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lAHRBUCHDER 
BLEKTROTECHNIK 

XI. JAHRGANG 1922 




THE UNIVERSITY 
OF ILLINOIS 




OTTO NIRRISSONITZ 
BUCHHANDLUNG 
:kEIP2tG: 



JAHRBUCH DER 
ELEKTROTECHNIK 

ÜBERSICHT ÜBER DIE WICHTIGEREN 
ERSCHEINUNGEN AUF DEM GESAMT- 
GEBIETE DER ELEKTROTECHNIK 



UNTER MITWIRKUNG ZAHLREICHER FACHGENOSSEN 
HERAUSGEGEREN VON 

Dr. KARL STRECKER 



ELFTER JAHRGANG 
DAS JAHR 1922 




MÜNCHEN UND BERLIN 1924 
DRUCK UND VERLAG VON R. OLDENßOüRG 



Alle Rechte, einschließlich des Übersetzungsrechles, vorbehalten. 



Vorwort. 



Des vorliegenden Buches Aufgabe ist, über die wichtigeren Ergebnisse 
und Vorkommnisse des abgelaufenen Jahres zusammenhängend zu berichten. 
Das große Gebiet ist nach dem aus dem Inhaltsverzeichnis zu ersehenden 
Plan in Abschnitte zerlegt, und es ist ein zahlreicher Stab Mitarbeiter ge- 
wonnen worden, deren jeder ein mit seiner Berufstätigkeit eng zusammen- 
hängendes Gebiet zur Bearbeitung übernommen hat. 

Der Jahrgang 1922 umfaßt die Literatur vom 1. Januar bis 31. De- 
zember 1922. Die ausländische Literatur ist wieder in ausreichendem Maße 
berücksichtigt worden. Ich bin dabei wieder von mehreren Seiten in entgegen- 
kommender Weise durch Leihe zahlreicher in- und ausländischer Zeitschriften 
unterstützt worden und möchte hierdurch den Siemens- Schuckertwerken und 
der Siemens & Halske Akt. -Ges., der Allgemeinen Elektricitäts- Gesellschaft, 
dem Zentralverband der Deutschen Elektrotechnischen Industrie, dem Verbände 
Deutscher Elektrotechniker und Herrn Eugen Eichel meinen besten Dank 
dafür abstatten. 

Berlin, Februar 1924. 

Strecker. 



629957 



Inhaltsverzeichnis. 



Seite 

Verzeichnis der Abkürzungen VII 

I. Allgemeines j 

Die elektrischen Ausstellungen und Messen des Jahres 1922. Von Prof. 

Dr. Otto Edelmann, Nürnberg 1 

Vereinswesen und Kongresse. Von Prof. Dr. Otto Edelmann, Nürnberg 5 
Bildungswesen. Von Prof. Dr. Joseph Epstein, Frankfurt a. M. . . . 7 

Sozial-Technisches. Von G. Osenbr ügge, Berlin 10 

Rechtsverhältnisse der Elektrotechnik. Von Justizrat Dr. O. Zimmer, Berlin 18 

Technisch-Wirtschafthches. Von Dr. Karl Reutti, Berlin 22 

Technische Vorschriften und Normen. Von Generalsekretär P. Schirp . 27 

A. Elektromechanik. 

II. Elektromaschinenbau 29 

Allgemeines. Von Direktor Dr. Iwan Döry, Chemnitz 29 

Gleichstrommaschinen. Von Direktor Dr. Iwan Döry, Chemnitz ... 32 
Wechselstromerzeuger und Synchronmotoren. Von Dr.-Ing. Franz Hille- 
brand, Berlin 34 

Induktionsmotoren. Von Oberingenieur Friedrich Kade, Berlin. ... 36 
Wechselstrom-Kommutatormaschinen. Von Oberingenieur Dr. M.Schenkel, 

Berlin 38 

Gleichrichter, Elektromagnete, Transformatoren. Von Privatdozent Dr. Max 

Breslauer, Berlin 40 

Messungen an elektr. Maschinen. Von Oberingenieur L.Schüler, Berlin 48 
Betrieb elektrischer Maschinen. Von Oberingenieur L. Schüler, Berlin . 49 
Anlaßapparate, Belastungswiderstände und Widerstandsmaterial. Von Ober- 
ingenieur Chr. Krämer, Berhn 52 

III. Verteilung und Leitung 53 

Verteilungssysteme und deren Regelung, Berechnung der Netze und der 

Leitungen, elektrische und mechanische Messungen an Leitungen. Von 
Ober Ingenieur O. Burger, Berlin. . 53 

Leitungsdrähte, Kabel, Isolierstoffe. Von Dipl.-Ing. Wilh. Pfannkuch, 
Berlin 57 

Ausführung der Leitungen, Stromsicherungen, Installationsmaterial, Schalt- 
anlagen und Schalter. Von Oberingenieur Wilh. Klcment, Berlin . . 59 

Überspannung, Überstrom, Erdung, Irrstrom, Korrosion. Korona, Störungen, 
Von Dr.-Ing. Alfred Fraenckel, Stuttgart 64 

IV. Kraftwerke und Verteilungsanlagen 69 

Elektrizitätswirtschaft. Von Ing. K. Schonger, Berhn 69 

Kraftquellen und deren Verwendung. Von Oberingenieur Dipl.-Ing. Ludw. 

Neuber, Berlin "^'i 

Einrichtungen des Kraftwerkes. Von Oberingenieur Dipl.-Ing. Ludwig 

Neuber, Berlin '^^ 

Ausgeführte und geplante Anlagen und Statistik der Elektrizitätsversorgung. 

Von Oberingenieur Joh. Sessinghaus, Berlin : ; . . . . 82 

V. Elektrische Beleuchtung 

Beleuchtungsanlagen. Von Privatdozent Dr.-Ing. N. A. H alber tsma, Eind- 
hoven, Niederlande 

Lampen und Zubehör. Von Privatdozent Dr.-Ing. N. A. Halbortsma, 
Eindhoven, Niederlande 8-' 

VI. Elektrische Fahrzeuge und Kraftbetriebe ^0 

Elektr. Fahrzeuge mit Stromzuführung. Von Prof. Dr. W. Ku m mer, Zürich 90 
Fahrzeuge mit eigener Stromquelle. Von Oberingonicur Dr. Herrn. Beck- 
mann, Berlin ^" ' * ^n? 

Elektrischer Schiffsantrieb. Von Dipl.-Ing. Eugen Vandewart, Berlin . 101 
Hebezeuge, Transport- und Verladevorrichtungen. Von Oberingenieur 

Chr. Ritz, Berlin ^^^^ 

Antriebe von Fabriken, Arbeitsmaschinen, Pumpen, Ventilatoren usw., 

Elektro-Werkzeuge. Von Oberingenieur Dr. Wilh. Sli(;l 106 

Landwirtschaftlicher Betrieb. Von Oberingenieur C. Buschkiel . . • • HO 



- VI - 

Seite 



VII. Verschiedene mechanische Anwendungen der Elektrizität III 

Metallbearbeitung mittels elektrischer Erwärmung. Von Oberingenieur 

Chr. Krämer, Berlin III 

Elektrische Wärmeerzeugung. Von W. Schulz, Frankfurt a. M 114 

Elektrische Zündung. Von Karl Schirmbeck, Gannstadt 115 

Elektrische Regelung. Von Oberingenieur Chr. Krämer, BerHn .... 116 
Elektrische Scheidung. Von Ingenieur Paul Schünemann, Eisenach 118 

B. Elektrochemie. 

VIII. Elemente und Akkumulatoren 119 

Elemente. Von Prof. Dr. K. Arndt, Berlin 119 

Akkumulatoren und ihre Verwendung. Von Oberingenieur Dr. Hermann 

Beckmann, Berhn 122 

IX. Anwendungen der Elektrochemie 126 

Galvanotechnik. Von Dr.-Ing. Max Schlötter, Berlin 126 

Elektrometallurgie. Von Direktor Prof. Viktor Engelhardt, Berlin . 132 
Elektrochemische Verbindungen und Verfahren. Von Prof. Dr. K. Arndt, 

Berlin 139 

C. Elektrisches Nachrichten- und Signalwesen. 

X. Telegraphie . , 142 

Telegraphie auf Leitungen. Von Oberpostdirektor Artur Kunert, Emden 142 
Telegraphie ohne fortlaufende Leitung. Von Postrat Dr.-Ing. Fr. Traut- 
wein, Berlin 151 

XI. Telephonie 162 

Theorie und wissenschaftliche Arbeiten; Leitungen. Von Dr. H. Jordan, 

Berlin 162 

. Hochfrequenztelephonie und Verstärker. Von Dr. O. Droysen, Berlin 166 

Fernsprechbetrieb. Von Postrat O. Kuhn, BerHn 169 

XIL Elektrisches Signalwesen, elektrische Meß- und Registrierapparate und Uhren 176 
Eisenbahnsignalwesen und Zugdienst. Von Oberbaurat O. Roudolf, Berlin 176 
Schiffahrts-, Sicherheits- und Betriebssignale, Anzeige- und Meßapparate für 
nicht elektrische Größen. Von Pos trat Dr. U. Meyer, Berlin 178 

D. Messungen und wissenschaftliche Untersuchungen. 

XIII. Elektrische Meßkunde 181 

Einheiten, Normalmaße. Von Dr.-Ing. Manfred Schleicher, Berlin . . 181 
Elektrische Meßinstrumente für Strom, Spannung, Leistung, Leistungs- 
faktor, Phase und Frequenz. Von Dr -Ing. Manfred Schleicher, Berlin 182 

Messung des Verbrauchs. Elektrizitätszähler. Von Oberingenieur 
W. Stumpner, Nürnberg 186 

Elektrische Messungen und Meßverfahren, Hilfsmittel für Messungen. Von 
Dr.-Ing. Manfred Schleicher, Berlin 191 

XIV. Magnetismus. Von Geh. Regierungsrat Prof. Dr. E. Gumlich, Berlin . . 196 

XV. Messung elektrischer Lichtquellen. Von Privatdozent Dr.-Ing. N. A. H al- 

ber tsma, Eindhoven, Niederlande 200 

XVI. Elektrochemie (wissenschaftlicher Teil), Von Prof. Dr. K. Arndt, Berlin 201 

XVII. Elektrophysik 203 

Theoretische Elektrotechnik. Von Prof. Dr. W. O. Schumann, Jena . . 203 

Elektrophysik. Von Dr. Ernst Lübcke, Bremen 209 

Elektromedizin und Elektrobiologie. Von Oberingenieur Dr. Hans Zöllich, 

Berlin 221 

XVIII. Erdstrom, atmosphärische Elektrizität, Blitzableiter und Blitzschläge. Von 

Prof. Dipl.-Ing. Sigwart Ruppel, Frankfurt a. M 225 

Alphabetisches Namensverzeichnis 227 

Alphabetisches Sach- und Ortsverzeichnis 234 



Verzeichnis der Abkürzungen nebst Erklärung. 



Erklärung 



Ab- 
kürzung 



Erklärung 



ChZ . . 
GR . . 

Demag . 

DMW . 

DOW . 
DPJ . . 
DRGM. 
DKP. . 



Anzeiger für die Drahtindustrie 
Archiv für Elektrotechnik 
Ausschuß für Einheiten und For- 
melgrößen 
Allgemeine Elektricitätsgesell- 

schaft; AEG -Mitteilungen; 

AEG - Bekanntmachungen 
Archives d'Electricitö m^dicale et 

de Physiotherapie 
Akkumulatorenfabrik A.-G. 
Archiv für die gesamte Physiologie 
Akt.-Ges. f. Anilinfabrikation 
American Journal of Röntgenology 
American Journal of Physiological 

Optics 
Annalen der Physik 
Annales des Postes, Telegraphes et 

T^löphones 
Archiv für Post und Telegraphie 
Archives of Radiology and Electro- 

therapy 

Atti della Reale Accademia dei 
Lincei 

Die Arbeiterversorgung 

Badische Anilin- und Sodafabrik 

Brown, Boveri & Co; BBC -Mit- 
teilungen 

Bulletin des Eisenbahn- Kongreß- 
Verbandes 

Der Betrieb 

Bulletin, de la Societe frangaise 

des Electriciens 
Die Berufsgenossenschaft; BGTB 

Technische Beilage 
Berliner Klinische Wochenschrift 
Bulletin Oerlikon 
Bulletin des Schweizerischen Elek- 

trotechn. Vereins 
Bulletin technique de la Suisse 

Romande 
Bureau of Standards, Scientific 

Papers 

Bureau of Standards Circular 
British Thomson- Houston Com- 
pany 

Chemical and Metallurgical 
Engineering 

Chemiker-Zeitung 

Comptes rendues de l'Academie 
des Sciences (Paris) 

Deutsche Maschinenfabrik A.-G., 
Duisburg 

Deutsche Medizinische Wochen- 
schrift 

Deutsche Optische Wochenschrift 
Dinglers Polytechnisches Journal 
Deutsches Gebrauchsmuster 
Deutsches Patent 



EA . . 
EB . . 
EcJl . . 
EJ. . . 
Ein . . 
EMt . . 
EN . . 
Eng . . 
EP. . . 
ERJ . . 
ERw. . 
ERwUS 
ETZ . . 
ETZF . 
EU . . 
EuM . . 

EV . . 
EW . . 
EWd. . 
FGR. . 

FK . . 

FP. . . 

GA . . 

GC. . . 

GEC . . 

Gelap . 

GER. . 

GM . . 

GWF . 
HelE. . 

H & B . 
TEL . . 
lES . . 

Ing . . 
IrA . . 
JAChS . 

JAI . , 

JB. . 

JBDT 

JBRE 

JGhS. 
JIEGh 

JIEE 

JFI . 

JOSA 

JPCli 



Elektrotechnischer Anzeiger 
Der elektrische Betrieb 
Electric Journal 
Elektro- Journal 
Electrician (London) 
Elektromarkt 

Elektrotechnische Nachrichten 
Engineering 
Englisches Patent 
Electric Railway Journal 
Electric Review (London) 
Electric Review (Chicago) 
Elektrotechnische Zeitschrift 
ETZ-Festschrift 
Elektrotechnische Umschau 
Elektrotechnik und Maschinenbau 

[A oder Anz: Anzeiger] 
Electric Vehicle 
Elektrizitätswerk 
Electrical World 

Fortschritte auf dem Gebiet der 

Röntgenstrahlen 
Das Fernkabel 
Französisches Patent 
Glasers Annaien 
Genie civil 

General Electric Company 
Gesellschaft f. el. Apparate 
General Electric Review 
Galvanoplastik und Metall- 
bearbeitung 
Gas- und Wasserfach 
Helios Exportzeitschrift; HelF = 

Fachzeitschrift 
Hartmann und Braun 
niuminating Engineer (Ldn) 
Transactions of the Illuminating 

Engineering Society 
de Ingenieur (holländ.) 
Iron Age 

Journal of the American Chemical 

Society 
Journal of the American 

Institution of El. Engineers 
Jahrbuch der Elektrotechnik 
Jahrbuch der drahtlosen Tele- 
graphie und Telephonie 
Jahrbuch derRadioelektrizitütund 

Elektronik 
Journal of the Chemical So(;iety 
Journal of Industrial Engineering 

and Chemistry 
Journal of the Institution of Eleln- 

cal Engineers 
Journal of the Franklin Institute 
Journal of the Optical Society of 

America 

Journal de Physique et de Cliimic 



- VlU " 



Erklärung 



Ab- 
kürzung 



Erklärung 



Journal of Physical Chemistry 
Journal de Radiologie et d'Elec- 

trologie 
Journal Telegraphique 
Klinische Wochenschrift 
Kunststoffe 

Maschinenfabrik Augsburg- 
Nürnberg 

Marine Engineering 

Marine Review 

Metallic Industry 

Mitteilungen der Vereinigung der 
Elektrizitätswerke 

Münchener Medizinische Wochen- 
schrift 

Maf f ei- Schwartzkopff- Werke 
Mitteilungen aus dem Telegraphen- 
technischen Reichsamt 
Metall und Erz 
Nature 

Die Naturwissenschaften 

Physikalische Berichte 

Proceedings of the Institute of 
Civil Engineers 

Physica (holländ.) 

Physikalische Werkstätten (Jena) 

Philosophical Magazine 

Post Office El. Engineers Journal 

Physical Review 

Praktische Physiologie 

Physikahsch-Technische Reichs- 
anstalt 

Physikalische Zeitschrift 

Revue Generale des Chemins de Fer 

Radioelectricite 

Reichsgesetzblatt 

Revue Generale de l'Electricite 

Revue Generale des Sciences 

Röntgenhilf e 

Radio Review 

Recents travaux chimique (Pays- 
Bas) 

Rheinisch- Westfälisch es Elek- 
trizitätswerk 
Der Schiffbau 
Schweizerische Bauzeitung 
Sonderheft 

Siemens-Schuckertwerke 
Strahlentherapie 
Stahl und Eisen 
Siemens und Halske 



SZ . . 

TAES 

TFT . 

TFZ . 

TFarS 

TP. . 
TTA . 
TTJ . 
TuW. 
USP . 
VDE. 

VDPG 

VDR. 

VEW 

VKT. 

WAG 

WEG 

WVS. 

WT . 
ZaCh. 
ZaoCh 
ZAug 
ZBel . 
ZDI . 

ZECh 
ZESW 

ZFT . 
ZIAV 

ZIK . 
ZMetK 
ZP. . 
ZpCh. 

ZPCU 

ZTP . 

ZVEV 

ZGU. 



Siemens-Zeitschrift 
Transactions of the American 

Electrochemical Society 
Telegraphen- und Fernsprech- 

Technik 
Telefunken-Zeitung 
Transactions of the Faraday 

Society 
Telegraphen-Praxis 
Telegraph and Telephone Age 
Telegraph and Telephone Journal 
Technik und Wirtschaft 
Amerikanisches Patent 
Verband Deutscher Elektro- 
techniker 
Verhandlungen der Deutschen 
Physikalischen Gesellschaft 
Verhandlungen der Deutschen 

Röntgen- Gesellschaft 
Vereinigung der Elektrizitätswerke 
Verkehrstechnik 
Wasserkraftwerke A.-G. 
Western Electric Company 
Wissenschaftliche Veröffentlichun- 
gen des Siemens-Konzerns 
Werkstatt-Technik 
Zeitschrift für angewandte Chemie 
Zeitschrift für anorganische Chemie 
Zeitschrift für Augenheilkunde 
Zeitschrift für Beleuchtungstechnik 
Zeitschrift des Vereins Deutscher 

Ingenieure 
Zeitschrift für Elektrochemie 
Zeitschrift für Eisenbahn- 
sicherungswesen 
Zeitschrift für Fernmeldetechnik 
Zeitschrift des österr. Ingenieur- 

und Architekten- Vereins 
Zeitschrift für Instrumentenkunde 
Zeitschrift für Metallkunde 
Zeitschrift für Physik 
Zeitschrift für physikalische 
Chemie 

Zeitschr. f. d. phys. u. ehem. Unter- 
richt 

Zeitschrift für technische Physik 
Zeitschrift des Vereins Deutscher 

Eisenbahnverwaltungen 
Zentralblatt für Gewerbehygiene 

und Unfallverhütung 



I. Allgemeines. 



Die elektrischen Ausstellungen und Messen des Jahres 1922. Von Prof. 
Dr. Otto Edelmann, Nürnberg. — Vereinswesen und Kongresse. Von Prof. 
Dr. Otto Edelmann, Nürnberg. — Bildungswesen. Von Prof. Dr. Joseph 
Epstein, Frankfurt a. M. — Sozial-Technisches. Von Georg Osenbrügge, 
Berlin. — Rechtsverhältnisse der Elektrotechnik. Von Justizrat Dr. Otto 
Zimmer, Berhn. — Technisch-Wirtschafthches. Von Dr. Karl Reutti, Berlin. 
— Technische Vorschriften und Normahen. Von Generalsekretär P. Schirp, 
Berlin. 

Die elektrischen Ausstellungen und Messen des Jahres 1922. 

Von Prof. Dr. Otto Edelmann. 
Die Literaturangaben über die ausländischen Veranstaltungen sind immer 
noch sehr lückenhaft; die nachfolgenden Zusammenstellungen können daher 
keinen Anspruch auf Vollständigkeit machen. 

Deutschland. 

Die Bedeutung der Mustermessen und die gewaltige Steigerung insbesondere 
hinsichtlich Zahl und Ausstellung in den letzten Jahren erhellt aus EMt 28. 
Anläßlich der Messen und Ausstellungen ergeben sich leicht Streitigkeiten zwischen 
den Ausstellern und der Leitung, welche man gern durch instanzenlose Schieds- 
gerichtsverfahren erledigt (ETZ 1121). — Das Ausstellungs- und Messeamt der 
deutschen Industrie warnt vor Förderung und Zersplitterung überflüssiger Aus- 
stellungen und Messen und schlägt vor, dagegen Schutzgemeinschaften zu bilden 
(ETZ 1511). Auch soll demnächst die Gründung eines Messefachausschusses 
erörtert werden. Im Hinblick auf einen Thüringer Fall von Ausstellungsunfug 
wird den Interessenten empfohlen, sich vor der Übernahme irgendwelcher 
Verpflichtungen bei dem Amt zu erkundigen (ETZ 94). — Das Jahrbuch für das 
16. Geschäftsjahr (1922) ist erschienen (ETZ 126). — Das preußische Handels- 
ministerium hat einen Messefachausschuß gebildet, der ihm in Messeangelegen- 
heiten beratend zur Seite stehen soll (ETZ 20). — Ein Bericht über die Messe- 
schau der elektrotechnischen Großindustrie findet sich in MEW 192. 

Berlin. Gelegentlich der Hauptversammlung der Schiffbautechnischen 
Gesellschaft war eine Ausstellung, auf der u. a. Schiffsausrüstungsteile gezeigt 
wurden, die nach den HNA-Normen hergestellt waren (ETZ 1343). — Von Mitte 
Juni bis Mitte Juli gab es in Essen eine Wärmeausstellung, die im Zeichen der 
Kohlennot stand (ETZ 695, 741 — EA 844). — Über die Frankfurter Messe- 
veranstaltungen findet sich in der Literatur eine große Anzahl von Berichten 
(EMt 41, 107, 119, 123 — EA 492, 558, 564, 572, 584, 1183, 1310). Spezielle 
Berichte über die Elektrotechnik auf der Frankfurter Messe sind in HelF 211 und 
in EU 93 (Heinr.Müller) zu finden (auch in ETZ 126, 546, 1170). —InFrankfurt 
hat auch die betriebstechnische Ausstellung stattgefunden (ETZ 1532). — lin 
Herbst fand in Freiburg i. B. eine elektrowirtschafthche Ausstellung statt {KTA 
973). — GelegentHch der Tagung des Verbandes deutscher Licht- und Wasser- 
fachbeamter wurde auch eine diesbezügliche Ausstellung in Hamburg abgehalten 
(ETZ 951). — Im Anschluß an den ersten Jahrestag der Lichttechnischen Gesell- 
schaft fand in Karlsruhe im März eine lichttechnische Ausstellung statt (Teich- 
strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. ^ 



müller, ETZ 610). — Die Kölner Messe reift immer mehr ihrer Verwirkhchung 
entgegen. Sie soll zwischen der Leipziger und Frankfurter Messe stattfinden 
und auch das Handwerk und den Siedlungsbau besonders berücksichtigen (EMt 
107, 134, 139, 149 — ETZ 21). — Königsberg. Im April war eine Ausstellung 
technischer Neuheiten und Erfindungen (ETZ 94). Die Ostmesse ebenda scheint 
eine große Rolle zu spielen insbesondere gegenüber Rußland (EMt 91, 102, 103, 
107, 148 — ETZ 59, 1014). Über die Beteihgung des Schwachstroms und des 
Beleuchtungswesens vgl. EMt 15, 17 — ETZ 164, 194, 1191. — Über die Breslauer 
Messe siehe EMt 32. 

Wie billig, spielt die Hauptrolle bei allen Messeveranstaltungen Leipzig. 
Die Errichtung des Elektrotechnischen Hauses (EA 1280 — Perlewitz, ETZ 
1201) stellt in der Beziehung einen guten Schritt vorwärts dar und gibt der Ver- 
tretung unseres Faches dort gegenüber anderen Messen jedenfalls eine über- 
ragende Bedeutung (ETZ 1201 — EMt 147). Die Handelskammer in Berhn 
hat sich dahin geäußert, daß die Aussteller zum großen Teil für eine Branchen- 
konzentration bei der Leipziger Mustermesse eintreten sollen (ETZ 59). Die 
Herbstmesse stand unter dem Zeichen der plötzlichen Markentwertung, so daß 
sich teilweise Warenmangel zeigte (EMt 104). Das Leipziger Messeamt ver- 
anstaltet eine Konferenz der in- und ausländischen Presse über weltwirtschaft- 
liche Probleme in der Gegenwart (EA 1069). Man will auch eine Beteiligung des 
Handwerks fürs nächste Jahr in Aussicht nehmen (EMt 150). Im übrigen finden 
sich Berichte über die Herbstmesse in EMt 88 und EA 1062, 1063, 1156, 1170, 
1180, 1186. Die technische Messe selbst wurde um drei Tage verlängert, ebenso 
die Entwurfs- und Modellmesse (ETZ 20 — EA 104 — EMt 32). Sie sei von 
Ausländern hauptsächlich stark besucht worden (EA 386, 402). Im übrigen sei 
die technische Messe glänzend verlaufen (EMt 32). Sonstige Berichte, insbe- 
sondere über die Rolle der Elektrotechnik, finden sich in HelE 1603, 1767, 1851 ; 
ferner namentlich von Breslauer (ETZ 569), Heinrich Müller (EA 322). 
Ein Fachausschuß für die technische Messe soll das Messeamt in allen tjechnischen 
Angelegenheiten beraten (EMt 139); auch ist die Stadtgemeinde Leipzig 
als Gesellschafterin in die technische Abteilung des Messeamtes eingetreten 
(ETZ 1486). Gelegenthch der Naturforscherversammlung in Leipzig hat auch 
eine entsprechende Ausstellung stattgefunden (ETZ 259). — In Magdeburg 
wurde eine mitteldeutsche Ausstellung veranstaltet (EMt 80, 81); Programm 
vgl. ETZ 164, 545. 

Dem Wiederaufbau des deutschen Wirtschaftslebens gewidmet waren eine 
Menge Sonderausstellungen, die an dieser Stelle weniger Interesse bieten. Über 
die Beteiligung der deutschen Industrie siehe EMt 43, während speziell über die 
elektrotechnischen Erzeugnisse ETZ 1315 berichtet. Die el. Großindustrie 
sei nur schwach vertreten gewesen. — Eine der größten und großartigsten Ver- 
anstaltungen war die deutsche Gewerbeschau in München, bei der auch die 
Elektrizität stark zu Wort gekommen ist. Eingehendere Berichte sind noch nicht 
in den Fachzeitschriften veröffentlicht. — In Nürnberg war die 29. große land- 
wirtschaftliche Wanderausstellung, bei der die Elektrotechnik sehr hervor- 
ragend vertreten war (EA 881 — EMt 78). Ebenda fand im Herbst die vorher 
in München gewesene Wasserstraßen- und Energiewirtschaftsausstellung statt, 
bei der die Elektrotechnik eine Hauptrolle spielte (ETZ 1014). — Über eine land- 
wirtschaftliche Ausstellung in Salzwedel berichtet ETZ 457. — Der Verband der 
Flaschner, Heizer und Installateure Württembergs veranstaltete im Juni in 
Stuttgart eine große deutsche Fachausstellung, wobei auch die elektrotechnische 
Installation vertreten war (EA 4). — In Wesel wurde die niederrheinische Messe 
abgehalten (EMt 27 — ETZ 282, 973). 

Deutsches Ausland. 
Österreich. Die dritte Wiener internationale Messe war von Deutschland 
aus gut besucht, die Elektrotechnik namentlich sehr gut vertreten (ETZ 228, 1511 ; 
Honigmann 1504 — EuM A 104, .110, 120, 139, 227). — Laibach beabsichtigt 



ebenfalls eine internationale Mustermesse (ETZ 194, 397). — Das deutsche 
Ausstellungs- und Messeamt teilt mit, daß die Verhältnisse bei den Orazer Messen 
sehr schlecht sind, so daß sie sich nicht über das Niveau eines mit Verkaufs- 
gelegenheit verbundenen Volksfestes erheben können (ETZ 659, 1214). 

Schweiz. In Genf hat eine Ausstellung el. Apparate stattgefunden (BSEV 
372 —EKB 88 — ETZ 515). — In Basel war die 6. Schweizerische Mustermesse 
(BSEV 372). 

Europäisches Ausland. 

Tschechoslowakei. Die bedeutendste Veranstaltung sind wohl die beiden 
Prager Messen (ETZ 194, 1170), eine im Frühjahr, die andere im Herbst. — 
Zwischenhinein fiel die Messe in Reichenberg, welche für die reichsdeutsche Industrie 
einen großen Umsatz brachte (viele Spezialmaschinen und elektrotechnische 
Artikel) (ETZ 94, 1343). — In Brünn war eine Verkaufsausstellung (wohl ein 
anderer Name für Messe), die wohl weniger bedeutend war (ETZ 354). — Die 
Agramer Messe hat im Juni stattgefunden (ETZ 164). 

Rußland und Randstaaten. Im Juni wurde in Reval eine Handels- und 
Industrieausstiellung (ETZ 695) veranstaltet; ebenfalls eine landwirtschaftliche 
Schau (ETZ 397). — In Riga veranstaltet man eine internationale Landwirt- 
schafts- und Industrieausstellung mit Mustermesse (ETZ 164, 695). — In Moskau 
hat das Messeamt Königsberg eine eigene Geschäftsstelle errichtet (ETZ 260). 

Finnland. Eine Messeausstellung fand im August in Helsingfors statt (ETZ 
1214). Die nächste Messe soll einen vollkommen internationalen Charakter haben 
und es sollen nur Produzenten, aber keine Zwischenhändler zugelassen werden. 

Schweden. Die schwedische Exportvereinigung, das Commerzkollegium und 
zahlreiche Handelskammern von Schweden haben angeregt, eine schwimmende 
Ausstellung zu veranstalten, welche auf einem Dampfer vor allem die südamerika- 
nischen Häfen anlaufen soll (EMt 12). — Messen haben in Grothenburg und Malmö 
stattgefunden (ETZ 354). 

Norwegen. Eine Elektrizitätsausstellung war im April/Mai in Christiania zur 
Veranschaulichung der Verwendung el. Arbeit im Haushalt, in der Landwirt- 
schaft und Industrie (ETZ 59, 164, 1095). — Die nordische Warenmesse in 
Christiania im Jahre 1921 soll einen solchen Erfolg gehabt haben, daß alle Teil- 
nehmer sich für die Beibehaltung der Messe als einer jährlich wiederkehrenden 
Einrichtung ausgesprochen haben (EA 4) 

Holland. In einem Bericht über die »Elektra« (internationale Ausstellung) 
in Amsterdam im Nov./Dez. 1921 wird erwähnt, daß die deutschen Konzerne 
vollkommen fehlten (Hulsewe, ETZ 349). — Hingegen waren bei einer Gewerbe - 
ausstellung in Arnheim die deutschen Waren in hohem Maße vertreten (ETZ 
1343). — In Groningen war im Herbst eine landwirtschaftHche Ausstellung, bei 
der el. Antriebsmotoren eine Hauptrolle spielten (ETZ 397). — Die internationale 
Mustermesse in Utrecht wurde gekürzt (ETZ 993). 

England. Vom Ausstellungs- und Messeamt wurde berichtet, daß Deutsch- 
land sich an englischen Ausstellungen wieder beteiligen kann. Für die »4. London 
Fair and Market« sei eine zahlreiche Beteiligung deutscher Fabrikanten von 
englischer Seite sogar erwünscht gewesen (ETZ 21, 228, 695). Zum erstenmal 
seit dem großen Krieg war Deutschland wieder vertreten (ETZ 1095). — Die 
Weltkraftkonferenz 1924 in London wirft schon ihre Schatten voraus. Dabei ist 
eine große britische Reichsausstellung geplant (ETZ 1095, 1143, 1511). Die physi- 
kalische und die optische Gesellschaft tagten in London, womit auch immer 
eine Jahresausstellung verbunden ist (Ein 88/71 — ERw 90/46, 101, 135, 171, 
208, 245). — Ferner fanden statt: in London die allbritische drahtlose Aus- 
stellung (Ein 89/355, 390, 417, 444, 480 — ERw 91, 532, 569); die internationale 
drahtlose Ausstellung in Westminster (ERw 91/357); die 16. Motorausstellung 
in Olympia (ERw 91/658); die von der Daily Mail immer veranstaltete Aus- 
stellung »Das ideale Heim« hat ebenfalls stattgefunden (ERw 90/330, 393); die 
birtische Industrieausstellung in Birmingham (ERw 90/281, 297, 351); die 
Ingenieur-Ausstellung in Cardiff (ERw 91/846), die auch el. Apparate und Meß- 

1* 



instrumente brachte, und die Ausstellung von Textilmaschinen und Zubehör in 
Manchester, die die verschiedensten el. Anwendungen zeigte (ERw 91/547). Auf 
der Ausstellung in Glasgow (ERw 90/501) wurden auch el. Maschinen gezeigt. 

Italien. Die internationale Musterausstellung für moderne Baukunst in 
Turin umfaßte das gesamte Gebiet der Heizung und Beleuchtung el. Anlagen 
usw. (ETZ 229). — Die künftige Internationalisierung der Mustermesse in Neapel 
ist geplant (ETZ 515). — Die Triester Messe wird beschlossen (ETZ 164). — 
Auch in Mailand hat eine Messe stattgefunden (ETZ 164). — In Padua war eine 
Ausstellung wissenschaftlicher Instrumente aus Anlaß des 700jährigen Jubiläums 
der Universität in Verbindung mit der 4. internationalen Mustermesse (ETZ 297). 

Spanien. In Barcelona sollte eine internationale Mustermesse abgehalten 
werden, die jedoch kaum über die Größe eines Provinzjahrmarktes hinaus- 
gegangen ist (ETZ 21, 393). — Ebenda war im Anschluß an einen Kongreß für 
Konstruktionstechnik auch eine internationale Fachausstellung im Dezember 
veranstaltet worden (ETZ 993). Weitere Berichte liegen jedoch noch nicht vor. 
Die schon seit einiger Zeit geplante internationale Elektrizitäts-Ausstellung 
stößt auf finanzielle Schwierigkeiten (ETZ 1014). Jedoch ist schon ein inter- 
nationaler Wettbewerb für die Ausführung der Bauten ergangen (ETZ 1321). — 
Absolut bedeutungslos war die Mustermesse in Valencia, gegenüber der das 
deutsche Messeamt größte Zurückhaltung empfohlen hatte (ETZ 1143). 

Belgien. In Lüttich hatte man eine dem Bericht nach wohlgelungene Aus- 
stellung technischer Anwendungen und verschiedener belgischer Produkte, 
wobei die Elektrizität eine große Rolle spielte. Als bemerkenswert wurde auch die 
Erforschung der belgischen Wasserkräfte bezeichnet. Im übrigen waren nur 
belgische Teilnehmer da (ETZ 282, 1095 — Polydoroff, ERw 91/150). In 
Belgien gibt es eine Menge Projekte für künftige Ausstellungen, gegen deren 
Überzahl bereits der Zentralausschuß der belgischen Industriellen Stellung ge- 
nommen hat (ETZ 1170), — Es spukt auch schon das Projekt einer internationalen 
el. Ausstellung in Brüssel für das Jahr 1935 (ETZ 1143). 

Frankreich. In Paris fand eine internationale Ausstellung flüssiger Brenn- 
stoffe statt (ETZ 1170). — Die Pariser Messe soll ein besseres Ergebnis gehabt 
haben wie voriges Jahr (ETZ 1014). Sie soll immer eine beachtenswerte elektro- 
technische Gruppe aufweisen (RGE 11/731). — Die Messe in Lyon hat eine neue 
Abteilung »Elektrizität für Heilzwecke« aufgenommen (ETZ 228). — Gelegentlich 
des Kongresses der französischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 
in Montpellier war auch eine Ausstellung in Elektro-Medizin, Radiologie und 
Zahnheilkunde (RGE 12/506). 

Übersee. 

Nordamerika. Man klagt merkwürdigerweise über eine Abnahme der el. 
Ausstellungen (Earl Whitehorne, EWd 79/728). — Bei einer Radio-Ausstellung 
in Chicago, deren jährliche Wiederholung geplant ist, war auch Deutschland 
vertreten (ETZ 1487). — Eine Im- und Exportausstellung wird in Baltimore 
registriert (ETZ 826). — Eine Messe für San Franzisco wird geplant (993). — In 
New York plante man eine internationale Ausstellung von Patenten und Erfin- 
dungen aller Art für den Januar 1923 (ETZ 1248). — Zur Feier der 150. Wieder- 
kehr des Tages der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von 
Amerika sind Weltausstellungspläne aufgetaucht, und zwar in Philadelphia oder 
Detroit (ETZ 1214). 

Südamerika. Für Santiago wird für 1924 eine internationale Bergwerks- 
ausstellung geplant, bei der Elektrizität in einem besonderen Bau vertreten 
sein soll (ETZ 1321). — Sonstige südamerikanische Veranstaltungen sind nicht 
gewesen, wohl aber gibt es Pläne für Veranstaltungen. So fordert Quito zu zahl- 
reicher Beteiligung des Auslandes bei einer landwirtschaftlichen Zentenar- 
ausstellung auf (ETZ 994). — In Rio de Janeiro ist eine Weltausstellung geplant 
<ETZ 397, 593, 1143 — EMt 15/17). 



Aus Afrika verlautet nur etwas von einer landwirtschaftlichen Industrie- 
ausstellung in Johannesburg (ETZ 1014). 

Aus Asien hörte man nur von der dritten niederländisch-indischen Jahres- 
messe in Bandoeng, die international gedacht ist und vom Ausstellungs- und 
Messeamt empfohlen wird (ETZ 21, 354, 993). — Eine internationale Ausstellung 
war noch in Tokio von März bis Juni, bei der aber die Deutschen nicht beteiligt 
waren, abgesehen von Filmen (ETZ 354). In Tokio dürfte im November die 
erste japanische Herbstmesse stattgefunden haben. Bei ihr sind Ausländer zu- 
gelassen (ETZ 1170). 



Vereinswesen und Kongresse. 

Von Professor Dr. Otto Edelmann. 
Deutschland. 

Eine der gelungensten Veranstaltungen war die 28. Jahresversammlung des 
Verbandes Deutscher Elektrotechniker vom 28. bis 31. Mai. Sie war 
auch stärker besucht wie jede andere derartige Veranstaltung (EU 98 — MEW 136 

— ETZ 323, 549, 1043, 1072 — Ed. Schmidt, ETZ 1 — Zehme, ETZ 833). 

Unter den verschiedenen Versammlungen und Kongressen der dritten el. 
Woche in München ist der Verband der deutschen Reparaturwerke el. 
Maschinen (Relma) zu verzeichnen (ETZ 489). 

Die Hauptversammlung der Vereinigung der EWe tagte in Wiesbaden 
Ende Juni. Dabei war auch eine Sondertagung veranstaltet über die Elektrizität 
als Wärmequelle in Haus, Gewerbe und Industrie (MEW 48, 385 — ETZ 59, 797 

— Perle witz 934). Der bayerische Unterverband versammelte sich Mitte 
September in Kochel (EMt 116). — Der Verband deutscher Elektro- 
Installationsfirmen versammelte sich im Mai in Stuttgart (ETZ 489 — 
EKB 167). Die Geschichte dieses Verbandes ist in ETZ 1230 dargestellt. '■ — 
Die 4. Hauptversammlung des Zentralverbandes der deutschen elektro- 
technischen Industrie fand in Würzburg im Mai statt (EA 756 — EMt 59, 65 

— ETZ 593, 1311, 1336, 1360). —Der Reichsverband deutscher Elektrizi- 
tätsabnehmer (Rea) hielt im Februar und September Versammlungen in Berlin 
ab (EA 264, 324 — ETZ 1273). — In Weimar haben sich die Elektrogroßhändler- 
Vereinigung Deutschlands und die Interessengemeinschaft deutscher Elektro- 
Großhändler und Exporteure zu einer Vereinigung zusammengeschlossen unter 
dem Namen: Elektrogroßhändler- und Export-Vereinigung Deutsch- 
lands, e.V. (ETZ 1078). — Die Studien- Gesellschaf t für Höchst- 
spannungsanlagen, e.V., hat in MEW 218 ihr Arbeitsprogramm veröffent- 
licht. — Die Beleuchtungstechnische Gesellschaft trat in Berlin zu- 
sammen (ETZ 1190 — Lichttechnik 485 — MEW 517). — Die Abzweigung der 
eben genannten, die Lichttechnische Gesellschaft in Karlsruhe, tagte dort- 
selbst im März (ETZ 593 — EuM 238). —Der Deutsche Wasserwirtschafts- 
und Wasserkraft-Verband hielt eine öffentliche Tagung im April in Essen 
ab (ETZ 397). Der Verband deutscher Licht- und Wasserfachbeamter 
hielt Ende Juli seine Tagung in Hamburg ab, verbunden mit einer Ausstellung 
(ETZ 951). — Die Tätigkeit des Verbandes Deutscher Naturforscher 
und Ärzte erregt auch immer unser Interesse. Die 100. Jahrestagung, verbunden 
mit einer Ausstellung, war in Leipzig (ETZ 798, 826; Trautwein, 1281). — 
Die Hauptversammlung des Vereins Deutscher Straßen-, Klein- und 
Privateisenbahnen war im Mai in Stuttgart (Kindler, ETZ 817). — ■ Die 
62. Hauptversammlung des VDE interessiert uns hauptsächlich wegen eines 
Vortrags von Klingenberg über die Zukunft der Energiewirtschaft in Deutsch- 
land (EA 870 — ETZ 826, 947). — Der Verband der Architekten- und 
I ngenieur- Vereine tagte in Heidelberg (ETZ 260). , — Von speziellen Fach- 
und Berufsvereinigungeh sind noch folgende Versammlungen bzw. General- 



Versammlungen erwähnenswert: Der Verband der Post- und Telegraphen- 
beamten veranstaltete in Berlin einen Telegraphistenwettstreit (ETZ 924). — 
In Dortmund tagte der Verband deutscher Gutachterkammern (ETZ 
1322). — Der Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten hielt in 
Köln seine 30. Jahresversammlung ab (EMt 58, 120). — Die Vereinigung 
Deutscher Gießereifachleute, e.V., traf sich in Kassel zur 12. Tagung 
im Juni (ETZ 745, 973). 

Zum Schluß möchte noch erwähnt werden, daß sich die Porzeilanfabriken 
des Strupp-Konzerns zu einer Forschungsgesellschaft zusammengeschlossen 
haben, worüber eine besondere Werbebroschüre herausgegeben worden ist. 

Ausland. 

Die Berichte aus dem Ausland sind besonders dürftig. In der Schweiz hat 
die 36. Generalversammlung des Schweizerischen elektrotechnischen 
Vereins im Juli in Arosa stattgefunden (BSEV 209). — Die 39. Generalversamm- 
lung des Verbandes Schweizerischer EWe war im Juli in Ghur (ETZ 1190). 

Aus Schweden wird berichtet, daß in Gothenburg die Jahresversammlung 
der Schwedischen und der Norwegischen Vereinigung der EWe statt- 
gefunden hat. Dabei wurde über die Kraftübertragung mit hochgespanntem 
Gleichstrom ein interessanter Vortrag gehalten (ETZ 1528). 

In Rußland wurde im März 1919 ein Allrussischer Ingenieur-Verband 
gegründet, was erst jetzt bekannt wird (ETZ 827). 

Aus Ungarn hören wir vom 2. Kongreß des Internationalen Straßen- 
und Kleinbahn-Vereins in Budapest (ETZ 1095). 

Italien. In Rom war ein internationaler Eisenbahnkongreß, die neunte Ver- 
anstaltung dieser Art, Ende April und Anfang Mai. Deutschland war jedoch 
nicht vertreten (Perlewitz, ETZ 790 — Roger T. Smith, Ein 88/652). 

England. Nachzutragen ist noch ein Bericht aus dem Jahre 1921 über die 
Versammlung vereinigter britischer und alliierter Elektro-Fabri- 
kanten (ERw 90/499). — Dieselbe Vereinigung plant für das Jahr 1924 eine 
Weltkraftkonferenz in Wembley (ERw 90/441). — Die Institution of 
Electrical Engineers feierte ihr Jubiläum. Nicht uninteressant sind die 
Porträts von hervorragenden Mitgliedern (ERw 90/268, 790). Die Mitglieder- 
zahl soll jetzt über 10000 betragen (ERw 90/97). — Über Veranstaltungen der 
British Association siehe ERw 91/365, 423. — Die eingetragene Gesell- 
schaft städtischer EWe hielt ihre Jahresversammlung in Wolverhampton 
ab, wobei Unterstationen mit automatischer Kontrolle besprochen wurden 
(ERw 90/867, 903; 91/6, 63, 78 — Ein 88/788). — Die Tramways and Light 
Railways Association tagte in Bournemouth (ERw 90/907; 91/9, 66 — 
Ein 89/9). — Die Gesellschaft der städtischen Straßenbahnen kam 
in Newcastle zusammen (Ein 89/320 — ERw 91/368, 408, 463). — Für Elektro- 
techniker nicht ohne Interesse war eine Versammlung der British Association 
der Hüttenleute hinsichtlich verschiedener magnetischer Stahlsorten (ERw 91/ 
460). — Zum Schluß sei noch die Jahresversammlung des Institute of Trans- 
port in London erwähnt, wobei über ausländische Bahnpraxis referiert wurde 
(ETZ 924). 

Frankreich. Es ist ein Bericht der Vereinigung der el. Syndikate über 
das Jahr 1921 nachzutragen, worin die Erörterungen über die Normalisierung 
Interesse verdienen (RGE 11/340). — In Paris hielt man eine »internationale« 
Konferenz über el. Kraftübertragungsnetze für sehr hohe Spannung* ab. Wie 
natürlich fehlten Deutschland und Österreich (ETZ 44). Es sollte em Bild des 
jetzigen Standes dieser Technik gegeben werden, welches Ziel jedoch nicht er- 
reicht worden sei, weil ziemlich viel inhaltlose Vorträge gehalten wurden, wobei 
den Hauptanteil die Franzosen hatten, die bekanntlich selbst keine Höchst- 
spannungsleitungen im Betriebe haben, geschweige denn Erfahrungen darüber 
mitteilen konnten (ETZ 1058, 1088). — In Montpellier war die 46. Jahres- 
versammlung der Französischen Gesellschaft zur Förderung der Wissen- 



Schäften. Dieser Kongreß findet seit Gründung der Gesellschaft im Jahre 1879 
immerwährend dortselbst statt (RGE 12/506). — In Marseille war anläßlich der 
dortigen Kolonialausstellung auch ein internationaler Kongreß über die Ver- 
wendung der Elektrizität (ETZ 948). 

Ubersee. 

Eine sehr nachahmenswerte Einrichtung hat die Electrical World (79/36) 
in ihrer Zusammenfassung »Die Tätigkeit der amerikanischen Vereinigungen 
im letzten Jahr«. Allerdings sind hiebei die Fabrikations- und Handelsgesell- 
schaften inbegriffen, während hier nur die technischen Vereinigungen haupt- 
sächlich interessieren. Wir heben daher nur hervor: AIEE, NELA, AJ und 
^EE, Illuminating Engineering Society, Institute of Radio Engineers, Society 
for Electrical Development. — Das AIEE hielt eine erfolgreiche Versammlung 
in Niagarafalls ab (EWd 80/17). Seine 11. Jahresversammlung war in Van- 
couver (EWd 80/423). — In Philadelphia wird für das Jahr 1926 ein inter- 
nationaler technischer Kongreß vorgesehen (ETZ 1170). Ebenda war eine Ver- 
sammlung im März zur Eröffnung der Wasserkraft- und Elektrizitäts-Ausstellung 
(EWd 79/597). — Die Illuminating Engineering Society beriet sich in 
Swampscott (EWd 80/757). 

Sonstige Veranstaltungen sind uns weder in Amerika noch in den anderen 
Überseeländern bekannt geworden. 



Bildungswesen. 

Von Proi. Dr. J. Epstein. 

In Weiterführung der Neugestaltung der preußischen technischen Hoch- 
schulen wurden an ihnen Fakultäten gebildet (Allgemeine Wissenschaften, Bau- 
wesen, Maschinenwirtschaft, Abteilung für Stoffwirtschaft) und wurden die 
Diplomprüfungen neu geregelt (ZDI 685). Der Fakultät »Maschinenbau« ist 
eine Abteilung Elektrotechnik angegliedert. Die Studienpläne werden durch 
die Fakultäten aufgestellt. Zersplitterung soll beseitigt werden, ohne die nach^ 
drückliche Pflege bestimmter Fachrichtungen zu hemmen. Während die für die 
Vorprüfung aufgestellten Pläne bindend sind, werden für die Diplomprüfungen 
zwar bestimmte Prüfungspläne vorgesehen, dem Studierenden steht es aber 
frei, sämtliche Prüfungsfächer selbständig zu wählen, soweit die Fakultät in 
der Zusammenstellung eine abgeschlossene Ausbildung auf einem bestimmten 
Gebiet gewährleistet sieht. Aber selbst bei den festen Prüfungsplänen ist durch 
gewährte Wahlfreiheiten ein Ineinandergreifen verschiedener Fachrichtungen 
ermöglicht. Im allgemeinen wird eine Entlastung in den Pflichtfächern angestrebt 
und eine freiere Gestaltung des Studiums, die Neigung und Veranlagung Rech- 
nung trägt. Praktische Tätigkeit von mehr als 1 Jahr wird in einem gewissen 
Betrag auf die vorgeschriebene Studienzeit angerechnet. 

Lippart, Direktor der MAN (ZDI 1109) behandelt die Ingenieurerziehung 
vom Standpunkt der praktischen Bedürfnisse und in Hinblick auf Zusammen- 
arbeit von Praxis und Hochschule. Die 1914 vom Deutschen Ausschuß betonten 
Gesichtspunkte: Vertiefung der wissenschaftlichen Grundlagen, Erziehung zum 
technischen Sehen und Denken, mehr Können als Wissen, kein Spezialistentum, 
Persönlichkeitsbildung und sittlich vertiefte Berufsauffassung sind ihm auch 
heute noch maßgebend. Neben der allgemein erforderlichen mathematisch- 
naturwissenschaftlichen Grundlage soll die Hochschule vertiefte Ausbildung in 
einem der Begabung angepaßten Hauptfach geben, Kenntnisse in den Grenz- 
fächern, grundlegendes wirtschaftlich-rechtliches Wissen, gute Allgemeinbildung, 
Erziehung zum Menschen. Hierfür dienen besonders Gemeinschaftsübungen, 
wohlgeleitete schöpferische Selbstarbeit, Persönlichkeitsbildung durch verant- 
wortliche Mitarbeit auch in studentischen Körperschaften, Persönlichkeits- 



einfluß hervorragender Lehrer, freizügige Prüfungsverfahren auf Verstehen 
und Können, nicht bloß auf gedächtnismäßiges Wissen gerichtet. Die Praxis soll 
durch Lehrmittel und Geld die Stellen unterstützen, die der Ausbildung dienen 
und planmäßig die Ausbildung des Praktikanten wie des jungen Ingenieurs be- 
treiben. Innige Verbindung zwischen Hochschule und Praxis ist zu fördern durch 
Gemeinschaftsarbeit von Professoren und Praktikern in den den Erziehungsfragen 
dienenden Körperschaften, Zuziehung von Hochschullehrern zu Fragen der 
Praxis, Fortbildungskurse für Ingenieure, gegenseitige Ausnutzung der Forschungs- 
stätten, Ausbildung der Hochschultagungen. Bei der MAN überwacht ein 
besonderer Lehringenieur die Durchführung der planmäßigen Ausbildung der 
Praktikanten. Der deutschen Industrie wird empfohlen, sich nach dem Muster 
der Amerikaner und der Staatsbetriebe auch der planmäßigen Einschulung des 
Hochschulabsolventen in die Praxis anzunehmen. 

In seiner Ansprache an die Werkstudenten der AEG halt Lasche (ZDI 557) 
es für wünschenswert, daß der Student über seine 12- bis 24monatige praktische 
Lehrzeit hinaus alle Ferien benutze, um sich in der Praxis umzusehen, so einen 
vielseitigen und tiefen Einblick gewinne und während des 4jährigen Studiums 
nicht der Praxis entfremdet werde. Eine Reihe deutscher Werke, darunter 
AEG, SSW haben den systematischen Ausbau der Ferienpraktikantenbeschäfti- 
gung aufgenommen. Die AEG stellt die Praktikanten an selbstgewählten Arbeits- 
plätzen, neuerdings auch in Offertbureaus, ein. Sie veranstaltet wöchentlich 
Führungen durch ihre verschiedenen Fabriken, Vorträge, die ständig die Not- 
wendigkeit des Ineinandergreifens der verschiedenen Arbeitsgebiete wieder- 
spiegeln, die dem Werkstudenten auch schon bei verständnisvoller praktischer 
Tätigkeit zum Bewußtsein kommen soll. 

VDE und Deutscher Ausschuß für Technisches Schulwesen 
(ETZ 487) haben nun auch für die Fabrikanten ein Merkblatt über die Unter- 
weisung der Praktikanten der Elektrotechnik herausgegeben. Es kommt mehr 
auf Einblick in die Bearbeitungsarten und Vorbedingungen der Wirtschaftlich- 
keit an als auf Erwerb von Handfertigkeit. Der Praktikant soll darum nur kurze 
Zeit in der Lehrwerkstätte beschäftigt werden. Ausbildungspläne für Starkstrom- 
technik (Hälfte der Zeit maschinenbautechnische Ausbildung, Hälfte elektro- 
technische) wie für Schwachstrom bzw. Fernmeldetechnik werden mitgeteilt. 
Ein theoretischer Unterricht soll nur das in den Werkstätten Gesehene dem 
Verständnis näher bringen und zum Skizzieren und Lesen von Zeichnungen an- 
leiten. Bei jedem Werkstattwechsel soll eine Beurteilung stattfinden und soll 
nach Beendigung ein Schlußzeugnis über Gang der Ausbildung, Fleiß, Leistungen, 
Pünktlichkeit, Führung gegeben werden. 

Wyssling (SBZ 80/189) betont in seiner Rektoratsrede gegenüber der 
rezeptiven Arbeit im Kolleg die produktive Selbsttätigkeit in Übungen in Labora- 
torium und Konstruktionssaal. Die Allgemeinbildung soll auf der Hochschule 
fortgesetzt werden, da für vieles sich richtiges Verständnis erst im Hochschulalter 
einstelle. Die geringere Verwendbarkeit des Technikers im Vergleich zum In- 
genieur sei häufig mehr Folge einer geringeren allgemeinen und grundwissen- 
schaftlichen Ausbildung, als geringerer technischer Bildung. Bei einer Rundfrage 
an über 500 Stellen verlangten 90% größere Berücksichtigung allgemein bildender, 
besonders humanistischer Fächer an den Mittelschulen unter Entlastung in Mathe- 
matik und Naturwissenschaften, Abbau des Gedächtniswissens, gründlichere 
Behandlung der Muttersprache. Von ehemahgen Studierenden wollen 98% 
mehr Gewicht auf vertiefte wissenschaftliche Ausbildung in den Grundlagen 
gelegt wissen. Als notwendig wird auch eine Einführung in die Nachbargebiete 
angesehen. 

Auf der Jahresversammlung des Am. Inst. El. Eng. wurde die Ausbildungs- 
frage eingehend besprochen. Mit Ausnahme von Forshee (Eisenbähn-Tele- 
graphening) (JAI 413), der besondere Berücksichtigung des Bahnsignalwesens 
wünscht, ist man darüber einig, daß das Studium Kenntnis und Sicherheit in 
den Grundlagen geben und die Spezialisierung späterer Zeit vorbehalten werden 



soll. • — G. Lamme (Obering., Westinghouse) (JAI 406) hebt den Wert des 
Koplreclmeris hervor, das Denkgeschwindigkeit, Zahlensinn und quantitatives 
Denken entwickele. Eine Hauptschwäche der Studierenden liegt in der Un- 
fähigkeit im Gebrauch der allereinfachsten Mathematik. Das erste Studien- 
jahr soll darum nochmals Elementarmathematik aufnehmen und lehren, Pro- 
bleme mathematisch zu erfassen. Das Jahr Mathematik sondert Tüchtige und 
Untüchtige. Die Verbleibenden haben eine solide Unterlage und Schulung in 
scharfem Denken und Erfassen, die sie das Jahr rasch einholen läßt und sicher 
zu Ergebnissen führt. — Doane (Obering., Nat. Lamp Works) (JAI 409) möchte 
vom allgemeinen Studium ausschließen, wer in bezug auf Gesundheit, Charakter 
oder Begabung schwach ist. Er betont den Wert des Sports auch für Entwick- 
lung der Persönlichkeit. Sehr beachtenswert ist sein Vorschlag, der akade- 
mische Lehrer solle sich jedes dritte Jahr in der Industrie betätigen, in Labora- 
torium, Ingenieurabteilungen, kaufmännischen Abteilungen. Torchio (Obering., 
Edison Co.) (JAI 412) verlangt Schulung des Geistes durch Anstrengung. »Es kommt 
weniger auf die Menge des Wissens an, als auf die Fähigkeit, es anzuwenden.« — 
Dudley (JAI 414) wünscht Entwicklung eines vornehmen, festen Charakters, 
Energie in der Durchführung. Als Vorbilder verlangt er in der Praxis bewährte Lehr- 
kräfte, die nicht auf Nebenverdienst angewiesen sind, sich auf die Lehrtätigkeit 
konzentrieren und sich nur soweit noch in der Praxis betätigen, als es geboten 
ist, um den Zusammenhang zu wahren. Durch Veröffentlichung der Resultate, 
Kundgabe der eventuellen Bezahlung, die über die Schule zu leiten ist, wird eine 
reinliche Atmosphäre geschaffen und die Persönlichkeit frei von Zweifel gehalten. 
— Karl Hering (berat. Ing.) (JAI 415) verlangt Schärfung des Denkvermögens 
an praktischen Aufgaben. Das Unterrichtsniveau soll dem begabten und tüch- 
tigen Studenten Rechnung tragen. »Schulung im Denken statt Ansammeln 
von Unterweisungen« betitelt Milton (El. Stor. Batt. Co.) (JAI 606) seine 
Ausführungen. Freilich, gewisse Grundlagen müssen dem Studierenden ein- 
gehämmert werden, aber im übrigen soll gelehrt werden, ein Problem scharf 
und folgerichtig zu durchdenken. Viele Hochschulabsolventen sind mit Material 
überlastet, sie können wiederholen, was und wie es andere gemacht haben. 
Neues schaffen kann aber nur, wer zu denken und durchzudenken gewohnt ist 
und nicht denkfaul geworden ist, weil ihm alles vorgedacht und er mit Ergeb- 
nissen vollgefüttert wurde. Der Hochschulbildung wird eine Überlastung mit 
Tatsachenmaterial vorgeworfen, jVlangel an demokratischem Geist, der ganzen 
amerikanischen Erziehung ein Übertreiben im Übermitteln von Erfahrungs- 
tatsachen, wodurch der Kopf vollgestopft statt der Geist erweitert werde. — 
Das Carnegie Institute of Technology hält seit 1919 einen 4jährigen Kursus 
ab, der dem mehrfach hervorgetretenen Bedürfnis nach elektrotechnisch aus- 
gebildeten Kräften im kommerziellen Betrieb der Elektrizitätsgesellschaften, 
der Industrie wie des Handels entsprechen soll (EWd 79/1074). Der Lehrgang 
behandelt Wirtschaftslehre, Geschichte und heutigen Stand der Industrie, 
Psychologie, Verkaufskunde, Rechnungs- und Bankwesen, Reklame, Handels- 
recht, Ausschreibungen, aber auch elektrotechnische Gebiete wie Anschluß- 
bedingungen, Kostenanschläge, Installation, Instandhaltung und Reparatur, 
Beleuchtung usw. 

Pratt (GER 4) berichtet über seine reichen Erfahrungen mit Hochschul- 
absolventen. Hat doch im Jahr 1920 die General El. Co. 340 Elektroingenieure 
eingestellt, 20 Maschineningenieure, 30 Wirtschaftler. Die Eintretenden kommen 
zunächst in einen einjährigen Ingenieurfortbildungskursus oder zweijährigen 
Kursus in der Verwaltung, während eine geringe Zahl, darunter Physiker und 
Chemiker, den Forschungslaboratorien zugewiesen werden. Etwa die Hälfte 
der Leute pflegt bei der Firma zu verbleiben. Erst im praktischen Betrieb lernen 
die jungen Leute die wirklichen Verhältnisse von Fabrikation und Geschäft 
kennen, gewinnen Selbstvertrauen und praktische Erfahrung. Das Material der 
letzten Jahre war entschieden besser als das früherer. Die Zahl der Studierenden 
hat an den Hochschulen abgenommen. Auch Pratt ist Gegner der Tendenz. 



— 10 — 



allgemeinbildende Fächer zurückzudrängen und an ihre Stelle Naturwissenschaft, 
Mathematik, Anwendungen zu setzen, um so Ingenieure heranzubilden, die sofort 
in der Praxis verwendbar seien. Keine Hochschule kann die praktische Erfahrung 
ersetzen, wie sie in der Betriebsatmosphäre zu gewinnen ist. Die kostbare Hoch- 
schulzeit hat sich auf das zu beschränken, was später nur schwer zu erlangen ist. 
Als ein Fehler der amerikanischen Ausbildung wird die zu frühzeitige Speziali- 
sierung empfunden und die Hemmung der Hervorragenden durch den Unterrichts- 
gang, der auf Mittelmäßigkeit zugeschnitten ist. 

Der Inhalt der Kasseler Tagung des Deutschen Ausschusses für tech- 
nisches Schulwesen ist in einer Sonderschrift »Lehrlingsausbildung und 
technisches Schulwesen« (ZDI 484) wiedergegeben. — Heiland t (DATSch 
2/59) empfiehlt und behandelt die Verwendung der vom DATSch heraus- 
gegebenen Lehrgangzeichnungen im gewerblichen Unterricht. — Die neue 
Betriebsfachschule an der Beuthschule in Berlin hat die Aufgabe, Fabri- 
kations- und Betriebsingenieure vorzubereiten und Kräfte für Vorrichtungs- 
und Werkzeugbau, Kalkulation, Werkstoffprüfung usw. heranzubilden. Bei 
der Aufnahme wird gute Schulbildung und mindestens dreijährige Praxis ver- 
langt. — Epstein (ETZ 1231) berichtet über Arbeitsweise und Erfahrungen 
der Elektrotechn. Lehranstalt des Physikal. Vereins in Frankfurt a. M. Die 
Schule will sich nur Leuten widmen, die nach Fähigkeit wie Vorbildung ver- 
sprechen, den Anforderungen gerecht zu werden, die gehobene Tätigkeiten ver- 
langen. Die Schülerzahl ist auf 20 beschränkt. Die dem Schulbesuch voran- 
gegangene Praxis beträgt im Durchschnitt sieben Jahre. Die Schulzeit ist auf 
zehn Monate zusammengedrängt. Unterricht und Praktikum suchen in Be- 
obachten, technischem Erfassen, Denken und Schließen zu schulen. Die mit- 
geteilte Statistik zeigt, daß die Schüler meist zunächst auf Montage, in Betrieb 
oder Laboratorium unterkommen, sich dann selbständig machen oder im Laufe 
der Zeit emporarbeiten. — Labbe (RGE 11/367, 405) bespricht elektrotechnische 
Arbeitsschule und Fachunterricht und teilt Lehrpläne für den theoretischen 
wie für den praktischen Teil mit. Einige der französischen Schulen erledigen die 
ganze Aufgabe in drei Jahren, andere verwenden ein viertes Jahr auf die spezifisch 
elektrotechnische Ausbildung. — Auch in Algier tut (RGE 11/877) die franzö- 
sische Regierung viel auf dem Gebiet der technischen Schulung. Zur Hebung 
der Industrie sollen schon in der Volksschule auf die industrielle Beschäftigung 
hinweisende Lehrgänge abgehalten werden, geometrisches Zeichnen, Grund- 
begriffe der Technologie, auch Handfertigkeitsunterricht und Vorlehre. Es be- 
stehen eine Reihe niederer Industrieschulen mit Werkstattunterricht und eine 
technische Abteilung an der Universität Algier. Unter Berücksichtigung lokaler 
Bedürfnisse werden Fachschulen für Arbeiter und Werkmeisterschulen errichtet. 
— Ein 89/558 betont die Notwendigkeit guter Grundlage durch die Volksschule 
und hebt die Wichtigkeit klaren Ausdrucks in Wort und Schrift hervor. Nach 
ERw 91/336 soll der naturwissenschaftliche Unterricht auf das allgemeine 
Schülermaterial zugeschnitten sein, nicht auf den zukünftigen Fachmann. 



Sozial-Technisches. 

Von Georg Osenbrügge. 

Soziale Gesetzgebung für Arbeitgeber und -nehmer. Von den im Berichtsjahre 
erschienenen Verordnungen, Erlassen u. a. m. sind nachstehende bemerkenswert : 
Gesetze über: die Entsendung von Betriebsratsmitghedern in den Aufsichtsrat 
(15. 2. 22 — RGB 209). — Kündigungsbeschränkungen zugunsten Schwer- 
beschädigter (24. 3. 22 — RGB 279). — Verlängerung der Geltungsdauer des 
Wohnungsmangelgesetzes (28. 6. 22 — RGB 529). — Jugendwohlfahrt (9. 7. 22 — 
RGB 633). — Änderungen der Reichsversicherungsordnung (21. 7. 22 — RGB 654). 
— Arbeitsnachweis (22. 7. 22 — RGB 657). — Notstandsmaßnahmen zur Unter- 



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Stützung von Rentenempfängern der Invaliden- und Angestelltenversiclierung 
(29. 7. 22 — RGB 675). — Änderung des Versicherungsgesetzes für Angestellte 
und der Reichsversicherungsordnung (10. 11. 22 — RGB 849). — Änderung 
des Gesetzes über die Beschäftigung Schwerbeschädigter (23. 12. 22 — RGB 972). 

— Verordnungen über: Erhöhung von Geldbeträgen in der Unfallversicherung 
(12. 9. 22 — RGB 724). — Erhöhung der Zulagen in der Unfallversicherung 
(4. 10. 22 — RGB 760). — Das Reichsarbeitsministerium hat RichtUnien aui- 
gestellt für das Zusammenarbeiten von Hauptfürsorgestellen und Berufsgenossen- 
schaften bei der Unterbringung Schwerunfallbeschädigter (BG 9). — Der Reichs- 
arbeitsminister (BG 74) brachte im Reichstag eine Übersicht über die größeren 
Gesetzgebungsarbeiten des Reichsarbeitsministeriums auf dem Gebiet der 
Sozialversicherung, des Arbeitsschutzes u. a. m. — H. Hurwitz- Str an z 
(RABlge 17/2) stellt die Landesgesetze zur Regelung der Wohlfahrtspflege 
zusammen. — Aus Gesetzblättern, amtlichen Veröffentlichungen über das 
Arbeitswesen, Berichten der Arbeitsvermittlungsbehörden u. a. m. wird eine 
Zusammenstellung der Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit in den verschiedenen 
Ländern veröffentlicht (RABlge 8/26). — Zu dem Beschluß des Preußischen 
Staatsministeriums vom 9. September 1921 über die Anstellung von Gewerbe- 
ärzten hat A. Beyer (AV 174) Ausführungen veröffentlicht. — Leymann 
(ZGU 129) hat diese einer eingehenden Kritik unterzogen und viele Unrichtig- 
keiten festgestellt. — G. Koehne (ETZ 1184) bespricht die 1922 erlassenen 
Gesetze über Befugnisse der Betriebsräte, Sozialversicherung u. a. m. Ferner 
geht er auf die Gesetzentwürfe ein, die sich mit der Arbeitszeit der Angestellten, 
der Beschäftigung Schwerbeschädigter und der vorläufigen Arbeitslosenver- 
sicherungbefassen. — Nach Tauß (RA 165) hat das neue österreichische Gewerbe- 
inspektorengesetz wohl gewisse Verbesserungen, aber keinen völligen Umbau 
gebracht. — Zacher (AV 1, 50) beschäftigt sich mit dem Entwurf eines Bundes- 
gesetzes über Invaliditätsversicherung der Arbeiter und Angestellten seitens 
des neugeschaffenen »Bundesministeriums für soziale Verwaltung« in Wien. — 
Fr. Horzeyschy (MEW 121) berichtet über österreichische Elektrizitäts- Gesetz- 
gebung. — Am 27. Mai 1922 wurde in Österreich das konzessionierte Gewerbe 
der Herstellung el. Starkstromanlagen gesetzlich geregelt. Die Grenze zwischen 
Hoch- und Niederspannung beträgt zurzeit nach den Sicherheitsvorschriften 
des Elektrotechnischen Vereins in Wien, der durch die neue Verordnung eine 
autoritative Stellung erhält, 300 V Wechselstrom und 600 V Gleichstrom und 
bei Drehstrom 380 V verketteter Spannung (ETZ 1487). — Nach dem polnischen 
El. -Gesetz vom 21. März 1922 hat der Unternehmer für die durch el. Einrichtungen 
verursachte Schäden und Unglücksfälle aufzukommen, wenn er nicht die Schuld 
des Beschädigten, einer dritten Person oder höhere Gewalt nachzuweisen vermag 
(ETZ 1295). 

Das soziale Problem. Nach E. v. Borsig (ETZ 798) entbehrt das Verhältnis 
des Arbeiters zum Arbeitgeber noch der Kraft einer höheren Ethik. Das deutsche 
Wirtschaftsleben kann erst wieder zu segensreicher Entfaltung gebracht werden, 
wenn die Notwendigkeit einer Gemeinschaftsarbeit vom ganzen Volke erkannt 
wird. — W. C. Hiscox (ERw 91/441) wünscht eine größere Hervorhebung der 
menschlichen Seite in der Organisation bei der Industrie, zur Erzielung eines 
besseren Einvernehmens zwischen Kapital und Arbeit und einer besseren Ein- 
sicht bei allen beteiligten Kreisen zur Verhütung von Streiks oder Aussperrungen. 

— In England soll das eingeführte Whitleysche System, das u. a. gute Beziehungen 
zwischen Arbeitgeber und -nehmer erzielen will, insofern eine Erweiterung 
erfahren, als der Nationale Industrierat die Schaffung von Werkausschüssen 
in einzelnen Industrien angeregt und diesbezügliche RichtUnien aufgestellt hat 
(ETZ 477). — Von Radecki (TuW 514) berichtet über eine neue Form der 
Wirtschaftsdemokratie in Amerika. Es handelt sich um Werkausschüsse, die 
in rd. 800 Betrieben eingeführt wurden; sie stehen in keinem Zusammenhang 
mit den Gewerkschaften (Labor Union) und bemühen sich mit Erfolg eine 
Besserung der Beziehungen zwischen Arbeiter und Leitung zu erzielen. — 



— 12 — 



K. A. Tramm (PrPs 44) stellt Regeln über die Behandlung von Arbeitern durch 
Meister auf. — M. Wilhelm (WT 446) befürwortet, daß der Frau die gelernte 
Industriearbeit nicht verschlossen bleiben soll, um so mehr, da die Heirats- 
möglichkeit wegen Männermangels beschränkt ist. — Horneffer (TuW 569) 
weist auf das Grundbestreben des Arbeiters hin, einen Teil seiner .Arbeitsleistung 
zu kapitalisieren; er schlägt die Arbeitsaktie vor, deren Wert mit der Arbeits- 
zunahme wächst. — G. Weisselberg (WT 170) bringt nach einem kurzen 
geschichtlichen Rückblick über Gewinnbeteiligung der Arbeiter eine Anzahl 
Äußerungen aus der Gegenwart, nach denen die Idee, obwohl human, kaum 
eine größere Verbreitung erlangen wird. — E. Raßbach (TuW 481) macht auf 
die zunehmende Gewerkschaftsbewegung in Indien aufmerksam, die auch von 
der Regierung gefördert wird. — Nach Th. Schuchart (TuW 349) befaßt sich 
das im Jahre 1921 erstmalig erschienene »Internationale Jahrbuch«, heraus- 
gegeben vom Internationalen Arbeitsamt, mit der Aufzählung aller Organi- 
sationsbestrebungen, die in 47 verschiedenen Ländern zurzeit bestehen und 
Arbeitsfragen betreffen. — In den Luxemburger Hüttenwerken wurden die 
Betriebsräte wieder aufgehoben, weil sie nicht dem Frieden dienten, sondern 
zum Klassenhaß drängten (EKB 5). — H. Krauß (ETZ 1301) hat unter Mit- 
wirkung von Fricke, Moede, Piorkowski u. a. m. eine arbeitswissenschaft- 
liche Besprechung über »Betriebsrat und Arbeitswissenschaft« herausgegeben. — 
Nach den Mitteilungen des Reichsrates für Arbeitsvermittlung hat die Akkord- 
arbeit in weitgehendstem Umfang in der Metallindustrie Eingang gefunden 
(RA 529). — Auf der ganzen Erde betrifft die Arbeitslosigkeit ungefähr 30 Mill. 
Menschen, in Europa 12 Mill. Sie ist ein Teil des Problems der durch den Krieg 
verursachten wirtschaftlichen Zerrissenheit, die eine sinnlose Politik der Nach- 
kriegszeit festgehalten und verschlimmert hat (EA 907). — Mit der Frage der 
Arbeitslosenversicherung hat sich H. Lesser (ERw 90/397) in einer Broschüre 
eingehend beschäftigt. — In Schweden wurden in den beiden letzten Jahren 
die Löhne um 20 vH und mehr in allen Gewerbszweigen herabgesetzt, was 
Streiks und als Gegenmaßregel Aussperrungen zur Folge hatte (EA 664). — Der 
vorläufige Reichswirtschaftsrat verhandelte in einer Sitzung am 23. März 1922 
eingehend über die Frage, ob der gesetzliche Achtstundentag in Anbetracht 
der gegenwärtigen Wirtschaftslage und der Finanzverpflichtungen durchführbar 
sei (RA .637). — A. Thyssen (ETZ 1367) hat sich sehr energisch gegen die 
Anwendung des Achtstundentages ausgesprochen, den er als »das Unglücklichste, 
was uns die Revolution bringen konnte«, charakterisiert. — Nach B. Harms 
(ETZ 770) hat die schematische Einführung des Achtstundentages, von bedeut- 
samen Ausnahmen abgesehen, überwiegend zur Minderung der verfügbaren 
Arbeitsmenge geführt. — Nach den Berichten der Gewerbeaufsichtsbeamten 
hat der Achtstundentag nicht günstig auf die Produktion gewirkt (HelE 19). — 
In der Schweiz wurde nach heftigen Auseinandersetzungen der Arbeitgeber 
mit den Arbeitervertretern schließlich auf einen Antrag der Regierung der zehn- 
stündige Arbeitstag eingeführt (HelF 312). — Das internationale Abkommen 
über den Achtstundentag ist bisher nur von fünf Staaten ratifiziert worden 
(HelF 563). — G. Marty (RGE 12/301) bespricht eingehend eine Veröffent- 
lichung von A. Frangois-Poncet und E. Mireaux über den Achtstundentag 
in Frankreich und anderen Ländern. — G. Stier (EA 659) rollt die Frage auf: 
»Freie oder Zwangsinnung ?« und kommt zu dem Ergebnis, daß die Zwangs- 
innung im allgemeinen den Vorzug verdient, da hierdurch das gesamte deutsche 
Handwerk organisiert wird. — Auf der Tagung der Elektro-Installationsfirmen 
in Stuttgart am 23. bis 26. Mai 1922 trat Lubbering (EA 929) für die Einführung 
von Zwangsinnungen ein, fand aber keine allseitige Zustimmung. — Der Baye- 
rische Revisionsverein hatte Gelegenheit, an der Ausarbeitung von Zulassungs- 
bestimmungen zur Bekämpfung des Pfuschertums im Installationsgewerbe 
mitzuarbeiten (ETZ 798). 

Auf die Ausschreibungen des Goethebundes in Württemberg über »Milderung 
der Klassengegensätze und Schutz des Ingenieurtitels« sind 43 Arbeiten ein- 



— 1-5 — 



gegangen, von denen einige besprochen werden (ZDI Nachr 79). — Die wieder- 
holten Bemühungen der Techniker um Zulassung zum höheren Verwaltungsdienst 
haben bisher wenig Erfolg gezeitigt (ZI)I Nachr 106). 

(icfahron der Elektrotechnik. Nach dem Jahresbericht des Dampfkessel- 
Überwachungsvereins der Zechen im Oberbergamtsbezirk Dortmund sind die 
el. Unfälle mit 38 gegenüber 46 im Vorjahre zurückgegangen. Die durch eigenes 
Verschulden eingetretenen Unfälle haben sich um 17% verringert (ETZ 1273). — 
W. Vogel (EA 1200, 1212) berichtet über 16 (9) el. Unfälle auf den oberschlesi- 
schen Industriewerken für 1921/22. Einer bei Berührung einer Gleichstrom- 
Lokomotivstrecke von 220 V, zwei bei 220 V Wechselstrom, ebenfalls Lokomotiv- 
strecke; die übrigen bei Hochspannung 12 (8) Unfälle verliefen tödlich, darunter 
auch die drei Niederspannungsunfälle. — Die Berufsgenossenschaft der Fein- 
mechanik und Elektrotechnik verzeichnet für 1921 193 (164) el. Unfälle, von denen 
■91 (84) tödlich verliefen (JBBG). — Aus dem Jahresbericht der österreichischen 
Gewerbeinspektoren für 1920 teilt E. Honigmann (EuM 417) mit, daß sich 
130 (138) el. Unfälle, darunter 6 (4) tödhch, ereignet haben. — G. Scott Kam 
(ERw91/102) berichtet über 92565 (138773) Unfälle im Jahre 1921 in England, 
worunter 951 (1404) tödUche. An el. Unfällen ereigneten sich 322, davon 12 töd- 
lich. — Eine Untersuchung von 5582 Unfällen in den letzten fünf Jahren in Pennsyl- 
vania ergab nur 327 oder 6% durch el. Strom (EWd 80/844). — T. M. Legge 
(ERw 91/139) macht im Jahresbericht 1921 der Gewerbeinspektoren Englands 
auf 35 (47) Bleierkrankungen in Akkumulatorenfabriken aufmerksam, 0 (2) mit 
tödlichem Ausgang. — Infolge Verwendung einer unvorschriftsmäßigen Hand- 
lampe mit Körperschluß wurde eine Frau in der Badewanne getötet durch 120 V 
Wechselstrom. Der ihr zu Hilfe eilende Ehemann erlitt ebenfalls den Tod. Der 
Körperschluß an der Lampe wurde durch Einklemmen der Leitungsader zwischen 
Sockelfuß und Sockelumhüllung verursacht (ETZ 1095). — Zu diesem Unfall 
äußern sich noch K. Perlewitz und Kuppel (ETZ 1348). — St. Jellinek 
(ETZ 815) berichtet über einen tödlichen Unfall durch 220 V Wechselstrom 
infolge Berührung der Birne einer den Sicherheitsvorschriften entsprechenden 
Glühlampe, die stark mit Kalk bespritzt war. — Ein Monteur betrat die Zelle 
«iner Hochspannungsanlage von 25 kV Spannung, ohne die Trennschalter zu 
ziehen. Beim Betreten lag die eine Hand an der geerdeten Gittertür, sofort 
folgte ein Überschlag gegen den Arm. Der Mann fiel auf drei unten angebrachte 
Sammelschienen und wurde sofort getötet (EuM 607). — In den Werken von 
Babcock & Wilcox war ein Arbeiter auf einem Kran beschäftigt, stolperte und 
griff hierbei in eine stromführende Leitung, wodurch er augenblicklich den Tod 
erlitt (ERw 90/22). — Einem kranken Kinde waren warme Packungen zu verab- 
folgen, wobei ein el. Heizkissen verwendet wurde. Hierbei entzündete sich die 
Packung, und das Kind erlitt tödhche Brandwunden (ERw 90/129). — Ein 
Arbeiter wurde bei Vornahme von Anstreicharbeiten auf einem Mast infolge 
Berührung der stromführenden Leitung getötet. Im Gerichtsverfahren wurden 
Schuldfrage, Entschädigungspfhcht u. a. m. behandelt (RGE 12/535). — A. Tur- 
pain (RGE 11/864) schildert einen sonderbaren tödlichen Unfall, der sich bei 
Arbeiten auf einem Mast an einer stromlosen Leitung ereignete, die 1,80 m von 
€iner Hochspannungsleitung mit 15000 V Spannung entfernt war. — H. J. Bur- 
ton (EWd 79/46) berichtet über einen schweren el. Unfall in Los Angeles durch 
einen von Knaben gelenkten Drachen, der in eine Hochspannungsleitung geriet. 
Ein Mann wurde getötet und mehrere Knaben schwer verletzt. Ähnliche Unfälle 
werden auch von anderen Plätzen berichtet. — In den Phoenix-Werken der 
Enghsh Electric Co. zu Bradford verunglückte ein Arbeiter tödlich durch 500 V 
infolge Berührung eines losen mit einem Motor verbundenen Drahtes (ERw 
90/167). — In Hull erkletterte ein 12 Jahre alter Knabe einen Leitungsmast 
und wurde bei Berühren der Hochspannungsleitung sofort getötet. Am Mast 
fehlte ein Warnungsschild, da solches nur an jedem fünften angebracht war 
(Ein 88/642). — Nach einem Bericht von R. Trautshold (EWd 80/319) ent- 
fielen in 314 amerikanischen Gemeinden mit fast 25 MiHionen Einwohnern, das 



— 14 — 



sind 40% des von EW versorgten Gebietes, im Jahre 1920 rd. 122000 Bränden 
in Wohn- und Geschäftshäusern nur 2971 oder 2,5% auf el. Ursachen. — In 
New York wurden 150 Insassen eines Straßenbahnwagens mehr oder weniger 
betäubt durch Rauchgase der brennenden Isolation, des Metalles usw. von der 
el. Ausrüstung des Wagens, die durch Kurzschluß in Brand geraten war (ERwyJ 
60/59). — Der Bayerische Revisionsverein weist darauf hin, daß alljährlich, 
besonders auf dem Lande, noch el. Anlagen vorgefunden werden, die zu 
Bränden Veranlassung geben können (ETZ 798). — In Brooklyn wurde der 
gesamte el. Verkehr infolge eines Brandes im Hauptwerk auf eine Stunde 
gerade zur Zeit des stärksten Verkehrs unterbrochen, ohne daß sich ein Unfall 
ereignete (ETZ 1414). — Anläßlich eines größeren durch Kurzschluß ent- 
standenen Brandes in Paris wurde auf das Entstehen von Feuersbrünsten durch 
mangelhafte Installation hingewiesen. Auf vorschriftsmäßige Installation soll 
mehr geachtet und eine schärfere Kontrolle ausgeübt werden (RGE 11/729). — 
Auf dem Verteilernetz der Commonwealth Edison Co. in Chicago wurden eine 
Reihe von Jahren hindurch eingehende Versuche mit verschiedenen Blitz- 
schutzeinrichtungen angestellt und die Erfahrungen in kurzen Leitsätzen zu- 
sammengefaßt (EA 98). — Henne (ETZ 475) hat eingehende Untersuchungen 
angestellt über Brände und Betriebsschäden in el. Anlagen in bezug auf die 
Ersatzpflicht. — A. Herzog (ETZ 1364) weist darauf hin, daß alle Schäden an 
el. Maschinen, Apparaten usw. von der Ersatzpflicht ausgeschlossen sind, wenn 
Kurzschluß, Lichtbogenbildung sowie unmittelbare Wirkungen des el. Stromes 
nachgewiesen wird. Es ist daher bei allen el. Betriebsanlagen sowohl die Ver- 
sicherung gegen Brandschäden als auch die gegen Betriebsschäden zu empfehlen. 
— G. M. Ogle (EWd 80/273) schildert die physiologisch-chemischen Wirkungen 
des el. Stromes auf den menschlichen Körper und gibt Mittel und Wege an zur 
Rettung Verunglückter. — In einer Abhandlung über Erfahrungen aus dem 
Straßenbahnbetrieb gibt J. Drescher (EKB 212) Verhaltungsmaßnahmen 
bekannt bei Unfällen durch El. — W. Vogel (EuM 286) bringt eine Zusammen- 
stellung der im oberschlesischen Industriebezirk in den Jahren 1915 bis 1920 
stattgefundenen Entwicklung der el. Lokomotivförderstrecken unter Tage und 
erörtert die getroffenen Schutz Vorkehrungen an Hand der eingetretenen Unfälle 
mit tödlichem Ausgang. — Dem Referat von Boruttau (BG 38) anläßlich der 
Tagung des Ausschusses zur Erforschung el. Unfälle ist zu entnehmen, daß es 
bei der Wirkung des el. Stromes nicht auf die Spannung, sondern allein auf die 
Stromstärke ankommt. Die erhebliche Anzahl el. tödlicher Unfälle bei Nieder- 
spannung gegenüber vielen nicht tödlichen Unfällen bei Hochspannung legt 
dafür Zeugnis ab. — Eine Reihe Versuche im Bureau of Standards in Washington 
hat ergeben, daß feuchter und warmer Eisenbeton durch Einwirkung des el. 
Stromes verdorben wird (EA 116). 

Unfallverhütung und Arbeiterschutz. Münch (BGBlge 2/4) berichtet über 
die Mitwirkung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bei Aufstellung der Unfall- 
verhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektro- 
technik. — K. Alvensleben (MEW 501) weist auf Rechte und Pflichten der 
Berufsgenossenschaft hin, da sowohl in den Kreisen der Unternehmer als auch 
der Arbeiter noch vielfach Unkenntnis über diese Einrichtung herrscht. — Zur 
Hebung des Verständnisses auf dem Gebiete des Gefahrenschutzes weist Grott 
(ZGU 84, 114) auf die Beteiligung der staatlichen und Genossenschaftsbeamten 
am Gefahrenschutz, sowie auf die Berechtigung der gesamten Organisation hin. 
Hierzu äußert sich auch Jantze (ZGU 117, 144). — Ritzmann (ZGU 154) 
bespricht die Frage, ob durch Übernahme der amerikanischen Methode der 
Erziehungsarbeit noch eine wesentliche Verminderung der Unfallziffern erreicht 
werden kann. — A. Haag (WT 542) geht auf die Erziehung zur Gefahren- 
erkennung näher ein. — K. A. Tramm (WT537) weist in einer Abhandlung über 
die Betriebsreklame als Erziehungsmittel im Betriebe auch auf das Unfallschutz- 
gebiet hin. — Das Bureau of Mines in Pittsburg hat 55 Filme über verschiedene 
Sicherheitsmaßnahmen bei Arbeiten anfertigen lassen (EA 1193). — Die Brauerei- 



— 15 — 



und Mälzcrci-Berui'sgenossenschaft in Karlsruhe ließ durch Freymann (BG 71) 
Filmvorträge zur Belehrung der Betriebsräte, Arbeiter und anderer beteiligten 
Kreise über Wesen und Ziel der Unfallverhütung halten. — Zur Feststellung 
der Schuldfrage und zur Verhütung weiterer Unfälle schlägt von Korff (ZGU 56) 
vor, bei Ausfüllung des Fragebogens nicht nur den Arbeitgeber, sondern auch 
den Verletzten oder das Betriebsratsmitghed zu hören. — K. Hart mann 
(ZDI 186) verbreitet sich eingehend über Grenzen und neue Wege der - Unfall- 
verhütung. — Die Zentralstelle für Unfallverhütung hat Richtlinien aufgestellt, 
nach denen Unterrichtskurse für Unfallvertrauensmänner seitens der Berufs- 
genossenschaften eingerichtet werden können (BG 162); sie beabsichtigt ferner 
die einheitliche Herausgabe und Sammlung von Musterblättern bewährter Unfall- 
schutzmaßnahmen (BG 22). — Im Juli 1922 fand im Reichsarbeitsministerium 
eine Verhandlung über den Erlaß eines Maschinenschutzgesetzes statt, nach dem 
nur den Unfallverhütungsvorschriften entsprechende Maschinen gehefert werden 
dürfen. Die Verhandlung verlief ergebnislos (MB 604). — Michels (BG 147) 
macht auf zwei neue Arbeitsgebiete, die der Unfallverhütung im Zusammen- 
wirken mit den Herstellern von Maschinen und dem Messeamt erschlossen wurden, 
aufmerksam. — Das Reichs-Versicherungsamt empfiehlt Einzelverhandlungen 
mit Ausstellungs- und Messeleitungen zur Förderung der technischen und gewerb- 
lichen Unfallverhütung (BG 86, 94). — Nach J. W. Pringle (ETZ 925) sind in 
England 20% der Unfälle bei el. Bahnen auf Fehler in der Ausführung, 80% 
auf Versagen von Menschenkraft, davon etwa 25% auf Irrtum der Signalleute, 
zurückzuführen. Das wirksamste Mittel zur Verhütung der Unfälle ist die 
Anwendung des Gleichstromkreises in Verbindung mit den Signalen. — Der 
Eletrotechnische Verein in Wien hat beschlossen, Vorschriften über Bauart, 
Prüfung und Verwendungsbereich blanker und isolierter Leitungen gesondert 
herauszugeben (EuM 296). — Sehr interessante Maßnahmen und Erfolge auf 
dem Gebiete der Unfallverhütung bei el. Bahnen usw. bringt ERwyJ 60/107 
bis 142. — H. W. Moses (EWd 80/825) berichtet über Fortschritte in der Unfall- 
verhütung in Amerika an Hand von Leitsätzen und kurzen Anweisungen. — 
Th. Sproule (EWd 79/1014) bespricht die von den Sicherheitsausschüssen 
aufgestellten Vorschriften, die eine Ergänzung und Verbesserung der Nationalen 
el. Sicherheitsvorschriften bilden. — An einem Ausbildungskursus in der ersten 
Hilfeleistung in Mainz haben sich 170 berufsgenossenschafthche Helfer, darunter 
23 weibliche, beteihgt (BG III). — Aus den Jahresberichten der deutschen 
Gewerbeaufsichtsbeamten 1920 bespricht K. Hart mann (RA 100) gesund- 
heitsschädhche Einflüsse unter besonderer Berücksichtigung der auf die durch- 
gehende Arbeitszeit zurückzuführenden Einwirkungen. — Im Gegensatz zu 
bestimmten industriellen Arbeitsvorgängen, die mit unmittelbarer Gesundheits- 
gefährdung verbunden sind, zeichnen sich gewisse Industriebetriebe, beispiels- 
weise EW, durch besonders günstigen Einfluß auf die Gesundheit der Arbeiter 
aus (TuW 400). — In der Pennsylvania Water and Power Co., Baltimore, werden 
nach A. E. Bauhan (ETZ 1165) zur Verhütung von Unfällen den Arbeitern 
genaue schriftliche Anweisungen übergeben. — A. Bender (ZGU 7) empfiehlt 
mit der Belehrung über die Verhütung von Bränden und Explosionen schon 
in den Schulen zu beginnen und sie in den Fortbildungsschulen fortzusetzen. — 
Bügler (EKB 152) berichtet ausführlich über Sicherheitseinrichtungen gegen 
Feuersgefahr in Fabriken und schildert verschiedene Feuermeldeanlagen u. a. m. — 
H. J. Burton (EWd 79/189) macht auf Tetrachlorkohlenstoff zum Löschen 
von el. Bränden aufmerksam. — J. B. Wheeler (ETZ 1247) hat in einem Kraft- 
werk der Union Electric Light and Power Co. in St. Louis eine Vorrichtung 
eingebaut, die Kohlensäure in den Turbogenerator einbläst, sobald durch Tem- 
peratursteigerung Gefahr droht. — Der Schutz gegen Feuerschaden und Eigen- 
tumsvergehen erfolgt heute am wirksamsten durch selbsttätige el. Meldeanlagen, 
von denen mehrere Apparate bekannt gegeben werden (ZDI Nachr 288). — 
0. Brandt (HelF 278) macht uns mit einer Anzahl gewerbehygienischer Anlagen 
in der Elektroindustrie bekannt; es werden die Absaugungen von Staub, nitrosen 



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Gasen u. a. m. geschildert. — D. N. Louis (EWd 79/485) führt einige Sicherheits- 
maßnahmen zur Verhütung von Schäden bei el. Schweißen an. — Für Licht- 
bogenschweißung wird der Anstrich des Raumes mit Zinkoxyd empfohlen, weil 
diese Farbe die ultravioletten Strahlen völlig absorbiert (EA 1257). — Zur 
Verhütung von Unfällen bei Arbeiten an Freileitungen usw. hat A. L. Johnston 
(EWd 79/685) verschiedene Vorsichtsmaßregeln aufgestellt. — Auf Grund einer 
Anzahl Versuche mit Erdungsketten berichtet A. Herz (EWd 79/177) über 
verschiedene unzweckmäßige Ausführungen. Hierzu äußert sich auch noch 
N. Jones (EWd 79/834). — Der Entwurf der umgearbeiteten »Leitsätze für 
Schutzerdung« wird bekanntgegeben (ETZ 557). — K. Alvensleben (BG 154) 
bringt neue Gesichtspunkte über Erdungsfragen in der Elektrotechnik. — 
Fr. Schröter (ZFT 103) weist auf die Nachteile der gebräuchlichen Überspan- 
nungssicherungen für Fernsprech- und Telegraphenanlagen hin und schildert 
die Vorteile der neuen Edelgas-Vakuumsicherung. — K. Alvensleben (MEW^ 
502) veröffentlicht Äußerungen der Regierungsstellen über die Beseitigung des 
Kletterschutzes an Masten. — P. M. Grempe (EA 1509, 1515) schildert in Wort 
und Bild einige der Unfallverhütung dienende Schutzmaßnahmen in den Be- 
trieben der AEG. — W. H. Seal (Ein 88/618) tritt im Interesse der Betriebs- 
sicherheit für den Einzelantrieb von Maschinen , durch Elektromotoren ein. — 
Wandel (HelE 1026) hat einen Apparat zur Übertragung gegebener Signale 
vom Fahrdienstzimmer auf die Lokomotive des fahrenden Zuges konstruiert. — 
Die San Francisco Railway Co. verteilt illustrierte Vorschriften über Unfall- 
verhütung an alle neu eingetretenen Arbeiter, nachdem sie 30 Tage in ihren 
Diensten stehen (ERwyJ 60/392). — Von J. P. Baumberger und H. M. Vernon 
{ZGU 160) sind Üntersuchungen über Ermüdungserscheinungen bei 18 weiblichen 
Angestellten eines Abrechnungsbureaus bzw. 20000 Eisen- und Stahlarbeitern 
in den Jahren 1913 bis 1918 angestellt worden. — Die Ständige Ausstellung 
für Arbeiterwohlfahrt in Charlottenburg ist wieder eröffnet worden. Eine Sonder- 
ausstellung im Rahmen des Ganzen bildet das AEG-Museum für Arbeiterschutz 
und Arbeiterhygiene, das die Gesellschaft dem Reichsarbeitsministerium zur 
Verfügung gestellt hat (ETZ 695). 

Soziale Fürsorge. C. Strehl (RA 518) berichtet über Zweck und Ziele der 
Blindenstudienanstalt in Marburg, in der auch KriegsbUnden die Möghchkeit 
gegeben ist, ihre Studien in kürzester Zeit abzuschließen. 180 Blinde machten 
bisher davon Gebrauch. — Auf einzelnen Zechen sind Kriegsblinde beschäftigt 
und gute Erfolge mit deren Arbeit, die teilweise vier Fünftel der Arbeitsleistung 
eines Vollarbeiters erreichte, erzielt worden (Kp 168). — R. Bronner (WT 560) 
wünscht, daß zu Schalttafelwärtern möglichst Kriegsbeschädigte herangebildet 
werden und zeigt die an sie in einer el. Zentrale zu stellenden Anforderungen. 

Wie in Deutschland ist auch im Ausland die Sozialversicherung, die während 
des Krieges ins Stocken geraten war, wieder in Fluß gekommen (AV 396). — 
Nach dem Geschäftsbericht 1921 des Reichsversicherungsamtes sind im Berichts- 
jahr M. 478264265 Entschädigungen (Renten usw.) geleistet worden. Die 
Gesamtzahl der gemeldeten Unfälle betrug 662853 (Kp 126). — Der neue fran- 
zösische Gesetzentwurf einer Sozialversicherung, der das deutsche Zwangs- 
system übernimmt, lehnt sich an unsere Gesetzgebung an. Sein Vorbild ist die 
in Elsaß-Lothringen noch geltende Sozialversicherung (Kp 180). — Berger 
(TuW 397) bringt einen Überblick über die produktive Erwerbslosenfürsorge 
in den industriellen Auslandsstaaten. — Syrup (RA 541) erläutert die Regelung 
der Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung an Hand des Arbeitsnachweis- 
gesetzes vom 22. Juli 1922. — Die Meisterfrage beansprucht nach G. Schlesinger 
(WT 530) zurzeit lebhaftes Interesse in den beteihgten Kreisen, weshalb auch 
das Institut für industrielle Psychotechnik versucht hat, eine Berufskunde des 
Meisters zu schaffen. — Das gleiche Thema behandeln noch E. Thürmer (WT 9), 
E. Bickel (WT 263), P. M. Perls (WT 266) und B. Herwig (WT 534). — 
B. Chajes (WT 551) hält neben der psychotechnischen Eignungsprüfung noch 
die Feststellung der körperhchen Eignung durch ärzthche Untersuchung für 



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notwendig. Außer dem Psychotechniker soll auch der gewerbehygienisch ge- 
schulte Arzt an der Berufsberatung mitarbeiten. — Nach Erläuterung der 
Ursachen für die Abneigung mancher Betriebsleitungen gegen die industrielle 
Psychotechnik geht A. Friedrich (WT 547) auf die Bedeutung der Eignungs- 
prüfung und des Anlernens näher ein. — M. Schorn (PrPs 62) berichtet über 
den Stand der Eignungsprüfungen in England; dort setzten die psychotechnischen 
Bestrebungen später ein als im übrigen Westeuropa. — Auf der Jahresversamm- 
lung der British Association in Hull sprach G. S. Myers (ERw 91/336) über die 
»Industrielle Psychologie und der Betriebsingenieur«. — Die Einrichtung des 
National Institute of Industrial Psychology (London) sowie Zweck 
und Ziel desselben werden näher geschildert (ERw 90/505). — Dem Jahres- 
bericht der österreichischen Gewerbeinspektoren 1920 entnimmt E. Honigmann 
(EuM 417), daß wohl ein Interesse an Neugründung und Ausgestaltung der 
Berufsberatung besteht, hingegen verlautet nichts von Beratungsstellen für 
Anwendung der modernen psychotechnischen Methoden. — G. Vi 11 wo ck 
(ETZ 854) schildert die psychotechnische Prüfung bei Herstellung von el. Massen- 
artikeln, beispielsweise Sicherungsstöpseln u. a. m. — Br. Quiehl (PrPs 56) 
hat bei 100 Personen eine Umfrage über Berufswahl und Berufswunsch an- 
gestellt, von einem Drittel wurde ein erheblich abweichender Beruf als Berufs- 
wunsch angegeben. Er folgert, daß der Berufsberatung Jugendlicher in Ver- 
bindung mit der Psychotechnik dankenswerte Aufgaben erwachsen. — M. Schorn 
(PrPs 86) weist auf die sozial-psychologischen Untersuchungen über die Arbeit 
Jugendlicher in Amerika hin. — Die Prüfung von 350 Jugendlichen im Institut 
für Jugendkunde in Bremen erstreckte sich nach Th. Valentiner (PrPs 10) 
auf Begabung, HandgeschickUchkeit, Arbeitswillen u. a. m. — Über die Ein- 
richtung der Psychotechnischen Prüflaboratorien bei den Osram-Werken äußern 
sich W. Levy und C. Piorkowski (WT 555). — Die Österreichische Daim- 
ler-Motoren-Ges. hat eine Lehrlingsschule eingerichtet, in der auch die Ein- 
führung der psychotechnischen Eignungsprüfung geplant ist (MB 273). — Nach 
dem guten Ergebnis der psychotechnischen Eignungsprüfung im Fernsprech- 
dienst wurde vom Telegraphentechnischen Reichsamt ein besonderer Geschäfts- 
kreis hierfür eingerichtet (TFT 58). — R. Blumenthal (WT 562) schildert 
die amerikanischen Untersuchungen von Eisenbahntelegraphisten, — R. W. 
Schulte (EJ 221) beschreibt zwei Apparate zur Prüfung und Schulung der 
Konzentration. — An der Technischen Hochschule in Gharlottenburg fand ein 
psychotechnischer Lehrgang statt (ETZ 1015). —W. Moede (WT 521) behandelt 
verschiedene Arten der Eignungsprüfung und gliedert sie in 1. Zeitproben, 
2. Anlernproben und 3. Funktionsproben. — G. Piorkowski (ETZ 736) fordert, 
daß die Psychotechnik in Industrie, Handel und Gewerbe als ein beachtens- 
wertes Glied immer mehr eingeführt werde. — A. Friedrich (PrPs 1) berichtet 
über das Anlernen auf psychotechnischer Grundlage, welches nur % bis ^3 
der bisherigen Zeit erfordert. — A. Schilling (WT 563) bringt einen Beitrag 
zur zweckmäßigen Durchbildung der Schreibmaschine auf psychotechnischer 
Grundlage. — Im Oktober 1922 fand in Berlin die erste Tagung für angewandte 
Psychologie der Gesellschaft für experimentelle Psychologie statt (PrPs 28). 

P. Mar teil (EU 3) fordert die Anwendung des Taylorschen Systems nicht 
nur auf Arbeiter, sondern auch auf Beamte und Meister. Es gehört zu den Zu- 
kunftsaufgaben unserer Industrie, den Lehren Taylors noch mehr Aufmerksamkeit 
zu schenken als bisher. — In einer Abhandlung über die geistigen Kräfte im 
Wirtschaftsleben werden die günstigen Einflüsse der Psychotechnik und des 
Taylorschen Systems hervorgehoben, deren weitestgehende Anwendung Deutsch- 
land wieder emporbringen wird (EA 680, 689). — Das Reichswirtschaftsmuseum 
in Leipzig veranstaltet Vorträge über Normalisierung, Typisierung und das 
Taylorsche System (ETZ 320). — J. M. Witte (ETZ 1197) macht uns mit 
einem Buche von Horace Bookwalter Drury, das eine geschichtliche und 
kritische Würdigung des Taylorschen Systems bringt, bekannt. — Die von 
Stolzenberg (EA 1446) ins Leben gerufene Betriebsschule hat das Ziel, Betriebs- 
strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 2 



— 18 — 



beamte, insbesondere für wirtschaftliche Fertigung, heranzubilden. — Der 
Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung (AWF) hat seine Zusammenlegung mit 
der Betriebstechnischen Abteilung (BTA) unter der Bezeichnung »Ausschuß 
für wirtschaftliche Fertigung beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit 
in Industrie und Handwerk« beschlossen (ETZ 321). 

Wohlfahrtseinrichtungen. In der »Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungs- 
heime« wurde auf Anregung des Vereins deutscher Ingenieure die weitestgehende 
Berücksichtigung auch der technischen Angestellten beschlossen. Im Anschluß 
daran wurde eine Umstellung des Namens in »Ferienheime für Handel und 
Industrie« vorgenommen (ZDI Nachr 290). — Im Jahr 1922 wurden von der 
AEG 55,5 Millionen aufgewendet für Stiftungen und Aufwendungen für An- 
gestellten- und Arbeitersiedlungen (AEG 302). — Die Erich Rathenau- Stiftung 
hat im Jahre 1921/22 für Angehörige von Angestellten an Stipendien zur Aus- 
bildung in einem technischen Beruf M 125900 gewährt (AEG-Bekm). — The 
San Diego (Gal) Electric Railway (ERwyJ 60/210) errichtete eine Wohlfahrts- 
abteilung, die über die Gesundheit der Angestellten und ihrer Famihen zu 
wachen hat. 



Rechtsverhältnisse in der Elektrotechnik. 

Von Justizrat Dr. Otto Zimmer. 

Nachwirkungen des Krieges. Die wirtschaftlichen Verhältnisse haben sich 
in Deutschland von Jahr zu Jahr verschlechtert. Eine sehr bemerkenswerte 
Etappe auf dem Wege nach unten bildet das Jahre 1922. Bald nach der Er- 
mordung Walter Rathenaus setzte die rapide Abwärtsbewegung des Wertes 
der deutschen Mark ein, nachdem sie vorher, wenn auch bereits erheblich ent- 
wertet, sich doch so ziemlich auf gleicher Höhe gehalten hatte. Es ist selbst- 
verständlich, daß diese neuerliche außerordentliche Verschiebung auf dem Wirt- 
schaftsmarkte auch auf die Rechtsentwicklung einen sehr bedeutenden Einfluß 
ausüben wird. Die Vorzeichen dazu sind schon jetzt in der Rechtsprechung 
deutlich in die Erscheinurig getreten. Vom Standpunkt des Gesetzes aus haben 
wir in Deutschland bisher unter der Fiktion gelebt, daß die frühere Goldmark 
der jetzigen Papiermark gleich sei. Das hat schon bisher den Erfolg gezeitigt, 
daß die reinen Kapitalsgläubiger ihre Kapitalien so gut wie verloren haben, 
während die Sachgüter besitzenden Schuldner in demselben Maße auf Kosten 
ihrer Gläubiger bereichert sind. Auf die Dauer läßt sich die Fiktion aber nicht 
aufrecht erhalten, und die Rechtsprechung muß dem folgen. Das Reichsgericht 
hat demgemäß zuerst in einem Urteil vom 3. Februar 1922 in Anlehnung an 
Oertmanns Geschäftsgrundlage (1921) den Grundsatz ausgesprochen, es komme 
immer darauf an, ob die Grundlage des Geschäfts im Sinne einer bei Geschäfts- 
abschluß zutage getretenen Vorstellung der Beteiligten über den Bestand 
gewisser maßgebender Verhältnisse hinfällig geworden sei. Das sei an sich auch 
als Folge einer bloßen Valutaverschiebung möghch, wenn die Fortdauer der 
Äquivalenz von Leistung und Gegenleistung bei Vertragsschluß vorausgesetzt 
gewesen sei (R.G.-E. Bd. 103 S. 328ff. u. Jur. Wochenschr. 1922 S. 702ff.). 
Diese Entscheidung betraf ein Vertragsverhältnis aus dem Mai 1919, das eine 
Bindung der Parteien bis zum 31. Dezember 1919 vorsah. Damals bestanden 
aber im Vergleich mit der seit Mitte 1922 eingetretenen Veränderung der Wirt- 
schaftslage verhältnismäßig stabile Verhältnisse. Inwieweit sich die Recht- 
sprechung infolge dieser neuen ganz außerordentlichen wirtschaftlichen Um- 
wälzung auch ihrerseits umstellen wird, ist nicht abzusehen, die ersten Anzeichen 
sind aber doch bereits erkennbar. Im Fall des Verzuges des Schuldners in der 
Bezahlung seiner Geldschulden hat das R.G. bisher zwar schon den Schadens- 
anspruch des Gläubigers wegen der inzwischen eingetretenen Valutaentwertung 
zugelassen, hat aber den Nachweis des konkreten Schadens durch den Gläubiger 



— 19 — 



verlangt. Jetzt ist die Literatur und die Rechtsprechung auf dem Wege, von 
dem Nachweis eines konkret eingetretenen Schadens Abstand zu nehmen und 
die abstrakte Schadensberechnung als ausreichend anzusehen. Eine höchst- 
richterliche Entscheidung liegt freilich noch nicht vor, wohl aber sind land- 
gerichtliche und oberlandesgerichtliche Urteile in diesem Sinne ergangen. 

Auch für noch laufende Werkverdingungs- und Kaufverträge, bei welchen 
auf keiner Seite ein Leistungsverzug vorliegt, hat das R.G. der Valutaverschiebung 
einen ausschlaggebenden Einfluß nicht absprechen können. Es geht von dem 
Gesichtspunkte aus, daß bei diesen Verträgen im allgemeinen ein Austausch 
gleichwertiger Güter beabsichtigt sei. Wenn nun durch die unanfechtbar ein- 
getretene Geldentwertung dem Unternehmer für seine Leistung eine Gegen- 
leistung geboten werde, die in Wirklichkeit nicht mehr als eine gleichwertige 
angesprochen werden könne, so widerspreche dies der Geschäftsgrundlage. Der 
Unternehmer sei freilich verpfhchtet, dem Besteller anzubieten, daß er für eine 
entsprechend erhöhte Gegenleistung den Gegenstand des Geschäftes gehefert 
erhalten könne. Lehne der Besteller die Bezahlung des in Wirkhchkeit nur 
zahlenmäßig erhöhten Geldbetrages ab, so sei der Unternehmer von seiner 
Lieferungsverpfhchtung frei. 

Endlich hat das RG auch gegenüber den Wucherverordnungen den Ge- 
sichtspunkt der Geldentwertung in einer grundsätzlichen Strafrechtsentscheidung 
vom 19. Dezember 1922 Rechnung zu tragen. Es bleibt auch in diesem Urteil 
auf dem früher vertretenen Standpunkt, daß der Verkäufer nicht das Recht 
habe, bei seiner Preiskalkulation den Wiederbeschaffungspreis in Ansatz zu 
bringen, doch gesteht es ihm zu, bei Berechnung seines Einstandspreises die 
zwischen der eigenen Anschaffung der Ware und deren Wiederveräußerung ein- 
getretene Geldentwertung mit in Rechnung zu stellen, und zwar in voller Höhe, 
soweit die Geldentwertung der Mark in der Verminderung nicht ihrer aus- 
ländischen Kaufkraft besteht. 

Im einzelnen ist zu bemerken, daß die Klausel »freibleibend« als Bestandteil 
des Vertragsschlusses (nicht des Angebots) dem Verkäufer, falls nichts anderes 
ausdrücklich vereinbart ist, nur das Recht gibt, den ganzen Vertrag aufzuheben, 
also von der Lieferung überhaupt Abstand zu nehmen, nicht aber den Inhalt 
des Vertrages zu einem Teil, etwa nach Preis, Menge usw. zu ändern. Entsch. 
R.G. 19. Oktober 1921 (E A 39). 

Zählermiete. Schwagmeyer (MEW 157) erörtert die Frage, ob gemäß 
§ 448 Abs. 1 BGB. das EW verpflichtet sei, den Strom des Abnehmers zu messen 
und demnach den Zähler unentgeltlich vorzuhalten. Er verneint die Frage wegen 
der Verschiedenheit des Vorganges zwischen der im Gesetz vorausgesetzten 
Tätigkeit des Messens oder Wägens auf selten des Verkäufers und der mechanischen 
Funktion des Zählers. Auch handle es sich um eine dispositive Gesetzesvor- 
schrift, die durch die allg. Bedingungen des EW aufgehoben werden könne. 
Nur solle man nicht von Zählermiete sprechen, denn ein Mietsverhältnis liege 
bezüglich des Zählers nicht vor, sondern den Ausdruck »Zählergeld« wählen. 

Zu den VO über die schiedsgerichtliche Erhöhung von Preisen bei der 
Lieferung el. Arbeit, Gas und Leitungsmesser vom 1. Februar 1919 und 11. März 
1920 hat der Reichswirtschaftsminister dem vorl. Reichswirtschaftsrat den Ent- 
wurf einer abändernden VO vorgelegt, der am 26. Mai vom Reichstag ange- 
nommen ist (Wortlaut EKB 167). 

Öffentliche Fernsprechanlage. Der Teilnehmer haftet dem Staat gegenüber 
auch für das Ruhegehalt, das der Staat einem Telephonbeamten bezahlen muß, 
der durch nicht ordnungsmäßige Behandlung des Telephonapparates von selten 
des Teilnehmers oder dessen Angestellten dienstunfähig geworden ist. RGE 
Bd 98 S 341 (EKB 7). 

Elektrische Bahnunternehmen. Der Betrieb macht es dem Unternehmer 
zur Pflicht, den Betrieb und das Betriebspersonal einer dauernden gehörigen 
Beaufsichtigung zu unterziehen. Es stellt sich als eine Versäumung dieser Pflicht 
dar, wenn längere Zeit hindurch das Betriebspersonal beharrlich bei den Fahrten 

2* 



— 20 — 



durch eine bestimmte Straße übermäßig schnell fuhr. (RG 16. 2. 20 — JurW 49 
S 492— EKß 8). 

Telegraphengeheimnis. H. Thurn veröffentlicht eine Studie über das 
Telegraphengeheimnis in der deutschen Funktelegraphie, in welcher er die be- 
stehenden straf- und verwaltungsrechtlichen Vorschriften zur Wahrung des 
Telegraphengeheimnisses auf ihre Anwendbarkeit für die drahtlose Telegraphie 
prüft und gegebenenfalls die Notwendigkeit einer Änderung des Telegraphen- 
gesetzes und des Strafgesetzbuchs vorsieht (TFZ 29). 

Arbeitsrecht. Ein auch nur für 10 Minuten gegen den Willen des Arbeit- 
gebers von der Arbeiterschaft in Szene gesetzter Proteststreik gibt dem Arbeit- 
geber das Recht, die Arbeiter ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zu ent- 
lassen. Dieses vom Landgericht Paris erlassene Urteil findet BilHgung auch für 
das deutsche Recht (EKB 33). 

Elektrizitätsgesetz. Österreich. Nach Verabschiedung des österr. Gesetzes 
vom 23. Juli 1922 ist noch ein Aufsatz von Beck zu dem Entwurf dieses Gesetzes 
(ETZ 967) veröffentlicht, der aber auch nach Erlaß des Gesetzes wertvoll geblieben 
ist. Er schildert die schon seit 15 Jahren bestehenden Anstrengungen zur gesetz- 
lichen Regelung der einschlägigen Materie, die Entwürfe vom Jahre 1908 und 1914, 
den Entwurf eines El. -Wirtschaftsgesetzes aus der Zeit während des Krieges 
sowie die beiden Entwürfe eines Gesetzes betr. el. Anlagen und über die El. -Wirt- 
schaft aus dem Jahre 1919. Das jetzige El. -Gesetz ist im Wesen nur als ein 
El. -Wegegesetz anzusprechen. Der Inhalt des Entwurfs, den Beck im all- 
gemeinen freudig begrüßt, wird in seinem Aufsatz zusammenfassend dargestellt. 
Er erwartet von dem Gesetze die Eröffnung der freien Bahn zu ungehemmter 
Erschließung und Ausnutzung der heimischen Kraftquellen. Nach der Ver- 
abschiedung des Gesetzes ist (ETZ 1016) noch eine Becks Ausführungen er- 
gänzende VeröffentHchung, den Inhalt des Gesetzes betreffend, erschienen. 

Die Verordnung des Bundesministeriums für Handel und Gewerbe, Industrie 
und Bauten vom 16. Juli 1922 (BGBl Nr. 570) über den gewerbsmäßigen Betrieb 
von el. Anlagen ist in ihrem Wortlaut (EuMAnz 200) abgedruckt, desgleichen 
die Verordnung desselben Ministeriums vom 12. Juli 1922 (BGBl Nr. 436) zur 
Durchführung des § 21 und 22 des El.-Wegegesetzes (EuMAnz 183, 189, 194). 
Eine weitere Verordnung desselben Ministeriums, die das konzessionierte Gewerbe 
der Herstellung el. Starkstromanlagen betrifft und am 27. Mai veröffentlicht 
ist, knüpft die Erlangung der Konzession an einen Befähigungsnachweis (schul- 
mäßige Ausbildung und praktische Verwendung) an. Sie wird für drei Stufen, 
die Ober-, Mittel- und Unterstufe erteilt. Die Einzelheiten ETZ 1487. 

Die niederösterreichische Landesregierung hat beim Verfassungsgerichtshof 
beantragt gehabt, die Bestimmungen des Gesetzes über Leitungsrechte, soweit 
sie sich auf öffentliche nichtärarische Straßen und Wege beziehen, als ver- 
fassungswidrig aufzuheben. Durch Urteil vom 14. Oktober 1922 hat der Ver- 
fassungsgerichtshof diesen Antrag als unbegründet zurückgewiesen. Die nähere 
Begründung sowohl des Antrages der Landesregierung wie des Urteils sind 
(EuM 596) auszugsweise wiedergegeben. Es handelte sich bei dem Antrage der 
Landesregierung um die Frage, ob das El. -Wegerecht Sache des Reichs oder 
der einzelnen Länder sei. Der Verfassungsgerichtshof hat den Ansprüchen des 
Landes Niederösterreich nicht entsprochen, so daß es also bei den für das 
Reich einheitlich erlassenen und zu erlassenden Bestimmungen verbleibt, was 
im Interesse der El. -Industrie nur zu begrüßen ist. 

In Polen ist ein El.-Gesetz vom 21. März 1922 erlassen und im poln. Ges.-Bl. 
vom 16. Mai veröffentlicht. Genemigungszwang für alle gewerbsmäßig Strom 
verkaufenden oder der Speisung öffentlicher Verkehrsmittel dienenden Stark- 
stromanlagen. Zur Erteilung der Genehmigung berufen ist der Minister für 
öffentliche Arbeiten. Ablösungsrecht des Staates im öffentlichen Interesse 
oder durch Übertragung an kommunale Körperschaften oder deren Verbände. 
Wegerecht für genehmigte und staatliche Anlagen den Privaten gegenüber 
gegen die Verpflichtung zur Entschädigung, für andere Anlagen unter Zustim- 



— 21 — 



mung des Woiwoden. Verpflichtung des Unternehmers zum Schadenersatz bei 
durch el. Einrichtungen verursachten Schäden und bei Unglücksfällen, und Ent- 
eignungsrecht der Unternehmungen. Verpflichtung zur Abgabe überschüssiger 
el. Kraft an gemeinnützige Unternehmungen gegen Vergütung. Vorschriften 
über die Bauausführung und Inbetriebsetzung. Übertragung el. Arbeit über- 
die Staatsgrenzen hinaus nur mit Genehmigung des Ministerrats zulässig (ETZ 
1295). Wortlaut des Gesetzes abgedruckt EuMAnz 231. 

Erfinderrecht. Das von den technischen Angestellten mit großem Eifer 
vertretene Verlangen nach Anerkennung des Erfinderrechts hat einen ersten 
praktischen Erfolg erzielt. Durch Verfügung des Patentamtes vom 15. Februar 
1922 ist die Möglichkeit eröffnet, daß der Name des Erfinders in der Patent- 
schrift veröffentlicht werden kann. Die Verordnung ist mit dem 1. März 1922 
in Kraft getreten (ETZ 334). Das wird von den technischen Angestellten nur 
als eine geringgeschätzte Anzahlung angesehen werden. Ihr Ziel geht nach wie 
vor auf Änderung des Patentgesetzes dahin, daß das Patent nur dem Erfinder, 
nicht dem Anmelder erteilt werden soll. Sie wünschen auch die gesetzliche 
Regelung der yVngestelltenerfindungen bezügUch des Rechtes des Erfinders 
gegenüber der Unternehmung, in deren Dienst die Erfindung gemacht ist. 
Dagegen hat der Reichsverband der deutschen Industrie sich in einer Eingabe 
an den Reichsarbeitsminister gewandt mit dem Antrage, die Ordnung der privat- 
rechtlichen Beziehungen der Erfinder beiden Parteien wenigstens so lange zu 
überlassen, bis in der Praxis Erfahrungen gesammelt sind, die danach für die 
gesetzliche Regelung eine Grundlage abgeben können (HelF 12). 

Gewerbliches Urheberrecht. Edelmann wünscht eine Umgestaltung der 
Rechtspflege auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes. Er wünscht 
bis zur Heranbildung technisch und juristisch gebildeter Richter den Gerichts- 
hof aus Juristen und Sachverständigen zusammenzusetzen und ferner den 
Parteibetrieb der GPO durch den Amtsbetrieb ersetzt zu sehen (Deutsche Er- 
finderzeitung Nr. 2f. 1922 — EKB 100). 

Cr oner (Zschr. f. angew. Chemie Nr. 37) will, weil bei den Gerichten technisch 
geschulte Richter fehlen, die Einrichtung technischer Kammern für die An- 
gehörigen der technischen Berufe, Ingenieure, Chemiker und womöglich Archi- 
tekten. Der EA 662 fügt hinzu, daß die Heranbildung eines technischen Richter- 
standes angestrebt werden müsse. 

Die japanischen Gesetze über Patente, Gebrauchsmuster und Warenzeichen 
sind neuerdings in einer Reihe von Punkten einer Änderung unterworfen worden, 
deren hauptsächlichste Bestimmungen ETZ 1444 wiedergegeben sind. 

Das Internationale Patentamt in Brüssel. Am 15. November 1920 haben 
eine Anzahl Staaten in Paris ein Abkommen getroffen, das die Schaffung eines 
internationalen Zentralpatentamtes mit dem Sitz in Brüssel betrifft. Das Amt 
soll den Empfang und die Weitergabe von Anmeldungen an die angeschlossenen 
Staaten durchführen, auf Wunsch auch Anmeldungen auf entgegenstehende 
Literatur hin prüfen und Bescheinigungen über das Ergebnis erteilen. In einem 
dieses neu gegründete Amt betreffenden Aufsatz schildert Herzfeld die Ver- 
schiedenheiten der Patentgesetze der einzelnen Länder und der Rechtsprechung 
in ihnen. Das Vertragsrecht der Vertragsstaaten basiert auf dem sog. Anmelde- 
system. Durch ihren Zusammenschluß und die Einrichtung eines Amtes zur 
wenn auch nur fakultativen Prüfung der Anmeldungen auf ihre Neuheit be- 
kennen die Vertragsstaaten indirekt die Zweckmäßigkeit des Prüfverfahrens. 
Man wird abwarten müssen, wie die geschaffene neue Behörde den ihr gestellten 
Aufgaben gerecht werden wird (ETZ 789). 

Ausführungszwang. In den V. St. v. Amerika sind zwei Gesetzentwürfe 
dem Senat unterbreitet, die Stanley-Bill und die Ladd-Bill, die beide sich auf das 
Patentwesen beziehen. Die erstere sieht die Einführung von Zwangslizenzen 
vor, wenn Ausländer die ihnen erteilten Patente nicht innerhalb angemessener 
Zeit in Amerika ausüben ; eine Erweiterung dieser Bill bezweckt dann die Zwangs- 
lizenz auch auf amerikanische Bürger auszudehnen. Die Ladd-Bill sieht vor, 



— 22 — 



daß Patente, die nicht innerhalb fünf Jahren nach der Erteilung ausgeführt sind, 
zurückgenommen werden können. Der Patentausschuß des American Engineering 
Council hat sich jedoch gegen die Einführung des Ausführungszwanges sehr 
energisch ausgesprochen, und es ist möglich, daß die Entwürfe unter den Tisch 
fallen (ETZ 1445). 

Wasserkraft des Oberrheins. Im Versailler Vertrage Art. 358 hat sich Frank- 
reich bestimmte Rechte für die Benutzung und Ausnutzung der Wasserkräfte 
des Oberrheins ausbedungen. Auf Grund dieses Rechts ist ein französisches 
Gesetz ergangen, das den Bau eines Stauwehrs im Rhein stromabwärts in Village- 
Neuf und die Ausführung eines Zweigkanals aus dem Rhein zum Betrieb eines 
Wasserkraftwerks in Kembs zum Gegenstand hat (ETZ 451). 



Technisch-Wirtschaftliches. 

Von Dr. Karl Reutti. 

Allgemeines. Unter dem Gesichtswinkel der allgemeinen Weltwirtschafts- 
politik betrachtet, wird das Jahr 1922 charakterisiert durch das Bestreben, das 
Problem der Liquidation des Weltkrieges aus dem Bann der rein politischen 
Einstellung zu befreien und in die Bahn der durch die Zuspitzung der wirtschaft- 
lichen Verhältnisse in allen Kulturstaaten als allein möglich erkannten, rein 
wirtschaftlichen Betrachtungsweise zu lenken. Entsprechend der Verschieden- 
artigkeit der wirtschaftlichen Interessen und der allgemeinen psychologischen 
Einstellung der am Kriege beteiligt gewesenen Nationen kann sich eine derartige 
Entwicklung naturgemäß nicht gradhnig vollziehen, um so mehr als ein klares 
Endziel fehlt. So kam es, daß das ganze Jahr erfüllt war von einem fast regellos 
anmutenden Wechsel von Fortschritt, Rückschlag und Stillstand. Die Kurve 
dieser Entwicklung wird charakterisiert durch die internationalen Wirtschafts- 
konferenzen von Cannes, Genua, Paris und London. 

Deutschland war bei allen diesen Ereignissen der Spielball der internationalen 
Politik. Klarer als je zuvor zeigte sich, daß Deutschland seit Beendigung des 
Krieges in internationaler Beziehung zur Passivität verurteilt ist. Der Rapallo- 
Vertrag war der einzige Versuch eines aktiven Eingreifens in die internationale 
Wirtschaftspolitik, ist jedoch nur als Versuch und moralisch als Dokumentation 
des Willens zur Aktivität zu bewerten. So stand das Wirtschaftsleben Deutsch- 
lands völlig unter dem Einfluß der in den obengenannten Wirtschaftskonferenzen 
getroffenen Entscheidungen und noch mehr unter dem Bann der Schatten, die 
die jeweils ungelöst gebliebenen Probleme auf die Zukunft warfen. Dies gilt 
insbesondere von der Frage der Fixierung der deutschen Reparationsschuld, 
die in London nicht gelöst wurde und schließlich zur Besetzung des Ruhrgebietes 
führte. 

Die Belastung der Wirtschaft durch die Reparationszahlungen, die Schwä- 
chung der wirtschafthchen Leistungsfähigkeit durch die Abtrennung ober- 
schlesischen Industriegebietes, die Unmöglichkeit der Abschätzung der Kredit- 
fähigkeit Deutschlands vor Feststellung der gesamten Reparationsverpfhchtungen 
haben zu einem Verfall der deutschen Währung in einem früher für unmöglich 
gehaltenen Ausmaße geführt, so daß der Dollar von 191,8 Mark im Durchschnitt 
des Monats Januar auf 7589 Mark im Durchschnitt des Dezember gestiegen 
ist. Hat sich diese Entwicklung in der ersten Hälfte des Jahres noch in erträg- 
lichen Grenzen gehalten, so setzte um die Mitte des Jahres ein derartig rapider 
Rückgang der Mark ein, daß ein Aufhalten der Entwicklung durch finanz- 
technische Maßnahmen unmöglich war. Durch die Störung der Währungs- 
verhältnisse wurde dem gesamten Geschäftsleben der sichere Boden entzogen 
und jedes geschäftliche Handeln zu einer unter normalen Wirtschaftsverhält- 
nissen verurteilten Spekulation gemacht. Die notwendige Folge war, daß Ge- 
schäftsabschlüsse nur noch zu gleitenden Preisen getätigt oder die Mark über- 



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haupt als Wortmesser aulgegebcn worden mußte. Andererseits konnten die IVeise 
des Kleinhandels sowie die Löhne den rapiden Preissteigerungen nicht schnell 
genug folgen, so daß zeitweilig außerordentlich große Spannen zwiscdien der 
Inlands- und Auslandskaufkraft der Mark entstanden. r3ie notwendige Folge 
hiervon war eine weitgehende Schwächung der Kaufkraft der Inlandsbevölke- 
rung und eine Verschleuderung von Waren an das Ausland, der dieses wiederum 
durch rigorose Einführung von Prohibitivzöllen begegnete. Diese Zollmaßnahmen 
reduzierten nicht nur die wenn auch nur scheinbaren Exportgewinne, sondern 
schränkten die ohnehin schon begrenzte Absatzmöglichkeit deutscher Waren 
auf den internationalen Märkten weiter ein. 

Bei der Elektroindustrie trat diese Entwicklung besonders deutlich zu 
Tage. Zu der Schwächung der Kaufkraft der inländischen Bevölkerung kam 
die Kaufunfähigkeit des Staates und der Kommunen, die stets besonders große 
Abnehmer von entscheidender Bedeutung waren. Die Einschränkung des Aus- 
landsgeschäftes wirkte besonders erschwerend, da dies einerseits durch das Er- 
starken der ausländischen Industrien und andererseits durch die politische 
Einstellung der in großem Umfange als Auftraggeber in Frage kommenden aus- 
ländischen Regierungen ohnehin durch den Krieg bereits stark eingeengt war. 
Dazu kommt, daß die Elektroindustrie durch die Größe ihrer Fabrikations- 
anlagen und durch den starken Bedarf an ausländischen Rohstoffen in größerem 
Umfange als die meisten anderen Industrien auf das Auslandsgeschäft ange- 
wiesen ist. 

Zusammenfassend kann man sagen, daß das Jahr 1922 die optimistischen 
Erwartungen, die zu Beginn des Jahres gehegt wurden, nicht erfüllt hat, daß 
jedoch trotz aller inneren und äußeren Schwierigkeiten die Elektroindustrie gut 
beschäftigt gewesen ist und mit relativ gutem Nutzen gearbeitet hat. Es ist 
jedoch zu beachten, daß dies alles nur unter äußerster Anspannung der Kräfte 
in persönlicher und finanzieller Beziehung möglich gewesen ist, und man darf 
sich nicht darüber täuschen, daß gegen Schluß des Jahres bereits alle Anzeichen 
für einen völligen Umschlag der Konjunktur gegeben waren: Rückgang des 
Auftragseinganges, Schwierigkeiten der Rohstoff- und Kapitalbeschaffung sowie 
Zuspitzung der sozialpolitischen Verhältnisse (EA 278, 512, 649. 1602, 1612, 
1622 — EJ 77 — ETZ 21, 47, 85, 127, 165, 275, 283, 321, 399, 442, 546, 623, 
741, 769, 798, 909, 926, 993, 1071, 1160, 1170, 1171, 1208, 1416, 1497). 

England. Das wirtschaftliche Ergebnis des Berichtsjahres ist für die eng- 
lische Elektroindustrie im allgemeinen als recht ungünstig zu bezeichnen, was 
um so stärker ins Gewicht fällt, als auch das Jahr 1921 schlecht gewesen war 
und man für dieses Jahr demgemäß bestimmt mit einer wesentlichen Besserung 
der Konjunktur gerechnet hatte. Somit befand sich die Elektroindustrie in 
derselben Lage wie die meisten übrigen Industrien, deren Beschäftigungsmangel 
in den außerordentlich großen Arbeitslosenzahlen sinnfällig in Erscheinung trat. 
Der Grund für diese Entwicklung ist lediglich in der bereits erwähnten Zerrüttung 
und Unbeständigkeit des internationalen Geschäftsverkehrs zu suchen. So ist 
es nicht auffallend, daß sich relativ am günstigsten das Geschäft mit dem fernen 
Osten gestaltet hat. 

Es ist jedoch zu beachten, daß in dieser Zeit lebhaft theoretisch an den 
Plänen für die Ausdehnung der Elektrifizierung des Landes gearbeitet worden 
ist. Diese Vorarbeiten sind insbesondere seit der Annahme des zweiten Elektri- 
zitätsgesetzes erheblich gefördert worden und eröffnen für die Zukunft gute ge- 
schäftliche Aussichten (ETZ 127, 165, 194, 195, 1096 — ERw 90/508; 91/262, 
410, 513, 692, 705.) 

Niederlande. Die Hochkonjunktur des Jahres 1921 hat nicht angehalten. 
Die Gründe hierfür liegen in der allgemeinen Wirtschaftskrise, besonders in 
dem verschärften Wettbewerb der niedervalutarischen Länder auf den aus- 
ländischen Märkten. Es kommt ferner hinzu, daß die Ausfuhr nach Deutsch- 
land, welches während des Krieges den Hauptanteil an der gesamten Ausfuhr 
der holländischen Elektroindustrie hatte, infolge des Wiedererstarkens der eigenen 



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Industrie fast vollständig aufgehört hat. Die Industrie war bestrebt, sich dieser 
Änderung der Verhältnisse in der Weise anzupassen, daß sie sich teils mehr dem 
inneren Markt zugewandt, der insbesondere in Hinsicht auf die Elektrifizierung 
der Eisenbahn gute Aussichten bot, teils Anschluß an amerikanische Gesell- 
schaften gesucht hat (EA 1313 — ETZ 127, 1144). 

Frankreich. Das Geschäftsergebnis ist für die französische Elektroindustrie 
im allgemeinen als günstig zu bezeichnen, ohne daß man jedoch von einer be- 
sonders guten Konjunktur sprechen kann. Der Fortschritt gegenüber dem Vor- 
jahre kommt darin zum Ausdruck, daß die Ausfuhr eine wenn auch geringe 
Steigerung aufzuweisen hat, während die Einfuhr gegenüber dem Vorjahre 
um etwa Ys zurückgegangen ist. Der Grund hierfür liegt in der Steigerung der 
einheimischen Produktion, insbesondere durch den Fortschritt des Wiederauf- 
baues der Werke im ehemaligen Kriegsgebiet. Besonders günstig haben die elektro- 
metallurgischen und elektrochemischen Fabriken abgeschlossen, deren Ausfuhr 
sich gegenüber dem Vorjahre fast verdoppelt hat. Wichtige Aufgaben für die 
Zukunft ruhen auch in der laufend weitergeförderten Ausnutzung der Wasser- 
kräfte der Alpen (ETZ 283, 1367 — RGE 11/209, 475, 937; 12/299, 439, 489, 
533, 565). 

Spanien. Die spanische Elektroindustrie hat die mit Beendigung des Krieges 
begonnene starke Expansion mit Erfolg weiter fortgesetzt. Die Grundlage hier- 
für gaben die weitgehenden Elektrifizierungsmaßnahmen des Staates und der 
Gemeinden, die infolge der Reichhaltigkeit der ausbaufähigen Wasserkräfte 
außerordentlich günstige Rentabilitätsaussichten bieten. Die einheimische 
Industrie ist jedoch noch bei weitem nicht in der Lage, den gesamten Inlands- 
bedarf zu decken, so daß Spanien nach wie vor ein günstiges Absatzgebiet für 
die ausländische Industrie bietet. Die Einfuhr elektrotechnischer Erzeugnisse 
sowie die Kapitalbeteiligung des Auslandes werden jedoch stark gehemmt durch 
die aus früherer Zeit bestehenden gesetzlichen Bestimmungen. Da diese weder 
den Interessen des Staates noch denen der einheimischen Industrie entsprechen, 
sind sie zwar in der Praxis durch Abschluß besonderer Handelsverträge bereits 
teilweise außer Kraft gesetzt worden; die Entwicklung des spanischen Marktes 
in der Zukunft insbesondere für Deutschland wird aber dennoch in erster Linie 
von der geplanten Reorganisation des Rechts und der Zollpolitik abhängen 
(EA 1313 — ETZ 477 — ERw 91/247 — EWd 79/724, 831). 

Schweiz. Die Lage der schweizerischen Elektroindustrie ist auf allen Einzel- 
gebieten als sehr ungünstig zu bezeichnen. Entsprechend der Entwicklung 
der Wechselkurse der europäischen Staaten ist der Export weiter gesunken, 
und zwar quantitativ unter den Stand der Vorkriegszeit. Auch der Inlands- 
absatz ist weiter zurückgegangen, einerseits infolge der Verminderung der In- 
landskaufkraft, andererseits infolge der Verschärfung der Konkurrenz der nieder- 
valutarischen Länder auf dem schweizerischen Markte. Der zur Hebung des 
Absatzes unbedingt erforderlich gewesene Preisabbau betrug bereits zu Beginn 
des Jahres durchschnittlich 20 — 30% gegenüber den Preisen des Vorjahres. 
Der weiteren Fortsetzung des Preisabbaues stellten sich jedoch zunehmend 
Schwierigkeiten entgegen, da die infolge des dauernden Rückganges der Aufträge 
unvermeidlichen Verkürzungen der Arbeitszeit trotz Lohnabbaues eine Erhöhung 
der Erzeugungskosten bedingten (EA 1313 — ETZ 697, 1123.) 

Italien. Die Lage der einheimischen Elektroindustrie war außerordentlich 
gedrückt, wenngleich in der zweiten Hälfte des Jahres unter dem neuen Kurs 
der Regierung eine gewisse Belebung des Geschäfts eingetreten ist. Infolge 
der allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten war demgemäß auch der 
italienische Markt für die ausländische Industrie sehr schwierig, besonders 
für Deutschland und Österreich, deren Waren einem außerordentlich hohen 
Schutzzoll unterliegen. Da jedoch die eigene Industrie nur einen Bruchteil 
des normalen Bedarfs elektrotechnischer Erzeugnisse zu liefern imstande ist, 
wird Italien bei fortschreitender Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage 
für die gesamte ausländische Industrie von erheblicher Bedeutung bleiben. 



Österreich. Das Wirtschaltslebon Österreichs befand sich in einem Stadium 
völliger Stagnation unter dem Einfluß der valutarischen Konsolidierung. Der 
Inlandsbedarf elektrotechnischer Erzeugnisse war auf etwa ^5 der normalen 
Produktion der einheimischen Industrie zurückgegangen. Dazu kam für die 
Elektroindustrie als besonders erschwerend hinzu, daß der Export durch die 
Schutzzollpolitik der früher als Hauptabnehmer in Frage kommenden Länder 
wie Tschechoslowakei, Frankreich und Spanien nach diesen fast unmöglich 
gemacht wurde; somit war der Export im wesenthchen auf den Südosten Europas 
beschränkt (ETZ 309, 689, 869, 1440 — EuM 238). 

Rußland. Die Wiedereinbeziehung Rußlands in das internationale Wirt- 
schaftsleben ist zu Beginn des Jahres die große Frage für alle Industriestaaten 
gewesen und hat zu den höchsten Erwartungen verleitet. Diese Erwartungen 
sind durchweg fehlgeschlagen, weil sie meist auf einer Verkennung der inneren 
Verhältnisse des Landes beruhten. Entsprechend dem ganzen Wesen der kom- 
munistischen Staatsform ist es unmögHch, Staat und Wirtschaft zu trennen, 
und demgemäß war es verfehlt, eine Wiedererstarkung des Wirtschaftslebens 
mit ausländischer Hilfe ins Auge zu fassen, bevor der im ständigen Flusse befind- 
liche Staatsorganismus feste Form angenommen hat. In dieser Richtung der 
Konsolidierung ist Rußland allerdings im letzten Jahre ein sehr bedeutendes 
Stück vorwärts gekommen, wenngleich heute noch nicht zu erkennen ist, ob das 
Ergebnis dieser Entwicklung bereits etwas Endgültiges darstellt. 

Die Überreste der einheimischen Elektroindustrie sind in derselben Weise, 
wie es auch bei den übrigen Industrien der Fall ist, zu regional gegliederten 
Elektrotrusts zusammengefaßt. Der Wiederaufnahme der Produktion in einiger- 
maßen normalen Bahnen stehen jedoch fast unüberwindliche Schwierigkeiten 
entgegen, insbesondere Mangel an Rohstoffen, modernen Werkzeugmaschinen 
und qualifizierten Arbeitskräften. Es kommt hinzu, daß infolge der Zerrüttung 
der Verkehrsverhältnisse die Ernährungsmöglichkeit größerer Industriearbeiter- 
massen sowie der Absatz der Produkte auf größere Entfernungen kaum durch- 
führbar ist. Diese letzteren Schwierigkeiten, die, soweit sich aus den wider- 
sprechenden Nachrichten erkennen läßt, zum Wiedererliegen der aufgenommenen 
Produktion größeren Stils geführt haben, hemmen auch hauptsächlich die Ein- 
fuhr. Zusammenfassend kann man sagen, daß trotz des zu beobachtenden Fort- 
schritts der inneren Konsolidierung eine eigene Produktion nennenswerten 
Umfanges nicht bestanden hat und Rußland auch als Absatzgebiet für die aus- 
ländische Elektroindustrie keine entscheidende Rolle gespielt hat. Soweit über- 
haupt Geschäfte mit dem Auslande zustande gekommen sind, können sie eigent- 
lich nur als Gelegenheitsgeschäfte bezeichnet werden (ETZ 697, 737, 857, 974, 
1250 — EKB 6 — ERw 90/548; 91/429). 

Skandinavien. Die Wirtschaftslage der nordischen Staaten war ebenso 
wie die Hollands und der Schweiz außerordentlich gedrückt, wenngleich eine 
gewisse Besserung gegenüber dem Tiefstande von 1921 zu bemerken war. Unter 
dieser Entwicklung hatte die Elektroindustrie besonders zu leiden, da die valu- 
tarischen Verhältnisse ihre Konkurrenzfähigkeit auf den ausländischen Märkten 
fast völHg ausschalteten (EA 1132, 1313 — ETZ 195). 

