 67 Prozent gaben an, dass sie in einem solchen Wohnumfeld leben.

Ein Gefühl der Sicherheit ist bei 79 Prozent der Studienteilnehmer elementar für die Wohnzufriedenheit, eingestellt hat sich das Sicherheitsgefühl allerdings nur für 74 Prozent. Eine günstige Lage zu Einkaufsmöglichkeiten ist für 71 Prozent wichtig. Aber bloß bei 65 Prozent ist das schon die Realität.

Überraschend gutes Verhältnis zu den Nachbarn

Für 68 Prozent ist das entspannte Verhältnis zu den Nachbarn unverzichtbar. Bei 60 Prozent der Befragten ist dies schon der Fall. Damit liegen die Deutschen an der Spitze, denn in den anderen untersuchten Ländern sagt durchschnittlich nur die Hälfte der Menschen, dass sie mit ihren Nachbarn gut auskommen.

Aber selbst wenn sonst alles stimmt, ist da für viele noch der Lärm: Rund 28 Prozent ist es an ihrem Wohnort zu laut. Sie fühlten sich im vergangenen Jahr in ihrem Umfeld durch Verkehrs- oder Nachbarschaftslärm belästigt. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als 2017. Die Zahlen basieren auf EU-Daten und wurden vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. „Innerhalb der Europäischen Union verzeichnete neben Deutschland nur Malta einen solch hohen Anteil an gefühlter Lärmbelästigung“, so die Behörde.

In Ländern wie Kroatien, Ungarn, Estland und Bulgarien ist der Bevölkerungsanteil, der sich 2018 durch Lärm im Wohnumfeld belästigt fühlte, am niedrigsten. Dort haben jeweils unter zehn Prozent der Befragten über Lärm geklagt. Im EU-Durchschnitt waren es 18 Prozent.

Im Bezirk Nord in Hamburg können es dabei durchaus mehr als im Bundesschnitt gewesen sein. Schließlich liegt auch der Flughafen in diesem Gebiet.

Wie viele Menschen in Deutschland leben in einem Haus?

Im Bundesdurchschnitt gehört rund 30 Prozent der Haushalte ein Einfamilienhaus, 6 Prozent besitzen ein Zweifamilienhaus und 2,2 Prozent haben ein Wohngebäude mit mehreren Wohnungen.

Wie viele Deutsche haben ein eigenes Haus?

Gemäß der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistikamtes leben derzeit etwa 42,1 Prozent der deutschen Haushalte in den eigenen vier Wänden, ca. 57,9 Prozent sind Mieterhaushalte.

Wie viele Personen leben durchschnittlich in einem Einfamilienhaus?

1991 lag die Größe der Haushalte in Deutschland bei durchschnittlich 2,27 Personen. Mit lediglich 1,99 Personen je Haushalt wurde in den Jahren 2018 und 2019 die bisher niedrigste durchschnittliche Haushaltsgröße ermittelt.

Wie viel Prozent der Deutschen wohnen in Einfamilienhäusern?

Januar des Jahres. Das Einfamilienhaus ist die häufigste Form des Haus- und Grundbesitzes der Privathaushalte in Deutschland. Anfang des Jahres 2018 besaßen knapp 31 Prozent aller Haushalte hierzulande ein Einfamilienhaus.