Vereinigte Staaten. Die Gesamtlage der Elektroindustrie des Jahres 1922 
ist als durchaus günstig zu bezeichnen; obgleich zwar in bezug auf Produktion 
und finanziellen Nutzen die Rekordzahlen der Hochkonjunktur von 1920 nicht 
erreicht sind, steht es doch um 50% über dem Ergebnis des Vorjahres. Dies ist 
um so mehr zu beachten, als die erste Hälfte des Jahres unter dem Einfluß des 
großen Bergarbeiterstreiks mit seinen weitgehenden Rückwirkungen auf das 
ganze Wirtschaftsleben stand und das günstige Ergebnis somit hauptsächlich 
in der zweiten Hälfte des Jahres erreicht wurde. Wie in diesen Punkten des 
Wechsels der Konjunktur zwischen Beginn und Ende des Jahres, bietet die 
amerikanische Elektroindustrie auch im übrigen das genau entgegengesetzte 
Bild wie die Deutschlands : Völlige Rohstoffsiclierung, Kapitalüberfluß und innere 
Fortentwicklung auf dem Wege der Rationalisierung der Arbeit und damit 



— 26 — 



Steigerung der Produktivität. Es ist weiter im Vergleiche mit Deutschland zu 
beachten, daß die Kaufkraft des inländischen Marktes außerordentlich gestiegen 
ist, der bei Rückgang der Ausfuhr mehr als die gesamte Mehrproduktion des 
Jahres 1922 gegenüber 1921 aufgenommen hat. Hatte Deutschland bisher in- 
folge der Spanne zwischen der inländischen und der ausländischen Kaufkraft 
der Mark rein kommerziell einen Vorsprung vor Amerika, der die sonstigen 
Schwierigkeiten im internationalen Handel mehr als ausglich, so rückt heute 
die bange Frage näher, wie sich der Wettbewerb der beiden Länder bei der zu- 
nehmenden Einschränkung dieses für Deutschlands Ausfuhr günstigen Faktors 
gestalten wird (ETZ 21, 195, 283, 650, 827, 855 — EWd 79/428, 776, 1264). 

Argentinien. Auf dem argentinischen Markt hat sich der Wettbewerb 
zwischen der deutschen, englischen und amerikanischen Industrie verschärft. 
Während Deutschland die vor dem Kriege besessene Vorherrschaft wieder zu 
erlangen trachtet, sind die Vereinigten Staaten bemüht, ihre während des 
Krieges durch den Fortfall der deutschen Einfuhr erlangte Position zu halten. 
Erschwert wird die Geschäftslage dadurch, daß die Aussichten der während des 
Krieges entstandenen bzw. erweiterten einheimischen Industrien sehr unklar 
sind, insbesondere da die Deckung ihres Kapitalbedarfes bei der derzeitigen 
wirtschaftlichen Lage des Landes mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. 
Im allgemeinen hat die deutsche Elektroindustrie auf diesem Markt recht er- 
folgreich gearbeitet (ERw 90/65, 641 — EWd 79/724, 831). 

Brasilien und Mittel^merika. In BrasiHen, Mexiko, Kuba, Chile und Uruguay 
sowie in den sonstigen mittel- und südamerikanischen Staaten liegen die Ver- 
hältnisse ähnhch wie in Argentinien. Die zweifellos großen Aussichten, die die 
Struktur der Länder für die Einfuhr elektrotechnischer Erzeugnisse bietet, 
werden stark eingeengt durch den allgemeinen Kapitalmangel, der der wirt- 
schafthchen Hebung von Landwirtschaft, Bergbau und Industrie dieser Länder 
hinderlich entgegensteht. 

Unter dem Gesichtspunkt des Wettbewerbes der deutschen und amerikani- 
schen Industrie auf diesen Märkten kann man in großen Zügen sagen, daß in 
Chile, Uruguay und Guatemala der deutsche, in BrasiHen, Mexiko, Kuba und 
Panama der amerikanische Einfluß dominierend ist (EA 507, 725 — EWd 79/724, 
831). 

Japan. Die unter dem Drucke der Kriegserfordernisse stark geförderte 
elektrotechnische Industrie hat sich weiter recht günstig entwickelt und auch auf 
Gebiete ausgedehnt, die infolge der technischen Schwierigkeiten bisher nicht 
in Angriff genommen waren. Da jedoch die Entwicklung der übrigen Industrie- 
zweige in derselben günstigen Weise fortgeschritten ist und die Regierung große 
Tatkraft auf dem Gebiete der Elektrifizierung des Landes entwickelt, ist Japan 
nach wie vor eines der wichtigsten Betätigungsfelder der ausländischen Industrien, 
von denen Amerika und England die Vorherrschaft besitzen (ETZ 1488 — 
ERw 91/605 — EWd 80/476). 

China. Wie in den Vorjahren ist die Industrialisierung Chinas zwar sehr 
langsam, aber doch stetig weiter vorgeschritten. Es ist bemerkenswert, daß 
die einheimische Elektroindustrie, die zwar noch in den Anfangsstadien steckt 
und insbesondere in Glühlampenfabrikation besteht, bereits in den Vereinigten 
Staaten trotz hoher Einfuhrzölle als Wettbewerb aufgetreten ist. Für die aus- 
ländische Industrie bot China ein nicht ungünstiges, jedoch sehr unsicheres 
Arbeitsfeld, dessen Bearbeitung durch die territoriale Zerstreutheit und die fi- 
nanzielle Schwäche der Industrie erschwert wird. Als Einfuhrländer elektro- 
technischer Erzeugnisse kommen insbesondere Japan, England und die Ver- 
einigten Staaten in Frage; daneben ist jedoch Deutschland zunehmend bemüht, 
die durch den Krieg verlorenen Stützpunkte wiederzugewinnen (EA 304 — 
ETZ 516, 1172 — ERw 91/116 — EWd 80/476 — Board of Trade Journal 
109/90).^ 

Indien. Die Elektrifizierung des Landes, die finanziell von England stark 
unterstützt wird, ist nicht unbeträchtlich weiter vorgeschritten, so daß der 



— '27 — 



Bodai'f an elekirotochnischcn Erzeugnissen in stetigem Steigen begriffen ist. 
Als Lieferanten kommen jedoch fast ausschließlich enghsche Firmen in Frage; 
daneben sind die Vereinigten Staaten mit Erfolg bemüht, insbesondere durch 
Kapitalbeteiligung bei der einheimischen Industrie, sich hier ein aussichtsreiches 
Arbeitsfeld zu sichern (Ein 88/222 — EWd 80/476). 

Neuseeland. Der Ausbau der Wasserkräfte ist weiter vorgeschritten, dem- 
entsprechend ist auch die Einfuhr elektrotechnischer Artikel gewachsen. Den 
Hauptanteil der Einfuhr hat England, z. T. auch die Vereinigten Staaten und 
Schweden. Für Deutschland kam Neuseeland nicht in Betracht, da ein Einfuhr- 
verbot für deutsche elektrotechnische Erzeugnisse bestand (ERw 91/7 y6 — 
EWd 80/476). 

Australien. Die einheimische Elektroindustrie hat sich recht günstig ent- 
wickelt; es ist bemerkenswert, daß sie bereits zu exportieren begonnen hat. 
Infolge der steigenden Industrialisierung des Landes hat sich der Bedarf elektro- 
technischer Erzeugnisse gehoben (ETZ 165 — ERw 90/475, 856 — EWd 80/476). 



Technische Vorschriften und Normen. 

Von Generalsekretär P. Schirp. 

Normen für Spannungs- und Stromstufen. Dem Beispiele Deutschlands 
folgend, haben sich mehrere Länder mit der Aufstellung von Reihen für Normal- 
spannungen befaßt. Eine Übereinstimmung der Spannungsreihen der einzelnen 
Länder ist bisher jedoch noch nicht herbeigeführt worden. Die Schweiz hat 
bisher Spannungsreihen für Hochspannung festgelegt (BSEV 196, 201, 253, 
326, 424). — Von Frankreich liegen Vorschläge vor für die Normung von Span- 
nungen von Dreiphasenleitungsnetzen, in denen die einzelnen Spannungen nach 
einer geometrischen Reihe abgestuft sind, wobei auf die bestehenden Netz- 
spannungen Rücksicht genommen worden ist (RGE 11/926). — Vorschläge für 
Spannungsbemessung liegen ferner vor aus den Vereinigten Staaten, wo für die 
Kraftübertragung verschieden hoher Leistungen und Entfernungen vier Haupt- 
gruppen unterschieden werden, deren Spannungen mit bestimmten Unter- 
gruppen einheithch festgelegt werden sollen (EWd 76/916). — In Deutschland 
sind Vorarbeiten im Gange für die Normung der Stromstufen in der Elektro- 
technik. Endgültige Beschlüsse hierüber liegen jedoch noch nicht vor (ETZ 
198, 928). 

Normen des VDE. Eine Reihe wichtiger Arbeiten fand im Jahre 1922 ihren 
Abschluß. Die Kommission für Drähte und Kabel hat eine geänderte Fassung 
der Normen für isolierte Leitungen in Starkstromanlagen herausgegeben (ETZ 
701, 1462). Eine vollständige Umarbeitung haben die bisher gültigen Normen 
für Bewertung und Prüfung von el. Maschinen und Transformatoren gefunden, 
die in zwei Arbeiten geteilt worden sind »Regeln für die Bewertung und Prüfung 
von el. Maschinen« (ETZ 357, 657) und »Regeln für Bewertung und Prüfung 
der Transformatoren« (ETZ 323, 666). — Neu aufgestellt sind »Regeln undNormen 
für Anlasser und Steuergeräte«, die früher den Vorschriften für Schaltapparate 
angeghedert waren (ETZ 366, 672). — Von der Kommission für Meßgeräte wurden 
Regeln für Meßgeräte herausgegeben (ETZ 92). — Die bisher bestehenden sieben 
Arbeiten, die das Gebiet der Lichttechnik betreffen, wurden durch eine neue 
ersetzt: Licht, Lampen, Beleuchtung (ETZ 405). Hieraus ist besonders er- 
wähnenswert, daß für die Zukunft an Stelle der Bewertung der Lampen nach 
der Lichtstärke (HK) eine solche nach dem Lichtstrom (Lm) gefordert wird. 
Auf dem Gebiete der Installationsmaterialien wurden nur geringfügige Änderungen 
der bestehenden Vorschriften vorgenommen (ETZ 596). — Es erfolgte ferner 
die Bekanntgabe eines Entwurfes zu Richtlinien für den Aufbau von Dreh- 
schaltern und zweipoligen Steckvorrichtungen auf und unter Putz bis 6 A 250 V 
für Wohn- und Arbeitsräume, der jedoch noch nicht endgültig angenommen 



— 28 — 



worden ist (ETZ 597). — Zu den am 1. Oktober 1921 in Kraft getretenen Regeln 
und Normen für El. -Zähler wurden Abänderungen und Berichtigungen vor- 
genommen (ETZ 657, 1369). — Ebenfalls erfuhren eine Änderung die Prüfvor- 
schriften für el. Isolierstoffe (ETZ 446). — Die bisher bestehenden Normen und 
Vorschriften auf dem Gebiete der Porzellanisolatoren wurden übersichtlich 
zusammengestellt (ETZ 27). — Neu herausgegeben wurden Richtlinien für die 
Prüfung von Hängeisolatoren (ETZ 1347). — An den Bergwerksvorschriften 
wurden ebenfalls umfangreiche Änderungen vorgenommen (ETZ 525). Ihnen 
wurden Leitsätze für Bagger und zugehörige Bahnanlagen in Bergwerksbetrieben 
über Tage angegliedert (ETZ 527J. Die Kommission für Errichtungs- und 
Betriebsvorschriften, die für die beiden letztgenannten Arbeiten zuständig ist, 
hat ferner Merkblätter für die Errichtung el. Starkstromanlagen in der Land- 
wirtschaft herausgegeben (ETZ 976). Notwendige Änderungen mußten an den 
Normen für Starkstromfreileitungen ausgeführt werden (ETZ 700), desgleichen 
an den normalen Bedingungen für den Anschluß von Motoren an öffenthche 
EWe (ETZ 700). 

Von sonstigen Arbeiten sind noch zu erwähnen die Regeln für Prüfung und 
Bewertung von Handbohrmaschinen (ETZ 486, 700). 

Auf dem Gebiete der Fernmeldetechnik wurden für die bisher gültigen 
Leitsätze für die Errichtung el. Fernmeldeanlagen Regeln herausgegeben (ETZ 
561, 744). — Für galvanische Elemente, und zwar Zink-Kohle-Braunstein-, 
sind erstmalig Normen herausgegeben worden (ETZ 487). Ferner sind Sicher- 
heitsvorschriften für Hochfrequenztelephonie in Verbindung mit Hochspannungs- 
anlagen neu geschaffen worden (ETZ 445). 

Eine Reihe von Arbeiten ist in Angriff genommen, ein Abschluß ist jedoch 
noch nicht erzielt worden für: Leitsätze über Schutzerdung in Hochspannungs- 
anlagen (ETZ 557, 744). — Normenblätter für Kabelgarnituren, sowie Vorschläge 
zu Schaltzeichen und Schaltbildern. — Zu verschiedenen Arbeiten, die in früheren 
Jahren fertiggestellt sind, sowie zu einer Reihe der vorgenannten Anlagen 
(BSEV 37), wurden von den Kommissionen umfangreiche Erläuterungen auf- 
gestellt. 

Schweiz. Aus der Schweiz liegen besonders bemerkenswerte Mitteilungen 
vor über die Revision der Vorschriften über die el. Anlagen, sowie über Bahn- 
kreuzungen (BSEV 382). 

Belgien hat Normen für isolierte Drähte und Kabel veröffentlicht (RGE 
12/288). 

Frankreich. Der Frage der Typung wendet man in Frankreich neuerdings 
besondere Aufmerksamkeit zu (RGE 11/894). — Es hegt jetzt auch die endgültige 
Fassung der französischen Normen für Hochspannungsisolatoren vor (RGE 
11/362), die, vergHchen mit den deutschen Normen und Prüfvorschriften 
weniger scharfe Bestimmungen enthalten. Bemerkenswert sind noch Veröffent- 
Hchungen über Leitungen (RGE 12/285) und Lampen (RGE 12/277), sowie über 
eine beabsichtigte Normung von Konstruktionsteilen (RGE li/769). 

Spanien. Es sollen demnächst Normen für Meßgrößen mit den Grundeinheiten 
Ampere und internationales Ohm zur Einführung gelangen (EWd 10. 12. 1921). 

Amerika. Starker berichtet über eine notwendige Normung des Elektro- 
motors (EWd 76/919). Es beschäftigt sich ferner die amerikanische el. Industrie 
mit der Frage der Angleichung der Motoren an ausländische Normen, um 
Maschinen zu erhalten, die den Vorschriften des europäischen Ausfuhrhandels 
entsprechen (Goal Age 6. 10. 21). 



A. Elektromechanik 



II. Blektromaschinenbau. 

Allgemeines. Von Direktor Dr. Iwan Döry, Chemnitz. — Gleictistrom- 
maschinen. Von Direktor Dr. Iwan Döry, Chemnitz. — Wechselstromerzeuger 
und Synchronmotoren. Von Dr.-Ing. Franz Hillebrand, Berlin. — Induktions- 
motoren. Von Oberingenieur Friedrich Kade, Kiel. — Wechselstrom- 
Kommutatormotoren. Von Oberingenieur Dr.-Ing. Moritz Schenkel-, Berlin. — 
Drehumformer und Gleichrichter, Elektromagnete, Transformatoren. Von 
Privatdozent Dr. Max Breslauer, Berlin. — Maschinenmessungen. Von 
Oberingenieur L. Schüler, Berlin. — Betrieb- Regelung, Parallelbetrieb, Ein- 
und Ausschalter (Verfahren). Von Oberingenieur L. Schüler, Berlin. — Anlasser, 
ReguUerschalter, Belastungswiderstände und Widerstandsmaterial. Von Ober- 
ingenieur Christian Krämer, Berlin. 

Allgemeines. 

Von Direktor Dr. Iwan Döry. 

Leistungen des Elektromaschinenbaues. Während der deutsche Elektro- 
maschinenbau durch den Erfolg der 62500-kVA-Dampfturbinengeneratoren 
des Goldenbergwerks, in dem neuerdings 2 Turbogeneratoren für je 50000 kW 
zur Aufstellung gelangen (EuM 140), seine führende Stellung im Bau großer 
schneilaufender Einheiten erwiesen hat, ist die amerikanische Industrie dank 
dem Reichtum der Wasserkräfte ihres Landes in der Entwicklung großer Wasser- 
turbinengeneratoren vorangeeilt. Barnes und Bownes (JAI 459) beschreiben 
einen Generator für 45000 kVA, 12 kV, 187,5 U/min, 25 Per/s, der in der Wasser- 
kraftzentrale in Ontario aufgestellt werden soll (vgl. S. 35). Ständer-Außendurch- 
messer 7460 mm, Ankerdurchmesser 5500 mm, Gesamtgewicht mit Erregermaschine 
625 t, Wirkungsgrad 97,75%, Kühlluftbedarf 560 m^/min. Dem Bau erheblich 
größerer Einheiten steht übrigens praktisch nichts im Wege. Tatsächlich hat die 
Niagarafall- Gesellschaft inzwischen einen Generator für 65000 kVA in Auftrag 
gegeben. — Die Generatoren des norwegischen Wasserkraftwerks am Glom- 
fjord für 20000 kVA, 15 kV, 25 Per/s, 300 U/min, beschreibt Troeltsch (ETZ 
1405). Whi taker (EuM 309) faßt die Gesichtspunkte für die Bemessung 
großer Einankerumformer für hohe Spannungen zusammen und beschreibt 
einen Einankerumformer für 1200 kW, 1500 V. 1500 V lassen sich in einem 
Anker bis zu 33 Per/s bauen. Bei höheren Frequenzen muß man 2 Einheiten 
von 750 V in Reihe schalten oder einen Motorgenerator wählen. Die Teilung 
empfiehlt sich aber nur für Leistungen über 1200 kW. 3000 V Gleichstrom werden 
am besten in Motorgeneratoren umgeformt. Drehstromgeneratoren bis 3000 kW 
und Motoren bis 10000 kW sind selbst bei geringen Drehzahlen nicht ungewöhn- 
lich. — Di6 Ausführung eines Stahlwerkmotors von 6000 kW bei 75 U/min 
ist nach Angaben Lammes (ETZ 1105) zurzeit vielleicht das äußerste. Die 
mechanischen überwiegen dabei die el. Rücksichten — Price und S kinner 
(EuM 466) beschreiben die am Niagarawasserkraftwerk vor kurzem aufgestellten 
Einphasentransformatoren für 25 Per/s, 15000 kVA. Es sind Manteltypen mit 



— 30 — 



Scheibenwicklung und Wasserkühlung. Drei niederspannungsseitig in Dreieck 
geschaltete Einphasentransformatoren ergeben hochspannungsseitig in Stern 
geschaltet HO kV. Ihr Wirkungsgrad beträgt 98,7%. —W. Dann (EWd 78/1063) 
beschreibt Einphasentransformatoren von 16667 kVA für 127 kV. Einen Prüf- 
transformator für 350 kV, 300 kVA beschreiben, insbesondere mit Rücksicht 
auf die Verteilung des el. Feldes, Massot und Bunet ((EuM 483). Über die 
Grenzleistungen von Gleichstrommotoren ohne Wendepole berichtet W. Kum- 
mer (BSEV 394) und über die Grenzleistung des Einphasenbahnmotors Döry 
(EuM 145). 

Normung. Der VDE veröffentUcht (ETZ 357, 651) Regeln für die Bewertung 
und Prüfung el. Maschinen (REM) und für die Bewertung und Prüfung von 
Transformatoren (RET) (ETZ 323, 666) mit Begriffserklärungen und Bestimmun- 
gen über Betriebsart, Erwärmung, Überlastung, Kommutierung, Isolierfestig- 
keit, Wirkungsgrad, Spannung und Spannungsänderung, Drehzahl, Drehsinn, 
Schild und Toleranzen el. Maschinen bzw. Kurzschlußfestigkeit, Schaltart und 
Parallelbetrieb von Transformatoren (s. S 27). — Leyerer (ETZ 550) erläutert 
die vom VDE herausgegebenen Normenblätter für Gleichstrommotoren, die 
Angaben über die el. Ausführung der Motoren, ihre Typenreihen und technische 
Daten enthalten. Blanc und Zederbohm (ETZ 554) besprechen in ähnlicher 
Weise die vom VDE herausgegebenen Normenblätter für Drehstrommotoren. 
Kornfeld (EuM 509) berichtet über die Gewichte und Verluste ganzer Typen- 
reihen von Drehstrom- und Einphasentransformatoren und Souillie (RGE 
12/213) vergleicht die Leistungen el. Maschinen, für die er die auf einen Pol 
zurückgeführte Leistung einführt, mit Hilfe logarithmischer Maßstäbe. 

Theorie und Berechnung. Emde (EuM 557) ergründet den von Görges 
entdeckten Zusammenhang zwischen der Verteilung des Magnetfeldes im Luft- 
spalt und der Verteilung der Durchflutung der Wickelköpfe von Mehrphasen- 
maschinen. — Das magnetische Feld in den Lufträumen el. Maschinen ist Gegen- 
stand einer Abhandlung von R. Richter (AE 11/85), die die Aufzeichnung 
ebener Feldbilder und ihre schnelle und sichere rechnerische Verwertung zeigt. 
Zahlreiche Beispiele und Feldbilder erhellen die Vorteile der neuen Methode. — 
Stiel (EuM 358) berechnet die Kraftflußverteilung im Luftspalt und in den 
Zähnen el. Maschinen, deren genutetem Teil eine ungenutete Polfläche gegen- 
übersteht und leitet eine neue Formel für den äquivalenten Luftspalt ab. Der- 
selbe Verfasser (BSEV 9 — EuM 380) untersucht die magn. Felder el. Maschinen 
mittels des von Görges aufgestellten Durchflutungsdiagrammes. An Stelle der 
Geschwindigkeit des Drehfeldes, die nur für ein während seiner Drehung unver- 
änderliches Drehfeld, also praktisch niemals sinnvoll ist, wird die mittlere Winkel- 
geschwindigkeit des Drehfeldes eingeführt und näher definiert. — Fritze (EuM 
368) untersucht die Verzerrung der Feld-, Spannungs- und Stromkurven des Dreh- 
strommotors und ihre von Oberdrehfeldern herrührenden Ursachen, die auf die 
Anordnung der Wicklung, auf die Nutung von Ständer und Läufer und auf 
die durch sie entstehenden Schwankungen der Leitfähigkeit und der Änderung 
der Permeabihtät zurückzuführen sind. Oszillographische Messungen an mehreren 
Versuchsmotoren ergänzen die Untersuchung. — Stiel (EuM 208, 247) weist an 
Hand oszillographischer Aufnahmen nach, daß die mit Gleichstrom, Einphasen- 
strom und Drehstrom erregten Felder grundsätzhch gleicher Natur sind, so daß 
sich auch die Eigenschaften des Drehfeldes aus der einfachen Gleichstrom- und 
Wechselstromerregung ableiten lassen. — Emde (EuM 301) zeigt, wie man 
schnell und übersichtHch zu den von ihm eingeführten Funktionen kommt, 
die bei der Betrachtung des Problems der einseitigen Stromverdrängung jetzt 
allgemein gebräuchhch sind. Bemerkenswert ist die Einfachheit seiner Rechnung, 
die freilich ausreichende mathematische und physikalische Schulung voraus- 
setzt. Auf den Grund der Vorgänge dringt Emde (EuM 409) mit der Frage: 
»Wie wird in einem Transformator eine EMK induziert ?« Die überlieferte Vor- 
stellung vom Induktionsvorgang, daß eine EMK in einer Windung erst entsteht 
und daß das el. Feld in der Umgebung der Windung nur durch die el. Ladung 



— 31 — 



bestimmt sei, weist er als unhaltbar nach. Was die Schwankungen des magn. 
Feldes an erster Stelle verursachen, sind die unerwünschten Wirbelströme im 
Kisen. Alles weitere ist im wesentlichen ein el. Vorgang; das magn. Feld ist dabei 
nebensächlich. Die Wirbelströme spielen durchaus nicht die passive Rolle, die 
die überlieferte Vorstellung ihnen zuweist. Durch ihren ohmschen Spannungs- 
verlust erregen sie das induzierte el. Feld. Für die Induktionswirkungen bildet 
dieses el. Feld die physikalische Brücke vom Eisenkern zur Wicklung. Nicht 
von der Wicklung geht das induzierte el. Feld aus, sondern von den Eisenblechen. 
— Dellenbaugh (EWd 80/1158) berechnet das günstigste Verhältnis von 
Zahnbreite zu Nutweite. — Deschmann (EuM 277) untersucht den Einfluß 
der Läufererregung el. Maschinen auf den Energieumsatz. — Gl. Schenfer 
(EuM 397) deckt eine neuartige Ausgleichserscheinung im Gleichstromkreis 
parallel arbeitender Einankerumformer auf, die von ungleicher mechanischer 
Belastung herrührt und zu Wechselströmen im Kollektorstromkreis führen 
kann. — Dudley (ETZ 1212 nach ElJl 19/31) gibt eine anschauliche Darstellung 
der bekannten Bedingungen für das Auftreten einseitiger magn. Zugkräfte und 
bespricht Wicklungsanordnungen, die eine stärkere Ungleichheit der Flußver- 
teilung nicht aufkommen lassen, weil sie Ausgleichströme ermöghchen, die die 
Flußverteilung beeinflussen. — Siegel (EuM 1) behandelt einheitlich den all- 
gemeinen Transformator, der die Grundform vieler el. Maschinen bildet, des 
technischen Transformators und der Drehfeldmaschine einschließlich der Kollek- 
tormaschine, die alle Transformatoren sehr starrer Kupplung sind, wenn man 
darunter das Verhältnis des gesamten Flusses zum gemeinsamen Fluß versteht. 
Am starrsten ist die Kupplung beim technischen Transformator, am schwächsten 
bei der Drehfeldmaschine. — Benischke (EuM 73) behandelt Transformatoren 
und Synchronmaschinen auf einheithcher Grundlage und Genkin (RGE 11/683, 
733) versucht auf Grund der Poti er sehen Querfeldtheorie für alle el. Maschinen 
eine einheitliche Theorie und eine allgemeine Gleichung aufzustellen, die die 
Gleichstrommaschine, den Transformator, die Einphasenmaschine und die 
Drehfeldmaschine mit und ohne Kollektor umfaßt. — Emde (ETZ 1430) schlägt 
vor, die als Essonsche Konstante bekannte Vergleichszahl für die Belastbar- 
keit verschieden großer el. Maschinen passend zu normieren, um die bisher 
möglichen Mißdeutungen auszuschließen. Die Vergleichszahl erhält dann einen 
klaren anschauhchen Sinn und bedeutet den mittleren Drehschub auf der Anker- 
mantelfläche. Sie mißt nicht eine Raumausnutzung, sondern eine Oberflächen- 
ausnutzung. Die Angriffsstellen der Drehkräfte sind bei einem Nutenanker 
hauptsächlich die Nutenwände. Bei der Berechnung des mittleren Drehschubs 
kann man diesen verwickelten Verhältnissen aus dem Wege gehen, wenn man 
die Kräfte durch die fiktiven Spannungen darstellt. Ihre Bedeutung und ihre 
Beziehung zu den elastischen Spannungen wird erklärt und die Berechnung 
der wirklichen Kräfte aus den fiktiven Spannungen gezeigt. 

Erwärmung. Im Anschluß an eine frühere Arbeit gibt 0. Böhm (ETZ 810) 
eine Übersicht über die wichtigsten Ergebnisse zur Vorausberechnung der Er- 
wärmung. Die Wirkung der Luftschhtze ist trotz der schlechten Querleit- 
fähigkeit der beklebten Bleche recht erheblich. Die Ableitung der Kupferwärme 
besorgen vorzugsweise die Wickelköpfe, insbesondere ihr dem Blechkern un- 
mittelbar benachbartes Stück. Der Einfluß der Isolation der Wickelköpfe ist 
besonders dann bedeutend, wenn zwischen Blech und eingebettetem Kupfer 
kein Wärmeaustausch stattfindet. Die beste Temperaturverteilung ergab sich 
an einem Modell bei Anordnung einer größeren Anzahl von Luftkanälen zu 
beiden Seiten der Maschinenmitte, also nicht in der Mitte selbst. — Fechheimer 
(EWd 80/1145) berechnet den Wärmefluß zwischen Wicklung und Eisenkern. — 
Luke ( JAI 165) untersucht den Einfluß künstlicher Kühlung auf die Erwärmung 
geschlossener Motoren. Während ungelüftete Motoren 80% der Verluste bei 
EinStundenleistung aufspeichern und nur 20% abgeben können, führen geliiftete 
Motoren 30 bis 40% und mehr nach außen ab. Sie werden dadurch gegen Über- 
lastungen empfindlicher. Nach Versuchen können gelüftete Motoren 5,7 (18 kW) 



— 32 — 



bis 3,8 (150 kW) W/kg Motorgewicht dauernd abgeben. Geschlossene Motoren 
leiten 0,2 bis 0,4 W/dm^ für 1 Grad Celsius ab. — Newbury ( JAI 636) berichtet 
über Versuche des amerikanischen Normenausschusses, um den Einfluß der 
Isolationsstärke, der Zusatzverluste und der Eisenkernlänge auf den normierten 
Zuschlag festzustellen, der zur meßbaren Temperatur zuzuzählen ist, um die 
höchste wirkhch auftretende Temperatur zu erhalten. Die untersuchten Maschinen 
ergaben Zuschläge von 6 bis 20 zur meßbaren höchsten Kupfertemperatur. 
Die Zuschläge erwiesen sich von der Kernlänge unabhängig. — Keinath (EuM 
97) beschreibt die Meßmethoden und Fehlerquellen bei der Temperaturmessung 
el. Maschinen während des Betriebs, insbesondere zur Bestimmung der auf- 
tretenden Höchsttemperatur. — Hak (EuM 545) gibt ein neues Hilfsmittel 
zur Ermittlung der Endtemperatur und Zeitkonstante und der Erwärmungs- 
kurve an. — Knorr (ETZ 1032) beschreibt ein graphisches Verfahren zur Be- 
rechnung von Erwärmungsvorgängen, das vom Verlauf der Erwärmungskurve 
nach einer ExponentiaUinie unabhängig ist. — Blanc (ETZ 173) gibt Näherungs- 
gleichungen zur Bestimmung der Aussetzleistung. — Luke (EWd 79/1069) 
gibt eine mit Beispielen belegte Annäherungsrechnung zur Ermittlung der Tem- 
peraturerhöhung aussetzender Betriebe. — Girault (RGE 11/963) erläutert 
an Hand ausführlicher Rechnungen die Ermittlung der Temperaturerhöhung aus 
der Widerstandsänderung. 

Mechanischer Aufbau. Gaze (AEG 249, 281) behandelt die an Generatoren 
gestellten Anforderungen bei direkter Kupplung mit Dampfmaschinen, Vier- 
taktgasmotoren und Dieselmaschinen. Er erörtert die Frage der Schwungrad- 
generatoren und der erforderlichen Schwungmomente und verweist auf die 
Fortschritte im Bau vollständiger Generatorsätze. — Knauer und- Schulze 
(ETZ 1307) beschreiben die bekannten Methoden zur Ermittlung des Trägheits- 
momentes el. Maschinen, die eine Messung an der zusammengebauten Maschine 
gestatten, und geben im Anschluß daran ein neues Verfahren hoher Meßgenauig- 
keit. Zum Auswuchten schnell umlaufender Maschinenteile hat die Friedrich 
Krupp A.-G. ein Verfahren auf rein statischer Grundlage ausgebildet, das mit 
Hilfe einer sog. Schwerpunktwage die genaueste Verlegung des Schwerpunkts 
in die Drehachse gestattet (ETZ 883). — Garsten (ETZ 282) gibt ein einfaches 
Näherungsverfahren zur Bestimmung der kritischen Drehzahl. — Über Unter- 
suchungen von Schwingungserscheinungen an Turbodynamos berichtet Geiger 
(ZDI 437) und beschreibt den benutzten Vibrograph, das Meßverfahren, sein 
Ergebnis und die zur Beseitigung der Schwingungen getroffenen Maßnahmen. 
Dabei zeigt sich, daß den Fundamentschwingungen eine große Bedeutung 
zukommt. Uber die Vorausberechnung der dabei auftretenden Schwingungs- 
vorgänge berichtet Geiger in einer besonderen Abhandlung (ZDI 667). — Den 
Einfluß der Drahtumspinnung auf Kosten der Leistung einer Maschine gibt 
Schüler (ETZ 7) in anschaulicher Weise an. — S. P. Smith (ETZ 888) behandelt 
die Polradkonstruktion schnellumlaufender Wechselstromgeneratoren für Wasser- 
turbinen und gibt eine Auswahl der üblichen Polbefestigungsarten. — Behr 
(ETZ 649) hebt die Vorteile der Rollenlager für Bahnmotoren und namentlich 
die erzielten Ersparnisse an Arbeit und Schmiermittel hervor. 



Gleichstrotn-IVlaschinen. 

Von Direktor Dr. Iwan Döry. 

Große Leistungen. Berichte über größere Einheiten als im Vorjahr (rund 
6000 kW) liegen in diesem Jahre nicht vor. — Ewers (AEG 160) beschreibt 
einen Gleichstrom- Reversier-Walzwerksmotor für 3700 kW Dauerleistung und 
11300 kW Anzugsleistung, 1500 V, 65 U/min. Die Drehzahl kann durch Feld- 
schwächung auf 170 U/min erhöht werden, Anzugsdrehmoment 220 tm. — Für 
den Antrieb durch Wasserturbinen bauten die Siemens- Schuckertwerke 2 Gleich- 



strommascliinen für 6375 kW, 15000 A, 425 V, 150 U/min für elektrochemisclien 
Botrieb (ETZ 1293). — Ewers beschreibt (yVEG 88) eine Dynamo Für 4 kV für 
Zwecke der drahtlosen Telegraphie. Es ist eine vierpolige Wendepolmaschine 
für 30 kW Stundenleistung bei 1100 U/min. Der Anker hat 2 getrennte Wicklun- 
gen und 2 in Reihe geschaltete Kollektoren. Die Bürsten sind so angeordnet, 
daß bei Funkenbildung am Kollektor der Lichtbogen an den ablaufenden Bürsten- 
kanten % des Kollektorumfangs zu durchmessen hat. — W. Kummer (BSEV 
394) entwickelt Beziehungen über die Grenzwerte von Leistung und Drehzahl 
sparsam bemessener Gleichstrommaschinen, die noch ohne Anwendung von 
Wendepolen eine befriedigende Kommutierung aufweisen. Von der Essonschen 
Beziehung zwischen Leistung und Ankervolumen {V) ausgehend, entwickelt 
Kummer die Beziehung 

Vn^ = c, 

in der c ein Geschwindigkeitskoeffizient ist und der Forderung der höchst- 
zulässigen Fliehkraft je Masseneinheit am Ankerumfang Rechnung trägt und für 
4 Typenreihen, die als Langsamläufer, Normalläufer, Schnelläufer und Expreß- 
läufer bezeichnet werden, die Werte 10^, 10^^, 10^^ und lO^* ^^t. Für diese 
4 Typen ergeben sich folgende Grenzleistungen und Grenzdrehzahlen, bei deren 
Überschreitung ohne Wendepole befriedigende Kommutierung nicht mehr er- 
halten werden kann, es sei denn, daß ein größeres Ankervolumen verwendet 
wird, als es Erwärmungsrücksichten erfordern, und zwar: 
Langsamläufer 2170 kW Grenzleistung bei 88,8 U/min Grenzdrehzalil, 

Normalläufer 906 kW » » 292,8 

Schnelläufer 461 kW » » 870 

Expreßläufer 177 kW » » 2706 

Theorie und Berechnung. Stiel (BSEV 9) untersucht unter vereinfachenden 
Annahmen das Feld im Luftspalt bei Vernachlässigung der Nuten und der 
Sättigung auf graphische Weise und R. Richter (AE 11/85) verwendet das 
Lehmann sehe Verfahren zur schnellen und sicheren Berechnung der von der 
Durchflutung des Ankers und der Erregung herrührenden Felder im Luftraum, 
zur Berechnung des Wendepolfeldes, des resultierenden Feldes und des idealen 
Polbogens. — Rüdenberg (ETZ 469) untersucht die Erregungszeit und Zeit- 
konstante magnetisch gesättigter Gleichstromkreise. — Homolatsch (ETZ 1063) 
gibt ein graphisches Verfahren zur Ermittlung des Feldschwächungsgrades. 
Zur Theorie der Stromwendung weist Walsemann (ETZ 1333) nach, was an 
sich bekannt ist, daß die Stromwendung durch zweckmäßige Bemessung der 
Bürsten verbessert werden kann, und glaubt, durch Verwendung von Bürsten mit 
dreieckigen und trapezförmigen Querschnitten Wendepole entbehrlich machen zu 
können. — v. Stritzl (ETZ 781) berechnet die Erregung von Gleichstrom- 
maschinen mit Hilfe nomographischer Tafeln und entwirft (AE 11/21, 40) eine 
Rechentafel für die Typen einer Gleichstrommaschinenreihe, deren Haupt - 
abmessungengegeben sind. 

Erwärmung. Osborn (ETZ 681) gibt an Hand von Beispielen eine neue 
Methode zur Bestimmung der Aussetzleistung gekapselter Gleichstrom- Reihen- 
schlußmotoren und Bethge (AEG 157) mahnt im Anschluß an vergleichende 
Versuche über die Erwärmung gelüfteter Gleichstrom-Bahnmotoren zur Vorsicht 
bei der Wahl gelüfteter Motoren, weil sie Belastungsschwankungen gegenüber erheb- 
lich empfindUcher sind, als nichtgelüftete, geschlossene Motoren. Das kommt daher, 
daß der gelüftete Motor nicht nur weniger Material hat und deshalb weniger Wärme 
aufspeichern kann, sondern daß er auch noch eine kleinere Oberfläche als der 
gekapselte Motor hat. Die Dauerleistung des gelüfteten Motors muß deshalb 
j'cichlicher gewählt werden als der mittleren Dauerbeanspruchung des Betriebs 
entspricht, damit er auch den vorübergehenden Überlastungen bei starkem 
Verkehr ohne Überschreitung der zulässigen Temperaturgrenzen gewachsen ist. 
Beispiele für den Temperaturverlauf zeigen den schnelleren Temperaturanstieg 
des gelüfteten Motors. 

Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 3 



— 34 — 



Bauart. Über die für direkte Kupplung von Gleichstromgeneratoren mit 
Dampfmaschinen, insbesondere im Parallelbetrieb, zu beachtenden Gesichts- 
punkte und über die Bemessung des Schwungmomentes berichtet Gaze (AEG 
257). — Smith (ETZ 1011) beschreibt ein neues Verfahren zur Erzeugung hoch- 
gespannten Gleichstroms, das Wechselstrom mit Hilfe ruhender Kollektoren 
und synchron umlaufender Bürsten in Gleichstrom verwandelt. Die zuerst 
gebaute Maschine für 400 kW hatte 8 Kollektoren zu 12,5 kV in Reihe, ergab 
also 100 kV. Eine Maschine für 2000 kW mit 95% Wirkungsgrad war 15 Monate 
in Betrieb. 



Wechselstromerzeuger und Synchronmotoren. 

Von Dr.-Ing. F. Hillebrand. 

Arbeiten allgemeinen Inhalts. In dem laufenden Berichtsjahr finden sich 
wenig bemerkenswerte Bearbeitungen der allgemeinen Theorie der Wechsel- 
stromerzeuger. Blondel (RGE 12/203, 235) erklärt an Hand seiner früher 
entwickelten Theorie der Mehrphasen- Synchronmaschinen die Darstellung der 
charakteristischen Wechselstromgrößen in Diagrammform und in Polarkoordi- 
naten und entwickelt u. a. die Bedingungen für den Parallelbetrieb mehrerer 
Maschinen und Ausdrücke für das synchronisierende Moment bei Berücksichtigung 
der Hysterese und der Wirbelströme. — G. L. Stokvis (RGE 12/619, 661) 
beschäftigt sich mit der Wirkung der unsymmetrischen Belastung von Drei- 
phasengeneratoren. Die Ankerrückwirkung kann bei "solcher Unsymmetrie 
bekanntlich als eine Überlagerung der Rückwirkung eines symmetrischen Drei- 
phasensystemes und eines Einphasensystemes aufgefaßt werden. Das ent- 
sprechende einphasige Wechselfeld läßt sich in ein rechtsläufiges und in ein links- 
läufiges Drehfeld zerlegen, das den Induktor mit der zweifachen Netzfrequenz 
schneidet. Der Strom mit zweifacher Frequenz erzeugt wiederum im Ständer 
eine Spannung von der dreifachen Grundperiodenzahl. Dieser dritten Harmoni- 
schen wird von Stokvis eine stark übertriebene Bedeutung beigelegt. — Bethe- 
nod (RGE 12/765) zeigt die graphische Darstellung des Spannungsabfalles bei 
konstanter Erregung und variabler Belastung bei Benutzung des Blondel- und 
Potier-Diagrammes. — G. H. Perrin (RGE 12/928) entwickelt eine Methode 
zur Berücksichtigung der Eisensättigung bei den beiden gleichen Diagrammen. — 
Ohne Neues zu bringen, wird von K. Ito (RGE 12/76D, 81D) der Stoß- und 
Dauerkurzschlußstrom und die Reguherkurven von einphasigen und mehr- 
phasigen Generatoren abgeleitet, teils unter der Voraussetzung eines völlig 
lamelherten magnetischen Schließungskreises und eines konstanten Luftspaltes 
am Läuferumfang. — Blondel (RGE 11/94 D) behandelt die Selbsterregung 
von Synchrongeneratoren, die auf eine lange Hochspannungsfreileitung arbeiten. 
— W. Rogowski (AE 11/147) leitet in einfacher, durchsichtiger Weise die Vor- 
gänge beim plötzlichen Kurzschluß von Generatoren ab, indem er, um den Kern 
des Problemes hervorzuheben, zunächst den Widerstand von Ständer und Läufer 
vernachlässigt. — In diesem Zusammenhange ist auch ein Vortrag von J. A. 
Kuyser (ERw 90/678 — JIEE 761) über Schutzapparate für Turbogeneratoren 
und die sich daran anschUeßende ausgiebige Diskussion (JIEE 899) zu erwähnen, 
in der auch die Vorgänge beim plötzlichen Abschalten oder Kurzschließen des 
Feldes im Gefahrfalle ausführlich behandelt werden; auch die Diskussion über 
die Arbeit von Doherty über die Ursache der Unstabilität der Erregermaschine 
von Wechselstromgeneratoren (EWd 80/432) ist wegen der behandelten Rück- 
wirkung des Generators auf die Erregermaschine bei Belastungsstößen zu nennen. 

Asynchron- Generatoren. Ihre Eigenart, sich unter gewissen Bedingungen 
selbst zu erregen, wenn sie auf eine Kapazität geschaltet sind, ist bekannt. 
Gordina (Ref. Huldschiner ETZ 155) untersucht diese Selbsterregung, leitet 
die Betriebscharakteristik eines solchen selbsterregten Generators ab und teilt 
an einem kleinen Induktionsgenerator gewonnene Versuchsergebnisse mit. Die 



— . — 



Möglichkeit der Phasenverbesserung eines Asynchrongenerators durch einen 
Phasenkompensator ist bekannt. Beim Vergleich von Synchron- und Asynchron- 
goncratorcn muß diese Möglichkeit berücksichtigt werden (Kade MEW 25). 

Hochfrequenz- Generatoren. Hier ist nur eine kurze Arbeit von Wologdin 
(ETZ 425) über die Entwicklung der Hochfrequenzmaschinen in Rußland zu 
nennen, in der sich eine Beschreibung der bisher in Rußland gebauten Hoch- 
frequenzgeneratoren findet. Der größte, im Bau befindliche Generator ist für 
500 kW bei 1250 Per /s bestimmt. — Ob der im DRP 357228 von G. Kra- 
winkel (JBDT 20/3z8) beschriebene Hochfrequenzgenerator mit besonderer 
Anordnung der Wicklung jemals praktische Bedeutung gewinnt, erscheint sehr 
fragHch. 

Synchronmotoren. Auch in diesem Berichtsjahr werden die Anlaufverhält- 
nisse der Synchronmotoren mehrfach behandelt, ohne daß neue Gesichtspunkte 
zutage treten. Zu nennen ist eine kurze Besprechung der Strom- und Spannungs- 
diagramme von Synchronmotoren, die für asynchronen Anlauf ausgelegt sind 
(ETZ 1531), ein zusammenfassendes Referat über verschiedene bisher bekannt 
gewordene Ausführungsformen von Synchronmotoren für asynchronen Anlauf 
(EuM 43), eine allgemeine recht unvollständige Beschreibung von Anlaufschal- 
tungen von Synchronmotoren und der el. und mech. Vorgänge beim Anlassen 
(Horschitz EKB 53), eine Arbeit von Lecocq (RGE 11/51), die qualitativ 
das ganze Anlaufproblem der Synchronmotoren aufrollt, und schließlich die Be- 
handlung der charakteristischen Anlaufgrößen von Shirley (GER 873). — Die 
Vorgänge beim Intrittwerfen der Synchronmotoren durch Einschalten der 
Gleichstromerregung, die bisher stets nur qualitativ beschrieben waren, klärt 
Böhm (ETZ 426) völlig auf und zeigt den quantitativen Zusammenhang zwischen 
der zum Intrittwerfen erforderlichen Größe des Erregerstromes, dem Belastungs- 
moment, dem Trägheitsmoment des Motors und den angekuppelten Schwung- 
massen, und dem Schlupf des Motors beim stationären asynchronen Lauf; er 
zeigt auch, wie wesentlich das Intrittfallen durch Erregung des Induktors mit 
einem Wechselstrom der Schlupffrequenz erleichtert wird. Das Anwendungs- 
gebiet des Synchronmotors wird mehrfach erörtert. Für schwere Betriebe wird 
wieder die Anwendung magnetischer Kupplungen vorgeschlagen (EWd 80/777). 
Da der Synchronmotor in letzter Zeit auch mehrfach zum Antrieb von Arbeits- 
maschinen mit periodisch wechselndem Drehmoment, wie Kolbenkompressoren 
u. dgl., benutzt wird, ist die Wirkung eines angekuppelten Schwungrades auf 
die Belastung des Motors bei derartigen Betrieben von besonderem Interesse. — 
Stevenson (GER 690) erläutert die für die Berechnung solcher Schwungräder 
maßgebenden Gesichtspunkte. 

Ausgeführte Generatoren. Als größten bisher gebauten Wasserturbinen- 
generator beschreiben Barnes und Bownes (JAI 459 — ERw 91/105 — ETZ 
1268) und McCarty und Hart (JAI 698) einen Generator für 45000 kVA der 
Canad. G. E. Comp., der für die Queenstonzentrale der Hydro Electric Power 
Gommission bestimmt ist. Der Vertikalgenerator ist für 36000 kW bei 
cos ^= 0,8, 12000 V, 187,5 U/min, 25 Per/s ausgelegt. Die größte Höhe vom 
Kupplungsflansch der Turbine bis zur Spitze der Erregermaschine beträgt 
10300 mm, der Ständer wiegt 175 t, der Läufer 310 t, die ganze Maschine ein- 
schließhch der Erregermaschine 625 1 (vgl. S. 29). Besondere Abweichungen gegen- 
über den üblichen Ausführungen finden sich nicht. Interessant ist die Anbringung 
besonderer Schwungmassen zu beiden Seiten des Induktorkörpers zur Er- 
höhung des Schwungmomentes. — Eine Reihe bemerkenswerter Wasserturbo- 
generatoren mit vertikaler Welle beschreibt G. Lewinnek (AEG 1), darunter 
zwei 6500 k VA- Generatoren für 10000 V bei 83 U/min, die für das schwedische 
Kra'ftwerk Forshuved von der AEG gehefert wurden. Die vier für das Kraftwerk 
Herlandsfossen (EuM 527) bestimmten Generatoren für 3200 kVA, 50 Per/s, 
600 U/min, 10500 V Klemmenspannung sind interessant wegen der aus Blechen 
mit Stahlplattenzwischenlagen ausgeführten Pole. Bemerkenswert sind auch 
die von BBC für das Ritomwerk geheferten vier Einphasengeneratoren (BBC 60) 

3* 



— 36 — 



für je 9000 kVA, 7500/15000 V, lö^/s Per/s, SSSVs U/min, die für eine Durchgangs^ 
drehzahl von 630 U/min bemessen werden mußten. Die Wicklungsprüfspannung 
betrug 39000 V effektiv. 

Die allgemeine in den letzten zehn Jahren fast stürmische Entwicklung 
im Bau von Dampfturbogeneratoren behandelt H. Rikli (SBZ 80/201). Eine 
Zusammenstellung der Ausführungsformen der BBC-Turbogeneratoren findet 
sich in den BBC-Mitteilungen (BBC 27). 



Induktionsmotoren. 

Von Oberingenieur Friedrich Kade. 

Arbeiten theoretischen Inhaltes. Leon Ots-Chevalier (RGE 11/771) 
weist im Hinblick auf die im letzten Jahrgange erwähnten, von Le Monnier 
und Decotte angegebenen Methoden zur Berechnung des genauen Leistungs- 
faktors nach, daß das gewöhnliche Kreisdiagramm ebenso richtige Werte liefert, 
sobald man es unter Beachtung derselben Annahmen bezüglich Leerlauf- und 
Kurzschlußstrom aufstellt, wie sie die genannten Autoren gemacht haben. Mit 
der Veränderung der charakteristischen Daten eines gegebenen Motors im Falle 
einer Variation der Frequenz befassen sich mehrere ausländische Arbeiten 
(J. K. Kostko, Ein 89/286 und A. Curchod, RGE 12/581). — Kuhlmann 
(BSEV 129) und J. K. Kostko (JAI 30) geben Diagramme des Einphasen- 
motors. — In der Diskussion zu letzterer Arbeit (JAI 674) gibt Karapetoff 
einen Überblick über die bestehenden graphischen Methoden zur Voraus- 
bestimmung des Verhaltens eines solchen Motors. Um aus Leerlauf- und Kurz- 
schlußmessung das Kreisdiagramm genau zeichnen zu können, empfiehlt er 
hierbei, während des Anlaufs den höchsten Leistungsfaktor des Motors zu messen. 
Damit erhält man die Tangente vom Nullpunkt an den Kreis und somit ein 
weiteres Hilfsmittel zu seiner genauen Bestimmung. 

E. Siegel (EuM 217) berechnet die Streuung des Drehstrommotors. — 
Emde (EuM 557) beweist mathematisch eine von Görges schon im Jahre 1907 
in der ETZ erwähnte Tatsache, daß nämlich bei Mehrphasenmotoren die Ver- 
teilung des Magnetfeldes im Luftspalt der Durchflutung der Wicklungsköpfe 
ähnlich sei. — W. Stiel (ETZ 208, 246) bringt oszillographische Aufnahmen 
der Spannungs- und Feldkurven in Induktionsmotoren und bespricht vor allem 
die Wirkung der Nutenschlitze auf die Feldform. — H. Fritze (AE 10/377) 
betrachtet die Veränderung von Feld-, Spannungs- und Stromkurven in Drei- 
phasenmotoren. Er stellt fest, inwieweit Oberwellen durch die Wicklungs- 
anordnung, durch die Nutenzahlen in Ständer und Läufer, und durch die mag- 
netischen Eigenschaften des Eisens hervorgerufen werden können, welche 
Wirkungen in mech. und el. Hinsicht sie ausüben können, und wie ihr Entstehen 
ganz oder teilweise verhütet werden kann. — Zu der im letzten Jahrgange 
erwähnten Arbeit von W. Stiel über das Schleichen von Käfigankermotoren 
sind mehrere Aufsätze hinzugekommen. — E. Wandeberg (EuM 450 — WVS 
Bd 1, Heft 3) hat einen Motor mit 36 Gehäusenuten und 4 Polen ebenfalls mit 
Läufern verschiedener Nutenzahlen untersucht. — PI. Andronescu bestimmt 
in seiner Dissertation (Verlauf des Drehmomentes bei asynchronen Drehfeld- 
motoren mit Käfiganker; Verlag R. Noske, Borna; T. H. Zürich) das zahlen- 
mäßige Verhältnis der Drehmomente der Oberfelder zum Hauptfelde. Da hier- 
mit sich nur kritische Drehzahlen bis höchstens der synchronen Umlaufszahl 
erklären lassen, müssen für die mitunter beobachteten höher liegenden kritiscJien 
Touren andere Begründungen gefunden werden. Hierzu liefert F. T. Chapman 
(JIEE 39) einen Beitrag, dessen Inhalt allerdings größtenteils uns schon durch 
H. Fritze (AE 10/573) bekannt ist. — K. L. Hansen (JAI 928) berechnet 
gleichfalls die Momente der höheren Harmonischen, beachtet aber nicht den 
Einfluß der Läufernutenzahl, wie es Andronescu tut. 



— 37 — 



G. M. Postarini (Elettrotecnica 9/8, 27, 49 — RGE 11/196D) beschreibt 
polumschaltbare Motoren und die bei ihnen möghchen Schaltungen. — C. della 
Saida (Elettrotecnica 11/266 — RGE 12/67D) behandelt die »umgekehrte 
Kaskade«, bei der die Polzahl des Aggregats nicht gleich der Summe, sondern 
gleich der Differenz der Polzahlen der zwei Motoren ist. Der Vordermotor kann, 
(iie größere oder die kleinere Polzahl besitzen. Nach dem Verfasser kann letztere 
Schaltung für Lokomotiven, die von einem Netz niederer Frequenz (16^/3 Per/s) 
botrieben werden, praktische Bedeutung gewinnen. — RGE (11/957) bespricht 
eine in den Gomptes rendues de PAcademie des Sciences (174/1418) erschienene 
Veröffenthchung über Kreisdiagramme unsymmetrischer Dreiphasensysteme. 
Hierin wird behauptet, daß ungleiche Phasenströme in einer Maschine eine 
Oberwelle 3. Ordnung erzeugen. Das bedarf einer Einschränkung. Es ist richtig 
für Maschinen, deren sekundärer Teil (Induktor beim Generator, Läufer beim 
Motor) irgendwie unsymmetrisch ist, d. h. nicht in jeder Achse den nämlichen 
ohmschen, induktiven und magnetischen Widerstand hat. 

V. Karapetoff (JAI 106, 670) schildert einen von ihm erbauten, »Indumor« 
genannten Apparat; das ist ein durch entsprechend ausgebildete Gelenke zu- 
sammenhängendes, einstellbares Gestell, das gestattet, das Diagramm irgend- 
eines Induktionsmotors, dessen charakteristische Daten bekannt sind, für jeden 
Belastungspunkt sofort einzustellen. Der Erfinder will die Arbeit verringern, 
die eine Untersuchung des Einflusses irgendeiner charakteristischen Größe heute 
verursacht, und hofft damit die Güte der fabrizierten Maschinen zu verbessern. 
Der Gedanke ist sicherlich richtig. Die Herstellung des Indumors wird 
sehr präzise und sorgfältig sein müssen, damit Ungenauigkeiten durch Spiel 
in den Gelenken, Elastizität des Gestänges usf. vermieden werden. 

L. E. Widmark (JAI 687) macht einen praktischen 
Vorschlag, um die Genauigkeit des meistens von Be- 
rechnern benutzten Kreisdiagrammes zu erhöhen. Auf 
einem Formular ist ein Halbkreis (1) und der Sektor eines 
Kreises (2) vom zehnfachen Durchmesser in ein Achsenkreuz 
eingetragen. Kreis 1 dient zur Bestimmung der Neigung 
der Widerstandslinien, zur Ermittlung der Überlastbarkeit 
und (bei Käfigankermotoren) der Anzugsverhältnisse; 
Kreis 2 zur Auffindung der Ströme bei Voll- und Teillasten. 
Vielleicht wäre noch zu empfehlen, den beiden Kreisen 
nicht denselben Fußpunkt zu geben. 

Bau. G. Lewinnek (AEG 36) beschreibt die mantel- 
gekühlten Motoren der AEG. — Im Jahre 1922 hat der Abb. i. 
VDE die Normung der Drehstrommotoren zu einem ge- 
wissen Abschluß gebracht. Hiermit befassen sich mehrere Aufsätze, Diskussionen 
und Erläuterungsberichte, die zusammen einen interessanten Einblick in den 
heutigen Stand der Technik geben (F. Blanc, ETZ 381 — W. Zederbohm, 
ETZ 479, 548, 549, 554). 

Ausführung. Einen breiten Raum in der Literatur des Jahres 1922 nimmt 
der synchronisierte Asynchronmotor ein; d. i. ein Induktionsmotor, der als solcher 
anläuft, und nach Erreichung seiner vollen Drehzahl mit Gleichstrom erregt 
und als Synchronmotor betrieben wird. Die Mf Oerlikon (BOe21,37) beschreibt 
Bauart, Wirkungsweise und Verwendung der von ihr gebauten Motoren dieser 
Art. Die Vorteile dieses Typs gegenüber den konkurrierenden Maschinengattungen 
werden angegeben; die Vollständigkeit des Überbhckes leidet darunter, daß ihre 
Nachteile nicht erwähnt werden. — Ein Vortrag von L. A. H. Garr gab in Eng- 
land zu einer sehr lebhaften Erörterung, über diese Maschine Anlaß (JIEE 165, 
545, 827 — ERw 90/532, 176, 248, 572 — Ein 88/512). Vortrag und Diskussion 
geben zusammen ein recht vollständiges Bild von der Eigenart und Bedeutung 
dieses neuen Motors. Die von Garr gestreifte Theorie des Einlaufes in Synchro- 
nismus ist uns durch ältere Arbeiten (Rosenberg, Self-synchronizing machines, 
JIEE 1913 — 0. Böhm, ETZ 426) schon bekannt. 



— 38 — 



Tadaoki Yamamoto (JIEE Japan 1921/875 — RGE 11/197 D) schlägt 
vor, die Erregermaschine eines als Käfigankermotor anlaufenden Synchronmotors 
als Reihenschlußmaschine zu bauen, und gibt Versuche an einem Motor von 
55 kW. — M. Trautner (RGE 12/398) bespricht die Wichtigkeit von Wirkungs- 
grad und Leistungsfaktor eines Motors für den Käufer unter Zugrundelegung 
eines den Blindstrom berücksichtigenden Tarif es (EW Paris). Die gegenseitige 
Abhängigkeit dieser beiden Größen wird hierbei nicht erläutert. Das Wesentliche 
bei der Frage des Leistungsfaktors ist natürlich der Wirkungsgrad der Gesamt- 
anlage. Wenn der Abnehmer durch den Tarif zur Aufstellung eines Motors 
getrieben wird, mit dem dieser günstigste Gesamtwirkungsgrad nicht erzielt 
wird, so ist der Tarif noch verbesserungsfähig. Diese Zusammenhänge kommen 
in der Arbeit von Trautner nicht klar zum Ausdruck. — Fr. Hoppe und 
H. Schonger diskutieren über die Eignung des Käfigankermotors für öffent- 
liche Netze (EA 158, 174, 283, 505). — H. Wintermeyer (EA 425, 431, 435) 
weist auf die erhöhte Bedeutung des Käfigankermotors hin. — W. Zederbohm 
(SZ 318, 357) bespricht Ausführung, Verhalten im Betriebe, Regelung, An- 
lauf, Verwendung und Bauart der Anlaßapparate derselben Maschinengattung. 
— L. Schüler (ETZ 343) befaßt sich anläßlich der Normung der Anschluß- 
bedingungen der Motoren in öffentlichen EW mit dem Sterndreieckschalter. 
Derselbe Verfasser (ETZ 1108) schildert in Ergänzung der im letzten Jahre 
erwähnten Erzählung von Lamme die Entwicklung des Motorenbaues in 
Deutschland und legt dar, wie hier der Schleifringankermotor zu seiner heutigen 
beherrschenden Stellung kommen konnte, die vielen Ingenieuren nicht mehr 
berechtigt erscheint. — E. Ziehl (ETZ 723) erwähnt einen neuen Käfiganker- 
motor (Patent Arutünoff). — R. Elsässer (SZ 325) beschreibt eine für Kurz- 
schlußmotoren verwendete Fliehkraftkupplung, die das Moment der Last erst 
während des Einlaufens allmählich auf den Motor wirft. — G. Graf (AEG 55) 
bringt Darstellungen von Motorschaltapparaten, die den heute gestellten 
Forderungen nach richtigem Schutze des Motors genügen. 

Das Bedürfnis, den Leistungsfaktor der Netze zu verbessern, hat die Ver- 
wendung der asynchronen Generatoren stark behindert. W. Fuhrmann 
(EA 957, 963, 973, 979, 989, 997) führt die Vorteile dieser Maschinengattung 
an, wird aber den Umständen nicht gerecht, die ihre Benutzung beeinträchtigen. — 
K. Herzog (ETZ 961) behandelt die Eignung dieser Maschinen für Windkraft- 
anlagen im Gebirge. 



Wediselstrom-Koitimutatormaschinen. 

Von Oberingenieur Dr. M. Schenkel. 

Arbeiten allgemeinen Inhalts. Kopczynski (EKB 77 — SZ 163) behandelt 
die Frage der Verbesserung der Kommutierung bei Einphasen- Reihenschluß- 
Bahnmotoren mit Hilfe von Wendepolen und zu ihnen parallel geschalteten 
Ohmschen Widerständen. Es werden Formeln zur Bestimmung der Spannung 
und des Stromes in den Wendepolen sowie zur Bemessung des Ohmschen Wider- 
standes entwickelt. Zum Schluß wird ein Vektordiagramm mit geometrischer 
Ortskurve gebracht, aus welchem für eine bestimmte Drehzahl die jeweilige 
Größe der Funkenspannung in Abhängigkeit von der Größe des Parallelwider- 
standes ersichtlich ist; durch eine Schaulinie wird dies noch klarer gezeigt. 

In der Sitzung der National Association of Supervising Electricians vom 
10. Oktober hielt F. Creedy (ERw 91/582) einen Vortrag über Einphasen- 
Kommutatormotoren. Nachdem der Vortragende die Vorzüge des Einphasen- 
stromes gegenüber dem Gleichstrom (Transformierbar keit) und gegenüber dem 
Drehstrom (Einfachheit der Anlage) betont hatte, zeigte er an Hand von Schau- 
linien die Überlegenheit seines kompensierten Einphasen- Kommutatormotors 
gegenüber dem Einphasen-Induktionsmotor (guter Leistungsfaktor und hohes 
Anfahrmoment). Creedy behauptet, daß ein Motor seines Systems nur um 



etwa 4 bis 10% teuror ist aJs ein Gleichstrommotor gleicher Größe und nur zwei 
Drittel des Gleichstrommotors wiegt; ähnlich günstig sollen die Verhältnisse 
gegenüber dem Induktionsmotor liegen. In der anschließenden Diskussion 
wurde den Ausführungen des Vortragenden zum Teil zugestimmt, anderseits 
wurden auch Bedenken geäußert bezüglich der Rentabilität eines solchen Motors, 
da die Unterhaltungskosten bei Einphasen-Kommutatormotoren höher sein 
dürften als bei einem Induktionsmotor bzw. Gleichstrommotor. 

Über Ein- und Dreiphasen- Kommutatormotoren hielt S. P. Smith mehrere 
allgemein-übersichtliche Vorträge in den verschiedenen Ortsgruppen der In- 
stitution of Electrical Engineers. (ERw 90/37, 68, 247, 503 — JIEE 655.) Smith 
gibt eine Übersicht der zurzeit gebräuchlichen Arten von Wechselstrommotoren 
und untersucht die Möglichkeit ihrer Regelbarkeit, sowie ihre sonstigen Eigen- 
schaften bezüglich Wirtschaftlichkeit, gutem Leistungsfaktor und hohem An- 
fahrmoment. Die kommutatorlosen Maschinen erfüllen diese Bedingungen nur 
teilweise; besprochen wird der Synchronmotor, der Einphasen- und Drehstrom- 
Asynchronmotor mit Schlupfregelung, Polumschaltung und Kaskadenschaltung. 
Die Möglichkeit der Verbesserung der Phasenverschiebung mit Hilfe von Kom- 
mutatorphasenschiebern wird erwähnt. Die Kommutatormaschinen sind in 
bezug auf wirtschaftliche Drehzahlregelung, guten Leistungsfaktor und hohes 
Anfahrmoment den kommutatorlosen Maschinen weit überlegen. Der Einphasen- 
Reihenschlußmotor wurde bereits im Jahre 1884 von Alexander Siemens 
vorgeschlagen und seine Theorie von Atkinson entwickelt. Er wird im Bahn- 
betrieb am häufigsten angewandt; durch Verwendung von phasenverschobenen 
Hilfsfeldern ist die Kommutierungsfrage gelöst. Die Drehzahlregelung wird durch 
Stufentransformator bewirkt, der Leistungsfaktor und das Anzugsmoment sind 
gut. Für geringere Leistung eignet sich hauptsächlich der Repulsionsmotor 
mit einfachem und doppeltem Bürstensatz, dessen Regulierung durch Bürsten- 
verschiebung erfolgt. Für Drehstromnetze kommt hauptsächlich der Drehstrom- 
Reihenschluß- bzw. der Drehstrom-Nebenschlußmotor in Frage. D- Serien- 
motoren werden mit Vorder- oder Zwischentransformatoren ausgeführt, um die 
Kommutatorspannung möglichst niedrig zu halten. Die Reguherung der Dreh- 
zahl erfolgt durch Bürstenverschiebung, für weitgehende Abwärtsrege- 
lung werden die Motoren vorteilhaft mit doppeltem Bürstensatz ausgeführt. 
D. -Nebenschlußmotoren werden entweder ständergespeist oder läufergespeist 
ausgeführt. Bei ersteren erfolgt die Drehzahlregelung durch Stufentrans- 
formatoren oder Ständeranzapfung, bei letzteren durch gegenläufige Ver- 
schiebung der beiden Bürstensätze. Bei größeren Leistungen können, besonders 
bei kleinem Regelbereich, Regelsätze verwendet werden; dieselben bestehen aus 
normalen Asynchronmotoren, welche mit Kommutatormaschinen gekuppelt 
werden und die Schlupfenergie durch mech. oder el. Umformung wieder 
nutzbar machen. Ander Diskussion nahmen bedeutende Fachleute wie Atkinson 
und Dawson teil. Die einzelnen Vor- und Nachteile der verschiedenen Motor- 
arten wurden kritisch beleuchtet. Der. allgemeinen Verbreitung von Kommutator- 
maschinen steht ihr hoher Preis entgegen. Die Bevorzugung des Gleichstromes 
seitens des englischen Verkehrsministeriums bei Elektrisierung der Vollbahnen 
wurde scharf kritisiert. 

Pensabene-Perez (ERw 90/582) stellt die Bedingungen auf, die ein 
guter Antriebsmotor für Arbeitsmaschinen erfüllen muß und folgert, daß bei 
Einphasenwechselstrom der Reihenschlußmotor am geeignetsten sei. Die in 
vielen Fällen störende Eigenschaft dieses Motors, bei Entlastung durchzugehen, 
wird kritisch beleuchtet und an Hand eines Diagrammes die Abhängigkeit der 
Motordrehzahl von dessen Belastung gezeigt. Einphasen- Reihenschlußmotoren 
eignen sich gut für solche Antriebe, in denen der Motor mit der Arbeitsmaschine 
starr gekuppelt ist und die Leerlaufarbeit der Übertragung genügend groß ist. Zum 
Schluß werden noch Schauhnien eines Motors für 0,4 kW gebracht, der mittels 
Kettenantrieb mit einem Kompressor gekuppelt ist und bei 3000 U/min normal 
etwa 4500 U/min bei Entlastung des Kompressors macht. Die Reguherung der 
Drehzahl erfolgt durch Stufentransformator. 



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Gleichrichter, Elektromagnete, Transformatoren. 

Von Dr. Max Breslauer. 
Mechaüische Gleichrichter. 

Drehumformer. Whitaker (Ein 88/251, 258, 346, 476 — ERw 90/391 — 
JIEE 501, 833) gibt einen bemerkenswert guten Überblick über die Grenzwerte 
beim Bau von Einankerumformern ; er begrenzt die Stegspannung mit 13 V bei 
50 Per/s und 15 V für 25 Per/s, während für die Stromwendergeschwindigkeit 
41m/s als obere Grenze angesehen wird; dem entsprechen 3500 V Grenzspan- 
nung auf der Gleichstromseite für 15 Per/s und auf nur 1000 V bei 50 Per/s. 
Alle weiteren Schwierigkeiten drehen sich immer wieder um die Wirkung der 
im Bahnbetrieb unvermeidlichen und häufigen Kurzschlüsse, und um das noch 
mehr gefürchtete Rundfeuer, das im Gefolge dieser Kurzschlüsse auftritt. Whit- 
aker empfiehlt als Gegenmittel ein starkes Anblasen des Stromwenders und im 
übrigen wirksame Überstromunterbrecher. Der Vortrag war Gegenstand leb- 
hafter Erörterung in zwei Versammlungen, die wichtige weitere Grenzwerte 
enthüllten. So wurde eine Geschwindigkeit von 50 m/s noch als zulässig ange- 
sehen und eine Stegspannung von 20 V. Dabei dürfen die Stege bis auf 3 mm 
Dicke herabgemindert werden, jedoch wird 1% mm Ghmmer als Zwischen- 
isolation empfohlen. Der Vortrag und die Aussprache ist sehr beachtenswert. — 
Ähnliche Fragen erörtert Burnam (GER 348 — ERw 91/721). — Die Ursachen 
des Rundfeuers werden durch Shand (JAI 174; Besprechung 657 — Auszug 
EWd 79/381; ERw 90/367, 713) einer eingehenden Untersuchung unterzogen, 
Oszillogramme und Photos beim Kurzschluß gezeigt, und als Mittel zur wirklich 
erfolgreichen Verhütung eine Erhöhung der synchronisierenden Kraft, verbunden 
mit Verminderung des Trägheitsmomentes, Verbesserung der Stromwendung 
unter Vermeidung großer Induktivität in der Wendezone, Verkapselung der 
Bürstenbolzen und Verminderung der Kurzschlußschäden durch Schnellunter- 
brecher angegeben. — Von starken Verzerrungen des Stromes auf der Gleichstrom- 
seite von Einankerumformern, hervorgerufen durch Parallelarbeiten mehrerer 
solcher Maschinen, berichtet Schenfer (EuM 397) an Hand aufgenommener 
Oszillogramme. Als praktische Schlußfolgerung zur Vermeidung dieser Er- 
scheinungen betont Schenfer die Notwendigkeit, jeden Umformer über einen 
Transformator ans Netz anzuschließen. — Kade (ETZ 105) bringt einen Über- 
blick über die Fortschritte an Drehumformern und vergleicht insbesondere 
den Einankerumformer in seinen Vor- und Nachteilen gegenüber dem Motor- 
generator. Die Arbeit ist besonders verdienstlich durch scharfe Umgrenzung der 
Bedingungen, die an eine gute Gleichrichtung zu stellen sind. — In einem Brief 
an die Schriftleitung zeigt Kade (ETZ 100) einige Unstimmigkeiten in der Arbeit 
von Laubinger, die im Vorjahre an dieser Stelle besprochen wurde. Vgl.' auch 
ERw 91/32, 113. — Der Bau eines Einankerumformers für 1500 V bei 750 kW 
und 750 U/min ist der Firma BBC (BBC 236) gelungen. Die Maschine zeigt hohe 
Überlastbarkeit sowohl in bezug auf Leistung wie auch auf Spannung und läßt 
sich in der für niedere Spannung üblichen Weise anlassen und synchronisieren. 
Bezogen auf 1200 kW, als eigenthche Typenleistung, beträgt der Wirkungsgrad 
97,2%. Die Maschine erwies sich auf dem Prüffeld unter schwersten Bedingungen 
als durchaus kurzschlußsicher. — In einer bemerkenswerten Arbeit weist Bethe- 
nod (RGE 12/379) auf die Bedeutung des Periodenumformers mit Stromwender 
für Zwecke der Geschwindigkeitsregelung bei großen Induktionsmotoren hin 
und entwickelt eine analytische Theorie, die jedoch nach französischer Art rein 
mathematisch und ohne Berücksichtigung der praktischen Bedürfnisse abgeleitet 
wird, so daß für Berechnung und Betrieb wenig daraus entnommen werden kann. 
— R. T. Smith (Eng. 113/592 — ETZ 1011) berichtet über ein von Highfield 
und Calverley ausgearbeitetes Verfahren zur Erzeugung und Fortleitung hoch- 
gespannten Gleichstromes bis zu 100 kV für behebige Entfernungen. Der hoch- 
gespannte Gleichstrom soll aus Wechselstrom in der Weise gewonnen werden, 



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(laß synchron umlaufende Bürsten die Spannung einem Stromwender ent- 
nehmen, dessen Stege mit einem Transformator verbunden sind. Durch geeignete 
Anzapfungen und Reihenschaltung der Stromwender können belielaig hohe 
Spannungen entnommen werden. Acht solche in Reihe geschalteten Stromwender 
mit je 12,5 kV, zusammen 100 kV, sind seit 15 Monaten im Betrieb und eine 
solche Anordnung soll mit einem Wirkungsgrad von 95% bei 2000 kW arbeiten. 
Dem Verfahren wird besondere Billigkeit gegenüber der Drehstromübertragung 
nachgerühmt. 

Kuhende Gleichrichter. 

Queeksilbergleichrichter. Der große Fortschritt beim Bau von Glasgleich- 
richtern, der durch den bekannten Sprung auf 250 A erzielt wurde, wird durch 
einen berufenen Praktiker, Gustav Müller (AEG 135) durch genaue Beschrei- 
bung der neuesten Anordnung und Erfahrungen klargelegt. Die Rückzündung 
und ihr Einfluß auf die Spannungs- und Erwärmungsgrenzen ist beseitigt; 
an Stelle der Pt-Einführungen ist Molybdän getreten, welches in Verbindung 
mit einem besonders hochwertigen Glasfluß bei gleicher Ausdehnungsziffer 
ideale Einschmelzungen ergibt. 

Tschudy (BSEV 522 — RGE 12/93 D) macht auf die wichtigen Zusammen- 
hänge von Hg-Dampfdruck und Temperatur aufmerksam, die er entsprechend 
den gleichartigen Verhältnissen des Wasserdampfes nach der Zeunerschen 
Gleichung berechnet. Er behauptet, im Laboratorium der GEC in Amerika 
Mittel gefunden zu haben, um durch Beeinflussung von Druck oder Temperatur 
mittels eines Vakuumreglers nach Schreiber sowohl Anodenstrom wie auch 
Anodenspannung und damit den Wirkungsgrad zu beherrschen, während alle 
bisherigen Ausführungsformen des Hg- Gleichrichters diese Regelung trotz Kon- 
densationsgefäßes nicht in der Hand haben. 

Die bedeutsame Frage der Folgewirkungen aus der Einschaltung el. Ventile 
auf den primären Wechselstromkreis behandelt Joos (JBDT 19/276) auf ana- 
lytischem Wege. Es könnten im Augenblicke des Aus- oder Einsetzens der 
Ventilwirkung vom Primärkreis Überspannungen eintreten. Wenn die Kennlinie 
des Ventils eine stetige Funktion ist, die für endlichen Strom nicht unendlich 
wird und keinen endlichen Sprung hat, sind solche Überspannungen nicht zu 
befürchten. Dieser Fall tritt bei keinem der praktisch verwendeten Ventile auf, 
kann sich aber sehr wohl bei mechanischen Gleichrichtern ergeben. — Eine all- 
gemein gehaltene Arbeit von Wahl (EJ 19) über den Hg- Gleichrichter teilt 
Angaben über Schaltung, Ausführung und Betriebserfahrungen von Gefäßen 
in Dreileiteranordnung mit. Die Lösung dieser Aufgabe ohne umlaufende Aus- 
gleichsmaschinen wird darin überraschenderweise als erledigt hingestellt. Diese 
Ausführung ist vom Werke Werse der Elektrizitätsgenossenschaft Münster i. W. 
mit Erfolg in Betrieb genommen worden. Es ist dies eine der wichtigsten Mit- 
teilungen dieses Jahres auf diesem Gebiete. — Eine Lücke in der Beurteilung 
von Hg- Gleichrichtern füllt Weber (MEW 128) durch einen Bericht über die 
Anlage Hinden mit Fe-Zylindern, insofern als hier endlich eine Betriebsbericht- 
erstattung vorhegt, die im ganzen in einem vollen Lob ausklingt, jedoch einige 
anfängliche Betriebsschwierigkeiten und kurzdauernde Versager nicht verschweigt. 
Die Arbeit ist wegen ihrer Mitteilungen über gute Übereinstimmung von Gewähr- 
leistung und Versuch sowie wegen ihrer Vorschläge bezüglich betriebsmäßiger 
Behandlung bemerkenswert. 

Über Großgleichrichter findet man die üblichen Beschreibungen in RGE 
12/181 D, und an derselben Stelle den Bericht über eine Anlage in Bodio. (Vgl. 
auch ERw 90/353, 388). — Daß der Hg- Gleichrichter jetzt schon Allgemeingut 
der Industrie geworden und nicht mehr an die wenigen Großfirmen gebunden 
ist, beweist eine Mitteilung (ETZ 920), worm ein Glasgleichrichter der Firma 
Hardegen&Co. beschrieben ist, der bei sonst üblicher Bauart die Abweichung 
zeigt, daß das Hg sich nicht in Luftleere, sondern in einer Argonatmosphäre 
befindet. Auch wird hervorgehoben, daß als Kathodenbaustoff ein Quecksilber- 



— 42 — 



amalgam verwendet wird. Die Gleichrichter wwden für 0,3 bis 100 A auf den 
Markt gebracht und sollen den Vorzug eines sehr geringen Zündstromes bis herab 
zu 0,3 A aufweisen. — Über den allgemeinen Entwicklungsgang der Hg- Gleich- 
richter erstattet Wintermeyer (EA 1027, 1035) Bericht. — Ein 89/72 bringt 
die wichtige Mitteilung, daß Hg- Gleichrichter in Fe-Gefäßen mit 3500 V bei 
250 A betriebsmäßig voll Genüge geleistet haben. Dieselben Sätze wurden auch 
im Dauerbetrieb mit 5400 V beschickt und befriedigten ebenfalls vollauf. Es wird 
mit Recht hervorgehoben, daß damit ein weiterer Fortschritt für Vollbahnen erzielt 
ist, insofern als solche im Vergleich zu Drehumformern billigeren und kleineren 
Gleichrichter-Unterwerke viel dichter an der Linie verteilt werden können und 
dadurch beträchtliche Cu-Ersparnisse herbeiführen, — Über die allgemeine Ver- 
wendbarkeit der Gleichrichter für Wechselstromnetze findet man einen allgemein 
gehaltenen Bericht in RGE 11/75 D. — Einer sehr kritischen Betrachtung wurde 
der Hg- Gleichrichter in einer Aussprache der Inst. El. Eng. in Manchester unter- 
worfen (Ein 88/500 — ERw 90/353, 388), wobei nach einem Vortrage von 
Morrison aus der Versammlung heraus festgestellt wurde, daß unter Berück- 
sichtigung der Hilfsgeräte weder in bezug auf Preis, noch Raumerfordernis, 
noch Einfachheit, ja nicht einmal in bezug auf Wirkungsgrad eine Überlegenheit 
gegenüber dem Drehumformer nachzuweisen sei. Auch der Vortragende mußte 
dies zugeben. — Wichtige Aufklärungen über die inneren Vorgänge im Hg- 
Gleichrichter, insbesondere über die Auffassung des Begriffes Leistungsfaktor 
in Anwendung auf derartige Belastungsfälle findet man in den verschiedenen 
sich bekämpfenden Äußerungen, die der Krämersche Aufsatz im Vorjahre 
(ETZ 1921/921) hervorgerufen hat. Die Äußerungen rühren von Kade (ETZ 1099), 
Kleeberg (ETZ 400), Breslauer, Schüler und Müller her. Der einleitende 
Vortrag von Krämer ist in ETZ 107 abgedruckt. Er ist besonders bemerkens- 
wert durch seine anschauliche Erklärung der Ventilwirkung im Hg- Gleichrichter 
durch Analogie zu einem in tiefer Temperatur aus einer Düse austretenden 
Wasserstrahl, der in ein Saugrohr spritzt. — J otte (RGE 11/322) besprichtdie Ur- 
sachen der gefürchteten Rückzündung und deren Bekämpfung. Das Haupt- 
gewicht legt er neben einer entsprechenden Kühlung auf die Luftleere und gibt 
Mittel zu deren Erhaltung und Verbesserung an, die an eigenen Versuchen er- 
probt wurden. Im warmen Zustande konnte ein Versuchsapparat Spannungen 
bis 10 kV, nach Abkühlung sogar bis 20 kV ertragen. — Im günstigen Sinne 
berichtet Ziehme (EJ 199) über seine Betriebserfahrungen mit Hg- Großgleich- 
richtern bei der Karlsruher Straßenbahn. Rückzündungen im Gefolge von 
Überlastungen können keine dauernde Betriebsstörung hervorrufen. Telephon- 
störungen können mit bekannten Mitteln beseitigt werden. — Schule (ZFT 93) 
beschreibt einen Hg- Kleingleichrichter samt Schaltschema, der einen ständig 
mitbrennenden Hilfskreis besitzt, durch dessen Mitwirkung die untere Strom- 
grenze beseitigt wird. Der Arbeitsverbrauch dieses Hilfsstromes soll verschwindend 
klein sein. 

Elektronenröhren und andere ruhende Frequenzumformer. Als Verbesserung 
des bekannten Verfahrens zur Verdoppelung bzw. Verdreifachung der Schwin- 
gungszahlen mittels gleichstromerregter Transformatoren sehlägt die Gesell- 
schaft für drahtlose Telegraphie (JBDT 20/152) die Zuschaltung eines dritten 
Hilfskreises nach DRP 353882 vor, der so bemessen ist, daß durch ihn der 
Frequenzumformer nur von einer ganz bestimmten kleinen Wechselstrom-Hilfs- 
durchflutung gegenüber der primären oder sekundären AW beeinflußt werden. 

Die Lorenzgesellschaft schaltet nach DRP 350972 (JBDT 20/153) bei 
derartigen Wechselzahlumformern ein Sperrsystem, bestehend aus L und C, ein, 
um den erzeugten höheren Schwingungszahlen den Weg zur Maschine zu sperren, 
während die Erzeugung der höheren Wechselzahl durch einen auf die Oberwelle 
abgestimmten Kurzschlußkreis parallel zur Maschine unterstützt wird. ' — Durch 
Zwischenlage von hervorragenden Blechen zwischen die Blechpakete ruhender 
Frequenzumformer sucht die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie nach DRP 
354958 (JBDT 20/153) eine wirksame Kühlung zu erzielen. — Um aus ruhenden 



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Transformatoren die 4 fache bzw. 8 fache Frequenz mit nur einer Transformations- 
stufe zu erreichen, wird nach DRP 305502 der Lorenzgesellschaft (JBDT 
20/329) der Primärkreis durch entsprechende Kapazität auf doppelte Schwin- 
gungszahl abgestimmt. Die 8fache Schwingungszahl wird natürlich durch eine 
zweite Stufe erzielt. ^ — Eine leicht geschriebene Beschreibung der verschie- 
denen Verfahren zur Änderung der Schwingungszahlen liefert Bourquin (EA 
303, 313, 321, 369). Behandelt wird die Verdreifachung im Lichtbogen, die 
Verdoppelung durch Hg- Gleichrichter und mittels Gleichstrom erregter Trans- 
formatoren, die Rückwandlung der Schwingungszahl auf das hörbare Gebiet 
durch Schwebungsempfang in Verbindung mit Gleichrichtern. — Allgemeine 
Betrachtungen über die Anwendbarkeit der verschiedenen Arten ruhender 
Gleichrichter bringt Hund (EuM 37). — Aus dem Bericht von Mauv (RGE 
11/186 D) über einen ruhenden Frequenzumformer ist zu entnehmen, daß es 
sich um eine Elektronenröhre handelt, deren bekannte Ventileigenschaften 
benutzt werden. Vergleiche hiezu auch Marius Latour (REl 245). 

In RGE 11/200 D und 12/632 wird ein neuer Gleichrichter beschrieben, 
bestehend aus zwei Elektroden aus AI in einem mit Hehum gefüllten Rohr. Das 
Rohr wird leitfähig, wenn es einem magnetischen Feld ausgesetzt wird, das senk- 
recht zur Verbindungsachse der beiden Elektroden schwingt. Je nach Richtung 
des Feldes wird das Rohr für die eine oder andere Stromrichtung leitend. Der 
Spannungsabfall im Rohr wird mit 150 V angegeben und es soll mit einem solchen 
Rohr von 178 mm Länge ein Strom von 230 mA dauernd gleichgerichtet werden 
können. Spannungen von 4000 V werden als verwendbar dargestellt. — Die 
ionisierenden Eigenschaften einer Flamme dienen dem Aufbau eines anderen 
Gleichrichters. Läßt man die Flamme im Takte des Wechselstroms zwischen 
zwei Elektroden schwingen, so wird im Augenblicke des Aufleuchtens der Flamme 
die Luftstrecke leitend. Das synchrone Schwingen der Flamme erreicht man 
(nach RGE 11/200 D) dadurch, daß die Flamme an einer Membran befestigt ist, 
die durch den Strom in Schwingung versetzt wird. — Die Aufgabe der Frequenz- 
umformung, die ganz allgemein immer mehr in den Vordergrund gedrängt wird, 
hat für England (ETZ S 48 nach ERw 89/700) wegen der großen Zahl abwegiger 
Frequenzen, die bei vielen Werken im Gebrauch sind, besonders hohe Bedeu- 
tung. — Sutton beschreibt einen Vorschlag, wie bei Erweiterungen unter Ver- 
wendung von umlaufenden Umformern, die gleichzeitig die Blindleistung über- 
nehmen, der Übergang auf die üblichen 50 Per/s geschaffen werden kann. 

Transformatoren. 

Lehrbuch. Eine der bedeutsamsten Erscheinungen des Berichtsjahres ist 
das Lehrbuch für Elektrotechniker von Fischer-Hinnen, Verlag Baustein, 
Zürich. — Es ist ein Meisterwerk in der Zusammenfassung alles Wesentlichen 
im Gesamtgebiete der Elektrotechnik auf dem verhältnismäßig kleinen Raum 
von 550 Seiten in der dem Verfasser eigentümlichen, echt technischen Durch- 
dringungsform und Hervorkehrung des für die Praxis Wesentlichen und Brauch- 
baren; — darunter auch für den Transformatorenbau, wo das Erwärmungs- 
problem in musterhafter Weise behandelt wird. — Trotzdem das Werk fast 
durchgehends ohne höhere mathematische Hilfsmittel auslangt, ist doch die 
eigenartige Zusammenfassung der für die Praxis notwendigen Differential- 
gleichungen und deren Anwendung, z. B. auch wieder auf die Frage der Tem- 
peraturerhöhung, höchst wertvoll. 

Theorie. Mc Eachron (JAI 281) findet, daß eine physikahsche Trennung 
von Hauptfeld und Streufeld, die beide teilweise im Innern des Kernes verlaufen, 
auf dem Wege des Versuches nicht gefunden werden kann. — Faccioli (JAI 351) 
erklärt das Auftreten der dritten Oberschwingung von Transformatoren haupt- 
sächlich durch die Anordnung des Eisengestelles. — In einer längeren mathe- 
matischen Arbeit über den »allgemeinen Transformator« macht Siegel (EuM 1, 
15, 49) in recht klarer Weise darauf aufmerksam, daß es in der Praxis nicht 
allgemein zum Bewußtsein kommt, wie gleichartig die Verhältnisse beim ruhenden 



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Transformer gegenüber dem Drehfeldmotor sind, und wie sehr sich bei den immer 
weiter getriebenen Sättigungen einerseits und dem Übergang zu höheren Span- 
nungen anderseits auch die Magnetisierungsströme und Streuungen einander 
nähern, so daß auch beim ruhenden Transformator sehr wohl nach Uberlastungs 
f ähigkeit gefragt werden muß . — In ähnlicher Weise betont Benischke (EuM 73) 
die engen Beziehungen zwischen Synchronmaschine, und Transformator. — 
Dellenbaugh (EWd 80/1276) gibt eine kurze, klare Übersicht über den Ein- 
fluß der bekannten vier Schaltungsarten von Transformatoren Zl-Zl, Zl-Y, Y-Zl, 
Y-Y auf Ausbildung bzw. Unterdrückung von Oberschwingungen, wonach die 
erste Schaltart am günstigsten, die letzte am ungünstigsten wirkt. Es wird auch 
die Wirkung einer dritten J -Wicklung zur Unterdrückung der Oberschwingungen 
besprochen und dabei gezeigt, daß diese nicht zu schwach bemessen werden 
darf, da einerseits durch ungleichmäßige Belastung der drei Phasen starke Aus- 
gleichsströme in dieser dritten Wicklung auftreten und anderseits die haupt- 
sächlich von der dritten Oberschwingung herrührenden Ausgleichsströme beträcht- 
liche Werte annehmen können. 

In der ETZ 409 findet man einen vollen Abdruck der Normenblätter für 
Einheitstransformatoren, die mit Erläuterungen von Stern begleitet werden. 
Es bedarf keiner Betonung, daß das Erscheinen dieser Normenblätter des VDE 
einen wesentlichen Fortschritt in der Vereinheitlichung in bezug auf Abstufung 
von Leistung, Anzapfungen, Spannungen, sowie in bezug auf Festlegung der 
Verluste, Klemmen, Durchführungen, Ölkessel usw. bedeuten. Die Festlegung 
der Verluste scheint einen besonders kühnen Eingriff in die Rechte der Hersteller 
zu bedeuten, doch scheint z. B. der Wirkungsgrad eines 100-kW-Transformers 
mit 97,3% im günstigsten Falle derart niedrig gewählt, daß reichlicher Spielraum 
vorhanden. Die geschickten Erläuterungen von Stern verdienen und erfordern 
eingehendes Hineinleben, es scheint jedoch, daß eine bündige Erklärung der 
mit den Buchstaben A2, B^, . . . bezeichneten Schaltgruppe wünschenswert 
gewesen wäre. Die Annahme der Normen wird in ETZ S 654 berichtet. 

Janu (EuM 225) berichtet von eingehenden Versuchen über die bei dauern- 
der Vollast auftretenden zusätzlichen Verluste in Öltransformatoren an einem 
Transformator für 1000 kVA, nach denen bei größerer Erwärmung die Fe-Verluste 
beträchtlich sinken. Eine Nachprüfung wäre wünschenswert. — In ETZ 123 
wird auf amerikanische Verfahren zur Temperaturmessung an der Wicklung von 
Hochspannungstransformatoren verwiesen (EJ 1921/229), wonach eine Hilfs- 
spule , die genau den gleichen Erwärmungs- und Strahlungsbedingungen aus- 
gesetzt ist, wie die zu messende Hochspannungsspule, in dem gleichen Ölgefäß 
eingebaut und gleichen Stromschwankungen ausgesetzt wird. Diese Spule dient zur 
ungefährlichen Messung der Temperatur (»thermisches Abbild«). — In eingehender 
Form behandelt Hak (ETZ 110, 148) die Aufgabe des »wirtschafthchen Transfor- 
mators«. Er unterscheidet dabei scharf zwischen dem sparsamsten und billig- 
sten Transformator, kommt allerdings zu dem Schluß, daß für das günstigste 
Belastungsverhältnis der wirtschaftlichste Transformator zugleich der billigste 
ist. Die Arbeit ist besonders dadurch beachtenswert, daß der Einfluß der Un- 
sicherheit der einzelnen in die Rechnung eingeführten »Konstante« verfolgt 
wird. — Ein wichtiger Vorschlag zur Verbesserung des Funkeninduktors rührt 
von Dessauer (ZIK 127) her, der beabsichtigt, den magnetischen Wider- 
stand des Eisenkernes durch Scheiben, die an den Enden aufgesetzt werden, zu 
verringern. Die Anordnung erinnert an den alten Swinburneschen »Igeltransfor- 
mator«; es fragt sich nur, ob dann nicht der bewährte geschlossene Transformator 
mit einer entsprechenden Luftstrecke das Endergebnis sein wird. 

Über den Spannungsabfall in Autotransformatoren bringt RGE 11/75 D 
einen Literaturhinweis, worin gezeigt wird, daß dieser sich ebenso berechnen 
läßt wie bei Transformatoren mit getrennten Wicklungen. — Hoffmann und 
Meßtorff (EuM 169) nehmen sich des durch die Röhrensender zurückgedrängten 
Resonanzinduktors an und leiten aus den allgemeinen Grundgleichungen ein 
Kreisdiagramm ab, das sowohl Widerstand wie auch Primärstrom für jede Be- 



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lastungskapazität der Hochfrequenz abzulesen gestattet. — Gibbs und Dorf- 
man (EWd 79/221) weisen in sehr anschaulicher Form auf die Gefahren hin, 
die bei Stromwandlern durch sehr heftige Kurzschlußströme verursacht werden. 
Bei der Berechnung der Überhitzung wird darauf hingewiesen, daß bei der 
kurzen Dauer immer nur die Wärmeaufnahmefähigkeit des Cu in Frage kommt, 
niemals die Ausstrahlung. Auch die auftretenden Zugkräfte werden berechnet, 
und unter Umständen die Notwendigkeit besonderer Abstützung der Spulen 
dargetan. — In EWd 80/79 wird ein Meßtransformator beschrieben, der infolge 
einer Vereinigung zweier Transformatoren mit »Hauptkern« und »Hilfskern« die 
Fehler des Übersetzungsverhältnisses und der Phasenverschiebung beseitigen soll. 
Der Weg zur Erreichung dieses Ergebnisses wird nicht mitgeteilt. — Weiteres 
■über Meßwandler findet man in ERw 91/295, 787. 

Berechnung. Kornfeld (EuM 509) stellt Betrachtungen über Gewichte 
und Verluste von Typenreihen für Drehstromtransformatoren an, wobei das Ver- 
hältnis der linearen Abmessungen zu Leistung, Gewicht und Verlusten in über- 
sichtlichen Tabellen zusammengefaßt wird, und zeigt, daß diese Beziehungen 
mit vorhandenen praktischen Transformatorenreihen ziemlich gut übereinstim- 
men. Die wachsende Bedeutung der eisenlosen Reaktanzspulen ruft das Be- 
dürfnis zur Auffindung von Berechnungsverfahren solcher Spulen hervor. Solche 
Berechnungen führt Hak (EuM 181) für Zylinder- und für Flachspulen durch 
unter Anwendung von Emdeschen Vorarbeiten. 

Botrieb. Mit den ungeheuren Mitteln, die einer größeren Zahl amerikanischer 
Überlandwerke, die zusammengeschaltet werden können, zur Verfügung stehen, 
haben Louis und Bang (JAI 399) versucht, die Schutzeigenschaften der Öl- 
unterbrecher im großen Maßstabe aufzuklären. Die Versuche wurden gemeinsam 
mit der GEG bis zur Höhe von 170000 eingebauten kW in Kurzschluß unter- 
nommen. Oszillogramme zeigen die Höhe der Sicherheit dieses Schutzwertes 
und gleichzeitig die Möglichkeit, solche ausgedehnte Versuche während des 
Betriebes ohne Schaden für das Netz vorzunehmen. — Mercier (RGE 12/858) 
weist darauf hin, daß die kaum beschlossenen Bedingungen für Transformatoren- 
•öl einiger Abänderungen bedürfen, und zwar im allgemeinen im Sinne der Ver- 
schärfung. — Über die Untersuchung von Öl für Schalter und Transformatoren 
vom rein chemischen Standpunkte aus findet man Hinweise in MEW 234. Im 
Anschluß daran berichtet Zipp (MEW 430) über neuere Versuche, die den Zweck 
hatten, die Unsicherheit der Messung der Durchbruchspannung zu beseitigen. 
Diese erklärt er aus Verunreinigungen, die zufäUiger Art sind, und beseitigt 
sie durch geeignete Vorschläge bezüglich Reinigung der Probe, Festsetzung von 
zehn Durchschlagversuchen in je 10 min Abstand, Messung durch parallele 
Funkenstrecke usw. Die Vorschläge sind sehr bemerkenswert. Fast gleich- 
zeitig werden MEW 435, 517 technische Bedingungen für das in Kesselwagen oder 
eisernen Fässern angeheferte Öl mitgeteilt. — Die Ölfrage für Schalter und 
Transformatoren wird von Stern (ETZ 141) erneut an Hand der »vorläufigen 
Bedingungen« zur Erörterung gestellt und löst die erwartete Aussprache tat- 
sächlich aus. Die Ausführungen von Stern sind sehr beachtenswert, z. B. der 
Hinweis auf die Unbrauchbarkeit von Holzfässern für den Ölversand, ferner die 
Bekämpfung eines zu hohen »Flammpunktes« u. a. In der Aussprache weist 
Brückmann (ETZ 452) daraufhin, daß die häufig als Ursache für schlechte Er- 
gebnisse bei Durchschlagsversuchen angegebenen Fasern vermutUch keine mecha- 
nischen Verunreinigungen, sondern Flüssigkeitsfäden und auf Beimischung von 
Ölsorten von anderen dielektrisches Verhalten zurückzuführen sind. — H ü t er (ETZ 
951) weist ebenfalls auf den zu hoch gesetzten Flammpunkt und auf schlechte Er- 
fahrungen bezüglich der festgesetzten Durchschlagsspannung hin. Hierher gehören 
auch die Versuche von Schröter (ETZ 525 — AE 68), worin die Abweichung 
der Durchschlagsversuche durch dauernde mikroskopische Beobachtung des durch- 
fließenden Öles beseitigt werden. — Unter nachdrücklichem Hinweis auf die schlämm - 
bildenden Eigenschaften minderwertigen Öls und auf die Gefahren der Schlamm - 
bildung infolge schlechter Wärmeleitung und Verstopfung zählt Rod mann 



— 46 — 



(EWd 79/1271) die bekannten Eigenschaften auf, die ein gutes Öl besitzen muß. 
Wichtig ist der Hinweis, daß die Bedingungen bei Stromunterbrechern schwerer 
sind als bei Transformatoren. — Shrader (EWd 79/174) beschreibt ein Ver- 
fahren zur Bestimmung des Wassergehaltes im Öl, nach welchem bei Westing- 
house gearbeitet wird. Das Verfahren vermeidet die Fehlerquellen, die darin 
bestehen, daß z. B. die beim Verfahren durch Wasserzersetzung entstehenden 
Gase vom Öl aufgesogen werden, bzw. es nicht nachgeprüft werden kann, ob 
wirkhch alles Wasser zersetzt worden ist. Der neue Weg besteht darin, daß das 
Öl unter Luftleere zerstäubt und durch Hitze vollkommen verdampft. Durch 
Wiederverdichten und Trennung der Dämpfe kann aus ihrem Druck in einem 
bekannten Raum der Wassergehalt nach dem Boyleschen Gesetz berechnet 
werden. Vgl. hiezu auch Stigant (ERw 91/816). — Eiden (EWd 79/627) be- 
fürwortet den Betrieb von Transformatoren nicht auf Grund der Belastung, 
sondern auf Grund des Temperaturanstieges. Transformatoren sollen erst zu- 
geschaltet werden, wenn die Temperatur der im Betrieb befindlichen den Gefahr- 
punkt erreicht hat. Hierdurch kann sowohl die Größe der einzubauenden Trans- 
formatoren nach gemachten Erfahrungen um 10% vermindert werden, wie auch 
die Verluste in etwa gleichem Betrage. Man findet Untersuchungen über die 
zuverlässigste Stelle, an welcher die Messung stattfinden soll, aus welchen hervor- 
geht, daß diese unmittelbar und möglichst dicht oberhalb der Spulen gemessen 
werden soll. Über das Meßverfahren selbst, über die Signale bei Erreichung des 
Gefahrpunktes werden Winke gegeben. — Wichtig ist die Mitteilung von Field 
(EWd 79/190), wonach die in der Hitze Kaliforniens arbeitenden naturgekühlten 
Transformatoren der Edison Co. für 5000 kVA bei 66/16,5 kV nicht voll belastet 
werden konnten. Erst durch besonderes Anblasen der Strahlgefäße, in welchen 
das Öl gekühlt wird, konnte festgestellt werden, daß 25% mehr Belastung zu- 
lässig war bei gegebenem Temperaturanstieg. Die Luft wird durch einen be- 
sonderen Eisenanbau unterhalb des Transformators den Stralilgefäßen zugeführt. 

— Über die erfolgreiche Verwendung von Cu-Drähten als Schmelzsicherung 
für Transformatoren von 2300 V berichtet Hardy (EWd 79/886). Kurven über 
die erforderlichen Drahtabmessungen und die Abschmelzdauer werden mitge- 
teilt. — Freeman (EWd 80/996) berichtet über Versuche mit Schmelzsicherungen 
für Transformatoren von 66 kV, aus denen hervorgeht, daß zwischen Nennwert 
und Wirklichkeit beträchtliche Unstimmigkeiten bestehen. Auch die Dauer 
bis zum Eintritt des Durchschmelzens wird untersucht und Kurven hierüber 
abgebildet. Von Bedeutung ist die Tatsache, daß die senkrechte Stellung des 
Schmelzdrahts erheblich andere Ergebnisse, und zwar niedrigeren Schmelzstrom^ 
geringeren Zeitverlust und besseres Arbeiten ergibt als wagerechte Anordnung. 

— Über Temperaturbeanspruchung durch Kurzschlüsse berichtet Holbrook 
(ERw 90/512). — Auf die Bedeutung der Wahl richtiger Transformatoren- 
größen besonders im Zusammenhang mit Umspannwerken, weist Knust (EJ 262) 
hin. Er zeigt an zahlreichen Verlustkurven die Größe der eintretenden Jahres- 
verluste. — Eichelberger (EJ 33) bringt ein Beispiel für die Auswertung von 
gut durchgeführten Versuchen an einem Dreiphasentransformator von 20 kVA 
für 120/4000 V unter Anwendung verschiedener Rechnungsverfahren für Span- 
nungsabfall und Wirkungsgrad, deren gute Übereinstimmung nachgewiesen 
wird. 

Bau. Rosenbaum (EJ76) berichtet über Entwicklung und Bau von 
220 kV-Anlagen und beschreibt die zugehörigen Transformatoren von 8333 kVA 
bei 50 Per/s. Als bemerkenswerte bauliche Einzelheit ist hervorgehoben, daß 
die Niederspannungswicklung zwischen den einzelnen Lagen Kühlschlangen mit 
Ölumlauf trägt. Die Klemmen sind aus Porzellan und fast 3 m lang. Gewichte 
werden angegeben. Die Möghchkeit, daß 1000 kV Betriebsspannung mit 
AI- Rohren von 130 mm Durchm erreichbar seien, wird hervorgehoben. — 
Jn ETZ 525 und EJ 53 wird der Vorschlag gemacht, den Kesselraum oberhalb 
des Ölspiegels mit Stickstoff zu füllen. Die Regelung des Druckes, dauernde 
Erhaltung der Reinheit des Stickstoffes und Entfernung der Feuchtigkeit wird 



— 47 — 



beschrieben. — Eine recht klare und anschauliche Darstellung des Wesens und 
der Bekämpfung von Sprung- oder Wanderwellen in bezug auf ihre Gefahr für 
die Isolation von Transformatoren gibt Courvoisier (BSEV 437, 522). Aus ana- 
lytischer Betrachtung sowohl wie aus Versuchen an einem Großtransformator 
der BBC kommt er zu dem wichtigen Schluß, daß vorgeschaltete Drosseln einen 
sehr zweifelhaften Schutz bieten ; besser wirken Kondensatoren als Schutzmittel, 
während die bisher beliebte verstärkte Isolation der Eingangswindungen nur 
bedingten Schutz bietet, weil dadurch die gegenseitige Kapazität der Eingangs- 
spulen verkleinert wird; hingegen geht die neueste Richtung der BBC dahin, 
die Isolation durch besonders hochwertige Baustoffe ohne Vergrößerung der 
Dicke durchgehends zu verstärken. Die Arbeit ist besonders bemerkenswert. 

— Unter der bescheidenen Uberschrift »Wagen für den Eisenbahntransport 
eines fertigen Großtransformators« findet man in einer Arbeit von Klein (ETZ 
939) ausführliche Maßangaben über den Bau eines Transformators für 800UÜ kVA 
bei 110 kV mit Ölumlaufkühlung. Recht bedeutsam ist die Tatsache, daß der 
Kupferfüllfaktor nur 9% beträgt und daß die Felddichte auf 14000 Gauß ge- 
trieben wurde, bei einer Stromdichte von 4,1 A/mm^. Bemerkenswert ist auch 
die Vollständigkeit der Gewichtsangaben mit 40 t wirksamem Fe und 17 t wirk- 
samem Cu bei 40 t Öl und 23 t Gewicht des Kastens und der Abstützteile. Auch 
die Verluste, die Isolationsbeanspruchung sowie die Kurzschlußspannung, welch 
letztere 8% erreicht, werden mitgeteilt. Für die Gesamtlast von 120 t genügt 
der bekannte Tiefladewagen nicht mehr und es wird daher ein Trägeraufbau 
beschrieben und statisch berechnet, der hinreicht, um sogar bis zu 100000 kVA- 
Transformatoren laden und befördern zu können. — Field (EWd 79/190) emp- 
fiehlt die Prüfung eines Transformators in bezug auf Isolation auf alle Fälle 
mit Hochspannung vorzunehmen, allerdings nachdem man sich vorher durch 
gewöhnliche Isolationsmessung versichert hat, daß die Windungen untereinander 
sowohl als auch gegen Eisen einwandfrei sind. Er gibt eine Zahlentafel, wonach 
die zu verwendende Prüfspannung zwischen Ober- und Unterspannung bei einer 
Betriebsspannung unter 550 V mindestens 4000 V, von 550 bis 4500 V mindestens 
10000 V, über 4500 V mindestens 2 X Prüfspannung -f 1000 V betragen soll. 

— Bei der Beschreibung der großen Transformatoren von 15000 kVA bei 63500 V 
und 25 Per/s für die Anlage in Queenston spielt die Frage der mechanischen 
Kräfte solcher Spulen mit ihrer hohen Windungszahl eine bedeutende Rolle. 
Bemerkenswert ist die Schlußfolgerung, daß bei benachbarter Anordnung von 
Primär- und Sekundärwicklung alle Kräfte ausgeglichen sind und auch die Größe 
der von den Spulen umfaßten Fläche keinen Anlaß zu Bedenken gibt. Die Arbo-it 
ist bemerkenswert wegen ausführlicher Angabe der Gewichte und der Spulen- 
formen. Vgl. auch ERw 91/557, sowie die Beschreibung eines Transformators 
für 1 Mill. V in ERw 90/704. — In RGE 12/122 D wird eine Anordnung be- 
schrieben, die es erlaubt, das Öl in Transformatoren vor jeder Berührung mit 
der Luft zu bewahren, wobei von dem französischen Patent 532365 Gebrauch 
gemacht wird. — In Ein 89/508 findet sich die kurze Beschreibung mit 2 Photos 
von einem Transformator der Ferranti-Go. für 110/11 kV bei 4000 k VA, in 
welcher als Besonderheit angeführt wird, daß dies der größte in England her- 
gestellte Transformator ist. Bedenkt man, daß dieser noch dazu aus drei Einphasen- 
transformatoren von demnach 1300 kVA besteht, so kann man die Bescheidenheit 
dieser mit Stolz vorgetragenen Mitteilung richtig einschätzen. — In RGE 11/137 B 
wird eine Transforrnatordurchführung beschrieben, die für die Betätigung eines 
Umschalters unter Öl zum Anschluß an mehrere Anzapfungen geeignet ist. Dies 
ist eine Frage, die offenbar als noch nicht völHg gelöst zu betrachten ist. — Die 
immer wichtiger werdende Frage der Wahl und Verwendung geeigneter IsoHer- 
stoffe für Kondensatoren behandelt Guilbert (RGE 11/829). Er weist darauf 
hin, daß die Überlagerung mehrerer Lagen von verschiedenem Dielektrikum 
zu verwerfen sei, zeigt aber gleichzeitig, daß diese Forderung bei der unver- 
meidlichen Einlagerung von Luft oder dem verwendeten Bindemittel schwer 
verwirklicht werden kann. — Mayeur (RGE 11/611) bringt einige Formeln 



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und Angaben über den Bau kleiner Transformatoren für Auslösemagnete von 
Schaltern, deren Verhalten analytisch in der typisch französischen theoretisieren- 
den Weise abgeleitet wird : ein Zusammenhang mit der Praxis ist schwer zu finden. 
— Durch Bau eines zweistufigen Stromwandlers suchten Brooks und Holtz 
( JAI 389) durch eigenartige Schaltung der beiden Eisengestelle eine Berichtigung 
der bekannten Fehlerquellen zu erreichen und weisen die Richtigkeit der Dar- 
stellung durch Analyse und Versuch nach. — Vgl. auch ERw 91/723. 

Elektromagnete. Über die verschiedenen Anwendungsarten des Elektro- 
magnets für Lastenförderung, Werkzeugmaschinen, Scheidemagnete usw. gibt 
Wintermeyer (EJ 295) eine kurze Übersicht ohne Mitteilung bestimmter 
Zahlen. — Eine Übersicht über den Stand des Baues von Lasthebemagneten, 
Bauart Demag (HelE 571), betont, daß nur zwei Formen aus der großen Zahl der 
Sonderformen übrig geblieben sind : der Rundmagnet und der rechteckige Flach- 
magnet, von denen der letztere mit beweghchen Polfingern versehen wird. Das 
Gewicht eines normalen Rundmagnets wird mit 1500 kg angegeben; er kann eine 
12 cm dicke Platte von 30 t heben, dem gegenüber aber nur 700 bis 850 kg Guß- 
späne oder kleinstückigen Schrott; dient auch zum Anheben der Fallwerks- 
kugel beim Zertrümmern von Schrott. — Eine, wie es scheint, glückliche Ver- 
einigung der Eigenschaften des Hebemagnets mit denen eines gewöhnlichen 
Greifers ist der Demag patentiert (SuE 1180). Die Vorrichtung bewährt sich beim 
Verladen von sperrigem, sog. Presseschrott und kann an einem üblichen Hub- 
magnete befestigt werden, der seinerseits an einem gewöhnlichen Lasthaken 
hängt. — In EKB 153 findet man die bekannte Tatsache bestätigt, daß nur 
Gleichstrom für den Betrieb von Spannfuttern u. dgl. wirtschaftlich und technisch 
verwendbar ist. — Einen kurzen Literaturhinweis über eine elektromagnetische 
Kupplung, System Sperry, die allem Anschein nach auf unipolarer Grundlage 
unter Benutzung von Wirbelströmen beruht, jedoch den Abbildungen nach 
von recht verwickeltem Aufbau ist, findet man in RGE 12/23 D. 



Messungen an elektrischen Maschinen. 

Von Oberingenieur Leo Schüler. 

Die Temperaturmessung an el. Maschinen behandelt in sehr ausführlicher 
Weise Georg Keinath (EuM 97). Er betrachtet zunächst die Temperatur- 
verteilung in den verschiedenen Maschinenarten und weist auf die Wichtigkeit 
der genauen Messung der Höchsttemperatur beim Probelauf und besonders auch 
währenddes Betriebes hin; durch dauernde Überwachung der Höchsttemperatur 
läßt sich eine wesentlich günstigere Ausnutzung von Maschinen und Trans- 
formatoren erzielen, als wenn die Belastung nur nach dem Strommesser geregelt 
wird. Der Ver£asser geht dann auf die gebräuchlichen Meßverfahren mittels 
Thermometer und aus der Widerstandzunahme der Wicklungen ein und be- 
trachtet die hierbei auftretenden Fehler. Er behandelt ferner die besonders in 
Amerika benutzten »Temperatur-Detektoren«, die in die Wicklung eingebaut 
werden. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen Thermoelementen und Wider- 
standsspulen. Bei ersteren sind sehr empfindliche Spannungszeiger notwendig, 
auch kann nur die Temperatur an der Außenseite der Isolierhülle gemessen 
werden. Dagegen bietet sich bei den Widerstandsspulen die MögHchkeit, sie selbst 
niit Hochspannung führenden Wicklungen in leitende Verbindung zu bringen; 
die Messung erfolgt dann mit Wechselstrom unter Zwischenschaltung eines 
Isohertransformators (vgl. JB 1918/46). — Eine von S & H für diesen Zweck 
entwickelte Apparatur wird beschrieben. Den Schluß des Aufsatzes bildet eine 
Zusammenstellung der allen Meßmethoden noch anhaftenden Fehlerquellen, 
woraus hervorgeht, daß eine völlig befriedigende Lösung des Problems noch 
nicht vorhegt. — Auch A. Tauber-Fretter berichtet (BSEV225) über eine Ap- 
paratur zur Temperaturmessung an Hochspannung führenden Wicklungen 



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mittels einer Widerstandspule. Die Einrichtung beruht auf demselben Prinzip 
wie die von Keinath beschriebene. Die Meßgenauigkeit und ihre Abhängigkeit 
von Spannung und Frequenz wird eingehend behandelt. — Es sei an dieser Stelle 
auf die neuen »Regeln für die Bewertung und Prüfung el. Maschinen und Trans- 
formatoren« des VDE hingewiesen (ETZ 1442). Näheres hierüber S 27,30. 

Die Prüfung von Motoren, besonders von Wechselstrom-Kommutator- 
motoren, im Anlauf behandelt Rud. Richter (EuM 157). Die von ihm be- 
schriebene Anordnung besteht im wesentlichen darin, daß der zu prüfende Motor 
mit einer fremderregten Gleichstrombelastungsmaschine gekuppelt wird, die 
ihrerseits auf die Steuerdynamo eines Leonhard-Umformers arbeitet. Die 
Erregerwicklung der letzteren wird von der Belastungsmaschine in Reihen- 
schaltung mit einer fremden Stromquelle gespeist. Der Verlauf der EMK der 
Leonardmaschine in Abhängigkeit von der Drehzahl des geprüften Motors ist 
dann eine Gerade, die aber nicht durch den Nullpunkt geht. Hierdurch läßt sich 
erreichen, daß das vom geprüften Motor zu überwindende Drehmoment bei 
allen Drehzahlen gleich bleibt. 

Leistungsmessung. Ein sehr zweckmäßiges Instrument zur Messung von 
mech. Leistung ist die von der Firma Dr. Max Levy gebaute el. Leist ungswage 
(ETZ 1141). Es ist eine pendelnd aufgehängte Dynamo, deren Drehmoment 
durch Gewichtbelastung gemessen wird. Bemerkenswert ist, daß diese Maschine 
jetzt auch zum Anschluß an Drehstromnetze ausgeführt wird. Über die mit 
dieser Leistungswage erreichbare Meßgenauigkeit berichtet Schüler (Auto- 
technik Nr. 22/23). Nach seinen Ausführungen beträgt z. B. bei einer Maschine 
für 36 mkg bei n = 1000 bis 3500 der größte beobachtete Meßfehler nicht mehr 
als 0,13% der Nennleistung. Die Genauigkeit ist also größer als bei den meisten 
el. Meßinstrumenten. 

Trägheitsmoment. Friedrich Knauer und Erich Schulze schreiben 
(ETZ 1307) über Methoden zur Bestimmung des Trägheitsmoments el. Maschinen. 
Es handelt sich hierbei um solche Methoden, bei denen der Läufer in der Maschine 
bleiben kann. Bekanntlich läßt sich das Trägheitsmoment durch Differentiation 
der Geschwindigkeit/Zeit-Kurve ermitteln, wenn die Maschine unter Einwirkung 
eines bekannten Drehmoments an- oder ausläuft. Hierbei muß aber die Reibung 
bekannt sein, was praktisch nie der Fall ist. Das Verfahren der Verfasser gipfelt 
darin, die Reibung zu ehminieren. Sie erzeugen durch plötzliches Zufügen oder 
Fortnehmen eines bekannten Drehmoments während des Auslaufs einen scharfen 
Knick in der Auslaufkurve und sind nun imstande, aus der so entstandenen 
Kurve das Trägheitsmoment unmittelbar zu errechnen. Da aber das Differen- 
zieren der Geschwindigkeitskurve noch große Fehlerquellen in sich schließt, 
so vermeiden sie dies dadurch, daß sie nicht die Geschwindigkeit, sondern 
unmittelbar die Beschleunigung bzw. Verzögerung messen. Diese wird nach 
einem von Itterberg (ETZ 1912, 1158) angegebenen Verfahren durch ein Gal- 
vanometer angezeigt, das in dem Stromkreis einer Tachometerdynamo in Reihe 
mit einem Kondensator geschaltet ist. 

Messungen bei Betriebsstörungen. Die häufigsten Betriebsstörungen an 
Elektromotoren, Messungen zur Auffindung ihrer Ursachen und Maßnahmen 
zu ihrer Beseitigung behandelt ein Vortrag von Gösch im EV (ETZ 859) in einer 
für Installateure und ähnliche Praktiker verständhchen Form. 



Betrieb elektrischer Maschinen. 

Von Oberingenieur Leo Schüler. 

Ein- und Ausschalten (Verhütung von Störungen). Bei Gleichstrom- 
maschinen höherer Spannung, besonders bei Bahnumformern, treten häufig 
Störungen durch sog. Rundfeuer auf. Dies entwickelt sich bei starken Kurz- 
strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 4 



— 50 — 



Schlüssen, wenn zwischen einer Bürste und einer Kommutatorlamelle ein Licht- 
bogen so lange stehen bleibt, bis diese Lamelle die nächste Bürste entgegen- 
gesetzter Polarität berührt. Wirksame Abhilfe ist nur möglich durch die Ver- 
wendung eines selbsttätigen Höchst Stromschalters, der den Kurzschluß schneller 
abschaltet, als die Kommutatorlamelle zum Durchlaufen des Weges zwischen 
zwei benachbarten Bürstenreihen gebraucht. Dieser Zeitraum beträgt z. B. 
bei 20 m/s Kommutatorgeschwindigkeit und 30 cm Bürstenabstand 0,015 s. 
Einen solchen schnell wirkenden Selbstschalter beschreibt V. Gandie (RGE 
11/743). Der Schalter wird in der Einschaltstellung durch einen fremderregten 
Elektromagnet festgehalten, der die in entgegengesetzter Richtung wirkende 
Kraft von zwei starken Spiralfedern überwindet. Die Auslösespule wirkt in der- 
selben Richtung wie die Federn. Wenn also die Stromstärke einen bestimmten 
Betrag überschreitet, so wird der Anker durch die vereinten Kräfte der Auslöse- 
spule und der Federn vom Elektromagnete losgerissen, und infolge des nunmehr 
vorhandenen großen Kraftüberschusses erfolgt die Ausschaltung äußerst schnell; 
es wurden Schaltzeiten bis herab zu 0,011 s erzielt. Die Arbeit enthält zahlreiche 
Versuchsergebnisse, Oszillogramme und Photographien, die das Bürstenfeuer 
an einem Bahnumformer bei starken Kurzschlüssen mit und ohne Schnell- 
unterbrecher darstellen. 

Anlassen. Über das Intrittwerfen asynchron anlaufender Synchronmaschi- 
nen schreibt Otto Böhm (ETZ 426). Die sehr ausführliche und lesenswerte 
Arbeit führt zu folgenden Ergebnissen: Beim asynchronen Anlauf stellt sich 
vor dem Einschalten der Gleichstromerregung ein bestimmter Schlupf ein, dessen 
Größe von der Feldstärke und der Vollkommenheit des sekundären Kurz- 
schlusses abhängt. Die zum Intrittwerfen erforderliche Gleichstromerregung 
wird um so stärker, je größer der Schlupf ist. Unter Umständen ist zum Intritt- 
werfen eine um das Mehrfache stärkere Gleichstromerregung notwendig als zum 
Betrieb. Wesentlich erleichtert wird das Intrittfallen, wenn der Feldmagnet 
des Synchronmotors zunächst nicht mit Gleichstrom, sondern mit Wechselstrom 
von Schlupffrequenz erregt wird. Die Ursache dieser Erscheinung erläutert 
der Verfasser durch eine mechanische Analogie. Zur praktischen Durchführung 
des Verfahrens wird vorgeschlagen als Erregermaschine einen Einankerumformer 
zu verwenden, der dieselbe Polzahl besitzt wie der Synchronmotor und mit ihm 
gekuppelt ist. Vom Kommutator des Umformers wird dann bei allen Drehzahlen 
Wechselstrom von Schlupffrequenz abgegeben, der bei Synchronismus in Gleich- 
strom übergeht. Den Schluß des Aufsatzes bilden Versuchsergebnisse und' 
Oszillogramme. Es sei in diesem Zusammenhang an den von Schüler ange- 
gebenen Synchronmotor erinnert (ETZ 1923/4), der ebenfalls das oben beschriebene 
Prinzip zum Intrittwerfen benutzt. Nur ist hier der Motor selbst als Einanker- 
umformer ausgebildet und entnimmt den Erregerstrom von Schlupffrequenz 
seinem eigenen Kommutator. — Auch L. Dreyfus behandelt das Problem 
des Intrittfallens asynchron anlaufender Synchronmaschinen (EuM 457). Er 
kommt zu denselben Ergebnissen wie Böhm in seiner vorerwähnten Arbeit. 
Nach seiner Angabe ist die Felderregung der Synchronmaschine mit Schlupf- 
frequenz zuerst von Krämer vorgeschlagen worden, um dessen bekannte Kas- 
kadenschaltung eines Induktionsmotors mit einem Einankerumformer durch 
den Synchronismus zu bringen. 

Das Anlassen von Synchronumformern (Einankerumformern und Motor- 
generatoren) behandelt F. Hör schütz (EKB 53). Er schildert die bekannten 
Verfahren zum Anlassen von der Gleichstrom- und Drehstromseite und kommt 
zu dem Schluß, daß es am vorteilhaftesten sei, den Umformer von der Gleich- 
stromseite anzulassen, wobei zur Erzeugung des erforderlichen Gleichstroms 
gegebenenfalls ein besonderer Asynchronmotor- Generator zu verwenden ist. 
Um den Anlasser und die darin auftretenden Verluste zu vermeiden, empfiehlt 
er die Verwendung der Leonardschaltung, wobei der Anlaßumformer natürlich 
eine Erregermaschine erhalten muß. Die zum Anlassen erforderliche Leistung 
wird für die verschiedenen Umformerarten ausführlich erörtert. 



— ')! — 



Kogdiing der Spannung und des Stroms. Der Tirillrogler hat in seiner ge- 
bräuchlichen Form den Nachteil, daß er auch im Falle eines Kurzschlusses bestrebt 
ist, die normale Spannung aufrecht zu erhalten, die Erregung der Maschine also 
soweit als möglich verstärkt; hierdurch wird dem selbsttätigen Ausschalter 
seine Aufgabe erschwert und die Maschine gefährdet. Jachwirth beschreibt 
(AEG 126) eine Ausführungsform des Tirillreglers, die diesen Nachteil vermeidet 
und beim Auftreten eines Kurzschlusses die Erregung der Maschine sogar 
schwächt. 

Regelung der Drehzahl. Bei großen Drehstrommotoren wird häufig die 
von Krämer angegebene Kaskadenschaltung mit einem Einankerumformer 
verwendet. W. Weiler behandelt (EuM 121) Beschleunigungsvorgänge, die 
bei solchen Antrieben bei plötzlichen Drehzahl- und Belastungsänderungen 
beobachtet werden, und die durch die Beschleunigungs- oder Verzögerungs- 
arbeit der umlaufenden Massen des Umformers verursacht werden. Die hierbei 
auftretenden Überströme können Funkenbildung am Umformer herbeiführen. 
Bemerkenswert ist, daß unter gewissen Umständen Umformer ohne Wendepole 
vorteilhafter sind als solche mit Wendepolen. 

Regelung des Leistungsfaktors. Um bei Umformern und Synchronmotoren 
die richtige Einstellung der Frequenz für cos 99 = 1 zu erleichtern, wird empfohlen 
(MEW 166), den Strommesser an der Schalttafel mit einer kVA-Teilung zu 
versehen. Der Maschinist hat dann nur darauf zu achten, daß die am Strommesser 
abgelesene Scheinleistung gleich der vom Leistungsmesser angezeigten Wirk- 
leistung ist. 

Vor der neuerdings vielfach empfohlenen Verwendung von Asynchron- 
generatoren wird von Weber (MEW 229) gewarnt wegen ihres ungünstigen Ein- 
flusses auf den Leistungsfaktor. Diese Warnung ist nach Ansicht des Berichters 
um so mehr berechtigt, als jetzt Synchrongeneratoren zur Verfügung stehen, 
die bezüglich der einfachen Parallelschaltung dieselben Vorteile bieten wie 
Asynchronmaschinen. 

Den Parallelbetrieb von Wechselstrommaschinen behandelt Fischer - 
Hinnen (SBZ 79/233; Bericht EuM 321). Die Arbeit berücksichtigt besonders 
den Einfluß der Phasenverschiebung; auch der Parallelbetrieb ungleicher 
Maschinen wird eingehend betrachtet. Unter den Mitteln zur Verbesserung des 
Parallelbetriebs wird eine von Schüler angegebene Anordnung erwähnt, die 
aus einer mit der Maschine federnd gekoppelten Schwungmasse besteht. Diese 
Anordnung hat , sich bei den von Fischer- Hinnen ausgeführten Versuchen 
gut bewährt. 

Eigenartige Fälle von unbeabsichtigtem Parallelbetrieb von Drehstrom- 
generatoren beschreibt T. Niski (GER 146). Zwei Generatoren speisten zwei 
getrennte 100 kV-Leitungen, die auf demselben Gestänge verlegt waren; sie 
fielen, ohne daß dies beabsichtigt war, von selbst in Synchronismus. Es handelte 
sich hierbei natürlich um eine »lose Kupplung« durch die Kapazität der Leitungen, 
Wie leicht einzusehen ist und vom Verfasser durch Diagramme nachgewiesen 
wird, stellt sich der Synchronismus in diesem Fall nicht bei Phasengleichheit 
der Maschinen ein, sondern bei 180^ Phasenverschiebung, d. h. die Maschinen 
schalten sich nicht parallel, sondern hintereinander. Dies ist praktisch insofern 
von Bedeutung, als es nicht ohne weiteres mögHch ist, die Maschinen in ge- 
wöhnlicher Art parallel zu schalten, nachdem sie sich einmal durch die Kapazität 
hindurch »gefangen« haben. Da die Maschinen meist nicht unmittelbar sondern 
durch Transformatoren auf die Fernleitungen arbeiten, so ergeben sich noch 
Komplikationen, wenn die Transformatoren verschiedenen Schaltgruppen an- 
gehören. Wenn z. B. der eine Transformator eine gegen den anderen um 180^ 
verschobene Sekundärspannung erzeugt, so erfolgt die selbsttätige Synchroni- 
sierung auf der 100 kV- Seite derart, daß die Generatoren miteinander in Phase 
sind und unmittelbar parallel geschaltet werden können. 



4' 



— 52 — 



Anlaßapparate, Belastungswiderstände und Widerstandsmaterial. 

Von Oberingenieur C. Krämer. 

Die Normung der Anlasser stand im Vordergrunde des Interesses, so daß 
zu diesem Thema zahlreiche Beiträge erschienen. So legt Natalis (ETZ 341) 
die grundlegenden Begriffe hiefür dar, die zu einem ersten Entwurf der vom VDE 
eingesetzten Kommission zur Ausarbeitung von Regeln und Normen für Anlasser 
und Steuergeräte führten (ETZ 366). Der Entwurf forderte, wie es bei der Schwie- 
rigkeit der Materie nicht anders zu erwarten war, eingehende Kritik heraus. 
Diese führten zu einem zweiten Entwurf (ETZ 627), der dann der Jahresver- 
sammlung des VDE in München vorgelegt und mit geringen Änderungen an- 
genommen wurde (ETZ 1369). — Nicht weniger umstritten ist die Frage der 
Bemessung und Normung der Steuerapparate und Widerstände für aussetzende 
Betriebe. In einer ausgezeichneten Arbeit unternimmt es H. Franken (ETZ 752), 
indem er sich auf die älteren Arbeiten von Ott (ETZ 1919/583) Adler, Schiebe- 
ier u. T. Hoock bezieht, die erforderlichen Größen zu untersuchen. Er 
kommt zu dem Schluß, daß eine Verkuppelung der Bewertung von Kontroller 
und Widerstand nach dem Merkmal der Schalthäufigkeit ausgeschlossen ist, 
da für den schwersten Schaltbetrieb in Anbetracht geringer Anlaßzeit und 
hoher Anlaßleistung die Widerstände unter Umständen sehr schwach bemessen 
werden können. — Diese Fragen beschäftigen die amerikanische und englische 
Industrie im gleichen Maße, wie aus einem Vortrag von J.Anderson, gehalten 
vor dem Inst, of El. Eng. (Ein 88/342) hervorgeht. In der daran anschließenden 
Diskussion (Ein 88/344) wurden die Begriffe Anlasser, Kontaktbahn, Walzen- 
schalter, Flüssigkeitsanlasser einer eingehenden Besprechung unterworfen. 
W. Wilson (JAI 196, 217) hielt einen besonderen Vortrag über Flüssigkeits- 
anlasser mit Angaben über den Widerstand der Lösung, Abstand der Elektroden, 
Abhängigkeit von Temperatur, Berechnung der Leistungsfähigkeit und verschie- 
dene Leistungsregler mit künstlicher Kühlung. Andersons sowie Wilsons Vor- 
trag, sowie ein weiterer Vortrag von C. H. Wordingham über die englischen 
Normalien für Motoranlasser wurden lebhaft besprochen (Ein 89/244). — Über 
die Größenbestimmung von Dauerbelastungswiderständen wie Feldregler, Speise- 
punktsregler usw. verbreitet sich F. Kraus (EuM 433, 544) besonders bei 
Reihen- und Parallelschaltung; die abgeleiteten Formeln werden durch prak- 
tische Beispiele erläutert. Die Berechnungen geben natürlich nur Verhältnis- 
zahlen, die durch die unberücksichtigt gelassenen wirklichen Größen, der 
Widerstandsanordnung und des Aufbaues stark geändert werden. 

Als Ergänzung hierzu sei eine Notiz (ETZ 619) erwähnt, welche auf einen 
Aufsatz von T. Loppe und die bekannten Patente von Richter hinweist. Einen 
Überblick über die el. Anlaßsteuerapparate der amerikanischen Praxis gibt 
Gr. J. Kirchgasser und E. W. Seeger (ETZ 513); es geht daraus hervor, daß 
diese sich in nichts mehr von den deutschen unterscheiden. Bemerkenswert 
ist die Entwicklung der industriellen Steuerapparate besonders der Selbstanlasser 
nach einem Auszug der GER (HelF343). Eine Steuerungseinrichtung für Voll- 
bahnlokomotiven, für Gleich- und Wechselstrom gleich gut geeignet, von BBC 
(RGE 12/112 D) besteht aus einem schrittweise von einer Meisterwalze gesteuerten 
Stufenschalter mit Funkenentzieher. In derselben Zeitschrift (RGE 11/278) 
wird auch über gekapseltes Schaltmaterial und Anlasser berichtet. Einen An- 
lasser mit Kühlung durch Sand an Stelle von Öl (abgebildet ETZ 544) von BBC 
w^ar ursprünglich als Kriegsersatz gedacht, doch soll er sich gut bewährt haben, 
so daß mit seiner bleibenden Einführung gerechnet werden kann. 

Widerstandsmaterial. Hiervon sei Qu^rziht, ein neues Material der Firma 
Kummler & Matter (BSEV 307), erwähnt, das eine Temperatur von 1700« 
aushält, aus Kohle und Quarz besteht und sich besonders für Heizzwecke eignet, 
ferner ein für manche Zwecke sehr brauchbares Widerstandsmaterial von Mock- 
Nettelbeck, Berlin, bestehend aus einer Asbestkordel, die mit dünnem Wider- 
standsmaterial, hauptsächUch Chromnickel, umwickelt ist (EA 95). 



— 53 — 



Zum Schlüsse sei noch auf eine hochbedeutsame Arbeit von Dr. A. Schulze 
(HelF 493) hingewiesen, welcher die el. Leitfähigkeit sämthcher Metalle, ihrer 
wichtigsten Legierungen von den höchsten bis zu den tiefsten Temperaturen, 
ihr Verhalten bei den verschiedenen Umwandlungspunkten bei mechanischem 
Bearbeiten und unter Drücken bis 12000 Atm. untersuchte. Ferner die Ver- 
änderung im Magnetfeld bei Belichtung, den Einfluß der Krystallstruktur 
sowie von Pulvern und dünnen Schichten. 



III. Verteilung und Leitung. 

Verteilungssysteme und deren Regelung, Berechnung der Netze und der Lei- 
tungen, elektrische und mechanische Messungen an Leitungen. Von Oberingenieur 
O. Burger, Berlin. — Leitungsdrähte, Kabel, Isolierstoffe. Von Oberingenieur 
Dipl.-Ing. Wilhelm Pfannkuch. — Ausführung der Leitungen, Stromsiche- 
rungen, Installationsmaterial, Schaltanlagen und Schalter. Von Oberingenieur 
Wilhelm Klement, Berlin. — Überspannung, Überstrom, Erdung, Trrstrom, 
Korrosion, Korona, Störungen. Von Dr.-Ing. Alfred Fraenckel. 

Verteilungssysteme und deren Regelung, Berechnung der Netze und 
der Leitungen, elektrische und mechanische Messungen an Leitungen. 

Von Oberingenieur 0. Burger. 

Im Laufe des Jahres 1922 ist das Gebiet der el. Kraftübertragung und Ver- 
teilung durch keine wesentliche Neuerungen erweitert worden. Es ist jedoch 
sowohl theoretisch wie praktisch viel gearbeitet worden. 

Großkraft-Fernübertragung mittels Hochspannungsfreileitungen. Über den 
gegenwärtigen Stand der Frage berichtet Lewis (GER 628, 674) eingehend. 
Es ist vielleicht der übersichtlichste Aufsatz auf diesem Gebiet. Er berichtet 
über Hochspannungsisolatoren, Koronaverluste, Nullpunkterdung, Verwendung 
von Synchronphasenschiebern, sehr interessant auch über charakteristische 
Daten einer sehr langen Leitung für 220 kV. Ein Verzeichnis der bestehenden 
Hochspannungsleitungen über 60 kV ist in bezug auf Deutschland nicht voll- 
ständig. Er findet, daß für jede Drehstromleistung bei einer bestimmten Last die 
Spannungsverluste = ^ IR sind, und zwar, wenn 

Z = EII=fLlC 

ist. Boucherot will nun die Übertragung so ausführen, daß Z auch bei Last- 
änderungen konstant bleibt. (Bericht der internationalen Konferenz in Paris, 
November 1921, S. 870). Auszugsweise berichten über die Konferenz: Koch (ETZ 
440, 1058, 1088) sowie Bauer (BSEV 106). Deutschland und Österreich waren 
bei der Konferenz nicht vertreten. Das sehr umfangreiche Programm wurde in 
einer großen Reihe von Vorträgen behandelt. Erwähnungswert Shibusawa 
über Schwachstromstörungen bei Erdüngen und die charakteristischen Äuße- 
rungen von Hobble über die Vorteile der Nullpunkterdung in einer spanischen 
Anlage. 

Die Fernübertragungsmöglichkeiten behandelt eingehend Ossanna (ETZ 
1025, 1061). Er findet, daß durch passend angeordnete Drosseln eine Übertra- 
gung mit Drehstrom von 50 Per/s ebenso gut möglich ist wie mit hochgespanntem 
Gleichstrom. — Simon (ZDI 10) kommt zu dem gleichen Resultat und hofft, 
daß die Bahnen ebenfalls dazu übergehen, Drehstrom von 50 Per/s zu verwenden, 
um den Belastungsgrad der gemeinsamen Großkraftwerke zu verbessern. — 
Barfoed (EWd 79/31) berichtet über die neuen amerikanischen Höchstspan- 
nungsanlagen, welclie nach einem baldigen Zusammenschluß der Großkraft- 
Fernübertragungen zielen. Mit den neuen amerikanischen Höchstspannungs- 
anlagen wurden interessante Versuche angestellt. Wood (JAI 471 — EWd 



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79/277) berichtet über die Versuche an der neuen 220 kV-Leitung der Southern 
California Edison Co. Laboratoriumsversuche bis zu 1000 kV stellte F. W. 
Peek jr. an ( JAI 805, 876 — GER III — EKB 51 — EWd 78/1319 — BSEV 61 

— Ein 88/67). Wells (EWd 80/365) untersucht Vor- und Nachteile höherer 
Spannung für die Stromverteilung industrieller Werke und empfiehlt bei mehr 
als 300 kW Last 2200 V Drehstrom zu nehmen. 

Peck (EWd 80/1163) berichtet über Festlegung von Normen für Hoch- 
spannungsfreileitungen durch eine von der Empire Gas & El. Co. Utica ein- 
gesetzten Kommission. 

Ringsystem. Perlewitz (ETZ 1411) berichtet nach einem Aufsatz von 
Morgan über verschiedene Verteilungssysteme in industriellen Anlagen und 
empfiehlt als bestes das Ringsystem im Gegensatz zum Radialring- oder Radial- 
gruppensystem. 

Berechnung sehr langer Leitungen. Fluchtlinientafeln. Schönholzer gibt 
(ETZ 1365, Auszug nach Schweizer Tchn.-Ztg. 1922, Nr. 6 — 9) ein abgekürztes 
Verfahren an, welches sich auch zur übersichtlichen graphischen Darstellung 
für verschiedene Belastungen eignet. Es empfiehlt sich namentlich dann, wenn 
man nicht über die ausgezeichneten Tabellen von Hayashi über hyperbolische 
Funktionen verfügt. — Holladay (JAI 807) gibt ebenfalls eine graphische 
Darstellung ähnlicher Art, aber in exakter Lösung. — Eine außerordentlich 
große Zahl von Autoren befaßten sich mit der Aufstellung graphischer Be- 
rechnungsverfahren, namentlich mit den jetzt modern gewordenen Flucht- 
linientafeln. — Lewin (MEW 1921/402; 1922/307) bringt eine Zusammen- 
stellung, von Formeln für den Spannungsverlust in Drehstromanlagen. — 
Schwer dt (ETZ 777) und v. Stritzl (ETZ 781) berichten über Fluchtlinientafeln 
für Leitungsberechnung usw. ebenso Ott (ETZ 1318). — Hiecke (EuM 241) 
erläutert ein Verfahren nach Hochenegg zur graphischen Ermittlung des Span- 
nungsverlustes in symbolischer Darstellung mit räumlichen Koordinaten. — 
Möhrle (ETZ 1484) erläutert den Unterschied zwischen Verbraucherstrom 
und Leitungsstrom. (ERw 10/387) werden unter dem Pseudonym »Anode« 
Nomogramme für Spannungsverluste gegeben, die jedoch nur für englische 
Maße und Kabelquerschnitte verwendbar sind: — Smith (EWd 80/886) ver- 
öffentlicht eine ähnliche aus dem gleichen Grunde für uns wertlose Tafel. Ebenso 
Seelye (EWd 78/1267). — Lavanchy (RGE 12/1017) bringt eine bemerkens- 
werte Kurventafel zur angenäherten Bestimmung der voreilenden und nach- 
eilenden Blindlast einer Hochspannungsleitung durch Kapazität und Belastungs- 
strom, basierend auf den Werten coL 0,41 i^/km und l/coC = 357000 i^/km. 

— Bouchilloux (RGE 11/915) veröffentlicht eine Fluchtlinientafel zur Be- 
stimmung von Spannungsverlusten in Drehstrom-Niederspannungsnetzen. — 
Musyck (RQE 12/973; Bericht aus Bulletin de Montefiore 1921/147, 181) gibt 
ein graphisches Rechenverfahren für Gleichstrom-Verteilungsnetze. Einer 
algebraischen Addition entspricht eine geometrische Addition von Vektoren, 
welche Leitwerte darstellen. — Dar est e (RGE 12/672) gibt zwei graphische 
Verfahren zur Berechnung von Gleichstromübertragungen. 

Nicht ganz hierher gehörend sei erwähnt, daß Gurtis (EWd 80/1452) 
logarithmisches Papier verwendet, um das Anwachsen der Last in den kom- 
menden Jahren, welche häufig geometrisch zunimmt, besser darstellen zu können 
und um dementsprechend die später auftretenden Energie- und Spannungsverluste 
vorher bestimmen zu können. 

Nulleiter. Mit der Bemessung und Berechnung des Nulleiters von Drehstrom- 
leitungen befassen sich Hundt (EA 1447, 1453), ebenso Godin und Barraud 
(RGE 11/43 bzw. 11/811), beide berichtigt durch St ockvis (RGE 11/881), welcher 
auf die grundlegenden Arbeiten von Arnold und Kennelly verweist. 

Die wirtschaftlich günstigsten Querschnitte und Spannungen bestimmen 
Fascetti und Melinoni (RGE 11/76 D nach Elettrotecnica 1921/28), ferner 
Castellani (RGE 11/117 D nach Elettrotecnica 1921/471). Dieser findet 
die günstigsten Werte im Gebiet der dunklen Entladungen. — Taylor (ERw 



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91/292) stellt Leitsätze auf und gibt die Reihenfolge an, in der sie zu beachten 
sind für die Auswahl der wirtschaftlich günstigsten Ubertragungsleitung. — 
r Her mite (RGE 12/339) behandelt das Thema: Bestimmung des minimalen 
Aufwandes an Leitungsmaterial bei konstanter bzw. linear abnehmender Last 
für Gleichstromübertragungen. 

Handy (EWd 80/1263) hatte bereits vor dem Weltkriege Untersuchungen 
über die wirtschaftlich günstigste Kraftwerk- und Verteilungsanlage in Pittsburgh- 
distrikt angestellt. Die damahgen Schlußfolgerungen stimmten mit dem von 
Andern verwirklichten Projekt überein. 

Berechnung der Kapazität und Induktivität von Freileitungen. Hak (ETZ 251) 
gibt Fluchtlinientafeln, beruhend auf L = (In ö — In r) X konst, worin d der 
mittlere geometrische Abstand ist, ebenso für die Kapazität. Hier ist C = 
konst //L' mit r/0,78. — Marx (AE 10/401 — ETZ 1409) bestimmt die 
Lage des Erdpotentials einer Drehstromanlage mittels Dreieckskoordinaten 
nach Görges und verwendet dasselbe Verfahren zur Bestimmung des Isolations- 
widerstandes. — Gas pari (BBC 103) stellt unter Berücksichtigung der Un- 
symmetrie einer Doppelfreileitung fest, daß eine einfache Verdrillung zwischen 
zwei Schaltpunkten genügt, um unliebsame Wirkungen auf Schwachstrom- 
leitungen zu beseitigen, soweit dies überhaupt möglich ist. — Emanueli (RGE 
11/140 D nach Elettrotecnica 1921/573) berichtet über Messungen des elektro- 
statischen Feldes eines Drehstromkabels nach dem Prinzip der Estorffschen 
Wanne. — Loomie (EWd 79/884) schreibt über die Wirkung des Querschnittes 
auf die Impedanz von Stahlseilen, Eisenschienen und Trägern. 

Zur Spannungsregulierung dienen Induktionsregler. Über eine neue Schal- 
tung eines solchen in Verbindung mit einem Erregertransformator berichtet 
Kristen (BOe 21/55, 22/2). Eine eingehende Darstellung der Wirkungsweise 
von Drehtransformatoren gibt Brunn (BOe. 1. 11.21). Bailey (Eln/292) be- 
richtet über den bisher größten amerikanischen Drehtransformator von 1750 kVA 
Leistung mit Arbeitsdiagrammen zur bequemen Bestimmung der Spannungs- 
verhältnisse. ■ — Über Zusatztransformatoren zum beliebigen Schalten während 
des Betriebes für Regulierzwecke durch Schaltung des Erregerstromes der Zusatz- 
transformatoren ist zu erwähnen Burger (SZ 249, 254). — Sahulka (EuM 605) 
schlägt zur Spannungsregelung von abgehenden Speiseleitungen Zusatztransfor- 
matoren mit Anzapfungen vor. — Der leider zu früh verstorbene Kadrnozka 
(ETZ 713) gibt in einem eingehenden Aufsatz an, wie die Spannungsregulierung 
des demnächst in Betrieb komnienden Bayernwerknetzes für 100 kV gedacht ist. 
• — Frank Baum (RGE 12/353, Übersetzung) behandelt eingehend die Spannungs- 
regelung großer Fernkraftübertragungen und gibt anschauliche Arbeitsdiagramme, 
die in ähnlicher Weise nach seinem Vorgang allgemein üblich geworden sind. 
Er spricht auch über die Verwendung von Synchronmaschinen zur Spannungs- 
regulierung. Diese werden auch bei der 220 kV-Über'tragung der südkahforni- 
schen Edison-Ges. verwendet (EWd 80/423). — Für kleinere Kraftwerke, welche 
an ein großes Überlandnetz angeschlossen sind, empfiehlt BBC (BBC 189) Zwi- 
schenschaltung von Drosselspulen oder Transformatoren mit großer Induktivi- 
tät, um die Spannungsverhältnisse im Gebiet des kleinen Werkes unabhängig 
vom großen Netz bei verhältnismäßig geringen Blindströmen regeln zu können. 

Die Blindströme spielen eine große Rolle beim Problem der Kraftübertragung 
mit Drehstrom. — Landry (BSEV 47) behandelt dies Gebiet ausführlich, 
fordert Verbesserung des Leistungsfaktors und gibt Mittel zur Regulierung 
und Kompensierung des Spannungsabfalles an. — Yernaux (RGE 11/851) 
behandelt den Fall der Messung von Blindströmen nicht sinusoidaler Form. 
— Burger (ETZ 531, 539) behandelt die Größe der zusätzUchen Bhndbelastun- 
gen durch Leitungen und Transformatoren. 

Unterirdische Kabel werden für Kraftübertragung immer mehr verwandt. 
Für Übertragung großer Leistungen empfiehlt Taylor (ERw 91/917, 972) nicht 
Drehstrom, sondern eine eigenartige Zweiphasen- Sechsphasenschaltung. Ei' 
braucht hierfür vier dreifach konzentrische Kabel. Er will durch die Unter- 



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teilung der Isolationsschichten erreichen bis auf 100, womöghch 150 kV Betriebs- 
spannung zu gehen. In der daran anschließenden Diskussion wird das System 
stark angezweifelt. — Über Höchstspannungsübertragungen mit unterirdischen 
Kabeln wurde im Anschluß an einen Vortrag von Kapp (ERw 17. 12. 1920) 
diskutiert (Bericht ERw 88/158). — Grawford (EWd 80/1375) berichtet über 
die Vorteile von Drehstrom-Niederspannungskabelnetzen großer Betriebssicher- 
heit, welche an Stelle der bisher in Städten üblichen Gleichstromnetzen ver- 
wendet werden sollten. 

Freileitungs-Überlandnetze empfiehlt Taylor (ERw 91/732), indem er sich 
über die zukünftige Entwicklung der Elektrisierung Englands äußert. — Wel- 
bourn (ERw 89/45, 97) bricht eine Lanze für die Verwendung von Freileitungen 
statt Kabeln für Niederspannungsnetze in England. 

Transformatoren. MerrildeMerit (EWd 79/774) empfiehlt zur Verminde- 
rung der Transformatorenverluste in Drehstromnetzen einzeln, je naoh Bedarf, 
abschaltbare Einphasentransformatoren. Dasselbe Thema behandelt Korn- 
feld (EuM 593). — Pritchard (EWd 80/1045) empfiehlt zur Umwandlung 
von Drehstrom in Zweiphasenstrom Zusatztransformatoren in einer der Scott- 
schen Schaltung entsprechenden Anordnung. 

Dreh- und Grleichstrom auf einer Leitung. Gage (EWd 78/1080) berichtet 
über einen Fall provisorischer gleichzeitiger Benutzung einer Leitung für Dreh- 
strom^ und Gleichstrom. 

tiberstromschutz. Das Lypro-Kabelschutzsystem wird eingehend von E s t o r f f 
besprochen (ETZ 1029 — SZ 225). 

Über das Huntersche System berichtet Biles (ERw 91/21, 210), über 
das System von Ferranti bzw. Ferranti-Field und Ferranti-Waters 
Testard (RGE 11/235 — ETZ 542). Weitere Systeme von Ferranti-Hawkins 
und Gallend er (Kalecor-Kabel) werden in ETZ 512 beschrieben. 

Terven (EWd 80/711) berichtet über Erdschlußrelais und Schaltungen 
der für jeden Fall passenden Relaiskombinationen. 

Eine Kommission des American Institute of El. Eng. gibt einen Bericht 
über Differentialschutzschaltungen (JAI 39 — EWd 80/66, 130). Es wird Ver- 
einfachung der Relaisschutzsysteme und deren gute Instandhaltung befürwortet. 
Gonwell berichtet, daß in New Jersey die Unterhaltungskosten der Schutz- 
einrichtungen sich durch die Verringerung von Stromausfällen reichlich bezahlt 
machen. 

Bettis und Place (EWd 80/1151) berichten über zwei vollkommen auto- 
matische Transformatorenstationen in Kansas Gity, welche bei Laständerungen 
und Störungen automatisch Kabel und Transformatoren umschalten. 

Die Vorausbestimmung der Kurzschluß- Stromstärke, die in einer Anlage 
möghch ist, wird immer mehr als wichtig erkannt. Nur Anlagen, welche in 
dieser Hinsicht richtig bemessen sind, sind betriebssicher. Panzer biet er 
(SZ 436) gibt Anleitung, wie diese Berechnungen mit der für die Praxis genügenden 
Genauigkeit ausgeführt werden können. Es werden, um auch im Betrieb stets 
über die Größe der Kurzschlußströme unterrichtet zu sein, hierfür geeignete 
Modelle der betr. Leitungsnetze aufgestellt. Gorbett (EWd 80/985) berichtet 
über eine derartige Einrichtung der Pacific Gas & Electric Go. 

Fehlerortsbestimmung. Bequeme Methoden sind namentlich für Erdkabel 
zur schnellen Wiederherstellung bei Fehlern äußerst wichtig. Die Societä 
Napolitana (ETZ 543), Watson (ERw 90/443, 644) und Ohlson (ERw 90/583) 
geben verschiedene Methoden an. — Dufrene (RGE 11/451) empfiehlt zur stän- 
digen Kontrolle eines isolierten Gleichstromnetzes ein neues Verfahren statt der 
von Jacob und Stubbing, mit welchem auch das Hilfspersonal richtige 
Messungen anstellen kann. 



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Leitungsdrähte, Kabel, Isolierstoffe. 

Von Dipl.-Ing. Wilhelm Pfannkuch. 

Freileitungen. Das Kupfer als wichtigster Baustoff der Elektrotechnik 
bildet den Gegenstand mehrerer Abhandlungen. Weiß (ETZ 399) gibt einen 
Überblick über die gesamte Kupferwirtschaft, an welcher Amerika bis vor 
Kriegsausbruch den überragenden Anteil hatte (Erzeugung: 51% der Weltpro- 
duktion, Verfeinerung: 66% der Weltproduktion). Im Hinbhck auf die durch 
den großen Bedarf (Kupfereinfuhr 1921 drei Milharden Mark) und die schlechte 
Valuta gegebenen Schwierigkeiten macht Rosenthal (EU 25) darauf aufmerk- 
sam, daß in Deutschland an der Nahe und am Donnersberg bedeutende Kupfer- 
erzlager sich befinden, die zum Teil im Tagebau (Fischbach) erschlossen werden 
könnten. — Nach Edler (HelF 97, 109, 121, 131) kann Bronze im Freileitungs- 
bau trotz höheren spezifischen Widerstandes vor Kupfer wirtschaftlich den Vorzug 
verdienen bei ungenügender Querschnittsausnützung oder unter Inanspruch- 
nahme größerer Spannweiten gemäß der höheren Festigkeit. — Über das schon 
im Vorjahr erwähnte Kadmiumkupfer (1,1 bis 1,2% Kadmium) werden von 
Smith (EWd 79/223) Untersuchungsresultate mitgeteilt, nach denen die Legierung 
reines Kupfer bezüglich Bruchfestigkeit, Härte und Temperaturbeständigkeit 
(Gebrauchstemperatur bis 260^ G) übertrifft. — Über die Eignung des Aluminiums 
als Leitermetall gibt das Ergebnis einer Rundfrage der Vereinigung der Elek- 
trizitätswerke (MEW 82) interessanten Aufschluß. Danach hat sich Aluminium 
als Freileitung und in Schaltanlagen einwandsfrei bewährt; siehe auch Bericht 
der Erft-Werke A.-G. (ETZ, 1458). Die starke Einführung des Metalles hindert 
hauptsächlich die Preisgestaltung. Auf diese Schwierigkeit weist auch Längen- 
felder (EJ 75) hin, der es für nötig hält, daß der Preis für Aluminiumseile nur 
20% höher als für Kupferseile sein dürfe, und daß der Grundpreis höchstens 
monatlich reguliert werde. Das derzeitige Verhältnis zum Kupferpreis ist das 
1,3 fache für Material der Reichswerke mit einem garantierten Reingehalt von 
99% (ZDI 119, 260). Da die Qualität des Aluminiums und seiner Legierungen 
im hohen Maße von dem Reinheitsgrade abhängig ist, sind vom Normenausschuß 
für Metalle Vorschläge für letzteren gemacht worden (EuM 251). — Von Ghro- 
chralski (EuM 238) werden Richtlinien für die Verbrauchsentwicklung und eine 
Übersicht über die Haupteigenschaften bekannter Sorten und Legierungen ge- 
geben. Ferner wird auf die wirtschaftliche Bedeutung des weißen Metalles, 
als des Metalles der Zukunft verwiesen (ETZ 1457). — Eine erhebliche Bedeutung 
haben die Verbundseile aus Stahl-Aluminium gewonnen, für welche Schen- 
kel (ETZ 1153) rechnerische Ermittlungen über die Verteilung der auf beide 
Metalle wirkenden Kräfte anstellt mit dem Ergebnis, daß bei richtiger Montage 
geringerer Durchgang zulässig ist und demgemäß niedrigere Masten verwendet 
werden können als bei reinen Aluminiumseilen. — Hacker (EA 8, 14, 35) gibt 
eine reiche Übersicht über Metallegierungen, wobei nicht nur Leitermetalle, 
sondern auch Legierungen für beliebige andere Zwecke berücksichtigt sind. 

Kabel. Die deutschen Normen für Kabel sind inzwischen durch eine Tabelle 
über Isolationsstärken von Hochspannungskabeln bis 25 kV Betriebsspannung 
und durch eingehende Vorschriften über die Prüfung solcher Kabel erweitert 
worden (ETZ 701). Auf die wirtschafthche Bedeutung der Normung, welche 
durch Nivellierung der Qualität den industriellen Zusammenschluß ermöghcht, 
macht Apt (ETZ 62) aufmerksam. — Schering beweist in einer Abhandlung 
(AE 11/68), daß der in den Normen als obere Grenze zugelassene Wert für den 
Leerlaufs-Leistungsfaktor von 0,02^ eine vernachlässigbare zusätzliche Tem- 
peraturerhöhung bezogen auf die Übertemperatur aus den Leitungsverlusten 
bedingt. — Zu den holländischen Kabelnormen gibt von Stavern (MEW 436) 
einige Erläuterungen, die das von den deutschen Kommissionen abweichende 
Vorgehen der Holländer begründen sollen. — Höchstädter warnt vor Über- 
schätzung des Kriteriums der lonisierungsspannung und beweist an Versuchs- 
ergebnissen amerikanischer Fabrikate, daß zwischen echter und scheinbarer 



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Ionisierung zu unterscheiden ist (ETZ 575, 612, 641). Von dem gleichen Verfasser 
wird die zulässige Maximalbeanspruchung von Hochspannungskabeln erörtert 
(ETZ 205), die lediglich durch lokale Ionisation und chemische Stabihtät be- 
grenzt sei. Auch in der ausländischen Literatur bildet die Frage der spezifischen 
Beanspruchung und der dielektrischen Energieverluste sowie deren Abhängigkeit 
von eingeschlossener Luft, Feuchtigkeit und Temperatur Gegenstand eifriger 
Erörterungen (EWd 80/74). Spezielle Abhandlungen, welche die imprägnierte 
Papierisolation betreffen, werden noch im Abschnitt: Isolierstoffe aufgeführt 
werden. Soweit sich solche Betrachtungen und Versuche auf fertige Kabel 
beziehen, sind folgende Abhandlungen bemerkenswert: Simons (JAI 433) er- 
örtert die »Minimum Stress Theory« Fernies, die er für nicht zutreffend hält. 
Andere Autoren, insbesondere Roper (JAI 423) und Del Mar (EWd 80/1257) 
beschäftigen sich mit der Beeinflussung der Belastbarkeit von Kabeln durch die 
dielektrischen Verluste. Über die Ausführung entsprechender Versuche unter 
Verwendung von Thermoelementen äußert sich Kutan (JAI 464). Bemerkens- 
wert sind ferner die Untersuchungen von Allen (Ein 89/504), der die Verluste 
im Bleimantel von Mehrphasenkabeln behandelt, welche von dem magnetischen 
Felde der Ader herrühren. Bezogen auf die Leitungsverluste können diese Werte 
bis zu 20% annehmen, was unbedenkUch erscheint, bei Hochspannungskabeln 
aber von der Größenordnung der dielektrischen Verluste sein und deshalb Be- 
rücksichtigung erheischen. — Feldmann (ETZ 1500) beschäftigt sich rechnerisch 
mit der Wärmeleitfähigkeit der Höchstädterschen Kabel mit metalHsierten Adern 
und kommt zu dem Schluß, daß diese Kabel eine höhere Belastung vertragen 
als normale Drehstromkabel. — Schindler (MEW 505, 521) untersucht das 
Verhalten von eisenbandarmierten Einleiter- Gleichstromkabeln bei Belastung 
mit Wechselstrom mit dem Ergebnis, daß eine derartige Verwendung aus 
Gründen der Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit vermieden werden sollte ; 
dies wird an vielen Stellen großes Interesse erwecken. — Eine ziemlich voll- 
ständige Literaturübersicht über das eben erwähnte Fachgebiet wird als In- 
formation für das Unterkommittee für Drähte und Kabel des Standards 
Gommittee gegeben (JAI 418). — An anderer Stelle sind bemerkenswerte Kabel 
hoher Spannungen insbesondere europäischer Herkunft, wenn auch nicht immer 
richtig, zusammengestellt (EWd 80/814). 

Leitungsdrähte. Auch für Installationsleitungen sind von selten der Kom- 
mission für Drähte und Kabel gewisse Änderungen in den Vorschriften eingeführt 
worden; insbesondere wurde der zulässige Zeresingehalt der Gummimischungen 
von 3 auf 5% erhöht. Dadurch bedingt wurde gleichzeitig ein neues Verfahren 
für die chemische Untersuchung der Gummiisolierung vorgesciirieben (ETZ 483). 
— Van Rossem (ETZ 392) hat Untersuchungen über die Beziehungen der 
chemischen zur mechanischen Qualität der Gummiisolierung angestellt und hält 
eine Zerreißprobe mit den unteren Grenzwerten von 50 kg/mm^ Bruchfestigkeit 
und 250% Dehnung für zweckmäßig. Von belgischer Seite werden Normalien 
für Gummileitungen veröffentlicht, die sich eng an die deutschen Normen an- 
lehnen (REG 12/288). Mechanische Proben sind zwar vorgesehen, aber noch 
nicht beschrieben. — Die Union des Syndicats d. l'Electricite (RGE 12/285) 
hat Normen für Flachdrähte herausgegeben, wobei die Dimensionen in einer 
geometrischen Progression mit dem Faktor 1,25 abgestuft sind. Eine ausführ- 
liche Abhandlung über die Herstellung, Prüfung und Anwendung emaillierter 
Drähte bringt Lefevre (RGE 12/479). 

Isolierstoffe. Die Prüfvorschriften für die Untersuchungen el. Isolierstoffe 
haben von Seiten der zuständigen Kommission abermals eine Änderung erfahren, 
die ab 1. 7. in Gültigkeit tritt (ETZ 445). — Sehr sorgfältig ausgearbeitete 
Richtlinien mit eingehenden Definitionen der in Betracht kommenden Stoffe 
werden in England von der British El. & Allied Mftrs Association für 
die Untersuchung der el. Festigkeit von Faser-Isoliermaterial für die allgemeine 
Prüfung von Papier sowie von festen Isolierstoffen gegeben (JIEE 565, 657, 794; 
siehe auch RGE 12/127 D und Ein 89/126, 447). Ebenso macht Flight (ERw 



90/39) Vorschläge über die zweckmäßige Ausführung der Duchschlagsprütung 
fester Isolierstofife und empfiehlt weiterhin die el. Untersuchung von Isolierstoffen 
für den Maschinenbau bei 100« G vorzunehmen (JIEE 218 — RGE 11/154 D). 
• — Der wissenschaftlichen Erforschung der Isolierstoffe widmen sich Fisher 
und Atkinson (ETZ 396), welche den Einfluß der Wärme auf die Festigkeit 
des Papiers untersuchen, Delafieldu. Du Bois (JA 1689), welche eine Theorie 
über den Einfluß der Feuchtigkeit auf das Dielektrikum aufstellen und an deren 
Hand das Verhalten gegenüber Spannung, Frequenz und Temperatur erklären, 
ferner Del Mar und Hanson (JAI 439), welche die Eigenschaften zusammen- 
gesetzter Isolierstoffe diskutieren und den el. Durchschlag auf Ionen-Bewegung 
zurückführen. — Besondere Untersuchungsverfahren werden von Granier 
(RGE 12/459), der die Hystereseschleifen verschiedener Dielektrika bei hoch- 
frequenter Beanspruchung mit dem balhstischen Galvanometer aufnimmt, 
ferner von Frigou (RGE 11/917), welcher Proben imprägnierten Papiers unter 
Vergleich mit einem Luftkondensator mit Hilfe des Spiegeldynamometers er- 
forscht und von Bekku und Tanno, Japan (REG 12/89 D), die Isolierstoffe 
Schlagspannungen aussetzten, welche durch Einschalten von Gleichstrom über 
einen Transformator erzeugt werden, angewendet. — Über die allgemeinen 
Anforderungen an Isolierstoffe einerseits und die Leistungsfähigkeit einzelner 
Fabrikate äußern sich Bültemann (ETZ 1120 -- MEW 17) und Wintermeyer 
(EA 1353, 1363). Spezielle Qualitäten unter Behandlung ihrer Eigenschaften 
und Verwendbarkeit werden von Kimpflin (Bakelit) (RGE 12/637) und Jobst 
(Vulkamon) (EA 524) erörtert. Ferner wird über Mica (ERw 90/609) und Tenacit 
(AEG 178) berichtet. Schwaiger (ETZ 875) untersucht die Gesetze der Über- 
schlagsfestigkeit von Porzellan und beweist, daß diese mit denen des Luftdurch- 
schlags übereinstimmen. Der Festigkeitsprüfung von gepreßten Isolierstoffen 
ist ein Aufsatz von Schob (ETZ 1086), der über Versuche in Verbindung mit 
der Isolierstoff kommission berichtet, und ein solcher von Dr. Meyer (ETZ 1283), 
der zur Prüfung der Fertigfabrikation ein Druckstempelverfahren vorschlägt, 
gewidmet. — Auf Grund von 3000 Durchschlags versuchen mit Kugel- und Nadel- 
funkenstrecken in Öl, Benzol und Luft beweisen Hayden und Eddy (JAI 
495 — EWd 79/382), daß die Ergebnisse bei den Flüssigkeiten, insbesondere 
Öl größeren Schwankungen unterliegen als für Luft. Flight (RGE 11/1540; 
12/228), hat festgestellt, daß die Durchschlagsfestigkeit des Öles vom Druck 
und der Temperatur in hohem Maße abhängig ist. — Estorf f (SZ 614) beschreibt 
den neuen Öl-Prüf apparat der SSW, der aus parallelen Öl- und Luftfunkenstrecken, 
letztere zur Spannungsbegrenzung und Kontrolle, besteht. Ein ganz ähnlicher 
Apparat wird unter der Bezeichnung »Dielektrimeter« von anderer Seite beschrie- 
ben (ERw 91/392). — Über die zweckmäßige Untersuchung von Isolierlacken 
werden Angaben, welche von Flight stammen, mitgeteilt, wobei sowohl Ofen- 
ais Öl-Luftlacke und Spiritus-Luftlacke berücksichtigt werden (ETZ 847). 
Über die Bedeutung der Lacke für die Elektrotechnik äußert sich Wintermeyer 
(EA 1585, 1594). — Kastalski (MEW 190) betont die Wichtigkeit der physi- 
kalischen Eigenschaften von Muffenausgußmassen neben deren Durchschlags- 
festigkeit und empfiehlt, der Auswahl und Lieferung dieses Materials besondere 
Sorgfalt zuzuwenden. 



Ausführung der Leitungen, Stromsicherungen, Installationsmaterial, 
Schaltanlagen und Schalter. 

Von Oberingenieur Wilhelm Kiemen t. 

Freileitungen. Hierüber veröffentlichte Abhandlungen erstrecken sich auf 
bedeutungsvolle Hochspannungsfernleitungen und Freileitungstechnik einschließ- 
lich der Verwendung von Aluminium. 

Sie betreffen die Fernleitung des Untra- Werkes (EuM 543), die Hochspan- 
nungsleitung der Bernischen Kraftwerke (EuM 452), eine 120-kV-Leitung in 



— 60 — 



Basse-Isere (RGE 12/387), eine Kraftleitung für 220 KV (R. J. C. Wood, 
JAI 471) und Kraftübertragungen in Japan (Pannell, EWd 80/1042). 
Neue Aufgaben der Freileitungstechnik bespricht W. Bode (AEG 147). — Über 
eine Aluminiumoberleitung berichtet ein Aufsatz in ERw 91/220, und über Ver- 
bindungen von Stahl- Aluminiumseilen ZDI 973 und ETZ 190, und schließlich 
werden von Buske (MEW 19) Aluminiumseilverbinder beschrieben, während 
im HelE 1770 über ein Aluminiumlötverfahren berichtet wird. — Klemmen 
usw. wurden behandelt in EJ 163 und von Wintermeyer (EA 1549, 1555, 1559^ 
1571). — Uber Isolierung blanker Leitungen findet sich eine Abhandlung in Ein 
89/273. 

Isolatoren. Weicker (EJ 17 — ETZ 1379) und Wintermeyer (EA 901, 
911) bringen allgemeines über Isolatoren einschließhch von Normen hierfür; 
verbesserte Isolatoren werden behandelt in EWd 80/426, ferner von Viel (RGE 
11/273), von Perrin-Piernet (RGE 11/716) und RGE 12/123 D. — Insbesondere 
Hochspannungs- und Hängeisolatoren und Isolatorenketten für 90 kV werden 
besprochen von Ackerman (EWd 80/1439), von Rosenthal und Bucksath 
nebst Bemerkungen von Scheid (ETZ 507, 509). Hängeisolatoren betrifft ein 
Aufsatz im BSEV 159, 274, 522. Isolatorenketten bilden den Gegenstand einer 
Abhandlung von Miner (EWd 80/469). — Versuche, Erfahrungen und sonstige 
Eigenschaften von Hängeisolatoren werden geschildert von Dahl (BSEV 461), 
Ernst Rosenthal, Selb (BSEV 21) und Testard (RGE 11/393). Über ei. 
Festigkeit der Kugelkopf- und Hewlett- Hängeisolatoren finden sich Ermitte- 
lungen in der ETZ 1220 und EuM 7. Hartfeuerporzellan für Hochspannungs- 
isolatoren betrifft eine Arbeit von Friese in DPJ 109. 

Zerstörungen von Isolatoren und Isolatorprüfungen werden abgehandelt 
von Althoff, Isolatorkitt als Zerstörer (EW 79), Risse und Sprünge (MEW 22/ 
46). Prüfungen usw. betreffen Aufsätze in EA 314, von Weicker (EKB 139) 
von Demuth (ETZ 605) und von G. W. Lapp (JAI 491). 

Masten und Grestänge bieten vielfaches Interesse, und zwar in bezug auf 
Beschaffenheit und Erhaltung von Holzmasten durch Mitteilungen von Malen- 
kovic (ETZ 501) und Mautner-Moll (ETZ 490, 952 — EJ 47/175), ferner in 
EA 662 und durch Wintermeyer (EA 511, 521). Über ein Verfahren zur Kon- 
servierung der Fußenden von Holzmasten berichtet RGE 11/159 D. — Gegen- 
stand zu Abhandlungen bieten auch Eisenbetonmasten, so ein Aufsatz von 
Marechal (RGE 12/989) und von Förster (ETZ 1109). — Festigkeit hölzerner 
Leitungsmaste EuM 142. 

Stahlmasten und deren Aufstellung betreffen Aufsätze in EWd 80/721 
und von Pimm (ERw 90/9). — Die Aufstellung von Masten im allgemeinen 
einschheßlich der Herstellung der Mastlöcher ist zu finden in der ETZ 1092 
und MEW 359 (Mastlochsprengung) und in einer Abhandlung in EWd 80/1275 
über einen Spezialwagen für Mastaufstellung. 

Wand- und Mauerdurchführungen für Hochspannung werden in folgenden 
Veröffentlichungen besprochen: ETZ 392 (220 kV der GenElCo), HelE 2021 
(Zyl.-Durchführung), EuM 569 (Crämer, 100 kV Hartpapier) und im BSEV 377. 

Kabel und Zubehör nebst Verlegung usw. behandeln Schriftsätze in EWd 
80/373 (Kabelverbindungen), EWd 79/1174 (Verlegung in Sumpfland) EWd 
80/1207 (Verlegung im Schacht), J. Schmidt, (EA 800, 816, Kabelverlegung) 
und Rühle (MEW 21, Witterungseinfluß). Die ERw 90/718 enthält einen 
neuen Speise- und Netzverteilungskasten. Richthnien für Kabelhausanschluß- 
kasten bringt Ely (MEW 230). -■ — Kabel zur Vereinfachung der Straßenbeleuch- 
tungsanlagen EWd 80/1223. 

Mastschalter werden von Bergmeister (E J 164) besprochen. In die Leitung 
einzubauende Schalter im HelE 493, Freileitungsunterstationen am Leitungs- 
mast in EWd 79/136. In HelE 493 findet sich eine Beschreibung eines schwebend 
in die Leitung eingebauten Schalters mit Schutzwiderstand und ferner wird über 
Freileitungsschalteinrichtungen in Ein 88/350 und von Rudkin (ERw 90/567) 
berichtet. 



~ Ol ~ 



Betriobsfragon und Betriebsstörungen bilden den Gegenstand zahlreicher Ab- 
handkingen: Betriebsfragen im allgemeinen von Osten (EJ 254). A.E. Bauhan 
<GER 365), Betrieb in Wasserkraftwerken, Instandhaltung der Leitungsstütz- 
punkte (EJ 275) und Petri (EKB 205) über große landwirtschaftliche Überland- 
netze, insbesondere Belgard. — J. Ganguillet (BSEV 85), Unterhalt von 
Hochspannungsfreileitungen unter Spannung. — Bau und Betrieb schweizerischer 
Hochspannungsleitungen EJ 187. — Nachprüfungen von Freileitungsdurchhang 
EJ 47. — Betriebserfahrungen mit Isolatoren (EWd 80/1164). Über Störungen 
in Fernleitungen berichtet EA 397 und EJ 186, EW 145 (durch Eisbelastungen 
in Nordamerika), EJ 186, EA 48, 58, H.Müller (EW III) und Binswanger 
(EKB 145) (allgemeine Störungen, Beseitigung und Verhütung) und schließlich 
über Beschädigungen und Diebstähle (EA 996). — Um fehlerhafte Netzspeise- 
leitungen schnell abschalten zu können, empfiehlt Philip Torchio (EWd 
80/595) besondere Abschaltkästen. 

Verbands\ orschrif ten betr. blanke Leitungen bei Neubearbeitung der Sicher- 
heitsvorschriften des VDE: EuM 403. — Kommission für Drähte und Kabel 
ETZ 1462, für Freileitungen ETZ 699, Richtlinien für die Prüfung von Hänge- 
isolatoren ETZ 1347. — Bahnkreuzungsvorschriften ETZ 62, Besprechung 
hierzu von Rachel ETZ 41. — Einheitsisolatorenstützen EA 718. 

Leitungskreuzungen, Überführungen, Leitungsannäherungen. Interesse er- 
weckte eine Rheinkreuzung (MEW 132 — EKB 97), die Kreuzung el. Starkstrom- 
leitungen mit Bahnanlagen (EA III, 126). Ein Aufsatz über Verlegung in Rohren 
bei Bahn- und Brückenkreuzungen (EWd 79/534) und die Abhandlung von 
Rühle »Mit 100000 V durch die Straßen von Berlin« (ETZF 59). — Zu dem 
gleichen Kapitel gehört schließhch ein Aufsatz von Leonpacher (ETZ 1186) 
über Parallelführungen von Hoch- und Niederspannungsleitungen auf gemein- 
samen Gestängen. 

Installationsmaterial. 

Leitungsverlegungsmaterial. Interesse wecken von Veröffentlichungen : Lei- 
tungsverlegung in feuchten Räumen von Lo ebner (HelF 199). Leitungs- 
abzweigvorrichtungen von Wintermeyer (EA 67, 74). Leitungen für orts- 
veränderliche Stromverbraucher (MEW 99), insbesondere aber verschiedene 
Verlegungssysteme enghscher und amerikanischer Art, hiervon insbesondere 
Mitteilungen über Unterputzverlegung in EWd 79/1014 und von W. S. Jones 
{EWd 80/481) und Leitungsverlegung in Innenräumen von Allan Kirk (ERw 
91/294), des Wal- Kall-Leitungssystems (ERw 90/788), des Surf lex- Systems 
von Waterhouse (Ein 88/380). Biegsame Leitungshüllen (EWd 80/1220) und 
schließlich Zerstörungen von bleiumhüllten Leitungen auf und in Eichenholz 
(ERw 90/690). — Über einen Leitungsprüfer schreibt Schoriger (MEW 310). 

Anschluß an Verteilungsapparate. Zu erwähnen sind Hausanschlüsse mit 
Dachständern und Mauerdurchführungen (ETZ 158). Beschreibung von Schalt- 
tafeln von Wintermeyer (EA 198, 206, 532). 

Steckvorriehtungen werden behandelt von Wintermeyer (EA 1059, 1611, 
1619) und Loebner (EA 58, 68), ferner im HelE 159 und von W. aus den 
Ruthen (EA481) in bezug auf Spannungsunverwechselbarkeit (auch bei Fassungen). 

Steckvorrichtungen für Motoren werden in MEW 524 besprochen, solche aus 
Aluminium in EuMA 231, und Neuerungen allgemeiner Art in BSEV 317. Über 
Vereinheitlichung von Steckvorrichtungen im Zusammenhang mit Schaltern 
der AEG berichtet Hermanni (ETZ 460). 

Dosenschalter. Hierfür entwickelt Höpp (ETZ 755) neue Gesichtspunkte 
auch in bezug auf Wechselstrom. — Loebner (EA 775) bespricht Drehschalter 
für feuchte Räume. Eine neue Drehschalterkonstruktion wird auch von Orgel 
(EuM 236) und von Ely (MEW 263) besprochen. Die Spärhchkcit der Veröffent- 
lichungen läßt keineswegs erkennen, daß gerade auf dem Gebiete der Dreh- 
schalter mit großer Rührigkeit gearbeitet wird. — Eine neuartige Gasdruck- 
Fernschaltereinrichtung für Straßenbeleuchtung behandelt Maas (ETZ 465). 



— 62 — 



Die Installationstechnik im allgemeinen findet eine lebhafte Erörterung in 
folgenden Artikeln: Über Vereinheitlichung von Installationsmaterial (EA 679, 
687, 695), die Zukunft der Installationstechnik von Hoppe (ETZ 176). Die 
Installationstechnik Hand in Hand mit Fabrikation, Betrieb und Wirtschaft 
(ETZF 56) und schließhch Pfuscharbeiten im Installationsgewerbe (EW 9). — 
Die Kosten el. Leitungen betrifft eine Abhandlung von Tyler (Ein 89/346), die 
Kosten von Hausanschlüssen ein Aufsatz in EA 1407. — Über zweckmäßige Ver- 
teilung in industriellen Anlagen schreibt Stevens (EWd 80/1259) und über 
Gebrauch und Zukunft elektrisch ausgerüsteter Geräte Earl Whitehorne 
(EWd79/224); über neues Material für Hausinstallationen s. AEG 48. 

Verbandsangelegenheiten werden veröff enthebt durch Ely (MEW 439) 
über die Tätigkeit der Kommission für Installationsmaterial. — Durch den 
VDE außer einem solchen Bericht (ETZ 801) ferner das Merkblatt über die 
Behandlung el. Anlagen in der Landwirtschaft (ETZ 976), geänderte Fassungen 
der Vorschriften für Konstruktion und Prüfung von Installationsmaterial (ETZ 
596) und Richtlinien für den Aufbau von Drehschaltern und zweipohgen Steck- 
Vorrichtungen (ETZ 596). Ausführungsbestimmungen zu den Errichtungs- 
vorschriften bringt EW31. 

Stromsich erungen. 

Stromsicheningen. Über Niederspannungssicherungen findet sich eine 
Veröffentlichung von Dorin (EA 1436) über das »D «-Sicherungssystem. — > 
Ely (MEW 42) bringt eine Besprechung zum Aufsatz von Paulus Ȇber den 
jetzigen Stand der Zuverlässigkeit der Sicherungs-D- Stöpsel«. Höpp (ETZ 
536, 765) behandelt Oxydationsversuche an Patronensicherungen für 60 A mit 
Äußerungen von Klement. — Kraus und Schoof (ETZ 43/1048) erörtern 
betriebsmäßige Erneuerungen von großen D-Sicherungsstöpseln. Sicherungs- 
tabletten, die in den Kopf von D- Stöpseln vor der Patrone eingelegt werden 
und als Vorsiche'rungen oder Patronenschoner wirken sollen, werden im HelE 1438 
beschrieben. Unbefugte Eingriffe und deren Folgen in Anschlußsicherungen 
werden mit Recht als gefährlich hingestellt (EA 214). 

Hochspannungssicherungen werden nur in EWd 80/996 und HelF 321 
erwähnt; außerdem unter der Bezeichnung »Empire« eine Hochspannungssiche- 
rung in Ein 88/752. 

Stromsicherungsersatz. Es werden mehrfach automatische Selbstschalter 
für kleinere Stromstärken als solche hingestellt , und zwar in der Abhandlung von 
Ely (MEW 291), im EA 830 und EuM A 177, 235. — Ein Selbstauslöser-Druck- 
kontakt »Artic« wird in den ERw 92/718 beschrieben und ebenso die in Holland 
üblichen, angeblich die Sicherungen ersetzenden kleinen Selbstschalter in EWd 
80/329. Es sollen neuartige Selbstschalter nach EWd 79/484 geringere Unter- 
haltungskosten verursachen.^ 

Verbandsvorschriften. Änderungen über Prüfvorschriften für Sicherungen 
mit geschlossenen Schmelzeinsätzen werden in der ETZ 597 veröffentlicht. 

Schaltapparate. 

Hebelschalter, Sterndreieckschalter und Automaten. Schüler (ETZ 343) 
bringt Mitteilungen über Sterndreieckschalter ohne Einschaltstromstoß, im 
HelE 1104 werden neue selbsttätige Hörnerschalter beschrieben und in EW211, 
221, 226, 237 moderne Schalter und Schutzapparate für Generatoren; einen 
selbstschließenden Stromunterbrecher behandelt ERw 90/135. 

Schaltapparate für Höchstspannungen werden eingehend in EJ 245 be- 
handelt und Höchstspannungsschalter für 110 kV von Stern (AEG 117). — • 
Entwürfe zu Hochspannungsschaltvorrichtungen werden von Coates (Ein 88/530, 
556) und im EJ 245 mitgeteilt. Einen Gefahrenmelder für Transformatoren 
beschreibt Zipp (MEW 525) und eine neue Speisepunktschutzvorrichtung der 
BTH s. ERw 90/928. — D. R. Davis (Ein 88/712) bespricht Schaltapparate 
im allgemeinen. 



— 63 — 



ölschalter. Über diese stellt Davies (Ein 88/713; 89/6, 95, 124) ausführ- 
liche Betrachtungen an. Eine neue Form von Ölschaltern wird in ETZ 1039 er- 
örtert, eine Abhandlung über selbsttätige Wiedereinschaltvorrichtung für Hoch- 
spannungsölschalter befindet sich in AEG 45; — ein Prüfungsbericht über Öl- 
schalter in Baltimore (Hillard, JAI 530 — Mc Neill, JAI 537 -7. ERw 91/246) 
und ein Bericht über Belastungskontrollen von selbsttätigen Ölschaltern in 
ETZ 1459. Über Ölschalter in Gleichstromkreisen wird in RGE 12/81 D und 
über Messungen von Unterbrechungsgeschwindigkeiten bei Ölschaltern von Lon- 
gue in RGE 11/359 berichtet. 

Relais. Einige^^ neuzeitliche Überstromrelais beschreibt ein Aufsatz im 
HelF 212 und ein Überstromrelais der BBC in der ZDI 854. Ein thermisches 
Relais wird in ETZ 1365 empfohlen, ein Vielfachkontaktrelais für Differential- 
schutz in EWd 80/1162 und ein einstellbares Zeitrelais in ERw 90/825; ein Zeit- 
relais zum Schutz el. Anlagen in RGE 12/34 D. — Relais-Prüfeinrichtungen 
finden sich in EJ 49 und bei Delenk (SZ 666). 

Erdungseinrichtungen. Sicherungs-, Trenn-, Erdungsschalter für kleinere 
Transformatorenstationen bis 75 kVA: EJ56; über unzureichenden Schutz durch 
Erdungsanschlüsse schreibt Alfred Herz (EWd 79/177). 

Apparatebau. Yogelsang (EuM 253) berichtet über Neuerungen im 
Apparatebau. — Eine Abhandlung über Schalteinrichtungen in Kraftstationen 
bringt Goates (Ein 88/782) und neueste Richtlinien für den Bau von Schalt- 
tinrichtungen Gowie (Ein 88/778). 

Untersuchungen über Schaltvorgänge, Kontakte usw. Das Ausschalten von 
Gleichstrom und Wechselstrom bei induktiven Starkstromkreisen bearbeitet 
Rüdenberg (BSEV 247) an Hand von Untersuchungen und Berechnungen. 
Untersuchungen an Wechselstromfunkenstrecken mit der Zeitlupe werden in 
der ETZ 992 wiedergegeben. — Kurzschlußprüfungen mit Stromunterbrechern 
behandelt die EWd 80/21. Schalt versuche an selbsttätigen Luftschaltern 
Schälchlin (BSEV 469). — Louis und Sinclair (JAI 267) berichten über 
Wirkungen starker Ströme insbesondere in mechanischer Hinsicht. — Luft- 
unterbrechung durch magnetische Blaswirkung bei Gleich- und Wechselstrom 
wird durch Tritle (JAI 257) abgehandelt, über ähnliche Vorgänge verbreitet 
sich Höpp (ETZ 186). — Über mechanische und el. Effekte bei großen Span- 
nungen und Stromstärken berichtet Garrard (JIEE 887 — Ein 88/68 — ERw 
90/104). — Die Vorteile des Schoopschen Metallisierungsverfahrens für Kontakt- 
verbindungen schildert Dagory (RGE 12/146). Kontakte von Überlappungen 
von Sammelschienen führen Melsom und Booth (JIEE 889) zu Erörterungen. 
— Insbesondere über Kohlekontaktwiderstände schreibt Holm (ZTP 320, 349). In 
EA 984 wird über Kontaktverbesserung gesprochen. 

Betriebsangelegenheiten und Wünsche in bezug auf Schaltapparate. Es 
verlangt Allen Johnson (EWd 79/125) einfachere Auslöseschalter; in Ein 
88/569 wird allgemein der Schutz el. Apparate besprochen und in EWd 80/73 
die Überwachung der Stromunterbrecher. J amies on (EWd 79/32) verlangt 
größere Verläßlichkeit bei der Projektierung von Kraftstationen, in EWd 79/1028 
wird größere Aufmerksamkeit bei der Berechnung der automatischen Schalter 
verlangt und Hoadley (EWd 80/703) beachtet die Verringerung der Instand- 
haltungskosten von Luftschaltern. 

Über Öle verbreitet sich Bodman (EWd 79/1271) und Zipp (MEW 430); 
dasselbe Thema wird in MEW 234, 435, 523 behandelt. 

Gekapselte Apparate wurden erwähnt in ERw 91/723. — Sammelschienen- 
konstruktionen in EWd 80/281. — Gekapselte Meßinstrumente in EWd 79/536. 

Schaltanlagen wurden insbesondere von Probst (AEG 105) dargestellt, 
und zwar für 100 und 125 kV; ferner die Freiluftschaltanlage »Hauterive« der 
Entreprises Electriques Fribourgeoises (BSEV 264). — Über auswechselbare 
Schalteinsätze für 220 kV befindet sich ein Aufsatz in EWd 79/588 und in 
BBC 119; ein solcher über Einbau von Ölschaltern in Anlagen über 35 kV 
in BBC 189. — Moderne Hochspannungsschaltfächer behandelt Böhm (EJ 146). 



— 64 — 



Verbandssachen. Schirp (ETZ 1237) bringt Anregungen zu einheitlichen 
Kennfarben von Gleich- und Drehstromleitungen in Schaltanlagen. 



Überspannung, Überstrom, Erdung, Irrstrom, Korrosion, Korona, 

Störungen. 

Von Dr.-Ing. Alfred Fraenckel. 

Überspannung. Den heutigen Stand der Fragen der Überspannung und 
des Überspannungsschutzes behandelt ein Vortrag von Biermanns (ETZ 305, 
344). Als anzustrebendes Ziel wird die Erhöhung der inneren Sicherheit der 
Hochspannungsanlagen durch Erhöhung der Isolierfestigkeit der Wicklungen 
von Transformatoren und Maschinen bis zur Überschlagsspannung der Innen- 
isolatoren aufgestellt, um die Mehrzahl der Schutzeinrichtungen entbehrlich zu 
machen. Diese Forderung wird in der anschließenden Besprechung (ETZ 1489, 
1513, 1533) von Kade und Rüdenberg als unwirtschaftlich und technisch nicht 
begründet abgelehnt, um so mehr, als die verschärften Prüfungen nach den REM 
und RET der Verbandsnormalien (ETZ S 657, 666, 1442) schon eine erhöhte 
Sicherheit geben. Den Ausführungen über den Schutzwert von Hörnerableitern, 
Schutzdrosseln, Blitzseil und Nullpunktsdrosseln tritt Schrottke in einem 
Gegenbericht (ETZ 1425 und SZ 633) entgegen. — Die Überspannungserschei- 
nungen beim Ausschalten eines Generators mit Transformator im plötzlichen 
Kurzschluß erläutert W. Petersen (ETZ 1203) im Anschluß an Messungen im 
Kraftwerk Golpa. Die Abschaltung darf erst erfolgen, nachdem der Kraftfluß des 
Generators auf den kleinen Betrag des stationären Kurzschlusses abgeklungen ist. 

Die Ausschaltvorgänge bei induktiven Stromkreisen bei Gleich- und Wechsel- 
strom behandelt R. Rüdenberg (BSEV 248, 286 — WVS 11/220) graphisch 
an Hand der Lichtbogencharakteristik. Bei Gleichstrom-Lichtbogenschaltern 
ist die Unterbrechungsüberspannung unabhängig von den Konstanten des Strom- 
kreises und vielmehr durch die Differenz der Löschspannung und der Klemmen- 
spannung gegeben. Die Schalterarbeit liegt je nach der Lichtbogenlänge zwischen 
dem einfachen und etwa doppelten Betrag der aufgespeicherten magnetischen 
Energie. Überspannungsfreies Abschalten wird durch Parallelwiderstände zum 
Lichtbogen oder zur Belastung begünstigt, während eine Verlängerung des Licht- 
bogens die Überspannung erhöht. Bei W^echselstrom entstehen in jeder Halb- 
periode Spannungssprünge, die durch die Summe der Zünd- und der Lösch- 
spannung gegeben sind und nahezu den doppelten Betrag der Klemmenspannungs- 
amplitude erreichen können. Die Schalterarbeit ist nicht abhängig von der magneti- 
schen Energie, die an die Stromquelle zurückgegeben wird, sondern von der 
abzuschaltenden Scheinleistung (Stromamplitude vor und Spannungsamplitude 
nach dem Abschalten), der Schaltdauer und dem Verhältnis der Lichtbogen- 
spannung beim vollen Strom zur Zündspannung. Anzustreben ist das Abschalten 
in einer halben Periode. Parallelwiderstände vermindern auch hier die Spannungs- 
sprünge und die Schalterarbeit. Bei Ölschaltern bedingen das Verhalten der 
Lichtbogengase, die Drucksteigerungen und deren Einfluß auf die Bogencharakte- 
ristik sowie die mit den Drucksteigerungen verknüpften elastischen Schwin- 
gungen der Ölmasse und des Lichtbogens besondere Beachtung. — Versuche über 
die Ausgleichsvorgänge beim Abschalten von Induktivitäten von P. Hammer- 
schmidt (AE 10/431) befassen sich mit dem Einfluß der parallel zur Induktivität 
liegenden Kapazität auf die Ausgleichsvorgänge, die je nach der Größe dieser 
Kapazität rein aperiodisch, mit hochfrequenten Schwingungen, gemischt 
schwingend und nicht schwingend oder rein oszillatorisch verlaufen können, 
wobei die zweite und dritte Form die höchsten Überspannungen ergeben. — 
Zur elektrostatischen Beeinflussung von Schwachstromleitungen durch Dreh- 



strom-HocJispamiungsloitungen liefert E. Nather (EuM 601) einen Beitrag 
(lurcli graphische Darstellung. — In Anlagen, in denen Asynchrongeneratoren 
mit Synchrongeneratoren zusammenarbeiten, können nach L u n d (ETZ 1362) beim 
Abschalten der Synchronmaschine erhebliche Spannungserhöhungen infolge 
Erregung der Asynchrongeneratoren durch den Ladestrom der Hochspannungs- 
leitung entstehen, sofern die Eigenfrequenz des Schwingungskreises aus der 
Leitungskapazität und den Induktivitäten von Transformator und Generator 
angenähert mit der Frequenz der Drehung des Läufers übereinstimmt. — 
G. Courvoisier (BSEV 437) zeigt durch Messungen an einem Transformator 
die Spannungsverteilung an den einzelnen Spulen bei Sprungwellen, die durch 
Erdschlüsse an einer Freileitung in Abständen von 90 m bis 11 km hergestellt 
werden. An den ersten Spulen tritt im allgemeinen die höchste Spannung auf, 
nach dem Innern nimmt sie ab und erhöht sich wieder gegen das Wicklungsende. 
Mit wachsender Leitungslänge sinkt die Beanspruchung, nur bei einer Länge 
zeigten sich an fast allen Spulen etwa gleich hohe Spannungen vermutlich infolge 
Übereinstimmung der Eigenfrequenzen von Leitung und Transformator. Bei 
verstärkter Isolation der Eingangs- und Endwindungen erhöhen sich alle Bean- 
spruchungen gegenüber denen bei durchgehend gleicher Isolation. Eine Drossel- 
spule von 0,5 mH erhöht die Beanspruchungen aller Spulen, eine von 3 mH 
setzt sie an den Anfangsspulen herab. Besonders wirksam ist" die Schutzwirkung 
eines Kondensators von 0,01 fiF an jedem Pol. — Weitere Versuchsergebnisse 
auch mittels der Sprungwellenprüfeinrichtung der RET werden BBC 171 mit- 
geteilt. 

Um bei plötzlichen Spannungsänderungen eine lineare Verteilung der Span- 
nung über die Transformatorwicklung zu erzielen, verteilt J. M. Weed (JAI 14) 
die Wicklung derart zwischen die Belege eines Kondensators, die mit dem Anfang 
bzw. Ende der Wicklung verbunden sind, daß jede Windung an der Stelle des 
Kondensatorfeldes liegt, an der die Spannung herrscht, die der betr. Windung bei 
linearer Spannungsverteilung zukommt. — Zur Untersuchung der Wirkung 
von Blitzen auf Leitungen und Apparate hat Steinmetz (EWd 79/470) eine 
Einrichtung hergestellt, die Ströme bis zu 10000 A bei 120 kV gibt und aus einem 
Kondensator aus 200 großflächigen Glasplatten besteht, der mit gleichgerichteter 
Hochspannung geladen wird; obwohl die erzielten Ladungen nur Bruchteile 
der bei wirklichen Blitzen auftretenden sind, soll der Apparat Holzblöcke und 
Äste zersplittern. Die Untersuchung der Wirkungsweise von Blitzschutzapparaten 
soll unerwartete Ergebnisse geliefert haben. — Eine Rundfrage der Kommission 
für Blitzschutzeinrichtungen der AIEE über die Anwendung von Überspannungs- 
apparaten hatte gezeigt (EWd 79/376 — s. a. JB 1921/75), daß die weitaus größte 
Mehrzahl der Betriebe die auf Ventilwirkung beruhenden Aluminiumzellen 
und Bleisuperoxydschichtableiter bevorzugt, nur wenige Hörnerapparate oder 
den Fortfall jeder Schutzeinrichtung befürworten. — E. E. F. Creighton 
(JAI S 99) sucht dieses Ergebnis zu begründen und zeigt, daß der Nachteil der 
begrenzten Lebensdauer der Aluminiumzellen durch laufende Kontrolle ihres 
Leistungsfaktors behoben werden kann, dessen Anwachsen über den Wert 0,14 
bei gutem Zustand ein Kriterium ergibt, wann der Apparat instand zu setzen ist. 

Die Alabama Power Co. schreibt die guten Ergebnisse der Abieiter mit 
Wasserröhrenwiderständen nach Versuchen (EWd 79/838) der Kapazität dieser 
Röhren zu. Einen Hörnerableiter, der eine empfindliche Einstellung für hoch- 
frequente Entladungen ermöglicht, ohne bei nassem Wetter bei Betriebsspan- 
nungen anzusprechen, beschreibt Bennett (EWd 79/1065 — RGE 12/140 D). — 
J. Slepian (JAI 822) benutzt das Einsetzen der Glimmentladungen der Luft- 
schichten zwischen ebenen, sich nur in wenigen Punkten berührenden Elektroden 
von hohem Widerstand für einen ventilartig wirkenden Überspannungsabieiter. — 
Nach einem Referat von L. Lombardi (Auszug RGE 12/62 D nach Elettro- 
tecnica 166) über Überspannungsschutz sind mit den Emag-(BMO)-Ableitern 
günstige Erfahrungen gemacht worden. — Der Hörnerableiter mit Ililfsschalter 
der SSW nach Schrottke (ETZ 1427) hat einen zweistufigen Widerstand; eine 
Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 5 



— 66 — 



Stufe ist überbrückt und wird beim Ansprechen des Abieiters durch Öffnen des 
Hilfsschalters vorgeschaltet. — Über den Glimmschutz der Dr. Paul Meyer 
A.-G. wird (ETZ 1513) eingehend berichtet. 

Überstrom. Eine Zusammenstellung der Grundlagen für die Berechnung 
der-Kurzschlußströme in Drehstromnetzen, für die Erwärmung und mechanische 
Beanspruchung der Leitungen, die Wahl der Kurzschlußdrosseln und der Schalter- 
serie gibt Panzerbieter (SZ 436, 592). — Die Kurzschlußdrosseln werden in 
Amerika häufig im Freien aufgestellt und verlangen dafür eine mechanisch und 
elektrisch besonders kräftige Bauart. Beschreibung und Ergebnisse der Kurz- 
schlußprobe unter 2,5 mm Regen in der Minute an einer solchen Drossel gibt 
A. F. Fang (EWd 79/425). — Der Selektivschutz der SSW von Bauch (SZ 213) 
ist weiter ausgebildet und vereinfacht worden. Er besitzt für Kurzschlußauslösung 
nur noch zwei Maximalstromrelais mit unabhängiger Verzögerung in Verbindung 
mit einem zweipoligen Richtungsrelais, das beim Versagen, d. h. bei kleiner 
Spannung, den Auslösekreis schließt. Für Erdschlußauslösung wird ebenfalls 
ein Richtungsrelais verwendet, dessen Spannungsspule von der Nullpunktspan- 
nung erregt ist. Bei Ringleitungen wird die gegenläufige Zeitstaffelung, bei Doppel- 
leitungen die Achterschaltung verwendet. Das hierbei benutzte empfindliche 
Richtungsrelais ist nach W. Skirl (SZ 29) als elektrodynamisches Relais mit 
Eisenkern gebaut. Bei Drehstrom wirkt der Strom einer Leitung mit der Span- 
nung der beiden anderen zusammen, die Phasenverdrehung in der Spannungs- 
spule wird durch die Hummelsche Schaltung erreicht. 

Der Ausschuß für Schutzeinrichtungen der AIEE hat die Ergebnisse seiner 
zweiten Umfrage über die verwendeten Systeme bearbeitet und beabsichtigt, 
durch Zusammenstellung der Erfahrungen eine Vereinheitlichung sowie den 
Ausbau auf Grund der bewährtesten Systeme zu fördern. In dem ersten Teil 
des Berichtes ( JAI 839) werden nach einer Klassifikation und Nomenklatur, die 
vom Normenausschuß angenommen wurde, eine Anzahl Schutzsysteme mit Uber- 
strom und Richtungsrelais, Differentialstromsysteme für parallele Leitungen, 
Systeme mit unterteilten Leitern und solche mit Hilfsleitern beschrieben und die 
in den Betrieben gewonnenen Erfahrungen zusammengestellt. Bei parallelen 
Leitungen werden vorwiegend Relaiskonstruktionen angestrebt, bei denen 
ein Spannungswandler vermieden wird; trotz der beschränkten Anwendbarkeit 
scheinen die Erfahrungen damit gut zu sein. — Den Nachteil des Merz- Price- 
schen Differentialschutzes, daß er bei Gegenschaltung der sekundären Wick- 
lungen der Stromwandler infolge Ungleichheiten der Wandler oder durch den 
Ladestrom der Hilfskabel bei durchgehenden Kurzschlüssen mitunter anspricht, 
vermeidet das System der BTH (ERw 90/928) dadurch, daß die Auslösespule 
transformatorisch von dem Strom des Hilfskabels beeinflußt wird. Hierzu dient 
ein besonderer Hilfstransformator, dessen Fluß durch eine vom Belastungsstrom 
abhängige Spannung gesättigt wird, so daß bei starken Strömen die Empfind- 
lichkeit verringert wird. Bei Drehstrom werden durch eine besondere Schaltung 
in zwei Prüfleitungen Relais für Kurzschlußauslösung, in der dritten ein empfind- 
liches für Erdschlußauslösung verwendet. — Die Ferranti sehen Schutzsysteme 
beschreibt Test ard (RGE 11/235). Sie dienen zur Abschaltung von Kabelstrecken 
beim Erdschluß eines Poles. Das Ferranti-Fieldsystem für Einfachkabel spricht 
an, wenn die Summe der drei Ströme des Drehstromkabels von Null verschieden 
ist, und verwendet einen das Kabel umgebenden Eisenkern, den eine die Aus- 
lösung des Schalters beeinflussende Spule trägt. Das Ferranti-Waterssystem 
für parallele Kabel benutzt den gleichen Transformator und ein Differential - 
Induktionsrelais, das von der Differenz des Fehlerstromes beider Kabel erregt, 
die selektive Abschaltung des erdgeschlossenen Kabels bewirkt. 

Erdung. Bei der Berechnung des Stromübergangs bei Erdleitungen und Rohr- 
leitungen führt die übliche Annahme eines bestimmten, der Längeneinheit der 
Leitungen zukommenden Übergangswiderstandes, wie F. Nöther (WVS I, 3/35) 
zeigt, schon in dem einfachen Fall, daß der Strom aus einer Einzelelektrode in 
ein Rohr übertritt, zu Widersprüchen. Er behandelt diese und ähnliche Auf- 



— 67 — 

gaben unter Zugrundelegung lediglich des räumlichen Erdwiderstandes und gibt 
Näherungslösungen für die Behandlung technischer Fragen. — Im Anschluß an die 
neue Fassung der Leitsätze über Schutzerdungen der Kommission für Erdungen 
(ETZ 557) bespricht L. Rosenbaum (EJ 268) die verschiedenen Erdungsfragen 
und weist auf die Verschiedenheit der Ansichten hin, die bezüglich der Schutz- 
erdung von Holzmasten, des Schutzwertes des Erdseils und der Erdung von 
Hochspannungsleitungen herrschen. — Die Gesichtspunkte, die für und gegen 
das Erdungsseil sprechen, untersucht Creighton (JAI 21). Bei Holzmasten 
soll die Überschlagsfestigkeit der Isolatoren vermindert werden, wodurch alle 
günstigen Wirkungen aufgehoben werden, so daß das Erdseil zu verwerfen sei. 
Auch bei Eisenmasten rechtfertigten die Vorzüge den Kostenaufwand im all- 
gemeinen nicht. Der wesentlichste Vorzug wird in der Verminderung des Erdungs- 
widerstandes aller Masten gesehen, die bei Verwendung von Lichtbogenerdern 
das sichere Arbeiten der selektiven Relais erhöht. In der Erörterung wird diesen 
Schlußfolgerungen zum Teil widersprochen, besonders schätzt Steinmetz 
(JAI 826) den Schutzwert . gegen atmosphärische Überspannungen höher ein. 
Wenn auch die rechnungsmäßige Verringerung des Potentiales nur 20 — 40% 
betrage, so sei die Erhöhung der Sicherheit viel größer, da der verbleibende 
Rest in vielen Fällen schon unschädlich sei. — Nach einem Bericht von Lombard i 
(Elettrotecnica 9/172) zeigte sich die Wirksamkeit des Erdseils deutlich bei der 
Aufzeichnung der Isolatorenschäden an Hochspannungsleitungen. Von zwei 
in nur 10 m Entfernung voneinander parallel laufenden Leitungen von 60 km 
Länge, war die eine mit, die andere ohne Erdseil ausgerüstet, und es zeigte sich, 
daß die Zahl der in 3 Jahren auf der ersten Leitung durchgeschlagenen Isolatoren 
nur 60% von der auf der zweiten war. — Die Zweckmäßigkeit der Nullpunkts- 
erdung bei Hochspannungsanlagen und die Frage, ob direkte Erdung oder über 
Ohmsche oder induktive Widerstände vorzuziehen ist, ist noch immer umstritten 
(z. B. Köchlin und Ledoux RGE 11/666, 809; 12/322, 685). Dazu kommt, 
daß die Erscheinungen bei Verwendung der Löschdrosseln nach Petersen u. A. 
noch weiterer Klärung bedürfen und Berichte über Betriebserfahrungen sich 
z. T. widersprechen. So berichtet Monath (MEW 341 — E J 105) über durch- 
weg günstige Erfahrungen, während bei der Tagung der an das Mitteldeutsche 
100-kV-Netz angeschlossenen Werke (ETZ 1091) beschlossen wurde, vorerst 
keine weiteren Spulen anzuschließen und erst weitere Erfahrungen abzuwarten. 
— Conwell und Evans berichten (JAI 140) über Versuche mit einer Lösch- 
drossel an einem 26-kV-Netz von insgesamt 100 km Länge. Sie konnten bei 
genauer Abstimmung, bei Über- und Unter kompensation bis zu 44% Verstim- 
mung günstige Löschwirkung erzielen, die durch zahlreiche Oszillogramme 
wiedergegeben wird, anderseits auch bei nur 7% Verstimmung an dem den Erd- 
schluß herstellenden Schalter einen periodischen Lichtbogen unterhalten, der mit 
1,5 bis 2 Per/s erschien. Sie erklären dies durch Schwebungen zwischen den nur 
wenig voneinander abweichenden Netzfrequenz und Eigenfrequenz des Systems, 
die ^ Schwebungsperiode nach dem Erlöschen des Erdschlußlichtbogens zur 
größten Spannung an der kranken Phase und Neuzündung führen, wodurch 
Überspannungen entstehen. (Praktisch dürften die Vorbedingungen hierfür 
jedoch wohl selten gegeben sein.) Der von ihnen aufgestellte Vergleich der ver- 
schiedenen Erdungsarten befürwortet die in Amerika meist gebräuchliche direkte 
Nullpunktserdung bzw. über kleine Ohmsche Widerstände in Verbindung mit 
Relais. — Kristen begründet (BOe 45, 51) mit den erwähnten Schwebungs- 
erscheinungen die Verwendung einer Löschdrossel mit erhöhter Dämpfung 
durch die Maschinenfabrik Oerlikon. Bei Unterkompensation ist ein Reihen- 
widerstand, bei Überkompensation ein Parallelwiderstand am wirksamsten. 
Er hat zugleich den Zweck, die Spannungsverlagerung im stationären Betrieb 
infolge Netzunsymmetrien zu verkleinern. — F. Nöther behandelt im zweiten 
Teil seiner Arbeit (ETZ 385) die Frage der Spannungsverlagerung unter Berück- 
sichtigung der Eisensättigung der Drosselspulen und zeigt, daß bei der Null- 
punktserdung der spannungsverlagerte Zustand stabil, bei der Polerdung jedoch 

5* 



— 68 — 



labil ist, solange die Spannungen, für die die Drosseln abgestimmt sind, nicht kleiner 
als die Betriebsspannung sind, was praktisch stets der Fall ist. Im Anschluß 
hieran weist R. Wilheim (ETZ 928) auf den wesentlichen Einfluß der Verluste, 
welche die Spannungsverlagerung verringern. . Bei Kabelnetzen ist nach Schaidt 
(SBZ 75^/301) die zweckmäßigste Nullpunktserdung die direkte bzw. über kleine 
Ohmsche Widerstände in Verbindung mit empfindlichen Relais, weil ein Erd- 
schluß bei einem Kabel stets einen Fehler der Isolation bedeutet und die mög- 
lichst schnelle Abschaltung verlangt. Auch in England wird nach Edgcumbe 
(ERw 90/399) die Erdung über Ohmsche Widerstände bevorzugt. — Daß die 
Löschdrossel in Japan regem Interesse begegnet, zeigen mehrere Arbeiten, über 
die nach dem JIEE of Japan (RGE 12/62 D, 161 D, 162 D) berichtet wird. 

Irrstrom, Korrosion. Die zum Schutz von Schwachstromkabeln und Rohr- 
leitungen gegen die Anfressung durch Irrströme el. Bahnen erforderlichen Maß- 
nahmen bespricht M. Remauge (JT 141) unter Berücksichtigung der bei der 
französ. Post- und Telegraphenverwaltung gemachten Erfahrungen. Bewährt 
haben sich bei der Führung in den Abwässerkanälen die isolierte Verlegung auf 
Zementstützen, bei Gräben die Verlegung in Sandstein- oder Zementblöcke, 
bei direkter Verlegung in das Erdreich die häufige Unterbrechung der leitenden 
Hülle, bei Gas- und Wasserrohren die Einschaltung isolierender Zwischenstücke, 
anderseits auch die Ableitung des Stromes im Austrittsgebiet mittels der an den 
Kabelmantel angelöteten Erder, die an Erdplatten in der Nähe der Schienen 
angeschlossen sind, endlich die Verlegung von Telephonkabeln in gußeiserne 
Röhren. Besonders wird ein ständiges Zusammenarbeiten der Parteien hinsicht- 
lich der zu treffenden Maßnahmen befürwortet. Wie wichtig dieses ist, beweist 
ein sonderbarer Rechtsspruch, über den P. M. Heath (Ein 89/323) berichtet, 
nach dem die Bahn für Beschädigungen an einem nachträglich in nur 2,5 m 
Abstand von den Schienen verlegtes Kabel verantwortlich gemacht wurde, da ihr 
bei Errichtung der Anlage die Bedingung gestellt war, alle Maßnahmen zum 
Schutz der Schwachstromkabel zu treffen. — Um bei der Speisung von Bahn- 
leitungen aus getrennten Werken festzustellen, von welchem die Irrströme her- 
rühren, und die Verantwortlichkeit klarzustellen, überlagern Chappuis und 
Hubert Deprez (RGE 11/3) dem Bahnstrom eines Werkes den Anodenstrom 
einer Glühkathodenröhre, in deren Gitterstrom mittels Morseapparats oder 
Mikrophons Zeichen gegeben werden. Sie werden in den angefressenen Röhren 
mittels Telephonverstärker nur dann wahrgenommen, wenn sie von dem Werk 
herrühren, dessen Strom sie überlagert sind. Hierzu bemerkt Gutierres (RGE 
11/663), daß die überlagerten Ströme auch durch Induktion aus der Bahnleitung 
in parallel laufende Rohre übertragen werden, und führt Versuche an, bei denen 
dies bestätigt wurde. — Als Abschluß früherer Arbeiten (JB 1921/76) gibt das 
Generalsekretariat des Schweiz. El. Vereins Leitsätze betreffend Schutzmaß- 
nahmen zur Verminderung der Korrosion an Rohren und Kabeln durch Erdströme 
el. Bahnen heraus. Die Anwendung der Leitsätze wird in einem Anhang an Bei- 
spielen erläutert (BSEV 485, 490, 534, 529). — Korrosionserscheinungen an 
Bleikabeln, die durch eichene Balken verlegt waren und die auf Bleiweißbildung 
durch die Wirkung der in frischem Eichenholz vorhandenen Essigsäure zurück- 
geführt werden, beschreibt D unsheath (ERw 90/690). — Einen wertvollen Bei- 
trag zur Kenntnis der Korrosionserscheinungen enthält der 6. Bericht des Aus- 
schusses zur Erforschung der Korrosion der engl, metallurg. Gesellschaft (ERw 
91/466); er weist auf eine Anzahl von Erscheinungen hin, die sich nicht durch die 
gewöhnliche elektrolytische Theorie erklären lassen, und erläutert die Rolle, 
welche die Metallkolloide bei dem Zustandekommen der Korrosion spielen. 

Korona. Die Ursachen der Drucksteigerung bei der Koronaentladung eines 
Drahtes in einem Rohr untersucht Fazel (PR 19/157 — RGE 12/136) und findet 
zwei durch den zeitlichen Anstieg sich unterscheidende Drucksteigerungen; 
die durch Erwärmung des Drahtes bedingte geht langsam vor sich und der Druck 
•erreicht in 20 s seinen Grenzwert, bei Gleichstromkorona schon in 1,5 s. Bei 
Wechselstrom entstehen Druckschwankungen von der doppelten Frequenz des 



— 69 — 



Stromes, die sich der durch Erwärmung erzeugten überlagern. Sie entstehen durch 
einen lonenwind. — Aus (Jem Uberdruck bei der Korgnaentladung berechnet 
J. K unz (PR 19/165 — RGE 12/58 D) die Beweglichkeit der Ionen. Die daraus 
berechnete Zeit, in der der Druck seinen Grenzwert erreicht, entspricht annähernd 
der von Fazel durch Messung gefundenen. — Über Messung der Koronaverluste 
an einer 140-kV-Leitung von 163 km Länge für 30 Per/s wird nach W. W. Lewis 
(ETZ 159) berichtet. Die Versuche wurden bis zu 25Ö kV ausgedehnt, sie zeigen 
den bekannten steilen Anstieg mit der Spannung und eine starke Abhängigkeit 
von Temperatur und Witterung. — Sehr eingehende Messungen der Korona- 
verluste wurden an Teilen der 390 km langen Leitung der Big Creek Werke nach 
Los Angeles im Hinblick auf deren Umschaltung von 150 auf 220 kV ausgeführt 
(Wood, JAI 471). Sie ergaben eine gute Übereinstimmung mit den bekannten 
Formeln von Peck, wobei der Einfluß der Temperatur in den »Unregelmäßigkeits- 
faktor« einbezogen wurde, für den sich eine etwa lineare Temperaturabhängigkeit 
ergab. — Das Koronavoltmeter von Whitehead ermöglicht eine genaue Be- 
stimmung der Spannung, bei der die Korona einsetzt, mittels Telephon oder 
mittels eines empfindlichen Spiegelgalvanometers. Um die Empfindlichkeit zu 
erhöhen, verstärken J. B. Whitehead und N. Inouye (JAI 1) den Entlade- 
strom mittels Glühkathodenröhre und untersuchen hierbei die Wellenform 
der Entladung. Es gelang, den Beginn der Korona mittels tragbaren Na'del- 
galvanometers und mittels lautsprechenden Telephons zu bestimmen. 

Störungen. Über eigenartige Störungen an Hochspannungs-Kabelend- 
verschlüssen, die zur Zerstörung der Porzellandurchführungen führte und deren 
Ursache in ungenügender (Kriegs-) Ausgußmasse oder in chemischen Verände- 
rungen der Kabelmasse vermutet wird, berichtet G. Vincenz (MEW 358). 



IV. Kraftwerke und Verteilungsanlagen. 

Elektrizitätswirtschaft. Von Ingenieur H. Schonger, Berlin. — Kraftquellen. 
Einrichtungen des Kraftwerks. Von Oberingenieur Dipl. -Ing. Ludwig Neuber, 
Berlin. — Ausgeführte Anlagen. Von Oberingenieur Johannes Sessinghaus, 
Berlin. 

Elektrizitätswirtschaft. 

Von Ingenieur H. Schonger^). 

Allgemeines, Stromversorgung. 

Deutschland. Die allgemeine Wirtschaftslage ist gekennzeichnet durch Maß- 
nahmen gegen die zunehmende Kohlenteuerung unter Heranziehung billiger 
Naturkräfte und sparsamster Energiewirtschaft. — Die Ziele der deutschen 
Großkraftversorgung schildert R. Tröger (ETZ 260) an Hand eines einheithchen 
Planes der billigsten Energieerzeugung und Stromversorgung durch Großkraft- 
werke. Den gleichen Gegenstand behandelt H. Müller (HelF269) unter Hinweis 
auf die Untersuchungen Siebens (EKB 251 und a. a. 0.) über die Grenzen der 
wirtschaftlichen Vorteile der Großkraftversorgung von Stein- und Braunkohlen- 
werken. Über die Zukunft der Energiewirtschaft Deutschlands hat Klingenberg 
einen eingehenden Bericht ausgearbeitet (EA 843, 857, 879, 889) unter besonderer 
Berücksichtigung der Steinkohlenvorräte vom Jahre 1914. Eine kritische Be- 
sprechung dieser Arbeit bringen Thierbach (ETZ 1208) und Rosenbaum (EJ 
192). A. Tie ßen bringt eine kartographische Darstellung nach dem »Einheits- 
liniensystem« über die »Grundlagen zur Bildung von Wirtschafts- und Elektrizitäts- 



^) Unter Mitarbeit des Ingenieurs L. Rosenbaum. 



— 70 — 



Zonen an Hand der Rohkraftgewinnungsstellen in Deutschland« (MEW 392). — 
Die »Wasserkraftwirtschaft in Bayern« wird in einer ausführlichen Denkschrift 
des bayer. Staatsministeriums (vgl. auch ETZF 192) behandelt und die Grund- 
lagen der Elektrizitätsversorgung in einer Arbeit des statistischen Amtes (EKB 143) 
wiedergegeben. Neben dem Ausbau des großen Bayern- und Walchenseewerkes 
wird auch die Ausnutzung der mittleren und kleineren Wasserkräfte und deren 
Kupplung, wie z. B. die Illersammelschiene (EKB 65, MEW 96) durchgeführt. ' 
— Die »zukünftige Gestaltung der Elektrizitätswirtschaft Deutschlands« schildert 
Pütz (ETZ 901), mit besonderer Berücksichtigung der Großwasserkräfte und 
zu errichtenden 110-kV-Hochspannungsleitungen, namentlich in Baden (vgl. auch 
ETZ 398). In Mitteldeutschland ist die Stromversorgung des Weser- und Fulda- 
gebietes (ETZ 127, 926) unter Staatsbeihilfe und der Ausbau des 100-kV-Netzes 
nach den neuesten Erfahrungen (MEW 556) von großer Bedeutung. Über die 
Versorgung des Freistaates Mecklenburg- Schwerin berichtet Schirmacher (MEW 
40), über das vorbildliche Zusammenwirken der Landwirtschaftskammer und 
Geno'ssenschaftsverbände der Provinz Sachsen A. Vietze (MEW 21). Von größter 
wirtschaftlicher Bedeutung ist gegenwärtig die Errichtung des Ostpreußenwerkes 
(vgl. Dürr EJ 65) unter Ausnutzung der verfügbaren Wasserkräfte (vgl. auch 
EA 476). 

Osterreich. Der ständige Mangel an Kohle hat zum raschen Ausbau der 
Wasserkräfte geführt (Schlosser, MEW 141/178) unter Gründung einer 
größeren Zahl gemischtwirtschaftlicher Untersuchungen und Förderung der 
gesetzlichen Maßnahmen durch die Bundesbehörden (0. Kunze, EJ 195). Im 
letzten Jahre hat die Stadtgemeinde Wien den Bau der Ybbskraftwerke in An- 
griff genommen und ist unter anderem die Gründung der Niederösterr. Elektri- 
zitätswirtschaft-A.-G. (Newag) zwecks einheitlicher Versorgung des flachen 
Landes erfolgt (Straßer, EuM 581). 

Tschechoslowakei, Jugoslavien. In der Tschechoslowakei ist die Elektrisie- 
rung nach einem einheitlichen Plane seitens des Staates in Durchführung be- 
griffen (TRUA 36/136) und die Ausführung größerer Elektrizitätsprojekte, 
unter ausländischer Beteiligung (E.W.Meyer, EA 1160) geplant. Auch im 
Königreiche »SHS« ist nach einem Berichte von Sernes (EuM 469) die einheit- 
liche Elektrizitätsversorgung unter Heranziehung aller verfügbarer Wasserkräfte 
beabsichtigt. 

Schweiz, Frankreich. In der Schweiz macht der Ausbau großer Wasser- 
kraftanlagen rasche Fortschritte (ETZ 476), und sind eingehende statistische 
Untersuchungen über die Zukunft der Elektrizitätswirtschaft (Strech, ETZ 985) 
und die Elektrizitätsversorgung des Landes im Falle eintretender Knappheit 
(BSEV 32) durchgeführt worden. Auch die Frage der Ausfuhr el. Energie findet 
lebhafte Anteilnahme (vgl. unter Gesetze und Großkraftversorgung). In Frank- 
reich wird die Elektrizitätsversorgung nach einem einheitlichen Plane durch- 
geführt; der Ausbau eines ausgedehnten Hochspannungsnetzes (EWd 80/118), 
das zum Teile aus den Schweizer Wasserkraftanlagen Strom bezieht, ist in Durch- 
führung begriffen. 

Italien. In Italien hat die Stromversorgung unter dem Einflüsse der ge- 
währten Staatsbeihilfe (ETZ 1393) groß ^ Fortschritte gemacht ; es sind im letzten 
Jahre bedeutende Mittel zur Errichtung neuer Wasserkraftanlagen bewilligt 
worden. 

Holland und Kolonien. Zwecks allgemeiner Elektrizitätsversorgung Hollands 
hat eine ständige Kommission ausführliche Untersuchungen vorgenommen 
(C. Feldmann ETZ 691), die sich mit den Kosten der Weiterleitung der Energie 
durch Hochspannungskabel befassen. Zur Elektrisierung von Niederl. -Indien 
hat der holländische Staat die Ausnutzung der Wasserkräfte energisch in die 
Hand genommen (ETZ 1460) und hierüber ausführliche jährliche Berichte aus- 
arbeiten lassen. 

Nordische Staaten. Auch in den nordischen Staaten zeigt sich eine rege 
Entwicklung der Elektrizitätswirtschaft unter Ausnutzung der zahlreichen 



— 71 — 



Wasserkräfte des Landes; namentlich in Südschweden (ETZ 1533) und Nor- 
wegen (ETZ 1192), von wo aus auch Energie nach Dänemark geliefert werden 
soll. Den Ausbau der staatlichen Anlagen Schwedens und die Verkupplung der 
Großkraftwerke durch Hochspannungsleitungen schildert Lommel (MEW 547). 
Auch in Norwegen (ETZ 1095, 1393) ist der Ausbau großer Kraftanlagen, 
namentlich im Südosten, in rascher Ausführung begriffen (Tröltsch, ETZ 1353). 

Rußland. Finnland. Die Frage der Elektrisierung Rußlands hat in der 
Fachpresse zu einem lebhaften Meinungsaustausch geführt (ETZ 390, 893, 1053, 
1435). Immerhin können auch unter den jetzigen Verhältnissen einige bemerkens- 
werte Fortschritte im Ausbau großer Überlandkraftwerke festgestellt (Stein- 
metz, EWd 80/1155 — MEW 557) und weitere Möghchkeiten in Betracht gezogen 
werden. Auch in Finnland schreitet gegenwärtig der Ausbau der Wasserkräfte, 
namenthch am Imatrafalle, rasch vorwärts. (Die Wasserkraft 1922.) 

Englische Kolonien, Asien, Afrika. In den englischen Kolonien regt sich 
die Anteilnahme am Ausbau der Naturkräfte zum Zwecke der Elektrizitäts- 
versorgung. So plant man in Palästina (ETZ 1393) den Ausbau der Wasser- 
kräfte des Jordans, während die englische Regierung in Südafrika und Neu- 
seeland energische Maßnahmen zur planmäßigen Ausgestaltung der Wasserkraft- 
anlagen getroffen hat (ERw 91/260 — Ein 88/584). Auch in Japan wird der 
Ausbau großer Übertragungsanlagen im gesteigerten Ausmaße durchgeführt, mit 
reger Unterstützung seitens des Staates (EWd). 

Amerika. (Vgl. unter Großkraftversorgung und Kupplung von Kraftwerken). 

Großkraftversorgung, Kupplung von Kraftübertragungsanlagen. Die Frage, 
inwieweit der Staat die Errichtung und Kupplung von Großkraftwerken durch- 
führen wird, ist auch in den Verein. Staaten v. A. noch nicht endgültig ge- 
klärt (EWd 652), doch wird der großzügige Plan zur Errichtung von Kraft- 
werken mit Höchstleistungen von V2 Mill. kW und Höchstspannungsübertra- 
gungen für 200000 V (Steinmetz, Murray, GER 72; Goodwin 77) eifrig weiter 
verfolgt. Neuerdings wird vorgeschlagen (Flood und Imlay, JAI 287), die 
unwirtschaftlich arbeitenden kleineren Werke stillzulegen und die Großkraft- 
anlagen nach wirtschaftlichen Grundsätzen weiter auszubauen, welche zur 
Deckung der Grundbelastung dienen sollen, während die bestehenden Werke zur 
Spitzendeckung heranzuziehen wären. Gegenwärtig sind, namentlich in Kali- 
fornien und am Niagara (EWd 933, 951) derartige Anlagen im Ausbau begriffen, 
wobei Einheiten mit Leistungen bis zu 50000 kW in Verwendung kommen, 
während in Dampf turbinenwerken solche von 50000 kW erreicht wurden (EWd 
79/821, 871). Ähnliche Leistungen sind allerdings auch in Deutschland schon 
im Goldenbergwerk zur Verwendung gelangt. Die Kupplung von Großkraft- 
anlagen durch Hochspannungsleitungen macht auch in Europa, namentlich in 
der Schweiz und Frankreich (MEW 554) rasche Fortschritte, desgl. in den 
nordischen Staaten (MEW 547), unter staatlicher Beihilfe (vgl. auch unter All- 
gemeines). 

Technische und wirtschaftliche Maßnahmen behufs sparsamer Energiewirtschaft. 

Die Frage der Verwertung der Abwärme in Kraftwerken hat in allen Ländern, 
namentlich aber in den kohlenarmen, eine erhöhte Aufmerksamkeit in Anspruch 
genommen. So berichtet Nurscheler (Schwerin) über wirtschaftliche Unter- 
suchungen in einem Fernkraftwerk (EuM 283), während Scharf (EKB 160) 
die Verwendung von Zwischendampf für Heizzwecke empfiehlt. Über die 
Abwärmewirtschaft in Elektrizitätswerken für Heizzwecke macht de Grahl 
(MEW 494) Vorschläge und über die Verbindung von Wärmekraft und Trocken- 
anlagen bei der Briketterzeugung nach Kruse (MEW 201); ferner über Luft- 
heizung unter Verwertung der Abwärme von el. Generatoren (BSEV 269) in 
der Schweiz. 

Auch in England und Amerika ist die Frage der Abwärmeverwertung in 
Sondertagungen zur Besprechung gelangt. So empfehlen C. J. Haden und 
Whyshall (Ein 88/94) die Abwärme des Kühlwassers für Pflanzenkulturen 
zu verwerten, wogegen Sayers u. a. vorschlagen, kleine und unwirtschaftlich 



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arbeitende Werke aufzulassen und lediglich für Heizzwecke zwecks gegen- 
seitiger Ausnilfe zu verwenden. Auch Perry (EWd 80/115) empfiehlt, kleinere 
Werke nur als Hilfsanlagen zu verwenden oder zum großen Teile stillzulegen. 

In vielen Fällen erscheint der Ersatz von Dampfmaschinenbetrieben durch 
Elektromotoren wirtschaftlich geboten (Boje EKB 263). So berichtet Rheineck 
(MEW44) über Ersatz von Dampf- durch el. Betrieb in einem Schlachthofe, 
an anderer Stelle (MEW 227) werden über Vergleichsversuche zwischen Dampf- 
und el. Betrieb in einer Molkerei in Pommern Mitteilungen gebracht. 

Von größter Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit von Kraftübertragungs- 
anlagen ist die Lösung der technisch-wirtschaftlichen Probleme des Transfor- 
matorenbetriebes in Überlandwerken (Zipp, MEW 511); ebenso wichtig er- 
scheinen die normalen Bedingungen für den Anschluß von Motoren an öffent- 
liche EWe (ETZ 450, 700). Die wirtschaftliche Bedeutung des Ersatzes ver- 
alteter Transformatoren durch moderne Einheiten mit geringen Eisenverlusten 
behandelt Curtis (EWd 80/1329). 



Sparmaßnahmen. Tarife. Stromabsatz. 

Deutschland. Die Maßnahmen des Reichskommissars vom Jahre 1917 
für die Kohlenverteilung zur Verringerung des Verbrauchs bespricht Baurat 
Soberski (ETZ 749), deren Aufhebung infolge des Kohlenmangels noch nicht 
geboten erscheint. Mit 27. Mai 1922 sind neue gesetzliche Bestimmungen über 
die Regelung des Elektrizitätsverbrauches durch die Kohlenwirtschaftsstelle 
(ETZ 882, 1191 — EKB 189) in Kraft getreten, nach welchen die Einschränkungs- 
bestimmungen in veränderter Form bestehen bleiben. Als Mittel zur Hebung der 
Brennstoffnot empfiehlt R. Bosselmann (EKB 181) die Umwandlung kleiner, 
unwirtschafthch arbeitender Werke in Unterstationen (weitere Sparmaßnahmen 
vgl. unter Tarife und sparsame Energiewirtschaft). 

Ausland. Auch in Italien, Frankreich, der Schweiz und anderen Ländern 
sind Einschränkungen und Sparmaßnahmen für den el. Verbrauch (ETZ 511) 
erfolgt. Insbesondere in Italien (ETZ 97) trat infolge der Trockenheit des Sommers 
1920/21 Knappheit der Elektrizitätsversorgung von Wasserkraftanlagen ein. 
Immerhin ist zu bemerken, daß in Italien zufolge des Gesetzes zur Förderung 
des Ausbaues der Wasserkräfte unter Beihilfe des Staates, namentlich für land- 
wirtschaftliche Zwecke, beim Ausbau der Wasserkraftanlagen große Fortschritte 
(TuW 337) desgl. in Österreich (MEW 121) erzielt wurden. Auch in der Schweiz 
hat man die Frage der Energieausfuhr von Wasserkraftanlagen in einer auch die 
Interessen der Inlandsindustrie berücksichtigenden Form zu lösen gesucht (BSEV 
300, 315, 418, 479, 518, 560); eine Reihe von Ausfuhrbewilligungen sind zu diesem 
Zwecke vom Bundesrate erteilt worden. 

In England findet die einheitliche Entwicklung der Elektrizitätswirtschaft 
unter dem Einflüsse des neuen Elektr.-Gesetzes (Siegel, ETZ 1410) statt, wonach 
die Tätigkeit der Elektrizitätskommissare auch auf die Finanzierung neuer 
Anlagen und Zwangserwerbung alter Werke ausgedehnt wurde. Auch in Süd- 
afrika (ETZ 1367) und Neuseeland (Ein 88/584) ist die enghsche Regierung 
bestrebt, unter dem Einflüsse der neuen Gesetze und Kommissare eine planmäßige 
Ausgestaltung der Elektrizitätsversorgung zu ermöglichen. Eine gesetzliche 
Regelung der Elektrizitätsversorgung ist auch in Norwegen (ETZ 1071, 1095) 
in Durchführung begriffen, ebenfalls unter Schaffung von Elektrizitätsbezirken. 
In Polen ist duich das Gesetz vom 20. März 1922 (ETZ 1295) der Genehmigungs- 
zwang für öffentliche Stromversorgungsanlagen ausgesprochen worden. 

In mehreren Staaten (vgl. auch unter Tarife) unterliegt die Festsetzung der 
Höchstpreise in den Konzessionsbedingungen, namentlich von Wasserkraft- 
anlagen (in Frankreich, EKB 75) der staatlichen Regelung. 

Tarife, wirtschaftliehe Maßnahmen zur Hebung und Verbesserung des Strom- 
absatzes. Eine Frage von größter wirtschaftlicher Bedeutung für die Werks- 



— 73 — 



l)etriebe bildet die rasche Anpassung der Strompreise und Tarife an die 
Kolilenpreise. Über diesen Gegenstand berichtet L. Rosenbaum (ETZ 212) an 
Hand (ier Betriebsergebnisse der Statistik der VEW und sucht an Hand der 
sprunghaften Änderung der l^rennmaterialkosten die Unzweckmäßigkeit der 
Kohlenklausel darzulegen. Es wird auch auf die zunehmende Verwendung des 
»Einheitstarifs für Licht und Kraft« hingewiesen und die Grundlagen der modernen 
Tarif bildung erörtert. In einer Besprechung der Siege Ischen Arbeit von Ernst 
(EuM 161) über »zeitgemäße Strompreispolitik« sowie in einem Vortrage über 
Tarif bildung beim Stromverkauf tritt Egg er (EuM 500) für die Einführung 
einer besonderen Lohnklausel ein. — R. Mathy (MEW 126) zeigt an Hand 
einer graphischen Darstellung über »die Kohlenpreise als Maßstab für die Strom- 
preise«, daß diese infolge der unzeitgemäßen Abschreibungen nicht für die 
jährlichen Unkosten und Kapitalausgaben als Grundlage dienen können. Den 
Einfluß der Geldentwertung auf die Selbstkosten und Preise des el. Stromes 
mit Bezug auf die Abschreibungen der Werke behandelt auch Wunder (MEW 
365). Über den Einfluß der Teuerung auf die Gestehungskosten der Strom- 
erzeugung in einem Stein-, Braunkohlen- und Wasserkraftwerk und deren Wett- 
bewerbsfähigkeit berichtet Kühnert (ETZ 437). Die Grundlagen der Selbst- 
kostenermittlung und RentabiHtät von Dampf- und Wasserkraftanlagen be- 
handelt L. Meyer heim (EJ 37, 66). Über die Bestimmung der Selbstkosten 
und des Kohlenverbrauches auf Grund der Leerlaufsverluste bei verschiedener 
Benutzungsdauer berichtet 0. Rösing (MEW 569) über Verteilung der Gesamt- 
ausgaben auf Groß- und Kleinbahnen Berndt (MEW 573). Auch in den anderen 
Staaten hat die Tariffrage eine erhöhte Bedeutung erlangt. So empfiehlt 
M. Koechlin (RGE 11/623) an Stelle der Kohlenklausel den »Wirtschaftsindex« 
mit Berücksichtigung der Löhne einzuführen. Dagegen befürwortet Jappont 
(RGE 11/484) für kleine Industrieabnehmer die Einführung des Gebührentarifs, 
je nach der Art der Betriebskraft und Größe des Werkes verschieden abgestuft. 
— A. Dow (EWd 80/815) schlägt die Verwendung zweier Tarif formen vor, 
einen reinen Zählertarif für kleine und einen Grundgebührentarif (Höchst- 
verbrauchtarif) namentlich für große Abnehmer. — J. F. Gi lehr ist (EWd 
80/995) tritt für ein Rechenverfahren ein, welches das veränderliche Verhältnis 
von festen und veränderlichen Betriebskosten berücksichtigt, ein Verfahren, 
das bei der Commonwealth Edison Co. (Chicago) eingeführt worden ist. 

Verbesserung des Leistungsfaktors. Eine erhöhte Aufmerksamkeit ist auch 
den technischen und tarifarischen Maßnahmen zur Verbesserung des Leistungs- 
faktors zugewendet worden. So wird in einer Reihe von Aufsätzen (BBC 212 u. ff.) 
das Wesen der Phasenverschiebung und ihre Bekämpfung in Wechselstromnetzen, 
ausführhch behandelt. — R. Wichmann bespricht (ETZ 271) den Einfluß des 
Leistungsfaktors auf den Strompreis, mit Rücksicht auf das veränderliche 
Verhältnis der festen und veränderlichen Betriebskosten in EW. Ein Verfahren 
zur Berücksichtigung der Phasenverschiebung bei der Stromverrechnung gibt 
0. Schmidt (MEW 357) an. Über die Verbesserung des Leistungsfaktors durch 
Blindstrommaschinen, insbesondere in Mittelspannungsnetzen, berichtet R. Trö- 
ger (MEW 23). Auch G. Kapp (Engg. 1. bis 15. XII. 1922) hat diese Frage aus- 
führhch behandelt. Im Gegensatz zur enghschen Praxis empfehlen Doran, 
Hodhum und Fryer (EWd Bd 79) das kVA an Stelle des cos (p zur Grundlage 
beim Blindstromverbrauch (Tarifklausel) zu benutzen. Zur Verbesserung des 
Leistungsfaktors schlägt Misserey (RGE 11/497) die Verwendung statischer 
Kondensatoren vor. — C. de Weese weist auf die erhöhten Kosten der Leitungs- 
anlage bei schlechtem cos cp hin (EWd 80/980); W. J. Greene tritt namentlich 
für ländliche Stromabnehmer mit hohen Leitungskosten für eine getrennte 
Berechnung der festen Jahresgebühren ein, wogegen G. E. Miller (EWd 80/326) 
für außen liegende Stromabnehmer und bei Wiederverkäufern empfiehlt, um die 
Zähler und Transformatoren auf Kosten der Abnehmer aufzustellen. 

Stromabsatz, Werbetätigkeit. Die zunehmende Verbreitung der »Elektrizi- 
tät im Hause« wird, namentlich in Amerika, durch eine wirksame Propaganda 



— 74 — 



unterstützt. So berichtet J. E. North (EWd über eine ständige Werbe- 

ausstellung in drei Musterhäusern in Cleveland ; an anderer Stelle (EWd 80/1000) 
wird auf die zunehmende Verwendung el. betriebener Kühlanlagen im Haus- 
halte hingewiesen. Auch in England wird der Verbreitung der Elektrizität im 
Hause große Beachtung zugewendet, namentlich für Kochzwecke (Ein 88/789), 
und wurden beispielsweise in Grimsby durch Einführung eines billigen Gebühren- 
tarifs günstige Ergebnisse erzielt. Auch für landwirtschaftliche Zwecke wird, 
namentlich in Amerika, eine rege Werbetätigkeit entfaltet; hier sind ebenfalls 
zweckentsprechende Gebührentarife in Einführung begriffen (EWd 80/1279). 

In Deutschland hat sich der landwirtschaftliche und gewerbliche Aufklärungs- 
und Werbefilm der Vereinigung der EW (MEW 317) von großem Nutzen erwiesen, 
auch für die Elektrizitätsverwertung im Haushalte. 

Verwaltung und Yersicherungsf ragen, Rechtsschutz etc. (Brände). Einen 
Bericht über das gemischtwirtschaftliche Zwillingsunternehmen als Gesellschafts- 
form der städtischen Werke Berlins hat B. Thierbach gegeben (ETZ 1290). 
Über das Abschreibungskonto und dessen Berechnung in Elektrizitäts- 
werken ist ein wertvoller Beitrag (MEW 580) erschienen. An Stelle der unsicheren 
Markabschreibungen empfiehlt R. Haas (ETZ 212) die Erneuerung in Sach- 
werten. Über Maßnahmen des Märkischen Elektrizitätswerkes zur Kapital- 
beschaffung wird an anderer Stelle berichtet (MEW 587). 

Über die Ersatzpflicht für die durch elektrischen Strom verursachten Betriebs- 
und Feuerschäden hat A. Herzog (ETZ 1364) an Hand der Kurzschlußklausel 
einen Beitrag geliefert. Über Brand- und Betriebsschäden in el. Anlagen siehe 
auch Henne (MEW 1921/477). Ein eingehender Bericht über el. Brandschäden 
in V. S.Amerika bringt R. Trautschild (EWd 80/319); und die Maßnahmen 
zur Bekämpfung derselben vgl. auch EuMA. 

Über Stromdiebstähle und deren rechtliche Bekämpfung berichtet Schwag- 
maier (MEW 302), über Kletterschutz an Leitungsmasten Alvensleben 
(MEW 502). 

Kraftquellen und deren Verwendung. 

Von Dipl.-Ing. Ludwig Neuber. 

Windkraft. Nach den wissenschaftlichen Untersuchungen von Li Cour, 
der nur eine Ausnutzungsmöglichkeit der Windkraft mit 30% errechnete, eine 
Ziffer, die Pfleiderer schon wesentlich höher angibt, ist es jetzt Schittke (E J 45 
— ETZ 282) gelungen, eine Versuchsmaschine von 1,5 kW zu bauen, die durch die 
Verwendung von Kugellagern und durch geeignete Flügelbildung sowie ver- 
ringerten Mastenquerschnitt einen bisher noch nicht erreichten Wirkungsgrad 
erzielt. Nach seinen Angaben wird die Maschine den zu stellenden Forderungen 
nach höchster Energieausnutzung, guter Regulierbarkeit nach Windstärke und 
Richtung, Sturmsicherheit und leichten Gang bei schwachen Winden, im weite- 
sten Maße gerecht, wenn auch die von ihm aufgestellten Leistungstabellen für 
Motoren bis zu 100 m Flügeldurchmesser vorläufig nur theoretisch erscheinen. — 
Um den el. Schwierigkeiten zu begegnen, die größtmögliche el. Arbeit unmittelbar 
dem Netz bei konstanter Spannung zuzuführen und nur den Überschuß auf 
Batterie zu laden, bzw. die fehlende Energie aus dieser zu decken, schlägt Bossel- 
mann (EKB 261) ein neues Regelverfahren unter Verwendung einer normalen 
Compounddynamo mit Zusatzaggregat vor. — Die Wichtigkeit kleiner ländlicher 
Gleichstromzentralen betont Grempe (EA 1384, 1396). Gegen seine Vorschläge 
wendet sich aber Metz (EA 1563) der die unmittelbare Wasserversorgung als 
besonders günstig bezeichnet, da die Förderung schon bei 1 bis 2 m/s Wind- 
geschwindigkeit beginnt, die Stromerzeugung aber erst bei etwa 3 m/s. Für den 
Drehstrombetrieb kommt der Windmotor nur in Parallelarbeit zur Unter- 
stützung eines bereits bestehenden Netzes in Frage, weil man einen taktgebenden 
Synchrongenerator benötigt. — Herzog (ETZ 961) behandelt den Betrieb mit 



— 75 — 



Asynchi'ongenerator und dio wirtschaftlichen Leistungsverhältnisse zwischen 
Windkraftgonerator, Taktgeber und Netz. 

Wasserkraft. Spink (ERw 91/424) behandelt in seinem Vortrag vor der 
British Association die allgemeine geographische Lage der Hauptwasserkräfte 
und ihre Ausnutzungsmöglichkeit. — Eine neuere amerikanische Untersuchung 
(ETZ 622) schätzt die Wasserkräfte der Erde auf 323 • W kW, wovon Nord- 
amerika die größten ausgebauten Leistungen besitzt, während relativ Europa am 
günstigsten abschneidet (ETZ 1096). Ganz zurück sind noch Afrika und Austra- 
lien. — Von den amerikanischen ausgebauten Wasserkräften ist der weitaus 
größte Teil in öffentlichem Betrieb (EWd 79/531). — Die Schwierigkeit, daß bei 
Wasserkräften Erzeugungsstelle und Verbrauchsschwerpunkt weit auseinander 
liegen können, gibt Bauhan (GER 365) Gelegenheit zu seinen interessanten 
Untersuchungen mit besonderer Berücksichtigung der amerikanischen Verhält- 
nisse. — Für Deutschland ist nach Soldan (ZDI 413, 441, 471) eine restlose 
Ausnutzung nur möglich durch Regulierung des stark schwankenden Abflusses 
der Flüsse und durch Parallelarbeiten mit Wärmekraftwerken. Die Talsperren 
schaffen an Ort und Stelle eine wertvolle Kraft und regeln darüber hinaus im 
günstigen Sinne den Zufluß für die unterhalb liegenden Werke. — Die Notwendig- 
keit sorgsamer Projektierung und die wirtschaftlichste Ausnutzung bespricht 
Taylor (ERw 91/819), während Bosselmann (EKB 157) Vorschläge für die 
Ausnutzung kleiner Wasserkräfte unter Fortfall aller nicht unbedingt notwendigen 
Apparate macht, die Rein dl (EKB 237) unter Berücksichtigung der Spannungs- 
regelung ergänzt. Vom Standpunkt des englischen Außenhandels beleuchtet 
Wardale (ERw 91/259) den Einfluß des Ausbaues der Wasserkräfte auf die 
Verschiebung der Industrie. Viele Länder wie Schweden, Indien, Neuseeland 
sind durch Ausbau ihrer Wasserkräfte im Verein mit ihren sonstigen Boden- 
schätzen in der Lage, eine eigene Industrie zu gründen und sich von den auf 
Kohle abgestellten Industrieländern freizumachen. Er glaubt aber, daß aus 
klimatischen Gründen eine wesentliche Umschichtung vorläufig nicht eintreten 
wird. Eine allgemeine französische Betrachtung liegt vor (RGE 12/62 D). 

Dreyer (EJ 145 — ETZ 44) gibt eine historische Übersicht über die Ent- 
wicklung der bayerischen Wasserkräfte mit Angaben über die Leistungen der 
zurzeit im Ausbau befindlichen. Seine Ausführungen w^erden wesentlich ergänzt 
durch den Vortrag von Schwenk (EKB 201) mit eingehenden Beschreibungen 
neuer Anlagen in Bayern und Thüringen. — Die Rhein-Wasserkräfte behandeln 
Haas (EKB 134) und ein weiterer Aufsatz (EA 968), sowie Kupferschmid 
(ETZ 1483), welcher fordert, daß das wenige, was hier der Friedensvertrag von 
Versailles uns gelassen hat, nicht noch durch behördliche Maßnahmen gehemmt 
werden sollte. Die allgemeinwirtschaftlichen Gesichtspunkte stellt H. Müller 
(EA 534) seiner Betrachtung der Untermain-Wasserkräfte voran. — Ausführ- 
liche Arbeiten liegen über die schlesischen Verhältnisse von Seifert (MEW 185) 
und über oberschwäbische Wasserkräfte (EA 1236) vor. Die Schwierigkeiten 
der Ausnutzung der österreichischen Flüsse, die bisher nur mit etwa 8,8% der 
verfügbaren Leistung ausgebaut sind, und die Notwendigkeit, mit Rücksicht auf 
Einfuhrersparnisse an diese Aufgabe heranzugehen, betont Schlosser (MEW 
141/178). Abgesehen von den Bundesbahnen wirkt hier die staatliche Gesetz- 
gebung auf die Privatindustrie hemmend. Besonders zurück sind noch die Ar- 
beiten in Steiermark (ETZ 126) und in Kärnten (MEW 478 — EuM 385). Bei 
der geringfügigen Kohlenproduktion liegt aber hier der Schwerpunkt für die 
Entwicklung Österreichs (EA 803). — Von allen europäischen Staaten geht am 
großzügigsten, dank einer ausgezeichneten Gesetzgebung, Italien vor. Genaues 
statistisches Material über die verfügbaren und ausgebauten Leistungen, für die 
bisher Unterlagen fehlten, gibt Wieder (ETZ 320). — Um bei der geringen 
Eigenerzeugung von nur etwa 2,5 • 10^ t Braunkohle die Einfuhr englischer und 
amerikanischer Kohle herabzusetzen, werden Staatszuschüsse für den Ausbau 
der Wasserkräfte gewährt. Die Folgen zeigen sich darin, daß im Jahre 1921 
54 Werke und 17 Stauanlagen im Bau waren (ETZ 1393). — In der Schweiz 



— 76 — 



befaßt sich das Amt für Wasserwirtschaft mit der ReguUerung der Seen und 
Flüsse, die sowohl für die Energieerzeugung als auch für die Schiffahrt und 
Bodenverbesserung notwendig erscheint. Schwierigkeiten bereiten hier die stark 
schwankenden Abflußverhältnisse der Gebirgsflüsse (SBZ 80/213, 225). Über 
Finnland liegt ein kurzer Bericht vor (EA 1194). 

In England ist das Water Power Committee zur Untersuchung der einschlä- 
gigen Fragen für das gesamte britische Weltreich gebildet worden. Trotz der 
großen kanadischen Anlagen sind insgesamt nur 5% der verfügbaren Kräfte nutz- 
bar gemacht (ETZ 260). — Die indischen Verhältnisse behandelt Arnhall (Ein 
88/237), worüber ausführliches statistisches Material vorliegt (EuM 261). — 
Die Cowlyd-Talsperre in Wales ist fertiggestellt (ERw 91/443). — Die Entwick- 
lungsmöglichkeit in Schottland (JIEE 902) und die Fortschritte in Kanada 
(EWd 79/876) werden behandelt. — Ungeheuer sind die Zukunftsmöglichkeiten 
in Nordamerika, doch ist nach Beckett (GER 141) der Ausbau eine Geldfrage, 
da außerordentliche Mittel hierzu erforderlich werden. Die schwierigen geo- 
graphischen Verhältnisse verteuern und verhindern die Nutzbarmachung, weil 
die Hauptkräfte in unwirtlichen Gegenden liegen. Dies betont Hoyt (EWd 
80/811) in seiner Arbeit über den Snake- River, für den noch eingehende Erhebun- 
gen erforderlich sind, sowie Dwight (EWd 80/215) in einer Besprechung über 
Colorado. Letzterer bringt Abbildungen über die hier häufig benutzten hölzernen 
Kanäle. — Markwart (GER 135) untersucht die zukünftigen Energieverhältnisse 
Kahforniens, gibt aber wegen der Entlegenheit der Wasserkräfte vorläufig noch 
den Dampfkraftwerken den Vorzug. Immerhin hängt von dem Ausbau die 
Entwicklung des Landes ab (GER 134). Von der Möglichkeit, aus den Gefällen 
der Wasserversorgung el. Energie als Nebenprodukt zu gewinnen, ist in ver- 
schiedenen Städten mit Erfolg Gebrauch gemacht worden; so werden in Boston 
jährlich 16 • 10^ kWh derartiger Abfallkraft im Lichtnetz ausgenutzt (EKB 5). 

Im Versuchsstadium befinden sich noch die Gezeitenkraftwerke. Hier geht 
Frankreich dank der günstigen Verhältnisse an seiner Westküste bahnbrechend 
vor. Es hat jetzt einen Gesetzentwurf über die Errichtung zweier Versuchs- 
werke eingebracht, die miteinander parallel arbeitend die Stadt Brest mit Hoch- 
spannung versorgen sollen (RGE 12/118). Die jährliche Erzeugung der mit 
Pumpen arbeitenden Anlagen wird auf 11 -10^ kWh berechnet. Die wenig 
ermutigenden Arbeiten von Claude veranlassen Defour (RGE 11/313; 12/673), 
die Möglichkeit zu untersuchen, Ebbe und Flut unter Fortfall von Pumpen 
auszunutzen, wobei er Parallelarbeit mit einer Wärmezentrale vorschlägt. Er weist 
nach, daß hierdurch nicht nur während eines Gezeitenwechsels, sondern auch 
im Jahresdurchschnitt eine ziemlich gleichmäßige Leistung erzielt werden kann. 
Ein mit zwei Becken arbeitendes Projekt einer Anlage in Rotheneuf mit einer 
mittleren Leistung von 4000 kW beschreibt Mattern (ETZ 1317), wobei er auf 
den Zusammenschluß mit Flußkraftwerken hinweist. — Das englische Projekt 
des Severn liegt noch in weiter Ferne. Die Schwankungen des Gefälles zwischen 
9 m und 0,42 m sind mit dem 21 fachen Betrag größer, als es die neuesten Tur- 
binen, die nur 5 fache Unterschiede ausnutzen können, gestatten (EKB 155). — 
In Deutschland steht Simonsen (ZDI 1077) auf dem Standpunkt, daß nur die 
Ausnutzung eines künstlich erzeugten Gefälles mit zwei Becken, in deren Tren- 
nungsdamm die Turbinen einzubauen sind, eine Ausbaumöglichkeit gibt. Wegen 
der hohen Anlagekosten sind derartige Werke aber bei uns vorläufig unwirtschaft- 
lich. — Für das bekannte Projekt in Wilhelmshaven empfiehlt Schonger 
(MEW 286) den Aquapulsor, dessen Arbeitsweise er eingehend schildert. Für 
ihn sprechen die bessere Anpassungsfähigkeit an die Gefällschwankungen, die 
geringeren Betriebskosten und der hohe Wirkungsgrad, gegen ihn aber die sehr 
großen Abmessungen. 

Brennstoff. Eine umfassende Arbeit über die Entstehung, Eigenarten, 
Zusammensetzungen und Heizwerte der verschiedenen deutschen Brennstoffe 
veröff enthebt Mar teil (EW 41 — EU 83, 135). Bemerkenswert ist, daß er unter 
gew^issen Voraussetzungen dem Torf auch für die Krafterzeugung im großen 



— 77 — 



eine erhebliche Bedeutung beimißt und seine Vernachlässigung- nur auf die 
Frachtfrage zurückführt. Von entscheidendem Einfluß ist der Aschegehalt, 
der bis zu 50% gehen kann, über 25% aber eine Verwendbarkeit ausschließt. 
Der Wassergehalt kann durch künstliche Trocknung (Darrtorf) oder durch 
Pressen (Preßtorf) herabgesetzt werden. Die günstigen Versuchsergebnisse der 
Schwedischen Eisenbahn mit einer Güterzuglokomotive und Hollands mit 
Dampfkesselbetrieb beweisen, daß bei einem ausreichend langen und hohen 
Feuerungsraum Wirkungsgrade bis zu 80% erzielt werden können. Eingehende 
Betriebserfahrungen mit einem für Torffeuerung eingerichteten Kessel von 
400 m2 gibt Moritz (MEW 225). Wenn auch der zunächst verwendete Treppen- 
rost und die Abführung der Schlacke Schwierigkeiten bereitete, so wurde später 
ein Wirkungsgrad von 79,9% und ein Brennstoffverbrauch von 1,8 bis 2,4 kg/kWh 
erzielt. Für Braunkohle bietet der Unterschubrost die günstigste Verbrennungs- 
art. In Amerika wurde die Schwierigkeit, den untergeschobenen Brennstoff 
schnell zur Entflammung zu bringen, einwandfrei gelöst und zufriedenstellende 
Wirkungsgrade erzielt (EWd 80/380). — Kershaw (EWd 80/1317) untersucht 
•die wirtschaftlichste Ausnutzung der Rohkohle. 

Eine besondere Sorge ist für jedes EW die Wiederverwertung der in den 
Herdrückständen enthaltenen brennbaren Substanz. Das EW Mannheim hat 
hierüber nach Schraeder (MEW 87) eingehende Versuche angestellt, die damit 
begannen, die ungeschiedene Schlacke mit Nußkohle gemischt wieder zu ver- 
feuern. Diese Versuche sind fehlgeschlagen. Die weiteren Betriebserfahrungen mit 
Separatoren werden mitgeteilt, lassen aber endgültige Schlüsse noch nicht zu. 
Auf jeden Fall ist aber der günstigste Wirkuitgsgrad mit weitgehender Verbren- 
nung der wirtschaftlichere Weg, und einer Scheidung mit anschließender Wieder- 
verbrennung vorzuziehen. Eine umfassende Übersicht über die Zurückgewin- 
nung von Koks und Kohle aus Asche nach dem trockenmagnetischen und nach 
dem kombinierten Verfahren liegt vor (MEW 255). Erwähnt seien hier die er- 
folgreichen Versuche des EW Kiel, Koksgrus, Lokomotivlösche und anderen 
Abfall unter Zusatz von Leuchtgas zu verfeuern, worüber Wilde (MEW 370) 
berichtet, während Bastian (EWd 79/373) die Feuerungseinrichtungen zur 
Verbrennung von Sägemehl und anderen Abfällen beschreibt, die wegen der 
eigenartigen zwischen festem und gasförmigem Brennstoff liegenden Substanz 
besondere Maßnahmen erfordern, um einen guten Wirkungsgrad zu erzielen. Die 
für Großstädte wichtige Frage der zur Energieerzeugung verwendeten Müll- 
verbrennung ist noch nicht einwandfrei gelöst. Der Kaskadenrost hat sich bei 
günstigem Wirkungsgrad bisher am besten bewährt (EA 1433, 1441). — Für die 
Kohlenwirtschaft sind in Amerika Versuche im Gange, die Kohlenschlüsse nach 
der Güte der Kohle zu tätigen, wobei für den jeweiligen Verwendungszweck eine 
Normalkohle geschaffen wird und die Preisbemessung nach Aschegehalt und Heiz- 
wert erfolgt. Die Auswahl des vorteilhaftesten Angebots wird dem Käufer er- 
leichtert und auch minderwertige Kohle findet bei entsprechend billigerem 
Preis Absatz. Die Lieferanten fühlen sich allerdings durch diese Regelung be- 
nachteiligt (EKB 83). 

Diejenige Verbrennungsart, die der theoretisch möglichen am allernächsten 
kommt, ist die Verfeuerung der Staubkohle. Nachdem die deutschen Anfänge 
der 90er Jahre fast in Vergessenheit geraten waren, hat Amerika dieses Gebiet 
■ausgestaltet. Die technischen Schwierigkeiten, die behoben werden müssen, 
schildern Müller (EKB 225), Frion (RGE 11/27 D), sowie ein weiterer französi- 
scher Aufsatz (RGE 12/136 D). Die Nachteile der teuren Einrichtung und der 
Explosionsgefahr werden durch die Vorteile des geringeren Brennstoffverbrauchs, 
des höheren Wirkungsgrades, der schnelleren Betriebsbereitschaft und der Mög- 
lichkeit, minderwertige Kohle zu verfeuern, aufgewogen. Im Notfalle kann als 
Reserve auch Öl verwendet werden. Die Gründe, die zu dieser Verbrennungsart 
■auch in EWen führen, erörtert Scheffler (EWd 79/1073) und ein weiterer 
-amerikanischer Aufsatz (EWd 80/242). Eingehende Versuche haben einen 
Kesselwirkungsgrad von über 89% ergeben (EWd 80/27). — Powell (EWd 79/273) 



— 78 — 



weist nach, daß der hohe Grad von Trockenheit und Feinheit, den man bisher für 
nötig hielt, nicht erforderlich ist. Seine Ausführungen ergänzt Harding (EWd 
79/433). Letzterer empfiehlt die Zermahlung von Anthrazit, die sich als äußerst 
wirtschaftlich gezeigt hat, wenn auch die Aufbereitung und der hohe Asche- 
gchalt zunächst Schwierigkeiten boten (ETZ 589). Um die Staubfeuerung auch 
für kleinere Anlagen zu verwenden, was sonst an den hohen Einrichtungskosten 
scheiterte, ist in Amerika eine billigere Aufbereitungsanlage durchgebildet worden 
(ETZ 1214). Die Verwendungsmöglichkeit der Stäubkohle in Verbindung mit der 
Erzeugung hochüberhitzten und hochgespannten Dampfes bespricht Scheffler 
(EWd 80/80). — Auf letzteres Gebiet geht Schulte (ETZ 45) anlässig der Tagung 
des VDI ein. Auch Kemp (Ein 88/774) bespricht ausführlich die neuesten 
Versuche, durch Erhöhung des Dampfdruckes und der Überhitzung die 
Wärmewirtschaft zu verbessern. 

Unter besonders günstigen Umständen lassen sich die natürlichen warmen 
Quellen für die Energieerzeugung heranziehen. So errechnet man für eine Anlage 
in Algier eine Leistung von 19000 kW (HelF 22). — E. Dubois und G. Müller 
(ZDI 821) geben eingehende Betriebserfahrungen über eine mit 68,7% Wirkungs- 
grad arbeitende Versuchsanlage zur Vergasung rheinischer Rohkohle, während 
Gwosdz (EA 254) einen neuen Sauggaserzeuger leichter Bauart mit einem 
Gewicht von etwa 100 kg für 40 kW beschreibt, der sich für lufttrockenen Torf 
bestens bewährt hat. — J. Schmidt (EA602, 613, 619) wendet sich unter be- 
sonderer Berücksichtigung der Nürnberger Bauart der Großgasmaschine zu, die 
an Brennstoff ausnutzung die Dampfmaschine erheblich übertrifft. Die besonders 
für große Einheiten vorliegenden Schwierigkeiten der Gasreinigung und betriebs- 
sicheren Ausführung müssen überwunden werden wegen der wertvollen hierbei 
erzielten Nebenprodukte und der Ausnutzungsmöglichkeit der bei Hoch- und 
Koksöfen abfallenden brennbaren Gase. — Die Erfolge der Holzwarth-Turbine 
haben in Amerika berechtigtes Aufsehen erregt. Ihr ist im Rahmen einer Arbeit 
über allgemeine europäische Fortschritte eine eingehende Besprechung gewidmet 
(EWd 79/422). — Die für die Kolonien wichtige Möglichkeit, pflanzliche Öle zu 
verbrennen, wo Kohle und Mineralöle der Transportkosten wegen nicht in Frage 
kommen, erörtert Mathot (RGE 11/55 D). Die stehende Dieselmaschine hat sich 
hierfür bewährt. 

Das gesamte Gebiet der Kraftquellen Deutschlands in jeglicher Gestalt 
behandelt Becker (ZTP 337) umfassend unter Verwendung eines genauen 
statistischen Materials. Er weist bei den geringen uns zur Verfügung stehenden 
Kraftquellen, die durch den Friedensvertrag noch geschmälert sind, auf die Not- 
wendigkeit hin, auch bisher weniger beachtete Brennstoffe zu verwenden. Neben 
dem Torf denkt er hierbei an den in Süddeutschland vorkommenden Ölschiefer. 
Das gleiche Gebiet behandelt Rosenbaum (EJ 192), indem er den Vortrag von 
Klingenberg auf der Tagung des VDI sowie die Arbeiten von Dettmar, Kegel 
und Kaiser kritisch beleuchtet. — Aus der Lage der Kraftquellen stellt Kreyßig 
(ETZ 1248) die Energiezentren Deutschlands fest. Die Kostenverhältnisse 
zwischen Kohlen- und Energietransport vergleicht H. Müller (EW 89) im An- 
schluß an die Arbeiten von Sieben. In einem gewissen Gegensatz zu letzterem, 
der keine systematische Überspannung des Landes, sondern eine stetige Ent- 
wicklung von dem Kohlenvorkommen aus verlangt, regt er die Schaffung wirt- 
schaftlicher Einheitskörper in Abhängigkeit von dem Energievorkommen an, 
worauf auch Baumann (ETZ 1344) unter besonderer Berücksichtigung des 
Mitteldeutschen Braunkohlengebiets hinweist. 



Einrichtungen des Kraftwerkes. 

Von Dipl.-Ing. Ludwig Neuber. 

Für Wasserkraftwerke, bei denen die Anlagekosten die Wirtschaftlichkeit 
des Betriebes bedingen, macht Poebing (EJ291) Vorschläge für ein neues 



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Hegulierverfahreii, durch welches eine Kostenersparnis der maschinellen Ein- 
richtung und zum Teil des Ausbaues erzielt wird. Er trennt die beiden Regulier- 
vorgänge bei wechselnder Wassermenge und Belastungsschwankungen und schafft 
eine Grob- und eine Feinregulierung. Seine Vorschläge sind besonders für nicht 
speicherfähige Anlagen bemerkenswert. Im Anschluß an die bekannten Arbeiten 
von Lein er und Berichte aus Schweizer Fachzeitschriften wird die Abnutzung 
der Wasserturbinen durch die mitgeführten Geschiebe untersucht (ETZ 941). 
Der mitgerissene Kies und Sand erweitern bei den Francisturbinen den Spalt- 
zwischenraum und deformieren bei den Peltonrädern die Nadeldüsen. Vergröße- 
rung des Wasserverlustes, Verminderung des Wirkungsgrades und Verkürzung 
der Lebensdauer sind die Folge. Die bisherigen Versuche, durch Entsandungs- 
anlagen diese Einflüsse zu vermindern, haben nur geringe Erfolge gezeitigt. 
Eingehend beschäftigt sich Dufour mit der Lösung dieser Frage. Die von ihm 
aufgestellten Tabellen über die Wirkungsgradverschlechterung infolge Abnutzung 
der Turbinenteile und die Erfahrungen des Kraftwerkes Klösterli, wo zwei Sink- 
stoffwellen die Leistung des Werkes innerhalb eines Monats auf 82% der anfäng- 
lichen herabgedrückt haben, zeigen die Wichtigkeit der von ihm vorgeschlagenen 
selbsttätigen und kontinuierlichen Abführung aller niedergehenden Geschiebe. 
Die Ausnutzungsmöglichkeit kleiner Wasserkräfte bei geringsten Baukosten in 
Parallelarbeit mit größeren erörtert Lincoln (EWd 80/1201). Einen interes- 
santen Vorschlag mehr organisatorischer Art zur Ausnutzung kleinster Wasser- 
kräfte ein und desselben Flusses macht auch So ulier (RGE 11/202). — Um die 
Bedienungskosten zu ermäßigen, ist nach Palma (ETZ 1085) bei Pittsburg 
ein automatisches Wasserkraftwerk errichtet worden, dessen Betätigung durch 
Fernerregurig und Fernbedienung erfolgt, wobei selbsttätige Sicherheitsvorrich- 
tungen das Durchgehen der Maschinen verhüten. Die automatischen Einrichtungen 
und Vorgänge des Wasserkraftwerkes in Fairbury bespricht P urinton (EWd 
80/977). Aus Amerika liegen eingehende Berichte über Neuanlagen vor, so über 
die mit Turbinen zu 40000 kW ausgerüsteten 500000-kW^-Anlagen der Chippawa- 
Werke (EWd 79/1261) und von Sirnit (EWd 79/1161) über die Alabamakräfte. 
Letztere sind dadurch interessant, daß nur die Turbinen und Generatoren im 
Gebäude, alle sonstigen Anlagen aber auf dem Wehre im Freien untergebracht 
sind. — Der Bericht von Marti (BSEV 184) über seine Studienreise durch 
Nordamerika gibt eine gute Übersicht. 

Für die Wärmekraftwerke erörtert Münz inger (MEW 405) die Verwendung 
des Ruths-Wärmespeichers in EWen. Die ungleichmäßigen Belastungen, für die 
der viel Anheizkohle brauchende Großwasserraumkessel nur einen gewissen 
Ausgleich bietet, beeinflussen Wirkungsgrad und Brennstoffwirtschaft ungünstig. 
Hier kann der Ruthssche Wärmespeicher mit Erfolg eingreifen. Seine Ver- 
wendung erfordert aber je nach den Belastungsverhältnissen sorgfältige Pro- 
jektierung und konstruktive Durchbildung. Soll er nennenswerte Ersparnisse 
bringen, so muß er im Zusammenhang mit der Kesselanlage derart arbeiten, 
daß die Kesselspannung konstant bleibt und die Feuerbedienung sich nach den 
Spannungsschwankungen im Speicher richtet. Seine Wirkung ist um so günstiger, 
je geringer die Belastungsschwankungen und je kürzer daher die Lade- und die 
Entladeperioden sind. An Hand verschiedener ausgeführter Anlagen wird die 
Wirtschaftlichkeit errechnet, die gerade bei minderwertigen Brennstoffen mit 
wechselndem Heizwert erzielt wird. Daß in EWen vornehmlich größere Kessel 
von 500 bis 800 m^ Heizfläche zur Verwendung gelangen, geht aus der Statistik 
der Hanomag (EKB 164) aus Anlaß der Bestellung des fünfhundertsten Steil- 
rohrkessels hervor. Die Verwendung überhitzten und hochgespannten Dampfes 
untersucht Scheffler (JAI 346) an einer 100000-kW-Anlage, meint aber, daß 
Anlagekosten und thermischer Wirkungsgrad bei den bisher üblichen Dampf- 
spannungen unter Verfeuerung von Pulverkohlen die günstigsten Resultate 
ergeben. 

Sehr umfangreich sind die Arbeiten, die sich die Verbesserung der el. Ein- 
richtungen zur Aufgabe gestellt haben. Die COS93- Tagung des Jahres 1921 hat 



— 80 — 



auf alle Beteiligten außerordentlich anregend gewirkt. Grundlegende Arbeiten 
hierüber veröffentlicht Tröger (MEW 29), der im Anschluß an eine Arbeit von 
Kyser die Wirtschaftlichkeit der Verbesserung des Leistungsfaktors für deutsche 
Mittelspannungen berechnet. Mit Recht weist er darauf hin, daß die Kompen- 
sation nicht durch Blindstrommaschinen beim Erzeuger, sondern durch besondere 
Einrichtungen beim Verbraucher erreicht werden muß. Erschöpfend werden 
die Grundlagen, die Ursachen und Wirkungen der Phasenverschiebung und die 
Mittel, um ihrer Herr zu werden, in einem weiteren Aufsatz (BBC 212, 223, 247) 
besprochen. Sorgfältige Projektierung der Anlagen mit nur gerade ausreichenden 
Transformatoren und Motoren von einwandfreier Herkunft, richtige Wahl der 
Spannung, um überflüssige Transformierungen zu vermeiden, sind die Grundlage. 
Darüber hinaus werden die verschiedenen Arten von Phasenschiebern besprochen. 
Von letzteren werden die statischen Kondensatoren in Deutschland weniger 
angewendet, während in Frankreich gute Resultate hiermit erzielt wurden, 
wie Mi SS er ey (RGE 11/497) nachweist. Wenn auch die Betriebssicherheit 
anfänglich infolge häufigen Durchschlagens der Isolation zu wünschen übrig ließ, 
kann dieser Ubelstand bei genügend hoher Prüfspannung als behoben betrachtet 
werden. Sie haben einen hohen Wirkungsgrad, verursachen allerdings beim 
Einschalten größerer Batterien Stromstöße, so daß Anlaßtrennschalter mit Vor- 
kontakten erforderlich werden. Dank der geringen Anschaffungskosten werden 
sie trotz der Nachteile gerade bei kleineren Leistungen an Bedeutung gewinnen. 
Das Gebiet der Phasenverbesserung behandelt auch eine englische Arbeit (ERw 
1)1/807), sowie Bichteler (MEW 281) unter besonderer Berücksichtigung der 
Synchronmotoren. Auch der amerikanische Technikerkongreß (EWd 80/814) 
befaßte sich hiermit. 

Bei parallel arbeitenden Werken lassen sich die Blindströme durch rich- 
tige Leistungsverteilung vermindern, wobei aber die jeweiligen Belastungs- 
verhältnisse sorgsam berücksichtigt werden müssen, worauf Poirson (RGE 
12/855) hinweist. Die technischen Möglichkeiten besprechen Romero und 
Palmer (Ein 88/157 und ERw 90/315, 837) sowie Fontvielle und Ferreol 
(RGE 12/163). — Die Wichtigkeit der systematischen Regelung von Leistung 
und Spannung betont Mathivet (RGE 11/203). — Das Zusammenarbeiten 
von Wasser- und Dampfkraftwerken in Los Angeles schildert Andree (EWd 
79/933). 

Die bisher fast ausschließlich in Amerika verbreitete Bauart der im Freien 
liegenden Transformatorenstationen hat auch in Europa Eingang gefunden. 
So ist mit Rücksicht auf günstigere Raumausnutzung trotz der durch die Witte- 
rung bedingten Störungsmöglichkeiten die Schweizerische Kraftübertragung 
(ETZ 887) dazu übergegangen, eine Einheitsstation nach dieser Bauweise durchzu- 
bilden. Die erste Anlage für 50 bis 135 kV ist in Gösgen bereits fertiggestellt. 
Größtmögliche Bewegungsfreiheit durch kuppelbare Sammelschienensysteme, 
reichliche Bemessung der Ölschalter und reichliche Isolierung der Transformatoren 
unter Fortfall des Überspannungsschutzes sind bemerkenswert. Um sich hierfür 
die amerikanischen Erfahrungen nutzbar zu machen, hat Heußer (BSEV 177) 
eine Studienreise nach Amerika unternommen, über die er ausführlich berichtet. 
Seit 1908 sind diese unter allen vorkommenden klimatischen Verhältnissen 
bis 220 kV im einwandfreien Betrieb, wobei die Apparate überall die gleichen 
Modelle zeigen, also nicht besonderen Witterungseinflüssen angepaßt sind. Die 
Vorteile geringerer Kosten, größerer Dispositionsfreiheit, der besseren Ubersicht 
und geringerer Gefahr bei Ölexplosionen wiegen die Nachteile auf. Auch Oerlikon 
ist nach Lindegger (BOe 21/53) dazu übergegangen, eine ähnUche Bauweise 
inValenciennes anzuwenden. Die Unmöglichkeit aber, die erforderlichen Porzellan- 
armaturen in Europa zu erhalten, führten hier zu dem Kompromiß, die Durch- 
führungen in niedrigen Gebäuden unterzubringen, während alle übrigen Teile 
nach der amerikanischen Bauart im Freien aufgestellt sind. Amerikanische 
Berichte über das gleiche Gebiet liegen vor von Kearney (GER 272) über eine 
Station von 30 kV in China, von Samuels (EWd 79/681) über eine Anlage mit 



— 81 — 



Kabelzuführung, ferner ^ kürzere Angaben über eine Station im Orient (EWd 
79/220) und verschiedene amerikanische Anlagen (EWd 79/670; 80/1374). 

Für die Innenstationen ist eine eingehende Schilderung der automatischen 
Einrichtungen und der Ölkontrolle der Licht- und Kraftwerke St. Louis von 
Millan (EWd 80/817) erwähnenswert, während Howard (Ein 89/290) eine durch 
sparsame Bauweise bemerkenswerte Station von 11200/2000 V beschreibt. — 
Hously (EWd 80/614) entwickelt verschiedene von der Größe abhängige Arten. 
Die 100-kV- Station des Bayernwerks mit den in Betongruben eingebauten Öl- 
schaltern sei erwähnt (EKB 234). 

Amerikanischen Ursprungs sind die automatischen Umformerunterwerke, 
deren günstige Ergebnisse in England Aufmerksamkeit erregt haben (ERw 91/333). 
Eine grundlegende deutsche Arbeit (BBC 204) bespricht die selbsttätig vorzu- 
nehmenden Vorgänge und ihre Wirkungsweise. Das EW Basel hat neuerdings eine 
derartige Anlage geschaffen, wobei die nach technischen und nicht nach betrieb- 
lichen Gesichtspunkten gewählte Lage im Belastungsschwerpunkt Ersparnisse 
an Bedienung, Leitungskosten und Verlusten bewirkt. Weitere umfassende 
Berichte aus amerikanischen Zeitschriften bringt ETZ 616 und HelF 296, 305. 
Fehlschaltungen kommen nur äußerst selten vor. Der günstige Wirkungsgrad 
wird durch ausführliche Tabellen über Betriebsergebnisse und durch Beschreibung 
der Betriebsorganisation nachgewiesen. Grant (Ein 89/471) schildert, wie die 
Errichtungs- und Unterhaltungskosten geradezu zum Bau selbsttätiger Unter- 
werke zwingen, worauf auch eine amerikanische Veröffentlichung (EWd 80/81) 
hinweist. Zusammenfassend hierüber berichtet Ghattock (Ein 88/794 — ERw 
91/63, 78). Ein halbautomatisches Unterwerk auf einer Kohlengrube wird aus- 
führlich beschrieben (EWd 79/327). Beachtung finden in Amerika die Queck- 
silbergleichrichter, für die eine Beschreibung (EWd 79/422) vorliegt. 

Über die allgemeinen Einrichtungen neuzeitlicher EWe berichtet HelF 309, 
im Anschluß an eine amerikanische Veröffentlichung, sowie Burton und Tefft 
(EWd 79/328) in einer Beschreibung der 140-kV-Anlagen mit 20 Wasser- und 
11 Dampfkraftwerken der Michigan Power Co., während im einzelnen Kannen - 
gieß er (AEG 298) eine Signal-Einrichtung für Schaltanlagen zur Verhütung von 
Bedienungsfehlern und Perry (EWd 79/12) die amerikanischen Fortschritte 
auf den verschiedensten Gebieten ebenso wie ein weiterer amerikanischer Auf- 
satz (EWd 79/30) beschreibt. Der automatischen Feldschwächung und den 
hierdurch zu verhütenden Schäden an Turbogeneratoren wendet sich die lEE 
(Ein 88/533) im Anschluß an einen Vortrag von Kuyser (Ein 88/531), ebenso 
wie amerikanische Fachkreise (EWd 80/423) zu. Der Antrieb der Hilfsmaschinen 
wird behandelt (Ein 88/69), wobei dem el. Antrieb wegen des besseren Wirkungs- 
grades der Vorzug vor Dampf gegeben wird. Automatische Feuerlöscheinrich- 
tungen für Generatorenbrände besprechen Wheeler (EWd 80/165) und Soran 
(EWd 80/1089). Zur Verhütung von Störungen und Unterbrechungen stellt 
Bauhan (EWd 79/943) ein System auf, während hierzu Atkins (EWd 79/1219) 
die Betriebsorganisation der Edison- Gesellschaft, Boston, ausführlich beschreibt, 
die die gesamte Kontrolle des Betriebes in einem hochbezahlten Ingenieur ver- 
einigt. 

Die Berechtigung der Akkumulatoren weist Rühle (ETZ 938) nach, die 
bei Fremdstrombezug eine vorzügliche Momentanreserve bieten und die Auf- 
speicherung nutzlos fortfließenden Wassers gestatten. Trotz hoher Unterhaltungs- 
kosten wird sich hierdurch häufig eine Rentabilität ergeben. Die Gesamtanlage 
eines Überlandnetzes unter Berücksichtigung ländlicher Verhältnisse bespricht 
Petri (EKB 205). 

Dem wichtigen Gebiet der Nachrichtenübermittlung widmet Dreßler 
(MEW 294) seinen erschöpfenden Vortrag vor dem EV Karlsruhe, in dem er die 
besonderen Verwendungsmöglichkeiten und die Grenze der Leistungsfähigkeit 
der verschiedenen Systeme klärt. Wenn auch die Drahtwellentelephonie noch 
nicht alle auf sie gesetzten Hoffnungen erfüllen kann, so hat sie dennoch die 
günstigsten Aussichten. Einwandfrei gelöst ist, wie Guggenheim (BSEV 277, 
Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 6 



— 82 — 



331) nachweist, die Frage des Verkehrs zwischen zwei Stationen, während der 
Radial- und der Diagonalverkehr noch manchmal Schwierigkeiten machen. 
Eine ausführhche Beschreibung der jetzt gebräuchlichen Apparate bringt Ge- 
wecke (EJ 258), während Schwarz (ETZ 1284) auf dem Leipziger Naturforscher- 
tag über Betriebserfahrungen berichtet. Sicherheitsvorschriften hat der Verband 
Deutscher Elektrotechniker anläßHch der Münchener Tagung entworfen (ETZ 445). 



Ausgeführte und geplante Anlagen und Statistik der Elektrizitäts- 
versorgung. 

Von Oberingenieur Sessinghaus. 

Ausgeführte und geplante Anlagen. 

Deutschland. R. Werner (ETZ 624) gibt einen Rückbhck aus der Ent- 
wicklung der Großkraftwerke und der Elektrizitätswirtschaft der letzten Jahre. — 
R. Wichmann (ETZ 1001) bespricht die Versorgung Berlins mit Fernstrom 
und untersucht die Möglichkeit ihrer Steigerung durch Verbesserung des 
Leistungsfaktors, Hinzufügung neuer Linien und Erhöhung der Übertragungs- 
spannung. — Karl Manzel (Verkehrstechn. Woche 201, 226, 237, 265, 289) 
behandelt besonders ausführlich die 110-kV-Leitungen und die Umspannwerke 
für die Elektrizitätsversorgung der Provinz Sachsen und des Staates Anhalt. — 
Dürr (EJ 165 — MEW 498) beschreibt die Kraftwerke und Leitungsnetze des 
Ostpreußenwerkes. — Das Goldenberg -Werk (ETZ 55) erhält zwei weitere 
Turbosätze von je 50000 kW und wird damit das größte bestehende Dampf- 
kraftwerk (300000 kW) der Welt. — C. Liebisch (ETZ 533,580) beschreibt 
das vom badischen Staat erbaute Murgkraftwerk und A. Menge (ETZ Fest- 
schrift 2) das Bayernwerk und seine Kraftquellen. — Th. Freytag und J. Höpfl 
(EJ 109) verbreiten sich über das Walchenseewerk in seiner Entwicklung und 
endgültigen Ausgestaltung. — F. Grünig (EJ 135) gibt einen Überblick über 
die vier Kraftwerkbauten der »Mittleren Isar« von München bis Moosburg, 
während Dreyer (E J 145) die Entwicklung der Wasserkraftausnutzung in Bayern 
bespricht. — F. Mattern (ZDI 1013) gibt Einzelheiten über die Abflußmengen, 
Gefällshöhen, Kraftleistungen, Kosten usw. der bayerischen Großwasserkraft- 
anlagen. — Uber geplante oder in Bau begriffene bzw. vollendete Wasserkraft- 
anlagen im Süden Deutschlands wird in E J 80 berichtet. — R. Seifert (MEW 185) 
gibt eine Übersicht über die schlesischen Wasserkräfte und die wichtigsten 
Daten der bestehenden Werke. — R. Schmick(EJ 130) behandelt das Leitzach- 
werk, welches das Gefälle der Mühlau ausnutzt und als reines Spitzenkraftwerk 
etwa 18000 kW erzeugt. — Über die neue Kraftanlage der Gewerkschaft König 
Ludwig, Reckhnghausen i. W. wird in ETZ 821 berichtet. — W. H eins (AEG 75) 
beschreibt die Umformeranlage der Vereinigten Aluminiumwerke Lauta. Das 
Kraftwerk besitzt 4 Turbosätze zu 16000 kW, während das Umformerwerk 
12 Einankerumformer und 2 Motorgeneratoren mit zusammen 56000 kW hat. 
— G. ReindlJETZ 1449) tritt für den Ausbau von Kleinwasserkraftanlagen ein. 

Deutsch- Österreich. Hans Hellrigl (EuM 425) behandelt das projektierte 
Achensee- Großkraftwerk (16000 kW), welches als Speicher- und Spitzenwerk 
eine große Bedeutung hat. — Ferdinand Alber (EuM 193, 210) beschreibt 
die verschiedenen Wasserkraftanlagen der Stadtgemeinde Salzburg und Ed. 
Wutte (EuM 390) das Wasserkraftwerk der Stadtgemeinde St. Veit a. d. Glan 
in Kärnten. — Uber den Ausbau der Wasserkraftanlagen in Salzburg und 
Kärnten wird in ETZ 623 berichtet. — Richard Moro (EuM 281) gibt technische 
und wirtschaftHche Angaben über das projektierte Zusatzwasserkraftwerk der 
Stadt Villach. — E. Bernthaler (EuM 411) beschreibt den ersten Ausbau der 
Ybbswasserkraftanlage, welche Wien mit Strom versorgen soll. 



— 83 — 



Tschechoslowakei. Das Dampfkraftwerk Oslawan (EuM 489), welches 
Brünn und den Rossitzer Bergbau mit Strom versorgt, will mit dem Bau von 
4 Wasserkraftwerken für etwa 90 Mill. kWh beginnen. 

Schweiz. Das Außenunterwerk Gösgen (SBZ 79/1 — EuM 201 — ETZ 887) 
für 50/135 kV ist gegenüber den amerikanischen Werken durch seine zwei- 
stöckige Anordnung der Sammelschienen bemerkenswert, welche bei gleicher 
Apparaturausrüstung gegenüber Innenwerken eine Ersparnis von 20% an Grund- 
fläche ergeben soll. — Mi sslin (ETZ 94) berichtet über die Ausfuhr el. Arbeit 
aus der Schweiz. — Die Transformatorenanlage Giornico der Schweizerischen 
Bundesbahnen wird in BBC 99 beschrieben. — Die Rhätischen Werke (BSEV 298) 
sehen bei den projektierten Hinterrheinkraftwerken große künsthche Staubecken 
vor, durch welche jährlich etwa 1,2 MilHarden kWh verfügbar werden. 

Italien. Salier (EuM 398) behandelt die Wasserkraftanlagen am Rojaflusse 
in Ligurien. — Die Elektrizitätsversorgung Sizihens wird in ETZ 821 und RGE 
11/8 kurz besprochen. — Über die Fernleitungen im südlichen Italien finden sich 
in RGE 12/170D nähere Angaben. — Einzelheiten der Wasserkraftanlage von 
Barbellino werden in RGE 12/189 D gegeben. 

Spanien. Die katalanische Gas- und Elektrizitätsgesellschaft 
(RGE 11/11 — ETZ 913) betreibt ein Kraftwerk am Eserafluß, dessen 145 m 
hohes Gefälle in 4 Turbinensätzen von 8500 kW ausgenutzt wird. Die Spannung 
wird auf 120 kV erhöht und durch eine Doppelleitung nach dem 250 km ent- 
fernten Barcelona geleitet. — H. F. Parshall (Ein 88/188) beschreibt die ver- 
schiedenen Wasserkraftwerke der Barcelonaer Licht- und Kraftgesellschaft; 
das bedeutendste ist das Kraftwerk von Camarasa (182 000 kW). 

England. Die neuen Kraftwerke in Runcorn in der Nähe von Liverpool 
(ERw 90/235), in West Ham (ERw 91/40), in Leicester (ERw 91/977) und in 
Walsall (ERw 91/979) zeigen interessante Kessel- und Maschinenanlagen. Die 
Erweiterungen des EW in Stoke-on-Trent(ERw 90/543) und des Stafforder EW 
(ERw 91/559) werden beschrieben. — Uber die Elektrizitätsversorgung von 
Birmingham (Ein 89/744 — EWd 80/868) werden Einzelheiten gegeben. — 
Deutsche U-Boots-Dieselmotoren (ERw 90/688) werden in Southend aufgestellt. 
— In ERw 91/906 findet sich ein ausführlicher Bericht über die Elektrizitäts- 
und Straßenbahnunternehmungen in Liverpool; besonders eingehend wird die 
Entwicklung automatischer Unterwerke behandelt. 

Frankreich. Das neue Großkraftwerk Gennevilhers (300000 kW) in der 
Nähe von Paris wird in Ein 89/382, EWd 80/264 und ERw 90/514 behandelt. — 
Matt er n (ETZ 1317) berichtet über ein Flutkraftwerk in Rotheneuf. — J. Rey- 
val (RGE 12/55, 93) gibt interessante Einzelheiten des Großkraftwerkes von 
Gomines und beschreibt verschiedene Wasserkraftwerke (RGE 11/55, 691, 781). — 
Das Wasserkraftwerk Saint-Lary (BOe 22/5) enthält 4 Francisturbinen mit 
Generatoren für 5250 kVA, 6000 V, 500 U/min. — E. Duval und S. Boukspoun 
zeigen Einzelheiten der 120-kV-Fernleitung von Beaumont-Monteux nach 
St. Etienne. 

Norwegen. In ETZ 398 wird über die Wasserkraftwerke norwegischer Land- 
bezirke und in ETZ 765 über die Staudämme der Wasserkraftanlagen berichtet. — 
G. V. Troeltsch (ETZ 1353, 1405) behandelt eingehend das staatliche Wasser- 
kraft-EW am Glomfjord. Die Freistrahlturbinen zu 18000 und 20000 kW sind 
deutschen Ursprungs; Bemerkungen über die Entstehung des Werkes und die 
Gesamtkosten werden gegeben. — Das Wasserkraftwerk der Stadt Kristianssand 
(ETZ 1261) hat 3 Turbinen zu 5500 kW aufgestellt, nach vollem Ausbau werden 
22000 kW verfügbar sein. 

Schweden. Über die Kraftwerke des schwedischen Staates wird in EA 
491/501 berichtet. — Das Untrawerk bei Stockholm (EuM 463) wurde im 
ersten Ausbau fertiggestellt. Die 100 -kV- Fernleitung (2x3x50 mm^) ist 
132 km lang und hat sechsgliedrige Ketten mit Abschirmungshörnern und Kugel- 
kopfisolatoren. — Die 220-kV-Fernleitung zwischen den Kraftwerken Trollhättau 
und Vasteras (ERw 88/53) wurde in Betrieb genommen. 

6* 



— 84 — . 



Rußland. P. Gurewitsch (ETZ 1435) kritisiert in einem Artikel »die 
zukünftige Elektrizitätsversorgung Rußlands« den Aufsatz von M. Klein (ETZ 
1053) »Rußlands Wiederaufbau und die Elektrotechnik«. — Gh. P. Steinmetz 
(EWd 80/1155) beschreibt die erste 110-kV- Kraftübertragung zwischen Kashira 
und Moskau. 

Nordamerika. Das Großkraftwerk Hell- Gate für New York (ETZ 839 — 
EWd 79/821, 871) besitzt zunächst 4 Dampfturbinen mit zusammen 150000 kW, 
nach vollem Ausbau 300000 kW. Maschinenraum am Wasser gelegen; reichliche 
Kühlw^assermengen werden durch Kreiselpumpen direkt aus dem Fluß geholt. 
Kesselhaus angrenzend an Maschinenhaus mit Wasserrohrkesseln in 4 Reihen 
zu je 3, von beiden Seiten gefeuert (Schrägroste), Überhitzeranordnung mitten 
zwischen den Wasserrohren, Fortspülung der Asche mit Wasser. Zwischen 
Kesselhaus und Kohlenlagerplatz liegt Schalthaus. — Das neue Calumet- 
kraftwerk für Chicago (EWd 79/1111) besitzt 2 Turbinensätze von je 30000 
kW und 7 Kessel für 24 at mit 1388 m^ Heizfläche, mit künstlichem Zug und 
Kettenrosten. — Die Milwaukee Electric Co. (EWd 79/721) hat das erste 
Großkraftwerk für 40000 kW ausgebaut, welches ausschließlich mit Staubkohle 
geheizt wird. Kohlenzufuhr auf Schienenweg in unter Gleise liegende Bunker. 
Von hier über magnetische Eisenreiniger in Brecher (150 t Kohle in 1 h). Für 
Pulverisieren 8 Mühlen mit je 1 Ventilator zum Abscheiden der fertiggemahlenen 
Kohle. 3 Kohlentrockner verringern den Wassergehalt von 10% auf 2%. Pul- 
verisierte Kohle von oben in den Verbrennungsraum geleitet. 8 Wasserrohr- 
kessel von 1200 m^ mit 21 at Dampfdruck. Spätere Erweiterung auf 200000 kW 
vorgesehen. — J. Burton und W. Tefft (EWd 79/771) geben Einzelheiten der 
140-kV-Leitungen in Michigan zur Verbindung von 31 Wasser- und Dampfkraft- 
werken, die sich während der Eisstürme im letzten Winter bewährten. — Die 
Ausnutzung von kleinen Wasserkräften (EWd 79/70, 573) mit Asynchron- 
generatoren kann selbstätig erfolgen. — H. K. Fox und B. F. Jacobsen 
(EWd 80/315) behandeln den Umbau einer Wasser kraftanlage am Kernfluß von 
3000 kW auf 9000 kW. — J. A. Koont z (EWd 80/649) gibt Einzelheiten über den 
wasserbautechnischen Teil, das Kraftwerk und die 165-kV-Leitungen des Garibou- 
Werkes der GreatWestern Power Go. in Kalifornien. : — Uber die 220-kV- 
Kraftübertragung in Kalifornien werden in ERw 91/3 Einzelheiten gegeben. — 
Die Southern Galifornia Edison Go. (EWd 79/933, 951) hat auf wirtschaft- 
lichen und betriebssicheren Zusammenschluß ihrer Wasserkraftanlagen am Big- 
Greek ganz besonderen Wert gelegt. Die Kraftwerke werden um rd. 400000 kVA 
erweitert. — Das neue Kraftwerk Gahokia in St. Louis wird in EWd 80/1461 
beschrieben. Zur Auf Stellung gelangen zunächst zwei 30000 kW-Turbosätze. Die 
Kesselanlage umfaßt 8 Schrägrohrkessel von je 1600 m^ Heizfläche. Zur Ver- 
feuerung gelangt Staubkohle, für deren Herstellung 8 Kohlenbrecher vorge- 
sehen sind. 

Kanada. Die Hydro-Electric Power Gommission of Ontario er- 
stattet in ERw 91/954 ihren Jahresbericht. 

Südamerika. Uber die Entwicklung der Kraftwerke werden in ERw 90/459, 
513, 616 Angaben gemacht. — G. Liebisch (ETZ 237) berichtet nach einer 
Denkschrift von E. Hayn über die Entwicklung der deutschen el. Anlagen in 
Buenos Aires. — Die Entwicklung der Wasserkraftanlagen in Ghile wird in RGE 
12/197 D beschrieben. 

Asien. Die Entwicklung der Wasserkräfte in Indien wird in EWd 79/175 
und ERw 90/604, 716 besprochen. 

Australien. Ein Dampfkraftwerk für 125000 kW (HelF 237) wurde im 
Kohlengebiet mit 5 Turboeinheiten zu je 25000 kW errichtet, welches durch 
eine 132-kV-Leitung von 180 km Länge mit Melbourne verbunden ist. — Einzel- 
heiten über die bestehenden Kraftwerke auf Neu- Seeland werden in ^Rw 90/858 
gegeben. — Fred A. Talbot bringt eine längere Abhandlung (ERw 91/856, 892) 
über die Entwicklung der Wasserkraftanlagen in Tasmanien. Es wird beabsichtigt, 
das für eine Erzeugung von 185000 kW ausreichende Gefälle des Great-Lake 



— S5 — 



durch eine Erweiterung der gegenwärtigen Kraftanlage in Waddamana von 
42000 kW auf 93000 kW nutzbar zu machen. 

Statistik der Elektrizitätsversorgung. 
Deutschland. Die Statistik der VEW lür das Betriebsjalir 1920 und 1920/21 
(MEW 84, 475) enthält wichtige Einzelheiten über Betriebskraft, Stromart, Lei- 
stung, Ausnutzung, Stromverwendung usw. Seit dem Vorjahr hat sich die Zahl 
.der Werke von 500 auf 573 erhöht. Von ihnen entfallen 63 (im Vorjahre 42) 
auf das Ausland und 510 auf das Deutsche Reich. Nach den Eigentümern 
eingeteilt, befinden sich 304 Werke im Besitze von Gemeinden und öffentlichen 
Körperschaften, 213 sind private Werke und 56 gemischt wirtschaftliche Unter- 
nehmungen; aus diesen Zahlen ergibt sich, daß die öffentlichen Werkbetriebe 
im Gegensatz zu den Privatbetrieben stark zugenommen haben. Eine Zusam- 
menstellung der Werke nach ihrer nutzbaren Stromabgabe, Leistung und Aus- 
nutzung enthält folgende Zahlentafel 



Einteilung nach 
jährlicher Stromabgabe 
in Millionen 
kWh 


Zahl 
der 
Werke 


Nutzbare 
Stromabgabe 
Milliarden 
kWh 


Betriebsleistung 
der Stromerzeuger 
Millionen 
kW 


Aus- 
nutzungs- 
wert in 
vH 


mehr als 25 
10 bis 25 
2 bis 10 
weniger als 2 


67 
69 
128 
224 


5,47 
1,10 
0,58 
0,18 


2,024 
0,56 
0,325 
0,11 


31 

22 
20 
19 


Von der Statistik erfaßte 
Werke zusammen . . . 


488 


7,33 


C>o3,02 


OD 28 



Ein Vergleich mit den Zahlen des Vorjahres zeigt, daß die Leistung um 
rd. 25%, die Stromabgabe um reichlich 30% gestiegen ist, wogegen die Zahl 
der in der Zahlentafel angeführten Werke einschließlich der ausländischen eine 
Steigerung um nur rd. 10% aufweist. 

Nach der Statistik ergibt sich für Dampfkraftanlagen mit Steinkohlen- 
feuerung eine Abnahme gegenüber der vorjährigen Zahl von 101, wogegen sich die 
Zahl der mit Braunkohle betriebenen Werke etwas erhöht hat. Die Zahl der 
Wasserkraftanlagen hat eine Vermehrung erfahren, indessen ist sie verhältnis- 
mäßig noch ziemlich gering (6%), weil viele im Bau befindliche Anlagen noch 
fehlen. — L. Rosenbaum (MEW 84 — ETZ 1530) bespricht die Ergebnisse 
der Statistik der Vereinigung für das Betriebsjahr 1919 bzw. 1919/20 und (MEW 475 
— ETZ 1530) für das Betriebsjahr 1920 bzw. 1920/21. — Über die El.-Ver- 
sorgung in Bayern (ETZ 847) wird an Hand einer Arbeit des Statistischen Landes- 
amtes in München berichtet. 

Tschechoslowakei. Die Statistik der tschechoslowakischen EWe wird in 
EuM 564 besprochen. 

Schweiz. Die Statistik der bedeutenderen schweizerischen EWe ist in 
BSEV 562 gegeben. — 0. Streck (ETZ 985) gibt einen Auszug aus dem »Führer 
durch die schweizerische Wasserwirtschaft«. Hiernach betrug Ende 1920 die 
Gesamtzahl der Wasserkraftwerke rd. 6870 mit einer Leistungsfähigkeit von 
300000 kW im Minimum und 1000000 kW im Ausbau. Die Jahresproduktion 
belief sich 1920 auf 3,13 Milliarden kWh. 

Italien. Die Nutzleistung der italienischen Kraftwerke (EKB 119) betrug 
im Jahre 1898 ungefähr 87 000 kW 1918 ungefähr 1252000 kW 
1908 » 420000 » 1921 » 1350000 » 
Der Verbrauch war 

im Jahre 1914/15 ungefähr 2,529 Milliarden kWh 



1915/16 
1916/17 
1917/18 
1918/19 
1919/20 



2,835 
3,571 
3,762 
3,787 
3,837 



— 86 — 



Rußland. Nach den Feststellungen des russischen Elektrifizierungsaus- 
schusses (ETZ 969) bestanden am 1. Januar 1922 in Sowjetrußland 995 Werke 
mit einer Gesamtleistung von 2,1 Mill. kW. 

Nordamerika. Nach der Statistik der amerikanischen EWe (EWd 79/677 — 
ETZ 693) betrug am 1. Oktober 1921 die Zahl der EWe 5532 mit einer Generatoren- 
leistung von 14,5 Mill. kW gegen 1,2 Mill. kW im Jahre 1902. Von der ersteren 
Zahl dienen annähernd 99% dem Betriebe und nur 1% als Reserve. 1421 Werke 
oder 25,7% benutzen Wasserkraft. — Die gesamte Stromabgabe (EWd 79/880) 
im Jahre 1921 betrug 43900 Mill. kWh gegen 45680 Mill. kWh im Jahre 1920. — 
Über die Stromabgabe in den einzelnen Monaten werden in EWd 79/230, 430, 
630, 1119; 80/14, 276, 474, 767, 988, 1209, 1270 nähere Angaben gemacht. — 
Eine Zusammenstellung (EWd 79/827) zeigt, daß 5 Gesellschaften der Ver. St. 
und Kanadas eine Arbeitsabgabe über 1 Milliarde kWh haben, während 72 Ge- 
sellschaften über 100 Mill. kWh erzeugen. — Die für 1922 in Aussicht genommenen 
Neubauten und Erweiterungen (EWd 79/925) sind in folgender Zahlentafel 
zusammengestellt : 



Staatengruppen 



Maschinen- 
leistung 
aller Werke 
am 1.1.1922 
Mill. kW 



Wert und Leistung der Erweiterung 1922 



Dampfkraftwerke 
1000 kW Mill. $ 



Wasserkraftwerke 
1000 kW Mill. $ 



Fernleitg. 
und Ver- 
teilungs- 
netze 
Mill. $ 



Alle Erwei- 
terungen 
Mill. $ 



Neu-England . . . . 
Mittl. Atlant. Staaten 
Südatlant. Staaten. . 
Nördl. Zentralstaaten 
Südl. » 
Gebirgsstaaten . . . . 
Pacific-Staaten . . . 



1,304 
3,410 
1,707 
4,851 
1,017 
0,701 
1,550 



76 
332 
76 
388 
78 
20 
58 



5,9 
41,3 
6,9 
34,7 
6,5 
0,8 
4.5 



39 
256 
222 
78 
32 

117 



14,540 I 1028 



100,6 



744 



3,7 
7,2 

10,9 
9,8 
6,0 
0,3 

25,9 



5,7 
37,8 
10,2 
52,2 
9,4 
1,1 
43,4 



15,3 
86,3 
28,0 
96,7 
21,9 
2,2 
73,8 



63,8 



159,8 



324,2 



Afrika. Anfang 1917 betrug nach ETZ 77 die gesamte ausgebaute Kraft- 
werkleistung 320736 kW, die sich auf 81 Werke in der südafrikanischen Union 
und auf 4 Werke in Rhodesia verteilte. Die Erzeugung im Jahre 1918 betrug 
rd. 850 Mill. kWh. 



Beleuchtungsanlagen. Lampen und Zubehör 
N. A. Halbertsma, Eindhoven. 



Eiektrisdie Beleuchtung. 

Von Privatdozent Dr.-Ing. 



Beleuchtungsanlagen. 

Von Privatdozent Dr.-Ing. N. A. H albertsma. 

Allgemeines über Beleuchtung, Entwicklung der Lichttechnik. Anläßlich 
der offiziellen Eröffnung des Lichttechnischen Instituts an der Technischen 
Hochschule zu Karlsruhe, gab die Zeitschrift für Beleuchtungswesen ein Sonder- 
heft heraus, in dem Teichmüller (ZBel 51) über die Einrichtung des Instituts 
berichtete (siehe auch ETZ 986). Bunte (ZBel 55) bot einen geschichtlichen 
ÜberbHck über die Pflege der Beleuchtungstechnik und der damit verwandten 
Fächer an der Karlsruher Hochschule. Über die weiteren Beiträge zu diesem 
Sonderheft von Ondracek, Schachenmeier, Halbertsma wird weiter 
unten berichtet werden. 



— 87 — 



Sehen wir einerseits in der Tätigkeit des genannten Instituts einen Beweis 
Tür zunehmendes Interesse an der Entwicklung der Lichttechnik in Deutschland, 
so ist anderseits die bedauerliche Tatsache zu erwähnen, daß die Zeitschrift 
für ßeleuchtungswesen in dem Berichtsjahre ihr Erscheinen einstellen mußte. 
28 Jahre ist diese Zeitschrift unter der Leitung von Dr. H. Lux eng verwachsen 
gewesen mit der Entwicklung des Beleuchtungswesens in Deutschland. 

Mit einer populär-wissenschaftlichen Leistung hat das Lichttechnische 
Institut zu Karlsruhe seine Tätigkeit angefangen, nämlich mit einer lichttech- 
nischen Ausstellung (ETZ 610), die bis über die Grenzen Deutschlands hinaus 
beachtet worden ist und die Veranstaltung ähnlicher lehrreicher Ausstellungen 
in anderen Großstädten angeregt hat. 

Über die Entwicklung der Lichttechnik in England, sowie der dortigen 
Illuminating Engineering Society berichtete Gaster (lEL 203). Diese Ent- 
wicklung hat sich allerdings in bescheideneren Grenzen gehalten, als die in den 
Vereinigten Staaten. Der Bericht Finckhs (LL 486) über Eindrücke von einer 
Studienreise nach den Vereinigten Staaten hat den Vorzug, daß er auf Wahrneh- 
mungen durch deutsehe Augen beruht. Trotz der Objektivität des unvoreinge- 
nommenen Beobachters wird auch aus diesem Bericht die große Bedeutung 
und die weit vorgeschrittene Entwicklung der amerikanischen Lichttechnik 
sehr stark offenbar. Auch ungünstige Zeitverhältnisse dürfen Deutschland 
nicht davon zurückhalten, die Lichttechnik vornehmhch praktisch zu pflegen. 

Physiologie des Sehens. Zwei grundlegende Arbeiten aus schwer zugäng- 
lichen amerikanischen Zeitschriften, in 1918 und 1920 erschienen, seien hier aus- 
nahmsweise nochmals erwähnt, da sie in ausführlichen Ubersetzungen in der 
ZBel erschienen. Es handelt sich um die Arbeit von Blanchard: die Hellig- 
keitsempfindlichkeit der Netzhaut (ZBel 17, 25) und um den Aufsatz von Nut- 
ling: Die das Auge betreffenden Grundlagen der Lichttechnik (ZBel 6). Die 
Arbeiten bleiben indessen des Studiums in der Ursprache wert (PR 1918/11, 
81 — lES 1920/15, 529). — Ferree und Rand (lES 69) veröffentlichen eine 
weitere Studie über die Gesichtsfunktionen des Auges, die den Einfluß des 
Sehwinkels, der Stärke und der Farbzusammenstellung des Lichtes behandelte. 
In England befaßte sich ein Kommittee mit dem Einfluß der Grubenbeleuchtung 
auf den Nystagmus der Grubenarbeiter (lEL 97). — Luckiesh und Taylor 
(lES 269) ließen durch eine große Anzahl Beobachter die Beleuchtungsstärke 
so einstellen, wie sie für das Lesen bevorzugt wurde. — Die verschiedenen Arten 
der Blendung sind durch ein Kommittee der Amer. Illuminating Engineering 
Society klassifiziert worden (lES 743). In der Hauptsache muß zwischen Schleier- 
blendung (Verminderung der Kontraste, z. B. durch Spiegelung in einer Fenster- 
scheibe), Kontrastblendung (Beispiel: Autoscheinwerfer), und der Blendung durch 
großen Gesamtlichtstrom im Gesichtsfelde unterschieden werden. — Als letzte 
Arbeit des inzwischen verstorbenen Vorkämpfers gegen schädliche ultraviolette 
Strahlung, Schanz (ZBel 29), liegt ein Aufsatz über den Gehalt des Lichtes 
an Ultraviolett und seine Bedeutung für lichtbiologische Vorgänge vor. 

Berechnung der Raumbeleuchtung. Von Ondraceks Studien über die 
Berechnung der Raumbeleuchtung (JB 1921/105) erschienen in 1922 wieder 
zwei (EuM 269, 521 — ZBel 64). Ondracek verwendete jetzt auch die Licht- 
strom- oder Raumwinkelkugel nach Teichmüller zur Bestimmung von Raum- 
winkeln bei der indirekten Beleuchtung. Damit wird eine vollständige Be- 
rücksichtigung des reflektierten Lichtes bei der Berechnung des Wirkungsgrades 
der Innenbeleuchtung möglich. Praktisch verwendbar können diese Berechnungen 
nach Ondracek nur dann werden, wenn das Wesentliche herausgezogen und zu- 
sammengefaßt wird. — Ulbricht (ETZ 1262) benutzte Gleichungen für die nach 
ihm benannte photometrische Kugel, um den Einfluß der wiederholten Reflexion 
des Lichtes in eckigen Raumgebilden zu untersuchen. — Bloch (ETZ 73) gab 
einige Beispiele von der nomographischen Behandlung von Beleuchtungs- und 
anderen lichttechnischen Berechnungen. 



— 88 — 



Natürliche Beleuchtung. Erfreulich ist es, in jedem Berichtsjahr wieder 
einige Arbeiten auf diesem früher vernachlässigten Gebiet verzeichnen zu können. 
Hoepfner (Gesundheits-Ingenieur 181) behandelte den Einfluß der Lage von 
Häuserblocks zur Himmelsrichtung auf die Besonnung, Hausen (ZTP 173) 
die Lichtdurchlässigkeit von Doppelfenstern. Burchard (ZBel 28) versuchte 
die Darstellung der Ausbreitung des Lichtstroms in Innenräumen durch Strom- 
linien. — Sehr wichtig ist eine Abhandlung von Harrison und Spaulding (lES 
677) über die Beseitigung der sehr störenden Reflexe in Schaufensterscheiben. Da 
gekrümmte oder geneigte Scheiben sich nicht haben einführen können, empfehlen 
die Verfasser eine sehr starke Beleuchtung im Innern des Schaufensters, die sich 
in der Größenordnung der natürlichen Beleuchtung vor dem Schaufenster 
nähert. Hierzu werden Glühlampenscheinwerfer in die Decke des Schaufensters 
jeingebaut. 

Schaufenster- und Reklamebeleuchtung. Sturrock und Shute (lES 683) 
haben statistische Erhebungen angestellt über die Anziehungskraft, die von 
verschieden stark beleuchteten Schaufenstern auf die Vorbeigänger ausgeübt 
wird. Powell (lES 289) beschrieb die Entwicklung der Beleuchtung kleiner 
Läden in den letzten 10 Jahren. — Atherton (lES 210, ref. ZBel 122 — ETZ 
1508) veröffentlichte eine sehr bemerkenswerte Arbeit über die el. Reklame- 
beleuchtung und namentlich über die Bedingungen, denen aus Lampen zu- 
sammengesetzte Buchstaben und Figuren genügen müssen, um auch auf große 
Entfernungen deutlich sichtbar zu sein. 

Beleuchtung in Fabriken. Die gesetzliche Regelung der Fabrikbeleuchtung 
und die wirtschaftliche Bedeutung guter und starker Fabrikbeleuchtung standen 
auch im Jahre 1922 wieder im Vordergrund des Interesses. In England erschien 
der dritte Bericht (ERw 91/102 — lEL 197) des „Committee on Lighting in 
Factories and Workshops". — Eine allgemeine Übersicht über die zur Zeit wich- 
tigsten Probleme der Fabrikbeleuchtung gab Gaster (lEL 74). — Doane 
(GER 98) wies auf die Bedeutung der Sammlung statistischen Materials über 
die Verbesserung der Produktion durch bessere Beleuchtung. Rademac her 
(lES 548) behandelte die Beleuchtungsfrage in der Nährmittel-Industrie, Ketch 
(lES 577) die Beleuchtung von Baumwollspinnereien. Leider ist in der deutschen 
Fachliteratur dieses Jahres keine Arbeit auf diesem Gebiet zu verzeichnen. 

Beleuchtung in Bureaus, Schulen, Sälen. In diesem Berichtsjahre erschienen 
zwei Arbeiten, die zu vergleichen eine tiefere Bedeutung zukommt. Einer- 
seits die Studie von Rayner, Walsh und Buckley (lEL 107) aus dem National 
Physical Laboratory über die Beleuchtung von öffentlichen bzw. großen Gebäuden. 
Anderseits die Arbeit von Wedding (ZBel 73) über die Beleuchtung von Hör- 
und Zeichensälen, die auf Untersuchungen in der Charlottenburger Hochschule 
fußt. Wieviel gründlicher ist das Problem im ersten Falle angefaßt, wieviel 
gediegener ist die Aüsarbeitung erfolgt! 

Wenn die zweite Arbeit den jetzigen Stand des lichttechnischen Denkens 
an der betreffenden Hochschule kennzeichnen sollte und wenn man daraus Schlüsse 
auf den Stand des Interesses an der Lichttechnik im allgemeinen ziehen muß, 
dann ist es die Pflicht eines Referenten, der die gesamte Weltliteratur auf diesem 
Gebiete überschauen muß, darauf zu weisen, daß ernstere und energischere 
Arbeit Deutschland nottut, will es wieder Beachtenswertes in dieser Technik 
leisten. — Ein Beispiel indirekter Bureaubeleuchtung wurde von Evans und 
Morrison (EWd 80/61) beschrieben. Dates (lES 642) behandelte die Be- 
leuchtung der Schulen, Stair (lES 621) die Beleuchtung von Restaurants der 
verschiedensten Größe. — Lehrreich ist die Beschreibung, die Bogner und Sweet 
(lES 434) von der Beleuchtung einer Kunstsammlung in Milwaukee geben. 

Beleuchtung von Theatern. Die moderne Bühnenbeleuchtung hat durch 
die Einführung der mit Gas gefüllten Glühlampe eine vollständige Umwandlung 
erfahren, bei der der Scheinwerfer eine vorherrschende Rolle spielt. Paetow 
(AEG 187, 213) berichtete über neue Bühnenbeleuchtungs-Apparate, die von 
der AEG angefertigt werden. 



— 8!) — 



Beleuchtuiij:: für medizinische Zwecke. Über die Verwendung des Lichtes in 
Krankenhäusern schrieb Darch (lEL 165). Neben der Beleuchtung der eigent- 
lichen Krankensäle spielt vor allem die künsthche Beleuchtung des Operations- 
sales eine Rolle, für die die verschiedensten Vorschläge gemacht und zum Teil 
auch ausgeführt sind, ohne daß indessen eine in jeder Hinsicht befriedigende 
Lösung schon gefunden ist. Verschiedene Einzelheiten sind beschrieben von 
Russell (zahnärztliche Lampen lES 29), Tingley (zahn- und augenärztliche 
Lampen lES 9) und Maygren (Operationslampen lES 25). 

Heimbeleuchtuug. Macdonald (lES 488) und Luckiesh (IES510) geben 
reichhaltiges statistisches Material über die el. Beleuchtung der Wohnungen in den 
Ver. Staaten. Die Art der Beleuchtungskörper, die Größe der Lampen und die Anzahl 
der Lichtpunkte werden dabei im Vergleich zu der Wohnungsgröße berücksichtigt. 

Außenbeleuchtung. In verschiedenen amerikanischen Großstädten und 
namentlich in New York wird der Verkehr auch am Tage mit farbigen el. Licht- 
signalen geregelt. Die einheitliche Ausübung dieser Regelung in der Fifth Avenue 
in New York bedeutet einen Markstein in der Entwicklung dieser neuartigen 
Anwendung des el. Lichtes im Dienste des Straßenverkehrs. Genannt seien 
diesbezügliche Aufsätze von Harriss (lES 245), O'Brien (lES 248), Taylor 
(lES 252), Warner (lES 256), Rudd (lES 452), Porter und Pollard (GER 422). 

Die Beleuchtung der Landstraßen mit starkem Autoverkehr hat sich in 
den Ver. Staaten nicht nur als zweckmäßig erwiesen, sondern auch als durchführ- 
bar, wenn man dafür besondere Beleuchtungskörper verwendet, die in großer 
Entfernung (z. B. 75 m) voneinander angebracht werden können. — Bell (EWd 
79/731) beschreibt eine derartige Anlage, bei der Lampen von ca. 300 HK ge- 
braucht wurden, Butler (GER 465) die dazu gebrauchten Beleuchtungskörper, 
die aus mehreren ineinander geschachtelten Reflektoren bestehen. 

Die Straßenbeleuchtung der Stadt Turin (RGE 11/21 D) ist mit Serien- 
Glühlampen von 1000 und 600 HK/20A, sowie von 250 und 100 HK/7,5 A 
durchgeführt. 

Scheinwerfer. Eine kleine Turbodynamo mit Lokomotivscheinwerfer 
wurde beschrieben (Ind. el. 428, ref. ETZ 1068). 

Im übrigen konzentriert sich das Interesse, nachdem die Scheinwerfer für 
Kriegszwecke etwas von ihrer Bedeutung verloren haben, auf Automobilschein- 
werfer. Man strebt nach Verminderung der Blendungsgefahr (lES 103). Porter 
und Jordan (GER 120) verglichen die gesetzlichen Bestimmungen in den ver- 
schiedenen Staaten der Union miteinander . 

Blandy (lEL 42) beschrieb die verschiedenen Leuchtfeuer für den Luft- 
verkehr. 



Lampen und Zubehör. 

Von Privatdozent Dr.-Ing. N. A. H albertsma. 

Allgemeines. Ein Aufsatz von Lux (ETZ 1401^ 1451) über Entwicklung, 
Stand und Aufgaben der el. Beleuchtung befaßt sich weniger mit der Beleuchtung, 
als mit der Lichterzeugung. Die neuere Entwicklung von Glühlampe und Bogen- 
lampe wird beschrieben, und es werden die Aussichten für theoretische Ver- 
besserungen untersucht. 

Bogenlampen. Theoretische Arbeiten über den Lichtbogen liegen vor von 
Eddy (GER 188) und Günther- Schulze (ZP 11/71). Praktische Bedeutung 
scheint die Bogenlampe nur noch für Projektionszwecke und für photographische 
Aufnahmen zu haben. Heyck (ZBel 9) und Flinker (AEG 165) beschreiben 
neue Kinobogenlampen mit Blasmagneten, Lux (ZBel 81) eine Bogenlampe 
für Kinoaufnahmen. Eine neue Wolframbogenlampe von Philips (ETZ 159) 
ist mit gutem Erfolg in die Praxis der Mikroprojektion und Mikrophoto- 
graphie eingetreten. 



— 90 — 



Glühlampen. A. R. Meyer sprach sich an verschiedenen Stellen für die Be- 
wertung und Auszeichnung der Glühlampen in Watt aus (EuM 445, 460 — MEW 
173, 236, 299). 

In Anbetracht der vielfach noch bestehenden Unklarheit über Lieferungs- 
bedingungen und Prüfbestimmungen für Glühlampen ist eine deutsche Über- 
setzung (ZBel 126" — ETZ 1040 — MEW 325) der normalen Bedingungen des 
Bureau of Standards Nr. 13, 19. Aug. 1921 nützlich. 

Goetz (PZ 23/136) berichtete über Untersuchungen des Zerstäubungsvor- 
ganges glühender Wolframdrähte. 

Als größte Glühlampe ist jetzt eine amerikanische Gasfüllungslampe von 
30000 W anzusehen (EWd 80/922). Bloch (EKB 149) berichtete über die Ver- 
wendung von Eisendrahtwiderständen für die Dämpfung der Lichtschwankungen 
bei Spannungsschwankungen in industriellen Betrieben, Bahnanlagen usw. 
Lux (ZBel 110) beschrieb verschiedene patentierte Verfahren zur Wiederher- 
stellung ausgebrannter Glühlampen. 

Beleuchtungskörper. Die DBG veranstaltete einen Kursus über den Licht- 
träger in Technik und Kunst (ZBel 1). Hierin behandelte Lux die geschichtliche 
Entwicklung des Lichtträgers, Bloch die lichttechnischen Anforderungen an 
den Beleuchtungskörper, Berendt das Licht im Räume und Schmitz die 
künstlerische Gestaltung des Lichtträgers. Ferner sprachen Schwintzer über 
die Qualitätsarbeit beim Leuchtgerät und Alberts über mechanisch hergestellte 
Beleuchtungskörper. 

In den Ver. Staaten bemerken wir starke Strömungen, welche die Normali- 
sierung der Beleuchtungskörper bezwecken. Über den normalisierten Reflektor 
(RLM- Reflektor) wurde früher schon berichtet. B lake sie e (EWd 80/330, 670) 
wies darauf hin, daß nur die geprüften RLM-Reflektoren die normale Licht- 
verteilung besitzen. 

Es läßt sich bei den Beleuchtungskörpern in so vielen Teilen eine NormaH- 
sierung durchführen, ohne daß man zur Einförmigkeit und zur Eintönigkeit 
gelangen muß, daß hierfür ein Ausschuß in den Ver. Staaten gebildet wurde, 
dessen Programm Hibben (lES 44) aufstellte. Der Ausschuß hat unterdessen 
schon seinen ersten Bericht, einen ,,tentative Code of Luminaire Design" (lES 
703) herausgegeben. (Luminaire = Beleuchtungskörper,^ Armatur.) Cull- 
mann (ZBel 94) berichtete über eine neue Raumbeleuchtungslampe für zerstreu- 
tes Licht, Bloch (AEG 8) über Fortschritte der Wiskottschen Spiegelreflek- 
toren. — Schachenmeier (ZBel 62) gab eine theoretische Betrachtung über 
die Zerstreuung des Lichtes durch trübe Medien. Luckiesh (lES 600) berichtete 
über den Einfluß der Temperatur auf die Lichtdurchlässigkeit farbiger Gläser. 



VI. Elektrische Fahrzeuge und Kraftbetriebe. 

Elektrische Fahrzeuge mit Stromzuführung. Von Prof. Dr. W. Kummer, 
Zürich. — Elektrische Fahrzeuge mit eigener Stromquelle, Von Oberingenieur 
Dr. Hermann Beckmann, Berhn. — Hebezeuge, Transport- und Verlade- 
vorrichtungen. Von Oberingenieur Christian Ritz, Berlin. — Elektrischer 
Schiffsantrieb. Von Dipl.-Ing. Eugen Vandewart, Berhn. — Maschinenantrieb 
in Fabriken, Pumpen, Werkzeugmaschinen und elektrische Werkzeuge. Von 
Oberingenieur Dr. Wilh. Stiel, Berhn. — LandwirtschaftHcher Betrieb. Von 
Oberingenieur C. Buschkiel, Berhn. 

Elektrische Fahrzeuge mit Stromzuführung. 

Von Prof. Dr. W. Kummer. 

Allgemeines. Während im Jahre 1921 das Fallen des Kohlenpreises auf dem 
Weltmarkte den Aussichten beschleunigter Bahnelektrifizierung im wesentlichen 



— 91 — 



nachteilig war, hat das Sinken des Zinsfußes und das damit zusammenhängende 
Flüssigwerden großer Gehl mittel im Jahre 1922 die Elektrifizierungsbestrebungen 
im Bahnwesen eher wieder angeregt. Die bedeutendste Kundgebung einer 
Empfehlung solcher Bestrebungen stellt zweifellos die im April 1922 in Rom 
abgehaltene Tagung des Internationalen Eisenbahn - Kongreßverbandes 
(BEK 872 — RCF 41 11/185 — Ein 88/652 — SBZ 80/268) dar. Unter den 
Schlußfolgerungen dieses Kongresses ist besonders diejenige bemerkenswert, 
die die wichtigsten el. Daten, Stromart und Spannung der Fahrleitung, nicht nur 
nicht international zu normalisieren sucht, sondern sie geradezu als für eine solche 
Normierung durchaus unnötige Gegenstände hinstellt, wofür die leichte Aus- 
tauschbarkeit der Lokomotiven an den Landesgrenzen die Begründung liefert. 
Das allgemeine Interesse an den Fragen der el. Zugförderung ist anderseits durch 
die im Mai 1922 in Stuttgart abgehaltene Hauptversammlung des Vereins 
Deutscher Straßenbahnen, Kleinbahnen und Privateisenbahnen 
(VKT, F 1922 — ETZ 817 — ZDI 677) wachgehalten worden; dieser Versamm- 
lung sind viele wertvolle Arbeiten vorgelegt worden, auf die weiter unten im 
Zusammenhange mit andern Arbeiten über die bezüglichen Gegenstände be- 
richtet wird. 

Zu den Einzelfortschritten übergehend, die für mehrere Zugförderungs- bzw. 
Fahrzeugsarten gleichzeitig von Bedeutung sind, nennen wir zunächst die Arbeiten 
von R. Sauzin (VKT 347) und von R. Fischer (GA 91/13), die sich mit der 
grundlegenden Widerstandszahl, sowie mit dem Reibungskoeffizienten der 
Schienenfahrzeuge befassen. Die Fragen der Widerstandszahl stehen in engstem 
Zusammenhange mit der Wahl der Art der Achslager, die im Berichtsjahre 
besonders ausgiebig behandelt worden ist. Die Verhältnisse der Gleitlager und 
ihrer Schmierung haben Schulze und Vogt (VKT 577, 585), sowie A. W. Baum- 
garten (ERJ 60/77) bearbeitet, während für die Wälzlager, über die besonders 
auf den Bahnen in Schweden wertvollste Erfahrungen gesammelt wurden, 
Arbeiten von 0. R. Wikander (ERJ 60/935), von H. Mecke (ZDI 269), von 
K. Pforte und v. Pirch (VKT 80, 376), sowie von H. Ayasse (VKT 473, 510) 
vorliegen. Nicht weniger fleißig sind die Probleme der Fahrlinienermittlung 
behandelt worden, wie die Veröffentlichungen von Caesar (GA 90/3, 164), von 
J. Jahn (GA 91/19), von Bräuler (Or 265) und von E. Th. Homolatsch 
(ETZ 1063) beweisen. Studien über die Arbeitsverhältnisse der Fahrbewegung 
sind eng verwandt mit Betrachtungen iiber die virtuellen Koeffizienten von 
Bahnlinien, die durch eine Arbeit von L. Örley (Or 33) um neue Gesichtspunke 
bereichert wurden. Viel Interesse ist den Erwärmungsverhältnissen von Bahn- 
motoren entgegengebracht worden, wie die Arbeiten von G. E. Luke (JAI 165, 
667 — ERJ 60/255), von W. Bethge (AEG 157) und die als grundsätzlich in 
Betracht fallende Arbeit von F. Blanc (ETZ 173, 216) erkennen lassen. Die 
erforderlichen Schutzmaßnahmen zur Verminderung der Korrosion an Rohren 
und an Kabeln durch die Erdströme el. Bahnen sind zufolge gemeinsamer Arbeit 
von auf el. Gebiete und im Gas- und Wasserfach tätigen Fachleuten in praktische 
Regeln zusammengefaßt worden (BSEV 486, 529). — • Das 75jährige Bestehen 
des Hauses Siemens hat zu geschichtlichen Betrachtungen über die Entwicklung 
der el. Zugförderung geführt, die durch A. Thomälen (EKB 13) und J. Winkler 
(SZ 559) verfaßt wurden. Endlich soll noch auf die beiden im Berichtsjahre 
erschienenen Bücher von E. E. See fehlner (bei Julius Springer, Berlin) und von 
F. W. Carter (bei E. Arnold & Co., London) über el. Zugförderung hingewiesen 
werden, von denen das erstere das Gesamtgebiet in objektiver und erschöpfender 
Weise behandelt, während das letztere die Systemart des Gleichstroms sichtlich 
einseitig bevorzugt und die meisten Spezialbahnen außer Betracht läßt. 

Elektrische VoUbahnen. Die Wirkungsweise des Einphasen- Serie-Bahn- 
motors ist unter Benutzung des Verfahrens der Ortskurven von Th. Kopczinski 
(EKB 77 — SZ 163), sowie, bei besonderer Berücksichtigung der Bremsschal- 
tungen, von A. von Brunn (BSEV 457) behandelt worden. Die Grenzleistung 
dieses Motors bei Zahnradantrieb wurde durch I. Döry (SBZ 79/166 — EuM 145) 



— 92 — 



untersucht. Ein neuer, stangenloser Ein- und Zweiachsenantrieb für rasch 
laufende Gestellmotoren wurde durch die Maschinenfabrik Oerlikon 
(BOe 1/42 — EuM 453) angegeben und ausgeführt. Dieser Antriebsmechanismus 
ist demjenigen von Brown, Boveri & Gie. (JB 1917) vergleichbar; über 
diesen letztern wird im Berichtsjahre eine eingehende analytische Untersuchung' 
seiner Arbeitsweise (BBC 100) bekanntgegeben. Das Problem der Schüttel- 
schwingungen der Parallelkurbelgetriebe ist in analytischer Hinsicht durch 
H. Parodi (RCF 411/205) und durch W. Hort (Zweite Auflage der »Techn. 
Schwingungslehre«, S. 767) gefördert worden. Die von Hort benutzte Be- 
zeichnung »quasiharmonische Schwingung« ist schon 1921 durch W. Kummer 
(BSEV 12/191) für die bezügliche Erscheinung benutzt worden; von diesem 
Verfasser ist im Berichtsjahre eine kritische Betrachtung über die erzwungenen 
Frequenzen schüttelnder Parallelkurbelgetriebe (SBZ 79/142) erschienen. Die 
Registrierung derartiger Erscheinungen mit dem Torsiograph von J. Geiger 
(SBZ 80/80), oder mit dem Apparat von Hallade (RJ 424) dürfte in Zukunft 
noch größere Bedeutung erlangen. Das im JB 1921 bereits erwähnte Lentz- 
Getriebe ist durch Wittfeld (EKB 1) und durch K. Sachs (ETZ 584) neuer- 
dings behandelt worden. Im Zusammenhang mit der in verschiedenen Ländern 
in Aussicht stehenden Elektrifizierung mittels Gleichstroms von 1500 V Fahr- 
spannung ist die Ausbildung der Einankerumformer für diese Spannung wieder- 
holt untersucht worden (BOe 1/25 — BBC 167 — ETZ 105 — JIEE 501). Im 
Zusammenhang hiermit ist weiter bedeutungsvoll die Aufnahme der Gleichrichter- 
herstellung durch die Siemens- Schuckertwerke (SZ 271) und die der 
A.-G. Brown, Boveri & Cie. geglückte Entwicklung der Gleichrichter für 
5000 V (BBC 195). Auch die beschreibende Darstellung von C. Vogel (SZ 347, 
395, 424, 600) über die el. Zugsteuerung für Gleichstrom muß in diesem Zu- 
sammenhang genannt werden. Die Ausbildung von Fahrleitungen und ihrem 
Zubehör hat Aufsätze von W. Heyden (GA 91/5), von Wentzel (GA 91/62), 
von H. Westphal (EKB 37, 45) und von W. E. Gramer (ETZ 687) gezeitigt. 
Über Materialunterhaltung und Werkstättenbetrieb liegen wieder reichhaltige 
amerikanische Darstellungen vor (GER 502 — ERJ 59/446). 

Die Fortschritte in der Projektierung, im Bau und im Betrieb el. Bahnen 
oder zu elektrifizierender Dampfbahnen betrachten wir wiederum geordnet 
nach den einzelnen Ländern. 

Deutschland. Die Ende April erfolgte Aufnahme des el. Betriebs auf der 
Strecke Hirschberg-Lauban (ETZ 620) erscheint uns als deutliches Merkmal 
fortschreitender Entwicklung der Elektrifizierung der Hauptbahnen. Für die 
Arbeiten der Elektrifizierung der Deutschen Reichsbahn im allgemeinen liegen 
ausführliche Arbeiten vor von W. Wechmann (ETZ 805, 837, 904) und von 
E. Wist (EuM174); für den bayerischen Abschnitt der Reichsbahn hat B. Gleich- 
mann (ETZ F 24 — Or 127, 143, 159) ausführhchen Bericht erstattet. Unter den 
in Vorbereitung befindhchen Elektrifizierungsarbeiten kommt ein besonderes 
Interesse denjenigen der Berhner Stadtbahn zu, für die nun, nach den von 
W. Wechmann (ZDI 1053) bekanntgegebenen Einzelheiten, endgültig Gleich- 
strom bei 800 V Fahrspannung mittels Stromzuführung durch Stromschienen 
gewählt wird. Der Ablauf einer Betriebszeit von 25 Jahren für die Berliner 
Hoch- und Untergrundbahn hat zu einem kurzen Erinnerungsaufsatz (ZDI 1137) 
geführt. 

Österreich. Die Elektrifizierung der Bundesbahnen schreitet langsam, aber 
doch stetig vor, wie den ausführlichen Berichterstattungen von P. Dittes 
(EKB 80, 226, 240, 254, 265, 277 — EuM F 1) und von E. E. Seefehlner 
(ETZ F 41) entnommen werden kann. 

Schweiz. Als besonders bedeutsamer Fortschritt kann die Vollendung 
der Elektrifizierung der Gotthardlinie Luzern-Ghiasso gemeldet werden, auf 
der der durchgehende el. Betrieb Ende Mai des Berichtsjahres, d. h. genau 
40 Jahre nach dem Betriebsbeginn im großen Tunnel (SBZ 79/282), auf- 
genommen wurde. Unter den für diese und für weitere Bundesbahnhnien in 



Betrieb genommenen neuen Lokomotiven sind die Schnellzugsmascliinen 2G1 
mit Einzelachsantrieb von Brown, Boveri & Cie., die die Firma eingehend 
beschreibt (BBC 91 — SBZ 80/13), sowie die für Schnellzugs- und Personen- 
zugsdienst bestimmten 1B1 -|- B 1-Maschinen mit Westinghouse-Einzelachs- 
antrieb der Secheron-Werke in Genf, die G. L. Meyfahrt (SBZ 80/77, 109 — 
GC 81/149) behandelt, besonders bemerkenswert. Die gesamten festen el. An- 
lagen samt den el. Lokomotiven der Gotthardbahn hat K. Sachs (ETZ 1, 47, 
78, 114, 143, 180) einer ersten ausführlicheren Darstellung unterworfen; eine 
etwas kürzere Darstellung gibt H. W. Scliuler (BEK 716). Besondere Einzel- 
heiten der Gotthardbahn-Elektrifizierung beschreiben weiterhin F. Wüt brich 
(BBC 179) und F. Christen (SBZ 80/60), indem der erstere die Generatoren 
des Ritomwerks, der letztere den zur Zugheizung dienenden Sonderwagen nnit 
Elektrodenkessel für direkt 15 kV darstellen. Durch weitere umfangreiche 
Krediterteilungen (SBZ 80/163) ist die energische Weiterführung der Bundes- 
bahnelektrifizierung gesichert, wobei für verschiedene, typisch abweichende 
Linien besondere Schaltanordnungen der Fahrleitungen benutzt werden, die 
durch H. W. Schuler (SBZ 80/175) erläutert wurden. Im Berichtsjahre ist 
weiterhin die ebenfalls mit Einphasenstrom von 16^/3 Per/s durchgeführte Elek- 
trifizierung der meterspurigen Rhätischen Bahn, die wir ihrer bedeutenden 
Lokomotiven wegen stets unter den Vollbahnen zu behandeln pflegen, vollendet 
worden, was dem Bauleiter W. Dürler den Anlaß zu einer umfassenden Be- 
schreibung bot (SBZ 79/180, 194, 249, 267, 279). Die Bahn umfaßt ein Netz 
von 277 km und erhielt im Berichtsjahre einen neuen Lokomotivtyp in C + C- 
Anordnung, der mit 66 t Gewicht und mit 900 kW Stundenleistung eine be- 
merkenswerte Stellung innerhalb der meterspurigen Triebmittel einnimmt; 
«ine eingehende Beschreibung dieser Maschine, die als Besonderheit noch eine 
Bremsschaltung mittels Gleichstroms aus den fremderregten Achsentriebmotoren 
aufweist, ist durch Schröder (BBC 106) veröffentlicht worden. Endlich ist 
noch die eingehende Beschreibung der schon im JB 1921 erwähnten neuen 
Motorwagen für die Burgdorf-Tliuner Bahn aufzuführen, aus der die Anwendung 
des oben erwähnten neuen Einzelachsantriebs von Oerlikon (SBZ 80/255) 
besonders hervorzuheben ist. 

Frankreich. Die großen Eisenbahnverwaltungen treffen die ersten Aus- 
führungsmaßnahmen zur Verwirklichung der Gleichstrom-Elektrifizierung mit 
1500 V Fahrspannung. Am weitesten fortgeschritten sind die Arbeiten der 
Verwaltung der »Chemins de fer du Midi« (TM 485 — GC 81/441), die die 
Linie Pau-Montrejau für den Abschnitt Pau-Lourdes seit Ende Oktober bereits 
el. betreibt, während der Rest im Bau ist. Von den 50 für die ganze Linie benötig- 
ten Lokomotiven, in B -f B- Anordnung, zu je 1000 kW, bei Verwendung ge- 
wöhnlicher Vorgelegemotoren, haben die Atehers de Tarbes das erste Stück 
fertiggestellt; die benötigten 7 Umformer-Unterwerke werden zum Teil mit 
Gleichrichtern von Brown , Boveri & Cie. (BBC 263) ausgerüstet. DieParis- 
Orleans- Gesellschaf t (GC 81/596) ist im Begriff, die 200km lange Strecke 
Paris-Orleans-Vierzon zu elektrifizieren, bzw. auf dem seit 1900 bereits elektri- 
fizierten, mit 600 V betriebenen Teilstück Paris- Juvisy ebenfalls die Einführung 
des 1500-V-Einheitssystems vorzubereiten; für die Elektrifizierung mit 1500 V 
sind teils neue Lokomotiven von Oerlikon (BOe 1/52), teils solche der Thom- 
son-Houston Co. mit amerikanischer Steuerungsausrüstung (ERJ 60/745) 
vorgesehen. Die erst in den letzten Jahren in Betrieb gekommenen 1 D 1-Lokomo- 
tiven der 600-V-Strecke Paris- Juvisy wurden durch H. Parodi (RCF41, 1/177) 
eingehend beschrieben, wobei die zur Verhinderung des Auftretens kritischer 
Geschwindigkeiten ausgeführten Versuche und Maßnahmen eine besondere 
Erwähnung verdienen. Endlich ist auch die Verwaltung der Paris-Lyon- 
Mediterranee mit Vorarbeiten der Elektrifizierung beschäftigt und hat der 
Maschinenfabrik Oerlikon eine Probelokomotive (BOe 2/15) in Auftrag ge- 
geben. Von der Pariser Stadtbahn wird durch L. Biette (GC 80/95) wiederum 
-eine neue Linienerweiterung beschrieben. 



— 94 — 



England. Das neue Einheitssystem mit Gleichstrom von 1500 V wird 
seitens der North Eastern Railway eifrig bearbeitet, wie verschiedenen 
Arbeiten von V. L. Raven (Ein 88/10; 89/36 — RJ 45, 91, 252, 296) zu ent^ 
nehmen ist. Der Abschluß der Elektrifizierung der in den Kreis der Londoner 
Stadtbahnen gehörenden Strecken der London and North Western Rail- 
way hat Baubeschreibungen (RJ 314) gezeitigt, die durch Mitteilungen der die 
Ausrüstung liefernden Maschinenfabrik Oerlikon (BOe 1/41) ergänzt wurden. 
Eine Auffrischung alter el. Lokomotiven hat die Metropolitan Railway 
(RJ 457) vorgenommen. Über 14jährige Erfahrungen mit dem SKif der Strecke 
Lancaster-Morecambe-Heysham erprobten Einphasensystem berichtet die Mid- 
land Railway (Ein 88/124, 155). 

Italien. Im Berichtsjahre haben sämtliche Stromarten der el. Zugförderung 
Fortschritte zu verzeichnen. Mittels der dominierenden Stromart des Dreh- 
stroms zu 16^3 Per/s ist nun die durchgehende Verbindung des Mont Cenis mit 
Genua hergestellt (SBZ 79/158); das hierzu mitwirkende Kraftwerk Bardonechia 
hat Doppelfrequenzgeneratoren für 16^/3 und für 50 Per/s erhalten, um den 
Bedürfnissen der Zugförderung mit niedriger und der Landesenergieversorgung 
mit hoher Frequenz gleichzeitig oder abwechselnd entsprechen zu können 
(BBC 219). Für die mittelitalienische Drehstromtraktion bei 45 Per/s und bei 
10 kV Fahrspannung, die zunächst für die Linien Rom-Tivoli und Rom-Anzioi 
Nettuno eingerichtet werden soll (ETZ 57), sind 4 Schnellzugslokomotiven 
1 D 1 und 4 Güterzugslokomotiven E bei Brown, Boveri & Cie. (EuM 250) bestellt 
worden. Dieselbe Firma erhielt auch größere Aufträge für italienische Gleich- 
strombahnen, nämlich die Ausrüstung der im JB 1920 erwähnten Normalbahn 
Rom-Ostia-Nuova, mit 2400 V Fahrspannung, wobei sowohl Lokomotiven als 
auch Motorwagen in Frage kommen (BBC 115), sowie ferner 5 neue ICl-Lokomo- 
tiven für die Linie Milano-Varese. Von der Gleichstrombahn Turin-Cirie-Valle- 
di-Lanzo, mit 4000 V Fahrspannung, ist eine neue Beschreibung bekannt 
geworden (BEK 987). Die Einphasenzugförderung hat endhch einen Zuwachs 
von 2 B-f- B-Lokomotiven auf der Valle-Brembana-Bahn zu verzeichnen, der 
durch Brown, Boveri & Cie. (BBC 43) besorgt wurde. 

Norwegen. Es liegen Meldungen vor über die Fortschritte der Elektri- 
fizierung der Linie Kristiania-Drammen und der Ofotenbahn, die an die schwedi- 
sche Reichsgrenzenbahn anschließt (ETZ 57, 1042). Bezüglich der Energie- 
versorgung weiterer zu elektrifizierender Linien hat eine Kommission beantragt, 
die Staatsbahnen sollen vom eigenen Kraftwerksbau absehen und die benötigte 
Energie mietweise beziehen (ETZ 1067). 

Vereinigte Staaten von Amerika. Über die zurzeit bestehende Vollbahn- 
elektrifizierung liegt eine äußerst wertvolle und reichhaltige Darstellung aus 
der Feder von G. Gibbs (BEK 187) vor. Eine Erweiterung des el. Betriebs 
hat das Stadtbahnnetz von Philadelphia erfahren, indem zur früheren Baulänge 
von rd. 12 km etwa 11,5 km neu hinzugekommen sind; die bezüglichen Arbeiten 
haben eine eingehende Beschreibung erfahren (ERJ 60/841). Bemerkenswert 
st weiterhin der seitens der Norfolk and Western Railway der Westing- 
house-Gesellschaft erteilte Auftrag (ERJ 60/1012) auf 4 ijeue Doppellokomotiven 
inlB — Bl + IB — Bl-Anordnung, die ebenso, wie die im JB 1915 und 1916 
behandelten, altern 12 Doppellokomotiven derselben Bauart, Einphasen-Drei- 
phasen-Umformung aufweisen werden. Während jedoch die altern Maschinen 
mit 2400 kW Leistung und 245 t Eigengewicht zu kennzeichnen sind, weisen 
die Bestellungsdaten der neuen Maschinen 3000 kW und 360 t auf, wobei gleich- 
zeitig den Triebachsen einfache Zahnradmotoren an Stelle der frühern Zwillings- 
zahnradmotoren zugeteilt werden. Bemerkenswerte Betriebserfahrungen werden 
mitgeteilt über die Einphasen-Verschiebe-Lokomotiven der New York, Hart- 
ford and New Häven Railway (ERJ 59/512), sowie über die gesamten 
Triebmittel der seit 1905 einphasig betriebenen San Francisco Napa and 
Callistoga Railway (ERJ 60/7). Über Wirtschaftlichkeit und Einzelheiten 
der für Gleichstrombahnen' immer mehr angewendeten automatischen Unter- 



— 95 — 



werke liegen Arbeiten von L. P. Crecelius und V. B. Phillips ( JAI 363), sowie 
von C. A. Butcher (ERJ 60/227) vor. 

Mexiko. Für die im Zuge der Linie Vera-Cruz-Mexiko gelegene Strecke 
Orizaba-Esperanza von rd. 48 km Baulänge ist nach einem Projekte der General 
Electric Co. die Elektrifizierung unter Zugrundelegung von Gleichstrom 
mit 3000 V Fahrspannung beabsichtigt (ERJ 60/811). 

Brasilien. Die im JI3 1920 und 1921 behandelten Triebmittel der elektri- 
fizierten PauHstabahn werden durch P. W. Forsberg (GER 174) hinsichtlich 
der Lokomotivsteuerung noch weiterhin gewürdigt. 

Chile. Für die im JB 1921 behandelte Elektrifizierung der Linie Valparaiso- 
Santiago mit Abzweigung nach Los Andes gibt die Literatur des Berichtsjahres 
eingehende Beschreibungen der verwendeten Lokomotiven (ERJ 59/151, 309, 
667). In zusammenfassender Weise hat W. Musswitz (ETZ 1234) über die 
Gesamtheit der bezüglichen Elektrifizierungsarbeiten berichtet. 

Südafrika. Im JB 1921 wurde auf den Beginn der Elektrifizierung der 
Strecke Pietermaritzburg-Glencoe hingewiesen, für die nun die Metropolitan 
Vickers Electrica! Co. (Ein 89/566) bereits die ersten Lokomotiven für 
3000 V Gleichstrom mit 4 X 220 kW und für Rückgewinnungsbremsung fertig- 
gestellt hat. 

Japan. Durch eine Kommission ist die Elektrifizierung der japanischen 
Eisenbahnen geprüft und für eine Baulänge von rd. 3000 km empfohlen worden 
(ETZ 123 —BEK 514). Praktische Versuche mittels zweier B + B-Lokomotiven 
der General Electric Co. (ERJ 60/975) sind auf der Linie Tokio-Yokohama 
veranstaltet worden, wobei Gleichstrom mit den zwei Fahrspannungen 1200 V 
und 1500 V zugrunde gelegt wurde. 

Elektrische Kleinbahnen. Das Berichtsjahr weist mehrere Beschreibungen 
der Elektrifizierung sehr ausgedehnter Kleinbahnlinien bzw. Kleinbahnnetze 
auf, für die teils Einphasenstrom, teils Gleichstrom verwendet wurde. So ist 
vor allem die 171 km lange Nordmark-Klarälfven-Bahn in Norwegen, mit einer 
Spurweite von 891 mm, zu nennen, die durch die AEG auf Einphasenbetrieb 
mit 16^3 Per/s und 16000 V Fahrspannung elektrifiziert wurde; aus den Be- 
schreibungen von E. Wist (AEG 83 — VKT 541 — EuM 25) ist ersichthch, 
daß die Züge dieser vorwiegend für Minen- und Hüttenverkehr benutzten Bahn 
mittels 15 Lokomotiven von je 41 1 Gewicht und von je 310 kW Leistung geführt 
werden. Eine weitere Einphasen- Kleinbahn, die in Südfrankreich gelegenen »Che- 
mins de fer de la Camargue« beschreibt J. Reyval (RGE 9/351); danach wurde 
der el. Betrieb dieser 48 km langen, meterspurigen Kleinbahn im Jahre 1920 
mit Einphasenstrom von 25 Per/s und 6000 V mittels Motorwagen aufgenommen. 
In Japan ist die meterspurige Chichibu-Bahn mittels Gleichstroms von 1200 V 
elektrifiziert worden, wie von D. E. Renshaw (ERJ 60/290) dargestellt wurde. 
In Itahen ist der Firma Brown, Boveri & Cie. (BBC 260) die Bestellung auf die 
Elektrifizierung der 150 km umfassenden Sangritana-Bahn mit 950 mm Spur- 
weite übertragen worden; für den bezüglichen Gleichstrombetrieb mit 2400 V 
Fahrspannung sind zweiachsige und vierachsige Lokomotiven vorgesehen. 

Elektrische Straßenbahnen. Infolge der finanziell bedrängten Lage der 
Straßenbahnen fast aller Länder sind auch in technischer Hinsicht Anstrengungen 
zur Betriebsverbilhgung an der Tagesordnung. In dieser Hinsicht ist vor allem 
die Einführung der Einmaiinwagen in europäische Betriebe zu erwähnen, wie 
sie aus Dresden (VKT 497), sowie auch aus Holland und aus England (VKT 149) 
gemeldet wird. Demselben Ziele der Betriebsverbilligung dienen die Vereinheit- 
hchungsstudien und -vorschlage (VKT 31, 41, 214), sowie die Bemühungen 
zur Verbesserung im Werkstattbetrieb (VKT F 1 — VKT 437) und zur Erleich- 
terung der Wagenunterhaltung (VKT 537, 559). — Die besondere Lage der 
Berliner Straßenbahn behandelt ein Aufsatz von L. Adler (EKB 121 — GA 
90/221). — Die amerikanischen Straßenbahnen sind während der im Berichts- 
jahre allerdings wieder zurückgehenden Krisis an die Ausbildung besonders 
leichter und doch großen Fassungsraum aufweisender Einmannwagen gegangen, 



— 96 — 



von denen mehrere Typen in Betrieb genommen wurden (ERJ 60/697, 933); 
auch an Triebmitteln für normalen Schaffnerdienst sind leichte Neukonstruktionen 
von Motorwagen und Anhängern zu verzeichnen (GER 352 — ERJ 60/317). 
Daneben wird der Fahrdrahtabnutzung große Aufmerksamkeit geschenkt, die 
sich u. a. in der Ausbildung eines bezüglichen Registrierinstruments (ERJ 59/118), 
sowie in der Gegenüberstellung von Gleitschuh- und Rollenabnehmern (ERJ 
59/197, 641, 681) äußert. 

Zahnradbahnen. Die im Jahre 1906 mit Gleichstrombetrieb bei 750 V 
eröffnete schweizerische Bergbahn Martigny-Chätelard hat im Berichtsjahre 
einen Motorwagen von 300 kW durch die Maschinenfabrik Oerlikon (BOe 2/1, 21) 
ausrüsten lassen. Die Metall- und Farbwerke Oker im Harz haben eine Bahn- 
anschlußstrecke zum Teil als Zahnradbahn ausgerüstet und die entsprechenden 
Fahrzeuge beschafft (ETZ 619 — BSEV 98). 

Grubenbahnen. Über Neuerungen an el. Grubenlokomotiven, unter denen 
die Verwendung des Schneckenantriebs besonders auffällt, berichtet 0. Gunder- 
loch (ETZ 1266). Die MögUchkeit einer Normung der Leistung von Grubenbahn- 
motoren wird von A. Wiehert (ETZ 503) in Betracht gezogen. 

Grleislose Bahnen. Eine umfassende, technische und wirtschaftliche Er- 
örterungen enthaltende Studie über gleislose Bahnen ist durch Iglesis (BFV 339) 
veröffentlicht worden. Weitere allgemein gehaltene Erörterungen finden sich 
in mehreren amerikanischen Aufsätzen (ERJ 59/233, 355). Der im JB 1921 
gemeldete Aufschwung der gleislosen Bahnen in Amerika scheint eine gewisse 
weitere Ausdehnung zu erhalten (ERJ 60/793). Über die Einführung von Ober- 
leitungsomnibussen in England sind ebenfalls Angaben veröffentlicht worden 
(GG 80/354 — ETZ 1132), nach denen eine wachsende Bedeutung dieses Ver- 
kehrsmittels wahrscheinlich ist. 



Fahrzeuge mit eigener Stromquelle. 

Von Oberingenieur Dr. Hermann Beckmann. 

Elektromobile. Mehrfach ist in früheren Jahren über die steigende Ent- 
wicklung des Elektromobils in den Vereinigten Staaten berichtet worden. In 
einem Sonderheft der GER vom April 1922 (GER 200 bis 254) wird die Ge- 
schichte, die Wirtschaftlichkeit und die verschiedenen Anwendungsmöghch- 
keiten der durch Akkumulatoren gespeisten Fahrzeuge, insbesondere der Elektro- 
mobile, besprochen. Edison betont in einem Einführungsschreiben, daß Elektro- 
mobile vor allem als Lieferungswagen im' Stadtverkehr ihre Zukunft haben 
würden. Dies ist auch der Ton, der durch das ganze Heft hindurchgeht, und der 
die Richtung bezeichnet, die die Entwicklung des Elektromobils genommen hat. 
Die einzelnen Aufsätze sind von Fachleuten geschrieben, die entweder mit der 
Herstellung oder dem Vertrieb oder der Anwendung von Elektromobilen beruf- 
lich zu tun haben und daher besonders geeignet sind, um über den Stand ihrer 
Arbeit zu berichten. Die American Railway Express Co. hat zurzeit 1400 
el. Lastwagen in ihrem Dienst und führt ein groß angelegtes Lieferungsgeschäft 
in den verschiedensten Städten des Landes damit durch. Allein in New York laufen 
1000 Wagen; einige davon sind bereits seit 18 und 20 Jahren in Betrieb. Neben 
hoher Lebensdauer wird als wichtiger Vorzug der Elektromobile sparsamer 
Kraftverbrauch, geringe Abnutzung, Sauberkeit des Betriebes und Einfachheit 
der Behandlung gerühmt. Allgemein wird festgestellt, daß der el. Wagen bei 
gleicher Arbeitsleistung 25 bis 30% billiger arbeitet als das Benzinfahrzeug. 
^ Eine Großbäckerei z. B. hat festgestellt, daß bei ihr el. Wagen sogar um 33% billiger 
als Wagen mit Verbrennungsmotoren arbeiten; im ganzen werden allein in 
Großbäckereien etwa 800 el. Lieferungswagen benutzt, die gerade für diesen 
Verwendungszweck den besonderen Vorteil der großen Sauberkeit bieten. Sodann 
wird über einen ausgedehnten Vergleich zwischen el. und Benzinwagen berichtet. 



— 1)7 — 



Bei einer Vergleichszeit von 30 Tagen mußte der Gasolinwagen 5 h 10 min lang 
wogen Betriebsstörung außer Dienst bleiben, der el. dagegen war nur 40 min 
lang gehindert. Die Kosten betrugen bei dem ersteren 226 Doli., bei dem el. 
Wagen nur 108 Doli. El. Wagen sind durchschnittlich weniger Reparaturen 
unterworfen als Benzinautomobile, und leiden infolgedessen viel weniger unter 
Betriebsunterbrechungen, und es nimmt ferner die tägliche Reinigung el. Fahr- 
zeuge, weil Qualm und Ölverspritzungen nicht vorkommen, viel weniger Zeit in 
Anspruch, wie auch die Nachbarschaft der Garagen viel weniger belästigt 
wird, als es sonst bei Verwendung von Benzinfahrzeugen der Fall ist. 

Anfangs brachten die EWe der Einführung el. Wagen nur wenig Interesse 
entgegen in der Meinung, die Stromeinnahmen für diese Wagen lohnen kaum 
die Unbequemhchkeiten der Unterbringung. Dadurch wurde die Einführung 
el. Lastwagen nicht unwesentlich verzögert. Heute schätzen aber die Leiter der 
EWe die großen Vorzüge der el. Wagen und stellen sich mit Nachdruck 
für ihre Einführung zur Verfügung. Das Elektromobil ist in der Tat für jedes EW 
nicht nur ein guter Kunde mit starkem und sehr regelmäßig wiederkehrendem 
Stromverbrauch, sondern ist auch dadurch besonders angenehm, daß der Strom 
sehr gleichmäßig entnommen wird und sich bequem auf die Nachtzeit, wo das 
Werk schlecht belastet ist, verlegen läßt. Die schon erwähnte Railway Express Co. 
hat allein bei 20 Wagen zu 5 t einen Verbrauch von 600000 kWh im Jahre, der 
ungefähr mit dem Stromverbrauch eines großen New Yorker Hotels gleich- 
wertig ist. 

Einen Bericht über diesen Aufsatz gibt Trautvetter (EKB 183) und be- 
schreibt dazu noch die Verwendung der Elektromobile in Deutschland und die 
Vorteile, die sie hier gezeigt haben. Die Schwierigkeiten, die in Amerika zu über- 
winden waren, sind auch hier zu beobachten; es ist aber zu erwarten, daß der 
Gang der Entwicklung ein ähnlicher wie dort sein wird, da die Kenntnis der 
Vorteile el. Wagen bald in immer weitere Kreise dringen und dadurch den Elektro- 
mobilen zu größerer Verbreitung helfen werden. 

Ausführlich berichtet auch H. Beckmann (ZDI 77, 109) über die Verwen- 
dung von Nutzwagen in Deutschland, über die schon erwähnten Vorteile und 
über die volkswirtschaftliche Bedeutung, die deshalb den Elektromobilen zu- 
kommt, weil die Einfuhr großer Benzinmengen entfällt, wenn es gelingt, in beträcht- 
lichem Maße Elektromobile als Nutzfahrzeuge zur Verwendung zu bringen; als 
ein Beispiel für die Ersparnisse, die gemacht werden können, werden Zahlen über 
den Berliner Benzinverbrauch gegeben und darauf hingewiesen, in welchem 
Maße das Elektromobil für EWe Bedeutung gewinnen könnte, da ein einziger 
2,5-t-Wagen etwa 7800 kWh, ein Wagen von 5 t 15000 und eine Droschke etwa 
16000 kWh im Jahre verbraucht. Der el. Lastwagen ist geeignet für Fabriken 
und Warenhäuser, ferner im öffentlichen Dienste als Spreng- und Waschwagen, 
Postwagen u. dgl. 

Die Hansa-Lloyd-Werke, A.-G. (EJ 247), stellen in ihrer Elektrowagen- 
abteilung Elektroeinheitswagen mit einer Tragfähigkeit bis zu 3 t her. Alle An- 
triebs- und Steuerorgane sind am Vorderteil des Wagens untergebracht, so daß 
die Ladefläche tief gelagert werden kann. Drehschemelsteuerung gibt dem 
Fahrzeug größte Wendefähigkeit und ermöglicht Drehen auf der Stelle. Die 
Batterie ruht über der vorderen Achse des Wagens (guter Adhäsionsdruck). 
Eine Aufladung der 40zenigen Batterie mit 28 kWh bei 110 V ist für eine Fahrt 
unter Last von 60 km bei etwa 12 bis 20 km/h ausreichend. Der Fahrschalter hat 
vier Geschwindigkeiten vorwärts, zwei rückwärts, Brems- und Batterielade- 
stellung und wird, wie bei der Straßenbahn, mit Handkurbel betätigt. Eine 
el. Bremse ermöglicht weiches Bremsen auf kürzestem Wege. Außerdem baut 
die Firma schwere Lastwagei^ für 4 bis 5 t Nutzlast (EJ 248), auch in der 
Form eines Zugwagens oder Schleppers. Der schwere Hansa-Lloyd-Lastwagen 
besitzt Hinterradantrieb mit Kardanwelle, Hauptstrommotor mit 880 U/min 
bei 155 V. Die Durchschnittsleistung beträgt 10 kW; eine Anhängenutzlast 
von 5 bis 10 t kann geschleppt werden. Auf ebener Strecke vermag der Wagen 

Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 7 



— 98 — 



mit Höchstgeschwindigkeit von 12 bis 13 km/h 50 bis 60 km zu fahren. Stei- 
gungen bis zu 5% werden auch auf längeren Strecken überwunden. — Allen diesen 
Elektrofahrzeugen ist der Einmotorenantrieb eigen; der Hauptstrommotor 
kann hoch überlastet werden. Weite Vereinheitlichung ist bei allen Teilen vor- 
gesehen; nur zwei Gewinde werden für sämtliche Schrauben benutzt. In mannig- 
fachen Aufsätzen wird die Verwendung besonders der el. Nutzwagen für städti- 
sche Arbeitsaufgaben auch in der enghschen Zeitschrift »The Electric Vehicle« 
(EV) von den verschiedensten Gesichtspunkten aus besprochen und mehrfach 
auf Versuchsergebnisse hingewiesen (EV 1/14), indem Belege gebracht werden 
für große Ersparnisse, die bei Einführung el. Wagen in städtischen Betrieben 
erzielt wurden. Über die Zahl der Elektromobile, ihre Tragkraft, Verwendungs- 
zweck, durchschnittliche Leistung und seitherige Verwendungsdauer von Elektro- 
mobilen in England wird in einer eingehenden Tabelle, getrennt nach den Haupt- 
orten Englands, berichtet. Die Märznummer bringt ferner eine Übersicht über 
die Verwendung in Frankreich und über die dabei gewonnenen Erfahrungen. 
Ähnlich wie in Amerika hat sich auch in England ein besonderes Electric Vehicle 
Committee gebildet, das sich eingehend mit der Frage beschäftigt, wie es mög- 
lich sei, die Einführung des Elektromobils im Lande durch mancherlei Verein- 
heitlichung und Verbesserungen zu fördern. Für die Einrichtung der Lade- 
stationen sind besondere Ratschläge und Normen erschienen. Einige Städte 
haben durch billigen Tarif, den sie insbesondere den Elektromobilen einräumten, 
ihre Einführung zu fördern gesucht. 

Mackenzie (EV 6/53/29) bespricht eingehend Vorteile wie Nachteile des 
Elektromobils und kommt zum Ergebnis, daß die Art der Fahrzeuge je nach dem 
Verwendungszweck ausgewählt werden muß, daß die el. Wagen in erster Linie 
für kurze Entfernungen, verhältnismäßig niedrige Geschwindigkeiten, häufiges 
Anhalten, d. h. also auch wieder vor allem für den Stadt- und Vorortverkehr 
den Vorzug verdienen. Die Schwierigkeiten, die bei der Ladung von Batterien 
entstehen, sind heute durch mancherlei besondere Ladeapparate überwunden, 
insbesondere haben auch die Gleichrichter gute Betriebsergebnisse zur Ladung 
von Elektromobilbatterien gezeitigt. — Über die Einführung von Elektromobilen 
in England berichtet Ayton (ERw 91/740). Daß das Elektromobil seit Beendi- 
gung des Krieges noch nicht in stärkerem Maße eingeführt ist, hat zwei Gründe : 
einmal die große Zahl der von der Regierung freigegebenen billigen Benzinauto- 
mobile und sodann den Mangel an geeigneten Ladeeinrichtungen. Daß die in 
England gebauten Elektromobile zu teuer sind, ist in der vorläufig noch nicht 
sehr hohen Nachfrage begründet; doch muß berücksichtigt werden, daß die 
nutzbare Lebensdauer eines el. Wagens mindestens doppelt so groß ist als die 
eines Benzinwagens, und daß die Betriebskosten unter gleichen Bedingungen 
nennenswert geringer sind. Es ist zu hoffen, daß die Leiter von EWen durch 
besonders günstige Tarife und geeignete Ladeeinrichtungen bei der Einführung 
des el. Wagens helfen. Ayton erklärt aus eigener Erfahrung, daß der Vorteil, 
der für das EW durch Einführung von Elektromobilen entsteht, wohl wert ist, 
sich ernstlich für ihre Verbreitung zu bemühen. Wo öffentliche Ladestellen 
vorhanden sind, ist es erfahrungsgemäß gar nicht schwer, die Kundschaft von den 
Vorteilen der el. Wagen durch praktische Beispiele zu überzeugen und sich dadurch 
Abnehmer zu schaffen, die eine besonders günstige Belastung für das Werk dar- 
stellt. Es kann erwartet werden, daß die Verwendung von Elektromobilen schon 
in den nächsten Jahren einen ganz bedeutenden Aufschwung nehmen wird. 

Für Personenbeförderung hat das Elektromobil als Droschke in starkem 
Maße Verwendung gefunden. In Berlin laufen heute etwa 400 Droschken, deren 
Fahrbereich etwa 100 bis 120 km beträgt und die der Benzindroschke durch * 
Wirtschaftlichkeit und Sauberkeit des Betriebes überlegen sind. Zumeist werden 
die Batterien in großen Ladestationen mit Strom versehen. — Neuerdings werden 
Selbstfahrer sehr niedriger Bauart, besonders der Wagen von Slaby, der durch 
eine Reihe Patente geschützt ist (RGE 12/809) in Deutschland und in stärkerem 
Maße im Auslande verwendet. Die Besonderheit dieses Wagens ist, daß die 



Akkumulatoren vor dem Führer aufgestellt sind und seine Beine unter dem 
Batterieraum Platz finden, wodurch Raum gespart und gute Gewichtsverteilung 
erreicht wird (DRP 316569). 

Fabrik- und Gepäckkarren. Ihren Ausgangspunkt hat die Verwendung von 
kleinen Karren, die mit Akkumulatoren betrieben werden, vor einer Reihe von 
Jahren in den Vereinigten Staaten genommen. Durch den Krieg gehindert, 
ist die Entwicklung dieser Wagen in Deutschland zunächst einige Jahre zurück- 
geblieben, zeigt aber neuerdings einen starken und erfreulichen Aufschwung. 
Ausführliche Angaben über die in Deutschland von der AEG in großem Maße 
angefertigten und betriebenen Wagen hat Lucas (AEG 25) gegeben. Die Wagen 
werden durch zwei Hauptstrommotoren mit Vorgelege, die auf das Hinterrad 
arbeiten, betrieben und besitzen Fahrschalter mit vier Geschwindigkeiten für 
Vor- und Rückwärtsbewegung, Zwei- oder Vierradlenkung und eine Backen- 
bremse, die durch Fußtritt gekoppelt wird, und bei voller Last den Wagen auf 
1 m anhält. Das Eigengewicht beträgt etwa 1000 kg, die Nutzlast außer dem 
Führer etwa 1500 kg, die Geschwindigkeit 7 km/h, die Arbeitsleistung einer 
Ladung der 40zelHgen Batterie etwa 40 Nutzlast-tkm. Unter Berücksichtigung 
aller Abschreibungen, der Unterhaltungs- und Stromkosten sowie der Löhne ist 
der Transport mit den alten Handwagen rund 4 mal so teuer als mit Elektro- 
lastkarren. Die Karren werden in mannigfachster Art ausgeführt, als Schlepper 
mit einer Zugkraft von 170 kg, die zeitweilig auf 425 kg gesteigert werden kann, 
wobei eine Anhängelast von 2,5 bis 3,5 t auf schlechtem Steinpflaster, von 7 
bis 8 t auf gutem und auf Asphalt sogar von 16 t gezogen werden kann. Last- 
karren besonderer Art werden mit einer Plattform ausgerüstet, die sich um 
etwa 10 cm heben und senken läßt, so daß es möglich wird,beladene Gestelle mit 
Hilfe des Lastwagens aufzunehmen und abzusetzen (EJ 248). 

Über das gleiche Gebiet machte H. Beckmann (ZDI 77, 109) ausführ- 
liche Angaben unter Beifügung von Abbildungen und Zeichnungen. Lange 
Erfahrungen in den Vereinigten Staaten haben gezeigt, daß die el. Karre 4 oder 5 
der von Hand geführten Karren ersetzen kann; z. B. wären zur Bewältigung 
des Stückgutverkehrs auf dem großen Zentralbahnhof in New York, wo el. Last- 
karren seit 10 bis 12 Jahren benutzt werden, 200 von Hand gezogene Karren 
nötig, wo heute das Gepäck durch 40 Wagen glatter und besser besorgt wird. 
Dabei wurde die durchschnitthche Lebensdauer einer Batterie zu 27 Monaten 
ermittelt. Von den Instandhaltungskosten geht etwa ein Drittel auf den el., 
etwa ein Sechstel auf Instandhaltung der Batterie und der Rest auf kleine Aus- 
besserungen und auf den Stromverbrauch. 

Besonders eingehend sind in dem Sonderheft der GER (s. oben) die Last- 
karren und ihre Verwendung in den Vereinigten Staaten besprochen. Neben 
allgemeinen Gesichtspunkten, die auch hier wiedergegeben werden, sind von 
größerem Interesse einige Wagen, die für bestimmte Arbeitsaufgaben hergestellt 
werden und ihren Zweck in höchst bemerkenswerter Weise erfüllen. Ein Karren 
mit weit ausladender Plattform, die sich heben und senken läßt, dient dazu, 
Glühöfen zu beschicken; er schiebt mit seinem lang ausladenden Arm das Glüh- 
gut in den Ofen und kann es ihm in gleicher Weise wieder entnehmen. Ein anderer 
Karren dient für Glüh- und Schmelzbetrieb und ist mit zwei ganz kurzen, tief- 
liegenden Greifern ausgerüstet; er schiebt die Greifer unter den Gießtopf, hebt 
ihn an und fährt ihn dann in den zu ebener Erde liegenden Gießofen, noch während 
dieser in der Abkühlung begriffen ist. Für die Beschickung von acht Gießöfen 
wurden früher vier Mann gebraucht, die für Beladen und Entladen etwa 20 min 
aufwandten, während bei Verwendung von el. Karren ein Mann allein die gesamte 
Arbeit erledigt und zum Beladen und Entladen eines Ofens nur 2 bis 3 min braucht. 
Außerdem werden die Wärmeverluste sehr heruntergedrückt. Wieder ein anderer 
Wagen ist für die Beförderung von Druckpapierrollen mit besonderen Greifern 
versehen, ein dritter Wagen dient zur Beförderung von Tabakballen, die in großen 
walzenförmigen Behältern verpackt sind und durch den Lastkarren, der eine um 

7* 



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2 m hebbare Plattform besitzt, angehoben, befördert und bis ungefähr unter die 
Decke des Lagerraumes aufgestapelt werden können. 

Auch die Aufmerksamkeit der englischen Fachkreise richtet sich stark auf 
Herstellung und Verwendung dieser besonders geeigneten Fahrzeuge. Ein Auf- 
satz (EV 1/12) beschreibt die Verwendung solcher Lastkarren (Trucks) in den 
Docks, ein anderer in Fabriken und Warenhäusern. Eine Sonderkonstruktion 
für die Beförderung von Fässern wird beschrieben, eine andere im Märzheft in 
Abbildung und Zeichnung gegeben und über ihre Anwendung berichtet. Ein 
Wagen mit sehr niedrig liegender Plattform, die nur etwa 20 cm vom Boden ent- 
fernt ist, soll besonders das Beladen und Entladen erleichtern (April). Für den 
Transport von Kohlen und ähnlichen Gütern können Lastkarren auch als Kipp- 
wagen (Mai und September) gebaut und für andere Transportzwecke in der 
Fabrik auch mit einem Kran in mannigfacher Ausführung versehen werden 
(September). — Auch die Hansa-Lloyd-Werke stellen Elektro-Transport- 
karren her (EJ 247). — Die Firma Brown, Boveri&Gie. baut einen Akkumu- 
latorgleiswagen (ETZ 1009) für die Abfuhr und Anfuhr beladener Eisenbahn- 
wagen, der auch zur Betätigung der Drehscheiben herangezogen werden kann 
und ein Spill trägt, das durch eigenen Motor angetrieben wird. Zwei Gleichstrom- 
motoren von je 2,4 kW können das Fahrzeug über Schneckengetriebe mit einer 
Geschwindigkeit bis zu 8 km/h antreiben. Die Zugkraft beträgt bei einer Ge- 
schwindigkeit von 5 km/h 230 kg und ist hinreichend, einen bis zu 30 t beladenen 
Güterwagen zu verschieben. Die Batterie besteht aus 140 Zellen mit 156 A drei- 
stündig. Eine Ladung reicht für eine Fahrt von 7 km. Der Spillmotor ist ein 
Compoundmotor von 1,16 kW und besitzt eine Zugkraft am Spillumfang von 
220 kg, eine Seilgeschwindigkeit von 1 km/h. 

Schienenfahrzeuge. In der englischen Vereinigung der Zivilingenieure be- 
spricht James Dalziel (HelF 82) die Erfahrungen, die auf der Midland Railway 
mit einer Akkumulatorlokomotive gemacht wurden, die im Verschiebedienst 
Verwendung fand. Das Eigengewicht betrug 17350 kg, die Zugleistung 6400 t, 
das entspricht acht beladenen Wagen bei einer Geschwindigkeit von 11,2 km/h. 
Die Antriebsmotoren haben eine Einzelleistung von 16 kW. Die Akkumulatoren- 
batterie besteht aus 108 Zellen mit einer Kapazität von 300 Ah zehnstündig. 
Der Stromverbrauch stellt sich durchschnittlich auf 60 W/tkm. 

In Bauart und Wirksamkeit der Akkumulatorentriebwagen ist nach H . Beck- 
mann (ZDI 77, 109) in neuerer Zeit eine Verbesserung dadurch erzielt worden, 
daß die Batterie nicht mehr vor und hinter dem Führerstand auf den Trieb- 
wagen selbst ihren Platz hat ; sie wird vielmehr in einem Tender dem Triebwagen- 
zug angehängt, kann aber auch vor dem Triebwagenzuge laufen. Es bestand die 
Absicht, auch größere Strecken mit solchen Akkumulatorentenderwagen zu 
betreiben, wobei dann etwa in einer Entfernung von 100 km die Batterie regel- 
mäßig ausgewechselt werden müßte. Die Kohlenersparnis des Triebwagens ist 
recht beträchtlich. Zur Erzeugung der für einen Triebwagen nötigen Energie 
werden nur zwei Drittel der Kohle verbraucht, die ein Dampfzug bei gleicher 
Größe und Transportleistung verzehrt, wenn mit einer jährlichen Fahrtleistung 
von 30 km und einem Kohlenverbrauch von 9 kg/km gerechnet wird. Bei den 
177 Triebwagen, die auf deutschen Bahnen insgesamt laufen, ist mit einer jähr- 
lichen Esparnis von 16000 t an Kohle zu rechnen, wobei es weiter noch einen volks- 
wirtschaftlicher! Vorzug der Triebwagen darstellt, daß der Strom für die Batterie 
vielfach von Überlandwerken, für deren Speisung minderwertige Kohle oder 
Wasserkraft dienen kann, gehefert wird. Die besonderen Vorzüge des Akkumu- 
latorentriebwagens liegen vor allem in Sauberkeit und Zuverlässigkeit des Betrie- 
bes, in der Ersparung des zweiten Manns und dem Wegfall des besonderen Vor- 
bereitungs- und Abschlußdienstes. Insbesondere hat Wittfeld immer erneut 
auf die großen Vorzüge der Triebwagen hingewiesen und vor allem betont, daß 
auch bei langen, an sich geeigneten Fahrtstrecken unter Umständen sehr be- 
trächtlich an Geld und Kohle dem Dampfbetrieb gegenüber gespart werden 
kann, wenn auch auf derartig ausgedehnten Strecken Triebwagen benutzt werden. 



— 101 — 



In Österreich läuft ein Tendertriebwagenzug (Meixner , EuM 373), bestehend 
aus fünf Wagen, der zwei Gleichstrom-Hauptstrommotoren mit Wendepolen 
besitzt. Der Zug verfügt bei vier angetriebenen Achsen über 140 kW Stunden- 
leistung oder 100 kW bei 1% Stundenleistung; seine größte Fahrgeschwindigkeit 
ist auf 50 km/h bemessen. Die Batterie wiegt 20 t und besteht aus 280 Zellen 
VI OJ 100 von 324 Ah der Accumulatoren-Fabrik-AG. Mit diesem Tender- 
Triebwagenzug sind auf der Strecke Hallein Salzburg (17,8 km) und Salzburg- 
Golling (28,8 km) im März 1921 ausführliche Versuche vorgenommen worden. 
Die mittlere Fahrgeschwindigkeit betrug dabei 29 km/h bei einem mittleren 
Zuggewicht von 102 t. Der Verbrauch wurde im Mittel zu 23,5 Wh/tkm be- 
stimmt. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf 67 Mill. K, während 
sie bei Verwendung von Dampflokomotiven 77,7 Mill. K betragen hätten. 

Akkumulatorenlokomotiven, über die ausführlich H. Beckmann (ZDI 109) 
Angaben mit Zeichnungen und Abbildungen macht, haben besonders den Vorteil, 
daß bei ihnen Rauchentwicklung, Funkenwurf und Feuersgefahr entfällt, ferner 
daß sie auch Räume befahren können, bei denen die Anbringung von Zuleitungs- 
drähten für Oberleitungsfahrzeuge hinderlich sein würde. Sie haben deshalb 
ihren Platz vor allem da, wo ausgedehnte Weichenanlagen vorhanden sind oder 
wo der el. Betrieb verhältnismäßig dünn ist. Akkumulatorenlokomotiven können 
auch jedes Werkstattgleis ohne Störung benutzen. Große Ersparnisse gegen- 
über der Dampflokomotive treten vor allem dadurch ein, daß Standverluste 
entfallen, so daß damit gerechnet werden kann, daß die Akkumulatorenlokomo- 
tive nur etwa die Hälfte an Kohle wie die Dampflokomotive gebraucht. Die 
Ladung der Batterie erfolgt in der Regel während der Nacht oder während der 
Betriebspausen. Soll aber die Lokomotive dauernd Tag und Nacht in Betrieb 
sein, so ist es nötig, sie nach Art der Grubenlokomotiven mit abrollbarer Batterie 
zu bauen. Abgesehen von den größeren Lokomotiven werden auch noch Sonder- 
fahrzeuge in Gestalt von Plattformwagen für eine Tragkraft von 1 bis 10 t und eine 
Geschwindigkeit von etwa 6 km/h gebaut. 

Elektrische Boote. Besondere Fortschritte auf diesem Gebiete sind nicht zu 
verzeichnen, nachdem für Deutschland die Lieferung von Akkumulatoren für 
Unterseebootsbatterien nicht mehr in Frage kommt (ZDI 109). Indessen haben 
sich in einigen andern Fällen Akkumulatorenfährboote gut bewährt. Berichtet 
wurde von H. Beckmann (ZDI 109) über die el. Boote auf dem Königssee in 
Bayern, sowie darüber, daß ein kleiner el. Aushilfsmotor, der sog. »Gelapmotor«, 
der von den SSW hergestellt wird, sich weiter gut im praktischen Betriebe be- 
währte. 



Elektrischer Schiffsantrieb. 

Von Dipl.-Ing. Eugen Vandewart. 

Einerseits die wirtschaftlichen Umstände, andererseits die Beschlüsse der 
Washingtoner Konferenz haben in den meisten Staaten eine Verlangsamung 
des Tempos im Handelsschiff- bzw. Kriegsschiffbau bewirkt. Diese Tatsache 
hat naturgemäß auch die Anwendung el. Kraftübertragung für Schiffsantrieb, 
womit vor einigen Jahren mit sehr großem Eifer begonnen wurde, gehemmt. 

Kriegsmarine. Neue Berichte von Bedeutung sind über die amerikanischen 
Kriegsschiffe mit turboelektrischem Antrieb nicht erschienen ; die fertigen Anlagen 
scheinen sich bewährt zu haben (SB 23/1221). Beschreibung der Tennessee- 
anlagen s. SB 23/439, 476 und J.Am. Soc.Nav.Eng. 171. VonU. S. S. »Maryland« 
wird berichtet (GER 648): Die Entfernung von Rio de Janeiro nach New York 
von 8850 km wurde in 10% Tagen bei zum Teil sehr ungünstigem Wetter ohne 
Havarie zurückgelegt. — Die enghsche Marine steht der Einführung el. Propeller- 
antriebes für die großen Schiffe ihrer Flotte auch weiterhin skeptisch gegen- 
über. — Im Unterseebootsbau wird für Unterwasserfahrt nahezu ausschheßlich 



— 102 — 



el. Propellerantrieb verwendet, wobei die Kraftquelle meist aus Akkumulatoren 
bestehen, daneben möglicherw^eise auch Natronkessel. — Das von der Neder- 
landsche Scheepsbouw-Maatschappy für die niederländische Marine gebaute 
U-Boots-Mutterschiff »Pelikaan« hat el. Schraubenantrieb erhalten. Als 
Primärmaschinen sind 2 Dieselmotoren von 500 kW vorgesehen; die el. Über- 
tragung zu den 2 Schrauben ist mit Gleichstrom von 390 V ausgeführt (SB 24/177). 

Handelsmarine. Für die Wahl unter den möglichen Antriebsarten sind der 
Zweck des Schiffes, die gewünschte Geschwindigkeit, die Art der Ladung, die 
Fahrtstrecke sowie die wirtschaftlichen Umstände von bedeutendem Einfluß. 
Für die neueren Handelsschiffe kommen hauptsächlich Dieselmotoren als 
Kraftmaschinen in Frage; bei direktem Antrieb ergeben sich für Motorschiffe 
folgende Nachteile: Hohes Gewicht der Maschinenanlagen, die Unannehmlichkeit 
der erforderlichen Regulier- und Umsteuervorrichtungen, und bei großen Schiffen 
die Schwierigkeit der Unterbringung der Leistung in einer bzw. in wenigen 
Maschinen. Bei Dampfturbinenschiffen ohne el. Übertragung sind als On- 
annehmlichkeiten das Getriebe und die Rückwärtsturbine mit in Kauf zu nehmen ; 
bei der Verwendung von Zahnradgetrieben haben sich aber nach neueren Be- 
richten mehrfach nachteilige Wirkungen ergeben: Vibration, starkes Geräusch, 
Abnutzung (SB 24/34 —ERw91/171, 397 — Engineer 135/21 — Werft-Reederei- 
Hafen 348). 

Die Verwendung el. Überträgung für Propellerantrieb bringt folgende Vor- 
teile: Verbesserung der Manövrierfähigkeit, Vergrößerung des Frachtraumes 
infolge Fortfalls der langen Wellenleitung, bei Dieselmotorschiffen außerdem starke 
Verminderung des Gewichtes der Maschinenanlage und Fortfall der Umsteuer- 
vorrichtung, bei Turbinenschiffen Fortfall von Getriebe und Rückwärtsturbine. 
Bei Wahl der Stromart und Schaltung sind in jedem einzelnen Fall die vor- 
liegenden Umstände zu berücksichtigen; im allgemeinen ist für große Leistung 
Drehstrom zu empfehlen, für kleinere Leistung bis zu einigen Tausend kW Gleich- 
strom. 

SB 23/439, 476 enthält einen eingehenden Vergleich der verschiedenen 
el. Schraubenantriebe. Yves le Gallon (RGE 11/535) bespricht ausführlich 
den Unterschied zwischen den drei Anordnungen: direkter Dieselantrieb, Diesel- 
antrieb über Getriebe, Diesel-el. Antrieb. Marcel de Coninck (RGE 11/641) 
wendet sich gegen die Behauptung, daß die el. Übersetzung eine nennenswerte 
Erhöhung des Brennstoffverbrauchs (behauptet waren von le Gallon etwa 20%) 
gegenüber Dieselmotorschiffen mit Getriebe zur Folge habe, des weiteren dagegen, 
daß die Anlage komplizierter würde. Henry M. Hobart (ERw 91/745) be- 
spricht die Entwicklung des el. Schraubenantriebes; er empfiehlt, bei Diesel-el. 
Antrieb mit großen Leistungen, für die Drehstromgeneratoren und -motoren 
zur Verminderung der Verluste eine möglichst niedrige Frequenz zu wählen, 
bei Induktionsmotoren ergibt dies zugleich eine Verbesserung des Leistungs- 
faktors ; für turboel. Antrieb schlägt Hobart die Verwendung von Mehrphasen- 
generatoren und Gleichstrommotoren in Verbindung mit Gleichrichtern zwischen 
den Generatoren und Motoren, gleichfalls zur Verbesserung des Wirkungsgrades, 
vor. 

J. L. Booth (GER 301) beschreibt, wie vorzüghch sich die turboel. be- 
triebenen Handelsschiffe Eclipse und Invincible auf den bisherigen Reisen be- 
währt haben und betont die außerordentliche Zuverlässigkeit und Schnelligkeit, 
mit der sich el. getriebene Schiffe steuern lassen. 

Über das von der New Yorker Shipbuilding Corporation für die japa- 
nische Marine für Öltransport gebaute Hilfsschiff Kamoi (20000 t) sind mehrere 
Veröffentlichungen erschienen (SB 24/113 — GER 650, 755); die Berichte der 
GEC, die den el. Teil gebaut hat, enthalten eine eingehende Beschreibung der 
Maschinen- und der Schaltanlagen. Ein von einer Gurtisturbine zu 6000 kW 
angetriebener Drehstromgenerator von 2300 V, 2400 U/min, 40 Per/s speist 
die zwei je auf einer Propellerwelle befindlichen Synchronmotoren von 120 U/min. 
Für Erregung und für Hilfszwecke sind zwei Gleichstromturbosätze für 500 kW, 



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110/120 V, vorhanden; mit einem davon ist ein Drehstromgenerator für 625 kW 
bei 18,3 Per/s gekuppelt, der die Schraubenwellen bis zu 55 U/min antreiben 
kann und außerdem als Reserve für den Turbosatz von 6000 kW dient. Die 
Steuerung der Propellermotoren erfolgt mittels Meisterwalze und el. betätigter 
Schalter; die Schalter können auch von Hand betätigt werden. Alle Manöver 
können einwandfrei und sehr schnell ausgeführt werden; die japanische Marine 
war mit den aus den Abnahmefahrten gewonnenen Resultaten außerordentlich 
zufrieden. — Das von Workmann Clark & Co., Ltd., Belfast, für Fruchttrans- 
port gebaute Frachtschiff San Benito mit turboel. Propellerantrieb hat sich 
auch weiterhin vorzügUch bewährt (ZDI 1087 — Eng 116/749 — ERw 91/171 
— Engineer 135/20). Es sind daher von der United Fruit Co. , Boston, bei der 
British Thomson-Houston Co., Ltd., die Ausrüstungen für el. Propeller- 
antrieb für drei weitere ähnliche Schiffe bestellt worden, die je vier querschiff s 
nebeneinander aufzustellende Dieseldynamos für 550 kW erhalten sollen (Werft- 
Reederei-Hafen 573). — Sieben doppelseitig angetriebene Fährboote von 67 m 
Länge mit el. Propellerantrieb sind in Amerika in Bau genommen worden (Marine- 
Engineering and Shipping Age 626 — GER 1923/7 — SB 23/1146). Zwei dieser 
Boote haben dieselel. Antrieb; dabei arbeiten zwei Gleichstromgeneratoren 
von je 250 V, die von je einem Werkspoormotor von 370 kW angetrieben werden, 
auf einen der beiden Propellermotoren für 550 kW, 500 V. Zwei Boote haben 
primär einen Gleichstromturbosatz von 1200 kW, wobei ein Getriebe die Dreh- 
zahl für den Generator von 3600 auf 900 vermindert, die weiteren drei Boote 
haben einen Drehstromturbosatz von 1600 kW; im letzteren Falle kommen zwei 
Induktionsmotoren mit Polumschaltbarkeit 36/52 zur Verwendung. — Über 
Akkumulatorentourenboote für Geschwindigkeiten bis zu 15 km/h schreibt die 
RGE 11/173 D. In dieser Mitteilung wird auch über den »Gelap «-Elektromotor 
der Ges. für el. Apparate, Berlin-Marienfelde, berichtet; dies ist ein sehr 
handlicher, betriebssicherer und fast ganz geräuschloser, el. Außenbordmotor 
für Ruder-, Paddel- und kleine Segelboote, der seinen Strom aus einer kleinen 
tragbaren Akkumulatorenbatterie erhält. — William T. Donnelly (GER 397) 
befürwortet den Bau el. Schiffszüge, deren Führerboot eine el. Zentrale erhält 
und mittels Verbindungskabels weitere Boote speist, die nur mit Elektromotoren 
ausgerüstet sind. 



Hebezeuge, Transport- und Verlade- Vorrichtungen. 

Von Oberingenieur Christian Ritz. 

Fördermaschinen. Förster (EJ 189) behandelt die Hauptschachtförder- 
maschinen mit unmittelbarem Drehstromantrieb nach der Seite des Betriebs- 
ausgleich der Belastungsstöße, Eigenart der Motoren, Regelung der Geschwindig- 
keit, Riemen, Zurückübersetzung, Pufferung durch Luftmaschine. — RGE 11/197 D 
berichtet über ein Schwungradaggregat für eine Fördermaschine mit einer Stunden- 
leistung von 267 t, 675 m Teufe und 59 Fahrten i. d. h. Der Förderkorb wiegt 
5,75 t. Die Trommeln sind zylindrisch mit 4,9 m Durchm und machen 86 U/min. 
Damit gekuppelt zwei Motoren zu 1140 kW Dauerleistung. Die Motoren werden 
von einem Schwungradumformer gespeist, welcher 493 U/min macht und ein 
Schwungrad von 27 t Gewicht hat. — Der Antriebsmotor el. Schachtförder- 
maschinen mit Seilausgleich ist als Auszug aus der Doktorschrift von Georg 
Treffler (ETZ 591) behandelt. — Broughton (Ein 88/6) beschreibt el. Aufzugs- 
und Fördermotoren, welche durch doppelte Schrauben- und Keilräder angetrieben 
sind. Die Festigkeit und der Wirkungsgrad werden eingehend behandelt, um 
den Besteller in den Stand zu setzen, Konstruktionen und Vorschläge des Liefe- 
ranten nachzuprüfen. — Raeburn (Ein 86/38) beschreibt eine normalisierte 
Förderanlage für Kohlenzechen, und zwar angetrieben durch direkt gesteuerte 
Wechselstrom- oder Drehstrommotoren, und wiederum Steuerungen mit Wider- 
ständen, die entweder aus einem Flüssigkeitswiderstand oder aus einem Metall- 



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widerstand mit Schützensteuerungen bestehen können. Die Motorleistung ist etwa 
70 bis 110 kW mit 930 U/min und 500 V. Für die Motoren ist 2,5faches An- 
zugsmoment zugrunde gelegt. — Die Leonard-Fördermaschinen der SSW 
werden (ETZ 1168) beschrieben; sie bieten Neuerungen auf dem Gebiete der 
Fördermaschinenantriebe. — ^^Jn den BBC 74 finden wir die Beschreibung direkt 
betriebener Fördermaschinen mit Gleichstromsteuerdynamo. Nutzlast 5200/ 
6000 kg, Fördergeschwindigkeit 16 m/s. Die Energie wird von einem Turbinen- 
aggregat gesteuert, welches die Steuerdynamo und einen Drehstromgenerator, 
letzteren für 5000 kW, antreibt. Die Leistung der Anlaßmaschine beträgt 
1000 kW. Schwungradausgleich ist nicht vorhanden. Der Dampfverbrauch ist 
bei dieser Anordnung 15% geringer als bei Anwendung eines Schwungradumfor- 
mers. — Die in der Anlage auf der Groesfaen- Grube der Rhymney-Eisen-Comp. 
aufgestellten Fördermaschinen (ERw 90/760), welche von Fullerton, Hod- 
gart & Barclay, Ltd., gebaut wurden, haben eine Leistung von 250 bis 300 t 
Kohle/h von einer Tiefe von 1860 Fuß ; 5 bis 6 t werden von einer Winde in 72 s 
gefördert. Es werden zylindrisch-konische Trommeln verwendet. Gesamtgewicht, 
ohne Antriebsmotor: 120 t, Trommelwelle allein 15 t. Die Antriebsmotoren sind 
gewickelt für 3000/3300 V, 50 Per/s, dreiphasig und geliefert von der British 
Thomson- Houston Co., Ltd., in Rugby. Sie haben eine dauernde Mittel- 
leistung von 1200 kW, stoßweise bis 2600 kW bei 250 U/min. Die Steuerungs- 
und die Schaltapparate werden näher beschrieben. — W. H.Whitton (EWd 
80/1325) rollt vor allem die Kostenfrage der verschiedenen Antriebsarten, wie 
Dampf, hydrauhsch und elektrisch auf und zeigt, daß durch Überleitung der 
verschiedenen Antriebe in rein el. Antrieb große Ersparnisse erzielt werden können. 
— Die Abhängigkeit der Winkelgeschwindigkeit des Aggregates einer el. Förder- 
maschine mit Einankerumformer in der Schaltung nach Leonard- ligner von der 
Zeit untersucht G. Hacault (RGE 10/813); er stellt sich die Aufgabe, die ver- 
schiedenen Gesetze f ür a> = f {t) mathematisch auszudrücken mit Rücksicht auf 
die Veränderlichkeit der Winkelgeschwindigkeit des Aggregates während eines 
Förderspieles. Der praktische Wert dieser Betrachtung soll sein, daß man prüfen 
kann, ob der Abfall der Winkelgeschwindigkeit nicht die zulässige Grenze über- 
steigt, die mit Rücksicht auf das Trägheitsmoment des Schwungrades von vorn- 
herein festgesetzt wurde. Außerdem werden die allgemeinen Bedingungen zu- 
sammengestellt, die für eine Betrachtung des Gesetzes w =i {t) Gültigkeit 
haben, wenn man die verschiedenen Phasen des Förderdiagrammes bestimmen will. 

Krane und Entladevorrichtiingen. Kininmonth (Ein 87/815) bringt in 
einer sehr interessanten Abhandlung zukunftsreiche Transportvorrichtungen 
für Klarkohle, Getreide und ähnliches. Die Krane sind in der Bauart der Stiel- 
greifer vorgesehen, ferner die gleichen Krane teleskopartig und außerdem noch 
mit einer Baggervorrichtung; letztere besorgt mit einer Eimerkette den Material- 
transport durch den Greiferstiel und Ausleger. Nach dem Vorschlag brauchen 
die großen Massen des Greifers und des Kranes nicht bewegt zu werden. Für 
klarkörniges Material wird die pneumatische Förderung mit Schlauchtransport 
über Kohlenplatzbrücken empfohlen. — Der Greiferkran für Erztransport 
der Han-Yeh-Ping- Gesellschaft ist nach H. J. Smith (Ein 86/14) besonders 
günstig in seiner Wirtschaftlichkeit trotz der billigen einheimischen Arbeitskräfte, 
weil der Wasserstand des Jangtsekiang große Unterschiede aufweist und bei 
tiefem Wasserstand der Handtransport wegen der hohen Ufer unmöglich ist. — 
Bulkeley (Ein 87/819) beschreibt verschiedene Möglichkeiten el. betriebener 
Vorrichtungen zur Bewegung von Eisenbahn-Frachtgütern und vergleicht 
die Anpassungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Transportes mit Laufkran, 
Elektrokarren und Elektrohängebahn. Insbesondere schildert er eine Transport- 
anlage für Brennstoff aus Holz und ähnlichem Abfall in der Eisenbahn, Licht- 
und Kraftgesellschaft in Portland (Ver. Staaten), bestehend aus einem fahr- 
baren Conveyer, und eine Stapelplatzförderung, welche ganz eigenartig und sehr 
einfach mit einem Transportband und einem Querrechen durchgebildet ist. — 
Lee (EWd 79/233) entwickelt ein Arbeitsdiagramm und daraus sich ergebende 



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Nutzanwendungen für Hebezeuge, Pumpen und Transportanlagen. — Perle- 
witz (ETZ 850) zeigt neues Fahrleitungsmaterial, bestehend aus Eisenschiene 
mit kupferarmiertem Kopf in Vale- Schiene und dazu passende Schleif schuhe. — 
Ritz (SZ 1921/476) beschreibt eine Drehstrom- Senkbremsschaltung mit zwei 
starr gekuppelten Asynchronmotoren, wo beim Senken der eine Motor im Hub- 
sinne geschaltet ist. Es wird eine Regulierung erreicht, welche in ihrer Wirkung 
den besten Gleichstrom- Senkbremsschaltungen gleichkommt. — Eine Methode 
zur Berechnung der resultierenden zuzuführenden Leistung von Einzelaggregaten 
und Bestimmung der Temperatur wird von J.A.Jackson (GER 171) ent- 
wickelt. Gegeben sind eine Anzahl Motoren, die zu gewisser Zeit arbeiten und aus- 
setzen. Welches wird der Betrag der benötigten Kraft sein ? wie muß die el. 
Ausrüstung bemessen werden, um den Erwärmungsverhältnissen Rechnung zu 
tragen ? Um diese Probleme zu ergründen, hat man sich gewöhnlich vorerst an 
nahekommende entsprechende Erfahrungswerte gehalten und dann seine Zu- 
flucht zur Wahrscheinlichkeitsrechnung genommen. Jackson behandelt nun 
eingehend eine mathematische Methode, die auf der Wahrscheinlichkeitstheorie 
beruht und die eine eingehende Zergliederung aller anwendbaren Daten ver- 
schafft, die notwendig ist, um eine tatsächlich wissenschaftliche Auswahl für die 
el. Ausrüstung zu treffen. — Den el. Antrieb der Schiffsladewinden bespricht 
J. Bahl (JB Schiffsbautechn. Ges. 1921/91). Er beweist, daß der Compound- 
motor mit selbsttätigem Anlasser und Feldschwächer in Abhängigkeit vom 
Strom die beste Wirtschaftlichkeit ergibt. — Eine Kohlenverladeanlage (BÖ 17) 
besteht aus zwei nebeneinander laufenden Kranbrücken, bei denen, genau 
nebeneinander gestellt, die Stoßstelle von der Greiferkatze überfahren werden 
kann. — Die Krane zu 80 1 für die Lokomotivwerkstätte der Schweizer 
Bundesbahnen zeigt BÖ 49 ; die Anordnung besteht aus zwei gemeinsam arbeiten- 
den Kranen mit je zwei Katzen. Für die Steuerung wird Leonardschaltung 
benutzt. Gleiche Geschwindigkeit wird durch Parallelschalten der Motoren er- 
zielt. Ob gemeinsame Steuerung aller 4 Katzen vorgesehen ist, läßt Beschreibung 
und Abbildung nicht erkennen. Ähnliche Lokomotivhebekrane mit Leonard- 
schaltung sind in SBZ 78/254 beschrieben. Auch hier ist über die Abhängigkeits- 
schaltung zwischen den Motoren nichts gesagt und nur auf die Zeitschrift Genie 
Civil vom 1. Oktober 1921 verwiesen. — Castner (MEW 347) faßt die wichtig- 
sten Gesichtspunkte für die Verwendung der Elektrizität im Nahantrieb, el. An- 
trieb von Schleusen, Brücke, Wehranlagen zusammen. Auch wird die Treidel- 
lokomotive erwähnt und ein Uferentlader als Greiferkran beschrieben. — H. P. 
Reed ( JAI 57, 152) behandelt die Anwendung der el. Triebkraft bei Aufzügen für 
Reisende und Frachten. — Die Auswahl des el. Zubehörs zu Kranen ist der 
Gegenstand eines Aufsatzes von Mc Lain (JAI 249). — Die Regulierschalter 
der el. Krane behandelt Schnabel (JAI 313) die sonstigen el. Hilfsapparate 
Eastwood (JAI 319). — Krananlagen in Schiffsdocks beschreiben Pearce 
(Ein 86/17. Royal Albert Docks) und Campbell (Ein 86/24, Tilbury Docks). 

Hängebahnen. Die el. Telpher anlagen zur Beförderung von Koks und Kohle 
in den Gaswerken von Plymouth bespricht Blyth (Ein 87/829). Er weist auf die 
Vorzüge des el. Betriebes hin, welche in leichter Überwachung, großer Wirt- 
schaftlichkeit, gesteigerter Ausbeute und Verringerung der Arbeitskräfte be- 
stehen und vergleicht den el. Antrieb mit den von vielen Gaswerken noch bevor- 
zugten hydraulischen, pneumatischen und von Hand betätigten Maschinen zur 
Reinhaltung der Retorten und zum Ausdrücken des Kokses. — Die Elektro- 
hängebahnanlage für die Acieries dTmphy (BÖ 13) steht in Verbindung mit 
einer Seilbahn. Die Blockierung arbeitet mechanisch-elektrisch. An jedem 
Blockschalter befinden sich zwei Anschlaghebel, von denen der erstbetätigte den 
rückwärts liegenden Schalter entblockt, während der zweitbetätigte Hebel die eben 
durchfahrene Strecke blockiert. Wenn im Moment der Blockschalterbetätigung 
die Spannung wegbleibt und der Wagen den Blockschalter im Schwung überfährt, ist 
die Blockierung in Unordnung gebracht. — Fernsteuerung und Blockierung bei 
Elektrohängebahnen behandeln Aufsätze in SuE 940 und von K. Trott (E J 209). 



— . 106 — 



Elektro-Flaschenzüge. Der el. Flaschenzug einfachster Bauart der Electric 
Tool and Hoist Works nach Wilton und Kramer wird in Ein 87/835 beschrieben. 

— In HelF 79 finden wir einen Flaschenzug, bei dem die Kettengheder als 
Schrauben ausgebildet sind. Es wird ein sehr schnellaufender Motor verwendet, 
und trotzdem ist nur ein Zahnradvorgelege erforderlich, weil die weitere Über- 
setzung von dem großen Zahnrad als Mutter auf die Schraubenkette wirkt. — 
Der Demag-Flaschenzug (EKB 32) für kleine Lasten w^eist sehr gedrängte 
Form auf. 

Wagenkipper. Rousham (Ein 87/822) beschreibt verschiedene Wagen- 
kipperkonstruktionen und die mit Kippern erzielten und erzielbaren Leistungen. 

— Wintermeyer (EA 393, 401, 407) schildert den el. betriebenen Wagenkipper. 

Spille. Ein neues Anwendungsgebiet des el. betriebenen Spills (SuE 1207) 
findet sich in der Gießerei für den Transport der mit Kernen oder Formen be- 
ladenen Wagen in und aus den Trockenkammern. — Wintermeyer (HelF 219) 
gibt eine Übersicht über den Stand des el. Antriebes der Transportmaschinen 
(Krane und Spille) für Eisenbahnfahrzeuge, besonders in Reparaturwerkstätten. 

— Benedict (EKB 197) bespricht die Verwendung des el. Spills für den Eisenr 
bahnverschiebedienst und beschreibt eine Bauart der Demag. 

Bagger. Für Salzbergwerke werden besonders konstruierte Portalbagger 
für 105 m^h bei 80 1 Eimerinhalt und mit Salzstaubabsaugung empfohlen 
(EKB 5). — Der el. betriebene Eimerbagger ist in BBC 232 und 252 eingehend 
beschrieben und mit Schaltbildern die Steuerung erläutert. 

Aufzüge. Reed beschreibt in JAT 57 Aüfzugsanlagen, bei denen nicht, wie 
in Deutschland allgemein üblich, die Seile auf Trommeln aufgewickelt und die 
Trommeln angetrieben werden, sondern der Antrieb erfolgt an der Seilscheibe 
mit V-förmiger Rille. Das Seil wird zur Erhöhung der Reibung eingeklemmt. 
Diese Anordnung hat sich in Amerika mit den vielen Hochhäusern und daher 
anderen Bedingungen wie hier für die Aufzüge schon weit entwickelt. Mehr- 
fache Seil umschlingung von der Treibscheibe auf eine Leerscheibe zur Vergröße- 
rung des Umschlingungswinkels hat sich wegen der auftretenden Seilspannungen 
nicht bewährt. Man wendet deshalb Vielfachaufhängung der Kabine und mehrere 
Seile (6 und mehr) an, um die Reibung in den F- Rillen zu erhöhen. — Der Seil- 
verschleiß ist nicht unbedeutend, wird aber in Kauf genommen. Die Treibscheiben 
werden zum Teil direkt mit langsam laufenden Motoren bis herab zu 50 Umdr/min 
angetrieben. 



Antrieb von Fabriken, Arbeitsmaschinen, Pumpen, Ventilatoren usw., 

Elektrowerkzeuge. 

Von Oberingenieur Dr. Wilhelm Stiel. 

Hütten- und Walzwerke. Die Wirtschaftlichkeit des el. Betriebes in Stahl- 
werken behandelt Gerhardt (Bethlehem Steel Co.) (EWd 79/28) vom Stand- 
punkt der amerikanischen Praxis aus. Im letzten Jahre sind in Amerika 38 große 
el. Walzwerkantriebe gebaut worden, davon acht für das Ausland, Gesamt- 
leistung 36000 kW, Einzelleistungen von 4600 bis 220 kW. Drei Umkehrstraßen- 
Dampfantriebe wurden durch el. Umkehrantriebe ersetzt. Die Frage: 60 oder 
25 Per/s hat für die amerikanischen Walzwerke besondere Bedeutung, da die 
eigenen Kraftwerke meist mit 25 Per/s, die öffentlichen Kraftwerke dagegen 
meist mit 60 Per/s betrieben werden. Die höhere Frequenz scheint neuerdings 
auch für Walzwerke das Übergewicht zu gewinnen, obwohl die niedrigere Frequenz 
für die Walzwerksmotoren günstiger erscheint. Die Verbindung wird vielfach 
durch große Frequenzumformer hergestellt: Bisher ausgeführte Höchstleistung 
solcher Umformer etwa 7000 kVA. Für die Umformungsanlagen wird neuer-^ 
dings oft der bedienungslose Betrieb mit Fernsteuerung gewählt. — Den Einfluß 



— . 107 — 



der Ausführungsform el. Unikehrwalzenstraßenantriebe auf die Erzeugungs- 
nienge untersucht im Anschluß an einen Aufsatz in der GER ein Aufsatz in 
der ETZ 256 und befürwortet die Ausführung der Walzmotoren mit reiner Neben- 
schlußwicklung und möglichst großen Höchstdrehraomenten als für die Erzielung 
einer Höchsterzeugungsmenge günstig. — Über drei neue Walzwerksantriebe in 
den Hecla- Stahlwerken (Hadfield) gibt ERw 91/833 einige Daten: Umkehr- 
straße mit Leonardmotor für 2350/8550 kW, 60 bis 120 U/min und zwei durch- 
laufende Schwungradstraßen mit Motoren für 300/600 kW, 150/250 U/min 
bzw. 370/740 kW, 75/150 U/min. 

Interesse bietet ein von der »Almänna Svenska<< 1920 für das Avesta- 
Eisenwerk ausgeführter Walzwerksantrieb (ETZ 124) mit Schlupf- Schnellregelung 
insofern, als hier der Asynchronmotor von 600 kW mittels Seilschwungrades 
mit einer Wasserturbine für 370 kW (ohne Regelung) parallel arbeitet, so daß 
die verfügbare Wasserenergie selbsttätig restlos ausgenutzt wird. — Evers 
(AEG 160) gibt Daten einer großen Reversier -Walzwerksausrüstung der AEG, 
welche in mehreren Exemplaren nach England und Frankreich geliefert wurde: 
Anzugsleistung 11300 kW, entsprechend Anzugsmoment 220 tm, Drehzahl 
65/170 U/min. — - Die el. Einrichtungen des neuen Drahtwalzwerkes der SSW 
sind in ETZ 189 beschrieben: Vorstraße 500 kW, ^ = 125 U/min, Schwung- 
rad 25 t; Mittelstraße 550 kW, n = 420 U/min, Schwungsrad 4t; Fertigstraße 
440 kW, n = 480 U/min ohne Schwungrad ; sämtlich Asynchronmotoren mit 
Phasenschieber und verlustloser Schlupfregelung. — Über Konstruktions- und 
Leistungsversuche an einem el. betriebenen Konvertergebläse des Peiner Walz- 
werks berichtet H artig (SuE 1117): Die Leistung des feldregelbaren Gleich- 
strom-Antriebsmotors beträgt 1472 kW bei ?z = 40 Ü/min dauernd und 2208 kW 
vorübergehend bei 95 U/min, 7/ = 94%. — Die Firma Thyssen hat bei ihren 
Rollgangmotoren die Vergrößerung des für diese Motoren wesentlichen Ver- 
hältnisses der Motorleistung zum Schw^ungmoment durch eine neuartige Kühl- 
anordnung mit Luftdurchzug erreicht (HelE 403). — Die allgemeinen Gesichts- 
punkte für die Größenwahl und Ausführung von Rollgangmotoren behandelt 
ein ausführlicher Aufsatz von Umansky (GER 611, 699) und erläutert die 
Berechnung durch ein vollständig durchgeführtes Zahlenbeispiel. Einige Be- 
merkungen zu dem gleichen Thema gibt auch Wright (EWd 80/379). — Die 
Frage, ob für die Pufferung in Hüttenwerken Akkumulatorenbatterien not- 
wendig seien, auch im Hinblick auf den Dreileiterausgleich, wird im 15. Jahres- 
bericht des Oberschles. Überwach. -Ver. in verneinendem Sinne beantwortet, 
und zwar auf Grund des Erfolges, der auf mehreren Hüttenwerken mit dem 
Ausbau der Batterien und Aufstellung von Ausgleichsmaschinen erreicht wurde. 

Bergbau (Fördermaschinen s. S. 103). Eine allgemeine Übersicht über die 
Bedeutung der Elektrizität für den Bergbau gibt W. Philip pi im EJ 215. — 
Yardley (EWd 80/1148) behandelt die Frage der zweckmäßigen Bauart von 
Einankerumformern für Bergbaubetrieb und empfiehlt die Anwendung von 
Wendepolen mit hohem magnetischen Widerstand zur Verhütung von Rund- 
feuer bei den im Bergbaubetriebe zu erwartenden heftigen Kurzschlüssen. — 
Im gleichen Heft (EWd 80/1144) wird auf die steigende Anwendung des el. Be- 
triebes in den Erdölfeldern Amerikas hingewiesen; die Betriebskosten des el. 
Betriebes zum Betrieb mit Gas und Dampf sollen sich dabei wie 1:2:5 ver- 
halten. — Ein Aufsatz von Rey und Wilfart (RGE 12/933) behandelt die 
rumänischen Verhältnisse und gibt eine ausführliche Darstellung der von der 
französischen Thomson-Houston-Gesellschaft ausgeführten el. Erdöl- 
sondenausrüstung. — Eine neue el. Kohlen- Schrämmaschine wird im Ein 88/597 
beschrieben. Diese »Hardy-Bedf ord «-Maschine ist einer el. Gesteins-Drehbohr- 
maschine genau nachgebildet, doch arbeitet sie statt der gebräuchhchen Bohrer 
mit Bohrstangen, an deren Ende Schneidwerkzeuge besonderer Konstruktion 
angebracht sind, so daß die Stange schrittweise erst sich verbohren und dann 
seitwärts ein Kreisringsegment ausschrämmen kann. — Die Gesteinsbohrmaschine 
Bauart Berner (Schwarz, ZDI 874) vv^ird von einem Elektrokompressor so 



— 108 — 



mit Druckluft gespeist, daß stets auf der einen Kolbenseite Überdruck, auf der 
anderen Unterdruck vorhanden ist. Stillsetzen erfolgt durch Verbindung beider 
Seiten, Abstellen des Kompressormotors ist also unnötig. 

Textilindustrie. In dieser Industrie macht der el. Einzelantrieb weitere 
Fortschritte. Er beginnt nun endlich auch in England und in Amerika festeren 
Fuß zu fassen, ohne bisher die deutschen Vorbilder zu erreichen. Dies zeigt 
sich insbesondere in der Textil- Sondernummer des »Electrician« (Bd 88, Nr 2284). 
Die dort erhaltenen Aufsätze bringen meist nichts nennenswert Neues. Wood 
(Ein 88/214) behandelt die Stromversorgung der Textilindustrie aus öffentlichen 
EWen, Stevenson (Ein 88/217) den el. Antrieb einer schottischen Wollspinnerei, 
während Crowley (Ein 88/225) sich mit dem el. Antrieb in der Spitzen- und 
Gardinenindustrie beschäftigt. Hier gibt u. a. ein als Beispiel gebrachter Bäum- 
maschinenantrieb ein Musterbild eines »Einzelantriebes«, wie er nicht sein sollte. 
Über die Beleuchtungsfrage in Textilfabriken verbreitet sich Dow (Ein 88/220). 
Einige weitere Aufsätze beschreiben die Erzeugnisse der Firmen Brown, Boveri 
& Co. (insbesondere Spinnmaschinenmotoren mit angebautem Zahnradvorgelege, 
Ein 88/233) und Oerlikon (neuere Zahnrad-Webstuhlantriebe mit schwenk- 
barer und verschiebbarer Aufhängung des Motors an zwei senkrechten zylindri- 
schen Säulen, Ein 88/235). Eine normale englische Gruppenantriebsausrüstung 
einer Baumwollspinnerei (nebst einigen Zwirnmaschineneinzelantrieben mit 
Kurzschlußmotoren) wird ferner noch in Ein 88/175 beschrieben. — Eine aus- 
führlichere Darstellung der von der Maschinenfabrik Oerlikon ausgeführten 
Webstuhlantriebe findet sich in BOe 29. Insbesondere ist die bei diesen Antrieben 
ausgeführte Knickhebel- Schlupfkupplung, welche im Gegensatz zu der bisherigen 
Praxis nicht auf der Vorgelegewelle sondern auf der Motorwelle sitzt, beschrieben. 

— Eine Beschreibung des von BBC ausgeführten Flyerantriebes mit Kurzschluß- 
motor und Riemenantrieb mit Spannrolle findet sich in BBC 186. — Über die 
zweckmäßige Verwendung und die Vorteile des el. Antriebes in der Juteindustrie 
gibt eine Studie von Crowley einen guten Überblick ( JRoySocArts ; AuszEln 
88/292). — Den neuesten Stand der amerikanischen Praxis beleuchten Wrigley 
( GE R 102) und R 0 b e r t s 0 n ( GE R 762) . Es handelt sich in Amerika in der H aup t- 
sache um die Baumwollindustrie, wobei bemerkenswert ist, daß die neuen Weberei- 
anlagen durchweg mit Einzelantrieb der Webstühle (allerdings in primitiver 
Form) ausgerüstet sind. Der letztgenannte Autor berichtet z. B. über eine 
Anlage mit 5040 Webstuhleinzelantrieben von je 0,4 kW. — Über die el. Aus- 
rüstung einer weiteren amerikanischen Baumwollspinnerei siehe ferner noch 
Maddocks (EWd 80/323). Hier ist bemerkenswert der für europäische Ver- 
hältnisse unmögliche gemeinsame Antrieb von je zwei bzw. vier Flyern, während 
die Spinnmaschinen, wie in Amerika üblich, mit Kurzschlußmotoren mittels 
Kettentrieben betrieben werden. Demgegenüber beleuchtet ein Aufsatz von 
Weiske (Textil-Ztg 419, 443, 463) den europäischen Standpunkt, welcher den 
regelbaren Spinnmaschinenantrieb mit selbsttätigem Spinnregler bevorzugt. — 
Die Energiebedarfsverhältnisse und den el. Einzelantrieb von Zeugdruckmaschinen 
behandelt ein ausführhcher und wertvoller Aufsatz von Guildford (JAI 226). 

Papier-Industrie. Der el. Mehrmotorantrieb der Papiermaschinen steht 
jetzt im Vordergrunde. Mehrere Aufsätze von Warburton (Worlds Paper 
Trade Rev. 404 — Papier- Fabrikant 735, 1351) geben ein Bild der einschlä- 
gigen Verhältnisse. Die technischen Möglichkeiten der Ausführung dieser An- 
triebe werden in einem Aufsatz von Stiel (BSEV 397) ausführlich dargestellt 
und kritisch gewürdigt. Über die bisherigen amerikanischen Ausführungen 
gibt ein Bericht in EWd 80/1033 Aufschluß, während ein Aufsatz von Mallinson 
(Paper-Maker 1.9.22) über die Erfolge dieser Antriebe in Kanada berichtet. 

— Über die an Stelle des el. Antriebes der Großkraftschleifer in den letzten 
Jahren vielfach befürworteten Dampfturbinen mit Rädervorgelege berichtet 
Grünewald (Papier-Ztg Nr 15 (Weltnummer) 52). Der bereits früher von Stiel 
im Papier-Fabrikant geführte Nachweis, daß Zentrahsierung der Energie- 
erzeugung in Verbindung mit el. Übertragung ökonomisch günstiger ist als Räder- 



— 10!l — 



turbinenboü'iob der Großkraftschleifer, ist durch eine Studie von Schiebuhr 
nochmals bestätigt worden (Wochbl. f. Papierfabrikation 3097). Wichtigkeit 
für die Papierindustrie gewinnen neuerdings auch Elektrodampfkessel im An- 
schluß an Wasserkraftanlagen, namentlich in Verbindung mit Wärmespeicherung 
(Zeulmann, Papierfabrikant 1183). — Eine neue Ausführung (von Westing- 
house) der selbsttätigen el. Leistungsregelung für Großkraftschleifer beschreibt 
Artz (Paper Bd 29, Nr 21, und Zellstoff und Papier 142). — Die ausgedehnte 
Anwendung el. Registrierinstrumente für die Betriebskontrolle in Papier- und 
Zellstoffabriken befürwortet Bean (Paper Trade Journal, Bd 75, Nr 11, Papier- 
Fabrikant 1720). — Auf die geschichtliche Seite des el. Papiermaschinenantriebes 
wirft eine Studie von Stiel (Papierfabrikant, Festheft S 179) neues Licht. 

Werkzeugmaschinenantrieb. Auch hier sind wesentliche Fortschritte er- 
zielt worden, die allerdings in der Literatur noch wenig zur Geltung kommen. 
Eine allgemeine Übersicht über die zweckmäßige Ausgestaltung neuzeitlicher 
Werkzeugmaschinen-Einzeläntriebe gibt ein Aufsatz von Weil (E J 265). Wichtig 
ist vor allem die auf der Leipziger Frühjahrsmesse zum ersten Male gezeigte 
Drehbank mit eingebautem Spindelstockmotor der SSW (ZDI 287). Eine ver- 
besserte Umkehrsteuerung für Hobelmaschinen beschreibt Pollock (AEG 161). 
Er behandelt allgemein die für den Elektroeinzelantrieb der Werkzeugmaschinen 
in Betracht kommenden Gesichtspunkte und tritt für die grundsätzliche Ver- 
wendung des Gleichstrom-Regelmotors ein (AEG 32). Ebenso ein kurzer Aufsatz 
zur »Normalisierung el. betriebener Werkzeugmaschinen« (EA 69). — Ausführlich 
behandelt Meiler den Einzelantrieb von Fräsmaschinen unter Anführung 
schlechter und guter Antriebsanordnungen (SZ 659). — Die Vorteile der Druck- 
knopfsteuerung für diese Antriebe betont Hart mann (EWd 79/787). Die für 
den el. Einzelantrieb der Werkzeugmaschinen wichtige Frage der Übertragungs- 
verluste bei Transmissionsantrieb findet dauernde Aufmerksamkeit. Hierzu 
bringt EKB 174 einen guten Auszug aus der Arbeit von Melier über »Wir- 
kungsgrad und Brennstoffverbrauch von Fabrikanlagen« (Werkstatt-Technik 
1921/565). 

Sägewerke. Über die Energieverhältnisse, welche für den el. Antrieb zu 
berücksichtigen sind, gibt Moll (EKB 25) eine gute Übersicht, welche insbesondere 
die in dieser Hinsicht bestehenden grundlegenden Unterschiede in der deutschen 
und amerikanischen Praxis klar hervortreten läßt; in Deutschland größte Holz- 
sparsamkeit und meist Gatterarbeit, in Amerika Massenleistungen mit Holz- 
verschwendung, meist Kreissägearbeit (Mehrfachsägen mit direkt gekuppelten 
Motoren). 

Zementfabriken. Für den Antrieb der Zementmühlen werden in Amerika 
meist Synchronmotoren verwendet; neuerdings in Verbindung mit magnetischen 
Kupplungen, welche als Anlaßorgane dienen. (Rogers, JAI 360. — Costello, 
JAI 361.) Daten über eine neuerdings vollständig el. ausgerüstete enghsche 
Zementfabrik gibt ERw 90/148; Primäranlage Ljungström-Turbosatz für 3000 kW 
500 V, 50 Per/s, Mühlenantrieb durch Sandycroft-Kaskadenmotoren, je 220 kW, 
n = 160 U/min. 

Lederindustrie. Einige allgemeine Bemerkungen über die Lederindustrie 
und die Möglichkeiten des el. Antriebs ihrer Maschinen gibt Judkins (GER 441), 
ohne indeß außer einigen Bildern besonderes zu bringen. Wichtiger ist ein Auf- 
satz von Broughton und Brophy (JAI 646) über das gleiche Thema, der u. a. 
einige Beispiele ausgeführter el. Einzelantriebe sowie eine Energiebedarf stabeile 
bringt. — Die elektr. Anlagen je einer voll-elektr. betriebenen amerikan. Sohl- 
leder- und Ghromledergerberei (meist Gruppenantriebe) beschreibt Hörne 
(GER 618) und berichtet über günstige wirtschaftliche Erfolge. 

Zucker. Über die Vorteile des el. Betriebes in Rübenzuckerfabriken ver- 
breitet sich Forbeß (GER 492), ohne den in Europa erreichten wesentlich fort- 
geschritteneren Leistungen, insbesondere auf dem Gebiete des Zentrifugen- 
einzelantriebs und der Wärmewirtschaft, gerecht zu werden. — Die Frage der 
Größenbestimmung von Zentrifugeneinzelantriebsmotoren behandelt Hopfer- 



— 110 — 



wieser (BBC [Baden] 191) und findet, daß die Berechnung nach dem qua- 
dratischen Leistungsmittelwert genügend zuverlässige Ergebnisse liefert. 

Elektrowerkzeuge. Auf diesem Gebiete ist fleißig und mit Erfolg gearbeitet, 
auch die Normalisierung gefördert worden. Die im Vorjahre im Entwurf vor- 
liegenden Regeln für Prüfung und Bewertung von Handbohrmaschinen des 
VDE wurden inzwischen in ihrer endgültigen Fassung genehmigt, wodurch 
in der Vereinheitlichung der unter den Elektrowerkzeugen in erster Linie wichtigen 
Bohrmaschinen ein nennenswerter Fortschritt erzielt ist (ETZ 486, 1395). Über 
die neueren Konstruktionen von Bohr-, Schleif- und Poliermaschinen wird an 
mehreren Stellen berichtet: AEG- Konstruktionen (AEG 173); Paul Meyer, 
Neu-Isenburg (ETZ 1093). Über die Verwendungsmöglichkeiten und Betriebs- 
vorteile der Elektrowerkzeuge in der Metallindustrie schreiben Mayer (EU 116, 
125) und Drescher und Klatt (lEW, H. 2 — Auszug EKB 221), letztere 
mit ausführlichem Bericht über Werkstattversuche. Die Möglichkeiten des direkt 
wirkenden elektromagnetischen Hammers setzt Schüler kritisch auseinander 
(ETZ 965) im Anschluß an einen Aufsatz von Trombetta (JAI 297, 1101). 
Dieser Hammer erscheint danach gegenüber dem Preßlufthammer nicht wett- 
bewerbsfähig. Da das gleiche auch für den durch Elektromotor betriebenen 
Hammer gilt, wählt Fein (Stuttgart) den Ausweg, Druckluft als Mittelglied 
zu verwenden: Werkzeug mit Druck- und Saugluft betrieben, durch Schlauch 
verbunden mit einem Elektro- Kolbenkompressor (Werkzeugmaschine 555). 

Pumpen und Grebläse. Eine Übersicht über die für el. Pumpenanlagen aller 
Art zu beachtenden Gesichtspunkte unter Anführung von Beispielen ausgeführter 
Anlagen gibt Wintermeyer (EA 949). Über den Antrieb einer Preßwasser- 
pumpe zum Betrieb einer Bleikabelpresse mittels regelbaren Deri-Repulsions- 
motors ist in BBC 92 berichtet und die Arbeitsweise dieses 1 : 6 regelbaren An- 
triebes genau dargestellt. — Verbesserungen an den Einrichtungen elektroauto- 
matischer Pumpwerke bestehen in einer neuen mech.-el. Steuerung solcher 
Werke, welche mit Hochbehältern arbeiten (HelF 42) und in dem Ersatz der 
Hochbehälter durch Druckwindkessel (Rath, AEG 39). — Über den el. Antrieb 
von Turbogebläsen und Kompressoren schreibt Blau (HelF 145), ohne wesentlich 
Neues zu bringen. Ein neuer Fächerventilator mit Edison-Gewindesockel, der 
Einschrauben in jede Lampenfassung gestattet, mit zusammenklappbarem 
Fächer und Schutzkorb zwecks bequemen Transports wird von Reiß & Klemm, 
Berlin, hergestellt (ETZ 1344). 

Elektrizität im Dampf kesselbetrieb Eine kurze allgemeine Übersicht über die 
Anwendungen gibt Wintermeyer (EA 1369, 1377): motorische Antriebe, 
el. Dampfkesselbeheizung, Elektrokesselschutz, el. Melde- und Überwachungs- 
einrichtungen. 

Elektrische Kleinantriebe in Kleingewerbe und Haushalt. Über die neuere 
Entwicklung berichtet unter Anführung zahlreicher Beispiele Stern (ETZ 51). 

Schiffselektroteehnik (außer Propellerantrieb, s. S. 101). Die Literatur ist 
in diesem Jahre dürftig. Lediglich folgendes sei erwähnt: Die el. Anlagen des 
Dieselmotor -Öltankschiffes »Harper« beschreibt ein Aufsatz von Giroux in 
der GER 296: Diesel-Gleichstrom-Dreileiteranlage 2 X 120 V, 150 -f 150 + 100 
+ 10 kW- Sätze; Antriebe der Öl-, Wasser- Preßluftpumpen, Winden, Steuer- 
maschine. — Eine el. betriebene Maschine zum Kalfatern der Deckfugen wurde 
von Mc Dowall & Sons in Johnston bei Glasgow konstruiert (Eng. 114/110 
— ERw 90/802 — ETZ 1118). 

Landwirtschaftlicher Betrieb. 

Von Oberingenieur G. Buschkiel. 

Allgemeine Erörterungen über die Wirtschaftlichkeit el. Betriebes in der 
Landwirtschaft und über dessen Einfluß auf die Wirtschafthchkeit von Überland- 
zentralen finden bezeichnenderweise in der außerdeutschen Fachpresse mehr 



— III — 

Platz als in der deutschen. Besonders eingehend berichtet über englische Ver- 
hältnisse R. Borlase Matthews (JIEE 725 — ERw 90/496; 91/619, 737, 818, 
932) und F. R. Gripps (ERw 90/654). Über Nordamerika findet sich näheres in 
EWd 80/1103, IUI, 1215. — Über Frankreich: J. Girard beschreibt im Anschluß 
an allgemeine Darlegungen ortsveränderliche Hochspannungsleitungsanlagen 
mit Zubehör (RGE 12/1024) — Ach. Delamarre berichtet vorzugsweise über 
el. Pflüge und damit zusammenhängende Fragen (RGE 11/121,389,790,929; 
12/635). Deutschland: Karl Pauls en (EJ 173) und Fritz Hoppe (EJ 90) 
genen näher auf Einzelheiten el. Kraftbetriebe ein, während besonders über den 
el. Antrieb von Dreschmaschinen Petri (MEW 212), Vietze (MEW 71), Taegen 
(ETZ 1013), Kirstein (ETZ 1246) und Charbonnier (MEW 71) Untersuchungen 
anstellen. — Wertvoll ist die Studie Heinrich Breits über den Einfluß des ge- 
nossenschaftlichen Dreschens auf die Wirtschaftlichkeit der Überlandwerke 
(MEW 182). Der el. Betrieb in Molkereien wird untersucht in MEW 239. Orts- 
veränderliche Kleinelektromotoren beschreiben Gustav Fischer (ZDI 935) 
und Mattausch (HelE 301), Beschreibungen der Verfahren zur Haltbarmachung 
saftiger Futtermittel geben Th. Schweizer (EJ 85) und Vietze (MEW 510). 

— R. Borlase Matthews will Gras durch Einblasen el. erwärmter Luft trock- 
nen und haltbar machen (Ein 89/241). — Höstermann berichtet über Versuche 
hinsichtlich der Einwirkung el. Lichtes auf das Pflanzenwachstum (ZDI 523). 

— Otto Vent schlägt die Errichtung eines Forschungsinstituts für Elektro- 
kultur vor (EJ 74), über die J. E. Newman an anderer Stelle (ERw 90/533) 
spricht. — Beachtenswert sind die im Berichtsjahre herausgegebenen Vorschrif- 
ten : Betriebsanweisung für die Bedienung, Merkblatt für die Behandlung und 
Merkblatt für die Errichtung el. Starkstromanlagen in der Landwirtschaft 
(ETZ 977). 



VII. Verschiedene medianisdie Anwendungen 
der Elektrizität. 

Metallbearbeitung mittels elektrischer Erwärmung. Von Oberingenieur 
Chr. Krämer, Berlin. — Elektrische Wärmeerzeugung. Von W. Schulz, 
Frankfurt a. M. — Elektrische Zündung. Von Karl Schirmbeck, Cannstadt. 
— Elektrische Regelung. Von Oberingenieur Chr. Krämer, Berlin. — Elek- 
trische Scheidung. Von Ingenieur Paul Schünemann, Eisenach. 

Metallbearbeitung mittels elektrischer Erwärmung. 

Von Oberingenieur Ch. Krämer. 

Lichtbogen- Schweißung. Diesem Verfahren wird nunmehr auch in Deutsch- 
land diejenige wissenschaftliche Beachtung geschenkt, die es für die gesamte 
Eisen- und Stahlindustrie besitzt. So hat das Eisenhüttenmännische Institut 
der technischen Hochschule in Aachen wie H. Neese (SuE 1001, 1192) berichtet, 
systematische wissenschaftliche Versuche über, das ganze Gebiet der L.- Schwei- 
ßung vorgenommen. Zunächst über das Schweißen von Flußeisen, die verschie- 
denen Verbindungsarten, wie Kehlverbindung, überlappte Bleche, Hand- und 
automatisches Schweißen, Einfluß der Stromstärke bei verschiedenen Blech- 
stärken und Zusammensetzung. Interessant sind die Versuche mit umhüllten 
Anoden und Schweißpulvern verschiedener Art. Trotzdem keine Verbesserung 
des Gefüges erzielt wurde, rät der Verfasser doch zu umhüllten Anoden, weil der 
Bogen nicht so leicht abreißt. Über das Schweißen von Grauguß wurden Ver- 
suche mit vorgewärmten und mit kalten Gußstücken angestellt. Als Endergebnis 
wird festgestellt, daß noch mehr wie beim Blechschweißen ein gutes Ergebnis 



— 112 — 



von praktischer Erfahrung abhängt. Zahlreiche Tabellen sowie Schliffbilder 
unterstützen diese ausgezeichnete Arbeit. — Des weiteren bringt Nee se (SuE 664) 
einen Auszug über Arbeiten mit umhüllten Anoden nach dem Verfahren von 
Kjellberg mit Zahlentafeln über Zerreißversuche an Blechen und Stäben. 
Die Versuche werden ausgedehnt auf wechselnde Belastung und es wurden 
Schlagproben und Vergleiche mit Nietverbindungen gemacht. — Ferner ver- 
breitet sich H. Neese (SuE 856) über die verschiedenen Schweiß verfahren, be- 
sonders über das Thermit und das el. Verfahren unter Hinweis auf innere Span- 
nungen, die im Material auftreten und die Festigkeit wesentlich beeinflussen 
können. - Die Frage, ob Schmelzflammen- Schweißung oder el. besser sei, wird 
von interessierten Kreisen noch lebhaft umstritten. — C. Diegel (SuE 1309) 
unternimmt den Nachweis, daß die Schweißung mit Schmelzflamme zäher sei. 
Zu diesem Zweck wurden, um einwandfreie Ergebnisse zu erhalten, einmal Proben 
im eigenen Werk mit Azetylen, anderseits die gleichen Proben von Kjellberg 
durch die Elektriska Svetsnings A.G. Gothenburg ausgeführt. Trotz geringerer 
Zähigkeit der Naht ist die Zerreißfestigkeit und Dehnung der Proben bei el. 
Schweißung erheblich höher gewesen. Die Arbeit forderte eine Erwiderung von 
C. Achenbach (SuE 1712) heraus, welcher die Versuche besonders nach der 
Richtung der dynamischen Beanspruchung bewertet wissen will. Hiernach 
sind aber die von Kjellberg gelieferten el. geschweißten Proben der Flammen- 
schweißung bedeutend überlegen. 

Über die chemischen Vorgänge, besonders den Einfluß der Gaseinschlüsse, 
wie Sauerstoff und Stickstoff, auf die Festigkeit der el. Schweißung berichtet 
ein Auszug aus dem J. Franklin Inst. (SuE 825). Versuche durch Zusätze 
von desoxydierenden Mitteln, die Festigkeit zu erhöhen, führten zu keinem Er- 
folg. — Ebenfalls das gesamte Gebiet der el. Lichtbogenschweißung in zusammen- 
hängender Darstellung bringt J. Galdwell (Ein 89/711). Erwähnt seien hier- 
aus die physikalischen Grundlagen des Lichtbogens, Kohle, Eisen, Einfluß 
der Bogenlänge auf die Schweißnaht (Durchdringung, Porosität). Vergleich 
zwischen Gleichstrom- und Wechselstrombogen, blanken und umhüllten Anoden, 
Gebrauch von Schweißumformern (Westinghouse, Krämer), Wechselstrom- 
transformatoren mit einstellbarer Streuung. Daran anschließend einiges über 
das Schweißen von Kupfer, Messing und Bronze. — Ähnliche Aufsätze liegen 
noch vor von Wintermeyer (EA 657, 667) und von Wundram (EKB 169), 
die in übersichtlicher Form dieses Gebiet bearbeiten. Besonders letzterer be- 
tont die Notwendigkeit wissenschaftlicher Erforschung Hand in Hand mit prak- 
tischer Erfahrung. Erwähnt sei auch W. Heins (EJ 241). 

Von Aufsätzen, die Sonderzwecke der Lichtbogenschweißung behandeln, 
kommt in Betracht C. B. Entwisle (ERJ 60/285), welcher über die von der 
Lorain Steel Co. erworbenen Patente von Gh. F. Jacobs des Schmelz- 
schweißprozesses (Butt weld) für Schienenverbindungen berichtet. Bei diesem 
Verfahren wird zwischen die Schienenenden flüssiges Eisen gegossen, während 
diese an einen Generator angeschlossen sind und die Schmelze mit 1600 A bei 
40 V geheizt wird. Die Enden sind mit Klammern gefaßt und werden nach 
Unterbrechung des Stromes hydraulisch mit einem Druck von 400 kg/cm^ 
zusammengepreßt, darauf nochmals erwärmt und gehämmert, um die Spg zu 
beseitigen. Ganze Schienenstränge von 2 — 300 m Länge werden auf diese Weise 
zusammengeschweißt und auf einmal ausgewechselt. In 2^4 Jahren wurden 
über 1000 derartige Verbindungen ausgeführt. — Einen Schienenverbinder 
bringt die Ohio Brass Co. auf den Markt. Nach (ERJ 59/973) wird ein 
Kupferkabel mit eisernen Endklemmen versehen und diese können dann el. 
mit den Schienen verschweißt werden. 

Über die Anwendung des Lichtbogenverfahrens in den Reparaturwerk- 
stätten von Straßenbahnen zu Wiederinstandsetzungsarbeiten berichtet J. J. 
Liles (GER 502). Interessant ist insbesondere die Einrichtung zur Entfernung 
von Blechverkleidungen bei Wagen und Lokomotiven durch Abschmelzen der 
Nietköpfe und Fortblasen des flüssigen Metalls mittels eines Luftstromes. Die 



— 113 — 



entköpften Nieten lassen sich dann ohne Beschädigung der Metallteile und Bleche 
entfernen. Über den bereits im JB 1921 berichteten »Gyc arc process« machen 
L. J. Steele und H. Martin (Ein 89/98) weitere Mitteilungen. Außer den 
transportablen Apparaten wurde ein stationärer Apparat für Werkstätten- 
gebrauch ausgeführt, wodurch das Anwendungsgebiet bedeutend erweitert 
wurde. Große Fortschritte wurden erzielt im Verschweißen verschiedener Me- 
talle wie'^ Stahl mit Kupfer, Aluminium mit Aluminium und Kupfer usw. Um die 
bei diesem Verfahren auftretenden Stromstöße vom Netz abzuhalten (es treten 
kurzzeitig Ströme bis 10 000 A auf) wurde ein Umformer mit Schwungrad entwickelt. 

Eine Sicherheitseinrichtung zum Schutze der Arbeiter beim Schweißen gegen 
das Auftreten zu hoher Spg bei Wechselstrom bringen Daysohm und Soames 
auf den Markt (Ein 89/100). Diese bewirkt, daß auch bei offenem Stromkreis 
die Spg an der Elektrode nicht höher als 25 V ansteigt. Mehr allgemeiner Natur 
sind die in einer kurzen Notiz (EWd 79/485) gemachten Vorschläge über Schutz- 
maßregeln beim Schweißen besonders in bezug auf die Augen, die sich auch 
von R. R. Butler (ZBel 114) finden. 

Widerstandsschweißverfahren. Auf diesem Gebiet herrscht eine lebhafte 
Entwicklung, die sich besonders auf Verbesserung des Rollenschweißverfahrens 
beziehen. Um die Nachteile zu umgehen, wird dieses mit dem Punktschweißver- 
fahren vereinigt zum sog. Rollenschritt-Verfahren, welches Bleche bis zu 10 mm 
Stärke in fortlaufender Naht zu schweißen gestattet. Ernst Halbe beschreibt 
(EA142) eine Spezial-Maschine nach Patenten der Gefei zum Schweißen der 
Boden für Eisenfässer. Für Drehstrom können hiebei auch drei gleichzeitig 
arbeitende Rollen verwendet werden. Gleichfalls eine Röhrenschweißmaschine 
nach dem Rollenschritt-Verfahren der Gefei beschreibt A. Hanke (EA 1191). 
Bei gleichmäßiger Belastung eines Drehstromnetzes kann damit bei 8 h Arbeits- 
zeit bis 1500 m Rohr geschweißt werden. 

R. Mack (EuMA63) bringt bei Punktschweißmaschinen ein Relais auf 
dem Arm der Schweißmaschine an, welches den Strom unabhängig von dem auf 
das Schweißstück ausgeübten Druck und daher stets im richtigen Augenblick 
abschaltet. Über die auf der Leipziger Herbstmesse ausgestellten Schweißmaschi- 
nen sowie el. Erwärmungseinrichtungen liegen mehrere Berichte vor (HelE 
3655). Erwähnt ist eine el. Schmiede für eine Leistung von 200 kg bis 1000^ 
in der Stunde, luftgekühlte Nieterwärmer, eine Stumpf- Schweißmaschine bis 
3000 mm^ sämtUch von der AEG. Die Firma R. Mack stellte eine Universal- 
Naht- Schweißmaschine aus. Ebenso ist ein kleiner Schmelzofen für Optiker 
und Uhrmacher erwähnt. Die Altonaer Maschinenbau A.-G. war mit einem 
regelbaren Wechselstromtransformator für Lichtbogenschweißung vertreten. 
Die in Leipzig ausgestellten AEG-Erzeugnisse beschreibt auch J. Sauer eingehend 
(AEG 23), von welchem auf diesem Gebiet noch verschiedene Veröffentlichungen 
vorliegen, wie die Verwendung der Elektr. für heiztechnische Zwecke in Eisen- 
bahnwerkstätten (AEG 96). Die Reparatur und NeubearbeitungsmögKchkeiten 
mit Hilfe des Lichtbogen- und Widerstandsschweißens werden durch zahl- 
reiche Abbildungen erläutert, eine Schweißmaschine für Eisenbahnpufferstangen 
bis 8000 mm^ sei besonders erwähnt. Ferner beschreibt derselbe Verfasser (AEG 
292) den Stand der Entwicklung der Erhitzungsmaschinen, Verbesserung des Wir- 
kungsgrades (über 0,9) und cos f/) (fast 1), erläutert durch Schaubilder, ebenso Muffel- 
ofen und Ofen zum Erwärmen von Lötkolben. — Über den wirtschaftlichen Wir- 
kungsgrad der el.Widerstandsschweißung berichtet auch A. Neuburger (EJ 219). 

Elektr. Ofen. Einen interessanten Aufsatz bringt E. F. Northrup (GER 
656) über die wissenschaftlichen Grundlagen und Untersuchungen seines Hoch- 
frequenzofens. Mit 6000 V Netzstrom unter Anwendung eines Quecksilber- 
unterbrechers können hh zu 25 kW dem Netz entnommen und zu 70% nutzbar 
gemacht werden. Die Öfen, von der GEC gebaut, bestehen aus einer Lage wasser- 
gekühlter Kupferrohre. In diesem Solenoid wird der zu erwärmende Körper 
frei oder in einem Schmelztiegel aufgestellt. Bis Juni 1922 waren derartige 
Öfen für eine Gesamtleistung von 1000 kW in Gebrauch. 

Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. . 8 



— 114 — 



Über den Einfluß, den die weitgehende Anwendung der el. Energie zu Er- 
wärmungs- und Schmelzzwecken auf die italienische Eisenindustrie ausübt, 
berichtet Dornhecker (SuE 845). Nach Aufzählung der verschiedenen Stahl- 
ofensysteme folgt die Beschreibung der Gießereianlage der Fiat werke mit 
6 Fiatöfen von je 5 t Einsatz. Diese neuen Fiatöfen werden von S. Vitali 
(SuE 921) beschrieben. Nach den Plänen von Carlo Masera entworfen, be- 
stehen sie aus einem Lichtbogenofen, dessen 3 Anoden in Stern geschaltet sind, 
während das Metallbad an dem 0-Punkt des Transformators liegt. Eine beson- 
dere Einführungskonstruktion schützt die Kohlen an der Eintrittsstelle vor dem 
Verbrennen. Der Elektrodenverbrauch beträgt dadurch nur 2,8 bis 3 kg/t gegen 
8 bis 15 kg/t bei anderen Öfen. 



Elektrische Wärmeerzeugung. 

Von W. Schulz. 

Allgemeines. Die Vereinigung der EWe veranstaltete am 21. Juni in Wies- 
baden eine Sondertagung: »Die Elektrizität als Wärmequelle im Haushalt, 
Gewerbe und Industrie«, verbunden mit einer Ausstellung von Sonderanwendun- 
gen der el. Heizung für industrielle Zwecke, um den Leitern der EWe einen 
Überblick über den Stand und die Anwendungsmöglichkeiten der el. Heizung 
und des daraus zu erwartenden Energiekonsums zu geben (MEW 449 — HelF 282 
— EuM 525). Ein Referat von Passavant leitete eine Diskussion über das 
Gebiet ein, und eine von Coulon besorgte Zusammenstellung unzweckmäßiger 
Geräte und mangelhaften Zubehörs und seine Ausführungen im Sonderheft 
der MEW ließen erkennen, wie notwendig die Befolgung der abgeänderten Vor- 
schriften des VDE ist, dessen Kommission eine Erläuterung derselben veröffent- 
lichte (ETZ 406). 

Über die allgemeine Anwendung el. Heizung schreiben Trott (HelF 5, 
17, 26, 37, 49. 63. 73, 86, 101, 112, 125, 136, 149) unter Beigabe vieler vergleichen- 
der Abbildungen, Beauchamp (ERw 91/735, 779), Hardie (Ein 88/372), 
Thinker (Ein 89/69), Loew (EWd 79/623). Über ihre fernere wirtschaftliche 
Verwertung wird berichtet (EA 231, 239 — ERw 91/142 — RGE 11/109 — 
Ein 88/800; 89/540). 

Heizgeräte für den Hausbedarf. Die Versuche, durch leicht anbringbare 
Heizkörper (»Heizgürtel«) gewöhnliche Kochgefäße in el. abzuändern, werden 
fortgeführt (ETZ 1509). Dessenungeachtet setzt sich der Tisch- resp. Küchen- 
herd, der der Gewohnheit der Köchin am besten entspricht, mehr und mehr durch, 
obwohl in der Verbesserung seines Wirkungsgrades noch kein durchschlagender 
Erfolg erzielt wurde (GER 484 — Ein 89/347, 363 — EWd 80/769). Für Land- 
häuser wurden kombinierte Herde für Brennstoff- und el. Heizung geschaffen 
(Sonderheft MEW) und die Anwendung des Speicherprinzips für die Herde weiter 
studiert (Sonderheft MEW-EA 436). Es werden neue Variationen der el. Heiz- 
körper beschrieben (HelE 1770 — Ein 89/365 — RGE 12/101) sowie Fabrikate 
verschiedener Hersteller (HelE 850, 939, 1690 — EA 26 — GER 158 — Ein 
89/361, 364 — ERw 90/135) und vollständige Küchen (ERw 91/101). Weitere 
el. Brotbacköfen sind installiert worden (EuM 220 — Ein 89/349, 363 — ERw 
91/429), auch für Brennstoff euerung und el. Heizung kombiniert (BSEV 365), 
und Scott untersucht ihre Wirtschaftlichkeit (EWd 79/78). Schneider be- 
schreibt sein Bügeleisen (ETZ 1139). Über amerikanische Prüfungen von Bügel- 
eisen wird berichtet (EWd 80/1225). 

Großküchen. Solche wurden mehrfach eingerichtet, und es wäre sehr wün- 
schenswert, Beschreibungen der von Fall zu Fall verschiedenen Ausstattungen 
und namentlich die Betriebsergebnisse mehr zu veröffentlichen. Für Speise- 
wagen der Bahnen wird ihre Anwendung wiederholt propagiert (VKT 171 — 
EKB 3). 



— 115 — 



Warmwasserbereiümg. Brennstofl'mangel und -Verteuerung begünstigten 
weiter die Ausnutzung überschüssiger Energie zur Warmwasserbereitung und 
Speicherung sowohl für den Hausbedarf wie auch für die Industrie (EA 781, 
793). An der Vervollkommnung der Warmwasserspeicher und ihrer Regelungs- 
einrichtungen wird intensiv gearbeitet (EA 1199 — Ein 89/358, 359, 361 — 
ERw 91/27). Parallel hierzu läuft die Ausnutzung größerer Energiebeträge 
zur Dampferzeugung (EJ 155 — EWd 80/1211 — ERw 91/140), verbunden 
mit Speicherung (ZDI 793). Es werden Verbesserungen der Regelung von Elek- 
trodenkesseln (ETZ 759, 784, 1323 — ZDI 948 — BBC 156) und eine 20000-kW- 
Anlage beschrieben (EWd 79/520) und über die Untersuchung einer Elektro- 
kesselanlage berichtet (EKB 187). 

Elektrische Raumheizung. Eine neue Ausführung ist die als »Linear «- 
Heizung bezeichnete von Zweif el-Oerlikon (SBZ 79/129 — EuM 275 — ETZ 
1529 — BOe 21/35), bei der anstatt der Aufstellung einiger Heizöfen ein System 
von blanken oder in Schutzröhren eingeschlossenen, gestreckten Heizdrähten 
an der Decke des zu erwärmenden Raums aufgehängt wird, um den Raum bei 
geringer Heizdrahttemperatur sehr gleichmäßig zu beheizen. In England be- 
vorzugt man nach wie vor Heizöfen mit Glühtemperatur der Heizkörper (Ein 
89/364, 477 — ERw 90/603), während in der Schweiz die Speicheröfen vermehrt 
installiert werden (EuM 117). Zeulmann berichtet über el. Zugheizung (E J 183), 
Lenz über Kirchenheizung (EJ 174), während Grütter (MEW 484) in der 
Schweiz erstellte kombinierte Kirchenheizungen beschreibt, bei denen ein Elektro- 
Dampfkessel entweder ein System von Dampfheizrohren als Fußschemelheizung 
oder den Rippenheizkörper einer Luftheizkammer speist, von der die erwärmte 
Luft in den Kirchenraum geblasen wird. 

Elektrische Heizung in Gewerbe und Industrie. Hier hat die Benutzung 
el. Lötkolben erhebliche Fortschritte gemacht, von denen eine Unzahl von 
Ausführungen beschrieben wird (ETZ 1319, 1391 — EA 1459, 1465 — HelE 1103, 
1854, 1937, 2021 — RGE 11/109). Über Sonderanwendungen der industriellen 
Heizung (ERw 90/461), zur Trocknung in Gießereien (EKB 176), zur Nietwär- 
mung (VKT 71), zum Auftauen von Rohren (EWd 79/586), für Lackieröfen 
(EWd 79/286) und über die Verringerung der Erwärmungskosten heiß zu bearbei- 
tender Teile, sowie der Gummivulkanisierung (EWd 79/579, 585, 1125) durch 
el. Erhitzung wird berichtet. Northrup berichtet über Fortschritte auf dem 
Gebiete der Hochfrequenz-Induktionsheizung und ihre Anwendung für Schmelz- 
öfen (Ein 88/565). 



Elektrische Zündung. 

Von Karl Schirmbeck. 

Die elektrische Ausrüstung des Kraftwagens. In letzter Zeit ist der Kampf 
zwischen Magnet- und Batteriezündung zu einem gewissen Stillstand gekommen. 
Beide Zündsysteme behaupten ihr Feld : Die Magnetzündung ist in Europa vor- 
herrschend, ebenso in Amerika für Lastwagen und landwirtschaftliche Maschinen. 
Die Batteriezündung ist in Amerika für Personenwagen üblich, weil sie bilhger 
ist als die Mngnetzündung, und weil dort die Batterie, wenn sie schadhaft ge- 
worden ist, in jedem kleinen Ort ausgewechselt werden kann. (ERw 89/835, 
882; 91/460 — EKB 20). 

Bei Rennmotoren mit acht und mehr Zylindern geht man heute schon 
bis auf etwa 7500 minutliche Umdrehungen, so daß die Zündeinrichtung 
30000 Funken in der Minute liefern können muß. 

Kobaltstähle besitzen ein- rund dreimal so hohes als die bisher ver- 
wendeten Magnetstähle: die schwierige Verarbeitung und der hohe Preis hem- 
men aber ihre Anwendung stark. Trotzdem sind im Lauf des Jahres 1922 Magnet- 

8* 



— 116 — 



Zünder mit Kobaltstahlmagnet (Ein 89/443 — ERw 91/574) auf den Markt ge- 
kommen. 

Die drei el. Anlagen des Kraftwagens, nämlich die Zündeinrichtung, die 
Lichtanlage und die Anlaßvorrichtung sind bisher überwiegend als Einzel- 
maschinen streng ihrem besonderen Zweck angepaßt ausgeführt worden. Da- 
neben haben sich schon seit längerer Zeit eingeführt die Vereinigung einer Licht- 
maschine mit einer Batteriezündeinrichtung (Ein 89/563) und einer Lichtmaschine 
mit einem Anlaßmotor. 

In den letzten Jahren ist man nun auch daran gegangen, den Magnetzünder 
und die Lichtmaschine zu einer Maschineneinheit zu vereinigen. Man hat zu diesem 
Zweck entweder die Lichtmaschine und den Magnetzünder auf einer Achse zu- 
sammengebaut und den Antrieb am Wellenzapfen der Lichtmaschine angeordnet, 
oder man hat die Achsen der Maschinen parallel zu einander gelegt und durch 
ein Getriebe gekuppelt und die Maschinen zu einem Ganzen vereinigt. Die erste 
Bauart ist herausgebracht worden z. B. von Bosch und von der Luma-A.-G. 
Die Gehäuse beider Maschinen sind zusammengeflanscht, so daß sie äußerlich 
als eine einzige Maschine erscheinen. Die zweite Bauart wird ausgeführt von 
Bosch, von Lucas und BTH in England und anderen. Dabei wird entweder 
das Weicheisenjoch der Lichtmaschine als Joch für die aus geraden Flachstahl- 
stäben bestehenden Dauermagnete des Magnetzünders benutzt oder die Licht- 
maschine wird in den Jochbogen der Magnete des Magnetzünders gesteckt. 

Die Licht-, Anlaß- und Zündeinrichtung in einer einzigen Maschine zu ver- 
einigen, ist bisher nur für die Batteriezündung versucht worden. Man hat zu 
diesem Zweck an eine Lichtanlaßmaschine von der schon länger ausgeführten 
Bauart ein Schraubenradgetriebe mit stehender Welle für den Unterbrecher- 
verteiler einer Batteriezündung angebaut. Ein Beispiel dafür ist die deutsche 
Tria-Maschine. 

Die bauliche Ausführung der Maschinen hat sich nur in Einzelheiten, aber 
nicht im Wesen geändert. Man strebt jedoch danach, von der Lichtmaschine 
gleichbleibende Spannung unter allen im Fahrzeugbetrieb vorkommenden Ver- 
hältnissen zu erhalten, ohne daß die Maschine eine besondere Regelvorrichtung, 
wie Schnellregler u. dgl. erhalten muß und ohne daß sie durch eine Batterie 
belastet werden muß, wie die Regelung, bei der die Erregerwicklung an eine 
dritte Bürste angeschlossen ist. Hierher gehören die Vorschläge von Charlet 
(DRP 350931, 932, 933, 934, 935, 352583). Er leitet den Kurzschlußstrom einer 
Querfeldmaschine in geeigneter Weise in eine Magnetwicklung und will dabei 
nicht nur Lichtmaschinen, sondern auch Lichtanlaßmaschinen mit gleichbleiben- 
der Spannung erhalten. Allgemeine Verbreitung haben bis jetzt nur die beiden 
erstgenannten Arten der Regelung gefunden. 

Kurze Berichte über Zündbatterien finden sich noch in RGE 11/109 D. 

Gas- und Feuerzünder. Der Gasanzünder Perpetuum wird in EKB 22, 
Zündvorrichtungen für Feuerung in EA 799, 809 beschrieben. 



Elektrische Regelung. 

Von Oberingenieur Ch. Krämer. 

El. Rudersteuerung. Über den Fortschritt auf diesem Gebiete wird im Ein 
89/105 kurz berichtet. Als Beispiele moderner Rudersteuerungen wird eine 
auf dem Schiff Lolos eingebaute aufgeführt. Der Motor nimmt bei seiner höchsten 
Leistung 110 A bei 220 V auf. Anlassen, Stoppen und Umsteuern geschieht 
in Übereinstimmung mit den Bewegungen des Steuerrades. — Mit der sym- 
pathischen Rudersteuerung nach Krämer, die bekanntlich mit einem Leonard- 
schen Antrieb arbeitet, wurde die »Ossage«, ein Schiff von 4000 1 von der AEG 
in Verbindung mit der Atlas-Werft ausgeführt. Als drittes Beispiel ist die 



— 117 — 



(Wonluce (10000 t) erwähnt, welche nach dem System von Laurence Scott 
ausgeführt wurde; dieses Schiff hatte bereits über 100000 Meilen Fahrt hinter 
sich, wobei die Steuerung sich sehr gut bewährt hat. Eine weitere Art, ausgeführt 
von der Firma San Giorgio di Sestri Ponente (RGE 11/159 D), besteht 
aus einer Druck-Ölübertragung, wobei das Feld des die Druckpumpe antreibenden 
Motors abhängig von der Bewegung des Kolbens geregelt wird. — Die Steuerungs- 
einrichtung für den el. Schiffsschraubenantrieb des japanischen Schiffes Kamoi 
beschreibt R. 0. Dunham (GER 755). Dieses Zweischraubenschiff ist ausge- 
rüstet mit einem Turbogenerator von 6200 kW, 2300 V, der auf 2 Synchron- 
motoren von je 3000 kW bei 120 U/min arbeitet. Die Steuerung besteht aus 
5 Umschaltschützen sowie den Feldreglern für die Dynamo und die Motoren. 
Die Wirkungsweise wird eingehend erläutert. Die Steuerung erlaubt, die Motoren 
von voller Geschwindigkeit vorwärts in 11 s zu stoppen und in weiteren 8 s 
auf 40 U/min rückwärts mit dem Generator zu synchronisieren. 

Elektrischer Aufzugsbau. Über die Steuerungs-, Regelungs- und Sicherheits- 
einrichtungen hegen zwei bedeutende Arbeiten vor. Eine, von Harrison P. 
Reed, Vorsitzenden des Kommittees für Aufzüge (JAI 57, 152) gibt die Ent- 
wicklungsgeschichte des Aufzugbaues in Amerika, beschreibt umfassend die 
Typen, den Verwendungszweck der Winden, die Charakteristik des Gleich- 
und Wechselstrommotors, die verschiedenen Steuerungen, Bremsen und Sicher- 
heitseinrichtungen sowie den Kraftverbrauch. Die Reichhaltigkeit und Uber- 
sichtlichkeit, unterstützt durch zahlreiche Abb. läßt einen guten Vergleich der 
amerikanischen Aufzugsindustrie mit der deutschen zu. In der anschließenden 
Diskussion (JAI 827) empfiehlt H. D. James, die von den einzelnen Widerstands- 
stufen hervorgerufenen Beschleunigungsstöße bei raschfahrenden Aufzügen 
durch Einbau einer Drosselspule zu dämpfen, da nur die Stöße, nicht aber die 
hohe Beschleunigung unangenehm empfunden werden. Auch die Ausführungen 
von D. Lindquist verdienen Beachtung, der vor Verallgemeinerungen warnt. 
Aufzüge für Geschäftshäuser stellen andere Anforderungen als solche für Hotels. 
J. J. Matson bemerkt, daß die Grenze für Wechselstromantrieb von 1,5 m/s 
bereits überschritten sei. Geschwindigkeiten von 2,1 m/s laufen schon zur Zu- 
friedenheit. Für schnellfahrende Aufzüge kommt jedoch meist Gleichstrom- 
antrieb mit direkt gekuppelter Antriebsscheibe zur Anwendung. — Die in Deutsch- 
land üblichen Steuerungs- und Sicherheitseinrichtungen für Aufzüge beschreibt 
K. Trott (HelF 337), welcher die Selbstanlasser und Aufzugssteuerungen der 
bedeutendsten Firmen, durch gute Abbildungen unterstützt, bringt. 

Holzschliffmotor. Den Anpressungsdruck des Holzblockes, welcher bekannt- 
lich durch einen hydraulischen Zylinder angepreßt wird, regelt Westinghouse 
(RGE 11/197 D) durch Verstellung der Ventile abhängig von der Leistungs- 
aufnahme des Motors. 

Neuere Turbinenregler werden im EA 1521, 29, 41 beschrieben. Hierbei 
ist der Versuch von Schieb au, Elbing, erwähnenswert, die Spg nicht vom 
Voltmeter aus zu beeinflussen, sondern unter Annahme eines konstanten cos (p die 
Erregung der Dynamo gleichzeitig mit der Verstellung der Kraftzufuhr zu ändern. 

Selbsttätige Abstell- und Bremsvorrichtung für Draht-Verseiimaschinen 
H. E. Sistig G. m. b. H. Düsseldorf (ETZ 1012) bringt im Verseilkorb für jeden 
Draht einen Zentrifugalschalter an, der an seiner Fliehbewegung durch den ge- 
spannten Draht gehindert wird. Bei Bruch eines Drahtes schheßt der Schalter 
einen Kontakt, der den Motor abschaltet und die Bremseinrichtungen betätigt. 

Elektromagnetische Spannvorrichtungen für Stahlbandantriebe der Eloesser 
Kraftband G. m. b. H., wurden in der ETZ 796 beschrieben. Da Spannvorrich- 
tungen nach Art der Lenix-Spannrolle wegen des Bandverschlusses nicht ver- 
wendet werden können, wird innerhalb des Stahlbandes eine magnetische Zug- 
platte angebracht, die das Band nach innen durchzubiegen sucht und damit 
den Anpressungsdruck hervorruft. 

Spannungsregelung eines Stromkreises auf fast konstante Spannung trotz 
schwankender Spannung der Stromquelle wird nach T. H. Lewis (RGE 11/430) 



— 118 — 



erzielt, wenn man eine Widerstandsbrücke aus Konstantanwiderständen und 
Wolframlampen verwendet; dabei wird die Spannung im Diagonalzweig fast 
konstant. Sie beträgt z. B. bei 220 V Netzspannung 68 V, bis 240 V 68,2 bei 
260 V 67,9. 



Elektrische Scheidung. 

Von Oberingenieur Paul Schünemann. 

Elektromagnetische Scheidung. Auf dem Gebiete der Rückgewinnung von 
Brennstoffrückständen auf elektromagnetischem Wege wurde der Firma Krupp- 
Gruson, Magdeburg, ein Patent Nr. 366352 Kl. Ib erteilt. Verschiedene Magnet- 
scheider, die nach dem patentierten Verfahren arbeiten, sind bereits im Betrieb. 
Heinicke, Gleiwitz (MEW368) stellt an Hand vorhandener Betriebsergebnisse 
den Wirkungsgrad einer derartigen Anlage fest. Allgemeinere Beschreibung 
derartiger Anlagen findet man in EuM 34 und EA 1162. — In SuE 629 werden 
Scheider der Firma Groppel (Bochum) beschrieben, die in der Hauptsache 
zur Scheidung von Wolframit von Zinnstein oder Wismut, Spateisenstein von 
Zinkblenden, Kupferkies oder Schwefelkies usw. dienen. Weitere allgemeine 
Beschreibungen über Aufbereitung spez. von Erzen findet man in Kruppschen 
Monatsheften 185, JTR 968. — W. M. Mordey (ETZ 946) berichtet in der 
Royal Society, London, über eigenartige, noch nicht ganz aufgeklärte Er- 
scheinungen bei Wechselstrommagnetisierung. G.W.Meyer (ETZ 1173) ver- 
weist im Zusammenhang hiermit auf die Verwendbarkeit des magnetischen 
Drehfeldes zur magnetischen Scheidung. — An neuen Patenten wurden erteilt 
346945, 347591, 349909, 352047, 356504. Grundlegende Neuerungen weisen 
diese Patente nicht auf. 

Elektrostatische Scheidung. Die Anwendung des el. Gasreinigungsverfahrens 
nach den grundlegenden Patenten von Cottrell und Möller hat weitere Fort- 
schritte gemacht. In Deutschland bestehen zurzeit allein etwa 100 Anlagen, 
die nach diesem System arbeiten. Die el. Niederschlagung von festen oder flüssigen 
Schwebeteilchen aus Luft, Gas oder Dämpfen führt sich auch auf solchen Ge- 
bieten ein, die bisher mit Filtern mechanischer Art arbeiteten. In Deutschland 
sind eine große Reihe neuer Patente erteilt. Es sind dies die Nummern 312029, 
314171, 314626, 314775, 315262, 315534, 315931, 316498, 316703, 316790, 
318772, 322188, 329062, 331143, 331590, 334786, 337490, 338426, 339625, 
339728, 340825, 341072, 341073, 341229, 343461, 345253. Die meisten dieser 
Patente sind in EuM 384, 396 zusammengestellt und kurz beschrieben. 

Allgemeine Beschreibung ausgeführter Anlagen über den Niederschlag von 
Zementmühlenstaub, Gebläseofengase sowie Schmelzofengase geben Abhand- 
lungen von G.A.Witte (GER 125), H. Geliert (GER 428), R. B. Rathbim 
(JAI 676), W. A. Schmidt (EWd 80/428 — JAI 547). — Eine eingehendere 
Beschreibung über Kraftquellen, Methoden der Gleichrichtung, Beziehung 
zwischen Staubreinigung und Spannung, außerdem über Kraftverbrauch, gibt 
G. H. Hörne (JAI 552). 

Kurze Hinweise über Patentliteratur und Referate enthalten die Artikel 
in RGE 11/46 D, 11/218 D, 12/16 D, 12/72 D, 12/111 D, 12/126 D, 12/144 D. — 
Körting (ZDI 719) gibt eine Abhandlung über Geschichtliches, Grundlage 
der Reinigung, Darstellung von Anlagen, Niederschlagsvorrichtungen und An- 
wendungsmöglichkeiten. 

Aus der Praxis zusammengestellte Betriebsergebnisse und kurzen Vergleich 
mit mechanischer Staubreinigung gibt Hermans (ETZ 1069). 



B. Elektrochemie. 

VIII. Elemente und Akkumulatoren. 

Elemente. Von Prof. Dr. K. Arndt, Charlottenburg. — Akkumulatoren 
und deren Verwendung. Von Oberingenieur Dr. Hermann Beckmann, Berlin. 

Elemente. 

Von Prof. Dr. K. Arndt. 

Chrom^äurelement. S. Herzberg und G. Forsch (DRP 355748) lassen 
die oxydierende Flüssigkeit aus einer geschlossenen Kammer durch die Poren 
der Kohle eintreten. — C. Drucker (DRP 348161) bringt in die Tonzelle, welche 
bei seinem Chromsäureelement die Kohle umgibt, ein Gemenge von festem 
Kalziumchromat und Kaliumbisulfat oder von Bariumchromat und Kalzium- 
monophosphat; die zweite Mischung erlaubt nicht so starken Strom zu entnehmen 
wie die erste, liefert aber ein dauerhafteres Element. In den Zinkraum kommt 
festes Alkali. Zum Gebrauch wird Wasser eingefüllt. 

Bleiperoxydelement. Agia Ges. f. ausländ. Handel, G. m. b. H. (DRP 355 181) 
sorgt bei ihrem Lagerelement für freien Abzug der Gase, indem sie als Träger des 
Peroxyds ein Bleirohr benutzt, das auf einer geschlitzten Scheibe steht und 
unter dem Deckel ein seitliches Loch besitzt. 

Kupferoxydelement. B.C. Benner und H. C. French (USP 1375647) 
stellen das Kupferoxyd aus elektrolytisch gewonnenem Oxydul her und ver- 
mischen es mit Schwefel. — F. Bormann (DRP 363466) will an Kupfer sparen, 
indem er mit der Kupferoxydelektrode eine Kohle-Braunsteinelektrode ver- 
bindet. 

Manganperoxydelement mit saurem Elektrolyten. A. Heil (DRP 357231) 
umgibt die mit Graphitbraunsteingemisch umpreßte Kohle mit Kupferdrahtnetz 
und benutzt als Elektrolyten stark verdünnte Schwefelsäure mit Kupfersulfat 
und Mangansulfat. Das Element soll starken Strom liefern und sich wieder auf- 
laden lassen. — Den übermäßigen Zinkverbrauch will F. Bormann (DRP 
363466) einschränken, indem er mit dem Zink eine Hilfselektrode aus Blei oder 
Kohle verbindet. 

Luftsauerstoff als Depolarisator. E. W. Jungner (DRP 348393) tränkt seine 
sehr feinporige Kohle, die er aus besonders fein gepulverten Rohstoffen mit 
geeigneten Zusätzen herstellt, mit einer 5proz. Lösung von Paraffin in einem 
flüchtigen Lösungsmittel wie Benzin. Dann kann der Elektrolyt nicht mehr ein- 
treten und die Wirkung schwächen, wohl aber Luft in die Poren gedrückt werden. 
El. graphitierte Kohle ist an sich schon fettig genug, um dem Wasser den Eintritt 
in ihre Poren zu wehren. 

Braunsteinelemente nach Leclanche. F. Lehner (ChZ 37, 397, 717) erörtert 
die chemischen Vorgänge in diesem verbreitetsten Element. Der Zusatz von 
Zinkchlorid zum Elektrolyten soll das Zerfressen des Zinkzylinders in der Ruhe 
verhindern. Von Verunreinigungen sind Eisen und Blei, ferner Kupfer, Arsen, 
Nickel, Kobalt, Antimon, auch Sulfate schädlich. Der Graphit soll feines Korn 



— 120 — 



haben, der gemahlene Braunstein sehr porös sein. Ausgezeichneter Braunstein 
mit 85% MnOg kommt aus dem Kaukasus; auch Japan, BrasiUen, Kuba und 
Indien lieferten nach Deutschland. — Die Anregung von Ivan Kuria (ChZ 21, 
S 281), die wirksame Oberfläche der positiven Elektrode und damit die Leistungs- 
fähigkeit zu vergrößern, indem ein Zinkstab in einen Kohlezylinder gesetzt wird, 
fand Lehn er nicht praktisch; denn ein solches Element gab über 15 0hm ge- 
schlossen nur 0,76 V. — Während Lehner Sulfate für schädlich hält, fügt Volin 
Ges. Fleischmann & Co. (DRP 357150) absichtlich Zinksulfat und Alaun 
hinzu, um den Angriff auf das Zink zu verlangsamen, das Auswittern von Salz 
und die Entwickelung schädlicher Dämpfe zu verhindern. Sie löst in ^/^l Wasser 
100 g eines Gemisches von 75 Steinsalz, 20 Alaun und 5 Zinksulfat. — R. Pörscke 
(DRP 360660) nimmt als Elektrolyten möglichst starke Lösungen von Chlor- 
magnesium und Chlorbarium, weil diese Chloride auch den künstlichen Braun- 
stein nicht angriffen und auch kein basisches Zinksalz auskristallisierte. — 
Einen sehr dichten Braunstein stellt F. Tschirch (DRP 360659) künstlich her, 
indem er ein Gemisch von Kaliumpei'manganat und Graphit erhitzt und nach 
dem Erglühen auslaugt. — Ph. Burger (357090) mischt den Braunstein mit 
Azetylenruß, dem er 5 bis 20% Graphit beimengt. — 0. E. Ruhoff (USP 1391211) 
verwendet Lampenruß, den er durch Glühen von flüchtigen Bestandteilen 
befreite. Beta Batteries Ltd. (DRP 351720) hat festgestellt, daß die unter 
einem ganz bestimmten Druck gepreßten Kohle-Braunsteinmischungen den 
kleinsten Widerstand und die beste Leistung geben. Dieser günstigste Druck 
ist für jede Sorte Braunstein und Graphit verschieden; er liegt zwischen 1,4 
und 5 Atm oder noch höher. — A.-G. Mix u. Genest (DRP 356925) fügen 
dem Braunstein, um die Depolarisation zu beschleunigen, kräftige Oxydations- 
mittel, z. B. Hypochlorite, zu; dann muß aber zum Schutze des Zinks ein Dia- 
phragma eingeschaltet werden, auf dessen Zinkseite das Erregersalz eingefüllt 
wird. — Um den unnötigen Zinkverbrauch einzuschränken, verquickt man das 
Zink. F. Böcker und A. Eichhoff (DRP 347617) erhitzen es vorher einige 
Zeit auf etwa 150 bis 200^ und nachher noch auf etwa 100^; sie brauchen dann 
an Quecksilber nur 1% vom Zinkgewicht. — R. C. Benner und H. C. French 
(USP 1425573) überziehen das Zink mit Quecksilber und Blei. — E. L. Gaston 
(DRP 347149) stellt Becher aus chemisch reinem Zink her, indem er es elektro- 
lytisch auf schwach konischen Kernen aus Aluminium niederschlägt und nachher 
abzieht. 

Aufbau der großen Leclanche-Elemente. G. Schodde (DRP 355747) nietet 
seine Anschlußschraube nicht in der Kappe fest, sondern versieht sie mit einer 
Hinterdrehung, in die der Rand des Kappenloches eingedrückt wird. — G. A. 
Leppien (DRP 357 149) gibt dem Kopf des Gewindestiftes Kegelform, damit das 
in die entsprechende Vertiefung des Kopfes geschmolzene Zinnkügelchen eine 
sichere Verlötung gibt; auf ebener Fläche verteilt sich das Zinn oft ungleich- 
mäßig. 

Aufbau der Taschenlampenbatterien. M. Zeil er (DRP 347908) sucht die 
Herstellung zu verbilligen, indem er Zinkbecher ohne Boden benutzt, Papp- 
streifen einbaut, die mit einer genau abgemessenen Schicht Isoliermasse über- 
zogen sind, ferner Lehren und Zentriervorrichtungen verwendet. Eine neue 
Puppenpresse mit Kurbelantrieb ist von W Hasse (DRP 354412 u. 13) kon 
struiert worden; derselbe (DRP 357230) bewegt die Stempel durch eine Spindel. 
— -A. Wagner (DRP 350924) bringt unter die auf einer sich drehenden Scheibe 
befestigten Stempel Rollen, mittels deren sie sich einfach auf schiefen Ebenen 
der ruhenden Grundplatte auf und ab bewegen. — H. Riesenfeld (DRP 350248) 
umkleidet die Puppe statt mit Gewebe mit einer Haut von Silikaten oder Stärke 
u. dgl., indem er sie in eine kolloide Lösung solcher Stoffe kurz eintaucht. — 
Den Zinkzylinder bildet M. Weber (DRP 360769) aus emem spiralig gewickelten 
Blechstreifen, dessen oberes Ende gleich als Ableitungsfahne dient. — Gebr. 
Neumann u. Co. und A. Camagni (DRP 359914) stanzen aus dem Zinkzylinder 
oben Lappen aus, damit durch die so geschaffenen Öffnungen Gas austreten kann. 



— Die drei Elemente der Batterie werden von Hoka Elektrotechnische Fabrik, 
G. m. b. H. (DRP 347907) nicht durch Verlöten, sondern einfach durch lange, 
federnde, Z-fö*mige Blechklammern verbunden; die bis auf die Kontaktstellen 
durch gleichgestaltete Kartonstreifen isoliert sind. — J. Müller (DRP 352055) 
will Kurzschluß beim Lagern dadurch verhüten, daß er die einzelnen Elemente 
mit isolierten Drähten versieht, die zum Gebrauch von ihrer Umspinnung befreit 
und miteinander verdrillt werden. 

Lagerelemente. F. Keiner (DRP 352990) bringt die Erregersalzc ober- 
halb der Puppe zwischen zwei Pappscheiben unter und füllt den Ringraum zwi- 
schen Puppe und Zink nur mit Sägespähnen. Zum Gebrauch öffnet man die 
mit paraffiniertem Papier verschlossenen Löcher in den Pappscheiben und gießt 
durch ein oben herausragendes Röhrchen das nötige Wasser ein. — Gebr. Neu- 
mann & Co. und A. Camagni (DRP 352725) zerteilen die Papphülse in einen 
oberen Teil, aus dem die mit Isolierlack bestrichenen Becher unten herausragen, 
und in einen unteren Teil, der paraffiniert ist, nachträglich übergeschoben wird 
und geräumig genug ist, um etwa ausfließenden Elektrolyten aufzunehmen. 

— F. C. Eschenbach (DRP 360658) hat ein Mittelding von Lagerelement, 
indem er den Raum des Elektrolyten durch eine Wand teilt und in die trocken 
gehaltene Hälfte, wenn die feuchte nicht mehr ordentlich arbeitet, Wasser ein- 
füllt. — Bei dem Lagerelement der National Carbon Co. (DRP 350926) wird 
der Zinkzylinder erst eingesetzt, wenn das Element gebraucht werden soll. Durch 
Abreißen eines langen Bandes werden Deckel und Bodenverschluß entfernt und 
dann der Zinkzylinder eingeschoben; der Kohlestab ist hohl, so daß durch ihn 
die Luft entweichen kann. 

Braunsteinelemente von ungewöhnlicher Form. K. Pörscke und F.Marx 
(DRP 347619) schieben die Puppe in einen porösen Mantel aus Ton oder Kohle 
und vergießen ihn oben wie unten. — Auch E. G. van Sloten (DRP 347150) 
schaltet ein Tondiaphragma ein, vergießt aber den Zinkraum und setzt den Kohle- 
stab mit einem durchbohrten Kork in den Tonzylinder, um die verbrauchte 
Puppe bequem erneuern zu können. Physikalisch-Chemische Werke, 
A. - G. (D RP 363467) schieben in den verdickten Elektrolyten einen durchlöcherten 
Kohlezylinder als Diaphragma. — H. Hoppeler (DRP 360661) kleidet ein 
Kohlerohr mit dem Graphit-Braunsteingemisch aus und setzt in die Mitte einen 
Zinkstab, dem durch übergestreifte Zinkscheiben eine möglichst große Ober- 
fläche gegeben ist. — K. Pörscke und F. Marx (DRP 347618) bilden den 
Kohlepol gar aus drei konzentrischen Zylindern und stülpen den Zinkbecher 
fingerartig ein, um auch den innersten Raum zu nutzen. — Electro-RecordCo. 
m. b. H. (DRP 340034) schiebt in die Puppe einen Kupferzylinder, der mit dem 
Kohlepol leitend verbunden wird, sobald man die Lampe einschaltet. Die höhere 
Leistung wird durch einen die Depolarisation verbessernden Strom erklärt, der 
zwischen Kohlestab und Kupfer fließt. In Wirklichkeit wird durch den einge- 
schobenen Metallzylinder wohl nur der innere Widerstand vermindert. — F. Kei- 
ner (DRP 351959) wählt einen flach ovaJen Querschnitt, um bei der gleichen 
Menge aktiver Masse die Leistung zu steigern, und ersetzt (DRP 352991) die 
Kohleplatte durch zwei Kohlestifte. — 0. Urbasch (DRP 352992) formt aus der 
Depolarisationsmasse rechteckige Kästen und spart in ihnen durch Eintreiben 
rechteckiger Keile Kammern für die Zinkelektroden aus. Als Stromableiter 
stampft er gleichzeitig mit dem Braunsteingemisch paraffiniertes Graphitpulver 
ein. — J. Skopnik (DRP 351960) baut ein flaches, leicht zerlegbares Element 
folgendermaßen: Auf die Kohleplatte kommen 1 mm dicke Braunsteinplättchen, 
dann Löschpapier als Diaphragma und mit Tragant zu gewellten Blättclien ge- 
formtes Erregersalz ; das Ganze wird vom Zinkblech federnd umfaßt. Das Wasser 
wird vor dem Gebrauch eingefüllt. Wenn das Element erschöpft ist, wird das 
Zink herausgezogen, die Kohle abgespült und alles Verbrauchte erneuert. 

Brennstoffelement. R. u. E. Süßmann (DRP 359305) lassen die Gase unter 
hohem Druck auf den heißen, sauren Elektrolyten einwirken, der als Sauerstoff- 
überträger Eisensulfat oder Titansulfat enthält. — C. Gaiser (DRP 346771) 



— 122 — 



benutzt als Beschleuniger kolloides Platin oder Palladium, das er in Taschen aus 
engmaschigem Drahtnetz unterbringt, die gleichzeitig als Elektroden dienen. 
In die eine Tasche leitet er Luft, in die andere Brenngas. — E. Baur (DRP 
357290) hat seiner mit geschmolzenem Ätznatron als Elektrolyten arbeitenden 
Knallgaskette folgende Form gegeben: Die Gaszuführungen erweitern sich unten 
zu Glocken, welche durch Roste aus Drahtbürsten abgeschlossen sind, damit 
die trägen Gase den Elektrolyten in möglichst großer Fläche berühren. Das 
hindurchgetretene Gas steigt in einer zweiten Glocke auf, welche die erste um- 
gibt, und heizt das frische Gas vor. Der Wasserstoff wird im Kreislauf geführt 
und dabei an einer gekühlten Stelle von dem Wasser befreit, das durch den 
stromliefernden Vorgang entstanden ist. » 



Akkumulatoren und ihre Verwendung. 

Von Oberingenieur Dr. Hermann Beckmann. 

Allgemeines und Theorie. Auch in diesem Berichtsjahr sind wichtige Neue- 
rungen an Akkumulatorenzellen kaum bekannt geworden; nur eine Reihe von 
Patenten, wie sie nach wie vor in beträchtlicher Zahl zur Anmeldung kamen, 
sind zu erwähnen. So will Pouchain (DRP 354330) nach dem Bericht von 
Jumau (RGE 12/768) die Selbstentladung beim trocknen Aufbewahren von 
positiven Platten dadurch verringern, daß er die Platten vor dem Trocknen in 
Schwefelsäure taucht, welcher 5 bis 10% Ammoniumsulfat beigefügt wurde. — 
H. Gilette Veir (ChMetEng 875 — EWd 79/177) gibt gelegentlich einer Sitzung 
der amerikanischen elektrotechnischen Veremigung in Baltimore einen Bericht 
über den Einfluß, den verschiedene Metalle und Säuren auf Spannung, Kapazität 
und Lebensdauer eines Akkumulators ausüben, der Einfluß in bezug auf Spannung 
und Kapazität ist sehr gering; nur Silber, Mangan und Platin sollen die Kapazität 
staivk verschlechtern. Daß durch geringe Spuren von Platin die Kapazität eines 
Akkumulators verschlechtert wird, daß an den negativen Platten Selbstentladung 
und Gasentwicklung eintritt, ist eine oft untersuchte und schon vor mehr als 
30 Jahren festgestellte Tatsache. Eine besonders geartete Einwirkung von Silber 
und Mangan dürfte kaum vorhanden sein; vielmehr ist auch hier wieder auf 
längst bekannte Untersuchungen hinzuweisen, über die schon 1901 in dem Buche 
von Dolezalek (S 75) berichtet wird. Wenn Gilette berichtet, daß nur Antimon 
die Ladespannung herabsetze, so ist auch das nur eine recht lückenhafte und nicht 
mehr neue Feststellung. Der große Einfluß, den selbst Spuren von Metall in der 
Säure auf die Kapazität ausüben, und daß die Lebensdauer der Platten durch 
die Anwesenheit von Platin, Chlor, Salpeter- und Essigsäure stark vermindert 
wird, ist längst bekannt; die Akkumulatorenindustrie schreibt deshalb seit langen 
Jahren vor, daß in der Füllflüssigkeit keine Spuren von Metallen und keine 
oder nur äußerst geringe Spuren Chlor, Salpeter- und Essigsäure enthalten sein 
dürfen. Insbesondere hat er auch untersucht, wieweit solche Verunreini- 
gungen den Akkumulatorengefäßen entstammen können. — G. Vinal und F. W. 
Altrup haben eine Untersuchung angestellt über die Abhängigkeit der EMK 
bei Akkumulatoren von der Temperatur, insbesondere haben sie die tiefen Tempe- 
raturen bis zu — 170^ untersucht (J. Washington Academy of Science 64). Der 
Abfall der EMK ist bei Akkumulatoren nur schwach, geht aber ziemlich gleich- 
mäßig vonstatten; während die EMK bei 20^ C 2,116 beträgt, fällt sie bei — 70^ 
auf 2,081V. 

Das Bureau of Standards hat Untersuchungen angestellt, um die Sul- 
fatation von Akkumulatorenplatten, die während der Entladung, wenn das 
Element längere Zeit steht, eintritt, durch genaue Wägungen zu verfolgen. Die 
Platten werden einzeln an eine empfindliche Wage gehängt und Gewichtsverände- 
rung während des Vorganges der Ladung und Entladung genau beobachtet 
(Vinal und Ritchie, EWd 80/1383). — Hennequin (RGE 12/768) wendet, 



— 12a - 



um eine Sulfatation der Platten zu verhindern,' einen Elektrolyten aus ge- 
sättigter Natriumsulfatlösung, der er eine geringe Menge doppeltkohlen- 
saures Natrium zufügt, an. — Gotte (RGE 12/769) schlägt Hochspan- 
nungsbatterien vor, bei denen die Selbstentladung, die eintritt, wenn sich 
eine Säureschicht auf dem Deckel der Elemente bildet, verhindert werden 
soll. Er schließt darum jedes Element sorgfältig ab; nur eine Füll- und Ent- 
gasungsöffnung bleibt frei, in welche er ein längeres Rohr einsetzt, das in 
einen gemeinsamen, die einzelnen Elemente umschließenden Behälter geführt 
wird. Austretende Säure kann sich nur da ansammeln, wo keine stromführenden 
Teile liegen. — Schneider und Max Mügge (DRP 317089 — EU 147) haben 
sich ein Patent auf Sammlerelektroden erteilen lassen, bei denen die Innenelek- 
troden aus fächerartig angeordneten Flügeln bestehen, die von einer parallel 
zu den Flächen verlaufenden Außenelektrode umgeben sind. Es soll dadurch eine 
Vergrößerung der Fläche und erhöhte Leistung erzielt werden. — Ernst Noll 
(DRP 315592 — EU 147) wurde ein Verfahren zum Herstellen von Bleischwamm- 
elektroden geschützt, wobei ein Gemisch von reduzierbaren Bleiverbindungen 
mit Kohle oder anderen Reduktionsmitteln unter Druck erhitzt wird, etwa so, 
daß die in einer offenen Form befindlichen, das Reduktionsmittel enthaltenden 
Bleioxydplatten zum Erhitzen in ein Bleibad getaucht werden, wobei die Höhe 
des Druckes durch die Tiefe des Tauchens geregelt wird. Die Abkühlung der 
Platte geschieht unter Fernhaltung von Luft. — Die AFA (DRP 298812 — EU 
147) ließ sich einen Träger der wirksamen Masse schützen, der aus einer Natrium- 
bleilegierung mit geringem Natriumgehalt (0,5%) besteht, der von der Schwefel- 
säure wenig angegriffen wird und genügende mechanische Festigkeit haben soll. 
— Bei einem anderen Akkumulator von Hamers (EU 147) soll die äußere nega- 
tive Platte, die aus Hartblei besteht, gleichzeitig als Gefäßwandung dienen, 
während der positive Pol durch den Deckel geführt wird. — M. Cattley (DRP 
372772) hat ein englisches Patent erhalten auf Herstellung von Akkumulatoren- 
elektroden. Er mischt gleiche Teile von Bleioxyd und Sulfat mit einem gewissen 
Prozentsatz von gekochtem Kartoffelmehl, wobei auf 100 Teile Kartoffelmehl 
20 Teile Schwefelsäure kommen. Die ganze Masse wird in die Gitter gepreßt, 
dann in einem Behälter, der mit Ruß gefüllt ist, um den Sauerstoff zu entfernen, 
bei einer Temperatur bis zu v535^C getrocknet, worauf dann die Temperatur 
langsam wieder auf etwa 50^ erniedrigt wird. Die Elektroden werden darauf 
gereinigt und geladen. — Die Hazelett Storage Battery Co. (RGE 12/768) 
verwendet äußerst dünne und leichte Gitter in Form eines sehr langen Bandes, 
die sie dadurch herstellen will, daß geschmolzenes Blei auf eine langsam ge- 
drehte Walze gegossen wird, auf welcher zahlreiche, der Gitterform entsprechende 
Vertiefungsfugen enthalten sind. Diese Gitter werden dann zusammen mit unter- 
legtem Papier einer Schmiervorrichtung zugeführt und hierauf mitsamt der 
Masse und dem Papier in passender Länge zugeschnitten, wobei das Papier 
auf den Platten sitzen bleibt, da es als Diaphragma im arbeitenden Element 
wirken soll. Zu bedenken ist jedoch dabei, daß die Lebensdauer derart leichter 
Platten sicherlich ungenügend ist, und daß im arbeitenden Akkumulator Papier 
erfahrungsgemäß sehr schnell zerstört wird; es werden also Kurzschlüsse durch 
derartige Trennungsmittel auf die Dauer nicht zurückgehalten. — Mehrfach 
werden dann Vorschläge gemacht (RGE 12/767), die im Element vorhandene 
freie Schwefelsäure durch Stoffe, die von ihr nicht angegriffen werden, wie 
etwa Sand, Glaspulver oder auch Gummischwamm, aufzusaugen und dadurch 
gewissermaßen Trockenelemente herzustellen. So wendet z. B. die Societe 
H.F. J. de Poix et Cie. Gummischwamm an und füllt dessen Öffnungen mit 
wirksamer Masse, benutzt also den Schwamm gewissermaßen als Elektrode. 
Ebenso wurde eine Reihe von Vorschlägen von neuem gemacht, um die schon 
bekannte Kieselsäure als Trockenfüllung in Akkumulatoren zu verwenden. — 
Eine feste Füllmasse für galvanische Elemente und Stromsammler verwendet 
die S.A. Electrique de Thum esnil-Lez-Lille (EuM 192), indem Bruch- 
stücke oder Splitter einer keramischen Masse durch Brennen eines Gemisches 



— 124 — 



aus einem Doppelsilikat von Magnesium und Kalk, z. B. aus Asbest, und einem 
Trisilikat von Magnesium hergestellt werden und dann als Füllstoffe dienen, 
um die freie Säure aufzusaugen. — Die Maschinenfabrik Thyssen & Co. (DRP 
310905 — EU 159) hat sich eine Einrichtung zum Ableiten und Verdünnen von 
Gasen, die bei der Ladung entstehen, schützen lassen; dabei besitzt der Deckel 
zwei Kammern und mehrere Kanäle, die in das Innere der Zelle führen. Die 
untere Kammer enthält Einrichtungen, um mitgerissene Säure abzuscheiden 
und Frischluft zuzulassen. — Um Akkumulatorenbatterien abzukühlen und die 
Explosionsgefahr herunterzudrücken, wird den Zellen ein abgekühltes indifferentes 
Gas, etwa Kohlensäure, nach einem Patent von Thyssen & Co. (DRP 302503 

— EU 159) zugeführt. — Tailleferre und Henry gießen, wie Jumau (RGE 
12/767) berichtet, Platten aus Blei und Zink, aus denen später das Zink heraus- 
gelöst wird, so daß Schwammblei entsteht. Der Gedanke, Schwammblei herzu- 
stellen und dies für Akkumulatorenplatten zu benutzen, ist verhältnismäßig alt, 
praktische Verwendung hat er jedoch bisher aus einer Reihe von leicht ersicht- 
lichen Gründen nicht gefunden. — Fery (RGE 12/769) will die negativen Platten 
am Boden des Gefäßes einbauen und glaubt dadurch ihre Oxydation zu ver- 
meiden; er ist der Ansicht, daß die Selbstentladung vor allem auf die Wirkung 
des Sauerstoffes zurückzuführen ist, eine Ansicht, die jedoch nicht ohne weiteres 
als richtig anerkannt werden kann. — Derselbe Erfinder (RGE 12/804) ordnet 
aus gleichen Erwägungen heraus bei dem Eisennickelakkumulator die Eisenelek- 
troden horizontal auf dem Gefäßboden an und setzt ferner der Kalilauge eine 
kleine Menge Bariumhydroxyd zu, angeblich um die Ladung der positiven Platte 
zu erleichtern. Endlich will er in bekannter Weise das Nickel und Nickeloxyd 
der Positiven durch Silber und Silberoxyd (!) ersetzen, um auf diese Weise 
eine höhere Elementspannung zu erhalten. — Die Svenska Ackumulator 
Aktiebolaget Jungner (DRP 335242 — RGE 12/804) baut ihre Platten 
durch Aneinanderlegen flach gedrückter, durchlochter, mit Masse gefüllter 
Röhrchen so, daß die Röhren mit der flachen Seite aneinander aufliegen. — 
Ferner will Pouchain (RGE 12/805) die negative Elektrode des Zinkbleisammlers 
durch verschiedene Maßnahmen verbessern, die er sich auch durch deutsche 
Patente schützen ließ, ohne daß aber durch seine Vorschläge der Grundfehler des 
Zinkbleisammlers beseitigt wird, der vor allem immer darin besteht, daß es bis 
jetzt nicht möglich war, Zink immer an der richtigen Stelle und in gleichmäßiger 
Form niederzuschlagen. — Die Societe des accumulateurs fixes et de 
traction (RGE 12/805) beschreibt eine Reihe von Verbesserungen, die sie im 
Bau von Taschen für alkalische Sammler vorgenommen hat, und erwähnt dabei 
auch maschinelle Anordnungen zur Herstellung und Füllung dieser Taschen. 

— Die Phywe (EU 159) will die Wiederaufladung von Kleinakkumulatoren 
durch einen einfachen Steckkontakt erleichtern, bei dem als Vorschaltwiderstand 
jeder Stromverbraucher, etwa eine Lampe oder ein Bügeleisen, dienen kann, 
so daß dadurch die Ladekosten genügend niedergehalten werden. In Wechsel- 
stromnetzen müssen zwischen Phywe-Stecker und Akkumulator ein paar Gleich- 
richterzellen eingeschaltet werden. 

Ein ausführlicher Aufsatz (ERw 90/402) berichtet über hervorragende 
Eigenschaften, die ein neuer englischer Akkumulator haben soll, bei welchem 
die wirksame Masse der positiven und negativen Gitterplatten nicht aus Bleioxyd, 
sondern Bleihydrat besteht. Abbildungen und Kurven werden beigegeben, 
und es wird eingehend über die Leistung des Akkumulators berichtet. Beim 
Nachrechnen dieser Zahlen ergibt sich, daß bei dem Bleihydrat das Element 
etwa 66 Wh/kg leisten würde, während gewöhnliche leichte Gitterplattenakkumu- 
latoren ungefähr 28 — 33 Wh/kg ergeben, so daß also der Bleihydratakkumulator 
bei gleichem Gewicht die doppelte Leistung besitzen würde. Gerade wegen 
seiner scheinbar sehr sachlichen Aufmachung hat diese Veröffentlichung viel 
Aufsehen erregt, während von vornherein für den Fachmann die Angaben sehr 
unw^ahrscheinlich klangen. Es ist bekannt, daß die Leistung von Akkumulatoren 
höher wird, wenn lockere Masse für die Platte benutzt wird, wogegen dann aber 



125 — 



die Lübeiisdauer um so schlechter ausfällt, je lockerer das Gefüge der Masse 
und je höher infolgedessen die Anfangsleistung des Akkumulators ist. Da Blei- 
hydrat im Molekül weniger Blei enthält als etwa Bleioxyd, so ist von vornherein 
klar, daß die mit Bleihydrat angemachte Masse schon in ihrem Molekulargefüge 
lockerer als Bleioxyd ist und daher schon von sich aus eine etwas höhere Leistung 
geben muß. Trotzdem ist aber eine Steigerung, wie sie in dem Bericht behauptet 
wurde, von vornherein ausgeschlossen und muß auch da mit schlechterer Lebens- 
dauer und höherem Preis erkauft werden. Diese Tatsachen sind durch viele Ver- 
suche festgestellt und den Fachleuten seit Jahren bekannt. In der Tat wies auch 
schon in einer der nächsten Nummern des gleichen Blattes (ERw 90/524) die 
Schriftleitung darauf hin, daß sie nur einfach die Ergebnisse, die ihr mitgeteilt 
wurden, wiedergegeben habe, ohne sie prüfen zu können, daß jedoch bei genauerer 
Prüfung starke Bedenken geltend gemacht seien. Es ist dann über den Bleihydrat- 
akkumulator auch vollständig still geworden. Berichte über eine sachliche 
Prüfung sind hinterher nicht mehr veröffentlicht worden; nur haben mehrere 
technische Zeitschriften und im Anschluß daran auch Tageszeitungen weiter über 
den Akkumulator berichtet und Hoffnungen daran geknüpft, die unerfüllbar 
sind und im Grunde genommen der Wertschätzung des Akkumulators Abbruch 
tun müssen. 

Ortsfeste Batterien. Rühle (ETZ 938) gibt einen ausführlichen Bericht über 
Erfahrungen mit Akkumulatoren in EWen und weist auf die Schwierigkeiten 
hin, die stets beim Ausbleiben des Stromes in einem Abnehmergebiet mit großer 
Bevölkerungsdichte entstehen. Ein Anschluß an ein Hochspannungskraftwerk 
gewährt keine Sicherheit gegen Ausbleiben des Stromes, da die meisten Störungen 
durch Kurzschluß im Verteilungsnetz hervorgerufen werden. Die Unterteilung 
des Netzes verringert zwar das Übel, ohne es jedoch ganz vermeiden zu können; 
ebenso wird beim Unterteilen der Stromlieferungswerke in Haupt- und Spitzen- 
werke die Störung nicht vermieden, da der Fernstrom immer als Grundbelastung 
herangezogen werden muß. Will der Abnehmer eine Fernwechselstromanlage 
gut ausnutzen, so ist er gezwungen die Blindleistung seines Netzes selbst zu über- 
nehmen ; eine wirksame Aushilfe kann hierin aber durch Verwendung von Akkumu- 
latoren geschaffen werden. Im Inlande sind in einer Reihe von wichtigen Städten 
große Akkumulatorenbatterien aufgestellt und werden dort auch dauernd weiter 
aufrecht erhalten. Ebenso sichert man im Auslande gleichförmige Stromlieferung 
durch Notbatterien, ganz besonders in Stockholm, Kopenhagen, New York, 
Buenos Aires und an manchen andern Plätzen. In einem großen Betriebe wurden 
für das Betriebsjahr 1913/14 von den gesamten Reparaturkosten, die entstanden, 
23% auf Unterhaltung der Batterie aufgewandt, während dieser Anteil durch- 
schnittlich jedoch nur 12 bis 15% beträgt. Sofern die Batterieunterhaltung 
auf die verkauften kWh angerechnet wird, waren im Jahre 1913 etwa 0,3% 
des Verkaufspreises einzusetzen, während im Jahre 1920/21 von den gesamten 
Reparaturkosten 17% auf die Akkumulatorenbatterie gingen, entsprechend 
€,47% des Stromverkaufspreises. 

Anlassen, Beleuchten, Zünden. Kleine tragbare Akkumulatoren haben 
wachsende Verbreitung gefunden (H. Beckmann ZDI 109). In den Ver. Staaten 
rüstet man Luxusautomobile ganz allgemein, vielfach aber auch Lastkraftwagen, 
mit el. Anwurfeinrichtungen aus, bei welchen der Strom für die Kraftleistung 
aus einer mitgeführten kleinen Batterie geliefert wird, die gewöhnlich aus drei 
Zellen besteht. Derartige Zellen müssen beim Anwerfen Ströme von außer- 
ordentlicher Stärke auf kurze Zeit liefern. Infolgedessen müssen die Verbindungen 
und Pole ganz besonders kräftig hergestellt werden, um möghchst geringen 
inneren Widerstand zu bieten; ferner müssen auch die Platten so gebaut sein, 
daß sie hartes Rütteln und Stoßen ertragen können. Eine kleine Batterie, die zur 
Beleuchtung des Wagens etwa 5 A auf 20 bis 25 h liefert, muß imstande sein, 
während 10 min bis zu 250 A und für 10 s sogar 1200 A herzugeben. — Die 
Societe anonyme des Etablissements L. Bleriot bringt Schaltungs- 
anordnungen, um insbesondere bei Anwurfbatterien die Überladung zu ver- 



— 126 — 



hindern, welche durch zu stark anwachsende Geschwindigkeit eintreten könnte, 
und gibt dafür eine ziemlich komplizierte Schaltungszeichnung (RGE 12/808). 
— Die Grubenlampen führen sich weiter stark in den Bergwerken ein (ZDI 109). 
Am 1. Januar 1921 waren bereits 20% der gesamten unterirdischen Belegschaft 
des Oberbergamtsbezirks Hamm mit el. Lampen ausgerüstet, 52 Zechen hatten 
sie ganz oder zum Teil eingeführt, und das Streben geht weiter dahin, die Be- 
nutzung el. Grubenlampen überall da, wo Schlagwetter vorhanden sind, möglichst 
vollkommen durchzuführen. — Die Füller- Gesellschaft gibt (ERw 90/610) eine 
Beschreibung nebst verschiedenen Abbildungen über den von ihr hergestellten 
Akkumulator, der für Anwurfzwecke dienen soll, und rühmt seine besonderen 
Vorteile, ohne daß jedoch besondere Neuerungen dabei zutage treten. 

Kleinakkumulatoren. WesentHch Neues ist auf diesem Gebiete "kaum zu ' 
verzeichnen. Es haben sich weiter für Telephon- und Telegraphenzwecke, ins- 
besondere auch für drahtlose Telegraphie, Akkumulatoren statt der Primär- 
elemente steigend eingeführt. H. Beckmann (ZDI 109) hat einige neuere 
Akkumulatoren auf diesem Gebiete besprochen, insbesondere auch die Anoden- 
batterien, bei denen Doppelelektroden der Varta verwendet werden, die auf der 
einen Seite als Positive, auf der andern als Negative arbeiten. Die Trennung der 
Elemente voneinander geschieht dann durch die Platten selbst. Die Elemente 
sind in einem Hartgummikasten zu einer Säule zusammengeschlossen. Durch 
Zusammenstellung mehrerer Säulen lassen sich hohe Spannungen gewinnen. 
Für die Ladung bei niedriger Spannung werden die Säulen aus dem Tragegestell 
entnommen und entsprechend zusammengestellt. 

Die Verwendung kleiner Akkumulatoren wird besonders auch dadurch ge- 
fördert, daß heute el. Strom aus Überlandwerken an allen Plätzen zur Verfügung 
steht, und wenn er in der Regel auch wohl in der Form von Wechselstrom ge- 
liefert wird, so ist doch durch Gleichrichter auch die Umformung von Wechsel- 
strom zu Gleichstrom und die Verwendung von Wechselstrom für die Aufladung 
von Akkumulatoren außerordentlich erleichtert. 



IX. Anwendungen der Elektrodiemie. 

Galvanotechnik: Galvanostegie, Galvanoplastik und elektrolytische Ana- 
lyse. Von Dr.-Ing. Max Schlötter, Berlin. — Elektrometallurgie. Von Direktor 
Prof. Viktor Engelhardt, Charlottenburg. — Herstellung chemischer Ver- 
bindungen und deren Verwendung. Von Prof. Dr. K.Arndt, Charlottenburg. 

Galvanotechnik. 

Von Dr.-Ing. Max Schlötter. 

Reinigung und Vorbehandlung. In der Erkenntnis, daß die richtige Ent- 
fettung der zu plattierenden Gegenstände Vorbedingung des Gelingens der 
Plattierung ist, wurde in der abgelaufenen Periode dieses Problem wiederholt 
bearbeitet. Während A. Barth (DRP 347218) eine rotierende Entfettungs- 
trommel beschreibt, empfiehlt Max Heller (DRP 343278, 345720, 346378) 
eine ruhende Anlage. Fritz Neumayer, A.-G. (DRP 347425) reinigen und 
entfetten Metallteile mittels organischer Lösungsmittel erst mit deren Lösungen 
und dann mit deren Dämpfen. — Ein viel bearbeitetes und nie restlos zu lösen- 
des Problem ist das Beizen, nicht restlos zu lösen, weil das Beizen sich einmal 
der Art der Werkstücke anpassen muß, auf der anderen Seite die Metallzusammen- 
setzung in Berücksichtigung zu ziehen ist, und zum dritten sich organisch in 
die jeweils vorhandenen weiteren Fabrikationsmethoden hineinfühlen muß. 



— 127 — 



— 0. Vogel (DRP 346530, 350771 — Schweiz. P 90310 — Holl? 6823) hat 
seine schon früher erwähnten Beizzusammensetzungen weiter ausgebaut, indem 
er teilweise Zusätze von Säureharzen, Sulfitablaugen, Abfallsäuren und Rück- 
stände von organischen Prozessen, teilweise Chinolin usw. beim Beizen von 
Eisen und Stahl oder von schmiedbarem Eisen verwendet. — James H. Gravell 
(USP 1398507) setzt den ätzenden Säuren Fuselöl oder, nach USP 1387645, 
Benzol zu, während Gilmore, G.Alexander und T.G.Alexander (EP 
174489) Lösungen von Phospliorsäure, Salpetersäure unter Beigabe von Essig- 
oder Ameisensäure zur Anwendung bringen. — Drähte werden nach R. Fay 
(DRP350184) vorteilhaft mit Alaun gebeizt, nach F. G. Martin (EP 163534/1920) 
nimmt man dagegen Lösungen von Chlorammonium und Monokaliumsulfat. 

— L. J. G. de Burlet und V. L. J. Beque (EP 186338/1920) ei-reichen 
die Reinigung von Metallgegenständen vor dem Verzinnen und Galvanisieren 
durch Behandlung mit einer siedenden Lösung von Ghlorzink und Salmiak, 
während Everett H. Hinckley (USP 1434011) das Beizen von Eisen auf 
anderem Wege erzielt. — Die elektrolytische Reinigung von Gegenständen aus 
Eisen oder Eisenlegierungen in saueren Lösungen beschreiben The Fletcher 
Electro Sal vage Co., Ltd. (DRP 347219) und JohnCoulson (USP 1374552). 

— Kommen wir zu den besonderen Einrichtungen für Beizerei, so ist erwähnens- 
wert die Einrichtung der Hirsch Kupf er -Messingwerke -A.-G. und A.Fi nkel- 
stein (DRP 346332). Von diesem Werke beschreibt Schlesinger (ZDI 953) 
eine automatische Bänderbeizmaschine, die sich aber nicht von der von H. Voel- 
ker (Galvanizing, Tinning usw. Verlag Weimar Clary&Co.) beschriebenen 
unterscheidet. — Besondere Vorrichtungen zum Beizen von Blechen haben sich 
patentieren lassen, wobei die Einzelheiten in den Patentschriften nachgelesen 
werden müssen: A.Bochum (DRP 325748), F.J.Taylor (DRP 325600), 
R.B.Thomas, H.S.Thomas und U. R. Davies (DRP 325746) und A. E. 
Battie (DRP 324473). — Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beseitigung 
der Gasblasen an den zu beizenden Gegenständen im Beizbehälter, um einen 
gleichmäßigen Angriff der Beize zu bewirken, beschreibt die Stellawerk-A.- G. 
vorm. Willisch &Co. (DRP 362184). — Die überschüssige Beize entfernt man 
nach Karl Heitmann (DRP 328775), indem man mittels eines kräftigen Luft- 
stromes anhaftende Beize in das Bad zurückführt. — Schließlich hat sich die 
Chemische Fabrik Griesheii^-Elektron, A.-G. (DRP 362185) ein Ver- 
fahren patentieren lassen, um die Beizlauge völlig zu entsäueren. — Um wieder 
auf Einzelheiten zurückzukommen, sei erwähnt die Arbeit von R. Seligman 
und B. William (Metlnd 1921/269) zum Reinigen von Aluminiumgegenstän- 
den, die von S. Verin (Farbe und Lacke 221) über Messingbeize, die aller- 
dings mehr Fertigfabrikate betrifft, ebenso wie das Patent von Olga Kobler 
(DRP 356371) über Mittel zum Ätzen und Beizen von Messing und die von 
Franz Adcock ( JournlnstMet 26/361) über das elektrolytische Ätzen von 
Metallen und das Patent des Etablissement Metallurgiques de la Gi- 
ronde (FP 533970) über den gleichen Gegenstand. 

Gralvanostegie. C. H. Proctor (Metlnd 314) schreibt über verschiedene 
Probleme des Plattierens, über das Plattieren von Gürtlerwaren (Metlnd 147) 
W. G. Knox (Metlnd 13) über die Kosten der Plattierung und C. H. Proctor 
(Met. Ind. 69) bringt Einzelheiten bei der Einrichtung von galvanischen Anstalten. 

— S. Herrick (Metlnd 1920/354) gibt Fingerzeige über die Plattierung kleiner 
Gußteile. Joseph Haas jr. (Metlnd 392) betrachtet die Vergangenheit, Gegen- 
wart und Zukunft des elektrolytischen Plattierens im Hinblick auf die Ausbildung 
von Galvaniseuren. — Lelie Aitchinson (TFarS 16/473) behandelt die Elektro- 
plattierung als Schutz gegen Korrosion. — W. E. Hughes (ChemMetEng 877) 
schreibt über Isomorphismus und Hyp-Idomorphismus bei elektrolytisch abge- 
schiedenen Metallen und A. Günther-Schulze über die kristallinische Ab- 
scheidung von Metallen durch Elektrolyse mit hohen Stromdichten (ZECh 119). 
Über die Bedeutung der Wasserstoffüberspannung für die Zustandsform der 
elektrolytisch gefällten Metalle berichtet Bu ebner (Bayer. Ind. & Gewerbe- 



— 128 — 



blatt 108/25), während K.Arndt und O.Clemens (ChZ 925) über Streuung 
und Tiefenwirkung galvanischer Bäder Mitteilung machen. — W. E. Hughes 
(TFarS 16/130) weist auf die Bedeutung der Benutzung von Kolloiden bei der 
elektrolytischen Metallabscheidung hin, während W. Blum (TAES 40/307) Ver- 
suche über die Struktur und Eigenschaften von wechselweise eleKtrolytisch 
abgeschiedenen Metallen gemacht hat. — Hogaboom (Metlnd 188) berichtet 
über die verschieden starke Metallauflage bei demselben Körper je nach seiner 
Lage in den Bädern. — S. Kyropoulos (ZaoGh 119/299) gibt seine Erfah- 
rungen über die kathodische Abscheidung von Metallen an Aluminium und Chrom 
bekannt, während W. H. Greutzfeld (ZaoCh 121/25) über die kathodischen 
Niederschläge aus gemischten Lösungen zweier einfacher Metallsalze berichtet. 
— Isgarischew (Kolloidchem. Beihefte 14/25) hat die Elektrodenvorgänge 
beim Vorhandensein von Kolloiden in Kupfer und Zinklösungen untersucht und 
R. Kremann (Metall 107, 115, 123, 132) das anodische und kathodische Ver- 
halten von Legierungen. E. F. Kern und M. Y. Chang (ChemMetEng 873) 
geben die Zusammensetzung von Kupferbädern an. — Wilh. Narr sen. (DRP 
351251) hat sich ein Verfahren zur Herstellung einer zum Verkupfern von Metall- 
teilen dienenden Lösung von Kupferchlorür schützen lassen. — C. J.Wernlund 
(Metlnd 106) beschreibt die Herstellung starker Kupferniederschläge aus Zyanid- 
lösungen, C. H. Proctor (Metlnd 314) die aus Kupfer-, Messing- und ähnhchen 
Lösungen. Die Bearbeitung der Fragen, die bei der elektrolytischen Abscheidung 
von Eisen auftreten, haben merkwürdigerweise ihre Hauptbearbeitung im abge- 
laufenen Berichtsjahr in England, Amerika und Frankreich gefunden, obwohl 
das Problem in seiner grundlegenden Bedeutung in Deutschland gelöst wurde. 
Insbesondere hat sich W. C. Hughes des Elektrolyteisens angenommen, er 
berichtet über die Formen des elektrolytisch niedergeschlagenen Eisens und 
über die Einwirkung der Säure auf dessen Struktur (TFarS 17/442), über die 
Struktur elektrolytischer Metallniederschläge bei rotierender Kathode (JpGh 
25/495), über die elektrolytische Fällung von Eisen (Metlnd 19/405, 441), über 
die industrielle Zukunft des elektrolytisch niedergeschlagenen Eisens (Ghem. 
Age 5/521) und berührt dieses Thema in seiner Arbeit, abgenutzte Teile durch 
galvanische Metallauflage wieder verwendbar zu machen (ChemMetEng 267). Die 
gleiche Frage wird übrigens auch von David R. Kellog (TrAmlnstMinMetEng 
1137) bearbeitet, und in diesem Zusammenhang, sei auf das Patent von Ostwald 
(DRP 324489) hingewiesen. — Erwähnt sei hier, daß praktische Versuche in dieser 
Richtung auch in Deutschland während des Krieges gemacht wurden. — Hermann 
A. Holz (ChemMetEng 580) bringt in seiner Arbeit über Kornw.ichstum, Re- 
kristallisation in Metallen Rekristallisationsschaubilder von Zinn, Elektrolyt- 
eisen usw. nach deutschen Quellen und H. N. Howe (BullAmlnstMinEng 
1917/1365) berichtet über die Abhängigkeit der Korngröße des Ferrits im Elektro- 
lyteisen von der Korngröße des Austenits. — E. H. Schulz, der während des 
Krieges sich wesentliche Verdienste bezüglich der Anwendung des Elektrolyt- 
eisens erworben hat, kommt in seiner Arbeit zur Frage des Ersatzes von Kupfer 
durch andere Metalle (ZMetallkunde 14/321) ebenfalls auf das Elektrolyteisen 
zu sprechen und Journot (ChZ 1921/87) behandelt das Ausglühen von Elektrolyt- 
eisen, während Bradley Stoughton (Iron Age 109/321) das Elektrolyteisen 
als Handelsprodukt behandelt. — Kommen wir zu der Herstellung von Elektrolyt- 
eisenniederschlägen, so sind zu erwähnen die Verfahren von Soc. Anon. Le Fer 
(FP 535205 — EP 170571 1921), von C. P. Perin und Don. Belcher (Min. 
a. Metall. 1921/17) von Societe d'Electrochimie et d' Electrometal- 
lurgie (FP 528446), F. A. Eustis, C. R. Hayward, H. M. Schleicher 
und Don. Belcher (USP 1412174), M. Schlötter zur Herstellung von 
Elektrolytweicheisen (DRP 310043), ein weiteres Verfahren von demselben 
DRP 305156, 309164; von Christ. Dantsigen (USP 1416692), von Heinr. 
Oettinger (DRP 366149). — G. F. Mc Mahon (ChMetEng 639) berichtet 
über die Herstellung von Elektrolyteisen, ebenso N. R. Pilling (ChMetEng 
27/676). 



GuUiet teilt seine Versuche über Vernicklung von Aluminium mit (Mem 
SocIngCiv 1920, 453), über den gleichen Gegenstand berichtet G. H. Pro ctor 
(Metlnd 351), Th. Ledin (Metlnd 351) und A. Mazuir ( JournSocGhlnd 40/21, 
13a). Eine Zusammenstellung über Aluminiumvernicklung bringt das Metall 
(99, 108, 116). In seinem Artikel: Einiges über Galvanotechnik, der von Ver- 
kupferung, Vermessingung und Versilberung handelt, bringt Rud. Carl (Öst 
GhZtg 25/9, 15) auch einiges über Vernicklung. Einen rostschützenden Nickel- 
überzug auf Stahl erwähnt C. H. Proctor (Metlnd 391) und W. Blum gibt 
Anleitungen über die Benutzung von Fluoriden in Lösungen zur Nickelabschei- 
dung (GhMetEng 24/1109). — In dem gleichen Band (S. 922) berichtet Gh. Mad- 
sen über duktiles Elektrolytnickel, während ein Artikel in Metlnd 21/241 über 
Abscheidung von weißem Nickel handelt. Marino hat sein Verfahren zum 
elektrolytischen Plattieren patentieren lassen (USP 1404156 — EP 173268/1920). 
Gh. Heberlein erhielt ein Patent auf elektrolytische Herstellung von Nickel 
(SchwzP95069). — Über die elektrolytische Fällung von Kobalt, die vor Jahren 
sehr aktuell war, berichtet Byron Garr (TFS 16/488). — Ein Rezept für Nickel- 
bäder zur Anwendung in Massengalvanisierungsapparaten bringt G. H. Proctor 
(Metlnd 391). Über die Erzeugung von weichen Schwarznickelniederschlägen 
spricht G. H. Proctor (Metlnd 387), und Hogaboom (Metlnd 1919/365) 
gibt Lösungen für elektrolytische Schwarznickelplattierung an. — H. Kölsch 
(ZfanalytGh 60/240) bringt eine Notiz über die Bestimmung des Nickels und 
Kupfers auf vernickelten oder verkupferten Eisenwaren, während Joseph 
Haas jr. (Metlnd 430) über Beobachtung von Nickelbädern schreibt. — 
W. Blum (Metlnd 188) berichtet über Wasserstoffionen in Nickellösungen 
und M.R.Thompson (GhMetEng 27/878) über Azidität von Nickelbädern, 
G. H. Proctor (Metlnd 110) über die Leitfähigkeit von Nickellösungen. In 
einem weiteren Artikel (GhMetEng 27/678) besprechen M. R.Thompson und 
G.T.Thomas die Wirkung von Unreinheiten in Nickelbädern, G. H. Proctor 
(Metlnd 7) die Beseitigung von Schlamm in Nickelbädern. Eine altbekannte 
Erscheinung ist das Abblättern der Nickelniederschläge. Seiner Ursache sucht 
E. A. Vuilleumier (Metlnd 109) beizukommen und berichtet in diesem Zu- 
sammenhang über die Anwendung des Kontraktometers beim Studium der 
Nickelabscheidung (GhMetEng 27/678). Eine andere unangenehme Erscheinung 
bei der Vernicklung ist das Ausblühen des Niederschlags. G. Buchner (Bayer. 
Ind&GewBl. 108/93) berichtet über Fleckenbildung auf vernickelten Zinkwaren 
und deren Vermeidung. Über die Nickelkrätze, eine Hautkrankheit der Gal- 
vaniseure, schreibt Gehling (Metlnd 148). 

Über Ghromelektrolyse erfahren wir von A. J. B. Jouve und A. Hel- 
brunner (EP 177174) und durch E. Liebreich über elektrolytische Ver- 
chromung (ZMetallkunde 14/367 — FP 533363). — Die elektrolytische Verzin- 
nung und Verbleiung hat in dem vergangenen Berichtsjahr eine erhöhte Be- 
arbeitung gefunden, erstens wegen der damit verbundenen Metallersparnis 
und zweitens weil bei geringerer Metallauflage eine geringere Porosität der Über- 
züge zu erzielen ist als bei der Heißverzinnung bzw. Verbleiung. — Was die 
Verfahren selbst anbelangt, so scheidet F. E. Mathers (USP 1397222) das 
Zinn aus kieselfluorwasserstoffsauerer Lösung unter Zusatz von m- oder p-Phenol; 
ein anderes Verfahren verwendet M. Schlötter zur Erzielung porenfreier 
Zinniederschläge (DRP 299794), während man zur Erzielung fest haftender 
Zinniederschläge nach dem Verfahren des DRP 299791, USP 1426678, EP 
148334 arbeitet. — L. Schulte (USP 1423686) hat sich ein Verfahren zur Her- 
stellung eines Zinnelektrolyten schützen lassen und die Ges. für Bergbau 
und Hüttenwesen und R. Rocksch (DRP 359803) machen geeignete Zu- 
sätze zu Zinnbädern. — Die Langbein-Pf anhauser Werke, A.-G. (DRP 
350151) erzeugen galvanische Zinniederschläge unter Zusatz von Kupfer-, Kobalt-, 
Nickelsalzen zu entsprechenden Zinnsalzlösungen; das Verfahren von J. S. Gr off 
(EP 175456 1920 — FP 528358) betrifft die Herstellung von Zinn- und Blei- 
überzügen. — Das Verfahren von W. J. Aickens (EP 185808/1921) ist für die 
Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 9 



— 130 — 



elektrolytische Verzinnung ebenso anwendbar wie das von John B. Ruß (USP 
1435260) zur Herstellung von mit Zinnüberzügen versehenen Blechen. — E. F. 
Kern (TAES 38/143) bringt Mitteilungen über die elektrolytische Raffination 
von Zinn, die bei galvanostegischen Arbeiten wohl zu beachten sind . — A. Lotter- 
moser und G. Brehm (ZMetallkunde 27/573) bringen Beiträge zur Galvano- 
stegie des Zinns, die, weil sie sich auf veraltete Bäder beziehen, nicht von wesent- 
lich praktischer Bedeutung sind. — Interessanter ist die Arbeit von F. G. Mat- 
hers, W. H. Bell (TAES 38/135) über Zinnabscheidung aus alkalischen Zinn- 
bädern bei Anwendung verschiedener Zusätze. — Schließhch sei noch das Sud- 
verfahren von S. Peacoch (USP 1396051) für Stahlplatten erwähnt, welcher 
die Platten in eine Zinnchlorürlösung, die einen alkalisch reagierenden Alaun 
enthält, eintaucht und einen Druck von zwei Atmosphären aussetzt. Ein Ver 
fahren zum Verzinnen von Kupferwaren, insbesondere von Kupferdrähten, 
die mit Kautschuk überzogen werden sollen, hat sich M. Schlötter (DRP 
364110) schützen lassen. — Über die elektrolytische Bleiabscheidung aus alkali- 
schen Bädern unter Zusatz von verschiedenen Agentien berichtet F. G. Mathers 
(TAES 38/121), während Leadizing Gomp. sich Verfahren zum Verbleien 
von Stahl und Eisen (FP 531172 — USP 1405167) schützen ließ. — Seine 
Untersuchungen über die elektrolytische Abscheidung des Bleis aus Perchlorat- 
bädern (JPGh 26/316) und über elektrolytische Bleiniederschläge (Beama 1921, 
555) teilt W.G. Hughes mit; H.G. Proctor (Metlnd 19/443) veröffentlicht 
über elektrolytische Bleiabscheidung aus Fluorsilikat und Fluorboratlösun- 
gen, desgleichen W. Blum über elektrolytische Verbleiung (TAES 36/265) und 
Reeve (TAES 35/389) über galvanische Innenverbleiung von Granaten. — 
W. Blum und H. E. Haring fällen Bleizinnlegierungen (Brass World 1922, 
Heft 10). 

In dem FP 538175 von A. Glassen, betreffend Verfahren zum Galvani- 
sieren von Metallen, ist es hauptsächlich auf die Herstellung glänzender Überzüge 
für Zink abgesehen. — G. H. Proctor und Ghr. J. Wernlund (USP 1435875) 
wollen im alkalischen Bad elektroplattieren. — W.G.Wood und T. Fuwa 
(GhMetEng 878) haben Versuche über Streuung und Stromausbeuten von Zink- 
bädern gemacht. — U. G. Tainton (GhMetEng 874) berichtet über Elektrolyt- 
zink und Wasserstoff Überspannung, über Elektrolytzink spricht auch J. G. 
Ellsworth (GhMetEng 677) und G. A. Hansen (GhMetEng 100) über die 
Wirkung von Unreinigkeiten auf Elektrolytzink. — D. M. Stricklund (GhMet 
Eng 15) gibt eine Schnellprobe für Zinkauflagen auf galvanisiertem Eisen an, 
eine andere Prüfungsmethode für galvanische Überzüge findet sich ebenfalls 
dort (GhMetEng 797). Nach J.^Scanlan und H. Gardner (USP 1436729) 
erhält man auf Eisen rostsichere Überzüge, indem man die Gegenstände zunächst 
mit Zinn überzieht und darauf Antimon niederschlägt. — Leo McKulock 
hat Sherardisierungs- und Verzinkungsversuche gemacht und die beiden Ver- 
suche verglichen (MinMet 63). Birmingham Small Arms Go., Ltd., und 
W. L. Barlay (EP 173926/1920) haben ein neues Verfahren zur Elektro- 
lyse herausgebracht, The Fletcher Electro Salvage Go., Ltd. (FP 529936) 
ein Verfahren zum Niederschlagen von Metallen auf Eisen oder Eisenlegierungen 
auf elektrolytischem Wege. F.W. Haines und F. L. Sorensen (USP 1397514) 
beschreiben ein Verfahren zur Erzeugung von Metallüberzügen auf Metallgegen- 
ständen, desgleichen tut die Societe d'Electrochimie et d'Electrometall- 
urgie (FP 528487) mit ihren Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von 
Metallüberzügen. — Gh. J. Wernlund macht Studien über galvanische Nieder- 
schläge aus Zinkzyanidlösungen (Brass World 1921/356) 

In Amerika scheint sich eine Bewegung zugunsten von Kadmium an 
Stelle von Zink anzubahnen. Auf der Versammlung der Newark Platers 
sprach G. H. Proctor (Metlnd 188) über die elektrolytische Abscheidung 
von Kadmium, welches er für einen besseren Rostschutz hält als Zink. Die 
amerikanischen Patente 1383174, 1383175 und 1383176 handeln von der Kad- 
miumabscheidung und über den gleichen Gegenstand der Artikel von Hanley 



— 131 — 



(ChMetEng 23/1257). G. B. Brook (TFarS 16/538) berichtet über die kristalli- 
nische Struktur von elektrolytisch abgeschiedenem Silber, G. H. Procto r 
(Metlnd 147) über glänzende Silberniederschläge auf Reflektoren und derselbe 
(Metlnd 187) über die Vorbehandlung, um alte Britanniawaren wieder auf neu 
zu plattieren. — F. Mason (TFarS 16/534) schreibt über die maximale Strom- 
dichte bei der Silberplattierung und W. R. Barday (TFarS 16/515) über Silber- 
plattierung. — G. B. Brook und L. W. Holmes (TFarS 16/524) berichten über 
die chemische Zusammensetzung alter Silberbäder und über die bei ihrer An- 
wendung erzielten Ergebnisse. Über die Fehler der Anoden für die Silber- 
plattierung machen F. C. Robinson und H. Dale (Metlnd 20/101) Mitteilung 
und A. Jefferson (Metlnd 21/268) über die Ursachen roter Flecken bei der 
Versilberung. — C. H. Proctor (Metlnd 19/486) gibt Vorschriften über die Ver- 
silberung von Stahlmessern. 

C. H. Proctor macht Angaben über Vergoldung (Metlnd 11), über Dunkel- 
grüngoldlösungen (Metlnd 432) und über Lösungen, um Aluminium mit Gold 
zu plattieren (Metlnd 431). — Royal F. Clark berichtet über glänzende Gold- 
niederschläge (Metlnd 188). — Über Färben von Gold handelt ein Artikel (Metall 
1921/253), über Grünfärbung schreibt C. H. Proctor (Metlnd 188). — Die Platin- 
abscheidung behandelt H. H. Smith (Metlnd 188). 

Metallfärbung. Um Patina auf Stahl zu erzeugen, verzinkt C. H. Proctor 
(Metlnd 19/409) erst die Gegenstände und behandelt sie dann mit Kupfervitriol. 
Blanke Eisenoberflächen oxydiert man nach Rondelli Sestini und Sestron 
(SchweizPat 89719 — DRP 347934, 349227 und 349228) durch elektroanodische 
Behandlung. Sidney Cornell (ChMetEng 24/209, 301) beschreibt ein Ver- 
fahren zum Blau- und Braunfärben von Stahlwaren. — J. L. Duret erhielt das 
FP 524240 auf ein Verfahren zum Färben von Schmuckgegenständen, Steck- 
nadeln usw., ebenso Leopold Gentner, Recht und Lehmann (FP 536955) 
auf ein Verfahren zur Herstellung von Überzügen auf Metallen zwecks Färbung. 
Richard Kirchhoff (DRP 351981) hat sich ein Verfahren zum Färben von 
Zink oder verzinkten oder verzinnten Gegenständen in Kupfer oder bronze- 
farbigen oder in steinfarbigen Tönen ohne Verwendung von Kupfer schützen 
lassen. — B. Haas (Metall 131) gibt ein Verfahren zwecks Herstellung natürlicher 
Patina auf Kupferflächen bekannt. — F.Zimmer (Metall 1921/322) berichtet 
über Lackieren und Färben von Bronzen. Einen eingehenden Bericht über Metall- 
ätzung oder die echte Tausia finden wir in Galvanoplastik und Metallbearbeitung 
28/13, 45, 53, 61, 69, 77 von E.Werner, während über Japandekoration S. R. 
Gerber (Metlnd 20/261) Mitteilung macht und A. T. Saunders (Metlnd 20/269) 
über Kunstdekoration der Metallwaren und dekoratives Ätzen berichtet. — Bei 
dieser Gelegenheit sei auf die Bücher von GeorgBuchner, Das Ätzen der Metalle 
und Färben der Metalle (1922, Verlag von M. Crayn), und Hugo Krause, Die 
wichtigsten Verfahren zur Oberflächenfärbung von Metallgegenständen, Verlag 
Jul. Springer, hingewiesen. 

Apparate. A.Barth (DRP 348729, 366493) baute Heizvorrichtungen für 
galvanische Bäder. — M. Schlötter (DRP 305676, 366317, 366418) hat sich 
Galvanisierapparate zum gleichmäßigen Plattieren von Blechen schützen lassen. 
— E. Ecker (DRP 340566) dehnt seine Konstruktion auf Galvanisierung und 
Herstellung von Blechen aus. — D. R, James (DRP 325672) führt zum ein- 
seitigenPlattieren die Bleche entweder einzeln oder paarweise zwischen Walzen- 
paaren, zwischen denen die Plattierung erfolgt, durch die Bäder. — F. Kirschner 
und J. He ß (SchweizP 93818) geben ein Verfahren und eine Einrichtung an zum 
Elektroplattieren von Waren auf elektrolytischem und thermischem Weg. — 
Die Phönix Bergbau-A.-G. erwarb ein Patent (ÖstP 88462) auf eine Vor- 
richtung zum Galvanisieren von Metallgegenständen. — Waldeck & Co. (DRP 
351508) haben sich einen Halter für Kleingegenständc beim Plattieren schützen 
lassen. — Eine Vorrichtung zum Massengalvanisieren haben Ernst Paul 
(DRP 362691) und G.P.Malcolm Lee und W.A.Braune (DRP 323067) 
sich schützen lassen. Von den Langbein-Pf anhauser Werken ist ein 

9* 



— 132 — 



Galvanisierapparat für kleine Massenartikel (Metall 1921/225) beschreiben 
worden. Eine moderne Poliermaschine gibt P.W.Blair (Metlnd 9) an, eine 
Zirkularbürste für Schleifen und Polieren ist von den Langbein-Pfannhauser 
Werken bekannt geworden (Metall 1921/225). Angaben über den Kraftverbrauch 
beim PoHeren von Metallen machen E. Farmer und R. S. Brooke (Metlnd 
20/30), ein Poliermittel für Metalle hat sich J.A. Palmer (USP 1425046) 
schützen lassen. 

Galvanoplastik. M. Schlötter (DKP 366316) gibt die Vorbereitung von 
Metallmatrizen zwecks Herstellung leicht ablösbarer galvanischer Niederschläge 
bekannt. — W. A. Thain (TFarS 16/478) beschreibt Anwendungen der galvano- 
plastischen Metallfällung beim Bau von Luftfahrzeugen. — H. Welte (DRP 
328774) hat sich zum (Jalvanisieren keramischer Gegenstände einen Einspann- 
körper, der als Kathodenträger dient, mit einer verschiebbaren Metallseele paten- 
tieren lassen. 

Analyse . J. E. Lizelore (Metlnd 188) schreibt über den Gebrauch der 
chemischen Analyse zur Kontrolle von Messinglösungen. — Mr. und Mde. Las- 
sieur (CR 173/772) geben ein Verfahren zur Schnellelektrolyse von Messing an, 
wobei das Messing in einer Mischung von Schwefelsäure und Salpetersäure ge- 
löst wird. Man arbeitet mit rotierenden Elektroden, das Kupfer schlägt sich 
nieder, die Salpetersäure wird reduziert, die verbleibende Flüssigkeit wird mit 
Soda neutralisiert und Essigsäure zugesetzt. Natriumfluoridzusatz führt das Eisen 
in ein Komplexsalz über, während das Zink auf einer Kupferkathode abgeschieden 
wird. — E. Labala (AnSocEspanFisQuin Bd 17, Nr 166, Sp 235) beschreibt 
eine indirekte elektrolytische Analysenmethode der Anionen ohne Platinelektro- 
den, wobei die Anionen durch Silber (CO3, C2O4, FeCye, FcgCye, ^^4, ASO4, Gr04, 
SCN, J und Cl) in schwer lösliche Salze übergeführt werden und das überschüssige 
Silber kathodisch abgeschieden wird. 



Elektrometallurgie. 

Von Direktor Professor Viktor Engelhardt. 

Allgemeines. Elektrische Öfen. An zusammenfassenden Arbeiten über das 
gesamte Gebiet der technischen Elektrochemie und der el. Öfen ist zunächst eine 
Arbeit von Heß (ETZ 957, 982) zu erwähnen, welcher eine wertvolle technische 
und wirtschaftliche Übersicht über die Entwicklung der Elektrochemie und ihre 
Wechselwirkungen zur Elektrotechnik gibt. Ausführlich behandelt werden, 
unter besonderem Hinweis auf den Ausbau der Wasserkräfte, zunächst die für 
Deutschland wichtige Industrie des Stickstoffs, dann die Industrien des Alu- 
miniums, des Kalziumkarbids, der Ferrolegierungen, der Ghloralkalien und die 
sonstigen im technischen Maßstab ausgeübten Verfahren. — Im Westen der 
Vereinigten Staaten von Nordamerika hat dank der vorhandenen Wasserkräfte 
die elektrometallurgische und elektrochemische Industrie eine günstige Ent- 
wicklung erfahren. Nach einem Berichte, den Chapman (HelF 226) 1921 gab, 
wurden daselbst jährlich 200000 t Elektrolytkupfer gewonnen. An Elektrolyt- 
zink, dessen Gewinnung bedeutende Fortschritte verzeichnete, lieferte eines 
der größten Werke täglich 150 t bei einem Gesamtenergieverbrauch von über 
35000 kWh. Eine ähnliche Entwicklung hat das el. Schmelzen der Nichteisen- 
metalle und die Herstellung der Ferrolegierungen im el. Ofen, ferner die Erzeu- 
gung von kaustischer Soda für die Zwecke der Papierindustrie, die Nutzbar- 
machung des Luftstickstoffs mit Hilfe des el. Lichtbogens und die elektrolytische 
Wasserzersetzung genommen. — Über zwei amerikanische Arbeiten ähnlichen 
Inhaltes von Thompson (RGE 12/486) und von Gibson (RGE 12/159 D) 
%vurde ferner berichtet. 

Die im Betriebe el. Öfen verbrauchte Energie wird für die Vereinigten Staaten 
von Nordamerika von Knapp (EWd 80/605) auf 1580000 kW geschätzt. Der 



— 13:{ — 



Verfasser hebt zunächst die Elektrostahlöfen des Heroulttyps und die selbst- 
tätige Elektrodenregulierung hervor und wendet sich dann zur Güte des 
Schmelzerzeugnisses und zum el. Schmelzen der Nichteisenmetalle. Er berührt 
ferner den el. Widerstandsofen und die Anordnung der darin verwendeten Heiz- 
elemente, die el. Heizung von Anlaßöfen für Glaswaren und einige weitere An- 
wendungsgebiete. — Auf eine Zusammenstellung neuerer österreichischer Patente 
über el. Öfen und elektrochemische Verfahren (EuM 336, 348) sowie eine ähnliche 
Zusammenstellung französischer Patente (RGE 11/92, 436, 463) sei nur kurz 
hingewiesen. — Auf einer zu Montreal abgehaltenen Versammlung der amerikani- 
schen elektrochemischen Gesellschaft wurden in 14 Vorträgen die Vorteile und 
neueren Anwendungsgebiete der el. Öfen behandelt. Einen breiteren Raum 
beanspruchte die el. Heizung der Emaillieröfen. Ferner sind weitere Berichte 
über den el. Widerstand und die Eigenschaften der Heizwiderstände aus korn- 
förmigen Kohlemassen und aus Widerstan.dslegierungen, über das Aluminium- 
schmelzen im Tiegelofen, über Öfen für Glühzwecke und über die el. Heizung 
von keramischen Öfen hervorzuheben (EWd 80/769, 1091). — Auf eine allgemeine 
Übersicht über die Verwendung des Elektroofens in der neueren Industrie sei 
nur kurz hingewiesen (RGE 12/167 D). — In einem weiteren Bericht werden die 
neueren amerikanischen Öfen mit Widerstandsheizung, insbesondere für die ver- 
schiedenen Glühzwecke der Eisen- und Stahhndustrie beschrieben. Am Schlüsse 
wird ein sog. »Ausgußkippofen« hervorgehoben, dessen Drehpunkt für das Aus- 
kippen am Ende der Ausgußschnauze liegt und welcher besonders für das Schmel- 
zen von Silber bestimmt ist (SuE 1330). — Eine Arbeit von Guedras ist, nach 
einem Bericht von Horschitz, einer kurzen Beschreibung der wichtigsten 
Elektrostahlofentypen gewidmet (EKB 73). Der Verfasser betont besonders 
die Notwendigkeit einer guten Ausnutzung der el. Energie durch Verbesserung 
des cos (f und einer guten Wärmeausnutzung durch Verwendung abgedichteter 
Elektroden. — Ferner ist auf eine Arbeit von Amberg (HelF 169) über die neueren 
Ausführungsarten der bekannten Elektrostahlöfen sowie die zugehörigen Schmelz- 
verfahren und Anwendungsgebiete hinzuweisen. — Ein neuerer amerikanischer 
Induktionsofen der GEC zeigt eine kreisförmige Schmelzrinne und eine scheiben- 
förmig ausgebildete über dieser angeordnete Primärwicklung. Die Bewegungs- 
erscheinungen, welche durch diese Anordnung im Schmelzbad unter dem Einfluß 
elektromagnetischer Kräfte hervorgerufen werden, bilden keine Besonderheit 
dieses Ofens, dessen Energieverbrauch nach den gegebenen Zahlen durchaus 
nicht geringer als bei den bereits bekannten Induktionsöfen von Fr ick und 
Röchling- Rodenhauser ist (SuE 1434 — ETZ 19). — In Amerika wurden 
zwei Heroultöfen für je 40 1 Einsatz in Betrieb genommen. Die Öfen, deren 
Energieverbrauch bis 3600 kW je Ofen angegeben wird, dienen vorwiegend zur 
Herstellung von Manganstahl und verarbeiten den flüssigen Einsatz zweier 
Martinöfen (ETZ 395). — Grönwall und Horschitz (EuM 485) beschreiben 
einen von der Aktiebolaget Elektrometall konstruierten und in einigen skandi- 
navischen Werken im Betrieb befindlichen Elektrostahlöfen. Dieser wird mit 
Zweiphasenstrom betrieben, dessen Außenleiter den beiden von oben in den Ofen 
senkrecht hineinragenden Elektroden und dessen Mittelleiter einer Bodenelektrode 
zugeführt werden. Der Ofen wird durch eine Reihe von Abbildungen und Schalt- 
bilder erläutert. Eine weitere Beschreibung (ERw 90/639) bringt zugleich Ver 
besserungen, welche dieser Ofen in England erfahren hat. Von diesen ist eine 
Elektrodenabdichtung besonders hervorzuheben. Sie besteht aus einem auf 
dem Ofengewölbe ruhenden, die Elektrode nicht völlig berührenden wasser- 
gekühlten Bronzering, der nach oben in einen manschettenartig angesetzten 
und oben offenen Bronzezyhnder ausläuft. In diesem ruhen vier aus hohlen 
Gußeisensegmenten bestehende Dichtungsringe, welche vermöge ihrer Form 
eng aufeinander liegen und der Elektrode gegenüber die Abdichtung bilden. — 
Vitali (ETZ 1177 — ERw 91/662) beschreibt an Hand von Abbildungen, Schalt- 
skizzen und Betriebszahlen ^inen in den Fiatwerken zu Turin ausgebildeten 
Lichtbogenofen. Dieser, kurz als Fiatofen bezeichnet, ist im Prinzip ein Heroult- 



— 134 — 



ofen, der durch eine besondere Art der Elektrodenabdichtung gekennzeichnet 
ist. Auf dem Ofengewölbe steht je ein doppelwandiger, von Kühlwasser durch- 
flossener Zylinder, der die Elektrode umschließt. Über diesen schiebt sich teleskop- 
artig ein zweiter, die Elektrode tragender Zylinder. Eine ähnhche Beschreibung 
dieses Ofens liefert Martinazzoli (RGE 12/15 D). — Wegen des vorwiegenden 
Arbeitens mit kaltem Einsatz sind, zum Beispiel gegenüber Deutschland und 
Frankreich, nach Kershaw (RGE 11/79 D) in England durchschnittlich kleinere 
Ofen, hauptsächhch Lichtbogenöfen nach Heroult und der oben bereits erwähnte 
Grönwallofen im Gebrauch. — Die an letzterem vorgenommenen Verbesserungen, 
z. B. die Abdichtung der Elektroden, werden auch hier beschrieben. — Ein 
amerikanischer Lichtbogen- Strahlungsofen nach Repel (RGE 11/109 D) zum 
Schmelzen von Eisen und Nichteisenmetallen ist durch einen in der Ofendecke 
pfropfartig sitzenden Einsatzkörper gekennzeichnet, welcher die drei Elektroden 
trägt. Der Ofen wird für Einsatzgrößen von 125 bis 1500 kg gebaut. — Lind- 
quist (ETZ 241) teilt mit, daß zur Kontrolle des Isolationszustandes eines zwei- 
phasigen Lichtbogen- Strahlungsofens nach Rennerfeit auf einem finnischen 
Werk dem Ofen in einer näher beschriebenen Art Glühlampen zugeschaltet 
wurden. Er untersucht rechnerisch diese Anordnung und folgert, daß die Mängel 
im Ofenbetriebe nicht auf fehlerhafter Isolation, sondern auf anderen Ursachen 
beruhen. — Auf die Berichte über ein amerikanisches (RGE 11/109 D) und ein 
enghsches Patent (RGE 12/120 D) auf Öfen nach Rennerfeit, sowie über 
amerikanische Patente auf zwei Öfen von Snyder und von Ca d well (RGE 
12/29 D) sei nur hingewiesen. — Über einen auf Angaben von Nernst und Ta- 
mann fußenden el. Schmelzofen, der zunächst für Laboratoriumszwecke be- 
stimmt war, wird auch ^in diesem Jahre berichtet. Der Schmelztiegel dieses 
Ofens wird von einem Heizrohr aus Kohle umgeben, welches als Heizwiderstand 
in den Sekundärkreis eines Transformators eingeschaltet ist. Der Ofen wird 
neuerdings für Energieaufnahmen von 1,3 und 5 kW gebaut und soll in dieser 
Form für Zwecke der Kleinindustrie Verwendung finden (ETZ 472 — HelF 239 

— EuM 46). — Auch der Helberger -Ofen wird neuerdings für ähnliche kleine 
Leistungen gebaut (HelE 1437). — Bei einem Ofen nach Zerleder steht der 
Tiegel in einer Widerstandsmasse, die durch isoHerende Wände, entsprechend 
den einzelnen Drehstromphasen, unterteilt ist. Ein Ofen nach Teixeira bildet die 
Vereinigung eines zentral gelegenen Schachtofens mit einer Anzahl kleinerer 
el. Öfen, die kreisförmig um ersteren angeordnet sind und mit ihm durch eine 
gemeinsame Bodenplatte sowie Kanäle in Verbindung stehen (RGE 11/79 D). 

— Fulton schlägt einen Drehstromofen für das Destillieren von Metallen vor, 
der eine im Boden offene vertikale Retorte enthält (RGE 12/31 D). In dieser 
stehen Briketts aus dem zu behandelnden Erz, die zugleich den Widerstands- 
körper bilden. — Ein Salzbadhärteofen von Wild & Barfield (RGE 12/24 D) 
besteht aus zwei konzentrisch ineinander stehenden Zylindern, deren Zwischen- 
raum durch nicht leitendes Pulver ausgefüllt ist. Auf der Außenseite des inneren 
Zylinders sitzt eine Heizwicklung und in seinem Innern steht ein das Salzbad 
aufnehmendes Eisengefäß. Ein weiterer Widerstandsofen von August ist durch 
eine Muffel gekennzeichnet, die, mit einer Heizwicklung umgeben, in einem 
auf Rollen drehbaren äußeren Ofenkörper sitzt und mit dieser um eine horizontale 
oder schwach geneigte Achse rotiert. — Bei einem Ofen, den Marsh für das 
Glühen von Werkzeugen und sonstigen Metallteilen sowie für Zwecke höherer 
Erhitzungen bestimmt hat, steht das Aufnahmegefäß für die zu behandelnden 
Teile in einem durch Lichtbogenheizung flüssig gehaltenen Metallbad. Diese 
Heizwirkung kann durch eine zusätzhche Widerstandsheizung noch besonders 
geregelt werden. Ferner ist noch auf ein englisches Patent von Narks auf einen 
Ofen zur Erzeugung von Aluminiumnitrid und ein französisches Patent von 
Belmont auf einen Ofen zum Schmelzen leicht oxydabler Stoffe (RGE 12/8 D) 
sowie eine von Reid für Karbidöfen vorgeschlagene Elektrodenanordnung 
(RGE 11/79 D) aufmerksam zu machen. Gleiches^gilt für die Abbildungen einer 
Reihe von Lichtbogenöfen für Stahlerzeugung (EWd 80/1088). 



Howe (RGE H/80 D) beschreibt die Eigenschaften der in den el. Öfen ver- 
wendeten feuerfesten Zustellungssteine, ihr Verhalten im Ofen und die zur Her- 
stellung dienenden Rohmaterialien. — Bei der Umständlichkeit der üblichen 
Untersuchungsverfahren gelang es bisher nicht, endgültige und ausreichende 
Hegeln für die Untersuchung und Einteilung dieser Steine auszuarbeiten. Im 
Anschluß an verschiedene Arbeiten der letzten Jahre schlägt Loomis (HelF 69) 
vor, alle diese Untersuchungen durch eine einfache Beobachtung der Änderungen 
des Volumens und der Porosität zu ersetzen, denen die feuerfesten Steine bis 
1450^ unterliegen. Das vorgeschlagene Verfahren wird mit den bisher geübten 
Untersuchungs verfahren verglichen . 

Elektroden. Über deren Herstellung liegen einige zusammenfassende Arbeiten 
vor. Zunächst gibt Man teil (RGE 12/140 D) eine geschichthche Übersicht 
über die Herstellung der Kohlenelektroden, wobei er mit den ersten Versuchen 
von Davy beginnt und schließlich zu den heutigen Verfahren und Anwendungs- 
gebieten gelangt. — Zwei weitere Arbeiten über die Herstellung der Elektroden 
nehmen besonders bezug auf die in Frage kommenden Rohmaterialien und 
bringen Angaben über die Eigenschaften und den Reinheitsgrad der Elektroden 
(RGE 12/167 D — ERw 90/63). — Arndt (ETZ 966) gibt ein Verfahren zur 
Bestimmung des Graphitgehaltes graphitierter Elektroden, welcher nicht durch die 
chemische Analyse, wohl aber durch Messung des el. Leitungswiderstandes unter 
bestimmten Bedingungen ermittelt werden kann. — Über die im Ofen selbst 
brennende Söderberg-Elektrode liegen auch in diesem Jahre Arbeiten vor. 
In diesen wird diese Elektrode und ihre Herstellung teils beschrieben (RGE 
12/120 D — ERw 91/281), teils wird über ausländische Patente berichtet (RGE 
11/71 D und 79 D). — Yardley (RGE 12/8 D) bringt zum Glühen des für die 
Elektrodenfabrikation bestimmten Kokses einen el. Ofen in Vorschlag. — Eine 
Elektrode zum Schmelzen und Verdampfen von Metallen soll nach Leleu (RGE 
12/120 D) aus einem Metallkörper hergestellt werden, der auf einem Zylinder 
aufgerollt liegt. Von diesem soll er im Maßstabe seines Abbrennens bei gleich- 
zeitiger Drehung des Zyhnders abrollen. — Endlich sind noch enghsche Patente 
von Campbell, Gifford und Waite sowie der britischen Thomson- 
Houston- Gesellschaft über ElektrodenreguHervorrichtungen für Lichtbogen- 
öfen zu erwähnen (RGE 12/29 D). 

Roheisen. Nach Helfenstein (SuE 460) sind für den wirtschaftlichen 
Wettbewerb zwischen der elektrothermischen Eisengewinnung aus Erzen und 
dem gewöhnlichen Hochofenverfahren eine Reihe neuer Gesichtspunkte maß- 
gebend, über welche bereits im letzten Jahre berichtet wurde. Diese werden durch 
Grönwall, Seehaus, Durrer und Flössel einer eingehenden und längeren 
Kritik unterzogen. — Im Hinblick auf das Vorkommen zahlreicher Eisenerze 
und die Erzeugung größerer Mengen Kiesabbrände in den Staaten der früheren 
österreichisch-ungarischen Monarchie sowie den Ausbau der Wasserkräfte be- 
trachtet Fähnrich (EuM 313) die technischen und wirtschafthchen Grundlagen 
sowie die Anwendungsmöglichkeiten des el. Eisenhochofens. Er stützt sich 
hierbei auf die Betriebsergebnisse des zur vorherrschenden Verbreitung gelangen- 
den von Grönwall konstruierten Ofens der Aktiebolaget Elektrometall, der mit 
dem gewöhnlichen Eisenhochofen verglichen wird. — Die zunehmende Erschöpfung 
der Vereinigten Staaten von Nordamerika an hochwertigen Eisenerzen läßt an 
die wirtschaftliche Behandlung geringwertiger Eisenerze denken. Field (RGE 
12/160 D) weist im Anschluß hieran besonders auf die Verbreitung verschiedener 
eisenhaltiger Sande hin, für deren Verarbeitung er in erster Linie den Elektro- 
ofen berufen hält. — Über die Ausnutzung brasilianischer Wasserkräfte zur 
direkten Verhüttung von Eisenerzen wird in diesem Jahre erneut berichtet. 
Neues wird hierbei gegenüber den Berichten des letzten Jahres nicht gebracht 
(RGE 11/110 D). — In einem Vortrag, den Gosrow (SuE 1783) auf der 41. Ver- 
sammlung der amerikanischen elektrochemischen Gesellschaft zu Baltimore 
hielt, wurde die Herstellung von Roheisen aus Erzen im Elektroofen unter 
Abwägung der technischen und wirtschaftlichen Vorteile und Nachteile behandelt. 



— 136 — 



Der Verfasser berücksichtigt hierbei sowohl den Schachtofen mit geschlossener 
Gicht als auch den einfachen offenen Ofen, wie er in der Industrie der Ferro- 
legierungen und des Karbides weitere Verwendung findet. — An gleicher Stelle 
wurde auch über die Verwendung el. Öfen zur Herstellung von synthetischem 
Roheisen berichtet. Der Verfasser ist der Ansicht, daß diese Herstellung auch 
über den Krieg hinaus eine gewisse Bedeutung behalten hat (GC 81/306). — 
Dornhecker (SuE 1357) wendet sich auf Grund der in den Gießereien der 
Eisen- und Stahlwerke Oehler& Go. zu Aarau gesammelten Erfahrungen gegen 
Vorwürfe, welche gegen die Güte des aus Schrott durch Kohlung im Elektro- 
ofen erhaltenen synthetischen Roheisens erhoben worden sind. Er weist an- 
schließend auf das gesteigerte Interesse hin, das auch in Amerika an diesem 
Verfahren besteht, und hebt aus zahlreichen Vorträgen und Arbeiten solche 
von Morrison (RGE 12/8 D), Wilkinson (SuE 1359) und Hay (SuE' 1360 — 
RGE 12/160 D) hervor, welche zum Teil beachtenswerte Einzelheiten über die 
Führung des Schmelzprozesses enthalten. Ähnliches gilt von einer Arbeit von 
Cahill (SuE 1783) über eine Anlage der Alaska Treadwell Gold Mining Co. 
Ferner wird an anderer Stelle das Bekannte dieses Verfahrens zusammengefaßt 
und für seine Durchführung der Heroultofen in Vorschlag gebracht (RGE 
12/111 D). — Nach Elliot (SuE 1784 — RGE 12/144 D) war bis 1921 in den 
englischen Eisengießereien kein Elektroofen in Anwendung. Der erste der- 
artige amerikanische Ofen für Graugußerzeugung kam im Sommer 1917 bei der 
LunkenheimerCo. in Gincinnati in Betrieb. Die größte Erzeugung an Elektro- 
grauguß hatte bis Ende 1921 eine Gießerei zu Birmingham mit 200 t in 24 h. 
In den meisten Fällen diente der Elektroofen zum Nachbehandeln des im Kupol- 
ofen vorgeschmolzenen Eisens. — Ferner beschreibt Keller (RGE 12/111 D) 
ein Verfahren zur Herstellung von siliziumarmen Gußeisen aus Schmiede- und 
Walzzunder im el. Ofen unterVerwendung einer basischen entschwefelnden Schlacke. 

Im Anschluß hieran soll an dieser Stelle noch ein Vorschlag von Ongaro 
(RGE 12/52 D) zur Entschwefelung von Pyritaschen Erwähnung finden. Diese 
soll man unter Verwendung chlorentwickelnder Zuschläge bei Gegenwart von 
Kohle im Elektroofen vornehmen, um gleichzeitig den Schwefel in Form von 
Schwefelkohlenstoff zu gewinnen. 

Stahl und Flußeisen. Sweet (EWd 80/998) behandelt die Vorteile und 
Nachteile der sauren und basischen Zustellungen von Elektroofen und die 
hieraus sich ergebenden Arbeitsbedingungen, die Gehalte an Sihzium, Mangan 
und Phosphor des Elektrostahles sowie die Herstellungskosten des letzteren 
und den erforderlichen Energieverbrauch. — Bar ton (RGE 12/111 D) prüft 
die wirtschaftlichen Bedingungen, unter denen die Eisenbahnwerkstätten der 
Southern Pacific Co. sich zur Einführung der Elektrostahlerzeugung ver- 
anlaßt sahen. Ferner werden von ihm die Herstellungsverfahren des Mangan- 
stahles (RGE 12/135 D), besonders unter Verwendung des Heroultofens, sowie 
die Eigenschaften und Arten der Nachbehandlung dieses Stahles beschrieben. 
— Von Sisco (RGE 12/135 D) wird über die Verfahren der Elektrostahlerzeugung 
und besonders über die Desoxydation und Entschwefelung des Stahles unter 
Verwendung des gleichen Ofens berichtet. — Auf ein französisches Patent von 
Keller (RGE 12/110 D) über ein Verfahren zur Verarbeitung von Drehspänen 
auf Elektrostahl in einem Duplexverfahren sei nur hingewiesen. 

Ferrolegierungen. Cowing und Chappell (RGE 12/111 D) schlagen vor, 
Nickelstahl mit Hilfe eines elektrolytisch hergestellten Ferronickels zu erzeugen. 
Als Ausgangsprodukt des letzteren soll eine durch Rösten von Nickelkupferstein 
und folgendes Verschmelzen hergestellte Nickelkupferlegierung dienen. Diese 
wird zunächst gelöst, das Kupfer durch Eisen ersetzt und die so erhaltene Eisen- 
nickellauge auf Ferronickel elektrolysiert. — Auf ein englisches Patent von 
Howells (RGE 12/31 D) über ein Verfahren zur Herstellung von Ferromangan 
im Elektroofen braucht nur kurz hingewiesen zu werden. 

Elektrolyteisen. Mahon (RGE 12/71 D — ERw 91/211) stellt die allge- 
meinen Bedingungen für die Herstellung des Elektrolyteisens zusammen. Er be- 



— 137 — 



handelt besonders die Zusammensetzung, Temperatur und Bewegung des Elek- 
trolyten sowie die Eigenschaften des Eisenniederschlages, wobei er die bisher 
geleisteten Arbeiten an Hand der Literatur berücksichtigt. — Einige industrielle 
Verfahren und Anwendungsgebiete des Elektrolyteisens werden ferner von 
Stoughton beschrieben (RGE 11/133 D). Er erwähnt zunächst das bereits 
bekannte Verfahren der SocietedeFerzu Grenoble, welches unter Verwendung 
eines eisenchlorürhaltigen Elektrolyten aus Gußeisenanoden Röhren auf direktem 
elektrolytischem Wege erzeugt, ferner ein Verfahren der Western El. Co. zur 
Herstellung von Eisenpulver für die Kerne von Telephonspulen und schließlich 
die Vorschläge von Eustis und Per in, welche Eisenerze durch Laugung mittels 
Eisenchlorür und anschließende Elektrolyse der Lauge direkt auf Elektrolyteisen 
verarbeiten wollen. Einige Angaben über die Eigenschaften und Verwendungs- 
möglichkeiten dieses Eisens schließen sich an. — Ein Verfahren von Garin (RGE 
11/110 D) arbeitet mit eisenchlorürhaltigem Elektrolyten und Anoden aus Kohle. 
Das anodisch gebildete Eisenchlorid wird außerhalb der Bäder zum Auflösen 
neuer Abfälle verwendet und hierbei wieder zu Chlorür regeneriert. 

Kupfer und Kupferlegierungen. In Amerika, wo der Elektroofen zuerst eine 
größere Verbreitung für das Schmelzen der Nichteisenmetalle, vorwiegend 
Kupfer und Kupferlegierungen, gefunden hatte, ist seine Verbreitung für diesen 
Zweck weiter gestiegen. Im Jahre 1920 waren 261 derartige Öfen in Anwendung 
oder Aufstellung begriffen, im Frühjahr 1921 bereits 408. Einige Bauarten dieser 
Öfen werden kurz beschrieben (HelF 226). — Wie bereits in den Berichten der 
letzten Jahre erwähnt, hat neben dem als Drehtrommelofen ausgebildeten 
Lichtbogen- Strahlungsofen und dem für kleinere Einsätze bestimmten Induk- 
tionsofen nach Ajax-Wyatt der Hochfrequenz-Induktionsofen nach Ajax- 
Northrup eine gewisse Verbreitung gefunden. Die Anwendbarkeit dieses 
Ofens ist inzwischen durch Ausdehnung seines Temperaturbereiches bis zu 
2500^ C einerseits und unter 1200^ C anderseits sowie durch Vergrößerung seines 
Einsatzes auf 275 kg erweitert worden. Das gleiche Heizprinzip wurde ferner 
im Bau von Härte- und Glühöfen verwendet. In einem Härteofen, der mit 
20000 Per/s arbeitete, wurden Messerblätter, hauptsächlich durch die darin er- 
zeugte Hysteresiswärme, gleichmäßig auf die erforderliche Härtetemperatur 
gebracht. — Ferner werden die theoretischen Unterlagen dieses Heiz- und 
Schmelzverfahrens von Northrup (GER 656) und Dufour (RGE 12/143 D) 
mit Rücksicht darauf eingehend geprüft, bis zu welchem Grade man einen für 
bestimmte Zwecke dienenden Ofen im voraus berechnen kann. 

Der Drehtrommel-Strahlungsofen nach Ruß findet auch in diesem Jahre 
wiederholt Erwähnung (EuM 127 — SuE 1361). Neben der Ausführung des 
Ofens für Zweiphasenstrom wird hierbei die besonders für deutsche Verhältnisse 
wichtige Anschlußmöglichkeit des Ofens an Drehstrom betont, sei es durch 
Anordnung von zwei Elektroden in der einen und der dritten Elektrode in der 
gegenüber liegenden Stirnwand des Ofens (ETZ 497), sei es durch Anordnung 
aller drei Elektroden in einer einzigen Stirnwand (ETZ 1068). Die durch letztere 
Anordnung zunächst entstandenen Nachteile, insbesondere der ungleichmäßige 
Verschleiß der Ofenzustellung, sind nach Angabe von Ruß inzwischen beseitigt 
worden. Die letzterwähnten Arbeiten sind durch eine Reihe metallurgischer 
Betriebszahlen und sonstige Angaben über den Ofen erläutert. — Ferner gibt 
Wintermeyer (EA 1395, 1401) eine kurze und allgemeine Übersicht über die 
verschiedenen Arten von Elektroöfen und ihre Anwendbarkeit für das Schmelzen 
von Nichteisenmetallen. 

Vor einer Versammlung der Amerikanischen Elektrochemischen Gesellschaft 
zu Baltimore berichteten Kern und Chang (RGE 12/103 D) über die el. Leit- 
fähigkeit des in der Kupferraffination üblichen Elektrolyten. Sie behandeln im 
besonderen den Einfluß wechselnder Gehalte an Kupfer und freier Säure, ferner 
den Einfluß der üblichen aus dem Anodenkupfer in Lösung gehenden Verun- 
reinigungen, wie Arsen, welches die Leitfähigkeit nicht merkhch, sowie Nickel 
und Eisen, welche dieselbe stärker vermindern. Als wirtschaftlichste Elektrolyt- 



— 188 — 



temperatur werden 55^ C errechnet. — Nach einem französischen Patent soll 
Zementkupfer durch Röstung, Laugung mit Säure und anschließende Elektro- 
lyse der erhaltenen Lauge mit Hilfe unlöslicher Anoden auf Elektrolytkupfer 
verarbeitet werden (RGE 11/71 D). Ob dieses Verfahren gegenüber dem Ver- 
schmelzen des Zementkupfers auf Schwarzkupfer und der sich anschließenden 
direkten elektrolytischen Raffination des letzteren eine Verbesserung und Ver- 
billigung bedeutet, dürfte zu bezweifeln sein. 

Nickel. Nach einem Verfahren von Haglund (RGE 12/16 D) wird Nickel- 
kupferstein im granulierten Zustand mit Säure gelaugt, der Überschuß der 
letzteren durch überschüssigen Stein abgestumpft, das Kupfer ausgefällt und die 
Lauge mit Hilfe unlöslicher Bleianoden und unter Verwendung eines Diaphragmas 
auf Nickel elektrolysiert. 

Zink. Field (RGE 12/16 D, 160 D) gibt einen Überbhck über die Elektro- 
metallurgie des Zinks in wässeriger Lösung und betont hierbei besonders den 
bekannten Einfluß der Laugenverunreinigung durch fremde Schwermetalle. — 
Auch Tainton (RGE 12/103 D) weist auf die Notwendigkeit reinster Laugen in 
der elektrolytischen Zinkgewinnung hin und behandelt die allgemeinen Grundlagen 
dieses Verfahrens. — Ferner schlägt Field (HelF 225 — RGE 12/16 D) die 
Zinkelektrolyse vom wirtschaftlichen Standpunkt aus für England vor, wo sich 
größere Lager von Zinkerzen befinden, die für das gewöhnliche hüttenmännische 
Destillationsverfahren ungeeignet sind. Der Gang des elektrolytischen Verfahrens 
wird von ihm anschließend hieran beschrieben. — Auf dem Werke der River 
Smelting and Refining Co. zu Keokuk (Iowa) wurde Zinkstaub, der von der 
Verarbeitung komplexer, hauptsächhch Kupfer, Blei und Silber enthaltender 
Erze stammte, durch Laugung und Elektrolyse der Lauge auf Elektrolytzink 
verarbeitet (RGE 12/87 D). Obwohl die Begleitmetalle anfangs große Schwierig- 
keiten verursachten, gelang schließlich die Erzeugung eines erstklassigen Elektro- 
lytzinkes. Scholl untersucht im einzelnen den Einfluß dieser Verunreinigungen 
in der Lauge und besonders den Einfluß des Arsens, Antimons, Eisens, Nickels 
und Kobalts auf die Güte des Zinkes. — Nachdem die elektrolytische Zinkgewin- 
nung aus Erzen in Amerika zu größerer Anwendung gelangt war, hat man in 
Europa zunächst in Italien dieses Verfahren im größeren industriellen Maßstab 
durchzuführen versucht. Nach Cambi (RGE 12/71 D) wurde hier zur Verarbei- 
tung italienischer Zinkerze eine größere Versuchsanlage in Dalmazzo di Tenda 
gebaut. Der Verfasser beschreibt die Einrichtung der Anlage und das angewandte 
Verfahren, das in einer Laugung der Erze mittels Schwefelsäure, einer weitgehenden 
chemischen Vorreinigung und einer anschließenden Elektrolyse dieser Lauge 
unter Verwendung von Bleianoden besteht, und welches sich in seiner Hand- 
habung eng an die durch die amerikanische Literatur bekannten Vorbilder an- 
lehnt. Nach Beschreibung der mit der Anlage erzielten Ergebnisse gibt der 
Verfasser allgemeine günstige wirtschaftliche Ausblicke über die Zukunft der 
elektrolytischen Zinkgewinnung in Italien. 

Ein neuer Ofen für elektrothermische Zinkgewinnung, der durch Kohle- 
elektroden beheizt wird, ist nach einem britischen Patent (RGE 11/111 D) durch 
eine über dem eigentlichen Heizraum hegende Vorwärmekammer und eine 
über dieser befindliche Trockenkammer für das zu verarbeitende Material gekenn- 
zeichnet. Die Elektrodenkohlen durchstoßen, entsprechend geschützt, die beiden 
letzterwähnten Kammern, ehe sie in den unteren eigentlichen Ofenraum eintreten. 

Zinn. Über eine Reihe von Versuchen, welche Neu mann über den Einfluß 
der Stromdiclite auf die elektrolytische Raffination des Zinns ausführte, wird 
in diesem Jahre erneut berichtet ^RGE 11/111 D). 

Aluminium. Magnesium. Valatelli und Vialars (RGE 12/31 D) schlagen ' 
vor, reine Tonerde für die Erzeugung von Aluminium aus kieselsäurereichen 
Bauxiten zu gewinnen. Diese werden zerkleinert und mit Kohle und Eisenschrott 
im el. Gleichstromofen verschmolzen. Das hierbei gebildete Ferrosilizium soll 
durch Abstich entfernt, das gebildete Aluminiumkarbid im Autoklaven mittels 
Wasserdampf unter Druck in Tonerde verwandelt werden. — Nach einem eng- 



lisclien Patent will man Aluminium dadurch gewinnen, daß geschmolzene' Ton- 
erde mit reduzierenden Mitteln, wie Kohle, Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffen, 
unter gleichzeitigem Abdestillieren des reduzierten Metalles behandelt wird 
(RGE 11/71 D). 

Nach Allen (Ein 88/92) gewinnt die Magnesium Co. zu Wolverhampton 
in den Vereinigten Staaten einMagnesiummotall mit 99,57o Mg durch Elektrolyse 
von Chlormagnesium. Diese erfolgt zunächst in Bädern, die bei 5 V mit Kohle- 
anoden und einer am Boden befindlichen Kathode aus geschmolzenem Blei 
arbeiten. Die hierbei erhaltene Magnesiumbleilegierung wird in einer weiteren 
Reihe von Bädern, die mit 2 V und der gleichen Stromstärke von 5000 A arbeiten, 
zu Magnesiummetail raffiniert, welches sich an einer von oben in die Bäder 
hineinragenden und aus einer Reihe dünner Stahlstäbe gebildeten Kathode ab- 
scheidet. Als Ausgangsmaterial dient Magnesit. Dieser wird gebrannt und, 
in Wasser aufgeschlämmt, zwecks Bildung von Ghlormagnesium mi*t dem Ghlor- 
gas in Berührung gebracht, das sich- in den ersterwähnten Zersetzungsbädern 
für Chlormagnesium entwickelt. Der Verfasser beschreibt noch die für die 
Elektrolyse erforderliche Entwässerung des Chlormagnesiums durch Vortrocknung 
und anschließende Behandlung bei 300^ in einem Strom von trockenem Salzsäure- 
gas. Dieses wird durch direkte Vereinigung von Chlor und Wasserstoff einer 
Ghloralkalielektrolyse erhalten. 

Alkalimetalle. Batsf ord (RGE 12/103 D) gibt eine kritische Übersicht über 
sämtliche Verfahren der Natriumgewinnung. Diese Verfahren werden, zum Teil 
durch Abbildungen erläutert, in technischer und zum Teil auch in wirtschaft- 
licher Hinsicht beschrieben, wobei unter anderem auch die Gesichtspunkte, 
welche für die Auswahl geeigneter Materialien beim Bau der entsprechenden 
Apparaturen erforderlich sind, Berücksichtigung finden. Eine ausführhche 
Bibliographie, die die Arbeiten und Patente aus den Jahren 1855 bis 1920 um- 
faßt, bildet den Schluß der beachtenswerten Arbeit. 

Sonstiges. Die Herstellung der Blei-Kalzium- und der Blei-Bariumlegierungen 
erfolgt nach einem Verfahren der United Lead Co. durch Elektrolyse von 
geschmolzenem Chlorkalzium oder Ghlorbarium über einer Kathode aus ge- 
schmolzenem Blei. Letztere wird bis zu Mengen von 2 t in einem Eisenkessel 
geschmolzen und mit einer 8 bis 10 cm hohen Schicht des geschmolzenen Salzes 
überdeckt, in welche eine Anode aus Kohle hereinragt. Es folgen weitere An- 
gaben über das Gefüge, die Härte und die Festigkeit dieser Legierungen und über 
die Verwendung derselben, z. B. als Lagermetalle (RGE 11/111 D). 



Elektrochemische Verbindungen und Verfahren. 

Von Professor Dr. K. Arndt. 

Diaphragmen. Ein dem Billiterschen ähnhches Diaphragma wird von 
C. N. Riibar (USP 1378829) gewonnen, indem er eine Aufschlämmung von 
feinen Fasern auf ein Drahtnetz bringt. — Ein säurefestes Diaphragma, das 
sogar 50proz. Schwefelsäure und 20proz. Chromsäure widersteht, wird von 
de Haen (DRP 342621) aus einer Lösung von Nitrozellulose durch Eindunsten 
an feuchter Luft hergestellt. — A. B ar t h (D RP 352 977) versieht sein Diaphragma 
mit solchen Öffnungen, daß der durchgeleitete Elektrolyt in zwei entgegengesetzten 
Strömungen zur Kathode und Anode gelangt. 

Alkalichloridelektrolyse. Griesheim-Elektron (DRP 352002) verarbeitet 
Kochsalz auf Soda, indem eine Kaliumbikarbonat, Kaliumchlorid und Natrium- 
chlorid enthaltende Kathodenflüssigkeit solange elektrolysiert wird, bis das 
Bikarbonat neutralisiert ist, und dann unter Ergänzung des verbrauchten Natrium- 
chlorids Kohlensäure eingeleitet wird. ■ — Bei dem Quecksilberverfahren von 
Hoesch& Co. (DRP 342211) ist der vom Quecksilber berieselte Boden der Zelle 
mit kleinen Erhöhungen von 0,5 bis 1 mm Höhe bei 1 bis 6 mm Entfernung 



— 140 — 



versehen. Dann kann man mit wenig Quecksilber den Boden bedeckt halten 
und mit hoher Stromdichte arbeiten. 

Hydrosulfit. Bei der elektrolytischen Herstellung des als Reduktionsmittel 
in der Färberei wertvollen Natriumhydrosulfits wird von der Agfa (DRP 342796) 
die Kathodenflüssigkeit mit einer Geschwindigkeit von mehr als 2 m/min bewegt, 
damit sich keine die Ausbeute verschlechternde Haut auf der Kathode bildet. 

Quecksilberoxyd. Bei der Überführung von Azetylen in Azetaldehyd (aus 
dem nachher Alkohol, Essigsäure oder Azeton gewonnen wird) wird Quecksilber- 
oxyd gebraucht, das dabei allmählich zu Quecksilber reduziert wird. Um es 
wieder in Oxyd zu verwandeln, elektrolysiert das Konsortium für elektro- 
chemische Industrie (DRP 356507) in Sodalösung, welche 0,02 bis 0,08% 
Natriumchlorid enthält. 

Chromat. Mit Anoden aus Ferrochrom in Karbonatlösung wird von A. J. B. 
Jouve und' A. Helt>ronner (EP 177174) Alkalichromat ohne Diaphragma 
hergestellt. 

Perborat. K. Arndt und E. Hantge (ZECh 273) haben die elektrolytische 
Gewinnung von Natriumperborat näher untersucht. Als günstigste Zusammen- 
setzung des Elektrolyten finden sie 120 g Natriumkarbonat und 30 g Borax im 
Liter; ein wenig Chromat und ein Tropfen Türkischrotöl sind nützlich, weil da- 
durch die Reduktion an der Kathode auf einen geringen Betrag herabgesetzt 
wird. Die anodische Stromdichte beträgt zweckmäßig 10 bis 20 A/dm^, die 
Badtemperatur 14 bis 16^. Der Elektrolyt verliert bei der Elektrolyse Kohlen- 
säure, die ergänzt werden muß, wenn nicht wegen der zu hohen Konzentration 
an Hydroxylionen die Ausbeute sinken soll. Der mit wachsendem Gehalt an 
Persalz eintretende Rückgang der Ausbeute wird hauptsächlich durch die sinkende 
anodische Oxydation verschuldet. Von Verunreinigungen des Bades sind be- 
sonders Platin, auch Eisen schädlich, welche beide die anodische Oxydation 
schwächen und den Verlust an der Kathode erhöhen. — Die Aufnahme von 
Stromdichte-Anodenpotentialkurven führte zur Annahme, daß ein sich auf der 
Anode bildendes Platinoxyd als Zwischenkörper bei der Entstehung des Per- 
borats wirkt. P. G. Alsgaard (JpC 26/137) erhielt die besten Ausbeuten an 
Natriumperborat bei 10 bis 13^ in einem Elektrolyten, der im Liter 100 g Natrium- 
karbonat, 70 g Kaliumkarbonat, 45 g Borax und 2 g Natriumchromat enthielt. 
— Eine Reihe neuer Patente hat die Deutsche Gold- und Silber scheide- 
anstalt genommen. Sie hat sich den Zusatz von festem Perborat, das Nachgeben 
von Borax, das Zugeben begünstigender Stoffe wie Bikarbonat, Zinnsäure, 
Magnesiumsilikat (DRP 347366) schützen lassen. Sie verhindert eine zu starke 
Anreicherung an Bikarbonat, indem sie während der Elektrolyse freies Alkali 
und Borax oder Metaborat zuführt oder die Mutterlauge mit Kalk oder Ätz- 
natron versetzt (DRP 347368). Sie verwendet Kathoden aus Stoffen, welche 
im Elektrolyten selbst das Perborat zersetzen würden, z. B. aus Eisen, schützt 
aber die mit Elektrolyten in Berührung kommenden Teile gegen die Luft (SchwzP 
91863) und überzieht die Kathode an der Eintauchstelle mit Nickel (SchwzP 
92576). Schließlich ist ihr sogar hohe anodische und kathodische Stromdichte 
patentiert worden (DRP 349792). 

Wasserzersetzung. E. A. vorm. Schucker t (DRP 349538) gestaltet den 
oberen Rand der Elektrode zu einem Wulst, der hohl ist, Öffnungen für den 
Austritt der Gase besitzt und unten offene Diaphragmensäcke trägt; die durch 
die Diaphragmen tretenden Mischgase werden in einer unterteilten Tauchglocke 
getrennt von den reinen Gasen aufgefangen. Dieselbe (DRP 347971) dichtet 
den Zwischenraum zwischen Glocke und Elektrodenbolzen mit Zement ab unter 
Einschaltung eines isolierenden Porzellanringes und setzt dem Elektrolyten 
Magnesiumhydroxyd zu (DRP 348483). — Universal Oxygen Co. (DRP 
341 153) benutzt die eine Elektrode zugleich als Gefäß und läßt die andere röhren- 
förmige Elektrode mit einem Asbestdiaphragma, umgeben vom Deckel, herab- 
hängen. — C. Zorzi (DRP 344876) baut seine Elektrode säulenartig aus Metall- 
trichtern auf, die mit Glocken zum Auffangen des Gases überdacht sind. — Stuart 



— 141 — 



Klee trolytic Cell s Inc. (SchwzP 91329) schaltet bipolare Elektroden ein, die 
aus Lamellen in der Stromrichtung aufgebaut sind. — E. ßaur (DRP 345048) 
verwendet als Elektrolyten geschmolzenes wasserhaltiges Ätznatron; in einen 
von außen geheizten Trog tauchen eiserne Elektroden ein, die abwechselnd 
als Kathoden und Anoden geschaltet und mit Glocken zum Auffangen des Wasser- 
stoffes und des Sauerstoffes gedeckt sind; in die Kathodenglocken wird Wasser- 
dampf eingeleitet, um das bei der Elektrolyse verbrauchte Wasser zu ersetzen. 
Er arbeitet mit hoher Stromdichte. 

Entölen von Kondenswasser. Das mit Schmieröl verunreinigte Wasser 
wird an eisernen, mit Gleichstrom gespeisten Elektroden vorbeigeleitet, an denen 
sich das Öl als Schaum abscheidet. Damit das aus Dampf verdichtete Wasser 
den Strom leitet, wird ihm ein wenig von hartem Wasser zugesetzt. Auf 1 m^ 
sollen 0,15 bis 0,2 kWh gebraucht werden (Feuerungstechnik 10/33). 

Kalziumkarbid. K. Schitz und G. Pawelzyk (DRP 352114) decken den 
Karbidofen mit Schamotteplatten ab, welche den Elektroden dicht anschließen 
und auf Rollen beweglich sind. —A. Helfen st ein (DRP 356424, 356425, 356426) 
saugt die Abgase des Ofens durch Kanäle im Mauerwerk ab und verwendet sie 
zum Heizen von Dampfkesseln. — W. Mohr (DRP 345854) besorgt das Beschicken 
durch Rutschen mit verstellbarer Lenkschnauze. Den bei der Zersetzung von 
Kalkstickstoff in Massen abfallenden kohlehaltigen Schlamm wollen die Baye- 
rischen Stickstoff werke (DRP 346761) als Rohstoff für die Karbidöfen 
verwerten, indem sie ihn durch Zusatz von ein wenig Chlorkalzium zusammen- 
ballen und dann durch nicht zu hohes Erhitzen sintern lassen. 

Schleifmittel. Die Härte und Zähigkeit des durch Schmelzen von Tonerde 
im el. Ofen erhaltenen künstlichen Korunds wird durch die Verunreinigungen 
der Tonerde beeinflußt. General Abrasive Co. (USP 1413785) schmilzt Tonerde, 
die nicht mehr als 1% Titan enthält, mit nur so viel Kohle, daß zwar ein Teil der 
Kieselsäure und des Eisenoxyds, aber kein Titanoxyd reduziert wird.' — Die 
Norton-Co. (DRP 354844) bringt Zirkonoxyd hinein, indem sie ein Gemisch 
von Bauxit, Zirkonerz und soviel Kohle schmilzt, daß die Zirkonerde nicht 
reduziert wird. 

Kohlenelektroden. Statt teuerer Rohstoffe will Griesheim-Elektron 
(DRP 301722) aschenarme Braunkohle verwenden; sie wird entgast, dann hoch 
erhitzt und schließlich magnetisch von Eisen gereinigt ; das Verkoken geschieht 
zweckmäßig unter sehr hohem Druck (DRP 352297). — H öganäs-Billesholms 
A. B. (SchwzP 90179) erhitzt die grünen Elektroden zunächst in einem gasdicht 
geschlossenen Behälter, um die entweichenden Teerdämpfe und Gase zu ge- 
winnen, und brennt dann fertig. — Norsk AS for Elektrokemisk Industri 
(SchwzP 90017) hängt ihre Söderberg-Elektrode, welche über dem Karbidofen sich 
selbst brennt, am unteren Teil auf, der schon genügend gar gebrannt ist. — Um 
die Poren zu verstopfen und die Leitfähigkeit der Kohle zu erhöhen, tränkt 
A. Bergström (DRP 354773) mit Metallsalzen und Kohlenstoffverbindungen 
und brennt nochmals bei hoher Temperatur. — A. v. Antropoff (DRP 342794) 
läßt Azetylen in die Poren und Haarrisse eintreten und verwandelt dies Gas 
mit Hilfe von Kupfer in dichte Kohlenstoffverbindungen. — U. Magini (G. Chim. 
ind. e appl. 3/499) empfiehlt den natürlichen Graphit von Chisone, um daraus 
unmittelbar Graphitelektroden herzustellen. 

Die Haltbarkeit von Kohlenanoden ist von K. Arndt und W. Fehse (ZECh 
376) in warmer Kochsalzlösung bei hoher Stromdichte geprüft worden. Sie fanden, 
daß nicht etwa vollkommen durchgraphitierte Kohle, sondern solche, deren 
Graphitgehalt nach dem Verfahren von Arndt zu 75% gefunden war, am wenig- 
sten abgenutzt wurde. 

Bindung des Luftstickstoffcs. Die Einflüsse von Temperatur und Beimengun- 
gen auf die Bildung und Zersetzung des Kalkstickstoffes sind von V. Ehrlich 
(ZECh 529) näher untersucht worden. Reines Kalziumzyanamid sublimiert bei 
1300^, ohne zu schmelzen; es beginnt sich schon oberhalb 1000^ unter Stickstoff - 
abgäbe zu zersetzen. Bei Gegenwart von 10% Kalk schmilzt es hei 1200^; weiterer 



— 142 — - 



Zusatz von 15% Kalziumoxyd erniedrigt den Schmelzpunkt auf 850 bis 900^. 
Ehrlich folgert aus seinen Beobachtungen, daß sich als Zwischenstufe der Azotie- 
rung des Karbids ein Körper CaC bilde. — Gemische von Bariumkarbonat und 
Kohle nehmen, wie P. Askenasy und Fr. Grude (ZECh 151) feststellten, 
von 1400^ aufwärts Stickstoff mit brauchbarer Geschwindigkeit auf, indem 
zuerst Bariumkarbid, dann Cyanid entsteht, das schließlich zum Teil in Cyanamid 
übergeht. Zwischen 1200 und 1600^ erhält man fast 60% Zyanid; die Zyanamid- 
bildung steigt mit der Temperatur bis 30%. 

Das alte Ziel, einen nicht stäubenden und nicht ätzenden Kalkstickstoff 
herzustellen, sucht Rhenania A.-G. (DRP 345815) zu erreichen, indem sie dem 
Karbid vor dem Azotieren sehr fein gemahlenes jungvulkanisches Silikatgestein 
beimengt. 

Lonza A.-G. (DRP 346244) gewinnt aus Kalkstickstoff Soda und Salmiak, 
indem sie Kohlensäure in Gegenwart von Wasser und Kochsalz einwirken läßt. 
Über das Buchersche Verfahren, bei dem aus Soda und Kohle im Stickstoff- 
strom mit Hilfe von feinverteiltem Eisen Natriumzyanid erzeugt wird, hat M. de 
Kay Thompson (ChMet Eng 26/124) Laboratoriumsversuche angestellt; er ge- 
langt bei el. Innenheizung der Ofenwand zu Ausbeuten über 50%, hat aber große 
Schwierigkeiten mit dem Ofenfutter. Die Kohle muß möglichst wenig Asche haben. 
Auch das seinerzeit mit großen Hoffnungen begrüßte Verfahren von Serpek, 
bei welchem ein Gemenge von Aluminiumoxyd mit Kohle im el. Ofen Stickstoff 
als Aluminiumnitrid bindet, krankt daran, daß die Ofenwandungen bei der 
nötigen sehr hohen Hitze leiden. Die Besitzerin der Serpekschen Patente, So- 
ciete des Nitrures, schmilzt jetzt nach DRP 342413 Bauxit mit Koks und läßt 
auf die zerkleinerte, mit Sägemehl gemengte und mit Wasser befeuchtete Masse 
Stickstoff einwirken; Oxydationsmittel sollen diese schon bei mäßiger Wärme 
eintretende Stickstolfbindung begünstigen. — Die Aluminium Co. of America 
(USP 1393370) bringt nach dem Vorbild des Karborundumofens das Gemisch 
von Bauxit und Koks als Widerstand zwischen Elektroden auf hohe Glut. — 
Armour Fertilizer Works (DRP 349436) umgeben den unteren Teil der 
einen Elektrode ihres Schachtofens ringförmig mit der anderen Elektrode und 
lassen das brikettierte Gemisch im Zwischenraum niedersinken, während der 
Stickstoff von unten entgegenströmt. — V. Gerber (DRP 343793) will in ge- 
schmolzenes Aluminiumoxyd Kohlenstaub und Stickstoff einblasen oder die 
Schmelze über Koks herabfließen lassen. 

Ozon. Die Ozongesellschaft m.b.H. (DRP 346243) kühlt die Hoch- 
spannungselektrode mit fhessendem Öl. — S&H (DRP 346062) reichern das 
vom Ozonisator bekanntlich in starker Verdünnung gelieferte Ozon durch Ver- 
flüssigen beliebig an. 



C. Elektrisches Nachrichten- und Signalwesen 



X. Telegraphie. 

Telegraphie auf Leitungen. Von Oberpostdirektor Artur Kunert, Emden. 

— Telegraphie ohne fortlaufende Leitung. Von Postrat Dr.-Ing. Fr. Trautwein, 
Berlin. 

Telegraphie auf Leitungen, 

Von Oberpostdirektor Artur Kunert. 

Allgemeines. Der Wiederaufbau (TP 2/33 — ETZ 514) ist auch in der Tele- 
graphie der Leitgedanke des Jahres 1922. — Purves und William Noble 
(ERw 91/708) untersuchen die Richtung der neueren Fortschritte der Draht- 
telegraphie. — Der Einfluß der Firma Siemens & H alske auf die Entwick- 
lung der Fernmeldetechnik wird aus Anlaß des 75jährigen Geschäftsjubiläums 
gewürdigt (ZFT 133 — ETZ 1257). — Azetylzellulose ist nach amerikanischen 
Versuchen als Isolierstoff für Drähte und Isolierband geeignet (KSt 32). — Die 
Anforderungen an blanke Niederspannungsleitungen bei Uberkreuzung von 
Telegraphen- und Fernsprechleitungen sind ermäßigt, für die künftig ausnahms- 
weise zugelassene Unterkreuzung sind Bestimmungen herausgegeben (ETZ 1124). 

— In den Bedingungen für die Zulassung von Holzmasten als Stützpunkte von 
Hochspannungsfreileitungen und für die bruchsichere Führung von solchen 
Leitungen über Reichstelegraphenleitungen sind Änderungen getroffen worden 
(ETZ 1017). — ETV veröffentlicht (ETZ 561, 744) einen Entwurf mit neuen 
Regeln für die Errichtung el. Fernmeldeanlagen, der nicht für die öffentlichen 
Verkehrsanlagen der Eisenbahnen und der Post- und Telegraphenverwaltung gilt. 

Theoretische Arbeiten. J.W. Milnor (JIEE 60/111 — JAI 118, 596) ent- 
wickelt die Gleichungen für die Form des ankommenden Stromes und untersucht 
den Einfluß der Empfangseinrichtungen. Beim Heberschreiber werden ausreichend 
gute Zeichen erhalten, wenn die 1,5 fache Telegraphierfrequenz in den Emp- 
fänger gelangt; bei Relaisempfang ist die 1,65 fache Frequenz erforderlich. Ver- 
fasser untersucht ferner rechnerisch den für die Abgleichung der künsthchen 
Leitung erforderlichen Genauigkeitsgrad. Neben den bekannten künstlichen 
Leitungen von Stearns, Taylor-Muirhead und Dearlove wird eine neue 
Anordnung beschrieben: eine Reihe Widerstände erhalten in der Mitte je eine 
Ableitung aus einem Kondensator und einem Widerstand in Reihe. — J. R. 
Garson und J. J. Gilbert (EuM 154 nach JFI 192/705 — APT 1378 — RGE 
11/661) weisen nach, daß der Scheinwiderstand der Seerückleitung gegen Wechsel- 
strom bei einadrigen Telegraphenkabeln nicht vernachlässigt werden darf; 
selbst bei verhältnismäßig kleiner Frequenz verdichtet sich der Rückstrom in 
der unmittelbaren Nachbarschaft des Kabels. Auch die Bewehrungsdrähte üben 
eine Schirmwirkung aus und nehmen mit zunehmender Frequenz immer mehr 
Rückstrom auf. Bei hoher Frequenz kann der Scheinwiderstand der Rückleitung 
durch eine richtig bemessene dünne metallische Hülle, die mit den Bcwehrungs- 



— 144 — 



drähten el. verbunden wird, verkleinert werden. Die dämpfende Wirkung der 
Bewehrungsdrähte kann auf verschiedene Weise verkleinert werden; die Zahl 
und Stärke der Schutzdrähte kann so gewählt werden, daß der Scheinwiderstand 
der B.ückleitung einen Mindestwert annimmt. Eine geeignete Wahl der el. Eigen- 
schaften des für die Bewehrung verwendeten Stoffes ist ebenfalls von Vorteil. 
Ferner kann man die Kabelader vor der Umhüllung mit Jute mit einer Anzahl 
konzentrischer Lagen eines leitenden Bandes bewickeln. Versuche an den Kabeln 
Seattle-Sitka und Victoria-Vancouver (Ein 88/499 — ETZ 1294) bestätigen die 
Berechnungen. — J. Bethenod (BEI 3/424) veröffentlicht eine Lösung der 
Telegraphengleichung für die Fortpflanzung sinusförmiger Wechselströme. — 
Küpfmüller (ETZ 1284) behandelt die Ausbreitung el. Ströme in Kabeln 
mit unvollkommenem Dielektrikum. — M. Brown hat Schauhnientafeln für 

{a + ib) angegeben. — M. Blondel (BGE 8/131, 163, 195, 227) hat diese 
erweitert und für seine Untersuchungen verwandt. — L. Gaben (RGE 12/47) 
zeigt, wie man die Schaulinien für %q zur Ermittlung des an den beiden Enden 
zweier hintereinander geschalteter Leitungen verschiedenen Wellenwiderstandes 
auftretenden scheinbaren Widerstandes und zur Bestimmung der Bruchstelle 
einer Leitung benutzen kann. Schaulinien für (a + ib) ermöglichen die 
schnelle Lösung verschiedener Fragen, z. B. die Bestimmung der Dämpfung von 
Leitungen, in deren Mitte Impedanzen in Reihe oder in Ableitung eingeschaltet 
sind. — Valensi (APT 1307) übersetzt einen älteren Aufsatz von H.W.Mal- 
colm (Ein 72/14, 50, 131, 245) über die Vorteile von Sinusstromsendern für 
Seekabel und die Vorausberechnung der Stromkurven am sendenden und emp- 
fangenden Ende der Kabel bei Verwendung solcher Sender unter verschiedenen 
Annahmen, mit und ohne Endapparate usw. — H. Schwerdt (ETZ 777, 800) 
behandelt Fluchtlinientafeln, die auch für die Lösung von Aufgaben der Tele- 
graphie sehr wertvoll sind. — K. W. Wagner (ETZ 37) berichtet über das Mehr- 
fachtelegraphieren auf Leitungen mit schnellen Wechselströmen in Amerika. — 
J. Rymer- Jones (ERw 90/150) hält zur Feststellung eines Fehlers von kleinem 
Widerstande in einem Kabel, dessen Leiter nicht unterbrochen ist, Glarks Ver- 
fahren der Bestimmung des Potentialgefälles für das einfachste und sicherste; 
er gibt für seine Anwendung verschiedene Ratschläge. — L. Thommen (EN 143, 
150 nach BBG) stellt die verschiedenen Verfahren zur Fehlerortsbestimmung 
an unterirdischen Kabeln zusammen. — R. Franke (ZFT 17, 33, 49) setzt die 
Entwicklung der allgemeinen Grundlagen der Schaltungslehre fort. 

Freileitungen. R. Nowotny (EuM 61) weist darauf hin, daß bei den Bock- 
gestängen der österreichischen Telegraphenverwaltung, bei denen die Unter- 
riegel und Stammenden der Bockschenkel gegenseitig verschnitten und ein- 
gelassen werden, häufig Fäulnis eintritt, die auch durch Anstrich der Schnitt- 
flächen mit Teeröl nicht behoben wird. Die Unterriegel, für die rohes Holz oder 
Abschnitte alter Stangen benutzt werden, faulen schnell. — H. Mautner (ETZ 
490, 952) greift die Berechnungen F. Mo Iis über die zulässigen Belastungen 
für Holzmaste (ETZ 21/1424 — JB 21/153) an und weist nach, daß die größte 
Beanspruchung, besonders bei kleinen Zopfstärken, nicht immer am Erdboden 
auftritt. — K. Dürrhammer (TP 149) empfiehlt Mastfüße für schadhafte 
Telegraphenstangen; am meisten bewährt hat sich der GHF-Fuß der Gebr. 
Himmelsbach in Freiburg (Breisgau). — B. A. Behrend (EWd 79/1173) 
teilt mit, daß in Nordamerika hölzerne Stangen außer durch Termiten auch durch 
schwarze Ameisen (camponotus herculaneus pennsylvanicus) vollständig zer- 
stört werden. Tränkung mit Teer usw. bietet keinen Schutz. Die Ameisen wurden 
erfolgreich durch Schwefelkohlenstoffdämpfe bekämpft und vertrieben. — 
APT 1381 (nach POJ Juli) beschreibt die in England versuchten Verfahren 
zum Ausheben auszuwechselnder Telegraphenstangen. — Das Verfahren von 
Kennedy gestattet, vier 18 m lange Mäste in einer Stunde durch einen Arbeiter 
umzulegen; 10 m lange Stangen mit 14 Querträgern zu vier Leitungen wurden 
umgelegt, ohne daß ein Isolator zerbrochen wurde. Die Winde Simplex (APT 
20/293) hat sich in England weniger bewährt als in Frankreich. — 0. Hähnel 



— 145 — 



(TFT 62) weist darauf hin, daß in neuerer Zeit an Telegraphenlinien Nordwest- 
deutschlands wiederholt die eisernen Stützen der Porzellanglocken unmittelbar 
unterhalb der porzellanenen Einschraubstelle auffallend stark zerfressen worden 
sind. Die Ursachen sind noch nicht aufgeklärt. Labes (TFT 103) führt diese 
Zerstörungen auf mangelhaften Rostschutz zurück. — G. B. Serra (RGE 11/84D 
nach Elettrotecnica 8/491) erörtert die Rostschutzmittel für Eisenteile des 
Telegraphenbaus, insbesondere für die Isolatorstützen. Er empfiehlt galvanische 
Verzinkung und außerdem drei bis vier aufeinander folgende Anstriche mit 
Mennige, Bleiglätte und Zinkoxyd. — In Frankreich wurden zum Verzinken 
des eisernen Bauzeugs bisher elektrolytische Bäder oder das Eintauchverfahren 
verwendet. Neuerdings macht man von der Sherardisierung und einem neueren 
ähnlichen Verfahren der Firma Eloc, das nicht näher beschrieben wird, Ge- 
brauch (APT 1360). — Die in England gebräuchlichen Einrichtungen, um Iso- 
latoren auf der Strecke oder im Lager mittels eines Bades heißer Salzlauge schnell 
und gründlich zu reinigen, werden in APT 1157 nach PO J, Aprilheft, geschildert. 
Ein Arbeiter reinigt täghch 600 große Isolatoren. — W. Ritter (EU 9/381) 
berichtet über Versuche von Haworth und Radcliffe über die Isolierfähigkeit 
von Isolatoren aus Porzellan. — Bei einem Schneesturm im November 1921 
in Neuengland wurden an Leitungen von 4,11 mm Dur ehm. Eisablagerungen 
bis zu 2,93 kg/m festgestellt (ETZ739 nach EWd 79/335). Das Bureau of Standards 
hat aber davon abgesehen, die Sicherheitsvorschriften diesem außergewöhnlichen 
Ereignis anzupassen (ETZ 793 — EWd 79/100). — L. Rosenbaum (ETZ 1134) 
zeigt die Zweckmäßigkeit von Erfahrungsregeln für die Bemessung der Zusatz- 
last von Freileitungen, untersucht die bisher autgestellten Regeln, macht Vor- 
schläge für die Vereinfachung der Vorschriften über die Windbelastung und die 
zulässigen Temperaturgrenzen und weist schließlich auf die Notwendigkeit der 
Errichtung geeigneter Versuchsanlagen hin. — Von H. Müller (EU 10/111) 
werden die erfahrungsgemäß häufigsten Ursachen von Störungen in Freileitungen 
besprochen und Mittel zu ihrer Verhütung angegeben. — Auch P. Eufinger 
(TFT 14) macht Vorschläge, wie Störungen der Telegraphen- und Fernsprech- 
leitungen schnell zu beseitigen und nach Möglichkeit von den Linien fernzuhalten 
sind; er gibt ein Hilfsmittel an, mit dem versteckt liegende Fehler einfach und 
sicher aufgefunden werden sollen. — v. Tardy (TFT 40) beschreibt die Einrich- 
tungen des Telegraphenbauamts Flensburg, Beyer (TFT 65) "diejenigen des 
TBA Bielefeld für den Störungsvermeidungsdienst. — J. Bartholemew (TTA 
285) schildert nach den Lebenserinnerungen eines Telegraphenbaubeamten, 
der seine Laufbahn 1850 begann, die Entwicklung des amerikanischen Linien- 
baus. — Weitere Aufsätze: Zerstörung von Linien durch Stürme (APT 1115). 
— Zerstörung von Leitungen durch Rauhreif (APT 1116). 

Zubereitung der Stangen. Bodmar (lEW 58) schildert die verschiedenen 
Tränkverfahren. — Auch E. Petzold (EW 129, 141) bespricht eingehend die 
Geschichte und den gegenwärtigen Stand der Holztränkung. Er beschreibt 
die verschiedenen benutzten Holzarten, Fällzeit, Entzopfung, Entrindung, die 
Holzschädhnge, das Wesen der Fäulnis, die Mittel und Arten der Erhaltung. 
Er gibt Tafeln über die Lebensdauer roher, gestrichener, geimpfter und getränkter 
Mäste und erörtert die Wirtschaftlichkeit der Verfahren. — H. J.Szymanski 
(EN 99) empfiehlt die Tränkung von Telegraphenstangen mit einem Gemisch 
von Quecksilbersublimat und Fluornatrium, die im Kyanisierwerk Stolpmünde 
ausgeführt wird. — R. Nowotny (ZaCh 37/217) beschäftigt sich mit den von 
Dobbelstein angestellten Vergleichsversuchen mit verschiedenen Tränkungs- 
verfahren. Die besten Ergebnisse sind mit Basilit erzielt, dann folgt das Rüping- 
sche Sparverfahren. — Derselbe Verfasser (EuM 361) berichtet über 15jährige 
Erfahrungen mit den verschiedenen Sparverfahren der Teeröltränkung. Bei 
dem Verfahren Heise-Rütgers (lOOkg/m^ Teeröl bei Kiefern, 85 kg/m^ Teeröl 
und 3 kg/m^ Fluornatrium bei Fichten und Tannen) ist der Gesamtabfall in 
15 Jahren nicht ganz 2%. Die Lebensdauer wird 20 Jahre weit übersteigen. Bei 
der Kreosotierung nach Rüping (60 bis 70 kg/m^ Kreosotöl bei Kiefern, 80 kg/m*^ 
Strecker, Jahrbucb^der ElektrotechnjkÄl922. 



— 146 — 



Kreosotöl und 3 kg/m^ Natriumfluorid bei Fichten und Tannen) ergaben in 
7 jähriger Beobachtungszeit ebenfalls sehr geringe Abgänge. Über ein neueres 
Gemischverfahren (25 kg Kreosotöl und 7 kg Zinkchloridlauge für 1 m^) liegen 
erst zweijährige Erfahrungen vor, die zu einem abschließenden Urteil nicht aus- 
reichen. — Das Gobraverfahren (JB 20/151) wird verschiedentlich behandelt 
(MEW 98, 216, 269). — Vaso Malencovic (ETZ 501) zeigt, daß es bei hölzernen 
Leitungsmasten durch Führung geeigneter Aufzeichnungen über den jährlichen 
Abfall möglich ist, schon nach 5% Gesamtabfall die 50proz. Lebensdauer auf 
etwa i 1,5 bis 2 Jahre genau und den Verlauf des Gesamtabfalls vorauszu- 
berechnen. Der Gesamtabfallverlauf entspricht einer Linie mit der Gleichung 
log y = A -\- B log worin x die Zeit seit dem Vorjahr des ersten Abfalls und 
y den Gesamtabfall bedeuten. Die Berechnung von A und B wird an verschiedenen 
Beispielen erläutert. — Bei der Tränkung nach Kyan mit 2/3% Quecksilberchlorid 
beträgt die mittlere Lebensdauer nach R. Nowotny (HelE 302) 16,5 Jahre. 
Verschiedene Verbesserungen des ursprünglichen Verfahrens werden erörtert. 
Die von Bub beschriebene Sparkyanisierung mit einem Zusatz von 1% Fluor- 
natrium erhöht die Lebensdauer auf 18,5 Jahre. — In Amerika wird die Tränkung 
der dort gebräuchlichen Rotzedern empfohlen (EWd 80/776). — Weitere Auf- 
sätze: Eindringen eingespritzter Flüssigkeiten in das Holz (RGE 12/112 D). — 
Errichtung neuer Holztränkanstalten (MEW 361). 

KabeL H. Thurn (ETZ 871) beleuchtet die Bedeutung eines schnell ar- 
beitenden Nachrichtendienstes für Deutschland in wirtschaftlicher Hinsicht 
und behandelt die Zerstörung des deutschen Überseekabelnetzes durch den Krieg 
sowie seinen Wiederaufbau. — Auch Fritz Runkel (VKT 181 — Gummiztg 104) 
beschäftigt sich mit dem deutschen Telegrammverkehr mit dem überseeischen 
Ausland. — Die deutschen Kabel im Stillen Ozean (JB 21/155) sind endgültig 
verteilt worden (ERw 90/199 — TTA 31): die Ver. St. v. Am. erhalten das 
Kabel Jap-Guam, Japan Jap-Shanghai und Holland Jap-Menado. Japan ver- 
pflichtet sich, ein neues Kabel nach Shanghai zu legen. Japan hat auf seine 
Ansprüche an die früher deutschen Seekabel im Kiautschaugebiet verzichtet 
(Ein 88/108). Über das Schicksal der übrigen deutschen Kabel wird noch weiter 
verhandelt. — Um den unmittelbaren Telegrammverkehr mit Amerika wieder zu 
ermöglichen, wollen zwei deutsche Gesellschaften je ein Kabel von Emden nach 
den Azoren in Betrieb setzen, während die Strecken Azoren-New York von 
amerikanischen Gesellschaften — Commercial Gable Go. und Western 
Union Go. — gelegt und betrieben werden söllen (Ein 88/108 — TTA 57, 89, 
150, 328, 393 — ERw 90/341, 651; 91/270). Die Western Union Go. will den 
Kupferleiter zur Erhöhung der Selbstinduktivität mit einem Band einer 
neuen magnetischen Legierung umwickeln (TTA 393). — Die drei deutschen 
Kabelgesellschaften — Deutsch-Atlantische, Deutsch-Südamerika- 
nische und Osteuropäische — sind verschmolzen (TTA 275). — In Nord- 
amerika haben sich die Gommercial und All-America- Gesellschaf t ver- 
einigt (TTA 413). — Die Vorsitzenden der großen Kabelgesellschaften glauben, 
daß die Kabel neben der Funktelegraphie ihre Bedeutung behalten werden 
(TTA 328 — JT 56). — Die englische Telegraphenverwaltung hat das frühere 
Direct United States-Kabel (JB 20/152) am 1. Juh in Betrieb genommen 
(TTA 336). — Kunert (TFT 32 — ETZ 191) berichtet über die Auslegung 
des neuen Telegraphen- und Fernsprechkabels nach Schweden. — Für das geplante 
Kabel zwischen Italien und Südamerika ist eine italienische Kabelgesellschaft 
gegründet worden, die Landungsrechte in Malaga, Las Palmas, Brasihen und 
Uruguay erworben hat (TTA 338, 464 — ERw 91/163, 630). Das Kabel wird in 
Fiumicino an der Tibermündung beginnen und über Malaga, die Kanarischen 
und Kap Verdischen Inseln, Fernando da Noronha, Rio de Janeiro, Montevideo 
nach Buenos Aires führen (ETZ 125). — Die itahenische Regierung verhandelt 
mit der Western Union auch über die Verlegung eines Kabels von Rom nach 
New York (ERw 91/830). — Die Ver. St. v. Am. haben die Genehmigung zur 
Landung des Kabels Barbados-Florida (JB 21/155) in Miami erteilt, nachdem 



— 147 — 



die englische Westerngesellschaft auf ihr Vorrecht, allein Kabel an der Ost- und 
Westküste Südamerikas zu landen, verzichtet hat (ERw 90/199 — JT 209 — 
TTA94, 255, 270, 337, 410). — Neue Kabel: Mallorca-Menorca, zwei Kabel 
zwischen den Inseln der Balearen (JT 163); Lissabon-Madeira, Gibraltar-Malta, 
Madras-Singapore, Neuschottland-Neufundland, Kuba-Portorico (JT 1); Western- 
ges.: Maranliam-Pernambuco-Maceio, Rio-de- Janeiro-Santos (JT 163 — TTA 
183); Rio-de- Janeiro-Maceio, Colon-Port-Liman (Costarica) (TTA 338); Messina- 
Catania- Syrakus (ERw 91/452). — Kabelpläne: Estland-Finnland (ERw 90/559); 
Itahen nach Spanien und Griechenland (TTA 183); Easterngesellschaft : Malta- 
Alexandrien, Suez-Port- Sudan-Aden, Aden-Seychellen-Golombo-Singapore (JT 
163 — ERw 90/306), neue Kabel nach Südafrika (ERw 91/383); Australien- 
Fanning-Honolulu; Commercialges. : Azoren-Frankreich (ERw 90/668); Pacific- 
Kabelgesellschaft : Verdoppelung des Kabels im Stillen Ozean (ERw 90/701). — 
Das Kabel Beachy-Head-Dieppe mußte wegen Auswaschungen an der eng- 
lischen Küste nach Eastbourne umgelegt werden (ERw 91/793). — Bei den 
Kämpfen in Irland sind von den Irländern Kabel zwischen England und Irland 
geschnitten und Landungspunkte der amerikanischen Kabel besetzt worden 
(ERw 91/18, 234). Die Kabelgesellschaften haben deshalb einen Teil ihrer Kabel 
vorübergehend umgelegt, die Commercialgesellschaft von Waterville nachWeston- 
super-mare und die Western Union von Valentia nach Penzance (TTA 410, 483). 

— Sämtliche Kabel an der chilenischen Küste sind im November durch Erdbeben 
unterbrochen worden (ERw 91/761 — TTA 569 — vgl. auch JB 21/155). — 
Der Kabeldampfer Gormoran der Westernges. ist verloren (ERw 90/165). — Die 
Gommercial Co. unterhält in Queenstown (Irland) dauernd einen Kabeldampfer 
George Ward (ERw 90/266); sie hat zwei weitere Dampfer , John W. Mackay 
(4167 t) und Marie Louise Mackay, bauen lassen (TTA 242, 388). — Der Kabel- 
dampfer Faraday soll durch einen Neubau ersetzt werden (TTA 516). — Die 
Eastern Kabelgesellschaft (Ein 89/104) feierte ihr 50 jähriges Bestehen. Sie 
besitzt jetzt 240000 km, fast die Hälfte aller vorhandenen Seekabel. Ihr längstes 
und schwerstes Kabel ist das 1910 zwischen Buenos Aires und Ascension verlegte, 
bei dem 1 km Ader 170 kg Kupfer und 88 kg Guttapercha enthält. Auch GharTes 
Bright (Ein 89/71) würdigt die Verdienste dieser Gesellschaft um die Entwick- 
lung des Seekabelnetzes. — Bleikabel in der Panamakanalzone wurden durch 
Termiten zerstört (EWd 79/134 — ETZ 919). Die Tiere sondern beim Berühren 
ihrer Krallen mit Gegenständen eine weiße Flüssigkeit ab, die das Blei angreifen 
soll. — Nach Dunsheath (ERw 90/690) wurde der Bleimantel von Kabeln, 
die auf Eichenholz verlegt waren, schnell zerstört; Eichenholz enthält viel or- 
ganische Säuren, die in feuchter Luft Blei angreifen. — In Frankreich sind Blei- 
kabel, die in einem gemeinsamen Rohr geführt waren, durch eindringende Ab- 
wässer zerfressen worden (APT 1359). Solche Rohre sollen künftig mit leichter 
Neigung verlegt, am tieferen Ende sollen Abflußrohre zur Ableitung einge- 
drungener Flüssigkeit angebracht werden. — In einem anderen Falle wurde der 
Bleimantel von Erdkabeln durch organische Säuren des Bodens zerstört. Die 
Kabel sollen künftig mit einer dagegen schützenden Hülle über dem Bleimantel 
versehen werden. — Die Behandlung von Guttapercha in dünnen Platten mit 
Fluorwasserstoffsäure und Auswaschen mit verdünnten Alkalien zur Entfernung 
von Verunreinigungen, insbesondere Sand, ist in England geschützt (EP 20/166359 

— KSt 31). — Die Aufarbeitung von Altbalata bietet weniger Schwierigkeiten 
als die von Kautschuk (Gummiztg. 1028). Drei Verfahren werden beschrieben, 
das Löseverfahren soll das günstigste sein. — Weitere Aufsätze: Ausrüstung eines 
Kabeldampfers (ERw 91/722). — Prüfzimmer des neuen Kabeldampfers Emile 
Baudot (APT 419). 

Apparate. A. H. Reiher ( JAI 79, 597) zeigt, nach welchen Gesichtspunkten 
Maschinentelegraphen ausgewählt werden müssen. Für schwächeren Verkehr 
bis zu 80 Worten/Minute empfiehlt er Ferndrucker und beschreibt drei Aus- 
führungsformen von Morkrum, der Western Electric und von Klein- 
schmidt. Alle verwenden Buchstaben aus fünf Stromsendungen, außerdem zwei 

10* 



— 148 — 



Stromstöße zur Schaltung des Gleichlaufs, der von Morkrum noch einen für 
Anruf, im allgemeinen gelochte Papierstreifen, Schreibmaschinenlocher, Ver- 
teiler und Übersetzer mit Zeilendruck. Jedem Zeichen wird eine Stromsendung 
vorausgeschickt, die den Verteilerarm des Empfängers in Bewegung setzt. Nach 
Beendigung des Sendens wird der Empfangsverteiler selbsttätig angehalten. — 
J. Stuart Jones (TTJ 8/90) vergleicht die verschiedenen neuerdings in England 
erprobten Vielfach- und Schnelltelegraphen sowie eine Reihe von mechanischen 
Hilfsmitteln für den Telegraphenbetrieb. — H. Düll (lEW 66) schildert die 
Wirkungsweise und Leistung der verschiedenen Telegraphenapparate: Morse, 
Klopfer, Hughes, Baudot, Wheatstone, Pendeltelegraph und Ferndrucker, 
E. Gebauer (lEW 68) den Siemens- Schnelltelegraphen, Rottgardt (lEW 70) 
den Schnellschreiber Huth- Johnsen- Rahbek. Über weitere Ausnutzungs- 
möglichkeiten des letzteren Verfahrens (JB 21/153) finden sich Angaben in ETZ 
587. — Otto Sattelberg (TFT 1, 9 — ETZ 1068) beschreibt die wesentlichen 
Teile und die Wirkungsweise des Vielfachtelegraphen der Western Unionsges. 
und vergleicht ihn mit dem Baudot- und Siemensapparat. — M. Mercy (APT 273) 
hat auf der Leitung Saloniki-Athen in die Baudotverteiler als Antrieb phonische 
Räder eingebaut. Diese Gleichlauf einrichtung hat sich als unempfindlich gegen 
Änderungen der Netzspannung zwischen 180 und 240 V bewährt. — Carpentier 
hat eine besonders für den Baudotapparat bemessene Stimmgabel mit verschieb- 
baren Schwungmassen hergestellt, die Änderungen der Schwingungszahl bis 
3% zuläßt. — M. G. Knoll (APT 768) setzt die Bedingungen für die Einstellung 
des Geschwindigkeitsreglers am Baudotapparat auseinander. — Teletype, 
der französische Ferndrucker ( JB 21/156), wird erneut beschrieben (ERw 91/355 
— Ein 89/263 — ETZ 621). — In TTA 181, 204 werden die bei der Western 
Union-Gesellschaft gebräuchlichen amerikanischen Relais, darunter das 
Asbean, Postal, Baudot und englische P. 0. -Relais, besprochen. — Gas per 
(TTA 237) beschreibt verschiedene Relais mit Vibrationsschaltung: das ursprüng- 
liche Gulstadrelais, das enghsche abgeänderte Standardrelais (JB 18/141) und 
die amerikanische Ausführungsform von Finn, das Kombinations-Wheatstone- 
relais. — S. S. Richardson (JIEE921) veröffentlicht die Ergebnisse oszillo- 
graphischer Untersuchungen über das Gulstadrelais. — M. Jacob (APT 1264) 
beschreibt die Einrichtungen, Apparatausrüstung und den Betrieb bei der Unter- 
suchungs- und Umschaltestelle des Haupttelegraphenamts in Paris. — 0. Steels 
(RGE 12/483) gibt ein Verfahren an, um in Morseleitungen die Zeichen mittels 
Kopffernhörers aufzunehmen. Es wird ein Relais verwendet, an dessen Zunge 
über einen Kondensator das Gleichstromnetz angeschlossen ist. — D.W. Isakson 
(EWd 80/432) behandelt die Fortschritte der Fernphotographie ; dasselbe Gebiet 
betrifft RGE 12/29 D. — Während des Krieges ist vielfach von der Zeichen- 
übermittlung durch unsichtbare Strahlen (EA 1286) Gebrauch gemacht worden. 
Infrarote Strahlen erzeugt man durch einen el. Lichtbogen, die sichtbaren Strahlen 
werden durch Salzlösungen ausgelöscht; eine Blende, die auch die dunklen 
Wärmestrahlen abschneidet, wird im Takte der Morsezeichen geöffnet. Der 
Empfänger enthält ein mit Zinksulfid behandeltes Papierband, das unter der 
Einwirkung ultravioletter Strahlen aus einer besonderen Lichtquelle dauernd 
fluoresziert. Beim Auftreffen der infraroten Strahlen entstehen Verdunkelungen 
auf dem Streifen. Man kann die Zeichen photographieren und auch durch be- 
sondere Enrichtungen hörbar machen. Ultraviolette Strahlen sendet man 
durch eine schwach versilberte Quarzlinse. Auf dem Zinksulfid erscheinen die 
Zeichen fluoireszierend. — Weitere Aufsätze: Amerikanische Typendruck- Schnell- 
telegraphen (ZDI 573) — Greed&Go. (ERw 90/102), Selbsttätig druckender 
Schnelltelegraph — M. P. Mercy (APT 671), Baudotsender — Sender nach 
Miniotti für den Baudotapparat (RGE 12/173D) — Hans Bourquin (EA 22, 
34, 42), Fernschreiber — J. Rymer- Jones (ERw 90/438), Blitzableiter für 
Unterseekabel. 

Betrieb. K. Berger (ZFT 65) schlägt eine Umgestaltung des deutschen 
Telegraphennetzes nach folgenden Gesichtspunkten vor: Ersatz der langen 



— 149 — - 



oberirdischen Leitungen durch Kabel ; etwa 30 Knotenämter sollen durch Schnell- 
ielegraphen verbunden werden; Sammelämter, in denen mit Fernsprecher be- 
triebene Zubringerleitungen zusammenlaufen, erhalten Klopferverbindungen 
zum nächsten Knotenamt und einige Querverbindungen nach benachbarten 
Sammelämtern; der Hughes- und Ruhestrombetrieb wird abgeschafft. — K. B er- 
lin g (IEW64) schildert die Entwicklung des neuzeithchen Telegraphenverkehrs 
auf Grund der im Telegraphenamte München gesammelten Erfahrungen. — 
Über Verbesserungen des Siemensbetriebes haben im Reichspostministerium 
Besprechungen stattgefunden (TFT 101). — In Argentinien und Chile ist für 
mehrere längere Telegraphenleitungen der Betrieb mit Siemens- Schnelltelegraphen 
eingeführt worden (SWM246). — H. Harrison (TTJ 8/108 — APT 747) teilt 
das Ergebnis seiner Untersuchungen über den Telegraphenbetrieb in den Ver. 
St. V. Am. mit. Da im Fernsprechbetriebe Schwierigkeiten in der Schaffung guten 
Stammpersonals bestehen, wird der Telegraph dem Fernsprecher allgemein 
vorgezogen. Die gebührenfreien Aufschriften der Telegramme enthalten im Durch- 
schnitt 13,39 Worte, der bezahlte Inhalt 12 Worte. Förderbänder werden viel 
benutzt. — M. Lenain (APT 1053) empfiehlt, die Zentrahsierungssc'hränke 
mit zwei Beamten zu besetzen, von denen einer nur die Aufgabe hat, möglichst 
viele unmittelbare Verbindungen zwischen den rufenden Anstalten zum Austausch 
von Telegrammen herzustellen. Bei einem längeren Versuch in Angers sind da- 
durch erhebliche Ersparnisse erzielt worden. — Wollin (FK 2/32) schildert die 
Entwicklung des Landkabelbetriebs von den ersten Anfängen bis zum Schnell- 
telegraphenverkehr auf belasteten Doppelleitungen in Fernkabeln. — M. E 
Montoriol (APT 3) beschreibt die Versuche mit Röhrenverstärkern im Kabel 
Brest-Dakar (JB 21/158). Betriebsangaben: i? = 5200 C=1105//F, Zeit- 
konstante 5,74, Blockkondensatoren 60 /^F, Sendespannung 30 V, Sendegeschwin- 
digkeit in Einfachschaltung 95 Buchst./min. Die besten Ergebnisse lieferte ein 
dreistufiger Verstärker mit 0,6 A Heizstrom, 120 V Anodenspannung. Der 
Blockkondensator wird an das Gitter der ersten Röhre und gleichzeitig über 
10000 an Erde gelegt. Das Gitter der zweiten Röhre ist über eine Batterie 
von 50 V mit der Anode der ersten Röhre verbunden, ebenso sind die 2. und 
3. Röhren gekoppelt. Zwischen Anode und Anodenbatterie liegt ein Widerstand 
von 50 — 80000 ü. Für den Heberschreiberempfänger wird eine Brückenschaltung 
benutzt. Die Erhöhung der Betriebsgeschwindigkeit betrug 25 bis 30 vH trotz 
Ermäßigung der Sendespannung auf 20 V. — Ähnliche Versuche sind in Deutsch- 
land auf dem Rheinlandkabel (TFT 75) angestellt worden. Mit dem Wheatstone- 
apparat war die Grenze der Verständigung ein Längenmaß 6,5 = 1800 km 
Kabelschleife aus 2 mm starken Adern bei einem Zehntel der gewöhnlichen Be- 
triebsspannung ; beim Siemensapparat wurden mit 20 V über ein Längenmaß 
von 4,3 = 1200 km Kabelschleife 400 bis 550, mit 40 V 700 Umdrehungen er- 
zielt. — A. Tob 1er ( JT 37, 57) beschreibt den Betrieb auf dem enghschen Staats- 
kabel London-HaHfax (JB 20/153) und der Linie London-Porthcurno- Gibraltar. 
— Die Kabel Brest- St. -Pierre (85,6 kg Kupfer und 73,3 kg Guttapercha für 1 km, 
Länge 4430 km, R = 1^6^ Ü, C = 902 juF, Zeitkonstante 6,7, Arbeitsgeschwin- 
digkeit 500 Zeichen/min bei verabredeter Sprache im Einfachbetrieb) und Brest- 
Cap-Cod (Zeitkonstante 8) landen in Deolen, der Betrieb wird in dem 16 km ent- 
fernten Brest wahrgenommen. Starkstromstörungen und gegenseitige Beein- 
flussung auf der Landstrecke erschwerten die Ausnutzung und verhinderten 
den Gegensprechbetrieb. Die Einführung des Heurtleyapparats (1912) konnte die 
Geschwindigkeit deshalb auch nur um 20 vH erhöhen. Nach Wildenstein 
(APT 572 — JT 189) sind nunmehr die Heurtleyapparate in einer Übertragungs- 
station in Deolen aufgestellt. Empfang und Senden erfolgt von Brest aus. Doppel- 
adrige, zum Gegensprechen geschaltete Kabel stellen die Verbindung zwischen 
beiden Orten her. Die Erdleitung für das Seekabel ist in Deolen noch 10 km 
in See hinausgeführt. Auf dem Kabel Brest- St. -Pierre ist nunmehr der Gegen- 
sprechbetrieb bei einer Geschwindigkeit von 480 Zeichen/min in beiden Rich- 
tungen erfolgreich aufgenommen worden. — M. Girousse (APT 382) beleuchtet 



— 150 — 



die Tätigkeit der französischen Heerestelegraphie während des Weltkriegs. — 
Die Große Nordische Tel.-Ges. (JT78 — ERw 90/126, 449) stellt ihre Linie 
Kopenhagen-Petersburg-Peking, zunächst über Finnland und Schweden, wieder 
her; sie verhandelt mit der schwedischen Regierung über die Erneuerung der 
1925 ablaufenden Kabelverträge (ERw 90/522, 596). Auch die telegraphischen 
Verbindungen Rußlands mit Finnland und Nordschweden sollen wieder herge- 
stellt werden (ERw 90/846). — Die Indo-Europäische Tel.-Ges. hat von der 
Sowjetregierung die Erlaubnis erhalten, ihre auf russischem Gebiet verlaufenden 
Linien wieder mit dem Auslande zu verlDinden (ERw 90/596, 668). Dadurch wird 
die Wiederaufnahme des Verkehrs London-Indien möghch. Das Kabel Odessa- 
Konstantinopel dieser Gesellschaft ist instandgesetzt (TTA 299). — Hartz 
(TFT 69) macht Vorschläge für die Leistungsermittlung im Telegrammbeförde- 
rungsdienst. — A. Gibbs (TTA 248) macht Mitteilungen über die Einwirkungen 
eines ungewöhnhch starken Nordlichts auf den Telegraphenbetrieb in Neusee- 
land. — Die Telegraphenschaltung von Frattola, Gastelli und Regnoni 
(JB 21/158), die gegen Störungen aus Bahnanlagen unempfindlich sein soll, 
ist auch in anderen Ländern geschützt, z. B. EP 21/139241, USP 1395953 (ERw 
91/298 — APT 1362 — GC Nr. 8). — G. Loog (lEW 87 — TP 2/23 — TFT 86 
— ETZ 1283) beschreibt die Einrichtungen für die Speisung von Telegraphen- 
leitungen aus Fernsprechsammlerbatterien oder Starkstromnetzen über Ozelit- 
stäbe und Edelgasröhren. — Fr. Schröter (ZFT 103) beschreibt verschiedene 
Anwendungsweisen für Edelgassicherungen als Überspannungsschutz für Tele- 
graphenleitungen. — Kasten (VKT 91) behandelt die Sammelbetriebe im 
Telegraphenverkehr und ihre verkehrstechnischen Hilfsmittel. In einem anderen 
Aufsatz (TFT 13) weist er nach, daß Rohrposten den Seilposten vorzuziehen 
sind. — Schwaighofer (ZFT 8) beendet seine Abhandlung über die Maschinen 
im heutigen Nachrichtenverkehr und die mechanischen Rohr-, Seil-usw.-Posten 
als Hilfsmittel des Telegraphendienstes (JB 21/158). — Weitere Aufsätze: 
M. Bouchard (APT 27), Betrachtungen über den Schutz der Leitungen gegen 
Starkströme. — Italienische Untersuchungen über den Betrieb von Telegraphen- 
leitungen, die durch Bahnströme beeinflußt werden (APT 832). — M. Barril 
(APT 762), Beschreibung des amerikanischen Verfahrens »Gomposite« zum 
gleichzeitigen Telegraphieren und Fernsprechen. — Gharles Bright (Ein 89/127), 
Anfänge der Unterseetelegraphie. — Rollo Appleyard (ERw 91/725), Untersee- 
telegraphie. 

Verwaltung. Im August fand in Berlin der dritte zwischenstaatliche Tele- 
graphistenwettstreit (ETZ 924, 1142 — lEW 72 — TFT 73 — JT 164, 210) 
statt, an dem 332 Telegraphisten, davon 138 aus dem Auslande, teilnahmen. 
Den Meisterschaftspreis erhielt ein Deutschösterreicher; nach Deutschland fielen 
30, darunter drei erste Preise. — Hiemke (TFT 117) vergleicht die Höchst- 
leistungen im 2. und 3. Wettstreit und gibt Anregungen für künftige ähnliche 
Wettstreitveranstaltungen. — Die deutsche Reichs-Telegraphenverwaltung (TFT 
58) hat für psychotechnische Eignungsprüfungen einen besonderen Geschäfts- 
kreis beim Telegraphentechnischen Reichsamt eingerichtet. — Letzteres ver- 
öff enthebt (TFT 57, 74, 85, 95, 108, 119) einen ausführhchen Tätigkeitsbericht 
für 1920 und 1921. — Pike Pease (ERw 90/282) schildert die Einrichtungen 
und Wirksamkeit der Ingenieurabteilung des enghschen Generalpostamts. — 
In einer Abhandlung über die Entwicklung des Telegrammverkehrs in Deutsch- 
land (ETZ 769) wird auf die Vorteile der vermehrten Benutzung der verabredeten 
Sprache hingewiesen. — An dem Nachrichtennetz der Republik Panama sind 
sechs verschiedene Verwaltungen beteihgt (TTA 175, 198). — Außer der ver- 
gleichenden Übersicht - über das Telegraphenwesen der Welt (JT86, 149) sind 
folgende Berichte über einzelne Länder veröffenthcht, die, soweit nachstehend 
nicht andere Zeiträume angegeben sind, das Kalender- oder Rechnungsjahr 1920 
betreffen: Britisch-Indien 1916—1920 (JT 73), Bulgarien (JT31), Dänemark 
(JT 253), Island auch 1919 (JT 52, 234), Luxemburg auch 1919 (JT 230), 
Norwegen 1919 (JT 251), Polen (JT 157), Rußland 1915 (JT 129), Schweden 



— 151 — 



1921 (Arch 406), Schweiz 1919 (Arch 266), 1921 (ETZ 1271), Südrhodesien 
(JT 233), Ver. St. v. A. (JT 169 — APT 747), Westerngesellschaft (JT 163 — 
Ein 87/92). 



Telegraphie ohne fortlaufende Leitung. 

Von Postrat Dr.-Ing. Fr. Trautwein. 

Antennen und Erdungsanlagen. Ettenreich (JBDT 20/180) berichtet 
über Kapazitätsmessungen an Antennenmodellen, bei denen er eine gute Über- 
einstimmung feststellte zwischen einer von ihm empirisch gefundenen Formel 
für die statische Kapazität einer sechseckigen Antenne mit einer von Howe 
theoretisch abgeleiteten. — Freymann (JBDT 20/137) schlägt vor, die wirk- 
same Antennenkapazität durch Verlängerung der Antenne mit einer Induktivi- 
tät zu messen. Da jedoch schon bei Annahme kleiner 'prozentualer Verlänge- 
rungen die Genauigkeit der Methode in Frage gestellt wird, leitet er einen Kor- 
rektionsfaktor zur Berücksichtigung dieses Fehlers ab, der auch bei Einführung 
größerer Verlängerungen noch richtige Werte liefert. — Eine mathematische 
Definition der dynamischen Konstanten eines Luftleiters gibt Roschansky 
(JBDT 20/138 nach der russ. Zschr. »Die drahtlose Telegraphie und Telephonie« 
Heft 13, S. 293). Er setzt voraus, daß die Verteilung von wirksamer Kapazität, 
Induktivität und Widerstand längs der Antenne bekannt sind, und daß Strom und 
Spannung sich in jedem Punkte nach dem gleichen Gesetz ändern. — Eine Ver- 
öffentlichung der Regia Accademia Navale- (Livorno) über Kapazitätsmessungen 
an Hochantennen wird von Wehage (TFT Zschrschau 3) referiert. — R. Hirsch 
(JBDT 19/407 — TFZ 25/101) gibt Nomogramme mit Beispielen an, die den 
Zusammenhang und die Variationsmöglichkeiten der zur Bestimmung von 
Wellenlängen und Antennengrößen erforderlichen Faktoren erkennen lassen. — 
Eine rechnerische Untersuchung über den Ursprung des Strahlungswiderstandes 
führt Brillouin (REl 147) aus. Er geht von den Lorentzschen Formeln für die 
verzögerten Potentiale aus und wendet sie auf einen Schwingungskreis mit 
verteilter Kapazität und Selbstinduktivität an. — Durch Einführung eines 
»Schirmes« zwischen Antenne und Erde fällt nach Eckersley (JIEE 581) ein 
großer Teil der Erdverluste von Antennen fort, wenn dieser Drahtschirm an 
Stelle der eingegrabenen Erdung als Gegengewicht benutzt wird. Formeln 
werden hierfür abgeleitet und auch die Nachteile dieser Anordnung erörtert. 
Am besten sei eine Verbindung dieser Anordnung mit dem Alexandersonschen 
Vielfacherdungssystem. — Die Heavisidesche Formel für die Anwendung von 
Gegengewichten diskutiert Bethenod (L'onde el. 2/90). — Über Strahlungs-- 
messungen an Antennen lief ert Vallauri (RRw2/77, 138, 179) eine ausführliche 
theoretische Arbeit. — v. Vogel (JBDT 19/197) untersucht, ob von einer ge- 
knickten sog. Marconi-Antenne magn. und el. Energie gleich stark ausgestrahlt 
werden, und glaubt, daß der Einfluß des el. Feldes verschwindend klein sei, was 
mit Beobachtungen de Groot's in seiner Arbeit »Radiotelegraphie in den Tropen« 
im Einklang steht. Er empfiehlt die Anwendung von horizontalen Sende- und 
Empfangsrahmen. — Durch eine einfache Umformung der empirischen Austin- 
schen Formel für den Strom in der Empfangsantenne kommt 0. Zapp u Iii 
(REl 20) auf eine Beziehung zwischen Sende- und Empfangsseite, durch welche 
die günstigste Wellenlänge und erforderliche Sendeenergie für eine gegebene 
Entfernung zu ermitteln sind. — Einen Überblick über die Erdungsanlagen zur 
Verbesserung des Erdwiderstandes von Antennen nach Goldschmidt, Latour, 
Alexanderson und Pedersen gibt Lübben (ZFT 45). — Einen Beitrag zu 
der Meißnerschen Arbeit über den Erdwiderstand von Antennen (JBDT 
18/322) gibt M. Abraham (JBDT 19/252). Bonvier (REl 459, 523) gibt eine 
Untersuchung über Antennenverluste und Erdungsanlagen mit Erläuterungen 
an den Anlagen von Sainte-Assise. — Gesichtspunkte für die Konstruktion von 



— 152 — 



Großstationsantennen gibt R.Hirsch (TFZ 28/10) mit Erläuterungen an aus- 
geführten Anlagen. Die Antennenberechnungen für eine geplante Funkenstation 
bei Pezenas (Südfrankreich) teilt Perrin (RGE 12/965) mit. — Eine Arbeit von 
Marino (Elettrotecnica 242) über Berechnung von Flugzeugantennen wird in 
RGE 12/324 referiert. — Chireix (REl 298) .untersucht mathematisch die 
Spannungsverteilung längs einer Isolatorkette. Über einen auf amerikanischen 
Stationen eingeführten stangenförmigen Antennenisolator aus Porzellan von 
1,75 m Länge von geringer Kapazität, hoher Isolationsfähigkeit für Hochfrequenz 
und hoher Festigkeit finden sich mehrere Berichte (ERw 90/551 — RRw 2/197, 
568). — Allgemeine Gesichtspunkte für Berechnung und Bau von Türmen und 
Masten für Radiozwecke finden sich in RRw 57, Angaben über einen 250 m 
hohen Turm der Station Lyon in APT 827, über den Eisenbetonturm der Station 
Owaki bei Tokio in RRw 34. 

Atmosphärische Störungen und Ausbreitung elektromagnetischer Wellen. 
Den Einfluß der Änderungen in den unteren Schichten der Atmosphäre und den 
der Auf- und Untergänge von Mond und Sonne auf Lautstärke und Richtung der 
ankommenden Wellen behandelt Stoye (JBDT 19/58). In einer anderen Arbeit 
( JBDT 20/303) berichtet er über Untersuchungen der luftelektrischen Empfangs- 
störungen auf den Wellen 600 bis 2000 m in der oberrheinischen Tiefebene, ebenso 
H. Eberhard (TFZ 25/113) bei der Auswertung von Versuchsergebnissen 
über die Empfangsminima von Großstationen. Über die Einwirkung des Nord- 
lichtes auf die drahtlosen Stationen in Neu- Seeland berichtet Gibbs (TTA 248). 
In der Zeichenstärke der Neuseeland- Stationen machten sich starke und plötz- 
liche Veränderungen bemerkbar, während die Zeichen der mit langen Wellen 
arbeitenden europäischen Stationen unbeeinflußt blieben. — Den Einfluß der 
Sonnenfinsternis am 8. 4. 21 auf die amerikanischen Stationen hat Addey 
(RRw2/226) untersucht, während Irissof (JBDT20/138) über deren Wirkung auf 
die Ionisation der Atmosphäre und die Empfangsintensität berichtet. Die loni- 
sationsmessungen wurden unter Leitung von Iljin mit dem Aspirationsapparat 
von Ebert, die der Empfangsintensität mit Galvanometer oder nach der Parallel- 
ohmmethode ausgeführt. — Zweijährige Beobachtungen von F. Wolf (JBDT 19/ 
289) über atmosphärische Störungen auf dem Königsstuhl bei Heidelberg er- 
gaben deutlich einen periodischen Verlauf der Irrgängertätigkeit mit den Jahres- 
zeiten. Für die Welle 2000 m ergaben sich schärfer ausgeprägte Extremwerte 
als bei 12500m. — Bäumler (JBDT 19/102; 20/456) teilt die über das gleich- 
zeitige Auftreten atmosphärischer Störungen in Berlin, Strelitz und Hamburg 
gemachten Beobachtungen mit, wonach der Ursprungsort der gleichzeitigen 
Störungen in großen Entfernungen zu vermuten ist. — Eine umfangreiche Arbeit 
über den Ursprung und die Beseitigung von Luftstörungen geben Malgorn 
und Brun (REl 3/278, 341, 416; 4/36, 76). Bei der Definition der verschiedenen 
Arten der Störungen trennen sie die örtlichen von den kosmischen, untersuchen 
deren Zusammenhang mit der Wellenlänge und besprechen die Möglichkeiten 
der Störungsbeseitigung mit besonderer Berücksichtigung der von H. de Belle- 
scize angegebenen Empfangsanordnung zur Störungselimination durch Be- 
grenzung. — Ein Vortrag von Es au (ETZ 1283 Auszug) behandelt die von 
der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie über 20000 km angestellten Unter- 
suchungen über Störungserscheinungen. — Bergmann (Präzision 440) macht 
Mitteilungen über die Einrichtung und den Betrieb von Abhörstationen 
während des Krieges und die aufgetretenen Störungserscheinungen. — Die Ge- 
sellschaft für drahtlose Telegraphie benutzt als Sieb für die Stör- und Empfangs- 
signale eine offene akustische »Luftkopplung« zur Verminderung der Störenergie 
bei Aufnahme telegraphischer Zeichen (JBDT 20/333). — Dunmore (JAI 310) 
beschreibt eine Anwendung des Röhrengleichrichters in Verbindung mit einem 
gewöhnlichen Relais zur Unterdrückung atmosphärischer Störungen beim 
Schreibempfang. — In einer Arbeit über den drahtlosen Verkehr auf große Ent- 
fernungen bespricht Austin (JBDT 20/306, 372) die Gesetze der Übertragung 
der el. Wellen zwischen Sende- und Empfangsstation und die Bedeutung des 



— 153 — 



Problomes des Erdwiderstandes und der Befreiung von atmosph. Störungen. — 
Eine theoretische Untersuchung des Zusammenhanges zwischen der günstigsten 
Wellenlänge und Luftstörungen auf Grund von Versuchen gibt Turner (RRw 
2/524). Hieran knüpft Austin (RRw 3/111) an. — Bouthillon (REl 289) 
gibt einen Überblick über den Stand der Erforschung der Ausbreitung el. Wellen 
auf der Erdoberfläche und behandelt dabei den Einfluß von Störungen und die 
Wirkung der Heavisideschen Schicht. In einer anderen Arbeit (REl 153) gibt er 
eine nach der Austin-Cohenschen Formel berechnete Tafel an, die gestattet, von 
den drei Größen Reichweite, Feldstärke am Empfangsort und Sendeleistung je 
eine abzulesen, wenn die beiden anderen bekannt sind. Ebenso kann dadurch die 
günstigste Wellenlänge für eine gegebene Reichweite ermittelt werden. Eine 
ähnliche Arbeit über ein einfaches Verfahren zur Berechnung der günstigsten 
Wellenlänge und Reichweite hat de la Baume ausgeführt (REl 411). — O. Lodge 
(Ein 89/206) erörtert die Gründe für die Annahme, daß die Ausbreitung der 
Wellen nicht allein von der Erde abhängen kann, sondern auch von einer leitenden 
Schicht in der oberen Atmosphäre^ die bei der Überbrückung großer Entfernungen 
besonders vorteilhaft wirkt. — Über das Vorhandensein von Störungsgebieten 
und die damit verbundenen Abweichungen der tatsächlich erreichten Reichweite 
von der berechneten macht Hullen (JBDT 20/235) Angaben. — Eine Arbeit 
von Kinsley (PR 2/151) über Messungen von Lautstärke und Richtung el. 
Wellen mehrerer Großstationen sind im JBDT 20/387 referiert. Es zeigt sich, 
daß die beobachteten Schwankungen nicht vom Sender, sondern vom Medium 
herrühren. Über Feldstärken- und Antennenmessungen in Cambridge, vorge- 
nommen an den Wellen 2500 bis 8000 m der Horsea Station berichtet Moullin 
(JIEE 61/67). Hiernach ergab sich für die überbrückte Entfernung bei der 
Welle 3000 m ein Absorptionsfaktor von 40%. — Mitteilungen über Empfangs- 
intensität, Einfluß von Nacht und Sonne und meteorologische Einflüsse ( JWash. 
Acad. Sc. Juni 1921/245 — Ref. RGE 11/797) von D ellinger-Whittemare. 
— Über Strahlungsmessungen mit einer Rahmenantenne und einem mit dieser 
gekoppelten Hilfssender macht Mesny (JBDT 19/420) Angaben und teilt Einzel- 
heiten über den Aufbau der Anordnung, über die Kopplung des Hilfssenders 
mit dem Rahmen und Eichung der Kreise mit. Die Leesche Methode zur Strah- 
lungsmessung durch Abgleichung eines örtlichen Hilfssenders von gleicher 
Frequenz wie die Sendestation auf die Signalstärke dieser Station wird von 
G. Lee-Post im POJ 254 beschrieben. 

Richtungstelegraphie und Ortsbestimmung. In einer ausführlichen theo- 
retischen Arbeit untersucht Eckersley (RRw 2/60, 231) den Einfluß der Hea- 
visideschen Schicht auf die Richtung der elektromagnetischen Wellen und teilt 
die Ergebnisse von Versuchen mit. — Austin (JBDT 19/115) macht Mit- 
teilungen über in Amerika angestellte Untersuchungen zur Richtungsbestimmung 
atmosphärischer und statischer Störungserscheinungen. — Guierre (REl 322) 
stellt durch Versuche an Horizontal- und Bodenantennen fest, daß die Empfind- 
lichkeit dieser Antennen erheblich ist, und daß sie bei großer Richtfähigkeit 
für Luftstörungen unempfindlicher sind als Hochantennen. — Über radiogonio- 
metrische Messungen von Luftstörungen an der Universität Straßburg berichtet 
Lacoste (CR 175/707 — RGE 12/199 D). — Über den Einfluß örtlicher Fehler- 
quellen bei drahtloser Richtungsbestimmung s. ERw 91/750. — Mesny (APT 
1240) gibt einen Gesamtüberblick über drahtlose Richtungsbestimmung. — 
Aus der Fülle der Literaturangaben über die Verwendung der drahtlosen Richtungs- 
bestimmung zu Navigationszwecken sind zu erwähnen: Kol st er und Dunmore 
(JBDT 20/140— RGE 12/191 — TTA 10/229 — Sc. Pap. of Bur. of Stand. 
428/529), die Versuchsergebnisse über die Fehlerquellen von Richtempfängern 
mitteilen und die Verwendungsmöglichkeiten des Richtungsfinders für die prak- 
tische Schiffahrt erörtern. Über die Vor- und Nachteile der Fremd- und der Eigen- 
peilung und die Streitfrage, welcher von beiden der Vorzug zu geben ist, liefern 
ausgiebige Unterlagen Erskine-Murray u. Williams (JIEE 352 — Ein 88/315), 
die über Versuche der »Royal Air Force« berichten; ferner Lönier (REl 117) 



— 154 — 



und Bipn (REl 2/218). Weiteres Material (REl 2/253; 3/15, 249 — TTA 251, 
503). Über Ergebnisse von F. T. -Peilungen der Peilstationen Borkum, Nord- 
deich und Juist berichtet Maurer (Hansa 1453). — Marguet (REl 110) 
gibt ein einfaches Verfahren zum Abstecken einer drahtlosen Peilung mit Hilfe 
der Merkatorprojektion an. — Material über Anordnungen zu Flugzeugpeilungen 
in der Nähe von Landungsplätzen Breit (BSt 17/589 — Radio Serv. Bull. 
60/14). — Franklin (Ein 88/593 — JIEE 930 — ERw 90/824 — Ref. TFT 1923, 
Zschrschau Nr. 1) macht Mitteilungen über zusammen mit Marconi in den 
Jahren 1916 bis 1921 ausgeführte Versuche über drahtlose Richtungstelegraphie 
mit Reflektoren bei Wellenlängen von wenigen Metern. — Weiteres Material 
TTA 586 und POJ 204. Patente über Rahmenantennen (JBDT 20/335, 336). 

— Erwähnt sei noch ein neuerdings viel erörtertes Verfahren zur Orientierung 
von Schiffen durch Telegraphie ohne fortlaufende Leitung mit niederfrequentem 
Wechselstrom. Einen derartigen von der Gesellschaft für el. Apparate (Berlin- 
Marienfelde) entwickelten el. Wegweiser mit optischem Anzeiger unter Benutzung 
eines mit 500 Per/s gespeisten Leitkabels zur Steuerung von Schiffen beim Passie- 
ren von Hafeneinfahrten beschreibt Engelhardt (Hansa 1325). 

Maschinen- und Schnelltelegraphie ohne fortlaufende Leitung. Einen um- 
fassenden Uberblick über das gesamte Gebiet des modernen Schnellempfangs 
und Schnellsendens bringt Graf Arco (JBDT 19/338 — ETZ 1282) und bespricht 
die Gesichtspunkte, nach denen die Gesellschaf t für drahtlose Telegraphie 
die Einrichtungen von Nauen und Geltow für Schnelltelegraphie gebaut hat. — 
H. G. Möller (ZTP 128) bringt eine Untersuchung über den Einfluß der 
Aufschaukelzeit bei drahtlosem Schnellverkehr, wobei er berücksichtigt, daß 
hierbei ein Zeichen in etwa 0,001 s möglichst störungsfrei übertragen werden 
muß. — H. Abraham und R. Planiol (APT 819 — JT 165) geben eine 
Methode an, die mit Verstimmung des Senders arbeitet. Zwei Arbeitskreise 
sind mit der Senderspule gekoppelt und rufen, je nachdem sie geöffnet oder 
geschlossen (getastet) werden, vier verschiedene Wellen hervor, die sämtlich 
ausgestrahlt werden. Der zugehörige Empfänger ist mit Absorptionskreisen 
derart ausgestattet, daß nur die zwei zusammengehörigen Wellen empfangen 
werden, die sich dann zusammensetzen und registriert werden. — Um mit den 
gebräuchlichen Telegraphenapparaten des Wheatstonesystems höchste Tele- 
graphiergeschwindigkeit zu erreichen, werden drahtlose und Leitungstelegraphie 
kombiniert. A. G. Cusins (JIEE 245 — Ein 88/65 — ERw 90/711 — JBDT 
20/93, 193) beschreibt ein mit Erfolg angewandtes Verfahren hierfür und be- 
richtet über die auf der Strecke Köln-London gemachten Erfahrungen des briti- 
schen Heeres. Bemerkenswert ist dabei ein Röhrenrelais, bei dem hochfrequente 
Aufschaukelvorgänge zur Erzielung hoher Verstärkungsgrade verwendet werden. 

— Das Problem der Aufzeichnung von sehr rasch gegebenen drahtlosen Zeichen 
behandelt Weinberger (Proc. Inst. Rad. Eng. 176 — JBDT 20/30 — RGE 
12/863) und beschreibt Typen von Tintenschreibern (Heberschreiber und 
Blakeney-Typ). — Howe (Ein 88/554) macht eingehende Angaben über den 
Goldschmid sehen Tintenschreiber der Radio Corp. of America. — Hoxie 
( JI Rad. Eng. 9/506) macht Mitteilungen über einen Apparat zur Sichtbarmachung 
und photographischen Aufzeichnung funktelegraphischer Zeichen, mit dem 
mehr als 200 Wörter in der Minute aufgezeichnet wurden. — Der Typendruck- 
telegraph »The Teletype«, den die amerikanische Marine beim drahtlosen 
Verkehr mit Flugzeugen benutzt, wird in ERw 91/35 beschrieben. — 
Nachrichten über den Nauener Schnellverkehr und diesbezügliche Versuche 
bringt TFZ 26, 27/50; 28/63. — Quäck (TFZ 28/16) macht Angaben über die 
telegraphiertechnischen Einrichtungen von Transradio; weitere Unterlagen 
hierfür: ETZ 693 — TFZ 28/33. Das neue Marconi-Hochfrequenzamt in London, 
von dem drahtlose Duplexschnellverbindung mit 'Bern (100 Worte/min in jeder 
Richtung) besteht, wird (TTA 219) erwähnt. Material über den Berlin-Londoner 
Dienst: RRw 2/478; über den Pressedienst mit Genua während der zweiten Völker- 
bundstagung: RRw 2/535). — Chaulard (APT 361) stellt in einer Betrachtung 



~ 155 — 



über die Rentabilität der Großstationen fest, daß diese sich mit Verbesserungen 
der Telegrapliiergeschwindigkeit heben würde. Über Radioleistungen im Auf- 
nehmen nach Gehör anläßlich der Radioschau in Boston s. TTA 224. 

Fernsprechen ohne fortlaufende Leitung. Mal gor n (REI 2/212, 258) be- 
schreibt nach einem historischen Rückblick auf die Entwicklung der drahtlosen 
Telephonie die gebräuchlichsten Sende- und Empfangsmethoden. — Gutton 
(JT 81) bespricht die Telephonie mit Lichtbogen- und Röhrensendern und geht 
auf die in Frankreich zwischen dem Eiffelturm und Militär- und Luftfahrzeug- 
stationen ausgeführten Versuche ein. In einer anderen Arbeit (JBDT 20/472) 
erörtert er die bekannten Formeln für modulierte Frequenzen von Colpitts 
und erläutert sie durch Zahlenwerte der Praxis. — Über Sprachwiedergabe, 
Telephonie mit Hochfrequenzmaschinen und Röhrensendern und Verbindung 
von drahtloser mit Leitungstelephonie finden sich (TFZ 26, 27/3) Unterlagen. 
Dasselbe Gebiet behandelt W. Schäffer (TFZ 28/44) ausführlich; auchBontsch- 
Brujewitsch (JBDT 20/136). Förth (EuM 291) gibt einen Überblick über die 
Entwicklung der Sprach- und Musikübertragung. — Der Bericht des Radio- 
Research Board des Department of Scientific and Industrial Research (ERw 
91/211) beschäftigt sich mit den schwebenden Fragen der drahtlosen Telephonie. 

— Material über Anwendungsgebiete und Neuerungen: TFZ 26, 27/3 — REI 453 

— ETZ 1219. — Thurn (EJ 98 — EU 167, 177, 185, 191, 201) erörtert Tele- 
phonieschaltungen und beschreibt Sender von Telefunken, Huth und Lorenz. 

— Die Wirkung der Besprechungsröhren untersucht Purington (BSt 423/377 

— RGE 11/630). Er' erwähnt die verschiedenen Methoden für die Telephonie 
mit Röhrensendern und erörtert eingehend die in Amerika hauptsächlich ge- 
bräuchliche Methode der Anodenspannungsbeeinflussung, nach der die Sprech- 
röhre parallel zur Schwingungsröhre liegt. Diese Arbeit ist von Dommerque 
(ZFT 126) ausführhch referiert. Weiteres hierüber: TTA 207. — L. Kühn 
(ZTP 109) gibt einen historischen Überblick und beschreibt dann das bei der 
Firma Huth entwickelte Besprechungsverfahren, bei dem dem Senderohr ein 
niederfrequent gesteuertes Rohr gleicher Leistung parallel geschaltet wird, um 
die Hochfrequenzamplitude durch Absorption im Sprachrhythmus zu beein- 
flussen. Blatterman (RRw2/144, 187) untersucht denEinfluß der verschiedenen 
Besprechungsmethoden am Sender auf die Güte des Empfangs. — Eingehendes 
über Schaltungen zur Beeinflussung der Hocbfrequenzamplitude bei Röhren- 
telephoniesendern liefert W. Schäffer (TFZ 26,27/7). Die Schaltungen der Gesell- 
schaft für drahtlose Telegraphie erörtert Thurn (TFT 53). — Weiteres Material 
über Sendeschaltungen für Telephoniezwecke (JBDT 19/331; 20/157, 331; 
19/155; 20/154, 155) und von Bontsch-Bruj ewitsch (JBDT 20/137). — 
M. Latour (REI 31 D — JBDT 19/423) beschreibt einen Telephoniesender mit 
vier Röhren. Pession (JBDT 20/323) zeigt an Hand der von der ital. Marine 
durchgeführten Versuche, daß sich der induktiv gekoppelte Poulsen-Lichtbogen- 
generator in Verbindung mit einer guten Modulationsmethode einwandfrei für 
Radiotelephonie auf große Entfernungen eignet. — Heather (ERw 91/510) 
beschreibt ein Verfahren zur Beseitigung der Sendewelle eines Telephoniesenders 
in der Sprechpause. — Die Vorteile der Verwendung eines Telephons als Geber 
für Telephoniezwecke erörtert Zenneck (JBDT 19/126). — Ünterlagen über 
neuere Ergebnisse der Zugtelephonie liefert B. Rosenbaum (JBDT 20/357 — 
ETZ 1283). Weitere Unterlagen hierüber finden sich: TTA 187, 211, 355, 
555 — APT 1372 — Belin und Kollatz (ZFT 184) beschreiben einen dem 
Kornschen Apparat ähnlichen Bildtelegraphen. — Über die telautographische 
und photoelektrische Methode mit Hilfe einer Selenzelle zur telegraphischen 
Bildübertragung bei Benutzung der drahtlosen Telegraphie berichtet Korn 
(ZFMech 205). — Über Selenzellen und Lichttelephonie Thirring (ZTP 118), 
Verbindung von drahtloser Telephonie und Kinematographie (Ein 90/625). Über 
Kombination von drahtloser mit Leitungstelephonie im Duplexverkehr mit zwei 
verschiedenen Wellenlängen zwischen St. Catarina und Los Angeles (APT 873). — 
Beschreibung einer Sende- und Empfangsanordnung mit Lautsprecher für Musik- 



— 156 — 



Übertragung : REl 266. — Versuchsergebnisse und -anordnungen für drahtlose 
Gegensprechtelephonie zwischen Schiff und Land mit zwei Wellen: ERw 91/319 

— GER 477 — TTA 500). — Eine Verwendungsart der drahtlosen Telephonie 
im Seerettungsdienst mit Benutzung eines Hilfsbootes wird in JAI 98 beschrieben. 

— Mitteilungen über die Radiotelephonieeinrichtungen auf den frz. Ozean- 
dampfern Paris und Lafayette: REl 2/203. — Weiteres Material über Verwen- 
dungsmöglichkeiten der drahtlosen Telephonie im Seedienst: H. Brand (Hansa 
Heft 7 — ETZ 19) und Thum (ETZ 648). — Über den drahtlosen Telephonie- 
verkehr in Frankreich (APT 1108) und zwischen Frankreich und Nordafrika 
(REl 176). — Die Pariser Polizei hat eine feste Telephoniestation, zwei auf 
Automobilen und eine auf dem Luftschiff »Goliath« in Betrieb (REl 189). — Aus- 
sichten und Bedingungen für Verwendung drahtloser Telephoniestationen auf 
Unterkunftshäusern im Hochgebirge erörtert E. Petri (EJ 200). — Über Ein- 
richtung eines Telephonie-Wetterdienstes in Frankreich für Landwirte: ERw 
90/126). — Material über die Organisation des drahtlosen telephonischen Rund- 
spruchdienstes in Deutschland liefert Thurn (EU 47 — ETZ 1363); ferner 
Kollatz (EA 1469), der außerdem den Rundspruchempfänger beschreibt; 
weiteres (TFZ 26,27/22), und F. Kohlhauer (JBDT 19/224). — Allgemeine 
Nachrichten REl 443. — Material über Lautsprecher (RRw 2/249 — TTA 32 

— RGE 12/158 D) s. auch Abschnitt Liebhaberei. 

Liebhaberei (Broadeasting). Beschreibung von Hochspannungsgleichstrom- 
generatoren für Liebhaber-Telephoniesender : ERw 91/851. — Angaben über 
englische Stationen in Manchester, London, Birmingham: ERw 91/964; über 
die Einrichtung der Station der American Telephone and Telegraph Company; 
TTA 439. — Material über Bau von Apparaten für Liebhaber und Einrichtung 
von Empfangsstationen findet sich in reichem Maße in fast allen einschlägigen 
Zeitschriften des Auslandes. Zu erwähnen sind die Arbeiten von M.Adam 
über Bau und Verwendung von Lautsprechern (REl 260, 305, 351), über Spulen- 
bau (REl 2/86, 136), über Hochfrequenzverstärker (REl 3/38), über Nieder- 
frequenzverstärker (REl 2/280), über Bau eines Rückkopplungsempfängers 
(REl 77, 123) und über Aufzeichnen von Radiosignalen (REl 391, 435, 473). — 
E. Roesgen (REl 439) gibt Anleitung zum Bau einer 80 V-Batterie. — Rat- 
schläge zum Bau eines Kristalldetektorempfängers (TTA 253, 502). — Über 
Verwendung von Netzwechselstrom zum Betrieb von Röhrenverstärkern macht 
Lowell (JAI 488 — TTA 468), Angaben an anderer Stelle Moye (APT 1384 

— RGE 12/512). Gebrauch von Wechselstrom für einen Überlagerer (APT 525). 

— Das von der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie im Rundspruchempfänger 
verwendete Netzanschlußgerät beschreibt D ebenen (ZPCU 217). — Weiteres 
Material über Vv^echselstrombenutzung für Empfangsanordnungen (EWd 79/1166) 
und M.Adam (REl 2/137). Apparate für Liebhaber werden beschrieben (ERw 
91/659 — EWd 79/927 — Ein 89/355, 360). — Eine allgemeinverständhche 
Abhandlung über die Grundlagen des Radiowesens befindet sich in TTA 462 
und folg. Nummern. — H.E.Davis macht Vorschläge über die Organisation des 
Broadcastingwesens (TTA 494). — Thurn (ETZ 1363) legt den Standpunkt 
der Reichstelegraphenverwaltung zur Einführung eines deutschen Unterhaltungs- 
rundfunkbetriebes klar. — Bestimmungen der frz. Regierung über Liebhaber- 
stationen (REl 128). — Über den Privatrundfunk in England: Ein 89/60. — 
Krumm (TTA 347) macht Angaben über die Entwicklung des Broadcasting- 
verkehrs in Amerika. Veenstra (JBDT 20/132) erstattet über die holländische 
Amateurfunkerei Bericht. — Weitere Unterlagen: Marchant (ERw 90/832) 
und C.Martin (EWd 79/673). 

Empfang. Gothe (TFT 30) zeigt, daß durch Einführen einer Zwischen- 
frequenz die Verwendung mehrerer Hochfrequenzverstärker möglich ist, weil 
dadurch innere Rückkopplung vermieden wird und Lautstärke sowie Abstimm- 
schärfe wachsen. Die Rückkopplungserscheinungen in Verstärkern mit Re- 
sonanzkreisen untersucht deBellescize( REl 183, 238) rechnerisch und graphisch. 

— Eine neue Schaltung des schwingenden Audions mit hoher Empfindlichkeit 



— 157 — 



und Seloktivität beim Empfang und einen Endverstärker mit Netzanschluß 
zum Übergang auf Schreibapparate ^ibt Leithäuser (ETZ 1283) an. Einen 
Überblick. über die Entwicklung der Überlagererempfangsmethode, ihre Vorteile 
und Zukunftsaussichten gibt Marius Latour (RRw2/15). An diese Arbeit schließt 
H. J. Round (RRw 2/336) eine ergänzende Betrachtung an. Über Selektivität 
eines mit Überlagerungsempfang arbeitenden Empfangssystemes Ettenreich 
(EuM 149). — Dommerque (TFT 142) erläutert Armstrongsche Rückkopplungs- 
schaltungen. Armstrong verwendet bei fester Rückkopplung eine Hilfsfrequenz 
zur Zerhackung der selbsterregten Schwingungen (»superregeneration«). Weiteres 
über diese Armstrongschen Verfahren s. TTA 419 — RGE 12/799. — Eine 
theoretische Untersuchung der Differentialempfänger von Marconi, Jegou und 
Bellescize gibt Bethenod (REl 55 — JBDT 20/45). — Campbell Swinton 
(RRw 2/545 — TTA 180) berichtet über Empfangsbeobachtungen der Welle 
2600 m vom Eiffelturm mit einer abgeschirmten Rahmenantenne. — Material 
über Empfangsversuche mit Rahmenantenne: Bellini (Ein 89/150) und Smith- 
Rose (Ein 89/533), der die Vorteile des Spulenempfanges bei Nacht hervorhebt; 
ferner (RGE 12/157 D — EA 1481, 1487) wird das Verhalten der Rahmen- 
antenne beim Antipodenempfang besprochen, nach den von der Gesellschaft 
für drahtlose Telegraphie in Südamerika gemachten Empfangserfahrungen. — 
Thurn (TFT 44) berichtet, daß von der Großfunkstelle Monte Grande die Zeichen 
einer Antipodenstation über 19000 km in zwei verschiedenen Richtungen auf- 
genommen worden sind. — Bäumler (JBDT 20/268) stellt auf Grund von 
Meßergebnissen fest, daß die Parallelohmmethode bei Verwendung von Röhren und 
Überlagerungsempfang gegenüber dem Detektorempfang an Genauigkeit nicht 
gewonnen hat. — Weinberger (JBDT 20/88) bespricht Verstärkerschaltungen 
in Verbindung mit dem Tintenschreiber nach Weinberger. Nach angestellten 
Versuchen eignete sich ein abgestimmter Verstärker am besten zum Zusammen- 
arbeiten mit dem Schreibapparat. — Ein Bericht des Comite Technique des 
Postes et Telegraphes (APT 271) betrifft störungsfreie Empfänger für drahtlose 
Telegraphie, durch deren Verwendung die brauchbare Betriebszeit um 50% 
erhöht werden soll. Über Empfangsmessungen der Signale der Lafayette- Station 
in Washington im Vergleich zu denen von Nauen und Lyon berichtet Austin 
(RRw 2/301). — Den Detektoreffekt eines Hochfrequenzverstärkers untersucht 
Hulburt (JBDT 20/47) theoretisch und bespricht die Änderung des Detektor- 
effektes mit der Kopplungskapazität und mit der Frequenz. — Bei Untersuchun- 
gen über die Gleichrichterwirkung des Siliziumkarbiddetektors bei Temperaturen 
von — 1800 bis + 1800 stellt Luchsinger (JBDT 19/142) fest, daß der Wider- 
stand mit höherer Temperatur abnimmt. Bei — 180" war er 10 mal größer als 
bei -\- 170. — Das Anrufproblem für drahtlose Telegraphie und Telephonie be- 
handelt L. Ghauveau (JBDT 19/320 — REl 16). Er beschreibt einen A nru 
Wähler und Rufanzeiger mit Lampen für drahtlose Telegraphie und Telephonie. 
Ein anderes Verfahren zum drahtlosen Wahlanruf gibt Pohle an (ETZ 1283). 
— Ein Empfänger der niederländischen Marine für Telegraphie und Telephonie 
(RRw 2/354) umfaßt einen Wellenbereich von 400 bis 20000 m. - Patent über 
wasserdichten Röhrenverstärker: JBDT 20/333. — Patentübersichten von 
Eales über Patente für Empfangsanordnungen: JBDT 19/233, 325; außerdem 
(EuM 82). 

Schwingungserzeugung, gekoppelte Kreise, Meßmethoden. M. Latour 
(RRw 2/403; 3/56) gibt Daten und Erklärungen zu einer Hochfrequenzmaschine 
von großer Leistung und hohem Wirkungsgrad. Überblick über die Entwicklung 
der Hochfrequenzmaschine in Rußland (ETZ 425). — Vor- und Nachteile von 
Lichtbogensendern und Hochfrequenzmaschinen für Großstationen (RRw 2/199, 
277). Uber Telegraphie mit Lichtbogensendern in Amerika (ETZ 191 — Ein 
88/8). — Jullien kommt in einer wirtschaftlichen Vergleichsstudie der ver- 
schiedenen drahtlosen Sendersysteme zu dem Schluß, daß die Hochfrequenz- 
maschine dem Poulsensender überlegen sei (APT 98). — Die praktischen Vorteile 
der Kühnschen Schaltung zur Erzeugung hochfrequenter Schwingungen mit 



— 158 — 



Röhren erläutert E. Geißler (JBDT 19/383). — Einen Huthschen Sender 
mit Kühnscher Gittererregung untersucht Herzog (JBDT20/72), um die Selbst- 
erregung zu erklären. Er kommt zu dem Ergebnis, daß der Sender als ein System 
von zwei miteinander gekoppelten Schwingungskreisen aufgefaßt werden muß. 
— Eine theoretische Untersuchung über das Ziehen des ZwischenkreisröHren- 
senders bei kapazitiver Kopplung liefert W. Größer (AE 10/317), H.Edler 
(JBDT 20/2) macht Angaben über die Prüfung zweier technischer Zwischenkreis- 
röhrensender, bei der die Sender auf Spuleneigenschwingungen und Oberwellen 
untersucht wurden. — Mauz und Zenneck (JBDT 19/256) haben Versuche 
über die niederfrequente Beeinflussung eines Röhrengenerators ausgeführt und 
die Schwingungskurven mit der Braunschen Röhre aufgenommen. — Durch 
Parallelschalten einer Kondensatoranordnung zum Abstimmungskondensator 
eines Röhrensenders gelingt es Cady (JBDT 20/387), die Konstanz des Hoch- 
frequenzkreises zu verbessern. Rukop und Isolde H ausser- Gansswindt 
(TFZ 25/34) haben eine Eingitterröhrenschaltung auf ihre Fähigkeit zur Er- 
zeugung ungedämpfter Schwingungen durch innere Rückkopplung untersucht. 
Unter anderem geben sie eine Methode zur Messung der wirksamen Rück- 
kopplungskapazität Gitter -Anode an. — Kschewkin und Wwedensky (PZ 150) 
untergehen rechnerisch und experimentell die rhythmischen Gitteraufladungen 
eines Schwingaudions. — v. Korshenewsky (JBDT 19/94) führt eine theo- 
retische Untersuchung über die Unterschiede im Schwingungsvorgang bei induk- 
tiver und bei kapazitiver Kopplung zweier Schwingungskreise im Falle erzwunge- 
ner Schwingungen aus und stellt fest, daß diese Unterschiede letzten Endes 
auf der Verschiedenheit der magnetischen und elektrischen Feldstärken, die die 
Kopplung bewirken, beruhen. — Nach A. Kalähne (ZTP 209) wirken gemein- 
same galvanische und elektrische Kopplung günstig, da dabei der Gesamtkopplungs- 
grad der beiden Teile eines einwelligen Systemes bis zu 20% und mehr herauf- 
gesetzt werden kann. — Harms und Niebauer (AP 12/345) berechnen in erster 
Annäherung die Dämpfung der anschwingenden Frequenz für zwei Röhren- 
senderschaltungen, die gekoppelte el. Schwingungskreise enthalten. — van der 
Pol (Ein 89/33) leitet Formeln für die Eigenfrequenzen einer Kette induktiv 
gekoppelter Schwingungskreise ab. Zwei wenig gegeneinander verstimmte, 
unter sich nicht gekoppelte Schwingungskreise, die gemeinsam auf den gleichen 
Indikatorkreis arbeiten, untersucht v. Korshenewsky (JBDT 20/164 — 
ETZ 1284).' Er bezeichnet diese Schaltung als »Parallelschaltung« und behandelt 
ferner die »Hintereinanderschaltung« derselben Kreise, bei der diese der Reihe 
nach miteinander gekoppelt sind. Gutton (APT 676) berichtet über gleich- 
zeitige Ausnutzung von Grund- und Oberschwingungen eines Röhrengenerators 
für Sendezwecke. — W. Fischer (JBDT 20/444) macht Angaben über Erzeugung 
beliebiger Phasendifferenz der sekundären Schwingungen zweier Löschfunken- 
systeme durch Verstimmung, Kopplungsänderung oder Einführung von Drossel- 
spulen. In einer anderen Arbeit ( JBDT 20/302) gibt er eine Nullmethode zur 
Feinabstimmung gleichgebauter Schwingungskreise an, bei Erregung durch 
Löschfunken und Benutzung eines Meßkreises mit Thermoelement und Spiegel- 
galvanometer. — Eine Methode zur Bestimmung der Eigenschwingungen von ein- 
und mehrlagigen Spulen mit der Braunschen Röhre gibt Ridder (AE 10/339) 
an. — Berechnungen der Eigenschwingungen einlagiger Spulen geben K. W. 
Wagner (AE 11/238) und Kruithof (AE ll/77) an. — W. Schröder (AE 11/203) 
berechnet die Eigenschwingungen doppellagiger langer Spulen nach der von 
Lentz aufgestellten Theorie für die einlagige Spule. — Breit (BSt 430) leitet die 
Eigenschaften nicht streuender Spulen mathematisch ab und gibt Formeln für 
Stromverteilung und Widerstand bei Hochfrequenz an. — Moullin-Turner 
( JIEE 310) untersuchen theoretisch und experimentell die verschiedenen Möghch- 
keiten, eine normale Hochvakuumröhre mit Glühdraht, Gitter und Anode als 
Gleichrichter zu verwenden. 

Tank (JBDT 20/82) gibt Formeln an, die die Verteilung des Emissions- 
stromes auf Gitter und Anode in Gebieten positiver Gitter- und Anodenspannun- 



— 159 — 



gen wiedergeben und erläutert ein Verfahren zur Messung der sekundären Elek- 
tronenemission. — Boucherot (REl 368) berechnet den Strom- und Spannungs- 
verlauf in einfachen und gekoppelten Schwingungskreisen mit konstanter Funken- 
strecke, wobei er den Widerstand der letzteren bei hohen Frequenzen umgekehrt 
proportional dem Maximalwert, bei niederen Frequenzen umgekehrt proportional 
dem Augenblickswert des Stromes setzt. — Statische Frequenzwandler zur 
Erzielung hoher Frequenzen für drahtlose Telegraphie bespricht M.Latour (REl 
245 — RGE 11 Nr 26). Ihre Wirksamkeit beruht auf magnetischer Sättigung 
des Eisens, wobei dessen chemische Zusammensetzung ausschlaggebend ist. 
Aalst (JBDT 19/139) hat untersucht, wie mit Detektor und Galvanometer auf- 
genommene Resonanzkurven zur Dämpfungsbestimmung benutzt werden können, 
und welches die Ursachen bei Abweichungen sind. Eine Untersuchung eines 
Zinkit-Kupferkies-Detektors zeigt, daß bei Hochfrequenz der gleichgerichtete 
Strom aus angelegter Wechselspannung und Gleichstromcharakteristik des 
Detektors berechnet werden kann. — Pauli (JBDT 19/42) erörtert die Ver- 
wendbarkeit der Resonanzmethode zur Dämpfungsmessung bei nicht ganz 
phasenreiner Selbsterregung. Solange die Phasenunreinheit nicht zu groß ist, 
behalten die Resonanzkurven ihre Breite bei und lassen die sinngemäße An- 
wendung der Verfahren zur Dämpfungsmessung zu. — Szekely (JBDT 20/388) 
untersucht, ob eine Eingitterröhre, als Richtverstärker bzw. Audion geschaltet, 
zur absoluten Messung schwacher Wechselspannungen, die in den Gitterkreis 
eingeschaltet werden, dienen kann, und gibt an, wie die Eichung mit Gleich- 
spannungen durchzuführen ist. — Über Geschwindigkeit der el. Schwingungen 
und Messung von Wellenlängen: Turpain (RGE 12/511). — Geißler (ETZ 1284) 
gibt Meßmethoden zur Bestimmung des Aussteuerungsgrades von Telephonie- 
sendern an. Er verwendet im wesentlichen Gleichrichterschaltung und mißt die 
niederfrequenten Komponenten. — Ein Röhrensender für 1 kW der Huth- 
G. m. b. H wird (JBDT 19/312) beschrieben; ein 100\y-Sender derselben Ge- 
sellschaft für drahtlose Telegraphie und Telephonie mit einem Wellenbereich 
von 350 bis 1000m: JBDT 19/417. — Addey (ERw90/724) beschreibt die von 
Marconi bei seinem tönenden Sender angewendete Schaltung zur Herstellung 
der Schiffswelle (600 m), bei der der Stoßkreis mit einem Antennenkreis in- 
duktiv gekoppelt ist, und parallel zur Kopplungsspule ein Kondensator liegt. — 
N. Lea (Ein 89/154 — JIEE 942) macht Mitteilungen über die Bestimmung des 
Wirkungsgrades eines Tonfunkensenders. — C. Levin (ETZ 1271) untersucht die 
Gründe, die zur Verdrängung des Funkensenders durch das ungedämpfte System 
beitragen. 

Über Fernsteuerung von Wasser- und Luftfahrzeugen berichtet L. Chau- 
veau (REl 2/104); weiteres Material hierüber von Gueritot (JBDT 20/472) 
und Dunmore (EWd 80/1222). Whittaker- Swinton (JIEE 845) erörtert 
die Vorteile des direkt erzeugten Gleichstromes als Hochspannungsquelle für 
Röhrensender gegenüber gleichgerichtetem Wechselstrom. Espenschied (Proc. 
Soc. Rad. Eng. 5/344) zieht Vergleiche zwischen der Nachrichtenübermittlung 
mit und ohne Draht. Bei großen Reichweiten wird die Energieschwächung bei 
drahtloser Übermittlung verhältnismäßig geringer als über Draht. Deshalb ist 
es für Drahtverbindungen richtig, Relaisstationen zu verwenden, während dies 
für drahtlose Übermittlung falsch wäre. 

Über Widerstandsmessungen von Seewasser nach einer Substitutionsmethode 
berichtet v. d. Pol (JBDT 19/133). Nach den Versuchsergebnissen weicht die 
Leitfähigkeit des Seewassers für alle gebräuchlichen Frequenzen von den Werten 
für Gleichstrom noch nicht um ab. Selbstanzeigende Wellenmesser nach 

dem Dynamometerprinzip für große Antennenstromstärke der C. Lorenz -A.-G. 
werden ETZ 989 beschrieben. — Patente und Patentübersichten: Verfahren 
und Vorrichtungen zur Erzeugung el. Schwingungen und Sendeeinrichtungen 
(EuM 47, 59, 71, 82, 92). Wertvolles Material über die einschlägige Patentliteratur 
des Inlandes und besonders auch des Auslandes wird in der Patentschau des 
JBDT in jeder Nummer von Eales geliefert. 



— 160 — 



Einrichtung von Stationen. Beschreibung der Anlagen in Nauen ( JT 101, 121), 

der in Lüberzy bei Moskau (JBDT 20/139). — Thum macht Angaben über die 
Anlagen von Norddeich (TFZ 25/64) und den 10-kW- Röhrensender der Gesell- 
schaft für drahtlose Telegraphie in Königswusterhausen mit Telephonie- 
zusatzgerät. Mitteilungen über Erweiterung der Station in Bergen (ETZ 1272), 
über eine geplante schwedische Station südl. Gotenburg (ETZ 1272). Über die 
Fortschritte der Bauarbeiten der Telefunkenstationen in Assel, Java, Monte 
Grande und die Erweiterung von Nauen findet sich Material (TFZ 26, 27/35; 
28/55). Über Bau und Inbetriebnahme der Telefunken-Wetterstation auf Jan 
Mayen berichtet Kellermann (TFZ 26, 27/25), — Mitteilungen über die Tele- 
funkenröhrensenderstation in Kloten (Schweiz) (TFZ 26, 27/48). — Metz be- 
richtet (APT 597) über das frz. Kolonialfunknetz und gibt die Daten der Haupt- 
stationen an; ebenso Archimbaud (REl 22) über die Ausbaupläne der frz. 
Regierung. Über die frz. Stationen in Nordafrika (REl 2/97). Material über 
Anlagen der Großstation in Sainte-Assise (RGE 12/169, 233 — ETZ 1438 — 
RRw 2/125), über die Hafenstation Le Havre (REl 2/255), über Bau und Ein- 
richtung von Lafayette (RRw 2/85). — Über die frz. Station in Syrien, Khalde 
bei Beirut, finden sich Angaben in REl 2/256; 3/384). — J. Brun (REl 231) 
gibt eine Beschreibung der frz. Station in Bonifacio auf Korsika; an anderer 
Stelle (REl 2/49) macht er Angaben über die frz. Seedienststationen. Über den 
Bau und die Anlagen der Kolonialstationen bei Tananarivo auf Madagaskar 
REl 144. Die Großstation Saigon in frz. Indo-China ist zum Verkehr mit Bordeaux 
bestimmt. Beschreibung der Sende- und Empfangsanlagen und Mitteilungen 
über die Bedeutung der Station (REl 102). — Material über die amerikanischen 
Großstationen Rocky Point und Long Island, sowie Angaben über die Organi- 
sation des Transozeandienstes (RRw 3/3 — TFZ 25/129 — GER 52— APT 480 — 
ZDI 404). — Thurn berichtet über die Betriebsanlagen der Radio Corporation 
of America und gibt einen Einblick in die Betriebsweise (ETZ 782), Leutz 
(Ein 88/8) über den 5-kW-Lichtbogensender der New Yorker Station Babylon. 

— Material über die Küstenstationen Annapolis und Arlington: REl 3/11. Der 
Jahresbericht der Radio-Corpor ation of America von 1921 (TTA 214) 
gibt einen Überblick über die Organisation und den Umfang des transozeanischen 
Verkehrs und über die Inbetriebnahme der Großstationen New Brunswick, 
Marion, Tuckerton, Rocky Point. Angaben über die englischen Stationen Clifden 
(JRRw2/459) von Round, über Easthampton (RRw 2/66) u.Leafield (RRw2/509). 
Über die Entwicklung und den Ausbau des engl. Kolonialfunknetzes (REl 221) 
und des engl. Reichsfunknetzes (Ein 88/119, 130 — ERw 90/153 — RRw 135 

— REl 108) — Über den Afrikadienst der engl. Regierung und die Eröffnung der 
Großfunkstelle Kairo macht Thurn Mitteilungen (ETZ 751); M. Petitjean 
über die Organisation des Funkdienstes Paris-London (REl 2/60). — Ein Referat 
der Arbeit von Popp und de Groot (RRw 2/524) über den Bau einer Groß- 
station auf Java mit Bergantenne befindet sich in der ETZ 161. • — Über die 
Havas-Pressestelle in Buenos-Aires (REl 85). Besprechung des Buches von 
Högelsberger über Entwicklung und Fortschritte beim Bau von Großradio- 
stationen (EuM 83). Daten der italienischen Stationen Coltano (Pisa), Rom, 
San Paolo (EuM 402). Nachrichten über Funkstationen und -verkehr (ERw 
91/257, 270, 522; s. auch unter »Allgemeines, Wirtschafts- und Verkehrsfragen«). 

Apparate und Stationsbestandteile. Einen Überblick über die Arbeiten der 
Gesellschaft für drahtlose Telegraphie auf dem Gebiete der Röhrentechnik 
gibt A. Meißner (TFZ 25/82). — W. Seitz (JBDT 19/310) beschreibt eine 
Senderöhre, bei der die Anode gleichzeitig die Gefäßwand bildet. Der Glüh- 
faden ist auswechselbar. Bei 3000 V Anodenspannung 0,3 kW Schwingungs • 
energie. — Über den Bau einer Hochvakuumröhre für 100 kW Leistung bei 
6 kW Heizleistung berichtet W. Eine (TTA 517). Die Societe frangaise 
radioelectrique hat eine Senderöhre für 1,2 kW aus Glas und eine für 5 kW 
Antennenleistung aus Quarz gebaut (REl 243). Langmuir und Payne (Ein 
89/500) machen Mitteilungen über Hochvakuumröhren zu 20 und 1000 kW, 



— 161 — 



beide mit Wasserkühlung. — Der Bericht der engl. Kommission für drahtlose 
Tolegraphie befaßt sich mit verschiedenen Röhrentypen (Quarz und Glas) und 
Bewährung von Röhrensendern (REl 108). — Dellinger (RRw 2/454) hat ein 
System für die Bezeichnungen von Röhren aufgestellt. — Für den Entwurf 
von Empfangsspulen in der drahtlosen Telegraphie gibt H. Hoffmann (JBDT 
19/412) Formeln und Beispiele. Allgemeines über Honigwaben- und andere 
Spulen Howe (Ein 89/149). ■ — Einen Überblick über die Entwicklung der Iso- 
latoren für drahtlose Telegraphie und ihre mechanisch-technische Prüfung 
gibt Demut h (JBDT 20/278). Das Prüffeld der Hermsdorfer Werke wird be- 
schrieben. — Barf ield (RRw 2/4) beschreibt ein Flugzeug-Sende- und Empfangs- 
gerät der Marconi Co. — Rivers -Moore (RRw 2/172) macht Mitteilungen über 
Einrichtung von Schiffsstationen; niederländische Empfänger, Wellenmesser usw. 
werden (RRw 2/636) beschrieben. — Material über englische Radioausstellungen 
und kurze Beschreibungen der wichtigsten ausgestellten Apparate: RRw 2/94, 
201; 3/79 — Ein 88/43, 71, 98, 158; 89/12, 355, 390 — ERw 91/498, 532, 569 — 
GER 603, 666. — Material über Patente: über mechanische Kopplungsvorrich- 
tung (JBDT 20/335), Abstimmspule des Sekundärkreises (JBDT 20/335), Schutz- 
einrichtung für Sende- und Empfangsgeräte (JBDT 20/334), Serienfunkenstrecke 
(JBDT 20/328), schnell laufende el. Maschine, die mit einem Gasometer in Ver- 
bindung steht (JBDT 20/409), Einstellvorrichtüng (JBDT 20/335), Selbstinduk- 
tionsspulen und regelbare Drosselspulen (JBDT 19/248). Ferner über Spulen, 
Variometer, Anrufschaltungen, Tasteinrichtungen, Antennenanordnungen usw. 
(EuM 1922/92). Patent über eine Antennenwinde für Luftfahrzeuge (JBDT 
20/334). 

Allgemeines. Verkehrs- und Wirtschaftsfragen. Der Bericht des Tele- 
graphentechnischen Reichsamts für die Jahre 1920 und 1921 (TFT 78) 
umfaßt die von der Reichstelegraphenverwaltung auf dem Gebiet des gesamten 
Funkwesens, einschließlich drahtloser Telephonie, ausgeführten Untersuchungen, 
Der Jahresbericht der Radio Corporation of America (TTA 214) und der 
der engl. Funk- und Forschungsabteilung (POJ 275) geben einen Überblick über 
die amerikan. und engl. Arbeiten auf demselben Gebiet, ebenso Sarnoff (EWd 
79/29) für das Jahr 1921. — Der Vortrag Marconis über »Radiotelegraphie« 
ist mehrfach abgedruckt (JAI 561 — Ref. RGE 12/671 — TTA 342, 366, 392). 
— Über die Entwicklung der Radiotechnik und ihren Stand 1922 Graf 
Ar CO (lEW 77). — Weitere Unterlagen über Fortschritte der drahtlosen Tele- 
graphie geben Deslandres (RGE 11/9; 12/206 D), ferner Nesper (HelF 1, 13, 
193). Die letzte Arbeit gibt mehr einen historischen Rückblick, ähnlich wie 
Hansa 26/766). Einen umfassenden Überblick über das gesamte Gebiet der 
drahtlosen Telegraphie und Telephonie geben im Band 8 desTTJ.: Addey und 
Fellow. — Brenot (REl 329, 378, 425) bespricht die Organisation moderner 
Funkanlagen. — Thurn (JBDT 20/248) macht Mitteilungen über die Entwick- 
lung und Organisation des deutschen Übersee- und Europaverkehrs, des Reichs- 
funknetzes, des Rundspruchdienstes, des Küstenfunkverkehrs und des Presse- 
dienstes; in einer anderen Arbeit über den Blitzfunkverkehr (JBDT 19/152). 
Die Entwicklung des Zeitzeichendienstes und Organisation des Nauener Zeit- 
dienstes behandelt derselbe Verfasser (JBDT 20/112). Über das deutsche Funk- 
wesen im allgemeinen gibt Thurn (lEW 73) einen historischen Überblick. — 
Über die Organisation des deutschen Funkverkehrs gibt weitere Unterlagen 
Hahn (TFT 66). In einer anderen Arbeit behandelt derselbe Verfasser den deut- 
schen Vielfachfunkverkehr und seine Eingliederung in den Drahtverkehr (TFT 90). 
Über dasselbe Thema Bredow (Der Funker 7/102); über Rundspruchdienst 
Runkel (VKT 141); über Abwicklung des Überseedienstes finden sich Angaben 
TFZ 25/119. — Außer der unter »Stationen« bereits angegebenen Literatur 
über die Anwendungsgebiete der drahtlosen Telegraphie und Telephonie sind 
noch folgende Aufsätze zu erwähnen: Graf Arco (TFZ 25/88) über Aufgaben 
und Organisation des Radioseedienstes. — Überblick über Entwicklung und Aus- 
bau der drahtlosen Telegraphie zu Fischereizwecken in Frankreich (JBDT 19/321 
Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 11 



— 162 — 



— REl 3). — Allgemeines über frz. Seedienst (REl 51), über die Bedeutung der 
drahtlosen Telegraphie zu Navigationszwecken Martin (REl 2/93), über die 
Organisation der Radiotelegraphie in der frz. Marine (REl 3/82); über drahtlose 
Telegraphie in der engl. Handelsmarine (Ein 88/682) von Chambers. — Einen 
Überblick über die Entwicklung der drahtlosen Telegraphie zu Zwecken der 
Luftschiffahrt gibt Brenot (REl 89) mit Beschreibung der Ausrüstungen für 
Zivil-, Militär- und Kolonialflugzeuge. Weiteres Material hierüber: REl 2/237 

— APT 538. — Ein Verzeichnis der für die zivile Luftschiffahrt in Frankreich 
und Kolonien in Frage kommenden Funkstellen (REl 222) gibt auch die Ruf- 
namen, Wellenlängen, Sendezeiten usw. dieser Stationen an. — Angaben über 
Organisation des hydrographischen Meldedienstes in Amerika mit Verzeichnis 
der daran beteiligten Stationen: REl 34. — Allgemeine Gesichtspunkte für die 
Anwendung der drahtlosen Telegraphie im Dienste der Bergsteiger ( JBDT 20/51) 
von Zickendraht. — Über die erste Anwendung der Funktelegraphie in der 
Polarforschung anläßlich der Amundsenschen Expedition finden sich Angaben 
über Ausrüstung der »Maud« (Hansa 30/904). — Über die Entwicklung der 
Radiotelegraphie in den einzelnen Ländern sind außer an den bereits angegebenen 
Stellen noch Angaben zu finden: für Japan (TTA 457), Equador (REl 294), 
Tschechoslowakei (REl 114), Panama (TTA 175, 198), Niederländisch -Ost- 
indien (RRw 2/574), Australien (ETZ 225 — RRw 2/507), Rußland (JBDT 20/458 

— ERw 90/341). — Im Sommer 1921 tagte eine internationale Konferenz (Deutsch-, 
land wurde ausgeschlossen), die Beschlüsse über einheitliche Benennungen, 
Einteilung der Wellen, Reichweiten und andere schwebende Probleme, die im 
internationalen Verkehr eine Rolle spielen, faßte. Auszüge der Konferenzentschei- 
dungen finden sich in großer Zahl (EuM 190 — ETZ 260, 1473 — RRw 3/17, 
82 — Ein 88/552 — RGE 11/147 — JBDT 20/314). Betriebsstatistik der französi- 
schen Funkstationen (REl 175). Umfassende Statistik von 1920 sämtlicher 
Stationen der Welt mit Angabe der Einrichtung und Betriebsart (JT 172). — 
Eine graphische Übersicht des europäischen und amerikanischen Großverkehrs 
gibt H. de Vogt (JBDT 19/416). — Die frz. Großstation Croix d'Hins ergab für 
März 1922 einen Überschuß von über 279 Millionen Papierfrank (APT 596). 
Wie sich dieser Betrag zusammensetzt, wird angegeben. — Material über Organi- 
sation frz. Funkschulen (REl 2/140, 145). Bestimmungen über Bordstationen 
in Amerika (REl 82, 174), Sicherheitsvorschriften für amerikanische Radio- 
telegraphenstationen (EuM 431 — TFT 115). — Bestimmungen für den Gebrauch 
von Schiffsstationen in norwegischen Gewässern (JT 185). — Entscheidungen 
der Washingtoner Konferenz über die drahtlose Telegraphie (REl 2/284). — Kon- 
ferenzen und Beschlüsse der Radiotelegraphischen Union (JT 41 u. f.) Bestim- 
mungen über Privat-Funk- und Telephonieverkehr in Frankreich (REl 43). — 
Bourquin (EA Nr. 164) behandelt das Thema des unbefugten Abhörens vom 
rechtlichen Standpunkt aus. — Die allgemein gebräuchlichen Symbole für Appa- 
rate sind (RRw 2/594) zusammengestellt. — Informationsquellen für Radio- 
telegraphie: BStCirc 122). 



XI. Telephonie. 

Theorie und wissenschafthche Arbeiten. Leituns^en. Von Dr. Hans Jordan, 
Berlin. — Hochfrequenztelephonie und Fernsprechverstärker. Von Dr. 0. Droy- 
sen, Berlin. — Fernsprechbetrieb. Von Postrat 0. Kuhn, Berlin. 

Theorie und wissenschaftliche Arbeiten. Leitungen. 

Von Dr. Hans Jordan. 

Stromvorgänge auf Fernsprechleitungen, theoretische Rechnungen, Mes- 
sungen, Versuche. Die Theorie der Fortpflanzung von Fernsprechströmen auf 
langen Leitungen bedurfte noch für einadrige Seekabel wegen der Rückleitung 



— 16a — 



(iiirch (las Wasser einer eingehenden Bearbeitung. C a r s o n und Gilbert 
haben (JFI 1921/192, 705 — ETZ 1295 — EuM 154 — Ein 88/499) diese Ver- 
hältnisse theoretisch bearbeitet. Mit steigender Frequenz übernehmen die Be- 
wehrungsdrähte immer mehr die Rückloitung. Dabei wächst der Widerstand, 
und die Induktivität nimmt ab. Es wird für die Theorie erforderlich, die Ab- 
messungen der Schutzdrähte zu berücksichtigen. Erhebliche Verbesserung der 
Kabeleigenschaften wird durch Einführung einer Kupferbandbewicklung über 
der Kabelseele unter den Schutzdrähten erzielt. Die günstigsten Abmessungen 
werden rechnerisch ermittelt und die Ergebnisse der Theorie durch Messungen 
bestätigt. — Die Theorie der Ausbreitungsvorgänge auf Doppelleitungen wird 
durch Sonderuntersuchungen von P o c o c k (Ein 88/589) ergänzt, der für 
inhomogene Leitungen den Anteil der Dämpfung, der von Reflexionen herrührt, 
aussondert, wenn zwei Leitungen verschiedener Charakteristik aneinanderstoßen^ 
und von Cahen (RGE 12/47), der einzelne Fragen rechnerisch unter Bevor- 
zugung des hyperbolischen Tangens behandelt. Mit Rücksicht auf die Nach- 
bildungen bei Verstärkerschaltung werden die Scheinwiderstände langer Leitungen 
in Abhängigkeit von der Frequenz mehrfach untersucht. — Lienemann 
(TFT 4) gibt eine einfache Ableitung für die zweckmäßige Bemessung des Ab- 
schnitts bis zur ersten Spule, um einen nahezu frequenzunabhängigen Wider- 
stand zu erhalten, gegebenenfalls unter Hinzunahme geeigneter Vorschaltungen. 
— Das TRA hat (TFT 74) über die Brauchbarkeit verschiedener ähnlicher 
Schaltungen Versuche angestellt. — Zur Theorie des Nebensprechens auf langen 
Leitungen liefert Küpfmüller einen neuen Beitrag (WVS I, 3/18). Er ver- 
nachlässigt wie Lichtenstein (JB 1921/163) die Rückwirkung, behandelt 
nur die el. Kopplung und ersetzt die Pupinleitung durch einen Kettenleiter. 
Dann läßt sich das Nebensprechen als eine Summe der Wirkungen der einzelnen 
Kopplungen darstellen. An Beispielen für angenommene einfache Verteilungen 
der Kopplungen wird die bereits in diesen Fällen auftretende verwickelte Fre- 
quenzabhängigkeit gezeigt. Mit einer beliebigen eingliedrigen T-förmigen Eich- 
leitung können die Nebensprechmaße bestimmt werden mit genügend großem 
Hörerwiderstand. Über die zum Schluß angegebene Eichleitung war schon 
(vgl. JB 1921/168) von K. berichtet. Den eigentümlich periodischen Verlauf 
des Scheinwiderstandes, der auftritt, wenn eine Spule einen herausfallenden 
Induktivitätswert hat, benutzt Küpfmüller (TFT 45) zur Fehlerorts- 
bestimmung. Den Ort einer punktförmigen erheblichen kapazitiven Kopplung 
kann man nach K. aus dem Scheinwiderstand der störenden Leitung und der 
in der gestörten induzierten Spannung ermitteln. 

Infolge der Einführung der Verstärker tritt die Frage nach der Reinheit 
der Sprachübermittlung immer mehr in den Vordergrund. Vom TRA wird 
jetzt (TFT 89) das von Jordan vorgeschlagene Maß für die Verzerrung (die 
Differenz der spezifischen Dämpfungen für zwei Frequenzen) an Stelle des Ver- 
hältnisses dieser Differenz zu einer mittleren Dämpfung eingeführt. Eingehende 
Untersuchungen sind den Bestandteilen der Sprache gewidmet. — Das TRA 
(TFT 89) verfolgt mit Hilfsmitteln der Fernsprechtechnik (Sprechversuche über 
Drosselketten) den Aufbau der Vokale aus Formanten (Hermann), d. h. 
aus nahezu feststehenden, nämlich von der Stimmlage u. dgl. unabhängigen Tönen 
und die hohen an der Konsonantenbildung beteiligten Frequenzen. Ganz ähn- 
liche Untersuchungen hat Fl et eher (JFI 193/729 — RGE 12/68 D) mit 
besonders zu diesem Zweck entwickelten Apparaten angestellt. Die Ergebnisse 
werden durch Statistik von Hörfehlern bei Abdrosselung verschiedener Fre- 
quenzen festgestellt. Es wird der Intensitätsbereich der wahrnehmbaren Töne 
untersucht. Das Ergebnis, daß die Grenzen ganz außerordentlich weit auseinander- 
liegen, ist von Gehöruntersuchungen her schon bekannt. W e n t e (FR 19/498 
— RGE 12/119 D) führt seine Messungen der Schallstärken in sehr weiten 
Intensitäts- und Frequenzbereichen fort. 

Auf dem Gebiet der Meßverfahren weist Meyer (TFT 105) auf den Ein- 
fluß hin, den dielektrische Nachwirkung in Zuleitungen auf die Isolationsmessung 

11* 



— 164 — 



haben kann. — Von Jordan, von Küpfmüller und Thomas und 
von Kühle (ETZ 10, 91, 461, 1205) wird die betriebsmäßige Kapazitäts- und 
Ableitungsmessung an Doppelleitungen behandelt. Jordan beschäftigt sich 
einleitend mit der beschränkten Gültigkeit der Festsetzung über Betriebswerte. 
Ähnlich wie Fischer (JB 1921/168) erzielt er die Betriebsbedingung in der 
Brückenschaltung durch geeignete Abänderung des Wagner sehen Hilfs- 
zweigs, erhält aber wesentlich einfachere Verhältnisse dadurch, daß die Strom- 
quelle und nicht der Hörer parallel zu den festen Widerständen gelegt wird. 
Dann sind nämlich die erforderlichen zwei Hilfszweige auch nur nahezu reine 
Widerstände und nur wenig zu verändern. Küpfmüller und Thomas 
erzielen Symmetrie durch einen Vorschaltwiderstand vor der Brücke. Die 
Stromquelle wird gesondert »symmetriert«. Kühle führt statt der festen 
Widerstände der Brücke Differentialtransformatoren ein mit dritten Wicklungen 
für den nullanzeigenden Hörer und erhält damit eine besonders einfache, zudem 
gegen Störungen unempfindliche Anordnung. Nach dem Vorgang von Jordan 
werden auch bei den beiden anderen Schaltungen die möglichen Fehler rechne- 
risch verfolgt. Außer der erwähnten Arbeit von Küpfmüller bezieht sich 
eine Mitteilung von W e h a g e (ETZ 1239) auf die Messung des Nebensprechens. 
Es werden Nomogramme für die Berechnung des Dämpfungsmaßes aus Mes- 
sungen mit eingliedrigen Eichleitungen wiedergegeben. — Einige Untersuchungen 
beschäftigen sich mit dem Stromerzeuger und -Empfänger. Holm (ZTP 290, 
320, 349) untersucht eingehend die Kontaktwiderstände besonders bei Kohle- 
kontakten. Umfangreiche Versuche bestätigen die von Holm entwickelte 
Theorie, daß die Leitung durch verhältnismäßig kleine Auflageflächen vermittelt 
wird, deren Größe sich unter den verschiedenartigen Einflüssen ändert. Die 
Annahme von Piola (RGE 11/126 D), daß die elastische Beanspruchung der 
Körner entscheidend sei, wird auch durch seine eigenen Versuche nur unbe- 
friedigend gestützt. Die Theorie des Fernhörers faßt P o c o c k (Ein 89/708) 
im Anschluß an Versuche von K e n e 1 1 y und in Anlehnung an die Theorie 
von Wegel (JB 1921/168) zusammen. Der Scheinwiderstand wird in einen 
el. Teil (bei festgekeilter Membran) und einen von ihrer Bewegung herrührenden 
Anteil zerlegt. — In Abhängigkeit von der Frequenz verläuft der Vektor auf 
einem Kreise durch den Nullpunkt. Kennelly gibt (APT 721) eine an- 
schauliche Ubersicht über diese Verhältnisse. — Eine besondere mechanische 
Wirkung eines durch eine Sch-^ibe abgeschlossenen Fernhörers beobachtete 
Kurokawa (Japan) (RGE 12/86 D). 

Verbesserung der Sprechverständigung, Spulen usw. Von Neuerungen ist 
nur die sogenannte Pleijelspule zur gleichzeitigen Belastung von Stamm- und 
Viererleitungen zu erwähnen, über deren Entwicklung und erstmalige Ver- 
wendung Schür er (Fernkabel 2/19) berichtet. Nach Pleijel lassen sich 
die Streufelder zweier in die Stammleitungen geschalteter, geeignet gewickelter 
Doppelspulen zur Viererbelastung verwerten, wenn die Spulen aufeinandergelegt 
werden. Die Streufelder erzeugen aber gleichzeitig Übersprechen. Zur Be- 
seitigung dieser Nebenwirkung hat S c h ü r e r eine Zwischenscheibe eingeführt 
und dann den magnetischen Schluß zwischen den Spulenkernen zur Scheibe 
durch Stege hergestellt. Ferner hat er einen Rahmen zum Abfangen der äußeren 
Streufelder eingeführt und Abgleichsverfahren entwickelt. Stamm- und Vierer- 
induktivität können durch Verwendung von Gegenwindungen in gewissen Grenzen 
noch unabhängig voneinander gewählt werden. Bei diesem Spulensystem wird 
für die Viererbelastung kein erheblicher Widerstand aufgewendet. — Die zurzeit 
zur Verbesserung der Sprechverständigung verwendeten Hilfsmittel werden 
mehrfach, namentlich aus Anlaß ausgeführter Fernkabellinien dargestellt, mehr- 
fach unter besonderer Berücksichtigung der Verstärker. Solche Darstellungen 
werden im Anschluß an den deutschen Fernkabelbau gegeben von E b e 1 i n g 
(Allgemein), Breisig (Verstärker), H ö p f n e r (Verstärkerämter) (Fern- 
kabel 2, 6, 11, 15), Baumgartner (Allgemein, lEW 81), Kennelly 
(APT 533 — ERw 91/678) (Veranschaulichung der Wellenausbreitung längs 



— 165 — 



Drähten), Gill (JIEE Gl/1) (vgl. auch diese Seite unten). Über Ausnutzung der 
Leitungen in Mehrfachschaltungen gibt H i 1 1 (JIEE 675 — Ein 88/408 — ERw 
90y642) eine Übersicht unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Telegraphie 
seit Rysselberghe. P i c a u 1 1 (APT 1025) weist nach, daß man bei Freileitungen 
am besten die Diagonalen von im Quadrat stehenden vier Drähten als Stamm- 
leitungen zusammenfaßt. 

Bau der Kabel, der Kabellinien, oberirdische Freileitungen. In Frankreich 
ist nach APT 828 die Verwendung der Kabel mit 0,6 mm starken Leitern unter 
gewissen Vorbedingungen bis zu 1 km Länge eingeführt. Die zweckmäßige 
Verwendung von Kabelverteilern in Ortsnetzen erörtert Schüller und 
ähnlich Getzschmann in weiterer Ausführung (TFT 17, 51). Den Bau 
von Fernkabeln in Deutschland (vgl. JB 1922/169) schildert M e n t z (lEW 84). 

— Gaben beschreibt (RGE 12/183). Bau und Verlegung des bisher längsten 
Pupinkabels in Frankreich (48 km). In der Schweiz werden von dem Gotthardt- 
Kabel (SBZ 80/35) etwa 50 km verlegt, weitere 50 km sind geplant. Das hol- 
ländische Fernkabelnetz beschreibt Petritsch (Fernkabel 2/4). In Italien 
sind nach APT 540 Fernkabel zwischen Mailand, Genua, Turin im Bau. Über 
die in den Vereinigten Staaten verlegten und geplanten Fernkabel in Verbindung 
mit Verstärkerämtern sind aus Anlaß der Inbetriebnahme der 480 km langen 
Strecke Philadelphia-Pittsburg (278 Doppelleitungen, viererverseilt) von P i 1 - 
Ii od (J AI 585 — Fernkabel 2/44 — EWd 80/79 — APT 484, 693) aus- 
führlicher berichtet. — Martin, Anderegg und K e n d a 1 1 berichten 
( JAI 184, 596 — ETZ 1115 — APT 959 — EWd 79/381) über die Kabelverbin- 
dung Keywest-Havanna etwa 190 km durch Tiefen bis 1830 m. Es sind drei 
einadrige guttaperchaisolierte Krarupkabel mit Kupferbandbewicklung zur 
Unterstützung der Rückleitung (vgl. S. 163) parallel verlegt. Auf jedem Kabel 
wird gleichzeitig gesprochen und mit Gleichstrom und Trägerstrom telegraphiert. 

— Ein 40 km langes Krarup- Seekabel (Bai ata) ist nach Ein 88/390 zwischen 
Schottland und Irland verlegt und ein Pupinkabel (Ein 89/245 — ERw 91/317) 
zwischen Holland und England. — Gill (vgl. diese Seite oben) entwirft einen 
Plan eines zwischenstaatlichen Fernkabelnetzes für Europa. Die begrüßenswerte, 
in der Richtung der deutschen Bestrebungen liegende Anregung wird noch ein- 
gehender allseitiger Erörterungen bedürfen, namentlich bezüglich aller tech- 
nischen Fragen und auch wegen der in erster Linie vorgeschlagenen Verwal- 
tungsform durch eine selbständige Privatgesellschaft, gegebenenfalls unter Mit- 
wirkung der Behörden. 

Störungen aus Schwachstromleitungen. Über Nebensprechen finden sich 
einzelne Bemerkungen in den Berichten über Fernkabel. E u f i n g e r (TFT 14) 
behandelt die Überwachung von Freileitungen und giebt einfache Prüfverfahren 
zur Feststellung von Störungen an. In der TP 19, 35 werden die gebräuch- 
lichsten Maßnahmen zur Vermeidung von Induktionsstörungen zwischen Schwach- 
stromleitungen ausführlich erläutert. 

Störungen aus Starkstromleitungen. Krause und Z a s t r o w (WVS 2/422) 
gehen darauf aus, die in einer Kabelader von einem Fahrdraht induzierte EMK 
zu kompensieren vermittels des Feldes des Stroms, der im Bleimantel induziert 
wird. Die Möglichkeit einer derartigen Kompensation wird rechnerisch erwiesen 
unter der Annahme, daß die Gegeninduktivität und die Stromstärke im Mantel 
beeinflußt werden kann. Hierzu dient eine besondere Armierung, die als Band- 
armierung geeigneter Permeabilität die Induktivität beeinflußt und einer weiteren 
Drahtarmierung, die, parallel zum Mantel geschaltet, den Strom erhöht. Versuche 
bestätigen die Ergebnisse der Rechnung. Die Ergebnisse gelten zunächst nur 
für die besonderen Verhältnisse der Versuche bezüglich der Erdrückleitung der 
drei Stromwege Fahrdraht, Mantel, Ader. Man wird den Erfahrungen an ver- 
legten Kabeln dieses Systems mit Interesse entgegensehen. — L ü h r (AEG 89) 
stellt zur Bestimmung der el. Beeinflussung von Reichspost-Doppelleitungen durch 
Hochspannungs-Drehstromleitungen Kurvenblätter auf nach den Leitsätzen 
von 1920, die eine einfache angenäherte Berechnung der Gefährdung gestatten. 



— 166 — 



Im übrigen \yerden nur die bisher schon bekannten Erscheinungen und Schutz- 
maßnahmen in zum Teil längeren Ausführungen besprochen oder zu Leitsätzen 
zusammengefaßt. — Bei den neuen deutschen Leitsätzen zum Schutz der F- 
Doppelleitungen (ETZ 828) wird berücksichtigt, daß das Erdungsseil keinen 
Schutz bietet. In Italien hat man nach di Pirro (RGE 11/19 D) (Übersicht 
über die Störungserscheinungen) allgemein die Schwachstromleitungen möglichst 
weit von den Dreiphasenleitungen entfernt. 

In Amerika haben Stark- und Schwachstromvertreter (Nat. El. Light Ass. 
und Bell Comp.) gewissermaßen die Gleichberechtigung beider Industrien zur 
Grundlage ihrer gemeinsamen Arbeit gemacht und einige dahingehende Leit- 
sätze aufgestellt (EWd 79/481, 1009, 1031), die den Bau von Freileitungen beider 
Art regeln. In Ein 89/410 wird im Anschluß an eine internationale Bahnkonferenz 
durch eine Reihe von Beipsielen gezeigt, wie zurzeit noch die verschiedensten 
Standpunkte vertreten werden und zum Teil Erfolge erzielt haben. — Sehr ein- 
gehend bespricht B o u c h a r d (APT 28 — RGE 12/191 D) die französischen 
Errichtungsvorschriften für Starkstromanlagen, soweit sie für Störungen von 
Schwachstromleitungen in Frage koipmen. 



Hochfrequenztelephonie und Verstärker. 

Von Dr. 0. Droysen. 

Sprachfrequenzen. Das Telegraphentechnische Reichsamt (TFT 89) 
stellt fest, daß für eine saubere Sprachübertragung die Frequenzen bis co = 14000 
gleichmäßig wiedergegeben werden müssen. Bei der Beschränkung des Frequenz- 
bereichs bis 12000 erscheint die Sprache noch stark entstellt. 

Röhren. Dellinger (RRw 2/454) bringt Vorschläge zur einheithchen Be- 
zeichnung der bei Vakuumröhren vorkommenden Größen, die zum Teil von den 
in Deutschland üblichen abweichen. — G. Beauvais (REl 112) schlägt vor, 
die Lampenleistung nach der von der Anode maximal aufnehmbaren Energie 
anzugeben. — I. A. Fleming (RRw 2/133) leitet die Langmuirsche Formel 
auf andere Art ab. Ein Druckfehler in der Langmuirschen Veröffentlichung 

wird aufgeklärt. Es' ist ^ = >/ — | _^ . . . statt j. _ g. W. 0. Howe 

(RRw 2/337) gibt Ableitung der Doppelgitterröhrenformeln. — Eccles (RRw 
2/31) stellt die Röhreneigenschaften durch Raumflächenmodelle dar. — C. H. 
Sharp (JAI 68) bespricht, ausgehend vom Edisoneffekt, die modernen Elektronen- 
röhren. — F.Tank (JBDT 20/82)' errechnet und beobachtet den Einfluß des 
Anoden- und Gitterstromes bei positiven Gitterspannungen auf die Kennlinie. — 
N. H. Williams (Phys. Rw. 275) erörtert Phasenbeziehungen bei Dreielektroden- 
röhren. — E.V. Appleton (Proc. Phys. Soc. 100 — ZFT 95) Beobachtungen 
über Dämpfungsverminderung durch Elektronenröhren. — Appleton (RRw 
2/504). Aus Versuchen wird mittels der Gitterstrom- Gitterspannungskennlinie 
geschlossen, daß schon bei 10 V Gitter- und Anodenspannung Sekundärelektronen 
erzeugt werden. Zu dieser Arbeit werden in RRw 2/615, 3/55 Bemerkungen ver- 
öffentlicht. — P. Duhem und L. Roy (RGE 12/550) erörtern Raumladung 
und Gasgehalt von Röhren. — Gossling und J. W. Ryde (RRw 2/75), L. S. 
Palmer (RRw 2/113) behandeln eingehend Verunreinigungen des Vakuums 
und Messungen des lonisationspotentials. — D. Owen (ZFT 95) verlangt hohes 
Vakuum, da sonst Verzerrungen auftreten. — Prüfung von Röhren wird in RGE 
12/49 D behandelt. — Die Entwicklung der Schwingungsröhren für große Lei- 
stungen bewegt sich in zwei Richtungen. Einmal werden Röhren aus Quarz 
gebaut: RRw 2/537, REl 243 und Ein 88/317 enthalten Herstellungsbeschrei- 
bung der Röhren der Mullard Valve Co. bis 14 kW abgegebene Leistung; 
zweitens Röhren mit wassergekühlter Metallanode, welche gleichzeitig als Gefäß- 
wandung dient (ERw 91/921 — EWd 80/881). Es hat sich besonders Kupfer, 
das unter Vermittlung von Nickelstahl in Glas eingeschmolzen werden kann, 



— it;7 — 



als Anode bewährt, beispielsweise eine Röhre für 15 kW mit 24,5 A, 32 V Heiz- 
leistung und 1000 V Anodenspannung. Eine Röhre für 1000 kW ist als Magnetron 
mit 25000 V Anodenspannung gebaut. Das magnetische Feld wird durch denHeiz- 
strom (1800 A) des Fadens unmittelbar erzeugt. — F. Wolfers (RGE 12/156 D) 
mißt die Faden- und Anodentemperatur mit dem Pyrometer. — In APT 704 
worden Verstärkerröhren mit nur 1,1 V und 0,2 A Heizleistung erwähnt. 

Verstärkeranordnung. J. Hollingworth (RGE 12/156 D) behandelt die 
Verluste im Eingangstransformator einer Verstärkeranordnung. — L. Brillouin 
(RGE 11/173 D) beschreibt Verstärker mit reinen Widerständen an Stelle der 
Übertrager. Es müssen sorgfältig parasitäre Kapazitäten vermieden werden, 
da durch sie Schwingungen erzeugt werden, welche die Verstärkung herabsetzen. 
— M.Adam (REl 2/280) benutzt für Hochfrequenzverstärker Autotransfor- 
matoren. — L. Hartley (RGE 11/31 D) betrachtet den Wirkungsgrad von Ver- 
stärkern beim Parallelschalten von mehreren Röhren. Der Effekt hängt haupt- 
sächlich von der Gleichheit der verwandten Röhren ab. So ergibt sich z. B. 
bei einem Verstärkungsverhältnis von zwei Röhren von 2 : 1 bei gleichem inneren 
Widerstand eine Verstärkung von 0,9 beim Parallelschalten. — Eine Patentüber- 
sicht über die Anordnungen zur Vermeidung von Rückkopplung und des Pfeifens 
bei Verstärkeranordnungen wird in ZFT 31 gegeben. Erwähnenswert ist die 
Anordnung von Masolle, Engl, Vogt, bei der die erste Verstärkerröhre als ein 
Brückenzweig in einer Wheatstoneschen Brückenanordnung aus Widerständen 
eingeschaltet ist, während das Gitter der zweiten Röhre als Brücke dient. 
Der Anodenkreis der zweiten Röhre liegt außerhalb. — In REl 183 — RGE 
12/86 D werden Störungen durch Selbsterregung und Eigengeräusche in Ver- 
stärkern behandelt. — Pearson (RRw 235) empfiehlt negative Rückkoppelung 
gegen das Pfeifen der Verstärker. — T. Ono (RGE 12/96 D) führt Gitter- 
spannungsmessungen durch. 

Zwischen Verstärker. Engelhardt (ZFT 97) behandelt sehr eingehend 
die Zwischenverstärkerämter und die Grundsätze ihres Zusammenbaus. — 
Das Telegraphentechnische Reichsamt (TFT 74) führt einen Vergleich 
zwischen dem amerikanischen und Küpfmül 1er sehen Nachbildungsverfahren 
durch. Empfohlen wird das Höpfnersche Nachbildungsverfahren, indem zur 
Pupinleitung ein Kondensator parallel geschaltet wird und die Nachbildung 
nur aus Kapazität und Widerstand besteht. Das Verfahren genügt, da die Frequenz- 
abhängigkeit des Wellenwiderstandes große Unstetigkeiten zeigt. Betriebsmäßig 
können in einer Normalkabelleitung fünf Verstärker hintereinander arbeiten. — 
Von C. Lorenz (DRP 343047 — ZFT 63) wird ein Zwischenverstärker an- 
gegeben, der ohne Auftrennung der Leitung mit nur einer Nachbildung der 
gesamten Leitung eine Verstärkung in beiden Richtungen erzielt. Die Verstärkung 
ist aber entsprechend der Charakteristik der angeschalteten Leitungen in beiden 
Richtungen verschieden. — W. Ohnesorge (SchwzP 90103 — ZFT 63). Durch 
Verwendung einer Wheatstoneschen Brückenanordnung gehngt es, von einer Vier- 
drahtleitung unter Zwischenschaltung eines Verstärkers auf Einfachleitung 
überzugehen, ohne daß Rückwirkung eintritt. Es braucht dabei nur die Einfach- 
leitung nachgebildet zu werden. — Um Nachbildungen und deren Schwierig- 
keiten zu vermeiden, schlägt Ohnesorge (DRP 304402) vor, eine schnelle 
Umschaltung vorzunehmen derart, daß jeweils nur eine Sprechrichtung ange- 
schaltet ist. Die Umschaltung erfolgt mechanisch so schnell, daß die Sprache 
nicht verzerrt wird. — M. Latour (FP 523796) bewirkt in ähnhcher Weise die 
Umschaltung durch Verwendung von je einem Verstärker für jede Sprechrich- 
tung, deren Anoden mit 180^ Phasenverschiebung von hochfrequentem Wechsel- 
strom gespeist werden. Nur die jeweils positiv geladene Anode ermöglicht 
eine Verstärkung. — Betriebsmäßige Verstärkeramtsanlagen werden in Elettro- 
tecnica 8/682 (RGE 11/42 D) (itahenisches Netz), TFT 62 (Ostpreußenkabel) und 
APT 114 (England) beschrieben. 

Neue Ilöhrenanordnungen. C. Lübbe n (ZFT 22) gibt eine Übersicht über 
die Arbeiten das »Magnetron« betreffend. — M. Dieckmann und A. Gebbert 



— 168 — 



(JBDT 19/194) benutzen Kathodenstrahlröhren mit elektrostatischem Quer- 
feld, um Umsteuerungen und Frequenzvervielfachungen zu bewirken. — Mar- 
coni (JBDT 20/145) besitzt einen Schutz auf eine Röhre ohne innen liegendes 
Gitter (DRP 353364). Es befindet sich statt dessen eine Einschnürung zwischen 
Anode und Faden, in die ein Metallbelag gelegt wird. Der Elektronenstrom 
wird durch ein magnetisches Beschleunigungsfeld reguliert. — M. Leblanc 
(GR 175/132). Eine Quecksilberdampflampe mit dauernd unterhaltenem Licht- 
bogen und mit Gitter wird wie eine Elektronenröhre benutzt. Sie soll größere 
Energieausbeute geben. Die Anordnung wird auch als Frequenzumwandler 
verwandt. — H. Koenemann (DRP 303932, ZFT 46) benutzt einen Licht- 
bogen mit parallel geschalteten Schwingungskreisen, der so eingestellt ist, daß 
gerade keine Schwingungen erzeugt werden, dazu, dem Lichtbogen aufgedrückte 
Frequenzen zu verstärken. — Lasinski (DRP 315783 — ZFT 46) verwendet eine 
ionisierte Gasstrecke. — J. Nienhold (ZFT 46). Eine kolloidale Flüssigkeit 
wird als veränderlicher Widerstand mit negativer Charakteristik benutzt. Es 
treten Ermüdungserscheinungen bei dauernd gleichbleibendem Stromdurchgang 
auf, welche durch Stromumkehr beseitigt werden können. Anstatt der Beein- 
flussung des Stromdurchgangs durch eine Zwischenelektrode kann auch nach 
DRP 310631 eine Beeinflussung durch einen Elektromagnet erfolgen. — 
J. Schießler (DRP 315628 und 315629) benutzt einen Nernststift oder einen 
ablenkbaren Flüssigkeitsstrahl zur Verstärkung. — A. Donisthorpe (RGE 
12/49 D) behandelt die Vier-Elektroden- Röhre. — J.A.Fleming (RRw 2/38) 
bringt eine neue Röhre mit vier um den Faden liegenden Elektroden. Sie dient 
zur Gleichrichtung von Wechselströmen. Zwei gegenüberliegende Elektroden 
sind an die Wechselstromquelle, die beiden anderen an die Batterie mit Ver- 
braucher angeschlossen. — Van der Bijl (RRw 2/571) bemerkt dazu, daß nur 
bei Vorhandensein von Gas Detektorwirkung eintritt. — M. Latour (RGE 
11/190) behandelt eine Zweiröhrenanordnung, ähnlich wie Scott-Taggart , 
welche einen negativen Widerstand darstellt. — Nach Reiß (ZFT 46) ergeben 
sich die größten Verstärkungen bei Benutzung von Kapazitätsänderungen im 
Gitterkreis. Die Kapazitätsänderungen werden durch eine schwingende Membran 
erzeugt. 

Speisung von Röhren und Crleichrichtern. E. H. Moullin und L. B. Turner 
(JIEE706) berechnen die Gleichrichtwirkungen der Röhren aus den Röhren- 
konstanten für die drei verschiedenen Arten: 1. Anodengleichrichtung, 2. Gitter- 
gleichrichtung, 3. kumulative Gleichrichtung mit Kondensator im Gitterkreis. 
— R. Duncan (RRw 3/59, 114 — RefETZ 1510) behandelt das gleiche Problem 
durch empirische Betrachtungen, welche eine Übereinstimmung von 14% mit 
dem Versuch ergeben. — L. S. Palm er (RRw 2/337) bringt ähnliches. — 
E. Rouge (REl 2/222) beschreibt Glühkathodengleichrichter für hohe Gleich- 
spannungen. Die Röhre besitzt spiralförmigen Glühfaden und Anode, die den 
Faden weitgehend umgibt, um Zerstäubung usw. zu vermeiden. — Pauthenier 
(RGE 12/84 D) bringt ähnhches. — P. D. Lowell (JAI 488) benutzt für sämt- 
liche notwendige Hilfsspannungen Wechselstrom von 60 Per/s, welcher einem 
geteilten Transformator entnommen wird. Durch Sperr kondensator und niedrige 
Gitterwiderstände werden die nicht gewünschten Frequenzen unterdrückt. 
Die Anordnung wird für Nieder- und Hochfrequenzverstärkung benutzt. — 
M. Adam (REl 2/136) benutzt ebenfalls Wechselstrom von 50 Per/s zur Anoden- 
heizung. Es werden zwei Dreielektrodenröhren in . Symmetrieschaltung als 
Gleichrichter im Gegentakt mit Differentialtransformator oder mit Phasenverschie- 
bung und Dreifachtransformator verwandt. — Die Wirkung des Gitterableitungs- 
widerstandes beim Audiondetektor wird von Howe (RRw 2/570) behandelt. — 
Das Telegraphentechnische Reichsamt (TFT 85) benutzt eine Relais- 
anordnung, bei der die ankommenden Wechselströme einen Schwingungskreis 
anstoßen; der zur Erzeugung der Schwingungen notwendige Anodenstrom wird 
zur Betätigung weiterer Apparate benutzt. — Verschiedene Relaisanordnungen 
mit Elektronenröhren werden für Unterseekabeltelegraphie ausprobiert. Nach 



— 169 — 



E. Montoriol (APT 3) erweist sich die Anordnung, bei der die Anodenspannung 
durch eine Gegenbatterie kompensiert wird, am geeignetsten. — W. H. Eccles 
und W. A. Leyshon (Ein 86/754) behandeln Anordnungen für Relais und Meß- 
schaltungen. 

Schwingungserzeuger. W. Rogowski (ZTP 136). Es wird das Verhalten 
von Zwischenkreisröhrensendern mit primärer und sekundärer Gitterkopplung 
an Hand von graphischen Darstellungen untersucht. — C. Gut ton (RGE 
12/48 D) behandelt das Erlöschen und Unterhalten von Schwingungen. — 

G. Joos (JBDT 20/416) führt eine Theorie der Röhren durch, indem er die 
Kennlinie durch eine arc-tg- Funktion ersetzt, die der wahren Kennlinie sehr nahe 
kommt. Es gehngt dadurch, selbst kompHzierte Vorgänge, wie das Anschwingen 
usw., weitgehend theoretisch zu behandeln. — E. Alberti und G. Zickner 
(ZTP 127) untersuchen die Kurvenform und Phase von fremderregten Sendern 
mit der Braunschen Röhre. Die rechnungsmäßig angenommene Sinusform der 
Gitterspannung ist infolge des Gitterstromes nicht vorhanden. Es treten daher 
Abweichungen gegenüber der reinen Theorie auf. Bei hohen Frequenzen stören 
die Eigenkapazitäten der Apparatur. — E.V. Appleton und B. van d. Pol 
(PM 42/6 — JBDT 19/215) führen ähnUche Versuche durch. — G. Glage und 

H. Edler (AE 10/419) setzen ihre Arbeit ( JB 1921/173) über das Ziehen und Ober- 
wellen bei Zwischenkreissendern fort. Insbesondere wird die Schaltung nach H uth- 
Kühn untersucht. — H. Rukop und J. Hausser- Ganswindt (TFZ 25/34) 
unterwerfen die als Huth- Kühn- Schaltung bekannte Form der Schwingungs- 
erzeugung einer eingehenden theoretischen und experimentellen Kritik. — 
M. Gut ton (APT 11/831) legt in den Anodenkreis einer Schwingungsröhre 
parallel zum Schwingungskreis einen auf eine Harmonische abgestimmten 
Schwingungskreis; so wird die harmonische Schwingung gleichzeitig erregt. Die 
harmonischen Oberschwgungen von Schwingungskreisen können zur Eichung von 
Wellenmessern benutzt werden. 

Mehrfachtelephonie. Das Telegraphentechnische Reichsamt (TFT 76) 
berichtet über die Erfahrungen, welche im praktischen Betrieb gesammelt sind: 
Eisenleitungen und Krarupkabel sind nicht verwendbar. Zur Vermeidung des 
Übersprechens müssen die Freileitungen in 1,6 oder 0,8 km Abstand gekreuzt 
werden. — Die durch Selbsterregung der Siebketten hervorgerufenen Zieh- 
erscheinungen werden durch besondere Dämpfungsglieder vermieden (TFT 88). 
— G. Giorgi (Elettrotecnica 8/682 — RGE 11/42 D) teilt Erfahrungen über 
das itahenische System »Arturo perego« mit. — Armbrust (EWd 80/129) 
stellt auf Starkstromkabeln telephonische Vermittlungen mit Wellen von 200 bis 
600 m her. Die Entfernung ist aber bei der hohen Frequenz sehr beschränkt. — 
R. D. Dune an (JBDT 19/143) macht ebenfalls Versuche mit kurzen Wellen 
(500 m). Es treten stehende Wellen auf; metalHsche Rückleitung ist besser als 
Erde. — M. R. Mesny (CR 175/691). Es werden hochfrequente Mehrphasen- 
ströme durch eine entsprechende Anzahl Röhren erzeugt. Dazu werden je 
zwei Gitter durch eine Kapazität verbunden und nach jeder Anode bzw. Gitter 
eine Selbstinduktion gelegt. 



Fernsprechbetrieb. 

Von Postrat 0. Kuhn. 

Apparattechnik. Das Telegraphon (Ambrosius, HelE 1687 — ETZ 1386) 
ist ein zum Aufnehmen, Festhalten und Wiedergeben von Gesprächen über 
Fernsprechleitungen dienender Apparat nach Art der Phonographen, bei dem 
auf eine elektromotorisch angetriebene Wachswalze ein von einem empfindlichen 
Magnetsystem abhängiger Schreibstift die Sprache aufzeichnet. Verstärkung 
der ankommenden Sprechströme durch Zwischenschaltung eines Röhrenver- 
stärkers. Der Apparat löst g. F. bei Abwesenheit des Teilnehmers durch den 



— 170 — 



Anruf vom Amt selbsttätig aus. Er kann wie ein zweiter Wecker mit dem Fern- 
sprechgehäuse in Verbindung gebracht werden (AnschUeßung vom Reichs 
Postministerium genehmigt). — Der Stationswähler »Emge« der A.-G. Mix & 
Genest ermöglicht den wahlweisen Anruf einzelner Anstalten in Leitungen mit 
parallelgeschalteten Apparaten (HelE 1937). Beim Anruf : Einstellen einer Num- 
mernscheibe auf die Ziffer der gewünschten Anstalt, Entsenden von Induktor- 
strom, dessen Stromstöße alle an die Leitung angeschalteten Wähler bei den 
Anstalten fortschalten. Induktorstrom wird selbsttätig abgeschaltet, wenn die 
Wähler die der eingestellten Ziffer entsprechenden Schritte gedreht haben. 
Danach wird nur der W^ecker bei der angerufenen Anstalt betätigt. Rück- 
führung der Wähler nach Gesprächsschluß durch Anhängen des Fernhörers oder 
durch besonderen Induktorstrom. — Ein Anruf-Zeitrelais zum Einzelanruf der 
Anstalten in Linienfernsprechleitungen, zu betätigen durch Induktorstrom, 
wird in der SZ 673 beschrieben. - — Für einen Kopffernhörer war vom Comite 
Technique des Postes et Telegraphes in Paris ein Wettbewerb ausgeschrieben 
worden (APT685). Die eingereichten Muster wurden einer Dauerprüfung unter- 
zogen. — Das Photographophon von R u h m e r , ein Apparat zur Wiedergabe 
der Sprache zusammen mit einem kinematographischen Bild (tönender Film), 
ist von S e i b t durch Verwendung von Glimmlicht- Kapillarröhren und elektro- 
statischem Telephon in Verbindung mit einem Hochfrequenzverstärker wesentlich 
verbessert worden (ETZ 1305). — An Stelle des gewöhnlichen Fernsprechers 
kann auch ein thermischer Empfänger für Gespräche und Zeichen, insbesondere 
von funkeritelegraphischen, verwendet werden, der nach dem Prinzip des Mikro- 
phons gebaut ist (Berührung von Kontakten, z. B. Bleiglanz und Kohle). Er 
zeichnet sich durch große Deutlichkeit in der Wiedergabe wegen Fehlens von 
Selbstinduktion und Kapazität aus (ZFT 62). — Die Verbesserung des Empfangs 
in Fernhörern wird durch Anbringen von magnetischen Nebenschlüssen und 
Unterteilung des Polschuheisens nach S e i b t in der ZFT 269 beschrieben. ■ — 
Die Ausführungsformen der Fernsprechapparate zur Verwendung auf Schiffen 
sind vereinheitlicht worden (ETZ 162). Herstellung als Kammerfernsprecher in 
Wand- und Tischform nach dem System Siemens & Halske durch die Gelap 
in Berlin-Marienfelde. Diese Apparate zeichnen sich durch derbe, widerstands- 
fähige, aber trotzdem gefällige Form aus. Lautfernsprecher für Schiffe von der- 
selben Firma bestehen aus wasserdichtem eisernem Schutzkasten mit heraus- 
nehmbarem Mikrotelephon. Anrufwecker und Anruflampe auf dem Schutz- 
kasten. Dieselbe Firma stellt auch als Ersatz für Sprachrohre ein Sprach- 
telephon in Form eines Lautsprechers her. — Einen Gesprächszähler zum 
Anbringen an Sprechstellenapparaten nach Art der Handdruckzähler — ohne 
Verbindung mit der Anschlußleitung — baut W. M o r e 1 1 , Leipzig (ETZ 694). 
— Die Entwicklung der Gesprächszähler von 1894 ab — Zähler von Münch, 
Silbenzähler von Hoeft, Gesprächszeitzähler,, jetzige Ausführungsformen der 
Reichs-Telegraphenverwaltung — behandelt D e w a 1 d (EA 1428). — Über 
die Entwicklung von Thermotelephonen und Thermomikrophonen handelt ein 
Aufsatz von Lübben in ZFT 106, 129. — Von der französischen Telegraphen- 
verwaltung wird ein Wettbewerb für einen Einheits- Sprechstellenapparat für 
ZB-Betrieb ausgeschrieben werden, der leicht dem Seibstanschlußbetrieb an- 
gepaßt werden kann (APT 458). — In der ERw 91/770 wird ein neuer Münzfern- 
sprecher der englischen Postverwaltung beschrieben, der zum Anschluß an 
ZB- und Selbstanschlußämter eingerichtet ist. Die eigentliche Kassiervorrichtung 
wird neben einem gewöhnlichen Fernsprechapparat angebracht. Die Einrichtung 
ist so getroffen, daß ein oder mehrere Münzen — im letzteren Falle für Ver- 
bindungen nach entlegenen Orten — eingeworfen werden können. Bei Ver- 
bindungen im eigenen Ort wird vorausgezahlt, bei Verbindungen nach auswärts 
wird durch Betätigen einer etwas geänderten Nummernscheibe (Wahl der Ziffer 0) 
eine Beamtin angerufen, die nach Herstellung der Verbindung den Anrufer zum 
Einwerfen der Geldstücke auffordert. Dieser kann die Vereinnahmung der 
Gebühr kontrollieren, ebenso wie die Beamtin. Fremde oder falsche Geldstücke 



— 171 — 



gibt die Kassiervorrichtung zurück. Sie kann noch mit einem Zähler zum Auf- 
zeichnen der wirklich zustandegekommenen Gespräche ausgerüstet werden. 
Außer in England wird der neue Münzfernsprecher in Frankreich und in der 
Schweiz verwendet, andere Verwaltungen stellen Versuche mit ihm an. — Über 
die Anwendung der sog. »elektrischen Klebkraft« — entdeckt von den dänischen 
Ingenieuren Johnsen und Rahbek (vgl. JB 1921/153, 215) zum Bau eines 
Klebwalzentelephons durch die Erich Huth-G. m. b. H., Berlin, berichtet 
Wurm (ZFT 20) unter Beschreibung einer ähnlichen, um 1892 von Edison 
erfundenen Anordnung. Einzelheiten dieses Telephons werden nach The Wireless 
World 1921/256 in der ZFT 30 mitgeteilt. — Ein neues Flachrohrpostsystem der 
Rohr - und Seilpostanlagen G.m.b.H. (Mix & Genest) be- 
schreibt Beckmann (ZFT 77, vgl. auch JB 1921/174) unter kurzer Erwäh- 
nung des bisher üblichen Systems und behandelt am Schluß eine neue Transport- 
bandeinrichtung für größere Mengen von Zetteln, besonders von Gesprächs- 
zetteln im inneren Verkehr von Fernämtern. Sie zeichnet sich dadurch vor 
den gebräuchlichen Einrichtungen aus, daß der Zettel von der Aufgabe- bis zur 
Empfangsstelle zwangsläufig in jeder beliebigen Richtung geführt werden kann. 
Höhenunterschiede lassen sich dadurch mit nur einem Band ohne Übergang des 
Zettels auf andere Bänder überwinden. 

Amtseinrichtungen. Allgemeines. »Das neue Fernsprechvermittlungs- 
system der Zukunft« (EA 1303) bezweckt die Verringerung der Amtsleitungen 
und eine Ersparnis an Amtseinrichtungen durch Heranführung einer größeren 
Zahl von Anschlüssen, z. B. denen eines Hauses, an ein gemeinsames Leitungs- 
bündel. Anschalten des Teilnehmerapparats beim Abnehmen des Fernhörers 
an eine freie Leitung des in Frage kommenden Bündels. Anruf des gewünschten 
Teilnehmers durch Rufstrom verschiedener Wellenlängen. — Bei kleineren Ver- 
mittlungsanstalten können zur Erzeugung des Ruf-Wechselstroms Edelgas- 
röhren unter Benutzung von Polwechslern mit Vorteil verwendet werden (TFT 33). 
— M. Goulignac (APT 162) beschreibt die vor der Neueinrichtung oder 
Verlegung großer Fernsprechvermittlungsanstalten nötigen Arbeiten auf Grund 
der bei der Inbetriebnahme der Fernsprechämter Troudaine und Diderot in 
Paris gewonnenen Erfahrungen. Insbesondere sind die Maßnahmen aufgezählt, 
die zur Umlegung der Verbindungsleitungen im Fernsprechnetz erforderlich 
sind, ferner die technischen Arbeiten im Innern der Ämter und die Anordnungen 
für die Betriebsüberleitung. — M. Reynaud-Bonin (APT 404) erörtert 
die Grundsätze über die Wahl der geeignetsten Lage von Fernsprechämtern nach 
Mitteilungen der American Telephone and Telegraph Co. Vorbereitungs- 
arbeiten: Herstellen einer Karte über die Lage der Anschlüsse, Berechnung der 
künftigen Zahl der Anschlüsse, der Zahl der Verbindungsleitungen zwischen den 
einzelnen Ämtern, Karte des unterirdischen Leitungsnetzes, Ermittlung der 
Größe der Fernsprechgebäude, allmähliche Anpassung des Leitungsnetzes an das 
in etwa 20 Jahren gedachte. 

Handämter. Das neue ZB-Handamt Fleurus in Paris ist mit einer selbst- 
tätigen Anrufverteilung eingerichtet. Je 50 Anschlußleitungen bilden eine 
Gruppe, denen 12 Anrufsucher zugeordnet sind. Jede Gruppe hat 50 Ausgänge 
zu 50 Schnüren, für je 8 Gruppen vielfachgeschaltet, sodaß sie im ganzen für 
400 Anschlüsse dienen. Jeder Anrufsucher ist mit einem Schnursucher ver- 
bunden. Die Ortsbeamtinnen bedienen je 14 Schnüre (Einschnurbetrieb) (APT 
270). — Kasten (TFT 19) erörtert die Fragen der Beleuchtung, Heizung und 
Lüftung von Handämtern. Er schlägt als günstigste Beleuchtung die durch 
halbindirektes Licht vor, empfiehlt, die Heizkörper unter den Fenstern anzu- 
bringen, die Fußböden und Heizkörper häufig naß aufzuwischen und will an 
Stelle der gebräuchlichen Drucklüftung eine Sauglüftung einführen. Auf dfr 
Decke der Vielfachumschalter sollen hölzerne Entlüftungskanäle mit verstell- 
baren Luftklappen an den Arbeitsplätzen entlang geführt werden. Die Kanäle 
sollen in einen ins Freie führenden Schornstein einmünden. — Die neue Fern- 
sprechvermittlungsstelle Clerkenwell in London wird in der ERw 90/6 beschrieben. 



— 172 — 



Aufnahmefähig für 10 000, belegt mit 1600 Anschlüssen. Zwei Zentralbatterien 
von je 40 V Spannung anstatt 24 V. Vorteile der höheren Spannung: Keine 
Zusatzspannung zur Betätigung der Gesprächszähler (in Deutschland genügt 
hierfür 24 V), Verringerung der Zahl der Relais (in B-Platzschaltungen), weil 
diese mehr Federpackungen erhalten können, größere Betriebssicherheit der 
Relais. Im übrigen Anordnung der Verteiler, Relais- und Zählergestelle wie in 
Deutschland üblich. Die Lade- und Ruf Strommaschinen im Verteilerraum 
untergebracht. 

Selbstanschlußbetrieb. S t e i d 1 e gibt (lEW 92) einen Überbhck über den 
Stand des Selbstanschlußbetriebs unter Hervorhebung der Wirtschaftlichkeit 
und der in Bayern eingeführten Neuerungen (stumme Umschaltestellen und 
dören Anschließung an Fernämter durch elektromagnetische Fernschalter, 
Fernsteuerung der Teilnehmerzähler) und betont, daß für das Verkehrswesen 
nur die Staatswirtschaft, nicht Privatwirtschaft, in Frage kommt. — Selbst- 
anschlußeinrichtungen, insbesondere die von der Firma G u r 1 1 hergestellten, 
behandelt S a 1 z m a n n (lEW 94). — Q u a i n k (DP J 31) schildert das Wesen 
einer selbsttätigen Privatnebenstellenanlage (selbsttätiger abgehender Verkehr, 
Ausführung der vom Amt ankommenden Verbindungen von Hand, Trennung 
des Verkehrs nach Privat- und Amtsverkehr). Verwendung von 25-er Nummern- 
scheiben, Anrufsuchern und Drehwählern. — Ein Selbstanschlußsystem, bei dem 
nur Relais verwendet werden, geeignet für kleine Zentralen bis zu 28 Teilnehmern, 
beschreibt W. Aitken (Ein 88/62). An Stelle von Leitungswählern Verbin- 
dungsstromkreise mit zahlreichen Relais. Für jede gewählte Ziffer wird durch 
Zusammenwirken von vier Relais ein bestimmtes betätigt, das die Verbindung 
mit dem verlangten Teilnehmer herstellt. — Beim neuen Selbstanschlußamt 
Fleetwood (England), nach dem Schleifensystem eingerichtet, werden zur Her- 
stellung der Verbindungen ebenfalls nur Relais verwendet (ERw 91/639). Der- 
artige Einrichtungen sollen besonders für die Tropen geeignet sein. 1. Ausbau 
für 480 Anschlüsse, erforderlich 12 568 Relais, beim Endausbau 920 Anschlüsse, 
Zahl der Relais 22 025. — Über die Einrichtung der ersten kleinen selbsttätigen 
Landzentrale in England (Ramsey) berichtet APT 697. Ausbaufähig bis 100 An- 
schlüsse. Verwendung von Vorwählern und acht Leitungswählern. Zwei Über- 
weisungsanstalten, die sich gegenseitig über die Landzentrale erreichen. Jede 
der zugehörigen Verbindungsleitungen endet ebenfalls an Wählern. Vier aku- 
stische Zeichen, ähnlich wie bei den deutschen Selbstanschlußämtern, als Zeichen 
für Wählen, Rufsignal, Besetztzeichen und Zeichen für Nichtantworten. Zu 
erwähnen ist die Einrichtung, die die* Aufhebung der Verbindung bewirkt, wenn 
ein Teilnehmer unterlassen hat, den Fernhörer anzuhängen. Störungen im 
System der Landzentrale werden auf einer Leitung der einen Überweisungs- 
anstalt selbsttätig angezeigt. Selbsttätige Ein- und Ausschaltung der Lade- 
maschine, abhängig von der Spannung, aller 48 h durch ein Uhrwerk. — In 
Orleans ist im Juli 1921 ein Selbstanschlußamt für 1400 Anschlüsse in Betrieb 
genommen worden. Verwendung 25-teiliger Vorwähler (ohne zweiten Vor- 
wähler), 95 erste, 85 zweite Gruppenwähler, 84 Leitungswähler, 2 Batterien zu 
je 48 V, 400 Ah. Seit der Betriebseröffnung hat sich der Verkehr um 50 vH 
gehoben (APT 708). — Über die Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Gebiet 
der Selbstanschlußämter berichtet die SZ 400 (nach einem Vortrag von Grabe) 
unter Anführung der allgemeinen Betriebs- und technischen Bedingungen für 
die Ausführung der Wähler (Schrittschaltwerke, Wähkr mit Maschinenantrieb) 
und der Nummernscheiben. — Zum Sprechverkehr der Schleusen usw. am Rhein- 
Herne-Kanal untereinander ist eine Streckenfernsprechanlage wie an Eisen- 
bahnlinien eingerichtet. Gegenseitiger Anruf der Sprechstellen, die zu mehreren 
in einer Leitung liegen, durch Betätigen von Nummernscheiben (SZ 365). — 
Max Langer hat bei früheren Untersuchungen gefunden, daß die Bildung 
größerer Bündel als zu 100 Leitungen in selbsttätigen Ffrnsprechanlagen nicht 
zweckmäßig ist. Einem Gruppenwähler müßten hiernach 100 Leitungen, d. h. 
100 Gruppenwähler der nächsten Ordnung bei starkem Verkehr erreichbar sein. 



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Für die Auswahl unter 100 Leitungen ergibt sich als günstigste Verteilung ein 
zweimaliger Wählvorgang zu 10 X 10 Schritten. Möglich wäre auch ein ein- 
maliger oder dreimaliger, z. B. 5X5X4. Beim zweimaligen 10 X 10 ist die 
Dauer der Einstellung der Wähler und die Zahl der Lötstellen für Wählerkontakte 
am geringsten (ZFT60). — Lubberger (ETZ 1157, 1180) behandelt in einem 
Vortrag die Verkehrsfragen in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb. An zwei 
Beispielen wird gezeigt, daß sich für die Beziehungen zwischen den den Verkehr 
bestimmenden Faktoren, nämlich Teilnehmerzahl, Belegungszahl, Belegungs- 
dauer und Verlustziffer, Gleichungen aufstellen lassen. Nach einer kurzen Be- 
schreibung des Stangenwählersystems der WEG wird dargelegt, in welcher Weise 
bei diesem und dem Strowgersystem die Verkehrsgesetze Anwendung finden 
können. Diskussion im Anschluß an den Vortrag (ETZ 1250), insbesondere über 
die Notwendigkeit des Umrechners beim Stangenwählersystem. — In Brüssel 
sollen mehrere Selbstanschlußämter zum Teil als Ersatz für Handämter nach dem 
Rotarysystem der WEG eingerichtet werden (APT 1233). — Mehmed Ferid 
E m i n (APT 1394 — JT 213) schlägt einen neuen Weg vor, in Orten mit Wähler- 
ämtern Verbindungen nach anderen Ämtern herzustellen, wenn der Verkehr 
innerhalb des eigenen Amts gering ist. Der Teilnehmer wählt mit einer 11 -er 
Nummernscheibe einen elften Schritt des ersten Gruppenwählers, der sich auf 
den ersten freien Verbindungswähler einstellt. Dieser stellt sich dann auf das 
gewünschte Amt ein, wenn der Teilnehmer weiter einen bestimmten Buchstaben 
mit der Nummernscheibe wählt. Hierauf Wahl des gewünschten Teilnehmers 
in der üblichen Weise. — In Shanghai, Dairen, Gharbin, Bombay, Melbourne 
werden Selbstanschlußämter eingerichtet (ERw 91/270, 522). — Ambrosius 
(HelE 2099) beschreibt ein von Siemens & Halske hergestelltes selbsttätiges 
Nebenstellensystem für 25 oder 50 Anschlüsse. 

Fernverkehr. P i n k e r t (TFT 35) erörtert die Möglichkeiten, den Fern- 
verkehr zu verbessern. Er schlägt die Einführung eines Schnellverkehrs zwischen 
nahen Orten mit lebhaftem Sprechverkehr vor (Erfordernis : erhebliche Zahl von 
Leitungen), ferner eine Änderung in der Betriebsweise der Fernleitungen, ins- 
besondere für den Durchgangsverkehr (drei Klassen von Leitungen unter Berück- 
sichtigung ihrer Wichtigkeit), Einrichtung von Haupt- und Nebenfernämtern, 
daneben Hilfsfernämter und Fernschaltstellen. Die Ausführung der Vorschläge 
würde einen umfangreichen Ausbau des Netzes der »Zubringerleitungen« zu den 
Haupt- und Nebenfernämtern nötig machen. — P. Graemer führt in der 
neuen Zeitschrift »Das Fernkabel« (FK 1) unter »Ziele und Wege« aus, daß der 
Fernsprechverkehr in Europa zur Schaffung eines Fernkabelnetzes in Ver- 
bindung mit Verstärkerämtern drängt. In Deutschland und den benachbarten 
Ländern sowie in England sind solche Fernkabelnetze im Bau oder für die nächste 
Zeit geplant. Die neue Zeitschrift, herausgegeben von der Deutschen Fern- 
kabelgesellschaft, soll alle wichtigen Nachrichten auf dem bezeichneten Gebiet 
bringen. — E. F. Petritsch (FK 2/4) berichtet über die Entwicklung des 
Fernkabelnetzes und die vorhandenen sowie im Bau begriffenen Fernkabel- 
linien in Holland. — In einem Vortrag in London hat sich Frank Gill (FK 2/1) 
für den Zusammenschluß der europäischen Fernsprechnetze ausgesprochen, um 
einen durchgehenden Fernsprechverkehr zwischen allen wichtigen Orten zu er- 
möglichen. Für die Übernahme dieses zwischenstaatlichen Durchgangsverkehrs 
hält er die Bildung einer Körperschaft für zweckmäßig, die unter den Bedingungen 
der einzelnen Regierungen arbeitet, oder die einer Gesellschaft, an der die ein- 
zelnen Regierungen beteiligt sind. — Eine unmittelbare Fernsprechverbindung 
zwischen Triest und Sizilien ist nach Einbau von Zwischenverstärkern ermöglicht 
worden (ETZ 92). — Der französische Postminister L a f f o n t hat die Vertreter 
der Telegraphenverwaltungen Englands, Belgiens, Hollands, Frankreichs, 
Italiens, Spaniens, der Schweiz, Portugals, Marokkos, Tunis usw. (Deutschland 
nicht!) zu einer Konferenz eingeladen, um den Ausbau des Fernsprechens auf 
weite Entfernungen über zwischenstaatliche Verbindungslinien in die Wege zu 
leiten. Frankreich soll Knotenpunkt dieses Netzes werden (ERw 91/815). — 



— 174 — 



Verhandlungen sind von der dänischen Telegraphenverwaltung zur Herstellung 
von Fernsprechverbindungen zwischen Dänemark einerseits und der Schw^eiz, 
Holland, Belgien sowie u. U. Frankreich anderseits über Deutschland eingeleitet 
(Ein 89/574). 

Leitungsnetz und Bau. Schüller (TFT 17) beschreibt die Verzweiger- 
einrichtungen in Fernsprechkabelanlagen. 1. Kabelverzweiger für die Ver- 
teilung der Amtskabel auf Endverzweiger und Kabelaufführungspunkte zur Er- 
sparung rückwärtiger Kabeladern zum Amt oder zu Linienverzweigern, 2. Linien- 
verzweiger für die Kabellinien nach dem Amt zu. Netzkabel, deren Adern nach 
dem Amt zu fast völlig belegt sind, sollen unter Umgehung des Linienverzweigers 
unmittelbar nach dem Amt geführt werden. — Im Anschluß an diesen Aufsatz 
wird der Einfluß der Umgehung der Linienverzweiger mit »starren« Adern — 
im Gegensatz zu »Schaltadern« — von Getzschmann (TFT 51) an Bei- 
spielen erörtert. — Zur Herstellung von Querverbindungen zwischen den Linien- 
verzweigern, z. B. zur wirtschaftlichen Führung von Nebenstellenleitungen, 
wird vorgeschlagen, alle Linienverzweiger durch ein oder g. F. mehrere kon- 
zentrische Ringleitungskabel, mit der Vermittlungsanstalt als Mittelpunkt, 
zu verbinden und die Adern in Vielfachschaltung die Verzweiger durchlaufen 
zu lassen (TFT 63). — In einer Besprechung in Edinburgh über die Einrichtung 
und den Bau von Fernsprechlinien in den Vereinigten Staaten ( JIEE 604) wurde 
die Beweglichkeit und Unternehmungslust der Amerikaner gerühmt; u. a. wurde 
auf die ausgiebige Verwendung von Luftkabeln hingewiesen, die eine schnelle 
Anschließung neuer Sprechstellen sowie eine leichte Umschaltung und Ver- 
zweigung von Anschlußleitungen ermöglicht. Die Besprechung erstreckte sich 
im weiteren auf die in Amerika verwandten Kabel, Stangen (sieben Arten), Quer- 
träger, Isolatoren, Drähte usw. — Uber den praktischen Bau von Fernsprech- 
reihenanlagen, insbesondere über die Verwendung der hierbei in Frage kom- 
menden Baumwollseiden- und Lackpapierkabel, deren Ausformen und Verlegen, 
handelt ein Aufsatz in der TP 38. 

Verschiedenes. In der TP 17 sind Vorschläge über eine bessere Ausnutzung 
der Betriebsmittel im Fernsprechverkehr ohne Aufwendung größerer Kosten 
enthalten (Auswahl des geeignetsten Personals zur Bedienung der Vielfachum- 
schalter und Fernschränke, sachgemäße Beseitigung von Leitungsstörungen usw.). 
— Die Fortschritte auf dem Gebiet der Drahttelephonie, insbesondere die Ver- 
legung von Fernkabeln in England, die Einrichtung des Verstärkerbetriebs und 
den Übergang zum Schnellverkehr behandelt ERw 91/708. — Über Fortschritte 
im Fernsprechwesen berichtet Baldwin (Ein 89/509). Zunahme der Sprech- 
stellenzahl nach dem Krieg in England; zurzeit entfällt ein Fernsprecher auf 
49 Personen. Selbstanschlußbetrieb, noch auf wenige Ämter beschränkt, soll 
weiter eingeführt \y;erden in abgeschlossenen Gegenden mit geringem Verkehr 
und besonders bei Ämtern in einem in sich geschlossenen Gebiet. — Martin 
(APT 581) erörtert Maßnahmen zur Vergrößerung der Wirtschaftlichkeit großer 
Fernleitungen (Verkabelung, Einzelbedienung, Linienüberwachungsdienst, be- 
sonderer Meß- und Linienunterhaltungsdienst, Automobildienst für Störungs- 
beseitigung). — Über die Steigerung der Anlage- und Betriebskosten in Fern- 
sprecheinrichtungen von 1906 bis 1921 nach einem Aufsatz von M c C a i g be- 
richtet APT 209. — Der Buchführung in Fernsprechanlagen muß vor allem 
dann, wenn verwandte Betriebe, wie Post und Telegraphie, unter derselben 
Verwaltung stehen, besondere Äufmerksamkeit zugewendet werden (D o m - 
m e r q u e , ZFT 38). Verfasser behandelt die Einnahmen aus dem Fernsprech- 
verkehr und die Einteilung der Buchung nach Anlage-, Instandhaltungs-, Be- 
triebs- und Verwaltungskosten sowie Abschreibung und Rücklagen unter ein- 
gehender Anführung der für die einzelnen Buchungsabteilungen in Frage kom- 
menden Posten. — H e 1 1 r i g 1 (EuM 250; EuMA 128j 249) gibt eine Entwicklung 
der Gebührensätze für den Fernsprechverkehr in Osterreich von 1920 — 1922. 
Vom 1. Oktober 1922 ab sind die Gebühren um das Vierfache erhöht. Diese 
Maßnahme wird einer Kritik unterzogen (Kostenbelastung der Wenigsprecher 



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gegenüber den Vielsprechern erhöht die Verlustwirlschaft in Österreich). 
Gefordert wird (iie baldige Einführung der Einzelgebührenberechnung wie in 
Deutschland sowie Beschaffung selbsttätiger Gesprächszähler. Versuche hiermit 
sowie mit einem Gesprächsdauer-Zähler in Wien im Gange. — In Amerika hat 
die Einführung der Gesprächszählung beim Amt, wie in Deutschland, häufig 
zu Schwierigkeiten mit den Teilnehmern geführt (TTJ 88/129). Um der Be- 
hauptung, daß zuviel Verbindungen aufgezeichnet werden, entgegenzutreten, 
wurden 50 Anschlüsse 2 — 3 Tage einer besonderen Überwachung unterzogen. 
Ergebnis: 84 vH der Teilnehmer hatten falsch gezählt. Leichtfertige Gespräche 
sind durch den neuen Tarif stark eingeschränkt worden. — In England ist eine 
Ermäßigung der Fernsprechgebühren und eine Reform des Fernsprechdienstes 
beabsichtigt (ETZ 740). Zur Ausarbeitung von Vorschlägen war ein Ausschuß 
aus Geschäftsleuten und Verkehrssachverständigen eingesetzt. Geplant u. a. 
verschieden hohe Einrichtungsgebühren für Wohnungs- und Geschäftsanschlüsse, 
Ermäßigung der Grundgebühren in Netzen ohne Nachtdienst, Grund- und Ge- 
sprächsgebühr sollen die Regel bilden, Pauschgebühr in ausgesprochenen Wohn- 
vierteln. — Ausgehend von der Zahl der Fernsprechanschlüsse der Welt Ende 
1921 (20 791 000, davon 67 vH in den USA, 24 vH in Europa) wird in der SZ 548 
eine Entwicklung der Fernsprechapparate und Amtseinrichtungen, .insbesondere 
der von S & H hergestellten Ausführungsformen veröffentlicht. — In welcher 
Weise im Ausland, besonders in Amerika, die Entwicklung des Fernsprech- 
wesens in den wichtigeren Orten auf Grund des Steigens der Einwohnerzahl, 
der Zunahme des Handels und des Verkehrs, der Umwandlung von Wohn- in 
Geschäftsviertel vorausberechnet wird, behandelt nach amerikanischen Quellen 
APT 299 unter Anführung der Beispiele von Pittsburg und Philadelphia. — Die 
italienische Verwaltung plant wesentliche Verbesserungen des Fernsprech- 
betriebs durch Herstellung selbsttätiger Fernsprechämter (Turin, Genua, Rom, 
Neapel), neuer Fernleitungen zwischen 409 Hauptorten, neuer Verbindungen 
mit Städten Mitteleuropas, Verbesserung der Sprechverständigung in den Fern- 
leitungen, Auslegung von Fernkabeln (APT 542). — Das Zählen der Gespräche 
und die Betriebsweise für Zähler in Hand- und SA -Ämtern behandelt Wurm 
(ZFT 134). — B ä h r (TFT 22) kommt bei der Erörterung der Ursachen der 
Knackerscheinungen in Fernhörern zu dem Ergebnis, daß die Geräusche nicht 
auf mechanischen Vorgängen beruhen, sondern das Ergebnis des gewöhnlichen 
Vorgangs im Fernhörer sind, nur mit dem Unterschied, daß es sich um Strom- 
stöße außerordentlich hoher Energie handelt. — Die Verstärkerschaltungen, Ver- 
stärkerverteilung, Verzerrung und Entzerrung, Leitungsnachbildungen und Auf- 
bau der Verstärkerämter im deutschen Fernkabelnetz beschreibt H ö p f n e r 
(FK 2/15). — Zum Betrieb der 3 und 9 Sprechkreise der beiden deutsch-schwe- 
dischen Fernsprechkabel sind in Stralsund 12 Verstärker (10 feste, 2 Schnur- 
verstärker), in Malmö 9 (6 3) aufgestellt. Diese Zahl soll auf 8 + 4 erhöht 
werden (SZ 433). — G. V al e n s i (JT 6, 21) beschreibt die Verstärkereinrich- 
tungen der WEG, die Meßmethoden und die technischen Einrichtungen für den 
Fernverkehr. — Patente über Zwischenverstärkerschaltungen von Lorenz, 
Petrow, Ohnesorge, Brown, Latour werden in der ZFT 63 be- 
schrieben. — Über Schaltung von Fernsprechzwischenverstärkern mit fest ein- 
gebauten Verstärkern berichtet Aug. Engelhardt (ZFT 97, 109). — L o o g 
(TP 23) beschreibt Neuerungen in der Stromversorgung von Telegraphen- und 
Fernsprechanstalten mittleren Umfangs, insbesondere Verwendung von Edel- 
gasröhren (auch für Sprechstellen). — Der Einfluß der Teilnehmerzahl auf die 
Zahl von Verbindungsleitungen wird mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrech- 
nung von H 0 e f e r t (ZFT 75) untersucht. Je größer der Verkehr des einzelnen 
Teilnehmers in der Haupt-Verkehrsstunde, desto weniger Leitungen sind vorzu- 
sehen. Ein Schaulinienbild läßt erkennen, wieviel Leitungen bei starkem Ver- 
kehr weniger erforderlich sind, als die gewöhnlichen CT-Werte ergeben. — Über 
die Tätigkeit der Ingenieur-Abteilung des englischen Post Office berichtet ERw 
90/282: 1921: Eingerichtet 22 größere Fernsprechvermittlungsanstalten, darunter 



— 176 ~ 



das Londoner Schnellverkehrsamt, erweitert 17 Ämter, 11 Neueinrichtungen und 
13 größere Erweiterungen vergeben, darunter 6 Wählerämter. — D r o u e t 
(APT 901, 1201) berichtet über eine Studienreise nach den skandinavischen 
Ländern. In Dänemark ist das Telegraphen- und Fernsprechwesen nicht dem 
Postministerium, sondern dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten unterstellt. 
Zu erwähnen: Gesellschaftsanschlüsse zu zwei und vier Sprechstellen. Ge- 
sprächszähler bei den Teilnehmern. Abfragebetrieb zwischen den einzelnen Ver- 
mittlungsanstalten. Zwei Wählerämter nachdem Rotarysystem bei der WEG 
bestellt. In Schweden Gebühren nach der Gesprächszahl abgestuft. Anruf- 
verteilung von Hand (nach A v e n) oder durch Wähler, Dienstleitungsbetrieb 
mit Wählern. Ein Wähleramt für 5000 — 6000 Anschlüsse bei der Ericsson- 
Gesellschaft nach dem System Hultmann-Ericssonin Auftrag gegeben. 
Es soll weniger Raum wie ein Strowgersystem und geringere Höhe wie ein Panel- 
type-System der WEG einnehmen. Gerühmt wird die Vorzüglichkeit der Or- 
ganisation der Verwaltung und der Technik sowie der mustergültige Betrieb 
in beiden Ländern im Gegensatz zur französischen Verwaltung. 

Umfang des Fernsprechverkehrs. In Britisch-Indien wurden 1920/21 1212 km 
neue Fernleitungen errichtet. Im Eigentum des Reichs Ende 1921: 255 Ver- 
mittlungsanstalten mit 10 703 Anschlüssen, nicht von der Verwaltung betrieben: 
146 Anstalten mit 1274 Anschlüssen. Privatgesellschaften hatten 11 Anstalten 
mit 20 335Anschlüssen(JT73).— Verkehrsumfangnach JT230, 251, 129, 159, 33, 
169 und EuMA 262: 



Land 


Jahr 


Zahl der Ver- 
mitthings- 
Anstalten 


Zahl der 
Anschlüsse 


Länge der ober- 
irdischen An- 
schlußlinien 

km 


Länge der 

unter- 
irdischen 
Anschluß- 
linien 
km 




1920 


53 


4 479 


652 


23 


Norwegen 


1920 


120+761 (pr.) 


58 759 + 54 656 


20 387 + 17 166 


91955 


Rußland 


1915 


512-}-898{pr.) 


73 695 -j- 86 774 


12 781 + 99 026 


? 


Polen 


1920 


1297 


43 500 


172 242 


75 251 




1920 


181 


6 700 


11092 


? 


U. S.A.^Bell-Gesellsch.) 


1921 


? 


13 380 219 


16 414 723 


28 355 715 



XII. Elektrisdies Signalwesen, elektrische Meß- und 
Registrierapparate und Uhren. 

Eisenbahnsignalwesen und Zugdienst. Von Oberbaurat 0. Roudolf, 
Berhn. — Schiffahrts-, Sicherheits- und Betriebssignale; Anzeige- und Meß- 
apparate für nichtelektrische Größen. Von Postrat Dr. Ulfilas Meyer, Berlin. 

Eisenbahnsignalwesen und Zugdienst. 

Von Oberbaurat O. Roudolf. 

Signal- und Stellwerkwesen. Maiwald (ZESW 75) gibt beachtenswerte 
Richtlinien für die Prüfung el. Kraftstellwerke an Hand übersichtlicher, für jeden 
Fahrweg aufzustellender Klemmpunkt-Verzeichnisse. — Seegebrecht (ZESW 
11) beschreibt die Wirkungsweise und den Stromlauf des auf dem Nordbahnhof 
in Berlin verwendeten Ölsignalmotors. Dieser ist ohne Einfügung besonderer 
Schwachstromquellen für den Kuppelstrom an jedes Starkstromnetz anschließbar. 
Ein Elektromotor treibt einen mit Öl gefüllten Arbeitszylinder, der die Stell- 
stange des Signalflügels bewegt, und zwar drückt die vom Motor angetriebene 
Spindel das Öl auf einen Kolben, der den Flügel hebt bzw. senkt. Der Motor 
läuft während der Fahrstellung des Signals weiter und hält mit geringem Druck 
den Flügel in der Fahrstellung. Bei abgeschaltetem Strom fällt der Flügel stark 



— 177 — 



abgebremst in die Haltstellung zurück. Der Flügel kann auch zwangläufig durch 
den zurücklaufenden Motor auf Halt gebracht werden. — Müller (ZESW 113) 
stellt die verschiedenen Stromsammleranordnungen für Kraftstellwerke zu- 
einander in Vergleich unter Berücksichtigung neuzeitlicher fahrbarer Benzol- 
motoraggregate. — Ebel (ZESW 41) behandelt die im Bezirk der Reichsbahn- 
direktion Halle eingeführten el. Bremsprobesignale, mit denen die Signale: 
F = »Bremsen festlegen«, L = »Bremsen lösen« und E = »Bremsprobe erledigt« 
erteilt werden können. — Seyberth (ZESW 49, 69, 73) macht beachtenswerte 
Ausführungen über die el. Blockanlagen Preußens, sowie über die Entwicklung 
und Aufstellung von Blockplänen. — Roudolf (ZESW 65) beschreibt die 
Stromversorgung der el. Sicherungsanlagen der Stadtbahn. Die bisherigen 
Hausanschlüsse an das städtische Netz, aus dem früher der Gleichstrom von 
110 bzw. 220 V unmittelbar entnommen wurde, stellten sich unwirtschaftlich 
und hatten den Nachteil empfindhcher Betriebstörungen bei Unterbrechungen 
in der Stromzufuhr. Durch Aufstellung größerer Sammler nebst Ladevorrich- 
tungen und Bereithaltung besonderer Benzoldynamoaggregate sind die bis- 
herigen Mängel behoben worden. — J acobi (ZESW 1, 8) erläutert eine auf Bahnhof 
Neudietendorf eingeführte el. Rangiersignalanlage, bei welcher die dem Lokomo- 
tivführer zu erteilenden Signale nicht als optische, sondern als hörbare gegeben 
werden. Zu dem Zweck ist die Rangierlokomotive mit einer el. Hupe versehen, 
die an die Bahnhofslichtleitung über eine Oberleitung mit einem an der Lokomotive 
aufsteckbarem Schleifbügel angeschlossen werden kann. Mittels mehrerer auf 
den Ablaufbergrampen angeordneter Tasten können alsdann die hörbaren Signale 
»Langsam abdrücken«, »Mäßig schnell abdrücken« und »Halt« erteilt werden. 

— Becker II (SZ 534) veröffentlicht einen beachtenswerten Rückblick auf die 
Entwicklung des Siemens-Blocks. — Magdalinski (ZESW 17, 89) beschreibt 
die für Preußen-Hessen versuchsweise eingeführten mechanischen Zungen- 
überwachungen, die an Stelle der erheblich teureren Kontrollriegelung für 
Schutzweichen drei- und mehrgleisiger Bahnen in Gütergleisen und an Schutz- 
weichen für Personenzuggleise verwendet werden. — Piveteau (RGE 11/218) 
berichtet über eine selbsttätige pneumatische el. Signalanlage, bei der die An- und 
Abschaltung der aus Schwachstromquellen gespeisten Steuermagnete mittels 
isoUerter Stromschienen, die neben dem Fahrgleis liegen, erfolgt. — Pahin 
(RGE 12/29) behandelt ein in Frankreich eingeführtes el. Kraftstellwerk, dessen 
Weichen- und Signalhebel umlegbare Hebel aufweisen. — Porter und Pollard 
(RGE 12/422) besprechen die Vorteile der bei Lichtsignalen angewandten Magda- 
Lampen. 

Eisenbahntelegraphen- und Fernsprechanlagen. Hummel (ETZ 1270) er- 
läutert eine Schaltanordnung zur Speisung el. Läutewerke und anderer Schwach- 
stromanlagen aus Gleichstromnetzen. — Rachel und Schirp (ETZ 41, 62) 
behandeln die neuen Bahnkreuzungsvorschriften für fremde Starkstromleitungen 
über Reichseisenbahngebiet, wobei die wesentlichen Veränderungen gegenüber 
den früheren Bestimmungen erörtert werden. — Odenbach (ZESW 97, 105) 
behandelt die Beeinflussung von bahneigenen Schwachstromleitungen durch 
fremde Hochspannungsleitungen auf der Strecke Falkenberg- Wittenberg und 
weist u. a. nach, in wie erhebhchem Maße durch die Drehstromleitungen für 
15 kV die geerdeten Block-, Morse- und Läuteleitungen gestört werden können. 

— Wagner (ETZ 37) veröffentlicht einen für das Fernsprechwesen der Eisen- 
bahnen beachtenswerten Aufsatz über das Mehrfachsprechen und Fernschreiben 
auf Leitungen mit schnellen Wechselströmen und ein derartiges von der American 
Telephone and Telegraph Co. als Hochfrequenz-Fernsprechanlage eingeführtes 
System (s. S. 144). — Borgwald (SZ 365) beschreibt eine neuartige Strecken- 
fernsprechanlage mit wahlweisem Anruf unter Verwendung der bei Selbstan- 
schlußämtern eingeführten Fingerscheiben. 



Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 



12 



— 178 — 



Schiffahrts-, Sicherheits- und Betriebssignale, Anzeige- und Meß- 
apparate für nicht elektrische Größen. 

Von Postrat Dr. Ulfilas Meyer. 

Schiffahrtssignale. Das während und durch den Krieg stark entwickelte 
Gebiet der Unterwasserschalltechnik hat durch Franz Aigner (M. Krayn, 
Berlin 1922) eine zusammenfassende Darstellung gefunden. In den ersten 
Kapiteln gibt der Verfasser eine allgemeine Theorie des Schallfeldes und der 
Schallantennen; es folgt eine Beschreibung der Sende- und Empfangsapparate 
und ihrer praktischen Anwendung. Den Schluß bildet ein ausführhches Literatur- 
verzeichnis. Mit seinen zahlreichen Abbildungen und Tabellen ist das Buch 
sowohl zur Einführung in dieses junge Gebiet, das sich jetzt durchweg der Elek- 
trizität als Hilfsmittel bedient, wie auch als Nachschlagewerk geeignet. — 
P. Klietz (SZ 337, 373) schreibt über el. angetriebene Signale im Schleusen- 
betrieb. — P. Marti (RGE 12/143 D) beschreibt eine Methode zur Feststellung 
des Schiffsortes, bei der vom Schiff aus zugleich ein Zeichen auf funkentelegraphi- 
schem Wege und durch Unterwasserschallwellen gegeben wird; aus den ver- 
schiedenen Ankunftszeiten beider Signale bei der Küstenstation läßt sich dann 
die Entfernung berechnen. 

Feuer- und Einbruchsmelder. R. Bügler (SZ 473) gibt einen historischen 
RückbUck auf die Entwicklung der Feuertelegraphie bei S&H. — Horn (lEW 
4,5/101) berichtet über selbsttätige Feuermeldeanlagen; neben der Arbeits- und 
Ruhestrommethode wird auch eine gemischte Schaltung angegeben, bei der 
Störungen in Leitungen getrennt von der Feuermeldung angezeigt werden. — 
A. Scholze (Betrieb 215 — EKW 199) gibt einen ÜberbUck über den derzeitigen 
Stand der technischen Sicherungen gegen Einbruch. — Auch in England (ERw 
90/623) wendet man den el. Einbruchsicherungen Interesse zu. — Lewin (ETZ 
331) führte im Elektrotechnischen Verein eine auf Selen beruhende Einbruch- 
sicherung in Verbindung mit einem neuartigen mechanischen Relais vor. 

Temperaturmessung. Foote, Fairshild und Harrison (RGE 11/933) 
geben eine Übersicht über Pyrometer. — H. Tinsley & Co., South Norwood, 
hat ein optisches Pyrometer (Engineering 113/501 — ETZ 795) nach dem Lummer- 
Kurlbaumschen Prinzip auf den Markt gebracht, bei der die Temperaturskala 
des Leuchtfadens dadurch eine gute Einteilung erhalten hat, daß die Glühlampe 
einen Zweig einer Wheatstoneschen Brücke bildet. — Die AEG (AEG 182) baut 
ein optisches el. Pyrometer für Anschluß an Starkstrom. — Ein selbsttätiger 
Temperaturregler für el. Raumheizung, durch den die Raumtemperatur auf 1^ C 
konstant gehalten und dabei erheblich an Strom gespart wird, ist von der 
Siemens-Elektrowärme- G. m. b. H. unter dem Namen »Thermosens« ge- 
baut worden (ETZ 190). — M.Krause (EA 952) legt zur Messung der von 
Heizkörpern abgegebenen Wärmemenge die ersten Lötstellen zweier Thermo- 
elemente in das Zufluß- und Abflußrohr, während die zweiten Lötstellen sich im 
beheizten Raum befinden. Die erzeugte Strommenge ist dann der in derselben 
Zeit abgegebenen Wärmemenge proportional. — H. S. Roberts (RGE 11/131D) 
beschreibt eine Anordnung zur el. Temperaturregelung. — Die Foster In- 
strument Company (Ein 88/98 — ERw 90/208) hat einen Apparat gebaut, 
der selbsttätig einem Thermostaten einen gewünschten Temperaturverlauf 
gibt; die Regelung erfolgt durch eine Schablone. — F. A. Benford (GER 498) 
hat Thermoelemente benutzt, um die Wärmeverteilung auf Scheinwerferspiegeln zu 
untersuchen. — Galibourg (ETZ 1320) benutzt zur Unterscheidung verschiede- 
ner Stahlsorten ihre thermoel. Kraft gegen reines elektrolytisches Eisen; nach 
seinen Angaben reicht eine Bestimmung bei 120^ G in Verbindung mit der Härte- 
probe zur genügenden Kennzeichnung der Stahlsorte aus. 

Elektrische Uhren. L. Lavet (RGE 12/845, 895) gibt einen ausführhchen 
Bericht über el. Einzeluhren, also solche, bei denen die Elektrizität als Antrieb 
auf das Pendel wirkt. Die neueren Durchbildungen dieser Uhren zeigen nach dem 



— 17J) — 



Verfasser eine so hohe Sicherheit, daß die Vorteile: einfaches Uhrwerk, lange Lauf- 
zeit, jetzt auch voll zur Geltung kommen. — 0. Grün ig (lEW 4, 5/103) gibt eine 
Übersicht über die el. Zeitdienstanlagen der Normalzeit-G. m. b. H. Berlin. — • 
H. Voigt (ZDI 327) und P. Schubert (ZDI 329) beschreiben die el. Uhren der 
Firmen S. & H. und AEG. — R. Bügler (SZ 309) schildert die Turmuhren der 
Siemensgebäude; bei ihnen erfolgt der Antrieb unmittelbar durch einen Motor, 
dadurch kann das Werk sehr klein gehalten werden ; das Schlagwerk ist mit dem 
Gehwerk el. gekoppelt und kann daher unmittelbar bei den Glocken aufgestellt 
werden. — G. Schmidt (ZFT 138) schildert die Übertragung des el. Zeitsignals 
an die Stationen der deutschen Reichsbahnen. — P. Mansel (SZ 671) beschreibt 
eine automatisch-telephonische Zeitübermittlung, die zuerst bei der Uhren- 
anlage des Schlesischen Bahnhofs ausgeführt worden ist. Die Hauptuhr ist mit 
einer einfachen Einrichtung versehen, die entsprechend dem Minuten- und 
Sekundenstand abwechselnd Summer- und Knackgeräusche verursacht, die 
telephonisch abgehört werden können. — H.Chretien und P Ditisheim 
(RGE 11/907) geben einen Chronographen mit sehr genauer ReguHerung an. — 
Nach Ferrie (RGE 11/190 D) wird die drahthche Zeitübermittlung zur genauen 
Feststellung der geographischen Lage von wissenschaftlichen Observatorien 
benutzt. — Dowling und Donnelly (RGE 11/690 — ETZ 1293) beschreiben 
Anwendungen der Klopstegschen Methode zur Messung kleiner Zeiten durch 
Aufladung eines Kondensators bei ballistischen Untersuchungen. 

Fernmeß- und Anzeigeapparate. 0. Haus er (ZDI 333) gibt eine Beschreibung 
des el. Sechsfarbenschreibers von Hartmann & Braun; der Zeiger einer Meß- 
spule bewegt sich über dem Schreibblatt und drückt in gewissen einstellbaren 
Zeitabständen ein Farbband auf das Blatt, wobei der Reihe nach abwechselnd 
sechs verschiedene Farbbänder unter den Zeiger gebracht werden und gleich- 
zeitig die Meßspule auf eine andere von 6 Meßstellen umgeschaltet wird. So ist 
es möghch, sechs deutlich unterschiedene Punktkurven verschiedener Sender 
gleichzeitig auf dasselbe Blatt schreiben zu lassen. — Auch von S & H (EuM 12) 
ist eine Anordnung zur wechselweisen Registrierung mit einem Schreibapparat 
angegeben worden. — Mix & Genest und E. Beckmann (EuM 12) haben 
Verbesserungen an Fernzeigeapparaten für Umdrehungsgeschwindigkeiten, die 
auf dem Spannungsprinzip beruhen, bekanntgegeben. — Kennelly und Manne- 
back (EuM 129) benutzen zur Frequenzmessung von Wechselströmen eine auf 
Resonanz abstimmbare Stahlsaite, die von den Magneten eines Fernhörers er- 
regt wird. — G. Rabinowitsch (ETZ 1092) hat eine Anzeigevorrichtung für 
das Überschreiten der vorgeschriebenen Drehzahl von Maschinen angegeben; 
mit der Maschine ist ein kleines, Quecksilber enthaltendes Gefäß gekoppelt; 
das Quecksilber steigt infolge der Zentrifugalkraft an und schließt bei einer 
bestimmten Drehzahl einen Kontakt. — Schmaltz (ETZ 1283) berichtete auf 
dem Naturforschertag über eine el. Methode zur Registrierung von Schwin- 
gungen an Maschinen; der schwingende Körper wirkt mitte's einer Gummi- 
membran auf eine dünne Flüssigkeitsschicht ein, deren el. Widerstand mit 
Brückenanordnung und Saitengalvanometer photographisch registriert wird. — 
P. Thiem (SZ 482) geht in einem Aufsatz über Mengenmessungen flüssiger und 
gasförmiger Stoffe insbesondere in großen Rohrleitungen auch auf die Ver- 
wendung der Elektrizität, sei es zur Fernanzeige oder zur selbsttätigen Sum- 
mierung, ein. — K. Trott (HelF 246) beschreibt el. Anzeigevorrichtungen 
bei hydrometrischen Flügeln. — H. Tinsley &Go. (ERw 90/245) haben auf der 
Ausstellung der Phys. Ges. in London einen Flutmesser vorgeführt; dabei wird 
die Wasserhöhe durch Messung des el. Widerstandes eines mit der Höhe veränder- 
lichen Stromweges festgestellt; um bei den Ergebnissen von der Leitfähigkeit 
des Wassers und anderen Umständen unabhängig zu sein, befindet sich noch ein 
zweiter Stromweg mit festen Abmessungen in der Flüssigkeit, und das Meßinstru- 
ment gibt das Verhältnis beider Ströme und damit die Wassertiefe an. — Elliott 
Bros. (ERw 91/28) bauen ein el. Schiffslog, das sowohl die Geschwindigkeit 
wie die durchfahrene Strecke anzeigt. — E. A. Griff iths (RGE 12/38D) gibt eine 

12* 



— ISO — 



Übersicht über die el. Ausrüstung von Flugzeugen und beschreibt einzelne Appa- 
rate z. B. zur Messung der Temperatur und des Druckes in den Vorratsbehältern, 
zur Messung der Tourenzahl des Motors u. a. eingehend. Zu letztgenanntem 
Zweck werden die von einem Drehmagnete erzeugten Foucaultströme benutzt. 

— Die Cambridge and Paul Instrument Co. (Ein 89/543 — ERw 90/210) 
hat den Kohlensäureschreiber nach Shakespear weiter verbessert. 

Verschiedenes. J. F. Driver (ERw 90/784) hat über den derzeitigen Stand 
der Verwendung von Röntgenstrahlen in England berichtet. — Ein ähnlicher 
Bericht über Frankreich liegt von G. Malgorn (REl 192 — RGE 12/64D) 
vor. — Wintermeyer (EA 181, 187) berichtet über die Methoden zur Erforschung 
des Erdinnern nach Bodenschätzen auf el. Wege nach den Verfahren von 
Schlumberger , Raven, Gella, Leimbach, Löwy. — Die im Vorjahr 
erwähnte Methode zur Messung kleiner Längen durch Kapazitätsänderungen 
ist von J. J. Dowling (RGE 11/162D) weiter entwickelt worden. — Georges 
Moreau (RGE 12/106) gibt ein Verfahren zur Härtebestimmung an, bei dem 
die Zeitdauer der Berührung einer fallenden Kugel mit dem zu untersuchenden 
Körper mit Hilfe eines ballistischen Galvanometers festgestellt wird. — W. Ger- 
mershausen (HelF 229, 241) hat für Grammophonaufnahmen einen el. Apparat 
ausgearbeitet, der Verstärkerröhren und einen Schreibapparat nach Art des 
Kondensatortelephons benutzt. Durch Fortfall des Aufnahmetrichters, ermöglicht 
durch die größere Empfindlichkeit, soll die Tonreinheit dabei sehr viel besser sein. 

— Neuerdings wird der el. Antrieb auch bei Schreibmaschinen (ZDI 332) ver- 
wendet; die Taste braucht bei solchen nur leise gedrückt zu werden, dämit der 
Typenhebel von einer el. angetriebenen Flügelwelle emporgeschlagen wird. 
Neben der Erleichterung des Schreibens besteht noch ein weiterer Vorteil in der 
Gleichheit des Typenanschlages, was besonders für Vervielfältigungen wichtig ist. 

H. Greinacher (BSEV 356) hat ein Differential-Ionometer angegeben, 
das er zur Messung des Staubgehaltes der Luft benutzt, da der Staub die lonen- 
bildung beeinflußt. 

W. Heym (IEW4,5/99) gibt eine Beschreibung der el. Signalanlagen in Gruben- 
betrieben, wo eine besonders hohe Sicherheit erforderlich ist; es werden optische 
und akustische Signale gemeinschaftlich verwandt, und die Apparate zeigen eine 
sehr kräftige Ausführung. — Auch S&H (SZ 388, 411) geben eine Übersicht 
über ihre Apparate für el. Signalanlagen in Bergwerken, bei denen besondere 
Beachtung auf wasserdichte Einkapselung gelegt ist. — H. Schwaighofer 
(lEW 4,5/105) erörtert die bei Rohrpostanlagen zu einem möglichst reibungslosen 
Betrieb erforderlichen Signaleinrichtungen, als da sind Fernsteuerung der Weichen, 
Betriebsfernsprecher, selbsttätige Zugmeldeeinrichtungen und Patronenzähler, 
el. Zeitstempel. — In New York (ETZ 1439) sind farbige Lichtsignale zur Verkehrs- 
regelung in den Hauptstraßen eingeführt worden; durch geeignete Linsen wird 
das Licht von Glühlampen so zusammengefaßt, daß die Signale selbst an hellen 
Tagen auf 700 m erkennbar sind. 

Hummel (ETZ 1270) beschreibt eine Schaltanordnung zur Speisung el. 
Läutewerke und anderer Schwachstromanlagen aus Gleichstromnetzen. — 
G. Torner (EA 1601) schlägt zum Betrieb von Fernmeldeanlagen im Anschluß 
an Starkstromnetze bei Gleichstrom vor, kleine Sammler zu verwenden, die 
abwechselnd an eine Verbrauchsanlage, z. B. Treppenbeleuchtung, zur Ladung 
und an den Schwachstromkreis gelegt werden. — Die AEG (ETZ 794) hat einen 
neuen Klingeltransformator auf den Markt gebracht. 

P. Sacerdoteund P. Lambert (CR 175/211 — RGE 12/150D) beschreiben 
eine Methode zur Feststellung von U-Booten in Meerengen, Hafeneinfahrten u. ä., 
bei der zwei blanke Kabel parallel zueinander im Wasser liegen; ein U-Boot be- 
wirkt dann eine Veränderung des Widerstandes zwischen beiden Kabeln. 



D. Messungen und wissenschaftliche 
Untersuchungen. 

Xni. Elektrisdie Meßkunde. 

Einheiten, Normalmaße. — Elektrische Meßinstrumente für Strom, Span- 
nung, Leistung, Leistungsfaktor, Phase und Frequenz. Von Dr.-Ing. Manfred 
Schleicher, Berhn. — Messung des Verbrauchs. Elektrizitätszähler. Von 
Oberingenieur W. Stumpner, Nürnberg. — Elektrische Messungen und Meß- 
verfahren. Von Dr.-Ing. Manfred Schleicher, Berlin. 

Einheiten, Normalmaße. 

Von Dr.-Ing. Manfred Schleicher. 

Einheiten. P.Langevin (RGE 11/259) zeigt, wie die Einheiten für das elektro- 
statische Feld, sowie für die magn. und el. Induktion definiert werden müssen. 
Weiterhin leitet er ab, wie die Größen des Feldes und der Induktion verschiedene 
Werte annehmen, wenn man das System der Einheiten ändert. 

Widerstandsnormale. Es wurden zehn von Renee Benoit (RGE 12/127) 
hergestellte Quecksilbereinheiten vergHchen ; die mittlere Abweichung ergab sich 
zu ± 1,9 • 10-^ die größte zu — 4,1 • 10 ß. — Grüneisen und 
Giebe (ZIK 59, nach wiss. Abhandl. d. PTR 21) nehmen eine neue Bestimmung 
der absoluten el. Widerstandseinheit mit Hilfe von Selbstinduktionsspulen vor. 
Es werden dreizehn verschiedene Spulen gemessen, die nach den Formeln von 
Lorenz mit der von Rosa angegebenen Korrektion berechnet sind. An der 
Zuverlässigkeit der Formeln bis auf ein Milliontel ist nicht zu zweifeln. Die zur 
Bestimmung der Abmessungen verwendeten Methoden werden beschrieben. 
Nach diesen Messungen ergibt sich das internationale Ohm zu 1,00051 ± 0,00003 
absoluten Ohm. 

Normalelemente, v. Steinwehr und Schulze (ZIK 102) berichten, daß 
sich der Stamm der Normalelemente der PTR seit 1910 nur um wenige Hundert- 
tausendstel geändert hat. Das Verhalten der Kadmiumamalgame in den Normal- 
elementen steht mit dem Zustandsdiagramm von Bijl nicht im Einklang. Es 
werden daher für die 8 bis 15 Gewichtsprozent enthaltenden Amalgame die Zu- 
Standsdiagramme nachgeprüft. — J. Pougnet (RGE 12/514) untersucht ein 
in einem Quarzgefäß aufgebautes Westonelement bei Bestrahlung mit ultra- 
violettem Licht. Vor der Bestrahlung betrug seine Spannung 1,0254 V, nach 
30 min 1,020 V, nach 4 min Abdunkelung wieder 1,0254 V. Die Ursachen für 
dieses Verhalten werden besprochen. 

Selbstinduktionsnormale, Kapazitätsnormale, Wellenlängenskala. Nach 
Giebe und Zickner (ZIK 104) haben sich die drei Ohmspulen der PTR gegen 
1920 nicht geändert. — Giebe (ZIK 104) beschreibt eine Umschaltevorrichtung 
für die Normalluftkondensatoren der PTR, welche keine zusätzHche Kapazität 
besitzt. — Giebe und Alberti (ZIK 104) beschreiben eine Einrichtung zur 
Festlegung der Wellenlängenskala im Bereich von 120000 bis 3000 m und teilen 
die Ergebnisse der Untersuchung der Apparatur mit. — Das Normal für gegen- 



— 182 — 



seitige Induktion von R. W. Paul (ERw 90/46) ist auf einem Isolationskörper 
aus Marmor aufgebaut. Die einlagige Primärspule ist auf einer in Marmor ge- 
schnittenen Schraubenlinie aufgebracht, die mehrlagige Sekundärspule kann in 
ihrer Lage zur Primärspule zentriert werden, die gegenseitige Induktion be- 
trägt 10,00719 mH. 



Elektrische Meßinstrumente für Strom, Spannung, Leistung, 
Leistungsfaktor, Phase und Frequenz. 

Von Dr.-Ing. Manfred Schleicher. 

Regeln für Meßgeräte. Der zweite Entwurf der Regeln für Meßgeräte (ETZ 
290), die am 1. Juli 1923 in Kraft treten, enthält Bestimmungen über Geltungs- 
bereich, Meßgeräte und ihre Bestandteile, Bezeichnungen der Instrumente, 
Schutzart der Gehäuse, Skalen, Nenn- und Bezugsgrößen, Beruhigungszeit, 
Genauigkeit, Einflußgrößen, Ausführung der Gehäuse der Klemmen und Skalen, 
Belastbarkeit, Durchschlagsproben, Kriechstrecken, Anzeigefehler, Aufschriften, 
Symbole der Meßwerke, Klassenzeichen sowie die Stromart und deren Bezeich- 
nungen. — Gg. Keinath und R. Schmidt (ETZ 518) bringen Erläuterungen 
zu diesen Regeln. 

Allgemeines über Meßgeräte. H. Kafka (EuM 421) stellt über die Kreuz- 
spuleninstrumente von S & H, welche ein eisengeschlossenes Feld besitzen, 
rechnerische Betrachtungen bezüglich der Gleichgewichtslage des beweglichen 
Systems an. Aus den Bedingungsgleichungen für die Gleichgewichtslage wird 
ein graphisches Verfahren zur Bestimmung des Zeigerausschlages in Abhängigkeit 
vom jeweihgen Stromverhältnis entwickelt. Das Verfahren wird an zwei Bei- 
spielen erläutert. — Derselbe Verfasser (ZFT 136) behandelt die Hummelsche 
Schaltung rechnerisch und graphisch. — ETZ 590 enthält eine Zusammenstellung 
der Abmessungen der Schalttafelmeßgeräte von H & B in Tabellenform. — 
Zopf (MEW 35) beschreibt die gebräuchlichen Schalttafelmeßgeräte und kurz- 
schlußsicheren Wandler von Si& H. — G. W. Stubbings (Ein 88/586) gibt die 
Theorie der einphasigen und dreiphasigen Phasenmesser in vereinfachter Form. 
Das Drehfeld, die pulsierenden Felder, der Frequenzeinfluß und die Genauigkeit 
werden untersucht. 

Elektrostatische Meßgeräte und Anzeigeapparate. A.Palm (ETZ 916) be- 
schreibt den elektrostatischen Hochspannungsanzeiger von H & B und gibt die 
verschiedenen Ausführungsgrößen in Tabellenform an. — R. Whiddington 
(ZIK60 nach Proc.Gamb. Phil. Soc. 20, 1/109) beschreibt ein Schattenelektroskop 
für Unterrichtszwecke. Das Instrument hat eine vom Ausschlag nahezu unab- 
hängige Kapazität. Als Isolation wird Quarz in Schwefel eingegossen verwendet, 
eine Glühlampe projiziert das Blättchen auf eine halbdurchsichtige Skala. — 
Ein 88/71 bringt die Beschreibung eines Fadenelektrometers nach Einthoven, 
dessen Empfindhchkeit 21 Teilstriche für 1 V bei einer Spannung von 87 V 
an den Platten beträgt. — Ein 88/73 und ERw 90/101 beschreiben ein Goldblatt- 
elektroskop von hoher Isolation. Ladet man das Instrument auf 280 V auf, so 
geht es in % h um 0,1 mm zurück, wobei IV =0,5 mm auf der Skala beträgt. 
Die Ablesung erfolgt mikroskopisch. — G. L. Addenbrooks (Ein 88/466) gibt 
eine historische Übersicht sowie eine Theorie des Quadrantenelektrometers in 
der Schaltung als elektrostatisches Wattmeter. — M. Holweck (RGE 11/534) 
beschreibt ein Elektroskop für Emanationsmessungen mit angebautem Dreh- 
kondensator. — M. L. Böuchet (RGE 12/974) hat ein absolutes Elektrometer, 
bestehend aus einer ebenen Platte und einem Kreiszylinder, dessen Achse parallel 
zur Plattenebene liegt, gebaut und untersucht. — Everett, Edgcumbe 
(ERw 90/47) bauen ein auf dem Prinzip der Kelvinschen Wage beruhendes 
Hochspannungsvoltmeter. Die Platten liegen außerhalb des Meßgerätes, als 
Dielektrikum dient Luft. Es soll bis 200 kV ausführbar sein. — E. Steinberg 



— 183 — 



(EU 115) untersucht den Einfluß der Feuchtigkeit und die Art der Aufstellung 
auf das Binantenelektrometer und macht darauf aufmerksam, daß bei Hoch- 
frequenz zwischen Elektrometerkapazität und Selbstinduktion des Meßkreises 
Resonanz auftreten kann. 

Dreheisen-, Drehspulen-, dynamometrische und Hitzdrahtmeßgeräte. J. Joly 
(BFC 21/267 — Ref. ETZ 122) berichtet über ein Universalinstrument der Dreh- 
eisentype von J. Garpentier für verschiedene Meßbereiche, bei welchem Neben- 
widerstände für 300 bis 500 mV Spannungsabfall verwendet werden. Der Tempe- 
ratureinfluß beträgt im Mittel 1% für 10^. Die Fehlweisung des mit Gleich- 
strom geeichten Meßgerätes beträgt bei Wechselstrom von 25 Per/s 0,6 bis 
0,8%, bei 50 Per/s 1,2 bis 2,1%. Für Spannungsmessungen wird ein besonderes 
Meßgerät verwendet; das Gewicht beider Meßgeräte beträgt 10kg einschließ- 
lich der Neben- und Vorwiderstände für 20, 50, 100, 200, 500 A. — Ein neu- 
artiges Montage-Amperemeter hat die Firma Kiesewetter (ETZ 90) heraus- 
gebracht; es enthält drei in einem Gehäuse angeordnete Feldspulen für ver- 
schiedene Stromstärken mit je einer für Wechsel- und Gleichstrom geeichten 
Skala. Das stoßfest gebaute Dreheisenmeßwerk wird je nach Bedarf in die ent- 
sprechende Spule eingeführt. — M. Joly (RGE 11/882) beschreibt einen elektro- 
dynamischen Strommesser, welcher in Verbindung mit Nebenwiderständen 
verwendet werden kann. Um die Zeitkonstante und den Temperatureinfluß 
der Spulen zu unterdrücken, sind ihnen Manganinwiderstände vor- und Nickel- 
widerstände parallelgeschaltet. — SZ 421 bringt eine Beschreibung der mehr- 
fach umschaltbaren elektrodynamischen Feinmeßgeräte von S&H. Die Span- 
nungsmesser erhalten drei Spannungsbereiche, die Leistungsmesser drei Strom- 
bereiche. Der Eigenverbrauch der Strommesser für hohe Stromstärken beträgt 
statt früher 200 nur noch 30 W. Der Anwärmefehler beträgt nur noch 0,1 bis 0,3%. 
— F. Kästner (AEG 171) berichtet über einen Drehspulenkontaktstrommesser 
mit Nebenwiderstand, welcher in Windturbinenanlagen verwendet wird, um beim 
Nachlassen des Windes Rückstrom von der Batterie her zu vermeiden. Als 
Kontaktmaterial wird Wolfram verwendet. — J. H.Rymer - Jones (ERw 90/831) 
beschreibt eine Methode zum Einziehen der Fäden und zum Ausbalancieren 
der Spule seines Galvanometers. Die Weston El. Co. (ERw 90/172) baut ein 
Thermogalvanometer für 115 mA Vollausschlag bei 4,5 Ohm innerem Wider- 
stand, ferner ein Thermoamperemeter, bei dem das Heizelement mit dem Dreh- 
spulmeßgerät bis 100 A Meßbereich zusammengebaut werden. Es werden 1% 
Genauigkeit des Vollausschlages garantiert. 

Leistungsmesser, Leistungsfaktormesser, Scheinleistungs- und Phasenmesser. 
R. Schwenn (SZ 494) bringt eine Zusammenfassung der historischen Ent- 
wicklung des Leistungsmessers von S&H sowie eine Beschreibung der modernen 
Fabrikate dieser Firma auf diesem Gebiete. — In Ein 89/513 wird ein »G.G.S.- 
Relaisschreiber« beschrieben. Ein Wattmeter steuert als Kontaktgerät einen 
Motor. Dieser treibt einen kleinen Phasenschieber an, welcher das Kontakt- 
wattmeter dauernd auf die Leistung Null einreguliert. Die Stellung des Phasen- 
schiebers wird registriert und es ergibt sich so ein registrierender cos 7^ -Zeiger 
von hohem Drehmoment. Entsprechende Einrichtungen zur Aufzeichnung der 
Scheinleistung werden beschrieben. Abbildungen der Geräte ergänzen die 
Beschreibung. — M. Ghaumat (RGE 11/592) beschreibt ein erschütterungs- 
freies Torsionswattmeter mit proportionaler Skala. Die Spannungsspule ist in 
Spitzen gelagert, die Stromspule ist drehbar. Als Vorteile werden angeführt: 
die Wechselinduktion ist Null, Erschütterungen beim Berühren werden ver- 
mieden, das Meßgerät kann mit Gleichstrom geeicht werden. — P. Joye 
und E. Brasey (BSEV 146) haben ein Hochfrequenzwattmeter nach dem 
Hitzdrahtprinzip gebaut. Die Erwärmung der Drähte wird nach Art des Voege- 
schen Kreuzes gemessen und die Formeln und Bedingungen für die Anwendbarkeit 
von Nebenwiderständen werden aufgestellt. — Everett, Edgcumbe (ERw 
90/655) beschreiben einen transportablen registrierenden Leistungsfaktormesser 
zur Kontrolle von Stromabnehmern. — Die Nalder-Bros Comp. (ERw 90/655) 



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beschreibt einen eisengeschlossenen Leistungsfaktormesser mit vier Quadranten 
für Ein- und Mehrphasenstrom, sowie für symmetrische und unsymmetrische 
Belastung. Das Meßgerät soll von ein Achtel Last aufwärts richtig zeigen. Ebenso 
wird ein auf demselben Prinzip beruhendes Synchronoskop beschrieben. — 
E. Neumann (ZFT 1) beschreibt die Phasenlampe mit Vorbelastung am 
Dreheisenspannungsmesser mit großer Anfangsempfindlichkeit von H & B und 
gibt die zugehörige Theorie. Ferner wird ein Synchronoskop mit umlaufen- 
dem Zeiger sowie praktische Ausführungen für Parallelschaltmeßgeräte be- 
schrieben. 

Frequenzmesser. E. Kenelly und Ch. Manneback (RGE 11/151 D 
nach JFI 192/349) verwenden zur Frequenzmessung bei Hochfrequenz einen 
versilberten Stahldraht von 0,35 mm Durchm., der an der Spitze eines perma- 
nenten Magnets befestigt ist. Ein kleines Gewicht gestattet eine Veränderung der 
Eigenfrequenz des Fadens. Die erreichbare Meßgenauigkeit soll 1% betragen. 

— R. C. Clinker (ERw 90/44) verwendet als Frequenzmesser einen von 
Wechselstrom erregten Eisenkern, in dessen Feld eine als Resonanzkreis ausge- 
bildete bewegliche Spule angeordnet ist. Die Einflüsse der Temperatur, der 
Spannung, der höheren Harmonischen auf die Angaben sollen sehr gering, die 
Empfindlichkeit groß sein. 

Vibrationsinstrumente. E. V. Angerer (ZIK 1) hat ein registrierendes 
Saitengalvanometer für große Registriergeschwindigkeit gebaut. Als Saiten 
werden Aluminiumfolien von 0,25 mm Breite und 0,5 {.i Dicke verwendet. Die 
Empfindlichkeit beträgt auf dem lichtempfindlichen Papier gemessen 10 ~^ bis 
10 ~^ A/mm Ausschlag. Die Belastbarkeit der Saite beträgt 50 bis 90 mA. Mit 
einem Zeißschen Spezialobjektiv und einer 3, 5-V- Glühlampe gehngt es, bei 
einer Papiergeschwindigkeit bis zu 60 cm/s, scharfe Aufnahmen zu erhalten. — 
Eine einfache Ausführung des Saitengalvanometers von Salomonson wird 
in Ein 88/72 beschrieben. Das Instrument hat zwei Systeme mit Kupfersaiten 
von 12 Durchm., die Vergrößerung ist 40fach. Das Feld von 12800 Gauß 
wird mit einer Stromstärke von 5 A erreicht. 

Verschiedene Instrumente. Schonger (MEW 21 — ETZ 708) schaltet, 
um einen einfachen Drehfeldrichtungsanzeiger zu erzeugen, zwei gleichstarke 
Glühlampen und einen Widerstand von hoher Induktivität zum Stern. Je nach 
der Phasenfolge brennt die eine Lampe heller als die andere. — Schmidt (ZIK 
110) berichtet über Drehfeldrichtungsanzeiger. Diese können nach T. W. Vartay 
(EWd 79/466) aus einer Selbstinduktion und zwei Glühlampen, die zum Stern 
geschaltet werden, oder nach W. V. Lyon (EWd 79/986) aus einer Selbstinduktion, 
einem induktionsfreien Widerstand und einem Spannungsmesser, die ebenfalls 
zum Stern geschaltet sind, bestehen. Man erhält eine wesentlich größere Emp- 
findlichkeit, wenn man statt der Selbstinduktion eine Kapazität verwendet, die 
mit zwei Glühlampen zum Stern geschaltet wird. Je nach der Phasenfolge er- 
lischt eine der beiden Lampen. Eine praktische Ausführung wird beschrieben. — 
H. Szekely (RGE 12/290) untersucht den Kontaktdetektor, der als polarisierter 
Widerstand aufzufassen ist, auf seine Verwendbarkeit zur Messung von Wechsel- 
strömen. Der Mittelwert des Stromes wird gemessen. — Die Fa. Guggenheimer 
(ETZ 223) bringt ein neues Synchronoskop heraus. Es ist im wesentlichen ein auf 
dynamometrischem Prinzip beruhender E. I. sin r/ - Zeiger, der in Gegenschaltung 
zwischen den beiden Stromkreisen liegt. Drei Lampen beleuchten die Skala 
in drei Abschnitten. — R. Dietze (AEG 164) berichtet über einen Phasen- 
vergleicher der AEG von großer Anfangsempfindlichkeit. — M. M. Watson 
und Ham (APT 1127) haben ein Meßgerät zur Messung von Wechselströmen 
von 10 -8 A dadurch hergestellt, daß sie in einem auf ein lautsprechendes Tele- 
phon aufgesetzten Zylinder stehende Schwingungen erzeugen, die durch die 
Drehung einer Rayleighschen Scheibe gemessen werden. Bei 510 Per/s bringt ein 
Strom von 5,7 • 10"^ A eine Ablenkung des Lichtzeigers von 1mm hervor. 

— Das Koronavoltmeter nach J. B. Whithead, Hopkins und T. Isshiki 
(RGE 12/1009 — Bull, de TAss. des Ing. el. 42, 84) ist ein Scheitelspannungs- 



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messer und besteht im wesentlichen aus einem Zylinderkondensator. Als 
Dielektrikum dient Luft von variablem und meßbarem Druck. Der letztere wird 
solange geändert, bis die Koronaerscheinung gerade verschwindet und ist ein Maß 
für die aufgedrückte Scheitelspannung. Die Korrektionsgrößen werden be- 
sprochen. Das Eintreten der Korona wird entweder mit dem Auge oder mit dem 
Ohr unter Zuhilfenahme von Telephon und Mikrophon festgestellt, oder es wird 
die eintretende Ionisation mit dem Galvanometer beobachtet; mit der letzteren 
Methode glauben die Verfasser eine Genauigkeit von 0,5% erreichen zu können. — 
Evershed und Vignoles (ERw 90/101) bauen Registriermeßgeräte nach Mur- 
days Patent; Vorschub 13 bis 300 mm/h, die Aufzeichnung geschieht in recht- 
winkligen Koordinaten. 

Oszillographen und Apparate zur Aufnahme von schnell veränderlichen 
Vorgängen. W. Geyger (ETZ 1415 — PZ 102) läßt, um Wechselstromkurven 
punktweise aufzunehmen, den Lichtstrahl des Spiegels einer Oszillographen- 
schleife durch den Schlitz einer synchron rotierenden Scheibe auf eine Skala 
fallen. — W. Geyger (ETZ 764 — PZ 21/360) verwendet zur Aufzeichnung 
von Hochspannungsvorgängen eine rotierende GHmmhchtröhre, bei der die 
Trennstelle der Ghmmelektroden mit dem Drehpunkt zusammenfällt. Die 
Einrichtung dient zu Untersuchungen an Röntgenapparaten oder Sendern 
für drahtlose Telegraphie. — Br. Goering (HelF 205) beschreibt einen neuen 
Oszillographen mit sechs Meßschleifen und einer elektromagnetisch angeschlagenen 
Stimmgabel zur Zeitmessung von S& H. Der Apparat ist nach modernen Ge- 
sichtspunkten gebaut. Die lichtdichte Kassette enthält 25 m Papier. Bei einer 
Höchstgeschwindigkeit von 1m/s können also Vorgänge von 25 s Dauer aufge- 
nommen werden. — M. Brenzinger (PZ 21/495) hat einen praktisch brauch- 
baren Kathodenstrahl-Oszillographen gebaut. Die Hochspannungs- Gleichstrom- 
quelle besteht in einem Hochspannungstransformator mit Glühventil und einem 
Kondensator mit Parallelwiderstand, der auf den Scheitelwert aufgeladen wird. 
Der Drehspiegel wird dadurch vermieden, daß man dem Strahl einen zur Be- 
wegungsrichtung senkrechten Antrieb erteilt, welcher proportional mit der Zeit 
zunimmt, was dadurch erreicht wird, daß man eine Gleichspannung an einen 
Stromkreis großer Induktivität legt. Man benutzt nur den Teil der Exponential- 
kurve, der genügend gerade ist. — Die Cox Cavendish Co. (Ein 88/73 — ERw 
90/101) hat einen elektrostatischen Oszillographen für 5 bis 250 kV nach Jones 
konstruiert. Das bewegliche Organ, welches ganz in Öl eingebettet ist, besteht 
aus 1,75 cm langen Phosphorbronzebändchen. Die Normalausführung kann 
bis zu 1500 Per/s verwendet werden. Die Ablenkung ist proportional dem Quadrat 
der Spannung und daher nur einseitig. Für Wechselstromaufnahmen ist daher 
der Apparat normalerweise nicht verwendbar. — M. J. Meyer (RGE 11/232) 
bringt mehrere Anwendungen des Oszillographen für Demonstrationszwecke. — 
W. Geyger (HelF 85) untersucht folgende Konstruktionsmöglichkeiten: bewegte 
Röhre, bewegte photographische Platte, bewegter Spiegel, bewegte Trommel, 
um die Glimmlichtröhre zur Aufnahme von Wechselstromkurven verwenden zu 
können. — Der gleiche Verfasser (HelF 277) gibt ein Verfahren zur Erzeugung 
gleichmäßig sich ändernder el. Ströme an, wie sie für die Ablenkungsspulen 
der Braunschen Röhre gebraucht werden. Es wird hierzu eine Brückenanordnung 
mit kreisförmigem Schleif draht verwendet. — H. Behnken (AE 11/129) unter- 
sucht Spannungen von 200 kV an Röntgenröhren von 2 bis 3 mA Stromverbrauch 
mit der Braunschen Röhre. — Alberti und Zickner (ZIK 105) stellen Hoch- 
frequenzuntersuchungen mit der Braunschen Röhre an. Die Untersuchungen 
über die Kurvenform und Phase der Schwingungen in fremderregten Röhren- 
sendern zeigen, daß die Vorstellungen, die man sich auf theoretischem Wege 
über die Vorgänge im Röhrensender macht, im wesentlichen richtig sind. Ein 
Kathodenstrahlen-Oszillograph für geringe und mittlere Frequenzen (RGE 12/1031) 
besteht aus einem Bronzegehäuse, welches die Beobachtungseinrichtungen ent- 
hält und mit der Röhre zusammengebaut ist. Die Aufzeichnung wird direkt in 
rechtwinkhgen Koordinaten vorgenommen. Durch Anwendung einer Oxyd- 



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kathode (ERw 91/783) gelingt es, die Röhre mit 300 V zu betreiben und einen 
kleinen Lichtfleck zu erzeugen. 

Kurvenanalyse. W. Geyger (HelF 194) erläutert verschiedene einfache 
graphische und rechnerische Verfahren für die Auswertung und Analyse ex- 
perimentell aufgenommener Polaroszillogramme und macht auf verschiedene 
Kunstgriffe aufmerksam. — Gg. Joos und E. Mauz (JBDT 19/286) beschreiben 
ein hauptsächhch graphisches Auswertungsverfahren für die Kurven, welche der 
Lichtfleck der Braunschen Röhre beschreibt. Die Methode wird an einem Beispiel 
erläutert. — L. Zipperer (PZ 22/4 — DPJ 4) verwendet zur harmonischen Ana- 
lyse periodischer Kurven vereinfachte Grundtafeln. Bei periodischen Kurven, 
die symmetrisch zur Abszissenachse liegen, fallen die Glieder gerader Ord- 
nung fort. 

Kompensatoren und Potentiometer. ZFT 125 beschreibt einen neuen Präzi- 
sionskompensator mit Kurbelschaltung von H & B. Der leitende Gesichtspunkt 
bei der Konstruktion war billiger Preis bei höchster Genauigkeit. Gesamtwider- 
stand 11000 Ii in fünf Dekaden. Hilfsstromstärke 0,1 bzw. 1mA. Meßbereich 
0,1 resp. 1,1V. Durch Zusatzwiderstände kann das Ganze als Brücke verwendet 
werden. Illiovici (RGE 11/338) beschreibt ein Potentiometer, welches Span- 
nungen bis zu 1,8 V zu messen gestattet. Die Konstruktion soll die Genauigkeit 
des Kompensationsapparates mit der schnellen Handhabung des Voltmeters 
vereinigen. 



Messung des Verbrauches. Elektrizitätszähler. 

Von Oberingenieur W. Stumpner. 

Messungen, Theorie, Eichvorschriften. Die Beglaubigung der sog. »K «-Zähler 
( JB 16/170) wird seitens der PTR für die nach dem 31. Dezember 1922 in Verkehr 
kommenden Zähler zurückgezogen (ETZ 188). Die Prüfordnung für el. Meß- 
geräte wird durch Veröffentlichung der Bestimmungen für die Beglaubigung 
der Meßwandler ergänzt (ETZ 944). Die Gebührenordnung für el. Prüfämter 
wird neu geregelt (ETZ 1011). 

Die Zählerkommission des VDE veröffentlicht einen erweiterten Entwurf 
zu v>Regeln und Normen für Zähler« (ETZ 519), der mit einigen Änderungen von der 
Hauptversammlung mit Wirkung vom 1. Juli 1922 angenommen wird (ETZ 
1369). 

In den verschiedenen Staaten bestehen sehr voneinander abweichende Be- 
dingungen für die Systemprüfungen, die vielfach durch sachliche Gründe nicht 
gerechtfertigt werden können. König und Buchmüller (BSEV 141) haben 
deshalb auf Grund der reichen Erfahrungen des Eidgenössischen Amtes für Maß 
und Gewicht einen Entwurf von Richtlinien für die Systemprüfung von Zählern 
und Meßwandlern ausgearbeitet und zur Diskussion gestellt. E. Wirz (BSEV 
312) beanstandet außer einigen anderen Punkten, daß auf die Meßwandler nicht 
die Nennübersetzung aufgeschrieben werden soll, was für die Fehlerberechnung 
vorteilhaft wäre; während F. To hier (BSEV 425) an Stelle einer Fehlertabelle 
der leichteren Interpolierung halber eine Fehlerformel sehen möchte und auch 
Vorschläge wegen der Prüfspannung der Gleichstromzähler macht. In Österreich 
wurde eine neue Zählereichvorschrift entworfen (Beron, EuM 517), die die 
dort vorhandenen Eichvorschriften für die Elektrizitätswerke insoferne er- 
leichtert, als ihre Eichstationen unter gewissen Bedingungen eine widerrufliche 
amtliche Befugnis zur Zählereichung erhalten können. Als Eichbeamter soll ein 
Angestellter des Werkes vereidigt werden. 

Auf der Jahrestagung der National Electric Light Associationberichtet 
der Referent der Zählerkommission (EWd 79/1015) insbesondere über die Vor- 
teile, welche eine Zentralisation der Unterhaltung der Schalttafelzähler, Instru- 
mente und Relais bringt. Weiter beschäftigte sich die Kommission mit der 
Durchsicht des Electric Metermans Handbook und der Normahsierung von 



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Zähler- und Wandlerteilen. Eine größere Erörterung löste die Frage aus, ob die 
kVA als Grundlage für die Berechnung des Maximums dienen sollten. Fryer 
führt aus, daß dies theoretisch richtig sei, ist aber der Meinung, man solle, bis die 
Sache besser geklärt sei, bei der Berechnung nach kW bleiben. Unter fünf ihm 
bekannten Zählerarten zur Messung der kVA ist nur eine, die für alle Leistungs- 
faktoren richtig zeigt. Er macht ferner auf einen Zähler aufmerksam, der die 
kWh und ihr Maximum sowie die kVA und ihr Maximum, die Blind-kVA und den 
mittleren Leistungsfaktor mit derselben Genauigkeit mißt wie der gewöhnliche 
kWh-Zähler. Der Apparat besteht aus einem Wirk- und einem Blindverbrauch- 
zäliler, die durch ein Pantographenwerk verbunden sind (EWd 80/728). 

Schering (ZIK 106) gibt eine Brückenmethode an, mit der sehr kleine 
Effektverluste, wie sie in den Strom- und Spannungsspulen der modernen Zähler 
auftreten, einfacher und genauer gemessen werden können als mit Spezialwatt- 
metern oder dem Wechselstromkompensator. 

Der im vergangenen Jahre ( JB 1921/193) angeregte Meinungsaustausch über 
die Höhe des Eigenverbrauches der Wechselstromzähler führte zu einer Schluß- 
erwiderung (Wallmüller, MEW 24), in der nochmals das Für und Wider er- 
örtert wird, ohne daß neue Gesichtspunkte gefunden werden. Zur gleichen 
Frage führt Paulus (ETZ 729) aus, daß geringer Wattverbrauch durchaus 
nicht einem bestimmten Triebsystem zukommt, wie vielfach angenommen wird.^ 
sondern daß dieser heute ausnahmslos nur unter Verteuerung und Erschwerung 
der Fabrikation erreicht wurde — was Helm (ETZ 1125) für den LJf-Zähler 
der AEG zu widerlegen sucht — so daß eine Übertreibung in dieser Hinsicht 
noch lange keinen Fortschritt zu bedeuten braucht. Im weiteren Verlaufe 
obiger Abhandlung wird näher auf die heute ausschließlich gebauten Trieb- 
systeme eingegangen, die alle aus dem sog. Dreifingereisen entstanden gedacht 
werden können, so auch das sog. B- oder G-Eisen durch Zerschneiden der Sym- 
metrielinie und Umklappen der beiden Hälften um 90^. Der Vorzug dieses 
Eisens liegt in der einfachen Bildung des magnetischen Rückschlusses, dagegen 
erscheint sein konstruktiver Aufbau schwieriger. Gegen letztere Ansicht wendet 
sich Evans (ETZ 1124) mit Hinweis auf die Konstruktion des Bergmannschen 
Zählers. 

Evans (MEW 156) führt aus, daß das Drehmoment um so kleiner sein kann, 
je geringer das Ankergewicht und je vollkommener die Lager- und Zählwerks- 
konstruktion ist. Es ist deshalb nicht nötig, daß dasselbe unbedingt über 5 gcm 
liegen muß. Ein kleineres Drehmoment kann unter Umständen mehr Gewähr 
für Konstanz der Meßgenauigkeit und kleinste Unterhaltungskosten bieten. — 
Nach den Vorschlägen von Busch (ETZ 1130) ist es möglich, innerhalb gewisser 
Grenzen das quadratische Drehmoment des Induktionsamperestundenzählers 
durch hohe magnetische Beanspruchung des Eisens im Kraftlinienweg in ein 
lineares zu verwandeln. Er verwendet zwei Systeme von gleichen Grundeigen- 
schaften, aber mit verschiedenen Konstanten, so daß das eine System größten- 
teils den Anlauf und die Anzeige bei geringer Belastung bewirkt, während das 
zweite bei steigenden Belastungen immer mehr zur Wirkung kommt. — O'Keenan 
hat seinen bekannten Amperestundenzähler in einen Wattstundenzähler umge- 
ändert (RGE 12/1352). Zu dem allgemein verwendeten Nebenwiderstand wird 
ein verhältnismäßig großer Widerstand parallel geschaltet, der teilweise aus 
Widerstands-, teilweise aus Nickeldraht besteht. Der Nickelwiderstand wird 
durch eine an die Spannung angeschlossene Heizwicklung bei normaler 
Spannung auf etwa 150^ erwärmt. Durch passende Schaltung und Wahl der 
Widerstandsverhältnisse kann erreicht werden, daß die Umdrehungen des 
Ankers sowohl dem Strom als auch der Spannung proportional werden 
(DKP 228090). — Wenn Zähler an Strom- und Spannungswandler angeschlossen 
werden, so können sehr leicht Fehlschaltungen gemacht werden. F. Scoumanne 
(RGE 12/137) hat alle durch Tausch von Strom- und Spannungsleitungen mög- 
lichen Fälle theoretisch untersucht und auf Grund dieser Untersuchungen 
Methoden angegeben, um den Schaltfehler aus den Angaben des Zählers selbst 



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zu finden. Viel einfachere Regeln, die auch vom Monteur leicht behalten werden 
können, geben Noir (RGE 12/233) und Marec (RGE 12/477). Endlich unter- 
suchten Daval (RGE 12/553) und Devant (RGE 12/595) die möglichen Schalt- 
fehler und ihre Auffindung, wenn die beiden Spannungssysteme nicht schon 
im Zähler verbunden, sondern an besondere Klemmen geführt sind. Es gibt 
dann theoretisch 576 Verbindungsmöglichkeiten, die sich aber auf einige Fälle 
beschränken lassen, die leicht gefunden werden können, besonders wenn der 
Leistungsfaktor der Anlage bekannt ist. 

Gegen eine Veröffentlichung in Nr. 24 vom 31. Dezember 1922 der Zeit- 
schrift des Bayerischen Revisionsvereins München über einen verbesserten 
Induktionszähler wendet sich Schonger (MEW 266) einmal, weil die 
dort wiedergegebene Fehlerkurve des Zählers für die Werke tatsächhch 
keine Verbesserung bringe, anderseits weil der Versuch, den Abfall der 
Fehlerkurve mit steigender Last bei Zählern ohne magnetischen Neben- 
schluß aus dem Verlauf der Magnetisierungskurve zu erklären, nicht richtig 
ist, da dieser Abfall lediglich von der Stromdämpfung herrührt. — 
Für den Fall, daß in einer Drehstromanlage einer der beiden Strom- oder einer der 
beiden Spannungswandler schadhaft wird, gibt Jan vi er (RGE 12/721) Hilfsschal- 
tungen für den Zähler an, so daß mit den verbleibenden Wandlern unter Voraus- 
setzung gleichseitiger Belastung die Energie gemessen werden kann, bis der 
beschädigte Wandler wieder ausgebessert ist. — Zur Nacheichung von Zählern 
in Kraftstationen wird häufig ein Amperestundenzähler verwendet und die 
Spannung durch Voltmeterablesungen bestimmt. Diese Methode ist fehlerhaft, 
wie Palanchon (RGE 11/834) ausführt, wenn die Spannung stark schwankt, 
auch dann, wenn die mittlere Spannung, wie üblich, aus Ablesungen in gleichen 
Zeitintervallen bestimmt wird. Sie wird vervollkommnet, wenn man das Volt- 
meter stets nach einer passend gewählten Anzahl Ankerumdrehungen abliest und 
den Mittelwert dieser Ablesungen der Berechnung zugrunde legt. — Jan vier 
(RGE 11/159) benutzt bei Zählerprüfungen zum Einstellen beliebiger Belastungen 
einen primär unter Vorschaltung von reguherbarem Widerstand und Selbst- 
induktion anzuschließenden Hilfswandler, dessen Sekundärwicklung den in Reihe 
geschalteten Stromspulen des Kontroll- und des Eichzählers parallel geschaltet 
ist, so daß ihr Strom sich dem Gebrauchsstrom überlagert und dieser so beliebig 
erhöht, vermindert oder in der Phase verschoben werden kann. — In einem 
Zählereichraum, der für die tägliche Eichung von 2000 Wechselstromzählern 
eingerichtet ist, wird die Einstellung der Phasenverschiebung und Einstellung 
der Drehzahl getrennt an verschiedenen Eichständen für jeden Zähler in Reihe 
mit einem Normalzähler vorgenommen. Beim Eintreffen von der Werkstätte 
wird auf dem Anfahrkarren gleich die Isolationsprüfung bei 2000 V erledigt. 
Als Schlußkontrolle werden sämtliche Zähler 24 Stunden in Dauerablesung ge- 
nommen (Hodde, EWd 80/1052). — Bei einer Einrichtung zum Eichen von 
Gleichstromzählern (Willingham, ERw 91/114) wird der Eichstrom für Zähler 
von 1,5 bis 20 A direkt aus dem Dreileiternetz (250 bzw. 500 V) entnommen. 
Trotzdem erfordert jede Eichung im Mittel nur 0,35 kWh für den Zähler. — Das 
weit verzweigte Netz der New England Power Co. ist in drei Bezirke eingeteilt 
(Johnson, EWd 80/923). Je nach Wichtigkeit und Größe der Anlage werden 
die Zähler in 1 bis 6 Monaten mit künstlicher Belastung, zu deren Zwischen- 
schaltung Prüfklemmen vorgesehen sind, nachgeprüft, und zwar entweder auf 
Anlauf allein oder auf Anlauf und Vio" Vi" Nennlast. In großen Anlagen 
werden neben dem Maximumzähler, in den mit Rücksicht auf tiefe Temperaturen 
Heizelemente eingebaut sind, besondere kWh-Zähler aufgestellt. Die jährlichen 
Unterhaltungskosten belaufen sich durchschnittlich auf 15 Doli, für den Zähler. — 
Skirl (SZ 645) erläutert eingehend die Regelüngsvorrichtungen für Strom, 
Spannungs- und Phasenverschiebung sowie die Eichschaltungen mit dreiphasigem 
und einphasigem Eichstromkreis der Zählerprüfeinrichtungen für Wechselstrom 
von S & H. — Aus ineinander geschachtelten Blechen zweier Motoreisen alter 
Westinghousezähler hat W. A. Churchill (EWd 80/1334) auf einfache Weise 



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einen künstlichen Belastungswiderstand für Zählereichungen gebaut. Der Kern 
erhält eine Primärwicklung entsprechend der vorhandenen Spannung und zwei 
Sekundärwicklungen mit verschiedener Windungszahl, Je nach Wahl kann man 
den in den Sekundärkreis mit dem Eichzähler geschalteten zu messenden Zähler 
von 10 bis 100% der Nennlast eichen. Der Leistungsfaktor beträgt dabei 0,97 
bei Nennlast, 0,92 bei kleinen Belastungen, Einen Widerstand für gleiche Zwecke 
beschreibt C. Hof mann (EWd 80/1394) und gibt gleichzeitig Anleitung zum 
Eichen von Drehstromzählern, 

Konstruktionen. Amtliche Systembeschreibungen erschienen in der ETZ 
von folgenden Zählermodellen: SSW D 7 (466), D 8 (467), Piepersberg WAP 
(647), Dr, Paul Meyer AG W (791) und folgenden Wandlermodellen: S&H 
MTr 171 (277), Aron SE 5 und SE 6 (541), außerdem Zusätze zu folgenden 
Systemen: 45 Schott & Gen, (917), 83 Aron (1066), 92 Isaria (1091), 33, 43, 
75. 100 und 101 SSW (1116). 

Über die Entwicklung der Zähler nach dem Krieg berichtet Schmiedel 
(ZDI 300). Grundsätzlich neue Anordnungen sind weder in Gleichstrom noch in 
Wechselstrom geschaffen worden. Die meßtechnischen Verbesserungen be- 
ziehen sich bei Wechselstromzählern auf den Verbrauch im Nebenschluß 
und auf die Meßgenauigkeit. Im Aufbau der Triebsysteme bestehen zwar noch 
manche Verschiedenheiten, jedoch nehmen alle im Gegensatz zu den alten Zählern 
Rücksicht auf die Verminderung der magnetischen Widerstände, um mit mög- 
lichst wenig AW auf den Spannungsspulen einen hohen wirksamen Fluß bei 
kleinem Eigenverbrauch zu erhalten. Im konstruktiven Aufbau ging man fast 
allgemein dem bahnbrechenden Beispiel der SSW folgend dazu über, statt 
Guß Stanz- und Biegeteile zu verwenden. Bei der großen Nachfrage nach Zählern 
hat sich eine wohldurchdachte Massenfabrikation herausgebildet. Vielfach fand 
das Spritzgußverfahren Anwendung. Besondere Aufmerksamkeit wurde der 
Herstellung der Spannungsspulen zugewendet, wobei die Verbesserungen des 
Emailledrahtes als wichtiger Faktor mitspielten. Im Ausblick auf die Zukunft 
wird sich besonders die Verbesserung der Wattstunden- und Amperestundenzähler 
für Gleichstrom als notwendig erweisen. Ein besonderes Augenmerk muß auf die 
Verbesserung des Magnetstahles gerichtet werden. — Die Wechsel- und Drehstrom- 
zähler der Dr. Paul Meyer AG beschreibt sehr eingehend J. Schmidt (EA 
1211 ff.), während auf die Konstruktion der Grundplatte und des Systemträgers 
derselben Firma, bei der besonders Rücksicht genommen ist, daß eine Ver- 
biegung der Grundplatte nicht die gegenseitige Lage der Systeme ändert, von 
Schmiedel (ETZ 1445) noch besonders hingewiesen wird. Eine Abhandlung 
über die Vorzüge der AEG-Zähler für Gleich-, Wechsel- und Drehstrom ist in 
AEG 41 zu finden. — Um an Hochspannungszählern auftretende Störungen, 
sei es durch Unterbrechung einer Spannungsspule oder durch Abschmelzen einer 
Sicherung sofort zu bemerken, schlägt Käppele (ETZ 313) vor, auf jede Span- 
nungsspule einige Windungen aufzubringen und diese über einen Druckknopf 
durch je eine niedervoltige Lampe zu schHeßen. Beim Niederdrücken des Knopfes 
müssen, wenn alles in Ordnung ist, beide Lampen aufleuchten (DRP 369900). — 
Hahn (ETZ 891) will, um die Meßgenauigkeit bei Amperestundenzählern zu 
erhöhen, zwei Nebenwiderstände gleichen Spannungsabfalles durch ein Haupt- 
stromrelais wechselseitig umschalten, wobei gleichzeitig die Übersetzung am 
Zählwerk geändert wird. — In EA 1522 sind folgende Neuerungen beschrieben: 
Beim dreizinkigen Spannungseisen für Induktionszähler kann dem mittleren 
Schenkel eine hammerförmige Gestalt gegeben und er besonders eingesetzt wer- 
den. Die Anlaufvorrichtung kann auf einem Stellhebel an der Rückschlußzunge 
des Spannungspoles befestigt werden. Die Stromspule für den U-förmigen 
Hauptstrommagnet wird aus einem oder mehreren Rahmen gebildet, denen an 
gegenüberliegenden Stellen Strom zugeführt wird. Für hohe Stromstärken 
verwendet man einen um den Magnetkern gelegten Ring, dem bifilar verlegte 
Zuleitungen an zwei geeigneten Punkten Strom zuführen. Eine besondere Kon- 
struktion für das Schaufenster der Zählergehäuse vermeidet die Verwendung 



— 190 — 



von Schrauben. Eine sehr einfache und sicher wirkende Rücklauf hemmung 
ergibt sich, wenn ein pendelnd gelagertes Metallplättchen oberhalb seiner Lagerung 
einen Vorsprung hat, der in der Drehrichtung der Zählerachse einen auf ihr 
befindlichen Stift vorbeiläßt, in der entgegengesetzten Drehrichtung sich aber 
gegen ein Widerlager legt und den Stift festhält. 

Eine amerikanische Gesellschaft in Cincinnati (Wiegand, EWd 80/415) 
verwendet verschiedene Arten von Zählertafeln für Hochspannungsanlagen 
mit Maximumzählern, die Diebstahl und Betrug verhindern sollen. Auf der 
Vorderseite ist nur der Zähler montiert, die Rückseite trägt alle Leitungen, ferner 
die Sicherungen, Schalter und Prüfklemmen sowie den Synchronmotor zur 
Betätigung der Maximumzähler und wird durch eine Blechkappe vollständig 
abgedeckt. Synchronmotoren werden hier für Maximumzeiger verwendet, weil 
sie für betriebssicherer gehalten werden als Federuhrwerke, und sie zugleich 
auch dazu dienen, die Schreibvorrichtungen in den verschiedenen Stationen im 
synchronen Gang zu erhalten. In Stationen mit zwei getrennten Zuleitungen 
ist noch ein Relais eingebaut, das den Synchronmotor immer auf die im Betrieb 
befindliche Leitung automatisch umschaltet. — Konstruktionen für Montage von 
Zählern und Meßwandlern im Freien, wie sie in Kalifornien vielfach angewendet 
werden, bringt nebst Kostenberechnungen R. Thomas (EWd 80/119). — Einen 
Stromwandler mit mehreren Meßbereichen hat die Firma Landis & Gyr auf den 
Markt gebracht (Stöppler, BSEV 203). Der Wandler ist maximal für 100 A 
und die Primärwicklung hat Anzapfungen bei 50, 25 und 12,5 A, die durch einen 
auf dem Wandlerdeckel eingebauten Drehschalter ohne Unterbrechung einge- 
schaltet werden. Die Sekundärstromstärke ist 5 A. Eine weitere Kontaktstel- 
lung des Schalters gestattet, das Instrument für 5 A direkt in den Stromkreis 
einzuschalten. 

Tarife und Tarifapparate. Oberle (HelF 291) und Münsterer (EJ 160) 
behandeln den Blindstrom und seine Messung. Nach kurzen Erklärungen über 
das Wesen des Blindstromes behandelt ersterer allgemein die zur Messung für 
einfache Belieferung und parallel arbeitende Werke dienenden Apparate, sowie die 
Berechnung des cos cp aus den Angaben registrierender Maximumzeiger, letzterer 
den Blindverbrauchzähler der Isaria, der bei einem gewissen bei der Eichung 
einstellbaren cos cp z. B. 0,7 das gleiche anzeigt wie ein Wirkverbrauchzähler, 
bei besserem Leistungsfaktor aber entsprechend langsamer, bei schlechterem 
entsprechend schneller läuft. Wenn man einen Zähler derart einrichtet, daß 
er bei einer bestimmten Phasenverschiebung stillsteht, bei deren Überschrei- 
tung vorwärts, bei Unterschreitung rückwärts läuft, so kann man damit die 
Bußmannsche Differenz d (JB 18/168) ohne weitere Hilfsmittel bestimmen. 
Wählt man diese Phasenverschiebung zu 60^ (cos cp — 0,866), so kann ein ge- 
wöhnlicher Wirkverbrauchzähler verwendet werden, bei dem die Spannungs- 
anschlüsse zykhsch vertauscht sind, und dessen Angaben mit 1,155 zu multi- 
phzieren sind (0. Schmidt, DRP 449458 — ETZ 1292 — MWE 357). — Die 
scheinbare Leistung oder Arbeit läßt sich einwandfrei messen, wenn man die 
Spannung der Meßgeräte von einem Phasenschieber abnimmt und diesen 
durch einen Phasenmesser steuern läßt (SSW DRP 347702). Letzterer muß so 
eingestellt sein, daß bei cos cp = \ ein Zeiger frei zwischen zwei Anschlägen steht. 
Tritt dann im Netz eine Phasenverschiebung auf, so wird Kontakt geschlossen 
und der mit dem Phasenschieber gekuppelte Motor wird sich in der einen oder 
anderen Richtung in Gang setzen, bis der Zeiger wieder in die Nullage zurück- 
geführt ist, wodurch der Phasenschieber die Verschiebung zwischen den Trieb- 
feldern der Meßgeräte wieder aufhebt. Der Phasenmesser kann auch als Arbeits- 
messer ausgebildet und mit dem Phasenschieber direkt gekuppelt sein (SSW, 
DRP 364402). — Doran, Hodtum und Freyer (EWd 79/877) haben ver- 
gleichende Untersuchungen über die Verrechnung des Maximums nach kW oder 
kVA angestellt und sind der Meinung, daß letztere Methode die richtigere ist, 
weil durch sie der von der Zentrale für den Abnehmer bereitzuhaltende Anteil 
der Investierung besser erfaßt wird und andernteils, weil die nötige Apparatur 



— 191 — . 



einfacher wird. — Bei dem neuen Spitzenzähler der SSW (Singer und Paschen 
ETZ 1377) dient als Gegendrehmoment ein Federspannwerk. Der Temperatur- 
fehler ist kompensiert durch Verwendung einer Scheibe aus Messing oder Kupfer- 
Aluminium mit bestimmtem Temperaturkoefiizienten. Um das Gegendrehmoment 
während einer Umdrehung konstant zu halten, ist der Drehpunkt des Griffarmes 
des Spannwerkes versetzt gegen den Drehpunkt der Mitnehmerstifte, so daß 
der Hebelarm des Griffarmes sich annähernd proportional dem Wachsen der 
Federkraft vergrößert. Die jeweils gewünschte Pauschalgrenze ist innerhalb 
20 bis 60% der Nennlast an einem mit einer Einstellskala versehenen Zahnrad 
einstellbar. 



Elektrische Messungen, Meßverfahren und Meßapparate für Wider- 
stand, Induktivität, Kapazität, Frequenz und Durchschlagsfestigkeit, 
Strom und Leistung, Hilfsmittel für Messungen. 

Von Dr.-Ing. Manfred Schleicher. 

Widerstand. H. Hiecke (EuM 158) gibt eine Kontrollmessung an, um 
die Übergangswiderstände der Gleitkontakte an der Thomsonbrücke zu eli- 
minieren. Auch der Widerstand der Zuleitungen zum Meßobjekt wird be- 
rücksichtigt und eine neue Methode zur Kalibrierung des Brückendrahtes an- 
gegeben. — Georg Keinath (ZFT 145) bringt eine umfassende Zusammen- 
stellung der technischen Widerstandsmeßgeräte. Es werden beschrieben: ver- 
schiedene Brücken, direkt zeigende Widerstandsmesser für kleine und große 
Widerstände, Isolationsmesser, welche die Netzspannung oder Kurbelinduktoren 
als Spannungsquelle verwenden, welch letztere einer eingehenden Betrachtung 
unterzogen werden. Interessant ist ein Skalenvergleich der verschiedenen Aus- 
führungsarten. — H. Chaumat (RGE 11/309) weist auf die Fehlerquellen hin, 
welche bei der Messung hoher Widerstände nach der Methode der Kondensator- 
entladung eintreten können, und gibt die Wege zu deren Beseitigung an. — 
Dieterle (ZIK 110) untersucht den Normalapparat der PTR zur Messung des 
Oberflächenwiderstandes von Isolierstoffen auf den Einfluß der Erdung der 
Unterlage. Es ergaben sich gewisse Unterschiede, je nachdem die Unterlage 
geerdet war oder nicht. Trotzdem soll aus praktischen Gründen der Normal- 
apparat nicht geerdet werden. — Evershed & Vignoles (Engin. 113/458 — RGE 
12/194 D — Ein 89/419) stellen ein Ohmmeter Meg her, welches den früher 
von dieser Firma herausgebrachten »Megger« ersetzen soll. Der Induktor gibt 
bei 100 U/min 500 V. Das Meßgerät enthält drei Spulen und soll mit den 
schweizerischen und deutschen Fabrikaten konkurrieren können. — S. Rschew- 
ski u. Wwendensky (JBDT 19/423 nach PZ 23/150) berichten über die Messung 
von Kapazitäten und großen Widerständen mittels intermittierender Röhren- 
generatoren. Legt man in den Gitterkreis eines Röhrensenders einen Konden- 
sator C mit einem Nebenschluß /?, so setzen die Schwingungen periodisch mehr 
oder weniger lange Zeit t aus. Bei gleichbleibendem R und C nehmen die Werte für 
t mit der Sendefrequenz zu. Die Dauer des Entladungsvorganges ist proportional 
R und C. Die Erscheinung wird nachgeprüft und bestätigt. — In ERw 90/172 
wird ein Wellenmesser für Laboratoriumsgebrauch für 150 bis 20000 m Wellen- 
länge beschrieben. — R. Barthelmy (RGE 11/419) beschreibt einen Induktivi- 
tätsmesser für direkte Ablesung. Als Stromquelle dient ein Wechselstromkurbel- 
induktor für 200 Per/s. — Der gleiche Verfasser (RGE 11/891) berichtet über 
einen Wechselstrom-, Widerstands- und Kapazitätsmesser für direkte Ablesung. 
Der Wechselstrominduktor (2V, 2A) speist einen Transformator von hoher Reak- 
tanz. An der Sekundärwicklung liegen in Reihe der zu messende Widerstand und 
ein fester Widerstand. Der Spannungsabfall an letzterem bildet die Stromquelle 
für den Meßkreis. Dieser besteht aus einer Reihenschaltung, einer Selbstinduktion 
und, wie beim Induktivitätsmesser, einem synchron mit dem Induktor umlaufen- 
den Stromwender. An den Bürsten des letzteren liegt ein empfindliches Gleich- 



— 192 ~ 



Strommilliamperemeter. — R. Ettenreich (VDPG 2, 12 — Ref. RGE 11/182 D) 
beschreibt eine Methode zur Messung kleiner Kapazitäten. Es werden 
Messungen an Antennenmodellen gemacht, insbesondere an Drahtnetzen. 
Ist der Abstand der Netze gleich dem 4 fachen der Maschenweite, so unter- 
scheidet sich die Kapazität von der bei voller Fläche der Netze nur 
um 5%. — In RRw 71 (Ref. EuM 158) wird eine neue Methode zur 
Eichung und zur Messung der Spulenkapazität von Wellenmessern beschrieben. 
Es ist im wesentlichen eine Sc Webungsmethode. — J.H.Morecroft (RGE 
12/820) wendet die Methode der Änderung des Widerstandes zur Bestimmung 
des Widerstandes und der Kapazität von Spulen bei hoher Frequenz an. Er er- 
regt den zu messenden Stromkreis durch lose Koppelung mit einer Stromquelle 
veränderlicher Frequenz (Röhre). Der Stromkreis enthält außer der zu messen- 
den Spule eine veränderliche Kapazität und ein Thermogalvanometer. Die Ka- 
pazität wird bis zur Resonanz geändert und die Stromstärke a'bgelesen. Das 
gleiche wird nach Hinzufügen eines induktionsfreien Widerstandes wiederholt. 
— P. 0. Pedersen (RRw 135 — Ref. RGE 12/7 D) beschreibt eine Methode 
zur Messung von Widerständen bei Hochfrequenz. Der Verfasser entlädt einen 
verlustfreien Kondensator, der auf die Spannung Vq aufgeladen ist, auf einen 
Widerstand und Selbstinduktion enthaltenden Stromkreis. Die Messung wird 
bei zwei verschiedenen Werten des Widerstandes ausgeführt. Die auftretenden 
Leistungen werden durch ein Quadrantenelektrometer gemessen. Der Verfasser 
erläutert die Fehlerquellen und die Methode zur Bestimmung der ballistischen 
Konstanten des Elektrometers. — Die Fa. Sullivan (RRw 80 — Ref. ETZ 
1390 und ERw 90/172) hat eine Hochfrequenzbrücke für 10- bis 500000 Per/s 
herausgebracht. Als Stromquelle wird ein Hochfrequenzgenerator, als Null- 
instrument ein Thermogalvanometer für 1 bis 10 • 10 ~^ A angewendet. Die 
Meßgenauigkeit soll für kleine Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten 
1 bis 2%, für größere 0,6 bis 1% betragen. Die Anordnung von Schwingungs- 
kreisen zur Bestimmung der Dielektrizitätskonstante und der magnetischen 
Suszeptibilität (ERw 91/367) werden beschrieben. 

Kühle (ETZ 1205) hat eine einfache Kompensationsschaltung zur Messung 
der Betriebswerte der Kapazität und Ableitung von Fernsprechkabeln ausge- 
arbeitet. Die Unempfindlichkeit der verwendeten Kompensationsschaltung 
gegen die el. Unsymmetrie der Stromquelle der zu messenden Doppelader macht 
alle Vorrichtungen zur Herbeiführung der Symmetrie entbehrlich, wodurch 
Einfachheit der Schaltung und Zuverlässigkeit in der Handhabung der Apparatur 
erzielt wird. 

K. Küpfmüller und R.Thomas (ETZ 461) beschreiben eine Wechsel- 
strombrücke zum Messen der Scheinwiderstände von Fernsprechkabeln. Sie 
besteht im wesentlichen in einer Verbesserung der Wienschen Meßbrücke, die 
dadurch erreicht wird, daß die Anordnung durch einen Hilfswiderstand, der die 
Brückenarme nachbildet, symmetrisch zur Erde gemacht wird. — S. Butter- 
worth (Proc. Phys. Soc. 21/1 nach Ref. RGE 12/1 D) berichtet über die Anwen- 
dung der Andersonschen Brücke zur Bestimmung der Kapazität und des effektiven 
Widerstandes eines Kondensators mit der Frequenz. Der Verfasser hat sich die 
Aufgabe gestellt, die Korrektionen, die durch die Unreinheiten der zu messenden 
Kapazitäten und Ohmschen Widerstände notwendig werden, auf ein Minimum 
zurückzuführen. Die Korrektionsformeln werden aufgestellt. — S. Ghiba 
(JIEE Japan 12/264— Ref. RGE 12/96 D) berichtet über eine Abwandlung des 
Apparates nach Campbell zur Messung von Telephonfrequenzen. Der Apparat 
eignet sich in seiner übhchen Ausführung nicht zur Messung niedriger Frequenzen. 
Der Verfasser beschreibt eine Anordnung unter Beifügung von Versuchsergeb- 
nissen, bei welcher der Frequenzbereich stark erweitert ist. — E. Batcher 
(Proc. J.-Radio-Engineers 21/300) beschreibt eine Methode zur schnellen Be- 
stimmung der Kapazität von Selbstinduktionsspulen. Aus der zu messenden 
Spule und einer veränderlichen Kapazität wird ein Schwingungskreis hergestellt, 
dessen Wellenlänge mit einem Wellenmesser bestimmt wird. Es werden zwei 



Einstellungen der Kapazität des Schwingungskreises gemacht, die in einem be- 
stimmten Verhältnis zueinander stehen. Das Ergebnis wird graphisch ermittelt. 
— Eine Methode zur Messung von Spulenkapazitäten und zur Kontrolle der 
Eichung von Wellenmessern (HGE 11/26 D), wird auf der Erscheinung aufge- 
baut, die man beobachten kann, wenn ein Empfänger in der Nähe zweier 
Sender aufgestellt wird. Selbst wenn die Frequenzen der beiden Sender ziem- 
lich stark voneinander abweichen, hört man im Empfängertelefon einen musi- 
kalischen Ton. 

Durchschlagsfestigkeit. S & H (ETZ 223) bauen zur Prüfung von xMassen- 
erzeugnissen auf Durchschlagsfestigkeit ein gefahrlos bedienbares Prüfpult mit 
den notwendigen Apparaten. — F. N. Farmer (EWd 80/669) berichtet über einen 
Vorschlag der Am. Soc. for Testing Materials zur Prüfung der el. Durchschlags- 
festigkeit von tafelförmigen Isolierstoffen. Die Leistung des Transformators 
soll für Spannungen bis 50 kV mindestens 2 kVA, für höhere Spannungen minde- 
stens 5 kVA betragen. Die Spannungsregelung darf in Sprüngen von höchstens 
500 V erfolgen. Die Regelungseinrichtung darf keine größere Abweichung von 
der Sinusform der Spannungskurven als 10% hervorbringen. Weiterhin werden 
Vorschläge bezüglich der Art der Spannungsmessung, der Schutzwiderstände, 
der Erdung der Elektrodenform, sowie der Art der Spannungssteigerung ge- 
macht. — M. Vogelsang (ETZ 669 — EuM 257) beschreibt eine Prüfeinrichtung 
von V&H für 400 kV, welche nach der Schaltung von Dessauer ausgeführt 
ist. — H. de Raemy (RGE 11/861) beschreibt ein Hochspannungslaboratorium 
für 500 kV gegen Erde. Die Spannung wird durch zwei in Reihe geschaltete 
Trockentransformatoren für 200 kV erzeugt. Als Vorteile der Trockentransfor- 
matoren werden angeführt: Fehlen der Durchführungsisolatoren, geringes Ge- 
wicht, kleine Eigenkapazitäten, daher keine Kurvenzerrungen, leicht kontrollier- 
bare Wicklungen. Als Nachteile sollen gelten: Leichte Angreifbarkeit der Wick- 
lungen durch Staub, Feuchtigkeit und Ozon, großer Spannungsabfall. Letzterer 
soll dadurch aufgehoben werden, daß der Sicherheitswiderstand auf den 7. Teil 
verkleinert werden kann. 

Messung von Strom, Leistung und Scheinleistung. F. Kocku. G. Schweikert 
( JBDT 19/318 nach PZ 23/120) wenden die Methode zur Messung kleiner Kapazi- 
täten auf die Bestimmung kleiner Strahlungs- und Stromänderungen an. Es werden 
die Längenänderung von Bolometerdrähten und die Verlängerung der Hitzdrähte 
von Hitzdrahtinstrumenten gemessen. Es ergibt sich, daß die Anordnung nur 
bei sehr sorgfältiger Eichung zu guten Resultaten führt, andernfalls können nur 
vergleichende Messungen ausgeführt werden. — W. Geyger (HelF 61) berichtet 
über die experimejitelle Aufnahme und Darstellung von Leistungskurven mit 
dem Oszillographen. Es wird eine Schaltung beschrieben, bei der die eine Schleife 
{e — i) und die andere {e + i) mißt. Das Oszillogramm muß entweder in Polar- 
koordinaten aufgenommen oder in solche umgewandelt werden, die Auswertung 
erfolgt nach einfachen Formeln. — Schering und Reichardt (ZIK 108) ver- 
wenden zur Eichung von Drehstromvierleiterzählern ein Vierleiter-Drehstrom- 
wattmeter, um die Schwierigkeiten, die durch die Verwendung dreier Wattmeter 
eintreten, zu beseitigen. Die Untersuchungen ergeben, daß man das Fehlerghed, 
welches durch die höheren Harmonischen in der Phasenspannung entsteht, 
solange vernachlässigen kann, als nicht eine ausgesprochene einseitige Be- 
lastung vorliegt. — R. Chaumat (RGE 12/18 D) befaßt sich mit der Messung 
von Wechselstromleistungen bei großer Phasenverschiebung. Er legt parallel 
zu dem zu messenden Objekt einen Spannungsmesser und die Spannungs- 
wicklung des Wattmeters mit ihrem Vorschaltwiderstand und macht zwei Ab- 
lesungen, einmal mit und einmal ohne Meßobjekt, reduziert die Ablesung auf 
gleiche Spannung und erhält so die Leistung des Meßobjekts. — Der gleiche Ver- 
fasser beschreibt (RGE 11/774) eine rechnerisch-experimentelle Methode zur 
Bestimmung des Korrektionsgliedes für die gleichen Zwecke. — Der gleiche 
Verfasser behandelt ebenda drei Möglichkeiten, die Korrektionen, die durch den 
Einfluß der Spannungsspule des Wattmeters hervorgebracht werden, zu bestim- 

Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 13 



— 194 — 



men. Die eine davon besteht darin, sowohl die Stromspule als auch die Spannungs- 
spule des Wattmeters in zwei Hälften zu zerlegen, die unter sich in Reihe und 
parallel geschaltet werden können. Man macht zwei Ablesungen, wobei einmal die 
Stromspulenhälften in Reihe und die Spannungsspulenhälften parallel geschaltet 
sind, das andere Mal werden die Stromspulenhälften parallel und die Spannungs- 
spulenhälften in Reihe geschaltet. Die Ablesungen seien und P^- Die tatsäch- 

^ p p 

liehe Leistung ist alsdann = ^ Ferner wird noch eine rechnerisch- 
experimentelle Methode zur Bestimmung des Korrektionsgliedes für die 
gleichen Zwecke beschrieben. — G. W. Stubbings (ERw 90/366) untersucht 
die Zweiwattmetermethode bei cos 71 = 0,5 rechnerisch in Beziehung auf 
den Einfluß des Phasenfehlers des Wattmeters und findet den Einfluß auf das 
Gesamtergebnis gering. — 0. Schmidt und G. Keinath (EWd 77/1491 — Ref. 
ETZ 897) berichten über die Messung des mittleren Leistungsfaktors mit Wirk- 
und Blindleistungszählern. Es wird die Frage aufgeworfen, wie man den Blind- 
leistungszähler bauen soll, ob durch Drehung des Spannungsflusses um 90^ 
gegen den des Wirkleistungszählers, oder ob man ihn normal bauen und anormal 
anschließen soll. Für letzteren Fall werden verschiedene Schaltungen erörtert. 
Bei zweisystemigen Wirkleistungszählern bedarf die Benutzung einer um 90^ 
gegen normal versetzten Spannung eines Korrektionsfaktors. Ein anderer Weg 
ist der, zwischen die Phasen S R und S T angezapfte Spannungswandler zu legen. 
Die Korrektion beträgt dann immer noch ca. 1%. Ein dritter Weg, der den Kor- 
rektionsfaktor 1 ergibt, ist der, an R und T Zusatzwicklungen anzubringen und 
die Enden der Spannungsspulen zwischen Anzapfung und Ende der Zusatzwick- 
lung zu legen. Es werden verschiedene Ausführungsmöglichkeiten dieser Zusatz- 
wandler beschrieben. 0. Schmidt schlägt an derselben Stelle noch vor, für An- 
lagen, die von Wasserkraftanlagen Strom beziehen, durch eine Umschalteuhr 
den Zähler tagsüber als »BHndlastzähler« und nachts als »Wirkleistungszähler« 
laufen zu lassen. 

Verlustmessungen an Kondensatoren und Kabeln. Giebe und Zickner 
(ZIK 105 — AE 11/109) machen die Brückenmethode von Schering für Prä- 
zisionsmessungen geeignet und untersuchen die käuflichen Stöpsel- und Glimmer- 
kondensatoren. Sie zeigen, daß die Verluste der kleineren Kapazitätswerte in 
der Hauptsache nicht im Glimmer, sondern im Dielektrikum der Schalteinrichtung 
liegen. Technische Luftkondensatoren weisen bei 800 Per/s Verlustwinkel von 
der Größenordnung 1' — 2' auf. Ungeschützte Kondensatoren sind nur mit 
Vorsicht als Normalkondensatoren verwendbar. Bei Kondensatoren kleiner 
Plattenzahl treten durch Tönen bei Wechselspannung zusätzliche Verluste auf, 
die ungefähr mit dem Quadrat der Spannung ansteigen. In den Normalkonden- 
satoren der PTR ließen sich, bei der erreichbaren Genauigkeit der Winkelmessung 
von 1' — 2", keine Verluste nachweisen. — Dieterle (AE 11/182 — ZIK III) 
wendet bei der Bestimmung der dielektrischen Verluste von Hochspannungskabeln 
eine Schutzerdung sowie eine Verstärkung der Isolation an den Enden an und 
zeigt, daß die Behandlung der Kabelenden von großem Einfluß auf das Ergebnis ist. 

Sonstige Meßverfahren und Apparate. Die BerlinerElektro-Gesellschaft 
Schöneberg (ZIK 93) stellt Leydener Flaschen veränderlicher Kapazität 
nach Wommelsdorf her. Die Belegung der Zylinderwand ist nur zur Hälfte 
ausgeführt. Die äußere Belegung kann gegen die innere verdreht werden. — 
G. Keinath (SZ 606) berichtet über die Verwendung der Repelit-Kondensator- 
durchführungen zu Meßzwecken. Der Kapazitätsstrom zwischen der äußersten 
Belegung und der Erdung wird über einen Stromwandler, der bei l'OO kV für 
ca. 6 kV zu isoHeren ist, geführt, an dessen Sekundärseite Dreheiseninstrumente 
zur Spannungsmessung angeschlossen werden können. Die Kapazität der Zu- 
leitungen ist so fast ohne Bedeutung, die Meßgenauigkeit wird zu 5% veranschlagt. 
Es werden Schaltungen zur Messung der Phasenspannung und der verketteten 
Spannung, wie auch der Leistung beschrieben und die Schaltung für eine Parallel- 
schalteinrichtung mit Nullvoltmeter und Doppelfrequenzmesser angegeben. 



— 195 — 



— Chaumat (RGE 11/115) berechnet die Abhängigkeit des Ausschlages eines 
balhstischcn Galvanometers von dem parallel liegenden Nebenschlußstromkreis. 

VerweDdung von Klektronenröhren für Meßzwecke. J. J. Dowling (Proc. 
Royal Dubhn Soc. 16/175 — RefRGE 11/161 D) beschreibt eine empfindliche 
Methode zur Messung von Kapazitäten mit einer Dreielektrodenröhre nebst 
Anwendungen. Die Kapazität wird in Reihe mit einem großen Widerstand 
an eine Wechselstromquelle konstanter Frequenz gelegt. Parallel zum Wider- 
stand liegt ein Pol des Heizdrahtes und das Gitter. Der Strom zwischen Heiz- 
draht und Elektrode wird durch eine Potentiometerschaltung gemessen. Bei 
einer Änderung einer Kapazität von 10"'° F um 1% ergab sich ein Ausschlag des 
Galvanometers von 300 Teilstrichen. Als Anwendungsgebiet werden ein Mikro- 
meter und ein Mikromanometer beschrieben. — F. Trautwein (ZTP 123) 
beschreibt das Röhrenvoltmeter, den Richtverstärker, bei welch letzterem 
10-2 V die kleinste meßbare Spannung ist, eine Methode zur Messung der Phasen- 
verschiebung und eine solche zur Messung von Leistungen als neuere Meßmethoden 
für hochfrequente Wechselströme mittels Kathodenröhren. — W. W. Tatari- 
noff (JBDT 20/136) beschreibt eine Schaltung zur Erzeugung ausgeprägter 
höherer Harmonischen für Meßzwecke, Er verwendet dazu die Ventilwirkung 
einer Kathodenröhre ohne Gitter, doch wird in den Gleichrichterkreis, der mit 
dem Hochfrequenzgenerator gekoppelt ist, eine konstante regulierbare Gegen- 
spannung gelegt. Durch diese ist es möglich, einen beliebigen Teil der pulsierenden 
Sinuskurve der Grundfrequenz abzuschneiden und eine beliebige höhere Harmo- 
nische zu bevorzugen. 

Variatoren. W. Beetz (ETZ 881) untersucht die Kurvenformen, die sich 
bei Wechselstrom unter Zwischenschaltung von Variatoren ergeben, oszillo- 
graphisch und findet bei 50 Per/s geringe Verzerrungen, wogegen bei sehr ge- 
ringen Frequenzen Verzerrungen doppelter Art auftreten. Die Anwendung der 
Variatoren als Ladewiderstände für Akkumulatoren, als Belastungswiderstände 
und zur Konstanthaltung der Stromstärke und der Spannung für Eichzwecke, 
wie auch die Möghchkeit der Serienschaltung mehrerer Variatoren wird be- 
handelt. 

Messungen an Meßwandlern mit dem magnetischen Spannungsmesser. 

Engelhardt (AE 11/1.98 — Ref. ZIK 109) wendet die von Schering und Engel- 
hardt angegebene Kompensationsschaltung für Messungen mit dem magnetischen 
Spannungsmesser an. Es gelingt noch, Bruchteile von AW zu bestimmen. Es 
können mit der beschriebenen Schaltung die Magnetisierungsströme von Strom- 
wandlern in einfachster Weise gemessen werden. 

Meßwandler. C. Schräder (ETZ 1478) berichtet über kurzschlußsichere 
Stromwandler. Bei diesen wird als Isolationsmaterial Repelit verwendet. Beide 
Bauarten, der Einleiterwandler wie auch der Mehrleiterwandler, können zugleich 
als Wanddurchführung dienen, auch können mehrere Sekundärkerne auf ein 
und demselben Leiter aufgezogen werden. Von bestimmten Stromstärken ab 
werden die Wandler beglaubigungsfähig hergestellt. (Siehe darüber auch ETZ 
277). — V. Candie (RGE 11/193) beschreibt verschiedene Meßwandlerarten 
der Societe de la Metallurgie Electrique sowie einen Trockenwandler 
zum Anschluß von Selektivrelais, welcher einen einstellbaren magn. Nebenschluß 
besitzt. Ferner werden Angaben über Winkelfehler sowie Strom- und Spannungs- 
fehler der Wandler dieser Firma gemacht. — W. R. Frampton (EWd 80/232) 
berichtet über leicht gebaute Stromwandler. Die Wandler sind transportabel 
und nur mit besonders geeichten Instrumenten brauchbar. Es werden zwei 
Typen bis 50 und bis 200 A gebaut, das Wandlereisen kann aufgeklappt in Primär- 
leiter eingelegt werden. — R. Stöppler (BSEV203) berichtet über einen Prä- 
zisionsstromwandler mit Kurbelschalter der Fa. Landis & Gyr. Es können 
Stromstärken von 100 bis 50 bis 25 bis 12,5 und 5A mit dem Schalter ein- 
gestellt werden. Der größte Stromfehler beträgt 0,2%, der größte Winkelfehler 10'. 
In ERw 91/o52 werden verschiedene Wandlerarten wie Spannungswandler, 
Strom Wandler, Wandler für Spaltleiterkabel sowie für die Mcrz-Pricesche und 

13* 



— 19G — 



die Beardsche Schaltung bezüglich ihrer Konstruktion besprochen und eine 
Schaltung zur Ermittlung des Phasenfehlers angegeben. 

Berechnung und Messung der Kapazität von Spulen. Gregory Breit (PM 
53/963 — RefRGE 12/50) berechnet die effektive Kapazität mehrlagiger Spulen 
von rechteckigem und rundem Querschnitt. Dabei wird angenommen, daß die 
Zahl der Windungen jeder Lage, wie auch die Zahl der Lagen groß und der 
mittlere Spulendurchmesser klein gegen ihre Länge sind. — H. Nukiyama 
und Y. Shoji ( JIEE Japan 921) berechnen die Kapazität von bifilar gewickelten 
Widerstandsspulen, benötigen jedoch zur Berechnung eine experimentell zu 
ermittelnde Konstante, die sie dielektrische Konstante nennen. — R. Ettenreich 
{JBDT 19/308) untersucht die Honigwnbenwicklung von de Forest bezüglich 
Dämpfung und verteilter Kapazität. Die Versuchsmethoden werden beschrieben. 



XIV. Magnetismus. 

Von Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. E. Gumlich. 

Theorie des Magnetismus. Im Auftrag des National Research Council in 
Washington (Bd 3, Teil 3, Nr 18) haben eine Reihe hervorragender Fachgelehrter, 
nämlich Barnett, Ingersoll, Kurz, Quimby, Terry und Williams, in 
Form von Einzelabhandlungen eine Übersicht über die Entwicklung und den 
gegenwärtigen Stand der Lehre vom Magnetismus gegeben, die es den Inter- 
essenten ermöglicht, sich über die vielfach nur schwer zugänghche Literatur zu 
orientieren. Da in Deutschland ein ähnhches Werk leider nicht existiert, wird 
man auch hier gegebenen Falles gern danach greifen. — Über die Frage, ob 
magnetisches Feld und magnetische Induktion wesensgleich seien oder ob ihre 
Einheiten verschiedene Namen haben müssen, hat sich namentlich in der Soc. 
frang. de Phys. eine lebhafte Debatte entsponnen, an der sich eine große Anzahl 
von Gelehrten, wie Langevin, Illiovici, Abraham, Lien.ard, Brylinski, 
Pomey, Janet u.a. mit längeren oder kürzeren Aufsätzen beteiligten (RGE 
Bd 10 bis 12 — EuM 380). Im wesenthchen handelt es sich um die umstrittene 
Frage, ob die Permeabilität /i den Charakter einer bloßen Zahl habe, oder ob 
ihr eine Dimension zukommt ; eine sichere Entscheidung scheint aber auch durch 
diese Diskussion noch nicht herbeigeführt worden zu sein, wenn auch die Mehr- 
zahl der französischen Gelehrten an der bisherigen Gepflogenheit, für beide Größen 
verschiedene Namen zu gebrauchen, festhalten zu wollen scheint. — Daß man zur 
Erklärung der ferromagnetischen Erscheinungen, namentlich der Abhängigkeit 
der Magnetisierbarkeit von der Temperatur, neben dem äußeren Feld auch ein 
inneres anzunehmen hat, das nach P.Weiß proportional der Magnetisierungs- 
intensität sein soll, ist wohl allgemein anerkannt. Will man damit aber auch noch 
die unstetigen Änderungen der spezifischen Wärme, des el. Widerstandes usw. 
beim magnetischen Umwandlungspunkt erklären, dann muß man diesem inneren 
Feld eine Größe von der Ordnung 10^ Gauß zuschreiben, so daß es schwerlich 
rein magnetischer Natur sein könnte. Ashworth (PM 43/4'j1 — RGE 11/888) 
nimmt nun an, daß dies innere Feld aus zwei Teilen besteht, einem kleineren 
»magnetischen Feld«, das die Drehung der Molekularmagnetchen direkt be- 
einflußt, und einem viel größeren »Molekularfeld«, das seinen Ursprung in den 
Molekularkräften hat. Dies letztere wirkt dann nur indirekt magnetisch, indem 
durch die bei wachsender Temperatur stark gesteigerte translatorische Bewegung 
der Moleküle auch der magnetische Zusammenhang zwischen ihnen gelockert 
und damit ihre Rotation begünstigt wird, die den Ferromagnetismus zum Ver- 
schwinden bringt, während umgekehrt das rein magnetische innere Feld die 
translatorischen Molekularbewegungen nicht merkhch beeinflußt. Im all- 
gemeinen verschwinden daher beide inneren Felder bei derselben Temperatur, 
unter besonderen Umständen braucht dies aber nicht der Fall zu sein; beispiels- 
weise wird ein übergelagertes Wechselfeld drehende Bewegungen der Moleküle 



erzeugen und dadurcli dio Scliwingungsamplitudo der Moleküle direkt beein- 
flussen, während es auf die Energie der thermischen Agitation, die spezifische 
Wärme usw. nicht merklich einwirkt, und tatsächlich verschwand nach Ver- 
suchen von As h Worth unter der Wirkung eines Wechselfeldes der Ferromagnetis- 
mus eines Nickeldrahtes 50^ bis 100*^ unter dem normalen Umwandlungspunkt, 
während dieser für die Änderungen der sonstigen physikalischen Eigenschaften 
maßgebend bheb. — Ewing hat sich inzwischen überzeugt, daß sein bekanntes, 
aus kleinen Magnetnadeln zusammengesetztes Modell der inneren magnetischen 
Vorgänge den beobachteten Tatsachen doch nicht vollkommen befriedigend 
Rechnung trägt; er macht deshalb neue Annahmen (Proc. Ph. Soc. Ldn A 100/449) 
über den Bau der Molekularmagnetchen, die allerdings manche Schwierigkeiten 
beseitigen, aber doch reichlich verwickelt und willkürlich erscheinen und sich mit 
den sonstigen Annahmen über den Atombau schwer in Einklang bringen lassen. 
— Ihre früheren, auf der Ampereschen Theorie der Molekularströme beruhenden 
Versuche der Erzeugung einer Magnetisierung von Eisenstangen durch Rotation 
haben S. J. Barnett und L. J. Barnett (PR 20/90) nach Überwindung erheb- 
licher technischer Schwierigkeiten so weit verbessert, daß die Messungsergebnisse 
mit den theoretisch berechneten Werten hinreichend genau übereinzustimmen 
scheinen; für die untersuchten Stoffe, nämlich Eisen, Stahl, Nickel, Kobalt und 
Heuslersche Legierungen ergab sich eine Umdrehung in der Sekunde äquivalent 
einer axial gerichteten Feldstärke von — 3,5 ♦ 10"'^ Gauß. — Auf die von Bark- 
hausen gefundene und namenthch von van der Pol jr. u. a. genauer untersuchte 
Erscheinung der Hörbarkeit der irreversibelen Magnetisierungsvorgänge bei 
den ferromagnetischen Stoffen wenden P. Weiß und Ribaud (JPhys. 3/74) 
mit Erfolg die bekannte Weiß sehe Theorie der spontanen Magnetisierung 
und des inneren Feldes an; eine besonders empfindhche Anordnung gestattete, 
sogar den Einfluß des Erdfeldes auf die irreversibelen Vorgänge einem ganzen 
Auditorium hörbar zu machen. 

Reversibele und Anfangspermeabilität. — Mit bedeutend verfeinerten Meß- 
einrichtungen (Anwendung eines Dreiröhren-Lautverstärkers) gelang es Kauf- 
mann (ZTP 198), die von ihm angegebene, von Ehrhardt und von Urbschat 
bereits früher benutzte Methode der Telephonmeßbrücke zur Bestimmung der 
rev^ersibelen Permeabilität //^ so zu vervollkommnen, daß er Messungen an 
Drahtringen noch bei Feldstärken von weniger als 0,001 Gauß ausführen konnte. 
Die Resultate, deren Genauigkeit durch die vollkommene Übereinstimmung 
der Anfangspermeabilität bei statischer und bei Wechselstrommagnetisierung 
erwiesen wurde, ergeben erhebhche Abweichungen des Verlaufs der ^^-Kurve 
in Abhängigkeit von der Magnetisierungsintensität von der Gans sehen theo- 
retischen Kurve. — Einen speziellen Fall der reversibeln Permeabilität bei sehr 
kleinen Feldstärken von der Größenordnung von Tausendsteln Gauß unter- 
suchte Wür Schmidt (ZP 12/128), und zwar zunächst ihren Zusammenhang 
mit der durch unvollkommene Entmagnetisierung bedingten Remanenz, die 
ihrerseits wieder sowohl von der magnetischen Vorgeschichte als auch von Er- 
schütterungen abhängt. Letztere wirken auf die Anfangspermeabilität ähnlich 
wie eine übergelagerte Wechselmagnetisierung (»ideale Magnetisierung« nach 
Steinhaus und Gumlich), unter deren Einfluß sich kein Feld im Innern aus- 
bilden kann, so daß bei unendhch langen Stäben oder bei Ringen die Anfangs- 
permeabilität unendlich werden muß. Im speziellen untersucht der Verfasser 
Stäbe aus weichem Eisen sowie aus Silizium- und Nickellegierungen, letztere bis 
zu 36% Nickel, und kommt bei diesen für fi^ bis zu Werten von 1000 bis 2000, 
während die besten bisher bekannten Materiahen nur Höchstbeträge bis zu 
500 ergeben hatten. 

Magnetische Meßanordnungen. Die schwierig herzustellende Elhpsoidform 
für absolute Messungen suchten Maurer und Meißner (Mitt. KWilh.Inst. 
Eisenf. 3/23) für den praktischen Bedarf durch eine einfachere, elhpsoidartige 
Form zu ersetzen, die aus einem zylindrischen Mittelstück, zwei daran an- 
schließenden, schwach konischen längeren Stücken und zwei kürzeren, stark 



— 198 — 



konischen Endstücken bestand; Vergleiche mit den von der Reichsanstalt ge- 
eichten Probestäben ergaben die Brauchbarkeit dieses Ellipsoidersatzes wenig- 
stens für magnetisch harte Stoffe. — Eine von der Firma Hart mann & Braun 
hergestellte, dem bekannten Köps eischen Magnetisierungsapparat nachge- 
bildete Meßeinrichtung zur Bestimmung von Remanenz und Koerzitivkraft 
an kurzen, gedrungenen Magnetstahlstäben, die zunächst nur rasch auszuführen- 
den Vergleichsmessungen dienen sollte, untersuchte Würschmidt (ZP 10/91) und 
wies nach, daß die Anordnung unter besonderen Bedingungen, welche allerdings 
einen erheblichen Aufwand an Zeit erfordern, auch strengeren Anforderungen 
an Genauigkeit genügen kann. — Eine von Barbagelata (Elettrotecnica 
1921/519 — RGE 11/24 D) beschriebene Meßanordnung zur Bestimmung der 
Magnetisierbarkeit und des Wattverlustes von Eisenblechen ist nichts anderes 
als der in Deutschland wohlbekannte und viel verwandte Differentialapparat 
von van Lonkhuyzen, dessen Name jedoch vom Verfasser nicht erwähnt wird. 

Wechselstrommagnetisierung. Versuche von Brase y (Arch. sc. phys. nat. 
4/157) über den Hystereseverlust eines Ringes aus 0,24 mm dickem Eisendraht 
bei Wechselstrom bis zu 10000 Per/s, bei denen der Wirbelstromverlust rechne- 
risch ermittelt und in Abzug gebracht wurde, leiden besonders an der ganz un- 
sicheren Bestimmung der Temperatur und deren Einfluß auf Widerstand und 
Wirbelströme, so daß der Vergleich mit den statisch gewonnenen Werten des 
Hystereseverlustes keineswegs einwandfrei erscheint. — Die Permeabilität sehr 
dünner Eisendrähte im Wellenlängenbereich von 54 bis 700 m bestimmten 
Wwedensky und Theodortschik (AP 68/463) mittels einer aus Röhren- 
sendern und Telephon sinnreich konstruierten Meßanordnung und fanden einen 
ziemhch verwickelten Verlauf der Permeabihtät, die bei derselben Probe etwa 
zwischen 20 und 120 schwankte und speziell in der Nähe von Wellen von 100 m 
Länge eine Unstetigkeit zeigte, die der Unstetigkeit des optischen Brechungs- 
exponenten innerhalb der Absorptionsbande ähnelt. 

Darstellung des Hystereseverlusts. Zur Berechnung des Hystereseverlusts Wf^ 
in Erg/cm^ aus der jeweiligen Maximalinduktion und der zugehörigen Koerzitiv- 
kraft §c geben Anderson und Lance (Eng 114/351) die Formel 

TT/ _ ^ 

71 ' 

worin 

K = 0,67 + 0,000034 35^ 
sein soll. Für 33^ = 10000 geht diese Beziehung über in Wf, = 3180 §c. Die 
Abweichungen zwischen Rechnung und Beobachtung sind geringer als man 
erwarten sollte, doch liegt dies, wie Gumlich (ETZ 81) nachweist, hauptsächlich 
daran, daß die Verfasser nur verhältnismäßig niedrige Schleifen auswerten, 
während bei Schleifen bis zu = 15000 außerordentlich große Abweichungen 
auftreten. Viel besser wird auch für diesen Fall die Übereinstimmung, wenn 
K noch ein quadratisches Glied von 33^ enthält, so daß es dann tatsächhch 
möglich ist, auf diese einfache Weise für Überschlagsrechnungen ausreichende 
Werte der Hystereseverluste zu gewinnen. In der letztgenannten Arbeit werden 
auch noch einige vom Verfasser experimentell gefundene und in der Reichs- 
anstalt erprobte Formeln für die Beziehung zwischen Maximalpermeabilität, 
Remanenz und Koerzitivkraft angegeben, die wenig bekannt sind und unter 
Umständen gute Dienste leisten können. 

Magnetische Eigenschaften der Stoffe. Gelegentlich der Lösung einer theo- 
retischen Frage machte Frivold (AP 68/356) mittels einer hochempfindlichen 
Torsionswage Versuche über den Einfluß kleinster Eisenzusätze zu vollkommen 
gereinigtem Silber, das sich bis zu einer Feldstärke von 4000 Gauß als voll- 
kommen diamagnetisch erwies; Legierungen mit 0,008%, 0,028% und 0,048% 
Eisen dagegen zeigten bei niedrigen Feldstärken ferromagnetische, bei hohen 
diamagnetische Eigenschaften. Bei entsprechenden Legierungen von Zink mit 
Eisen, welche Mischkristalle bilden, war der Einfluß des Eisens viel geringer. 



— 199 — 



— Gumlich (ZIK 113) untersuchte Legierungen aus reinstem Elektrolyteisen 
mit reinstem Silizium und Aluminium, die von der Firma Heraeus (Hanau) 
im Vakuumofen zusammengeschmolzen waren. Die Bearbeitung des zum Teil 
sehr harten und spröden Materials war nicht leicht, die magnetischen Eigen- 
schaften aber vorzüglich; beispielsweise hatte eine Legierung mit 2,5% Si nur 
noch eine Koerzitivkraft von 0,095 Gauß bei einer Remanenz von etwa 3000; 
das Material dürfte also wohl als das beste bisher bekannte anzusehen sein. — 
Goulson (PR 19/528) bestimmte den Einfluß von Wasserstoff in statu nascendi 
auf die magnetischen Eigenschaften verschiedener gehärteter Stahlsorten, indem 
er den Stahl als Kathode in einem Elektrolyt von 25-proz. Schwefelsäure ver- 
wandte. In jedem Falle zeigte sich eine Abnahme der Remanenz bis zu 19%, 
die bei einigen Stahlsorten langsam und gleichmäßig, bei anderen sprungweise 
erfolgte; Erwärmung des Elektrolyten beschleunigte den Vorgang, der bei etwa 
60 ^ G innerhalb einer Stunde seinen Endzustand erreichte. Mechanische Ein- 
griffe, wie Hämmern usw. hatten keinen Einfluß auf das mit Wasserstoff ange- 
reicherte Material; die Eindringtiefe des Gases ließ sich mikrographisch fest- 
stellen. Diese eigentümliche Wirkung des Wasserstoffs ist um so interessanter, 
als Wasserstoff gehalt sonst bei magnetisch weichem Material umgekehrt härtend 
wirkt (vgl. ungeglühtes Elektrolyteisen); mit den bekannten Alterungserschei- 
nungen der Dauermagnete, denen man bekannthch nach dem Strouhal-Barus- 
schen Verfahren zu begegnen pflegt, und die der Verfasser mit der von ihm 
untersuchten Erscheinung in Verbindung bringt, hat sie jedoch sicher nichts zu 
tun. — Unmagnetisches Gußeisen mit den mechanischen Eigenschaften gewöhn- 
lichen Gußeisens wird als Dawson-Ferranti-Patent (ERw 91/645) von der 
A.-G. Ferranti unter dem Namen No-Mag in den Handel gebracht. Es kommt 
hauptsächlich in Streufeldern in Betracht, wo man bisher zur Vermeidung von 
Hysterese- und Wirbelstromverlusten auf Messing oder Rotguß angewiesen war, 
vor dem es jedoch einen etwa 20 mal so großen spezifischen Widerstand voraus 
hat; auch der Temperaturkoeffizient des Widerstands ist sehr gering (0,0009), 
so daß sich das Material voraussichthch auch zu Anlaßwiderständen usw. eignen 
dürfte, zumal es zähe und gegen Stöße und Biegungen widerstandsfähig sein soll. 
Vermutlich dürfte es sich um ein Gußeisen mit hohem Mangangehalt (mindestens 
12%) handeln. — Die Schwierigkeiten bei der Herstellung von geschmeidigem 
legiertem Blech sind auch jetzt noch nicht vöUig überwunden; immer wieder 
werden Klagen über die Härte und Sprödigkeit des Materials laut, die eine un- 
erwünscht rasche Abnutzung der Schneidewerkzeuge zur Folge haben. Pillin g 
(Ec Jl 19/469) ging der Ursache dieser Erscheinung nach und fand, daß sie nicht 
nur der Höhe des Siliziumgehalts sowie fester und gasförmiger Verunreinigungen 
zuzuschreiben sei, sondern in hohem Grad auch von der Temperatur bei der 
Bearbeitung abhänge. Ein Material, das bei Zimmertemperatur ausbrach und 
überhaupt keinen scharfen Schnitt zuließ, konnte bei 43^ G so glatt geschnitten 
werden wie unlegiertes Blech. Es dürfte sich wohl auch für die deutsche Technik 
verlohnen, diesem wertvollem Fingerzeig nachzugehen. 

Umwandlungspunkte. Eine eingehende Untersuchung über die Natur und die 
Lage der drei Umwandlungspunkte von Eisen- und Stahlstäben verschiedenen 
Kohlenstoffgehalts und verschiedener Dimensionsverhältnisse führte Dejean 
(Ann. de phys. 18/171) mit Hilfe der bekannten Saladinschen Meßanordnung 
durch. Seine Ergebnisse bezüglich des Einflusses des G-Gehalts in bezug auf die 
Lage der Umwandlungspunkte sind bekannt; sein Ergebnis, daß auch die Größe 
des äußeren Feldes die Lage von beeinflußt, wird bestritten (vgl. die weiter unten 
zu besprechende Arbeit von Honda). Von einem gewissen Interesse dagegen 
ist seine Untersuchung über den Einfluß des Dimensionsverhältnisses der Stäbe 
bzw. des davon abhängigen sog. Entmagnetisierungsfaktors N. Er geht davon 
aus, daß man bei der magnetischen Untersuchung von immer mehr verkürzten 
Stäben in freier Spule Magnetisierungskurven J = i (§) erhält, die immer 
gestreckter verlaufen, so daß sie schließlich bei sehr kurzen Stäben aus einem 
nahezu geradlinigen Stück bestehen, das sich allmählich asymptotisch der Sätti- 



— . 200 — 



gung nähert. Setzt man nun einen langen Stab aus lauter einzelnen kurzen Ab- 
schnitten (Scheiben) zusammen, die man durch unmagnetische Zwischenlagen 
wachsender Dicke trennt, und trägt die Magnetisierungsintensität S als Funktion 
der Dicke der Zwischenschichten auf, so zeigt die Kurve einen ähnlichen Verlauf, 
wie die Kurve von 3 als Funktion der Temperatur in der Nähe des magnetischen 
Umwandlungspunktes. Auf die Wirkung der mit der Temperatur sich vergrößern- 
den Zwischenschichten führt nun der Verfasser auch das Verschwinden des 
Magnetismus bei höheren Temperaturen zurück und glaubt, in der Gestalt sowie 
der mehr oder weniger engen Verbindung der einzelnen Molekularmagnetchen 
sogar ganz allgemein den Zusammenhang zwischen paramagnetischen und ferro- 
magnetischen Erscheinungen gefunden zu haben, der sich jedoch schwerlich 
in so einfacher Weise erklären lassen dürfte. Eine vom Referenten bereits früher 
gefundene Tatsache, daß nämlich überblasenes und deshalb stark sauerstoff- 
haltiges reines Eisen unverhältnismäßig schlechte magnetische Eigenschaften 
besitzt, verfolgt auch der Verfasser und findet das neue Ergebnis, daß diese 
verschlechternde Wirkung des Sauerstoffs bei einer Temperatur von etwa 250® 
verschwindet, um bei der Abkühlung bei etwas tieferer Temperatur wieder aufzu- 
treten. — Die Frage, ob die Lage des magnetischen Umwandlungspunktes von 
der Feldstärke abhängt oder nicht, untersucht Honda (Sc. Rep. Töhoku Univ. 
10/433) mittels der sehr empfindlichen magnetischen Wage. Er definiert dabei 
A2 nicht, wie es gewöhnhch geschieht, als diejenige Temperatur, bei welcher die 
Abnahme der Magnetisierbarkeit am größten ist, sondern als diejenige, bei 
welcher der ferromagnetische in den rein paramagnetischen Zustand übergeht. 
Da die Magnetisierungsintensität in diesem Temperaturbereich der Feldstärke 
proportional ist, so steigen die T-^-Kurven mit der letzteren stark an und der 
kritische Punkt rückt scheinbar mit wachsender Feldstärke in die Höhe. Geht 
man aber auf die Suszeptibilität in Abhängigkeit von der Temperatur über^ 
so ergibt sich unzweifelhaft, daß die Lage des kritischen Punktes unabhängig ist 
von der Höhe der Feldstärke, und zwar gilt dies sowohl für reines Eisen wie für 
Kohlenstofflegierungen verschiedener Zusammensetzung. 

Raumgitter des Nickels. Bei den mit Röntgenstrahlen durchgeführten 
Untersuchungen von Westgren und von Wever hatte sich ergeben, daß a-Eisen 
ein körperzentriertes, /-Eisen ein flächenzentriertes kubisches Raumgitter be- 
sitzt, während der Übergang vom magnetischen a- zum unmagnetischen jö-Eisen 
nicht durch eine Änderung in der Anordnung der Atome bedingt ist, die bei 
beiden Anordnungen die Ecken des Würfels einnehmen, während beim körper- 
zentrierten Gitter ein Atom in der Mitte des Würfels, beim flächenzentrierten 
je ein Atom in der Mitte jeder Fläche sitzt. — Wever (Mitt. KWilhInstEisenf. 
3/17) führte nun nach dem Debye- Scherrerschen Verfahren entsprechende 
Untersuchungen an verschiedenen mehr oder weniger reinen Nickelsorten durch 
und fand stets ein flächenzentriertes kubisches Raumgitter von einer Kanten - 
änge von 3,52 • 10"^ cm, und zwar sowohl unterhalb als auch oberhalb des mag- 
netischen Umwandlungspunktes, so daß unzweifelhaft auch das ^-Nickel ebenso 
wenig wie das /?-Eisen als allotrope Modifikation angesehen werden kann. 



XV. Messung elektrisdier Lichtquellen. 

Von Privatdozent Dr.-Ing. N. A. Halbertsma. 

Größen und Einheiten. Im Berichtsjahr sind die neuen Normen der Kom- 
mission für Lichttechnik des VDE in Kraft getreten. Aus diesen Normen 
(ETZ 404 — ZDI 811) erwähnen wir als wichtigste Neuerungen die Anerkennung 
des Lichtstromes als Grundgröße, die Einführung der Lichtausbeute in Lm/W, 
die kurze Kennzeichnung der Lichtverteilung durch einen Bruch, z. B. ^Veo? der 
den Lichtstrom im oberen und unteren Halbraum in Prozenten des Gesamthcht- 
stroms angibt, sowie die Einführung des Begriffs des Wirkungsgrades einer 



— 201 — 



Armatur. G. Müller (ZBel 76, 89) berichtete über die Versuche der PTR, 
eine Lichteinheit auf den schwarzen Hohlraumstrahler bei einer bestimmten 
Temperatur zu gründen. — Boltzmann und Bäsch untersuchten im Auftrag 
der österr. Normal-Eichungskommission die Abhängigkeit der Lichtstärke der 
Hefnerlampe vom Luftdruck durch Beobachtung auf verschiedenen Höhen 
(EuM 511 — LL 139). 

Messungsergebnisse. Henning und Heuse (ZP III) führten eine Neu- 
bestimmung des Koeffizienten der diffusen Reflexion von Magnesiumoxyd durch ; 
sie fanden ihn zu 0,953. — Luckiesh (lES 315) bestimmte das Reflexions- 
vermögen pulverisierter Farbstoffe für Lichtquellen verschiedener Farbe. - — 
Gardner (lES 318) gab die Ergebnisse zahlreicher Reflexionsmessungen an 
Farbanstrichen bekannt. 

Subjektive Photometrie und ihre Hilfsmittel. Die Literatur stand im Be- 
richtsjahr fast ganz im Zeichen der Ulbrichtschen Kugel. Ulbricht hat noch 
vor seinem Tode die Entwicklung seiner Erfindung gesehen, er hat sogar immer 
wieder in Veröffentlichungen Stellung genommen zu den Fragen, die bei Ver- 
wendung der Kugel auftauchen. Zu einer Arbeit von Buckley (JIEE 143) 
über die Verwendbarkeit des Würfels als Lichtstrommesser an Stelle der Kugel 
(ZBel 5) nahm Ulbricht Stellung in einem Aufsatze (ZBel 43), in dem er die Vor- 
teile der reinen Kugelform und die Gefahren jeglicher Abweichung davon be- 
tonte. 

Halbertsma (ZBel 56) würdigte die Bedeutung der Ulbrichtschen Kugel 
für die Photometrie im besonderen und, darüber hinausgehend, für die Licht- 
technik im allgemeinen. 

Eine eingehende Behandlung der Kugel, sowohl von der praktischen, als 
von der theoretischen Seite, brachten Rosa und Taylor (BSt 282). 



XVI. Elektrodiemie. 

(Wissenschaftlicher Teil.) 
Von Professor Dr. K. Arndt. 

Leitfähigkeit. Earl A. Keeler (TAES 38/113) empfiehlt die Leitfähigkeits- 
messung für technische Zwecke, z. B. auch um den Zuckergehalt einer Lösung zu 
bestimmen; weil der Zucker selbst nicht leitet, setzt er zum Wasser ein wenig 
Kochsalz und bestimmt die Abnahme der Leitfähigkeit mit wachsendem Zucker- 
gehalt. — Für saure Zinksulfatlösungen, wie sie zur elektrolytischen Verzinkun^r 
gebraucht werden, maßen H.V. Tartar und H. E. Keyes (JIECh 13/1137) 
die Leitfähigkeit bei wechselndem Schwefelsäuregehalt zwischen 20 und 40^. 
— Was die nichtwäßrigen Lösungsmittel anlangt, so hat C. H. Kraus mit J. E. 
Bishop (JAChS 43/1568) die Leitfähigkeit einigt r ternärer Salze in Propylalkohol, 
mit W. W. Lucasse (JAChS 43/2529) die Leitfähigkeit von metallischem Kalium 
und Natrium in flüssigem Ammoniak erneut gemessen. Mit wachsendem Gehalt 
steigt die Leitfähigkeit dieser Lösungen, bis sie plötzlich bei 1 Atom Natrium auf 
5,4 Ammoniak oder 1 Kalium auf 4,9 Ammoniak konstant wird; diese gesättigte 
Lösung leitet etwa so gut wie Eisen, was auf Elektronenleitung schließen läßt. — 
J. Kendali und P.M. Groß (JAChS 43/1426) haben Lösungen von der Art 
Säure-Ester, Säure-Keton, Säure-Säure untersucht und ziemlich verwickelte 
Beziehungen der Leitfähigkeit gefunden. — Was die geschmolzenen Salze an- 
langt, so haben W. Biltz und A. Voigt (ZaoCh 120/71) von den geschmolzenen 
Pentachloriden des Tantals und Niobs festgestellt, daß sie etwa ebenso schlecht 
wie reines Wasser leiten.— A. .J. Rabinowitsch (ZpCh 99/417) fand für Silbertlial- 
liumnitrat, welches sich in Wasser sehr leicht löst und schon unter 100^ schmilzt, 
daß die Extrapolation von den starken wäßrigen Lösungen auf wasserfreies 
Salz zu der richtigen Leitfähigkeit des geschmolzenen Salzes führt. — An einer 



— 202 — 



Reihe von festen Salzen haben A.Benrath und K. Drehkopf (ZpCh 99/57) 
die Leitfähigkeit in weitem Temperaturbereich gemessen und die Ergebnisse 
durch Gleichungen von der Form log x= a-\-hT dargestellt. Bei Gemischen 
von Salzen ließ sich kein einfacher Zusammenhang zwischen dem Mischungs- 
verhältnis und dem Leitfähigkeitswert feststellen; die eutektischen Gemische 
ergaben ausgezeichnete Punkte im Diagramm. 

Überführung. A. L. Ferguson und W. G. France (JAChS 43/2150, 216J) 
haben die Uberführungszahl der Schwefelsäure aus der Spannung von Konzen- 
trationsketten abgeleitet und im besonderen den Einfluß von Gelatine verfolgt. 

Spannung. G. W. Vinal und F. W. Altrup (JWash. Ac. Sc. 12/64) haben 
die EMK von Elementen bei sehr tiefen Temperaturen gemessen. Sie fanden, 
daß die gewöhnlichen Trockenelemente noch bei ■ — 20^ Strom liefern können, 
daß darunter aber ihre Spannung rasch auf Null fällt. Ein Silberchlorid-Trocken- 
element polarisierte sich dagegen schon unter 0^ stark. Messungen bei offenem 
Stromkreis mittels Elektrometer wurden bis — 170^ ausgedehnt. Bei der tiefsten 
Temperatur zeigte der Bleisammler über 10 V. Bei allen drei Arten von Elementen 
kehrte sich die Spannung um. Nach dem Auftauen waren alle Elemente wieder 
normal. — D. A. Mc Innes und Yu Liang Je (JAChS 44/601) haben die 
Berührungspotentiale von gleichkonzentrierten Alkalichloridlösungen bestimmt 
und im allgemeinen, ausgenommen Chlorkalium, eine Formel von Lewis und 
Sargent gültig gefunden. — Th. W. Richards und Th. Dunham (JAChS 
44/678) haben das Zinkpotential in sauren Zinksulfatlösungen gemessen und eine 
deutliche Zunahme mit wachsendem Säuregehalt festgestellt, welche größeren- 
teils durch den Einfluß der Wasserstoffionen auf das Flüssigkeitspotential (gegen 
die Normalelektrode) verursacht wird. — Th. W. Richards und J. B. Conant 
(JAChS 44/601) haben bei den Potentialen von Natriumamalgamen gegen Natron- 
lauge verhältnismäßig große Abweichungen von den aus der Konzentration 
berechneten Werten gefunden. — A. Smits und C. J. de Gruyter (Sitzber. 
Akad. Amsterdam 30/72) maßen das Potential von Aluminium gegen Lösungen 
seiner Salze bei Gegenwart von Quecksilbersalzen. — G. Tammann (ZECh 36) 
setzte die Potentiale von binären Legierungen in Beziehung zu der Anordnung 
beider Atomarten im Kristallgitter. 

Elektrolyse. Wenn an einem Platindraht mit hoher Stromdichte Wasserstoff 
oder Sauerstoff entwickelt wird, so ändert sich, wie D. P. Smith (TAES 34/177) 
fand, der el. Widerstand des Drahtes; nach Stromunterbrechung kehrt er langsam 
wieder auf seinen alten Wert zurück. Die Überspannung des Wasserstoffes (d. h. 
daß er erst bei höherem Potential als der thermodynamischen Rechnung ent- 
spricht, entwickelt wird) wird von W. D. Bancroft (JpCh 20/396) durch die 
Zwischenbildung von einatomigem Wasserstoff erklärt. — N. Isgaritschew 
und S. Beckmann (ZECh 40) haben sich hingegen auf Grund ihrer Messungen, 
die sie mit den Lösungen vieler Sulfate ausführten, der Ansicht von Le Blanc 
angeschlossen, daß die Überspannung mit der Wasserbindung durch die Ionen 
(Hydratation) zusammenhängt, welche die Entladung verzögert. Wenn sie ein 
Kolloid wie Gelatine zusetzten, so stieg die Zersetzungsspannung von Schwefel- 
säure bis zu einem bei etwa 1,5% Gelatine liegenden Höchstwert. Die Verfasser 
nehmen an, daß die Absorption von Kolloid die Nachlieferung der Ionen er- 
schwert. — M. Bodenstein (ZECh 517) maß mit einer Kathode aus dünnem 
Eisenrohr die Geschwindigkeit, mit welcher der Wasserstoff durch das Eisen tritt, 
bei verschiedenen Stromstärken und gleichzeitig das Potential. Er fand die Theorie 
von Tafel bestätigt, nach welcher die verhältnismäßig langsame Vereinigung 
der entladenen Wasserstoff atome zu Wasserstoff molekülen die Überspannung 
verursacht. Außerhalb der Kathode gelang es ihm nicht, freie Wasserstoff atome 
nachzuweisen (durch ihre große chemische Wirksamkeit) ; sie verlassen wahr- 
scheinlich das Metall nicht, sondern vereinigen sich beim Austritt vollkommen 
zu den zweiatomigen Molekülen des gewöhnlichen Wasserstoffes. 

Über das Verhalten von Legierungen des Mangans mit Kupfer, Nickel, 
Kobalt und Eisen haben G. Tammann und E. Vaders (ZaoCh 121/193) fest 



— 203 — 



gestellt, daß mit Ausnahme des Eisens bei 0,5 Mol die Spannung einen starken 
Sprung zeigt und daß von diesem Gehalt an die Legierungen anodisch Sauerstoff 
entwickeln, also passiv sind. In einem Beitrage zur Kenntnis der Passivität 
nimmt C. A. Lobry de Bruyn (RTCh 40/30) an, daß sie auf einer Verzögerung 
des Gleichgewichtes von Atomen, Ionen und Elektronen im Metalle beruhe. 
Bei seinen Messungen an Eisen und Nickel findet er nebenbei das Eisenpotential 
in 0,1-normaler Ferrosulfatlösung zu 0,434 gegen die Normal -Wasserstoffelektrode. 

V. Kohlschütter und H. Stäger (HelvChActa 4/821) haben die Verkrüm- 
mung, welche dünne Metallbleche als Elektroden erfanren, verwertet, um Auf- 
schlüsse über die anodischen Vorgänge zu erhalten. — A. Günther-Schulze 
(ZECh 126) hat bei seinen Untersuchungen über die Ventilwirkung des Alu- 
miniums neuerdings gefunden, daß in mäßig verdünnter Natriumphosphat- 
lösung Wechselstrom von 25 Per/s an Aluminiumelektroden Knallgas entwickelt ; 
vgl. S. 212. 

G. Grube (ZECh 273) stellte bleisaures Natrium verhältnismäßig einfach 
dadurch her, daß er eine Anode aus reinem Blei in starker Natronlauge mit etwa 
7 A/dm^ belastete und einen mindestens doppelt so starken Wechselstrom darüber 
lagerte. Ohne den Wechselstrom bekleidete sich die Anode bald mit Superoxyd 
und gab dann nur Sauerstoff. 

Entladungen in Gasen. A. König und W. Hubbuch (ZECh 273) unter- 
suchten die Bildung von Blausäure (Zyanwasserstoff HCN) aus Stickstoff und 
Azetylen oder Methan oder Äthylen. Die besten Ergebnisse wurden mit einem 
rasch strömenden Gemisch von 70 Teilen Stickstoff, 7 bis 8 Azetylen und 30 Was- 
serstoff im rotierenden Lichtbogen erhalten ; es wurden bis 10 g Zyan auf 1 kWh 
erzielt. Bei größerem Azetylengehalt und langsamem Gasstrom zersetzte sich 
ein Teil des Kohlenwasserstoffes unter Rußbildung. Am wenigsten rußte Methan; 
bei mäßiger Geschwindigkeit wurden 40% davon in Blausäure umgewandelt, 
aber der Stromverbrauch war hoch. 



XVil. Elektrophysik. 

Theoretische Elektrotechnik. Von Prof. Dr. W. 0. Schumann, Jena. — Elektro- 
physik. Von Dr. Ernst Lübcke, Bremen. — Elektromedizin und Elektrobiologie 
Von Oberingenieur Dr. Hans Zöllich, Berlin. 

Theoretische Elektrotechnik. 

Von Prof. Dr. W. 0. Schumann. 

Allgemeines. Mit der wichtigen Einheitenfrage beschäftigt sich J. Wallot 
(ETZ 1329, 1381) und schlägt wie schon früher F. Emde zu ihrer einfachsten 
Lösung vor, die Buchstaben der phys. Gleichungen als phys. Größen und nicht 
nur als deren Maßzahlen anzusehen. Das Verfahren führt dazu, daß die zu be- 
rechnende Größe sofort ganz automatisch in jedem beUebigen Einheitensystem 
darstellbar ist. Als Normalsystem, auf das die übrigen Einheiten bezogen werden, 
wird das praktische (Volt, Amp., Ohm usw.) vorgeschlagen, als Gleichungssystem 
das Heavisidesche (also ohne den Faktor 47r); in Merkblättern werden die Einheiten 
der andern gebräuchlichen Systeme in diese Einheiten umgerechnet. Die Zahl der 
gewählten Grundeinheiten ist willkürlich. Werden jedoch zu wenige gewählt, so 
treten in den Umrechnungsfaktoren der Einheiten verschiedener Systeme dimen- 
sionierte Faktoren auf. Als notwendige Einheiten erscheinen bisher fünf (als fünfte 
die Temp.). — F. Emde (EuM409) betrachtet das Entstehen der induzierten EMK 
in einem Eisentransformator. Im Eisen entsteht zunächst das el. Wirbelfeld der Wir- 
belströme, das nach der Stetigkeit der Tang. komp. auch el. Wirbel in den Zwischen- 
papierschichten erzeugen müßte. Da aber in diesen wegen des geringen Wertes 
der magn. Induktion das el. Feld fast wirbelfrei ist, muß sich darin ein Gegenwirbel 



1 



— 204 — 

ausbilden, der den ersten kompensiert. Die el. Kraftlinien dieses Wirbels stehen 
senkrecht auf den Blechebenen, quellen aus den Zwischenräumen der Bleche nach 
außen und ergeben in einer darumgelegten Windung das j d .9. Das magneti- 
sche Feld spielt die Hauptrolle bei der Wirbelstromerzeugung. Die Übertragung 
auf die Windung erfolgt wesentHch durch das el. Feld (vgl. S. 30). — L. Brillouin 
(REl 147) berechnet den Strahlungswiderstand geschlossener und offener Schwin- 
gungskreise mit retardierten Potentialen und zeigt, daß sein Entstehen wesent- 
lich darauf zurückzuführen ist, daß Selbstinduktionsspannungen und Konden- 
satorfelder mit den Strom- bzw. Ladungsänderungen nicht in Phase sind wegen 
der endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit der Felder. — G. Gouy (RGE 11/492) 
tritt für das Maxwellsche Spannungssystem in der Form: 

Längszug der Kraftlinien = 33 §/ 4 n — tt, Querdruck = n 
ein, da nur dieses System eine Kraft auf Volumelemente ergibt, die beobachtete 
Gasbewegungen in el. und magn. Feldern erklärt. — M. H. Ghipart (RGE 11/191) 
untersucht die Kräfte zwischen Strömen und Magneten, wenn sie in ein Medium 
mit der Permeabilität getaucht werden und schränkt die Gültigkeit einiger 
Sätze von Boltzmann über solche Kräfte ein. — C. P. Steinmetz (JAI 136) 
beschreibt die Wellenfront der zwischen zwei Stationen übertragenen Energie. 
Entsprechend der im Widerstand verbrauchten, der übertragenen und der aus- 
gestrahlten Komponenten ist die Fläche gekrümmt, konvex in der Wanderungs- 
richtung und setzt schräg an den Drähten an. — A. Robb (RGE 12/4D) gibt 
eine graphische Lösung der Differentialgleichung 

d^ ?//d -\- i{y) ' & y/d x-\- m^y = 0 
indem sie auf Polarkoordinaten transformiert wird. — L Herlitz (GER 68) 
benutzt die Lösung der gewöhnlichen Schwingungsgleichung in der Integral- 
form mit partikulären Integralen der Gleichung ohne zweites Glied zur graphi- 
schen Darstellung der Fälle, wo die Störungsfunktion nicht harmonisch ist. — 
V. Karapetoff (JAI 11) tritt für die Verwendung imaginärer Exponential- 
funktionen in der Schwingungsrechnung ein, durch Hinzufügung imaginärer 
Ströme und Spannungen. — A. E. Clayton (Ein 89/176) gibt ein einfaches und 
genaues Rechenschema zur Bestimmung der Fourierschen Koeffizienten an. — 
Al]gemeine Betrachtungen über Leitfähigkeit und Elektronentheorie gibt 
E. Kr et seil mann (ETZ 1272), die Grundlagen der lonenlehre behandelt 
Greinacher (BSEV 503). 

Hochfrequenz. N. v. Korshenewski und M.Wien (JBDT 19/356 und 
ZTP 121) untersuchen die Entkopplung el. Kreise, wenn leitende Verbindungen 
zwischen beiden Kreisen hinzugefügt werden, oder wenn ein Hilfskreis vom 
ersten induziert wird und den zweiten so beeinflußt, daß die unmittelbare 
Wirkung vom ersten her aufgehoben wird. Die erste Methode gilt besonders für 
Niederfrequenz, die zweite für Hochfrequenz. — A. Kalähne (ZTP 209) unter- 
sucht zwei Kreise, die mehrfach gekoppelt sind, aber in der Art, daß das System 
nur einwellig schwingt. Besonders bei gleichzeitiger magn. und el. Kopplung 
kann der Kopplungsgrad sehr hoch getrieben werden bei kleiner Gesamtdämpfung, 
am besten, wenn die beiden Kopplungskoeffizienten nahezu gleich sind. — 
H. Pauli (ZTP 256, 272) entwickelt eine auf Grund praktischer Verhältnisse 
vereinfachte Theorie zweier gekoppelter Kreise bei ungedämpften Schwingungen. 
Die Vorgänge bei Resonanznähe und bei Resonanzferne werden gesondert be- 
handelt. Bei Resonanzferne entstehen zwei Wellen, in erster Annäherung die 
gleichen wie bei gedämpften Schwingungen, von denen aber eine abkhngt. Der 
Widerstand des zweiten Kreises macht sich im wesentlichen nur in der Nähe der 
Resonanz bemerkbar (Abhängigkeit der Vorgänge auch vom Dekrement). Als 
Dekrementmessung wird vorgeschlagen die Messung der größten und der kleinsten 
resultierenden Frequenz nahe der Resonanz bei Variation der Eigenschwingung 
des Sekundärkreises. Aus der Verstimmung ergibt sich sehr einfach das Dekre- 
ment. — Die allgemeinen Grundlagen der Schwingungslehre bespricht W. H ahne- 
mann (ZTP 265, 281) mit Anwendung stark gedämpfter, fest gekoppelter Se- 



— 205 — 



kundärsysteme in Resonanz mit dem Primärsystem zur Dämpfung von Schwin- 
gungen in diesem, z. B. Frahmscher Schlingertank, hydraulischer Ausgleich- 
behälter. — Die Einführung negativer Widerstände in Schwingungskreise, 
um die Energiequelle zur Abgabe wesentlich größerer Leistung zu zwingen und 
um die Selektivität des Systems zu steigern, empfehlen E. Bennett und L. J. 
Peters (JA 1234), z. B. eine Hauptschlußmaschine in Serie mit einer Nebenschluß- 
maschine und einem Schwingungskreis. Mit Kathodenröhren läßt sich das 
erreichen, indem Gitter und Anode je für sich und unabhängig voneinander 
mit dem Kreise gekoppelt werden, wenn 

Es wird dadurch im Kreise R verkleinert und L vergrößert. Indem parallel 
zur Gitterkopplungsspule ein Kondensator gelegt wird,- wird die Selektivität 
des Systems noch sehr stark erhöht, da sich namentlich die wirksame Reaktanz 
in der Nähe der Resonanz außerordentlich stark ändert, aber auch der wirksame 
Ohmsche Widerstand. — M. Mercier (RGE 11/578) bespricht die bekannte 
Erscheinung, daß beim Röhrensender in der Nähe der Resonanz ein Mitnahme- 
gebiet existiert, wo bei einer Änderung der Eigenfrequenz des zweiten Kreises 
die Kreise in absoluter Resonanz schwingen, während bei größerer Änderung 
die Schwebungen gegen einen dritten Kreis ganz plötzlich ein- und aussetzen. 
Mit Ausnutzung dieser Tatsache läßt er einen zweiten Kreis in genügend fester 
Kopplung auf eine Oberwelle des ersten arbeiten, einen dritten auf eine Ober- 
welle des zweiten usf. Es gelingt auf die Art z. B. mit einem Zwischenkreis von 
einer Schwingung von 2 s Dauer auf eine solche von 4 m Wellenlänge zu kommen, 
die eine vollkommen exakte Oberwelle des ersten Kreises ist. — E. Bellini 
(Ein 88/560) behandelt die Eigenschwingungen n gekoppelter gleicher Kreise, 
die n Frequenzen haben. Bei einer geraden Zahl von Kreisen führen alle Kreise 
alle Frequenzen. Bei einer ungeraden Zahl dagegen haben nur die äußersten 
alle Frequenzen, Kreis 2 und n — 1 haben n — 1 Frequenzen usf., der mittlere 
Kreis hat nur i/g {n -}- 1) Frequenzen. Kreis 1, 3, 5 . . . . {n — 2), n enthalten 
u. a. auch die Eigenfrequenz eines einzigen Kreises LC . — K. H. Warfvinge 
(AE 10/374) zeigt, daß sich Integraleffekte gekoppelter Kreise für Ausgleichs- 
vorgänge leicht mit der H eavisideschen Regel ermitteln lassen. — G. Gleiß- 
ner (JBDT 20/342) untersucht die Herstellung phasenverschobener Schwin- 
gungen bei Hochfrequenz, durch Abzweigungen an Widerstand und Selbstinduktion 
und durch Kopplung eines zweiten Kreises. — C. F. Jenkin (JIEE 939) gibt 
ein dynamisches Modell abgestimmter el. Kreise. — C. Traugott (TFT 16) 
gibt Formeln und Tabellen zur Ermittlung von Strömen und Spannungen in 
der Wechselstrombrücke, die z. B. bei der Messung von Eisenproben nötig sind. 
L. Bouthillon (RGE 11/656) untersucht die Eigenschwingungen vermaschter 
Netze. An anderer Stelle (RGE 12/925) leitet er für n gekoppelte Kreise Un- 
gleichungen ab, die z. B. bei zwei Kreisen dem Ausdruck L^^ • — Z/j2^ >• 0 
entsprechen. Die Determinanten der L, die der R und die der i/C sind alle größer 
als Null. — I. Kruithof (AE 11/11) zeigt, daß mit den Wagnerschen Ansätzen 
für die schwingende Spule bei allgemeinen Grenzbedingungen auch die Schwin- 
gungen erster und zweiter Art folgen, wie bei Rogowski. Die kritische Grenz- 
frequenz tritt deshalb auf, weil der Strom in einer Windung als konstant an- 
genommen wird, was die Länge der kürzesten Wellen beschränkt. — Die Sieb- 
ketten behandeln F. Lüschen und G. Krause (WVS I, 3/1 — EuM 437). Lose 
gekoppelte gleiche Kreise lassen sich auch als Siebketten behandeln, als Wag- 
ners(;he Ketten zweiter Art mit einem Durchlässigkeitsbereich bei mittleren Fre- 
quenzen. — G. Krause und A. Clausing (WVS I, 3/8) behandeln den Einschalt- 
vorgang der ein- und der zweighedrigen Kette. — H. Riegger (WVS I, 3/126) 
untersucht ausführlich Kettenleifer mit beliebigen losen Kopplungen und unter- 
sucht besonders den Einfluß des Dekrements und der Kopplung. Für stark vor- 
herrschende el. oder magn. Kopplung sind für m = Ji k/b = 1 praktisch alle 
Resonanzkurven noch einwellig, um so schärfer selektiv, je mehr Glieder vor- 



— 206 — 



handen sind. Die Lochbreite ist um so kleiner, je kleiner m ist und je mehr Glieder 
die Kette enthält. Für große Gliedzahlen und große m wird die Lochbreite U 
(Verstimmung, bei der der Strom auf Vso seines Resonanzwertes gesunken ist) 
= 2 m. Die Stromverteilung auf die einzelnen Glieder, die sehr ungleichmäßig 
sein kann, und der Energieverbrauch der Kette werden untersucht. Bei an- 
nähernd gleichmäßig gemischter Kopplung treten ganz andere Resonanzkurven 
auf. Die Erzeugung rechteckiger Resonanzkurven und der Anschluß einer Kette 
an eine Leitung werden anschließend besprochen. 

Diagramme. A. Blondel (RGE 11/94D) behandelt algebraisch einige bisher 
geometrisch gelöste Aufgaben aus dem Gebiet des Wechselstromerzeugers. — 
A. V. Brunn (BSEV 385, 449) weist an einer Reihe von Beispielen auf den räum- 
lichen Bezugssinn der Leiter und die Richtungen im Vektordiagramm hin. — 
L. Ots-Chevalier (RGE 11/563, 603, 643) behandelt sehr ausführlich in Fort- 
setzungr früherer Arbeiten die allgemeine Systematik der Vektordiagramme. 
Zunächst werden hyperbolische Diagramme, dann geschlossene Diagramme 
4. Grades und das allgemeine Diagramm 3. Grades entwickelt. Dann werden 
Maßstabskurven für die unabhängige Veränderliche entwickelt, und zwar für 
Strahlen, die von einem Pol ausgehen, und für parallele Strahlen von dem ur- 
sprünglichen Diagramm aus und anschheßend die Darstellung der Stromfunk- 
tionen (Joule scher Verlust, Drehmomente, Leistungen). Die Diagramme sämt- 
licher bekannterer Motoren werden anschließend durchgesprochen. — W. 0. Schu- 
mann (AE 11/140) wendet die Begriffe des inneren und äußeren Produktes auf 
die Rechnung mit komplexen Zahlen an und berechnet mit Hilfe differential- 
geometrischer Vektorformeln Krümmungsradius und Krümmungsmittelpunkt 
speziell für das Kreisdiagramm unmittelbar aus den Konstanten der Gleichung. 
Sehr einfach werden die Formeln mit Hilfe der Theorie der konformen Abbildung 
(P. Koebe). 

Energieübertragung. Netze. Die allgemeinen Vektorgleichungen der Energie- 
übertragung eines Primärteiles auf einen Sekundärteil wendet R. H.Warf - 
vinge (AE 11/189) auf die Schwachstromtechnik an, indem Widerstände und 
Reaktanzen vorgeschalteter Leitungen, Apparate oder des Stromerzeugers mit 
zum Netz gerechnet werden und primär dann konstante induzierte EMK voraus- 
gesetzt wird. Diagramme über sekundäre Stromstärke, Spannung, übertragene 
Leistung, Wirkungsgrad. Die Energieübertragung auf die sekundäre Seite 
ist ein Maximum, wenn der sekundäre Scheinwiderstand gleich dem konjugierten 
Wert des an den offenen Sekundärklemmen gemessenen Scheinwiderstands des 
Netzes ist. (Gleichheit des inneren und äußeren Ohmschen Widerstandes, Ab- 
stimmung.) — P. Boucherot (RGE 12/499, 755) untersucht den Betrieb auf 
langen Leitungen ohne reflektierte Welle mit konstanter, nur durch die Leitungs- 
konstanten bedingter Phasenverschiebung cpQ zwischen Strom und Spannung 
an allen Punkten der Leitung. Speziell der Fall = 0 (verzerrungsfreie Leitung) 
läßt sich erreichen, indem in regelmäßigen Abständen Transformatoren an die 
Leitung angeschlossen werden, deren Sekundärseiten in Serie mit der Leitung 
liegen. Dadurch wird als Ableitung der Leitung Energie entzogen, die der Leitung 
im Hauptschluß wieder zugeführt wird, so daß C R = LG wirtschaftlich er- 
reicht werden kann. cpQ = 0 für jede Frequenz. Für schwankende Sekundär- 
leistung wird der Betrieb mit konstantem Scheinwiderstand am Ende unter- 
sucht. Z. B. mit Synchron-Motorgenerator variabler Erregung oder Asynchron- 
motor mit Phasenschieber. Für die weitere Verteilung wird der sekundäre Motor 
mit einer Maschine konstanter Spannung gekuppelt. Für Mehrphasenbetrieb 
können sekundär auch Drehtransformatoren verwendet werden, deren Primär- 
wicklungen parallel und deren verstellbare Sekundärwicklungen in Serie ge- 
schaltet werden. Speziell für Verbindungsleitungen zweier Netze mit sehr schwan- 
kender Leistung wird diese Methode empfohlen, bei der keine Scheinleistungen 
auftreten, geringe Verluste und ein hoher Wirkungsgrad auch bei sehr geringen 
Belastungen. — Küpfmüller (ETZ 1284) zeigt mit einer graphischen Methode, 
daß dielektrische, der Frequenz proportionale Verluste verflachend auf die Tele- 



R^m- — 207 — 

phierzeichen wirken. — G. Dufreiui (RGE 11/379) weist auf den Nutzen der 
Superpositionsprinzipien bei der Berechnung der Ströme in Netzen hin (Brücke, 
Spannungsteiler usf.). 

Nichtharmonische Schwingungen. C. P. Steinmetz (JAl 210) behandeil 
Kondensatorentladungen über Gasstrecken mit Berücksichtigung von deren 
Charakteristik. Die Entladung in einen induktiven Kreis ohne Ohmschen Wider- 
stand erfolgt immer oszillatorisch. Sie besteht aus einer endhchen Zahl von 
Halbwellen, eventuell auch nur einer einzigen. Die Schwingung hört plötzlich 
auf und hinterläßt auf dem Kondensator eine Restladung positiven oder negativen 
Vorzeichens. Die Länge der Wellen wächst mit der Zeit. Bei konstantem Span- 
nungsabfall in der Gasstrecke entstehen Sinusschwingungen, deren Amphtuden 
in arithmetischer Reihe abnehmen. In diesem Fall erfolgt die Entladung 
nicht oszillatorisch, wenn der Ohmsche Widerstand des Kreises größer ist als der 
kritische (2/Z//C). Nimmt der Spannungsabfall der Gasstrecke mit wachsendem 
Strome ab, so ist der Dämpfungsfaktor der einzelnen Schwingungen negativ, 
das Maximum ist im Sinne wachsender Zeit verschoben, die Gasstrecke wirkt 
wie ein negativer Widerstand. Die Stromkurve ist stetig, aber mit einem Sprung 
des Differentialquotienten an der Verbindungsstelle zweier Halbwellen. — 
G. Joos (JBDT 19/109) gibt eine graphische Berechnung des Stromverlaufs in 
einer Spule, die über ein Ventil beliebigen Charakters von einer sinusförmigen 
Stromquelle gespeist wird, nach der Methode der Isoklinen von Mas sau (1878). 
— H. Schunck und J. Zenneck (JBDT 19/170) berechnen die Vorgänge in 
einem Schwingungskreis mit Eisen, bei aufgeprägter Sinusspannung und Sinus- 
strom (Nähe von Resonanz). Für reine Wechselstrommagnetisierung nimmt die 
wirksame Selbstinduktion mit der Stromamplitude dauernd ab. In der Cha- 
rakteristik treten unstabile Zustände für co/coq ^ 1 auf, wo coq die ungesättigte 
Eigenfrequenz ist. Bei konstanter Spannung besteht die Resonanzkurve aus einem 
flachen ansteigenden Ast und nach Überschreiten des Scheitels fällt der Strom 
plötzlich auf einen sehr geringen Wert. Der Fall übergelagerter Gleichstrom - 
magnetisierung wird anschließend untersucht. Die Resonanzkurven haben zum Teil 
ganz senkrechte stabile Teile, was vorteilhaft zur Drehzahlregelung von 
Generatoren ausgenutzt werden kann. — L. Fleisch mann (ETZ 1288) be- 
handelt den Eisenschwingungskreis mit Berücksichtigung der Eisenverluste 
an Hand einfacher Diagramme. — W. Dällenbach (AE 10/304) untersucht ana- 
lytisch, wieweit ein gesättigter Transformator, der auf eine Leitung arbeitet, 
bei einem Generator mit Sinusspannung zum Erzeuger von Oberwellen werden 
kann. 

Induktivität, Kapazität, Stromverdrängung. L.V.King (RGE 11/73 D) 
berechnet die vollständigen elliptischen Integrale nach der Gaußschen Methode 
des arithmetisch-geometrischen Mittels für die Gegeninduktivität zweier Kreis- 
ströme. — B. Rolf (JBDT 19/127) erweitert die Esausche Formel (14, Heft 3) 
über Windungszahlen von 25 hinaus, besonders für kurze Spulen (Rahmen- 
antennen). — J. Hak (ETZ 192) gibt ein graphisches Verfahren zur Bestimmung 
der Selbstinduktion zylindrischer Leiter beliebiger Form nach der Methode des 
mittleren geometrischen Abstandes. — H. Hemmeter (AE 11/154) prüft die 
Stefans che Formel für Ringspulen rechteckigen Querschnitts (Seitenlängen 
b, c) und erweitert sie bis zu Werten des Verhältnisses von b und c zum mitt- 
leren Durchmesser = 0,6 mit einem Fehler unter 1,3%. Mit der Messung und 
Berechnung der Kapazität von Mehrphasenkabeln beschäftigt sich E. Sac- 
chetto (RGE 11/lOD), mit einer angenäherten Berechnung der Kapazität in 
einem parallel-ebenen Feld J. Spielrein (AE 10/371) mit Hilfe der mittleren 
Krümmung der Äquipotentialflächen. Die Berechnung von Drosselspulen mit 
Eisenkern führt F. H. (BBC 136) durch, die Untersuchung der Zugkraft von 
Elektromagneten mit Berücksichtigung der Sättigung im festen und im beweg- 
lichen Teil A. Guilbert (RGE 12/714). Die Stromverdrängung in röhrenförmigen 
Leitern untersucht H. B. Dwight (JAI 203), auch für den P'all, daß die 
Rückleitung nahe der Hinleitung liegt. Der Zuschlag, der bei verseilten Kabeln 



— 208 — 



wegen der Windung zu machen ist, wird in einer Kurve dargestellt. Das Ver 
hältnis von Rw/Rg wird abhängig von {f/Rg) bzw. ] f/Rg dargestellt, da die 
Kurven dann nach einem Ahnlichkeitsprinzip für alle Frequenzen und Materialien 
gelten ( JAI 1918/1398), d. h. nur von den geometrischen Verhältnissen abhängen. 
Bei Niederfrequenz sind Röhrenleiter bei großen Stromstärken (Leitungen für 
Schmelzöfen, große Untergrundkabel) vorteilhaft wegen Verlust- und Spannungs- 
abfallverringerung und Kupferersparnis. 

Maschinen, Transformatoren, "Schalter, Hochspannung. Die Bemessung des 
Transformators für geringste Materialkosten berechnet F. Margand (RGE 
12/315). Die Verteilung der Eisen- zu den Kupferkosten hängt nur vom Ver- 
hältnis des Eisenpreises zum Kupferpreis ab. Das gleiche gilt für die zu wählende 
Form des Eisenschnittes. Alle anderen Größen, primäre und sekundäre Strom- 
dichte, Frequenz, prozentualer Gesamtverlust, Leitfähigkeit, Verlustkoeffizient 
bestimmen den Maßstab, in dem die gewählte Form vergrößert wird. Für ge- 
ringste Kosten ergeben sich primäre und sekundäre Stromdichte als gleich. — 
R. Rüdenberg (EKB 101, 113) bespricht die Blindleistung, ihre Entstehung, 
Wirkungen und Hilfsmittel dagegen. — Die Vorgänge beim Abschalten von 
Spulen untersucht P. Hammerschmidt (AE 10/431). Besonders wichtig 
erweist sich die Kapazität der Spule bzw. die zwischen Spule und Schalte: C„ 
und die Kapazität C^, die jenseits des Schalters in den Zuleitungen usw. sich be- 
findet. Wenn nur C„ eine Rolle spielt, können die Vorgänge aperiodisch oder 
oszillatorisch eventuell mit Rückzündungen verlaufen. Wenn L und C„ in Strom- 
resonanz sich befinden, erfolgt überspannungsfreies Abschalten. Hochfrequente 
Schwingungen nach Art der Lichtbogenschwingungen können in dem Kreis aus 
den beiden Kapazitäten und der dazwischen gelegenen Induktivität erfolgen, 
die besonders gefährlich sind, wenn diese Frequenz in Resonanz mit der abzu- 
schaltenden Induktivität tritt. Wenn C„ Cg und Cg sehr klein ist, treten 
hohe Spannungen an Cg auf (Überschläge an den Sammelschienen). Den besten 
Schutz bieten Vorkontaktschalter, bei Gleichstromhochspannungsmaschinen 
Parallelkapazitäten, die aber groß genug sein müssen. — R. Franke (ZFT 17, 
33, 49) setzt seine Schaltungslehre fort mit den Ausgleich- und Wendegesperren 
und wendet sie auf Regelvorgänge von Strömen und Spannungen an. Die Mittel 
zur Feststellung der von den Gesperren beeinflußten Spannungen und Ströme, die 
also wieder den Umsatz in mechanische Bewegungen besorgen, werden in Schwell- 
strom-, Wendestrom- und Gegenstromgeräte eingeteilt. — A. Schwaiger 
(AE 11/41) führt bei el. Feldern den Ausnutzungsfaktor rj « 1) ein, der durch 
^Smax = U/d ' f] definiert ist, wenn ö die Schlagweite bedeutet. Je näher rj an 1 
liegt, desto homogener ist das Feld, desto besser die Ausnutzung des Isoliermittels. 
Der Faktor wird für die üblichen Elektrodenanordnungen berechnet und für den 
Fall zweier gekreuzter Leiter experimentell bestimmt. — Mit der Durchbruchs- 
festigkeit von einadrigen Kabeln beschäftigen sich W. J. Middleton, G. L. 
Dawes und E.W.Davis (JAI 572). Bei i)/c^^2,72 erfolgt der Durchbruch 
im Mittel bei einer konstanten Grenzfeldstärke von 400 bis 500 V/MilKzoll 
(16000 bis 20000 V/mm) am Leiter. Im Innern des Kabels herrscht bis zum 
Durchbruch die normale Feldverteilung. Die Isolation der innersten Schichten 
eines Kabels mit Dfd > 2,72 trägt zur Durchschlagsfestigkeit nichts bei. Es 
ergibt sich ein lineares Gesetz zwischen der berechneten Durchschlagsfeldstäi^ke 
an der Leiteroberfläche und dem Verhältnis D/d. Erwärmung des Kabels ergibt 
nur sehr geringe Änderungen der Dielektrizitätskonstanten im Innern. Fernies 
Gesetz einer konstanten Durchbruchfeldstärke am Außenrande der Isolation 
ist nach dessen Meßbereich auch mit der Theorie der Verfasser im Einklang. — 
J. B. Whitehead (EWd 80/1049) weist zu den Theorien, die den Durchbruch 
fester Isolaiionsmaterialien durch Wärmewirkung erklären (K. W. Wagner, 
Hayden und Steinmetz) auf die Wichtigkeit der diel. Verluste hin, und auf 
den noch ganz ungeklärten Zusammenhang von Leitungswiderstand und diel. 
Verlust. Der Leitfähigkeit speziell wird bei Einfluß von Wasser und Temperatur 
bei zusammengesetzten Materialien ein besonderer Einfluß zugeschrieben. G. J . 



— 209 — 



Fee h heimer (EWd 80/1049) geht auf den Einfluß der Schichtdicke auf die 
Durchbruchfeldstärke ein, und schlägt Versuche in einem wärmedichten Gefäß vor. 



Elektrophysik. 

Von Dr. Ernst Lübcke. 

AJlgemoines. Relativitätstheorie. Aus der umfangreichen Literatur, be- 
sonders auch der ausländischen, über diesen Gegenstand sei nur folgendes 
hervorgehoben. Von der gemeinverständlich gehaltenen Darstellung der spe- 
ziellen und allgemeinen Relativitätstheorie A. Einsteins liegt die 14. Auflage 
(61. bis 65. Tausend, Braunschweig, Vieweg&Sohn) vor. Gesondert hiervon 
berichtet A. Einstein in einem anderen Heft über vier Vorlesungen, die er 
an der Universität Princeton gehalten hat (Braunschweig, Vieweg & Sohn). 
Eine leichtfaßliche Entwicklung der mathematischen Grundlagen der Rela- 
tivitätstheorie geben »Die Vorlesungen zur Einführung in die Relativitäts- 
theorie« von Ernst Richard Neumann (Jena, G. Fischer). Die physikah- 
schen Anwendungen treten in diesem Buch zurück. Mit den Beziehungen der 
Relativitätstheorie zur Mathematik und Philosophie beschäftigt sich Aloys 
Müller in den bei Vieweg&Sohn, Braunschweig, erschienenen Büchern: Der 
Gegenstand der Mathematik mit besonderer Beziehung auf die Relativitäts- 
theorie und die philosophischen Probleme der Einsteinschen Relativitätstheorie. 

Die Prüfungen der Relativitätstheorie durch experimentelle Beobachtungen 
ergeben im allgemeinen Resultate, deren Fehler innerhalb der nach der Relativi- 
tätstheorie berechneten Effekte liegen, so daß erst eine Vergrößerung der Be- 
obachtungsgenauigkeiten sichere zahlenmäßige Unterlagen wird liefern können. 
So berechnet H. S. King (Nat 109/582) zur Prüfung des Satzes: Masse gleich 
Energie dividiert durch das Quadrat der Lichtgeschwindigkeit, aus dem Atom- 
gewicht des RaG das des Ra zu 226,038, während Königschmid experimentell 
225,97 fand. Eine Entscheidung über die Richtigkeit beider Werte wird erst 
durch eine Verfeinerung der As tonschen Kanalstrahlmessungen möglich sein. 
M. V. Laue und P. Pringsheim (Nw 330) geben Korrekturen für die Beobach- 
tungen von St. John und Babcock über die Rotverschiebung in den Spektral- 
linien der Sonne. Es beträgt danach für alle Linien des Eisenbogens die mittlere 
Rotverschiebung 1,5 • 10~^, während die Einstein sehe Theorie 2 • 10"^ fordert. 
Aus dem Beobachtungsmaterial an Doppelsternen berechnet J. Weber (PZ 548) 
die Rotverschiebung zu 1,6 km/s mit einem Fehler von 0,1 bis 0,2 km/s, während 
diese Geschwindigkeit nach der Relativitätstheorie 1,8 km/s sein soll. 

Es sei noch auf eine graphische Darstellung der speziellen Relativitätstheorie 
in der vierdimensionalen Raum-Zeit -Welt von P. Gruner (ZP 10/22) hinge- 
wiesen. 

Zur Prüfung der Einsteinschen Gesetze berechnet J. Trousset (CR 
174/1160) die bei der Planetenbewegung bei einem Umlauf auftretenden Orts- 
unterschiede bei der Befolgung der Kepler sehen Gesetze oder der der Relativitäts- 
theorie von der Größenordnung 1 km, also unterhalb der Beobachtungsgrenze 
liegend. L. Lecornu (GR 174/337) bestimmt die Perihelbewegung des Merkur 
und die Lichtablenkung als Wirkung einer der Geschwindigkeit proportionalen 
und zu ihr senkrechten Zusatzkraft zur Schwere. Er hält jedoch eine Erklärung 
der Erscheinungen durch diese Annahmen für ziemlich fernliegend. 

Elektronen, Atom- und Molekülbau. Robert Andrews Millikan, der 
als erster das el. Elementarquantum isolierte und mit höchster Genauigkeit 
bestimmte, hat seine jahrelangen Erfahrungen in einer Monographie nieder- 
gelegt: Das Elektron. Seine Isolierung und Messung. Bestimmung einiger 
seiner Eigenschaften. Ubersetzt von Karl Stockei (Braunschweig, Vieweg 
& Sohn). Der Streit um das Elektron wird von R. Bär (Nw322, 344) mit einer 
historisch-kritischen Studie über das Problem des Subelektrons zu Ende ge- 
Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 192v>, 14 



— 210 — 



führt und im Millikanschen Sinne entschieden. Das von Ehrenhaft, dem 
Vertreter des Subelektrons, benutzte Widerstandsgesetz ist richtig. Bär be- 
obachtet dasselbe Teilchen nach der Millikanschen Ausschwebmethode bei ver- 
schiedenen Gasdrucken und bestimmt die Dichte und den Radius des Teilchens 
experimentell. Das Ergebnis ist, daß die Dichte bei diesen submikroskopischen 
Partikeln einen von Teilchen zu Teilchen veränderlichen Wert hat. Es verursacht 
also die wechselnde Dichte bzw. Gestalt der Partikeln die scheinbare Existenz 
von Subelektronen. Die Veranlassung für die Dichteschwankungen liegt bei 
festen Teilchen in ihrer Herstellungsart (Zerstäuben oder Verdampfen im Licht- 
bogen), bei Öltröpf chen in nicht genügender Beachtung der Brownschen Bewegung, 
bei Quecksilber in chemischen Vorgängen. Millikan arbeitete von vornherein 
unter günstigen Umständen mit verhältnismäßig großen Öltropfen (r = 1(H cm). 
Auch bei Selen, Paraffin und Platinteilchen findet R. Bär (AP 67/157) stets 
Ganzzahligkeit der Haltepotentiale und damit Konstanz des Elementarquantums. 

Die Größe des Elektrons berechnet L.A. Hartmann aus dem Schottky- 
schen Schroteffekt, d. h. aus den spontanen Stromschwankungen einer Glüh- 
kathoden-Hochvakuumentladung. Diese ist nach einer Korrektion der Schottky- 
schen Rechnung durch J. B. Johnson (AP 67/154) für hohe Frequenzen genau 
gleich £, für niedrige Frequenzen erreicht sie höchstens den sechsfachen Wert 
von Millikan. Letztere Beobachtung wird von W. Schottky (AP 68/157) auf 
eine Wärmenachwirkung bei der Emission eines Elektrons zurückgeführt. — Zur 
Prüfung der Theorie von Regen er über die durch Adsorption einer Gashülle 
hervorgerufenen Unterschreitungen des Elementarquantums setzt M. König 
(ZP 11/253) die Untersuchungen E. Radeis (ZP 3/72) an ultramikroskopischen 
Quecksilbertröpfchen fort und beobachtet Gasschichten von etwa 10"^ cm Dicke 
bei Teilchen von 1,2 • 10"^ cm Radius in Luft und von 2,1 • 10"^ cm Radius in 
Kohlensäure. 

Die zusammenfassende Darstellung von Arnold Sommerfeld, Atombau 
und Spektrallinien, ist in der 3. Auflage (Braunschweig, Vieweg & Sohn) der im 
Laufe des letzten Jahres beträchtlich fortgeschrittenen Erkenntnis entsprechend 
erweitert worden. Von Niels Bohr liegen drei Aufsätze über Spektren und 
Atombau vor (Braunschweig, Vieweg & Sohn), von denen der letzte über den Bau 
der Atome und die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Elemente 
(ZP 9/1) sehr bemerkenswert ist. — J. K. Marsh und A.W. Stewart (Nat 
109/340) geben ein sehr interessantes magnetisches Modell des Atombaus, indem 
sie Magnete in verschiedenen Ebenen mit gleichgerichteten Polen teils fest, 
teils beweglich anordnen. Zur Neutralisation eines solchen Modells sind eine ganz 
bestimmte Zahl von Magneten erforderhch. Die Zahl der beweghchen Magnete 
entspricht dabei den Einheiten der Atomgewichte der einzelnen Atome von 
Wasserstoff bis Neon. — Nach Untersuchungen von C. V. Raman über die 
Polarisation des Lichtes ergeben sich Anhaltspunkte für die Form der Moleküle ; 
diese sind weder exakte Kugeln, noch haben sie symmetrische Gestalt, sondern 
müssen als anisotrop angesehen werden (Nat 109/75). — Eine Übersicht über 
die Anschauungen von dem Bau der Atome und den Zusammenhängen mit 
den Atomgewichten gibt F.W. Aston (Nat 110/702). 

Elektrostatik. An der Metallplatte des'elektrostatischen Relais von Johnsen- 
Rahbek erzeugt E. Regener (ZTP 220) hohe Spannungen von 1 cm Funken- 
länge. An den Halbleiter und die Metallplatte werden 200 V angelegt, dann wird 
der Spannungspol von dem Metall entfernt und die Metallplatte selbst isohert 
emporgehoben, dabei tritt eine sehr starke Kapazitätsverkleinerung auf, die eine 
Spannungserhöhung zur Folge "hat. — Die Ausbreitungsgeschwindigkeit Lichten- 
bergscher Figuren benutzt P. 0. Pedersen (AP 69/205) zur Messung sehr kurzer 
Zeiten bis zu 2 • 10"^ s herab. — Nach A. Goehn und Hans Neumann (VDPG 
3/31) haften elektrolytisch an den Elektroden erzeugte Gasblasen infolge ihrer 
elektrostatischen Ladung an diesen. Bei stärkerer elektrostatischer Anziehung 
werden die Gasblasen größer. Bei im Glase eingeschmolzenen dünnen Drähten 
als Punktelektroden tritt elektrostatische Abstoßung auf, wobei die Gasblasen 



— 211 — 



bis zu mehreren Zentimetern normal zur Elektrodenfläche abgeschleudert werden. 
— A. Leontiewa (PZ 33) untersucht die Entladungspotentiale für schnelle 
el. Schwingungen und findet diese für 2-m-Wellen etwa fünfmal größer als bei 
statischer Entladung, während M. Wehr Ii die Funkenpotentiale im transversalen 
Magnetfeld in Abhängigkeit vom Druck studiert (AP 69/285). — Edgar Meyer 
(AP 67/1) deutet den Einfluß des transversalen Magnetfeldes auf das Funken- 
potential damit, daß ein Teil der Elektronen aus ihren Bahnen geworfen werden 
und dadurch für die Stoßionisation ausscheiden. 

Elektrizitätsleitimg in feston und flüssigen Körpern. Eine Zusammenfassung 
der Vorgänge beim Elektrizitätstransport durch Metalle gibt in der Enzyklopädie 
der mathematischen Wissenschaften R. Seeliger in dem Kapitel: Elektronen- 
theorie der Metalle (Bd. 5, Heft 10, S. 778/78. Teubner, Leipzig). Er gibt darin 
eine gaskinetische Theorie der Wärme- und Elektrizitätsleitung, sowie ihre 
Anwendung und Folgerungen. Semigaskinetische und quantentheoretische 
Ansätze werden zur Erklärung bestimmter Beobachtungen herangezogen. Den 
gleichen Gegenstand behandelt Karl Siebel: Die Elektrizität in Metallen (Braun- 
schweig, Vieweg & Sohn), der eine Weiterführung des Baedeker sehen Buches 
geben und auf die strittigen Punkte aufmerksam machen will, wo die weitere 
Forschung anzusetzen hat. — Eine neue Elektronentheorie der Metalle gibt 
P. W. Bridgman (PK 19/114) auf Grund seiner Untersuchungen; er legt dabei 
folgendes zugrunde: I.Abweichungen vom Ohmschen Gesetz bei hohen Strom- 
dichten (1% bei ö-lO^A/cm-), 2. Einfluß mechanischer Dehnungen auf den 
el. Widerstand, 3. Abhängigkeit des Wiedemann-Franzschen Verhältnisses der 
Wärme- und el. Leitfähigkeit vom Druck. Bei der Wärmeleitung erfolgt dabei 
die Fortpflanzung zu etwa einem Drittel durch die Atome selbst. Die übrigen 
quantitativen Beziehungen stimmen mit den Experimenten überein, wenn man 
die Zahl der Leitungselektronen zu etwa einem Zwanzigstel der Zahl der Atome 
annimmt. — Bei dünnen metallischen Schichten findet H. A. Perkins (CR 
175/363) eine Beeinflussung der Leitfähigkeit durch eine elektrostaf ische Auf- 
ladung, und zwar derart, daß durch diese Ladungselektronen die galvanische 
Leitfähigkeit herabgesetzt wird. — W. Esmarch (AP 69/255) gibt eine Methode 
zur Bestimmung kleiner Widerstände, wenn in den Kontakten starke Schwan- 
kungen auftreten. Im Anschluß daran beschreibt er eine von C. Benedicks- 
angegebene Meßbrücke zv Ji Studium der el. Leitfähigkeit. Den von letzterem 
beobachteten thermoelektrischen Einschnürungseffekt untersucht L. Pechinger 
(VDPG 3/75) an Eisen-, Nickel- und Konstantandrähten. Er findet, daß dieser 
Effekt nur eine Folgeerscheinung der Inhomogenität des Drahtes in seinem 
Querschnitt ist. — W. Jaeger und H. von Steinwehr (ZP 9/201) finden eine 
relative Abnahme des Widerstandes von Quecksilber bei kleinen Drucken, und 
zwar von 3,8 • 10"^ für 1 Atm. Druckzunahme. Bei Quecksilberisotopen, deren 
Dichte um etwa 0,3Voo verschieden war, bestimmen sie (PB 1050) bei nur etwa 
1 cm^ Flüssigkeit die Leitfähigkeit bis auf einige MiUionstel genau. Innerhalb 
dieser Grenze liegen auch die beobachteten Abweichungen. — J. J. Thomson 
(PM 44/657) gibt eine Theorie der el. und thermischen Leitfähigkeit, die er an 
Berechnungen über die Kompressibilität des Kalziums und des Diamanten aus 
der elektrostatischen Energie des Kristallgitters anschließt. Das beim Glühen 
von Wolframdrähten auftretende Zerstäuben des Metalls führt A. Goetz (VDPG 
3/18) nicht auf Verdampfen des Wolframs bei hohen Temperaturen, sondern auf 
Zersplittern des Metalls durch schnelle Abgabe okkludierter Gase zurück. A. P. 
Gar man (PR 19/385) versucht, festzustellen, ob ein el. Strom träge Masse besitzt. 
Er dreht zu diesem Zwecke eine Spule von etwa 30 cm Durchm. um ihre Achse 
und bestimmt den Widerstand. Er kann wegen der eingehenden Übergangs- 
widerstände nicht mit Sicherheit eine Widerstandserhöhung gegenüber dem 
Ruhezustande nachweisen. — Der von verschiedenen Seiten gemessene Wider- 
stand des menschlichen Körpers ergab starke individuelle Verschiedenheit und 
Frequenzabhängigkeit. F. Wenner, J.S.Martin und N. Forman (PB 1050) 
erhalten durch Ausschalten der Polarisationskapazität der Haut bei der Messung 

14* 



— 212 



für den Widerstand des menschlichen Rumpfes bei einer großen Zahl von Per- 
sonen einen zwischen 25 und 30 Ohm Hegenden Wert, der völlig unabhängig von 
der Frequenz und der Stromstärke ist. — A. Günther- Schulze (ZECh 126) 
beobachtet an zwei gleich großen Aluminiumelektroden in einer Lösung von NaPOg 
beim Durchgang von 50 periodigem Wechselstrom Entwicklung von Wasserstoff 
und Sauerstoff an jeder Elektrode, und zwar so, als ob jede Phase des Stromes für 
sich alleinwirkte. Man hat so Knallgas entwickelnde Elektroden (vgl. S. 203). 
Der Verfasser setzte seine Untersuchungen über die elektrolytische Ventilwirkung 
fort. Er untersucht (ZP 9/197) den Zusammenhang zwischen der Maximalspan- 
nung an der Anode und der lonenkonzentration des Elektrolyten bei Aluminium 
als Ventilmetall. A. Günther- Schulze und C. Alberti (PZ 188) erhalten bei 
Al-Ventilzellen mit geschmolzenem Kaliumnitrat den Gleichrichtereffekt bis zu 
Frequenzen des el. Stromes von 3 • 10^ Per/s. Hierdurch bestätigt sich die An- 
nahme, daß die elektrolytische Ventilwirkung nicht auf eine lonenabscheidung, 
sondern auf die elektrostatische Kapazität des Ventilmetalls in Verbindung mit 
seiner Mindestspannung zurückgeführt werden kann. Eine theoretische Be- 
trachtung der dielektrischen Festigkeit von Flüssigkeiten und festen Körpern 
führt A. Günther-Schulze (JBRE 92) zu zwei Arten dielektrischer Festigkeit 
von denen die »Stoßfestigkeit« durch die Stoßbeanspruchung definiert ist, die 
bei der Bildung neuer Ionen durch Stoß vorhandener auf die Moleküle unter der 
Einwirkung der Feldstärke auftritt. Als »Reißfestigkeit« gilt die kritische Feld- 
stärke, bei der das Molekül oder Atom in entgegengesetzt geladene Ionen aus- 
einander gerissen wird. Letztere bisher noch nicht untersuchte Größe ist eine 
für die Erforschung der im Innern der Moleküle wirkenden Kräfte wichtige 
Konstante. Bei festen Körpern muß man zwischen echten und Pseudo-Dielektri- 
ken unterscheiden, die beweghche Ionen in einer Anzahl enthalten, die ihrer 
Molekülzahl vergleichbar ist. Bei steigender Feldstärke tritt durch die zu- 
nehmende Leitung eine Erwärmung ein. Infolge Inhomogenitäten nimmt an 
bestimmten Stellen die Leitfähigkeit mit der Temperatur sehr schnell zu bis zur 
Funkenentladung: der Durchschlagspannung. Bei Pseudodielektriken erhält 
man naturgemäß keine eindeutige Beziehung zwischen der Durchschlagspan- 
nung und der Dicke der durchschlagenen Schicht. 

Elektrizitätsleitung in Gasen. Die in den letzten Jahren in weitem Umfang 
durchgeführten Untersuchungen von Gasentladungen sowie ihre technische 
Verwendung in Form von Elektronenröhren in der drahtlosen Telegraphie hat die 
Entwicklung einer Reihe neuer Vakuumpumpen zur Folge gehabt. Eine Übersicht 
über diese neuen Kondensationspumpen gibt A. Gehrts (HelF 577, 589) nach 
einer Festlegung des Begriffes: Hochvakuum. Eine gute Zusammenfassung 
aller bei Hochvakuumarbeiten zu berücksichtigenden Punkte gibt A. Goetz 
in dem Buch: Physik und Technik des Hochvakuums (Braunschweig, Vieweg 
& Sohn). Naturgemäß sind alle Hochvakuumpumpen, die theoretisch bis zur 
absoluten Luftleere arbeiten, aus Glas hergestellt. Für Fabrikbetriebe sind solche 
aus Metall hergestellten von Hugo Stinzing beschrieben (ZTP 369). Diese 
Hg-Dampfstrahlpumpe ist aus Stahl hergestellt und gibt sicher ein geringeres 
Vakuum als 10"* mm Hg. Die Empfindhchkeit moderner Elektronenröhren 
nutzen K.W. Hauser, R. Jaeger und W.Vahle (WVS 2/325) zur Kon- 
struktion eines Röhrengalvanometers mit einer Empfindlichkeit von 5 • 10"^^ 
A/Skalenteil an einem technischen Zeigerinstrument. — J. Stark und W. Fried- 
richs (WVS 2/208) untersuchen den zwischen einer PlatindrahtschHnge und 
einer Platte übergehenden Spitzenstrom, um ihn technisch zur Gasreinigung 
verwenden zu können. Auf Grund der im JB 1921/218 berichteten autoelektroni- 
schen Entladung einer Spitzen- oder Schneidenkathode im Hochvakuum kon- 
struiert J. E. Lilienfeld (PZ 506) eine neue Röntgenröhre. Bei dieser sendet 
die Spitze oder Schneide eine Röntgenstrahlung aus, die weicher als die der 
Antikathode ist. An den Flächen kleinster Krümmung ist der Austritt der 
Röntgenstrahlen am stärksten. Ähnhche Verhältnisse wie bei Lilienfelds Ent- 
ladung liegen wahrscheinhch auch bei der Untersuchung von Franz Rother 



— 2i:i - 



(PZ 423) vor. Er studiert doii Elcktronenübergang bei Trennungsstreckon von 
der Größenordnung der Liclitwellenlängen und erhält im Hochvakuum für Platin- 
elektroden in 250 m^ Abstand bei 190 V einen Strom von der Größenordnung 
5 • 10-1* A. — }\ Seeliger gibt im JBRE 222 eine zusammenfassende Darstel- 
lung des normalen Kathodenfalles und eine Ableitung von gesetzmäßigen Zu- 
sammenhängen zwischen Kathodenfall und bestimmten anderen Eigenschaften 
der Entladung. Die in der positiven Säule auftretenden Druckdifferenzen be- 
stimmt A. Rüttenauer (ZP 10/269) quantitativ für die Edelgase Argon, Neon 
und Helium. G. S. Fazel (PR 19/157) untersucht die durch Koronaentladung 
bei Gleich- oder Wechselstrom in der Nähe des spannungführenden Drahtes auf- 
tretende Druckzunahme und die Zeit ihres Entstehens bis zum stationären Zu- 
stand. Diese beobachtete Druckdifferenz berechnet Jakob Kunz (PR 19/165) 
aus dem bei der Koronaentladung entstehenden lonenwind. Die Untersuchungen 
über die Anregungs- und lonisierungsspannungen sind wieder sehr zahlreich; 
es sei in diesem Zusammenhang auf die Bemerkungen über die Verhältnisse bei 
Helium von J. Franck (ZP 11/155) hingewiesen. E. Buch Andersen (ZP 10/54) 
stellt Versuche über die Anregung chemischer Prozesse durch Elektronenstoß an. 
Er beobachtet die Bildung von Ammoniak aus Stickstoff und Wasserstoff unter 
vermindertem Druck. R. Whiddington mißt die Geschwindigkeit der von 
Röntgenstrahlen ausgelösten Elektronen, in deren lebendiger Energie sich das 
Energiequantum der auslösenden Röntgenstrahlen, vermindert um die Aus- 
lösungsarbeit des Elektrons wiederfindet (PM 43/1116). L. E. Mc Allister (PR 
19/246) beobachtet an Kupfer eine Abnahme der Zahl der für ein auftreffendes 
Primärelektron ausgelösten Sekundärelektronen mit zunehmender Oxydation. 
Die Abtrennungsarbeit der Sekundärelektronen wird dabei größer. Nach den 
Untersuchungen von J. S. Townsend und V. A. Bailey (PM 43/1127) sind 
für Argon die freien Elektronenweglängen abnorm groß, z. B. bei 1 mm Druck 
und gleicher Elektronengeschwindigkeit etwa 60 mal so lang wie bei Wasser- 
stoff. E. R. Stoekle (PR l9/?58) findet eine Abnahme des Funkenpoten- 
tials mit zunehmender Reinheit des Argons. G. Hertz (PB 619) findet die 
mittlere freie Weglänge langsamer Elektronen in Neon und Argon nicht kon- 
stant, sondern von ihrer Geschwindigkeit abhängig. Diese Frage ist von 
großer Bedeutung für die Glimmentladung in diesen Gasen. R. Seeliger 
(AP 67/352) untersucht spektral die Intensitäten der Lichtemission einer Vakuum- 
entladung, besonders des Faradayschen Dunkelraumes einer Glimmentladung. 
Die Ergebnisse bestätigen die Annahme über die Geschwindigkeitsverteilung 
der Elektronen in diesen Gebieten. Die für das Auftreten der Glimmentladung, 
zwischen zwei Zylindern in Luft ..und unter Öl . erforderhche Spannung be- 
rechnp* E. Klein (ETZ 707) in Übereinstimmung mit dem experimentellen 
Befun'^ von Kehse (ETZ 197). Eine sonderbare Erscheinung beobachtet H. P. 
Waran (PM 43/226) bei einer Gasentladung in reinem Stickstoff von einigen 
mm Druck in einem transversalen Magnetfeld. Er sieht an der Innenwand der 
Kapillaren matte, wie mit einem Sandstrahlgebläse geritzte Streifen, die nach 
seiner Ansicht von den positiven Ionen hervorgerufen werden. — Über die Frage 
des Einflusses des Gasgehaltes der Elektroden auf die Entladung im Vakuum 
liegen mehrere Arbeiten vor. So bekommt A. Janitzky (ZP 11/22) zwischen 
zwei vollkommen entgasten Elektroden im Hochvakuum bei der einer Funken- 
länge von 40 cm entsprechenden Hochspannung keinerlei Entladung durch die 
Röhre, während in derselben Röhre zwischen zwei anderen, nicht entgasten Elek- 
troden bei der gleichen Spannung ein Strom von 2 mA übergeht. Er hält den 
Gasgehalt einer Elektrode für wesenthch bei ihrer Verwendung im Hochvakuum. 
Laurice L. Lockrow (PR 19/97) studiert den Einfluß von Gasen auf die Elek- 
tronenemission eines glühenden Platindrahtes. Wasserstoff erhöht die Elektronen- 
abgabe von sauberen Glühdrähten nur momentan, während bei mit Fetten ver- 
unreinigten Drähten die Wirkung des Wasserstoffs lange Zeit andauert. Sauer- 
stoff und Luft drücken die Elektronenemission etwas herab. Den oft bemerkten 
Einfluß des Wasserstoffs führt der Verfasser auf eine Reaktion mit den Ver- 



— 214 — 



unreinigungen, nicht mit dem Platindraht selbst zurück. Bei reinen Platin- 
drähten ist die Abtrennungsarbeit eines Elektrons 4,48 V, der mit der licht- 
elektrisch bestimmten von 4,8 V innerhalb der Meßfehler gut übereinstimmt. 
S. Ratner (PM 43/193) beobachtet bei Röntgenröhren eine Art Polarisation. 
Bei längerem Stromdurchgang steigt das Entladungspotential, ohne daß mit 
dem Mac -Leod- Manometer eine Erniedrigung des Gasdrucks nachgewiesen 
werden konnte. Diesen Effekt führt Verfasser auf die Abwesenheit von 
ursprünghch auf der Elektrode vorhandene Gasschichten zurück, ähnlich wie 
Hallwachs beim lichtelektrischen Effekt. Die Gasschicht soll nämlich die 
Abgabe der positiv geladenen, auf die Kathode auftreffenden Ionen an das Metall 
vermitteln, während nach der Zerstörung dieser Oberflächenhaut die Ionen ihre 
Ladung nicht mehr abgeben können und eine positive Schicht auf der Kathode 
bilden. R. Whiddington (PM 43/720) erklärt vorstehende Beobachtungen 
Ratners durch eine el. Aufladung der inneren Glaswände des Entladungs- 
rohres. Aus dem Gewicht zweier sog. Blitzröhren (geschmolzener Quarz) 
berechnet J. Precht (VDPG3/61) die Energie eines Blitzes zu 96,5 bzw. 107,5 
kcal. Die Entladungszeit liegt unterhalb 2 • 10~* s. Die Stromstärke muß zwischen 
20 und 200 A liegen. 

Kanal- und Kathodenstrahlen. H. Rausch von Traubenberg und 
J. Hahn (ZP 9/356) untersuchen den Durchgang von Kanalstrahlen durch feste 
Materie. Sie beobachten beim Durchtritt durch Goldfolie keine wesentliche 
Bremsung der Strahlgeschwindigkeit, nur ein geringer Bruchteil der Strahlen 
erleidet eine Geschwindigkeitsverminderung. Die H- Strahlen sind dabei unter- 
halb 7500 V neutral, oberhalb positiv, die 0- Strahlen sind stets neutral. Die 
Abhängigkeit der Ladung der H- Strahlen von der Spannung wird durch aber- 
malige Ionisation des in der Folie neutralisierten H -Atoms durch Elektronenstoß 
erklärt. — Ein schmales Kathodenstrahlbündel stellen L. T. Jones und H. G. 
Tasker (PR 19/550) in einer Glühkathodenröhre dadurch her, daß sie vor der 
Kathode der Braunschen Röhre eine Scheibe mit rundem Loch anbringen, zwi- 
schen denen nur eine schwache beschleunigende Spannung liegt. Die Haupt- 
spannung wirkt zwischen Scheibe und Anode. Die Stärke des Kathodenstrahls 
ist durch die benutzten Spannungen und Dimensionen bedingt. A. Becker 
(AP 67/428) untersucht die Massenproportionalität der Absorption von Kathoden- 
strahlen 0,4 f acher Lichtgeschwindigkeit, indem er die Zahl der von der Materie 
aus dem Primärstrahl entfernten Teilchen bestimmt. Er bestimmt aber keine 
absoluten Absorptionskoeffizienten, sondern benutzt Luft als Normalgas. 
M. Baltruschat und H. Starke (PZ 403) untersuchen mit modernen Hilfs- 
mitteln die sekundäre Kathodenstrahlung. Eine leicht durchzuführende Mes- 
sung von ejm mittels der Braunschen Röhre gibt H. Busch (PZ 438). F^j^ bringt 
ein Kathodenstrahlbündel in ein longitudinales Magnetfeld, das parf *el zur 
ursprünglichen Strahlrichtung Hegt. Aus dem Entladungspotential, der Feld- 
stärke des Magnetfeldes und den Dimensionen der Röhre kann ejm leicht bis auf 
1 Promille gemessen werden. H. Behnken gibt eine Ausführungsform der 
Braunschen Röhre zur Aufnahme von Wechselspannung bis 100 kV (AE 11/129). 

Röntgenstrahlen. Die von der Rückseite der Antikathode bei gasfreien 
Röntgenröhren (RR) ausgehende Röntgenstrahlen (RStr) werden von L. Halber- 
städter (FGR 478) untersucht. Ihre Energie ist etwa ein Siebentel der von der 
Vorderseite ausgehenden Strahlung, außerdem sind diese RStr bedeutend weicher. 
Hermann Holthusen (ZTP 362) diskutiert die Bedingungen für die diagnosti- 
sche Anwendung der RStr, die Mittel zur Kontrastverstärkung und den Einfluß 
der Brennfleckgröße auf das Schattenbild. R. Glocker (FGR 100) prüft die 
Gesetzmäßigkeiten zwischen RStr-Intensität und Schwärzung. Er findet die 
Zunahme des Verstärkungsfaktors mit der Intensität in der Eigenschaft der 
photographischen Platte begründet. Zur Charakterisierung der RStr für Therapie 
und Diagnostik verwendet 0. Fritz (FGR 218) die kürzeste Grenzwellenlänge 
und die El.-Menge in Milhamperesekunden. Für gleiche Werte ist die Intensität 
bei gashaltigen Röhren etwa doppelt so groß wie bei gasfreien. Für jede Röhren- 



— 215 — 



art ist eine besondere Expositionstabelle nötig. Über ein zur Anwendung 
dieses Prinzips von March, Staunig und Fritz gebautes Spektrometer nach 
Braggschem Typ zur Beobachtung der Grenzwellenlänge berichtet K. Staunig 
(MMW 933). 

Einen Wechselstromgenerator mit stark unsymmetrischen, der Kurven- 
form des Induktors ähnlichen Form des Stromverlaufs, der besonders gut für den 
Betrieb von RR geeignet ist, beschreibt Eckert (HelF 1187). Um in Metall-RR 
die Stromhärte selbsttätig zu steuern, legt H. Küstner (ZTP 274) in den RR- 
Stromkreis ein Milliamperemeter, dessen Zeiger nach Art eines S&Hschen Re- 
gistrierinstrumentes von Zeit zu Zeit niedergedrückt wird und bei zu großem 
Röhrenstrom durch ein Relais die Luftpumpe einschaltet, bis der richtige Strom- 
wert erreicht ist. G. Jaeckel (ZP 9/300) benutzt den R-Spektrographen zur 
Aufnahme von Hochspannungskurven, indem er das Spektrum auf einen rotieren- 
den Film aufzeichnet. Dabei sind die Hochspannung U in kV und die kürzeste 
Welle 7 in Angström-Einheiten durch die Einsteinsche Beziehung: Uy =12,3 
verknüpft. 

Manne Siegbahn und V. Dolejsek (ZP 10/159) geben in Präzisions- 
messungen der K-Serie die Wellenlängen der Elemente P bis Zn^ nach Atom- 
zahlen geordnet, bis auf 10"^^ cm genau an. Die Breite der Linien ist nicht größer 
als 6 -10-13 cm. H. Küstner (PZ 257) stellt scharfe Spektrallinien nach der 
Debye- Sc herr er sehen Methode bei kurzer Exposition durch Verwendung von 
dünnen Fäden her, die nur ganz dünn mit der zu untersuchenden Substanz 
bestrichen sind. 0. Fritz untersucht die Homogenität der Strahlung der Lilien- 
feld-Röhre (FGR 233). Bei derselben RR ist die Schwingungsrichtung im blaß- 
blauen Brennfleck linear polarisiert und etwa um 45^ gegen die allgemeine 
Richtung der Kathodenstrahlen geneigt (H. Seemann, ZTP 59). — W. Statz 
(ZP 11/304) bestimmt unter Verwendung eines fast punktförmigen Intensitäts- 
messers, der im Mittelpunkt eines kugelförmigen Absorbens angebracht ist, 
unter Ehmination der Streuwirkung die wahren Absorptionskoeffizienten von 
harten RStr für AI und Wasser. — Nach J. Herweg und G. Mie (AP 68/120) ist 
die Zahl der an einer AI- Scheibe von RStr geringer Intensität ausgelösten Elek- 
tronen der auffallenden RStr- Intensität direkt proportional. Die Untersuchung 
erfolgt nach Art der Geigerschen Zählmethode. F.L. Möhler und P. D. Foote 
(Bur. Stand. 17/471) bestimmen die Mindestspannungen, die erforderlich sind, 
um in einer Entladungsröhre durch Elektronenstoß charakteristische RStr 
hervorzurufen. Die kritischen Spannungen werden als Anregungsspannungen 
von L- und K- Serien gedeutet. Eine neue Art von Strahlen, deren Frequenzen 
nach der Quantenbeziehung zwischen dem äußersten Ultraviolett und RStr 
liegen, beobachtet G. Reboul (JPRad 20); diese werden durch Bewegung von 
Elektronen im Spannungsgefälle verursacht. 

Über die Benutzung der RStr zur Erforschung des kristallinen Aufbaus 
der Körper liegen viele Arbeiten vor. Eine gute Anleitung zu röntgenographischen 
Untersuchungen der Kristalle gibt das 3. Heft des in 4. und 5. Auflage erschienenen 
Buches von F. Rinne, Einführung in die kristallographische Formenlehre und 
elementare Anleitung zu kristallographisch-optischen und röntgenographischen 
Untersuchungen (Leipzig, Jänecke). Nach R. Glocker (SuE 542) ist für Röntgen- 
vStrukturuntersuchungen die günstigste Dicke bei Stahl etwa 0,25 mm. Dabei 
muß natürlich auf die Vermeidung von Gefügeänderungen durch die Bearbeitung 
besonderer Wert gelegt werden. Das RStr-Bündel hat zweckmäßig einen Durch- 
messer von 1,5 mm und ein Maximum der Strahlung zwischen 0,4 und 0,5 AE. 
Eine Zusammenfassung der röntgenographischen Bestimmung von Kristall- 
anordnung unter Berücksichtigung der Faserstoffe gibt M. Polanyi (Nw 411). 
Zusammen mit K. Weißenberg (ZP 9/123) behandelt er das Röntgenfaser- 
diagramm. An Einzelkristallen (ZECh) beobachtet er eine Verfestigung durch 
die mechanische Bearbeitung. Bei hartgezogenen Drähten liegen nur bestimmte 
Netzebenen im Drahtquerschnitt. Auf die Weise entsteht auch bei Drähten 
Faserstruktur. 



— 216 — 



Elektrizitätserregung. Elihu Thomson (J AI 342) führt aus, daß Elektrizi- 
tät nicht durch Reibung entsteht, sondern daß es sich bei der sog. Reibungs- 
elektrizität tatsächlich um eine Entstehung durch Berührung handelt. Die Ent- 
stehung der Kontaktelektrizität betrachtet der Verfasser als eine Folge der be- 
sonderen Anordnung der Atome und der Körperoberfläche. Vielleicht ist die 
oben genannte Arbeit von E. Regener (ZTP 220) über die Entstehung hoher 
Spannungen beim Johnsen- Rahbekschen elektrostatischen Relais zur Bestäti- 
gung der Thomsonschen Ausführungen heranzuziehen. Ph. Pothmann (ZDI 
938) stellt fest, daß reiner Wasserstoff sich beim Ausströmen nicht von selbst ent- 
zündet. Erst durch die Beimischung von Wassertröpfchen oder Eisteilchen, 
nach Nusselt (ZDI 203) auch von Staubteilchen, z. B. sehr feinem Eisenoxyd- 
pulver, ladet sich das Gemisch elektrisch auf, so daß sich an der Ausströmungs- 
stelle Glimmlicht bildet. Ein in dem Strahl befindlicher Draht erhält ein mit 
Druck und Temperatur zunehmendes Potential z. B. von 10000 V bei 60 Atm. 
Druck und 40^ G. J. M. Benade (PB 836) findet in unsymmetrisch erhitzten 
Eisenstäben an der Drosselstelle eine gut meßbare EMK, die nicht auf einen 
inversen Thomssoneffekt , sondern auf Inhomogenitäten zurückzuführen ist. Bei 
Quecksilber konnte er nämlich bei einem Temperaturgefälle von OOO^mm keine 
EMK nachweisen. Sollte doch eine existieren, so ist sie aber sicher kleiner als 
10-8 V bei obigem Temperaturgefälle. A.E. Hennings (PR 19/388) untersucht den 
Temperaturkoeffizienten der kontaktelektromotorischen Kraft. Die bei der 
Berührung zweier Leiter auftretende Wirkung kann durch die entstehenden 
Oberflächenschichten vollständig verdeckt werden. Wendeil M. Latimer (JAm 
ChS 44/2136) deutet die thermoelektrischen Erscheinungen und die aus der 
klassischen Theorie berechnete spez. Wärme der Metalle durch Annahme einer 
spez. Wärme der Elektronen. 

Lichtelektrischer Effekt. Die Elektronenemission aus Metallen bei BeUchtung 
wird weitgehend studiert. H. Geitel (AP 67/420) findet Proportionalität vom 
Photostrom und Beleuchtung an Kaliumschichten von molekularer Dicke inner- 
halb einer Intensität von 500 bis 3300 Lux unzerlegten Lichtes. Bei größerer 
Lichtstärke ist kein Anzeichen für eintretende Sättigung der Erregung festzu- 
stellen. An keilförmigen dünnen Schichten von Platin und Silber studiert 0. Stuhl- 
mann (PR 20/65, 89) die Elektronenemission bei verschiedenen Schichtdicken. 
Er findet eine Zunahme der Emission bis zu einem Maximum bei 45 m/f für Ag 
und 20 m/LL für Pt, dann eine Abnahme bis zu einem Minimum bei 100 mfi für Ag 
und 45 m^< für Pt; erst jetzt setzt eine Zunahme bis zu dem für unendhch dicke 
Schichten geltenden Werten ein. Der Verfasser schließt hieraus, daß der licht- 
elekcrische Effekt nicht aus einer direkten Energieübertragung vom Lichtstrahl auf 
die Photoelektronen, sondern nur in einer auslösenden Wirkung besteht. Einen 
weiteren bemerkenswerten Beitrag zu diesen Fragen liefert Rudolf Suhr- 
mann (AP 67/43). Er prüft sehr sorgfältig die rote Grenze und die spektrale 
Verteilung der Lichtelektrizität des Platins in Abhängigkeit vom Gasgehalt. 
Nach kurzem Glühen rückt die rotwelhge Grenze nach längeren Wellen, da- 
mit ist eine Empfindhchkeitssteigerung verbunden. Nach wiederholtem, kräf- 
tigem Glühen geht die Grenze zu kleineren Wellenlängen, wobei die Empfind- 
lichkeit verhältnismäßig stärker abnimmt. Die Messungen von K. Bergwitz 
(VDPG 35) bestätigen den Zusammenhang zwischen der lichtelektrisch ausge- 
lösten Elektronenzahl und der Temperatur des lichtspendenden Körpers. Jean 
G. Popesco (CR 1/5/259) findet eine Beziehung zwischen lichtelektrischer 
Emission und der Oberflächenspannung bei Quecksilbertröpfchen. Nach Ro- 
bert James Piersol (PR 2« /195) ist die Maximalgeschwindigkeit der durch 
Licht ausgelösten Elektronen unabhängig von der Einfallsrichtung des Lichtes 
und bei dünnen Schichten auch von der Bestrahlung von vorn oder von hinten. 
— H.v. Halban und K. Siedentopf (ZpCh 208) benutzen zwei Hchtelektrische 
Zellen zur Messung der Lichtabsorption in Lösungen. Max Diekmann und 
Arthur Gebbert ( JBDT 19/55) geben eine Schaltung zur Verstärkung des Stro- 
mes hchtelektrischer Zellen. Man kann mit ihr einen relativ schwachen Gleichstrom 



— 217 — 



bis 10-2 A verstärken. — H.E. Ivesund Th. G. Fry (PR 20/112) finden in 
hochevakuierten Zellen eine Zunahme der Sättigungsspannung mit abnehmen- 
der Wellenlänge, z. B. bei rotem Licht 40 V, bei violettem 160 V. Nach H. E. 
Ives und H.D.Arnold (PR 19/248) unterscheidet sich die Beobachtung einer 
verstärkten Elektronenemission einer glühenden Oxydkatliode bei Bestrahlung 
mit blauem Licht vom Photoeffekt, da diese Erscheinung eine ausgesprochene 
Trägheit besitzt, also nicht als Beweis der Temperaturabhängigkeit des Photo- 
effekts gelten kann. So finden auch R. C. Gibbs und E. L. Meacham (PR 
19/415) eine starke Abhängigkeit des Photostromes von 2,5 • lO"*^ A bei 0,9 A 
Heizstrom von der Zeit und der Vorgeschichte des Drahtes. 

Die Beeinflussung der Leitfähigkeit durch Beleuchtung wird hauptsächhch 
von B. Gudden und R. Pohl weiter studiert. So zeigt die Leitfähigkeit des 
Diamanten (ZTP 199) mit abnehmender Wellenlänge eine Zunahme mit einem 
scharfen Maximum bei 230 m/u. Dieses Maximum ist durch eine starke Licht- 
absorption in der Nähe der Absorptionsbande veranlaßt. Bezieht man den bei sehr 
kleinen Lichtdichten und kurzen Behchtungszeiten auftretenden Primärstrom 
nicht auf auffallende, sondern auf absorbierte Lichtenergie, dann ist bei Diamant, 
Zinkblende und Zinnober dieser Primärstrom für einen großen Spektralbereich 
der Zahl der absorbierten Lichtquanten proportional, so daß jedem Lichtquantum 
ein freigemachtes Elektron entspricht. An 25 Verbindungen wird dann noch ge- 
zeigt, daß die lichtelektrische Leitfähigkeit nur bei Brechungsexponenten über 
1,5 auftritt. Bei höheren Exponenten braucht man zur Sättigung des Primär- 
stromes kleinere Feldstärken. Dem Lenardschen ZnSCu-Phosphor schreiben 
B. Gudden und R. Pohl (AP 68/154) eine Sonderstellung unter den Phosphoren 
zu, da bei ihm die Auslöschung aufgespeicherten Lichtes stärker ist als bei anderen 
Phosphoren und seine Dielektrizitätskonstante bei Bestrahlung erheblich zu- 
nimmt. F. Schmidt (AP 70/161) findet Aufleuchten der Phosphore in hohen 
elektrischen Feldern, wobei die Bewegung der zu den Metallatomen zurückkehren- 
den angeregten Elektronen beschleunigt wird und die infolge der Erregung 
elektrisch polarisierten Zentren gedreht werden. 

Das Selen wird genauer von Wilhelm Späth untersucht (ZP 8/165). Gleich- 
zeitige Beobachtungen von Leitfähigkeit und Dielektrizitätskonstante zeigen 
vollkommen parallel gehendes Verhalten beider Größen, nur beträgt der maximale 
Effekt bei der Dielektrizitätskonstanten 5 %, bei der Leitfähigkeit dagegen 
300%. Die Dunkelleitfähigkeit erklärt er mit freien Elektronen, deren Zahl bei 
Belichtung zunimmt. Der Stromtransport erfolgt ähnlich wie bei der Leitung 
in Gasen. A. Wendt (VDPG 26) erhält an Selenzellen mit kleinem Dunkel- 
effekt bei Belichtung Strom- Spannungskurven von ausgesprochenem Sättigungs- 
charakter. W. S. Gripenberg (ZFeinmech. 169) hat bei 0,5 ß dicken Selen- 
schichten eine 40 fache Empfindhchkeit gefunden. Bei sorgfältig gereinigtem 
Selen bleibt auch bei dickeren Schichten diese große Empfindlichkeit bei sehr 
geringer Trägheit. 

Hochfrequenz und Schwingungen. Eine ausgezeichnete Zusammenstellung 
der Hochfrequenzmeßtechnik mit ihren praktischen und wissenschaftlichen 
Grundlagen gibt August Hund (Berlin, Springer). Da der Verfasser in Nord- 
amerika lebt, hat er die dort in den letzten Jahren entwickelten Methoden voll be- 
rücksichtigt. H. Pauli (ZTP 256, 272) gibt ausführhch eine vereinfachte Theorie 
ungedämpft schwingender gekoppelter Kreise, wie sie bei Benutzung der Röhren- 
sender große Bedeutung erlangt haben. Zwei solcher selbsterregter Kreise be- 
nutzt Joachim Golz (JBDT 19/281) zur Erreichung eines möghchst großen 
Mitnahmebereiches beim Schwingaudion. Die Verhältnisse bei elektrisch und mag- 
netischgekoppelten Schwingungskreisen, die durch primär e und sekundäre Röhrcn- 
rückkopplung zu Schwingungen angeregt werden, studiert experimentell und theo- 
retisch Kurt Heegner (AE 11/239). N. v. Korshenewsky (JBDT 19/94) 
betrachtet systematisch die Unterschiede im Schwingungsvorgang bei induktiver 
und kapazitiver Kopplung und schlägt vor, alle elektromagnetischen Kopplungen 
in solche ohne und solche mit Strom Verzweigung einzuteilen. Diese Unterschei- 



— 218 -- 



dung führt N. v. Korshenewsky und M.Wien (ZTP 121 — JBDT 19/356) 
zu den Maßnahmen zur Entkopplung elektrischer Schwingungskreise. Einmal 
fügt man neue Verbindungen zwischen Stör- und Sekundärkreis ein, um das 
Linienintegral der EMK in dem Beobachtungsteil des zweiten Kreises zu Null 
zu machen. Die Kompensation muß ähnlich wie bei der Wechselstrombrücke 
nach Amplitude und Phase vorgenommen werden. Bei der zweiten Methode 
wird ein Zwischenkreis eingeführt, der vom Störkreis induziert wird und der 
selbst auf den Sekundärkreis wirkt. Durch geeignete Abstimmung und Dämpfung 
kann man die Gesamtinduktion im Sekundärkreis vom Störkreis aus zu Null 
machen. Weiter gibt N. v. Korshenewsky (JBDT 20/164) Resonanzschal- 
tungen zweier wenig gegeneinander verstimmter, nicht gekoppelter Kreise an, 
die sich durch besonders schmale Resonanzbereiche auszeichnen. — G. Breit 
(PB 529) leitet Näherungsformeln ab für die Berechnung der wirksamen Kapazi- 
tät einer Spule mit verteilter Eigenkapazität. Robert Ettenreich (JBDT 
19/308) vergleicht experimentell Eigenkapazität und Dämpfung von Spulen, 
die zweilagige Stufenwicklung, hin und her laufende Wicklung, beide Lagen in 
gleicher Richtung und sog. Honigwabenwicklung haben. Die Stufenwicklung ist 
die günstigste, nur wenig schlechter ist die maschinell sehr einfach herstellbare 
Honigwabenwicklung. Gurt Ridder (AE 10/339) untersucht die Eigenfre- 
quenzen von ein-, zwei- und dreilagigen Spulen sowie Flachspulen aus Rund- 
draht und Band mit der Braunschen Röhre. — Ludwig Bergmann (AP 67/13) 
erregt Hertzsche und Abrahamsche Oszillatoren mit Senderöhren zu ungedämpf- 
ten Schwingungen von etwa 2 m W^ellenlänge und mißt im Strahlungsfelde 
dieser Oszillatoren die Hertzschen Kreisgebiete, deren Lage wegen der endlichen 
Größe von Sender und Empfänger mit den theoretischen Resultaten quantitativ 
nicht übereinstimmt. Karl F. Lindman (AP 69/270) beobachtet die Drehung 
der Polarisationsebene elektromagnetischer Wellen an einem Raumgitter. Ein 
solches Raumgitter stellt sich N. Kapzov (AP 69/112) aus 2108 Kupferzyhnder- 
chen her und untersucht daran die Beugung von 3 cm langen Wellen, die in 
Übereinstimmung mit K. F. Lindman analog der der Röntgenstrahlen an Kristall- 
gittern erfolgt. 

Die Gleichrichtung von Strömen, in ihren Grundlagen und wichtigsten 
Bedingungen der Erscheinungen gibt A. Hund (EuM 37). H. Zahn (ZP 8/382) 
ruft einen Gleichrichtereffekt durch Belichtung eines der Elektrode benachbarten 
Teiles eines Zinkblendenkristalls hervor. Der Effekt variiert mit dem Kristall 
wie 1 : 100 und wächst mit der Stromstärke und Lichtintensität, sowie mit 
abnehmender Frequenz des Wechselstroms. Wilhelm Fischer (JBDT 20/302) 
gibt eine Nullmethode zur Feinabstimmung zweier gleich gebauter Schwingungs- 
kreise. Mit der Anordnung kann man auch die Phasenverschiebung zwischen 
zwei Kreisen messen. Ferner stellt er gedämpfte Schwingungen mit bestimmter 
Phasenverschiebung her (JBDT 20/444), indem er den einen Primärkreis ver- 
stimmt und die Kopplung verändert, letzteres unter Abnahme des Wirkungs- 
grades. 

Einen breiten Raum nehmen die mit den Elektronenröhren zusammen- 
hängenden Arbeiten ein. In der 2. Auflage seines Buches : Die Elektronenröhren 
und ihre technischen Anwendungen (Braunschweig, Vieweg & Sohn) beseitigt 
Hans Georg Möller vermeidbare Rechnungen, fügt die Schottkysche Ver- 
stärkertheorie hinzu, sowie Abschnitte über Störbefreiung und amerikanische 
Röhren. H. Greinacher (ZP 11/239) behandelt die Charakteristik der Elek- 
tronenröhren, Emissionsstrom, Durchgriff und findet die Konstante der Röhren- 
formel kleiner als im Langmuir-Barkhausenschen Ausdruck. G. Joos (AP 69/505) 
benutzt zur Berechnung der Amplituden eines Röhrensenders keine geradlinige 
Kennlinie, sondern eine der Natur entsprechende mit empirischer Formel. Max 
Diekmann und Arthur Gebbert (JBDT 19/194) beeinflussen das Elektronen- 
bündel einer Glühkathodenröhre durch ein elektrisches Querfeld; sie erhalten so 
eine geringe Steilheit der Kennlinie, aber andererseits Vorteile für die Anwendung 
zur Frequenzvervielfachung. John G. Frayne (PR 19/629) leitet aus der stati- 



— 219 — 



sdien Charakteristik einer Röhre unter Berücksichtigung des Widerstandes im 
Anodenkreis ihre dynamische Charakteristik ab. Auf Grund seiner Überlegungen 
gibt er eine Apparatur zur Erzeugung oberschwingungsfreien Wechselstroms bis zu 
Frequenzen von 200000 Per/s. Beim Fehlen sekundärer Effekte findet Franz 
Tank (JBDT 20/82), daß Gitter- und Anodenstrom Funktionen des Quotienten 
aus Gitter- und Anodenspannung sind. W. Seitz (JBDT 19/310) konstruiert eine 
Senderöhre, deren Anode die kupferne Gefäßwand bildet, die gut gekühlt werden 
kann. J. Langmuir (EWd 80/881) beschreibt Hochleistungsröhren von 20 kW 
Leistung, die bei Sendeversuchen zwischen Nauen und Rockey Point benutzt 
werden. Die Anode ist ein Kupferrohr von 5 cm Durchm. und 20 cm Länge, 
das gleichzeitig als wassergekühltes Gehäuse dient. Die Kathode ist ein 1 mm 
dicker Wolframdraht, der bei 20 V mit 50 A glüht. Die Anodenspannung be- 
trägt 15 kV. Der Gesamtwirkungsgrad ist recht gut, bis 70% . Ein von A. W. H u 1 1 
angegebenes Magnetron von 1000 kW Leistung hat als Kathode einen Wolfram- 
stab von 1 cm Durchm. und 57 cm Länge. Dieser wird mit 1800 A bei 10000 Per/s 
geheizt. Durch das starke Magnetfeld des Heizstromes wird der Anodenstrom 
20000 mal in der Sekunde unterbrochen. Bei 20 kV Anodenspannung erhält 
man mit entsprechenden Abstimmitteln 1000 kW Hochfrequenzenergie mit 70% 
Wirkungsgrad. Neuerdings werden Wolframdrähte, die mit einer dünnen Haut 
metallischen Thoriums überzogen sind, der größeren Elektronenausbeute wegen 
vorgezogen. 

Der Zwischenkreisröhrensender wird im Anschluß anRogowski(JB 1921/222) 
von Hans Edler (JBDT 20/2) weiter untersucht. Er prüft die Möglichkeit, 
auftretende Störungen, wie Aussetzen der Schwingungen, Ziehen, Inkonstanz 
der Wellenlänge, Energieverluste, Oberschwingungen zu beseitigen. Walter 
Größer (AE 10/317) studiert das Ziehen bei rein kapazitiver Kopplung. G. Glage 
und H.^dler (AE 10/419) untersuchen in Fortsetzung früherer Versuche die 
verschiedenen Arten der Gittererregung in ihrem Einfluß auf das Ziehen, ins- 
besondere bei der Huth-Kühnschen Schaltung. Über letztere Schaltung, bei 
der die Kopplung zwischen dem Anodenkreis und dem Gitterschwingungskreis 
allein durch die Gitter-Anodenkapazität der Röhren erfolgt, berichtet Alfred 
Herzog (JBDT 20/72). E. Mauz und J. Zenneck (JBDT 19/256) prüfen 
■experimentell die Beeinflussung der Amplituden der Hochfrequenzschwingung 
bei der Gitterbesprechung und beim Röhrentonsender. — E. W. B. Gill und J. H. 
Morell (PM 44/161) führen die Erzeugung ganz kurzer Wellen nach Barkhausen- 
Kurz auf die mit der Röhre verbundenen Drähte zurück. C. S. Franklin (Nat 
110/220) berichtet über Marconis gerichtete kurzwellige Telegraphie mit Re- 
flektoren (A von 20 bis 2 m). Mit einem 200 W- Röhrensender (/l = 15 m) hat 
man noch auf 500 km Schwebungsempfang. Die Einrichtung ist auch für die 
Schiffahrt mit rotierendem Reflektor als »drahtloser Leuchtturm« von Wert. 
— Ludwig Bergmann (ZP 9/369) gibt eine Anordnung von Elektronenröhren 
zur Messung schwacher Wechselströme mittels Elektrometer. S. Rschewkin 
und B. Wwedensky (PZ 150) messen Kapazitäten und große Widerstände 
mittels intermittierenden Röhrengenerators in einer dem Audion ähnlichen 
Schaltung. F. Kock und G. Schweikert benutzen die bekannte Kapazitäts- 
messung durch Schwebungen zur Bestimmung kleiner Strahlungs- und Strom- 
änderungen (PZ 123). Die Dehnung eines Bolometerstreifens oder Hitzdrahtes 
bewirkt die Abstandsänderung einer Platte eines kleinen Kondensators und damit 
Änderung von dessen Kapazität. 

Itadiologie. Das Buch von K. Fajans, Radioaktivität und die neueste Lehre 
von den chemischen Elementen liegt in 4. Auflage vor (Braunschweig, Vieweg 
& Sohn). Es ist gegenüber der letzten Auflage (JB 1921/223) durch Abschnitte 
über Isotopen der nicht radioaktiven Elemente und über die künstliche Atom- 
spaltung erweitert worden. — Adolf Smekal (WienAnz 129) versucht eine 
quantentheoretische Deutung des radioaktiven Zerfalls. 

A. Becker (ZaoCh 143) beobachtet bei geeigneter Wahl des Glases und ent- 
sprechender Herstellung der Radiumlösung, deren Gehalt zwischen 2 • 10"^ und 



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5 • 10-7 mg Ra auf 1 g Lösung lag, eine Konstanz der Lösung innerhalb 8 Jahren 
bis auf 1%. W. Bothe (ZECh 459) berichtet über Erfahrungen im Prüf betrieb 
radioaktiver Präparate, z. B. Wiederfinden eines verloren gegangenen Präparates 
in der Asche des Verbrennungsofens mittels Elektrometer. Explosion eines 
hochkonzentrierten Präparates, wahrscheinlich durch Feuchtigkeit hervor- 
gerufen. Zur Messung radioaktiver Substanzen hat B. Szilard (CR 174/1695) 
ein Quadrantenelektrometer mit unsymmetrischer Nadel konstruiert, bei dem 
durch spontane Ionisation eine gerade merkbare Bewegung der Nadel eintritt. 
Man kann so die von 2 • 10"^ mg Ra ausgehende }/-Strahlung bis auf 2,5% genau 
messen. — Viktor F. Heß (PR 19/73) berechnet die Wirkung einer auf einer 
Scheibe von 4 cm Radius verteilten Ra-Menge in 4 cm Entfernung und findet 
sie gleich der eines Röhrchens mit derselben Ra-Menge. Bei der Platte ist die 
Wirkung geringer als beim Röhrchen, so daß in der Therapie keine Schädigungen 
der Haut bei Benutzung der Platte auftreten werden. — Karl Przibam (VDPG 1) 
weist auf weitgehende Analogien zwischen den durch Becquerelstrahlen ver- 
färbten Substanzen und den Phosphoren hin. 

H. Geiger und A.Werner (ZP 8/191) beobachten in Dünnschliffen von 
künstlichem Wellemit Leuchtspuren der aus Polonium austretenden a- Strahlen 
in Übereinstimmung mit der Berechnung. Die Dauer einer Szintillation beim 
Auf treffen von a- Strahlen auf einen Zinksulfidschirm messen H. Herszfinkiel 
und L. Wertenstein (PB 677), indem sie den Lichtpunkt durch den rotierenden 
Schirm zu einem Pfeil auseinanderziehen, zu 1,1 • 10"* s. 

Die Bremswirkung, welche Atome auf a- Teilchen ausüben, untersucht 
J. L. Glasson (PM 43/477) in Abhängigkeit von der Ordnungszahl. Er findet 
diese Wirkung des Atoms der Potenz "^j^ der Ordnungszahl proportional. 
In Luft, Wasserstoff und Quecksilberdimethyl werden nach T. R. Wilkins(PR 
19/210) Ionen mit Doppelladung bei der Ionisation mit a- Strahlen durch zwei 
unmittelbar aufeinander folgende lonisierungsakte erzeugt. Bei Helium muß 
man jedoch auf reelle Doppehonisierungen schheßen. E. Rutherford und 
J. Chadwick (PM 44/417) bestimmen die Reichweiten der in Aluminium, Phos- 
phor und Fluor durch Bombardieren mit a-Teilchen ausgelösten Wasserstoff- 
kerne. Die Energie dieser H-Strahlen ist bis zu 40% größer als die der a-Strahlen. 
Von allen von Wasserstoff bis Kalzium untersuchten Elementen geben nur Bor, 
Stickstoff, Fluor, Natrium, Aluminium und Phosphor H-Strahlen; die Atom- 
gewichte dieser Elemente, mit Ausnahme von Stickstoff, genügen der Gleichung 
^=4^-f-3. G. H. Henderson (Nat 109/749) verweist darauf, daß ein schnell 
bewegtes a-Teilchen beim Durchgang durch Materie lokale starke Erhitzung 
hervorruft und daher Explosionen z. B. von Jodstickstoff auslösen kann. Des- 
halb glaubt auch H. H. Pool (Nat 110/148) die Ursache unerklärter Explo- 
sionen auf Spuren radioaktiver Substanzen, die überall vorkommen, zurück- 
führen zu können. 

Für /y- Strahlen bestimmter Geschwindigkeit ist nach W. Bothe (ZP 8/243) 
die photographische Schwärzung nur eine Funktion des Produktes: Strahlungs- 
intensität X Expositionszeit. Die Schwärzung ist bis 45^ Einfallswinkel unabhängig 
von diesem. Nach H. Salbach (ZP 11/107) ist die Schwärzung bei a-Strahlen 
von der Zahl der auffallenden Teilchen abhängig. Bei ^Ö- Strahlen wird eine be- 
stimmte Schwärzung besser bei geringerer Dichte der Strahlung als bei größerer 
Dichte und kürzerer Expositionszeit erreicht. Schätzungsweise ergibt ein /5-Teil 
dieselbe Schwärzung wie 18 a-Teile. — Knicke an /5- Strahlenbahnen von 90^ 
treten nach stereoskopischen Aufnahmen von W. Bothe (PZ 416) beim Zusam- 
menstoß des /ö- Strahls mit langsam bewegten, schwach gebundenen Elektronen 
auf. Verzweigungen treten an Stellen auf (ZP 12/117), wo die sehr schnellen 
^-Strahlen sich aus der Elektronenhülle der Atome ablösen. — Die Mehrfach- 
streuung der /^-Strahlen behandelt Gregor Wentzel (AP 69/335); diese tritt 
bei so großen Schichtdicken auf, daß die freie Weglänge des ^-Teilchens kleiner 
als diese Dicke ist. 



— 221 — 

Lise Meitner (ZP 9/131) prüft die Hypothese, daß bei /5-strahlenden 
radioaktiven Körpern ein Teil der /y- Strahlengruppen sekundär durch y-Strahlen 
ausgelöste Elektronen sind und nur ein Rest primär aus dem Kerne stammt. 
Sie erregt zu diesem Zweck in Blei und Platin durch die 7- Strahlen des ThB se- 
kundär y3-Strahlen. Die gefundenen beiden Gruppen sind den bisher bei ThB 
bekannten gleich. Dasselbe ergibt sich bei RaD. Im Anschluß an diese Unter- 
suchung findet L. Meitner (ZP 9/145) für den Zusammenhang zwischen ß- und 
Strahlen folgendes: Ein primärer /5- Strahl verwandelt sich im Kern in einen 
/-Strahl, der /-Strahl geht entweder als /-Strahl durch das Atom oder wirft 
aus den Elektronenanordnungen des Atoms sekundär Strahlen heraus, wodurch 
die charakteristische Röntgenstrahlung des Atoms angeregt wird, die ihrerseits 
wieder Elektronen aus niedrigeren Energieniveaus herausheben kann. In ZP 11/35 
diskutiert sie den Zusammenhang der ^-Strahlen- Spektra mit der /-Strahlung. 
Adolf Smekal (ZP 10/275) gibt eine quantentheoretische Deutung der ß- und 
/-Strahlenemission, wobei er in Übereinstimmung mit der Ellisschen und der 
Meitnerschen Auffassung der ^-Strahlen- Spektren bleibt. C. D. Ellis (ZP 10/303) 
deutet nur das kontinuierhche /5- Strahlen- Spektrum als primären Ursprungs, 
das /y-Linienspektrum wird sekundär an der Elektronenhülle durch /-Strahlen 
hervorgerufen. In einem großen Glasgefäß messen W. Friedrich und 0. Glaser 
(ZP 11/93) die räumliche Intensitätsverteilung der /-Strahlen eines Ra- Präpa- 
rates, das sich in dem Gefäße befindet. 



Elektrotnedizin und Elektrobiologie. 

Von Dr. Hans Zöllich. 

Elektrobiologie und Elektrodiagnostik. Die im Handel erhältlichen Einrich- 
tungen zur Aufzeichnung der vom schlagenden Herzen gelieferten elektrischen 
Ströme werden vergleichend besprochen von 0. Müller (HelF 253, 265), Die 
Verwendung von dünnen Aluminiumsaiten für die in solchen Einrichtungen 
benutzten Saitengalvanometer, die schon von Wertheim- Salomonson 
(Afp 158/107) empfohlen worden war, hat A. Weber (MMW 356) erprobt. Es 
lassen sich so auch mit kleineren Galvanometern richtige Kurven zeichnen. — 
Ein akustisches Gegenstück zu dem Flimmerphotometer hat D. Mackenzie 
(PR 20/331) durchgebildet. In sehr rascher Folge sollen die beiden in ihrer 
Lautstärke zu vergleichenden Töne abwechselnd erklingen. Mit einer solchen 
Einrichtung ließ sich zeigen, daß die relative Empfindlichkeit des Ohres wenig- 
stens bis zu Frequenzen von 2000 Per/s und für alle Lautstärken praktisch un- 
veränderlich ist. Auch zeigten sich keine Erscheinungen ähnlich dem Purkinje- 
Phänomen der Optik. — Die Hörfähigkeit von gesundem und krankem Ohr 
im ganzen Tonbereich hat J. P. Minton (PR 19/80) untersucht. — Einen Appa- 
rat für Kondensatorentladungen zur Elektrodiagnostik mit vollkommener Iso- 
lierung sämtlicher Teile einschließlich Patienten und Arzt beschreibt G. Bour- 
guignon (ARE 27/161.)^ 

Die Heilwirkung von Elektrizität und Licht. 

Elektrotherapie. Weitere Fortschritte sind in diesem Jahr nicht zu ver- 
zeichnen. Neu erschien: A. Laqueur, 0. Müller, W. Nixdorf »Leitfaden der 
Elektromedizin für Ärzte und Elektrotechniker«. 

Lichttherapie. Fr. Schanz (KIW 2568) untersucht die einzelnen für All- 
gemeinbehandlung empfohlenen Lichtquellen. — Über die Abhängigkeit der 
durch die Bestrahlung erzielten Rötung (des Lichterythems) und der Pigment- 
bildung von der Wellenlänge der erregenden Strahlung haben K.W. Hauser 
und W. Vahle (STh 13/41) eingehende Untersuchungen angestellt. — Mit der 
Frage der Dosierung der ultravioletten Strahlen befaßt sich Ph. Keller (DMW 



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346): ein Gemisch von Schwefelsäure- Jodkali- Stärke-Lösung mit Natrium thio- 
sulfat wird bestrahlt bis zum Eintritt der Blaufärbung, die eine ganz bestimmte 
Dosis, und zwar den vierten Teil der Erythemdosis kennzeichnet. 

Röntgenologie. 

Röntgenstrahlenerzeuger. Lilienf eld (A JR 172) schildert die physikalischen 
Grundlagen für die bereits im vorigen Jahrgang erwähnte Aeonaröhre ( J B 1921 /225). 
Eine Röntgenröhre mit Gitter zwischen Glühkathode und Antikathode zum 
Zweck, nur die Scheitelwerte der Wechselspannung auszunutzen, ließ sich C. H. F. 
Müller schützen (DRP 347954). Eine Glühkathodenröhre mit bandförmigem 
Brennfleck, bei der nur ein streifend ausfallendes Röntgenstralilenbündel benutzt 
wird, hat 0. Goetze angegeben. Sie wurde von L. G. Heilbron (FGR 29/299) 
mit einer von ihm ersonnenen Anordnung zur Bestimmung der Bildschärfe 
(FGR 29/297), einem geneigt zur photographischen Platte aufgestellten Stück 
Metalldrahtgewebe, untersucht. — Eine moderne Röntgenanlage entstand in 
der chirurgischen Universitätsklinik Würzburg. Sie wird beschrieben von K. 
Lasser und Fr. Janus (SZ 291), ferner von C. Stein (DPJ 175). Hier wurden 
grundsätzlich Generator, Hochspannungsleitungsanlage und Röntgenröhre vom 
Krankenraum getrennt. Die Röhre hat winklig zueinander angesetzte Hälse 
und ist in einen Schutzkasten aus Bleiblech um den Brennpunkt drehbar einge- 
setzt. Es wird auch die von der Rückseite der Antikathode ausgehende Röntgen- 
strahlung abgefangen, die L. H alberstaedter (FGR 29/478) hinsichtlich ihrer 
Intensität und Qualität eingehend untersuchte. — Einen Schutz gegen Hoch- 
spannung und abirrende Röntgenstrahlen bezwecken auch die Veifawerke 
bei ihrer fahrbaren Einrichtung mit einem die Hochspannungsleitungen tele- 
skopisch umhüllenden Schutzmantel nach DRP 347029. Ein gelungener Versuch 
der S& H, eine Schaltung aus Glühventilröhren und Kondensatoren zur Erzeu- 
gung von Gleichspannung aus Wechselspannung in die medizinische Praxis ein- 
zuführen, hat viel Beachtung gefunden (Naturforscherversammlung). Diese als 
»Stabiiivolt« bezeichnete Einrichtung enthält nur ruhende Teile. Beide Halb- 
wellen des Wechselstromes laden je einen Kondensator auf derart, daß die ge- 
wünschte Gleichspannung an der Reihenschaltung der Kondensatoren abgenom- 
men werden kann. An Einzelheiten für Einrichtungen zum Betriebe von Röntgen- 
röhren sind bemerkenswert der Hochspannungsgleichrichter von S&H, dessen 
Kontaktnadeln durch einen Flammenschleier laufen, um die Erzeugung von 
Hochfrequenzschwingungen zu verhindern (DRP 360611), und eine selbst- 
tätige Regelungseinrichtung zum Ausgleich der Netzspannungsschwankungen, 
die C. Niemann (VDR 190) beschreibt. — E. Haeger (MMW 594) schlägt vor, 
zur Beleuchtung des Röntgenzimmers statt des üblichen Rotlichtes ein besonderes 
Purpurlicht zu benutzen, und zwar ein so helles, daß ohne Störung der Dunkel- 
adaption die Gegenstände des Zimmers nach Art des Dämmerungssehens erkannt 
werden; vgl. auch die vorläufige Mitteilung in JB 1921/225. — Ein Farben- 
filter über dem Leuchtschirm in Verbindung mit Raumbeleuchtung in hellem 
Rot ließ sich Stumpf schützen (DRP 350505). Einen ähnlichen Vorschlag hatte 
bereits G. Bucky gemacht (DRP 298295). Arbeitet man jedoch im verdunkelten 
Raum, so sind nach Holzknecht und Jahoda (FGR 29/501) hellgrün fluore- 
szierende Leuchtmarken zur Ortsbezeichnung sehr zweckmäßig. — Die Frage 
der Röntgenschädigungen wird wieder eingehend erörtert: ihre zivil- und straf- 
rechthchen Folgen von W. Flaskamp und Strauß (KIW 1954); ihre Art und 
die Mittel zur Vermeidung von G. Holzknecht (MMW 1597), ferner auch von 
Hamler (AJR 365). — Eine besondere Folge, den Röntgenkater, seine Ursache 
und Behebung besprechen E. Schlagintweit und H. Sielmann (KIW 2136), 
die eine Kochsalzbehandlung empfehlen, ferner A. Simons (STh l4/lo6), 
der ihn mit Baldriantinktur, und H. Hirsch (STh 14/679 — DMW 1646), 
der ihn mit Organextrakten behandelt, da die Erscheinung auf die Strahlen- 
einwirkung selbst zurückzuführen sein soll. — Eine zusammenfassende Dar- 
stellung über die Physik der Röntgenstrahlen und die Einrichtungen zum Be- 



— 223 — 



trieb von Röntgenröhren, insbesondere für Tiefentherapie, gibt G. Großmann 
(STh 14/165, 213 — FGR 29/337). 

Röntgendiagnostik. Sensibilisierte Röntgenplatten beschreibt G. A. 
Schleußner (Umschau 561). Nach K. Kaeding (FGR 29/606) ist die Verwen- 
dung von Papier als Schichtträger statt Glas, wenn es nicht auf die feinsten Einzel- 
heiten ankommt, zweckmäßig. Von solchem z. B. unter dem Namen »Platten- 
fort« in den Handel gebrachten Film werden der geringe Preis, Raumbedarf, die 
Unzerbrechlichkeit und die Möglichkeit, die Aufnahmen in die Krankengeschichte 
einzuheften, gerühmt. Dem Safranin (JB 1921/225) wird von F. Dahm (FGR 
29/822) das Pinakryptol vorgezogen, bei dem keine lästige Rotfärbung auftritt. — 
E. Haeger (FGR 29/609) hat neun Arten von Verstärkungsschirmen genau 
untersucht und die Bedingungen aufgestellt, unter denen sie zweckmäßig zu 
verwenden sind. — R. B. Wilsey (AJR 58) hat den Einfluß der Abmessungen 
von Schachttiefe und Schachtbreite bei Wabenblenden nach Bucky eingehend 
untersucht. — Eine Einrichtung zur zweiäugigen Betrachtung von Leuchtschirm- 
bildern mit Raumwirkung beschreibt J. D. Morgan (AJR 180): die von abwech- 
selnd erregten Röntgenröhren entworfenen Einzelbilder werden mit einem brillen- 
ähnlichen, eine von kleinem Synchronmotor angetriebene Wechselblende enthal- 
tenden Gestell betrachtet. — Das alte Verfahren, zur Hervorhebung von Kontra- 
sten in den zu durchleuchtenden Körper Gas oder Luft einzublasen, findet immer 
mehr Anklang; eine kritische Übersicht über die Erfahrungen mit Luftein- 
blasung in Rückenmark und Gehirn gibt S. Schoenborn (DMW 1432); ferner 
berichten A. Ringel (KIW 2190), W. Weigeldt (MMW 1764), M. L. Martin 
und Gl. Uhler (AJR 543) über die eigenen Erfahrungen. Die Lufteinblasung 
ist auch für die Diagnostik gynäkologischer Veränderungen im kleinen Becken 
nach 0. Polano und G. Dietl (MMW 1621) sehr vorteilhaft. Sie wird auch 
verwendet zur Untersuchung des Nierenlagers von Ziegler (VDR 56), ferner 
von Garelli (DMW 144) und in der Form des Dickdarmaufblähens von A. 
Henszelmann (FGR 29/465). — Die urologische Röntgendiagnostik behandelt 
P. Janssen (MMW 394). 

Röntgentherapie. In einer sehr ausführlichen, zum großen Teil auf eigenen 
Untersuchungen beruhenden Arbeit verbreitet sich H, Bor eil (STh 14/239) 
mit besonderer Berücksichtigung der Streustrahlung über die beiden wichtig- 
sten Verfahren zur Behandlung der in der Tiefe des Körpers liegenden Krank- 
heitsherde: die vorzuziehende (vgl. auch STh 13/622) Freiburger, auf Krönig 
und Friedrich zurückgehende Großfelderbestrahlung und die Erl anger von S e i t z 
und Wintz herrührende Mehrfeldertechnik. Den Verlauf der Strahlenkegel und 
ihre Einstellung behandelt H. Holfelder (STh 13/438); die Tiefenwirkung bei 
homogenen und inhomogenen Körpern, insbesondere den Einfluß eingeschlos- 
sener Lufträume untersuchen H. Wintz und W. Rump (FGR 29/580). — Bei 
der Großfelderbestrahlung wird gern der Strahlensammler nach Ghaoul (vgl. 
JB 1920/221) benutzt (DMW 762). Die zur Gewinnung besserer Tiefendosen er- 
forderliche Überschichtung des zu durchstrahlenden Körpers stellt man neuer- 
dings (vgl. L. Hahn (MMW 1745) — E. Pohle (STh 14/118), DRP 351235 der 
Veifawerke) durch schmiegsame wassergefüllte Säcke her statt, wie früher 
üblich, durch Paraffinblöcke. — Ein Verfahren, Röntgenstrahlen zusammenlau- 
fend auf den tief gelegenen Krankheitsherd zu richten, beschreibt H. Rahm 
(KIW 1998): ein als Sekundärstrahler dienender Paraffinblock wird jenseits der 
Strahlenquelle mit einer Wabenblende überdeckt, welche nur die in Form eines 
Kegels austretenden Sekundärstrahlen durchläßt; allerdings ist der Wirkungs- 
grad nicht sehr gut. In dieser Beziehung besser scheint es zu sein, wie R. Knox 
(ARE 27/69) vorgeschlagen hat, ein dünnes Röntgenstrahlenbündel langsam so 
zu drehen, daß auf der Haut ein schmaler Kreisring beschrieben wird, das Bündel 
aber immer auf einen in der Tiefe gelegenen Krankheitsherd auftrifft. Der Gedanke 
selbst ist nicht neu, sondern war schon durch das DRP 296675 von Pohl bekannt. 

Die viel umstrittene Frage der physikalischen Sensibilisierung (vgl. Jß 
1920/221) hat H. Holthusen (FGR 29/777) zu neuen Versuchen mit Eiern 



— 224 — 



von Pferdespulwürmern veranlaßt. Es ergab sich, daß die Strahlenempfindlich- 
keit wachsender Zellen außer von ihrem biologischen Zustand von der Intensität 
der Aufbaureaktion abhängig ist. Bedeutungsvoll ist der physikalisch-chemische 
Zustand strahlenempfindlicher Kolloide; Elektronenkonzentration durch Salz- 
zusätze ergibt ebenfalls eine Veränderung der Empfindlichkeit. Die praktische 
Bedeutung dieser Erscheinung ist aber noch zu untersuchen. 0. Berg und Ph. 
Ellinger (STh 14/527) fanden, daß die Steigerung der biologischen Wirkung 
durch Infiltration mit Thoriumnitratlösung mit der gesteigerten Elektronen- 
emission zusammenhängt. Fr. Skaupy (DRP 363105) schlägt vor, zur Behand- 
lung mit Strahlen jeder Art ein offenes Entladungsgefäß über die zu behandelnde 
Stelle zu stülpen und dann den dadurch geschlossenen Entladungsraum zu 
entgasen. 

Eine Dosierungstabelle für die Röntgentherapie (Bestrahlungsrezepte) hat 
G. Holzknecht herausgegeben. 

Strahienmessungen. Je nach der Arbeitshypothese, die man zur Ausarbeitung 
eines unabhängig von der Härte messenden Dosimeter Verfahrens zugrunde 
legt, erhält man einander ganz widersprechende biologische Gesetzmäßigkeiten, 
wie W. Friedrich und O.A. Glaser (STh 14/362) an Hand von Messungen 
mit Ionisationskammern verschiedener Bauweise (Faßkammer, kleine Horn- 
kammer, Aluminiumkammer) darlegen. Die absolute Dosimetrie ist also zur- 
zeit, solange wir das Wesen der Strahlenwirkung nicht kennen, eine ungelöste 
Frage. Für die Praxis ist allerdings nur eine relative Dosimetrie vonnöten, 
doch müssen die Angaben der Meßgeräte wiederholbar sein. Anordnungen, die 
dieses leisten, hat man im Berichtsjahr zum Teil neu entwickelt, zum Teil weiter 
vervollkommnet. — Wenn auch die Schwärzung einer lichtempfindlichen Platte 
in einem Röntgenspektrogramm nicht zur Bestimmung der Intensitätsverteilung 
geeignet ist, so besteht doch nach 0. Fritz (FGR 29/281) für die unzerlegte 
Gesamtstrahlung ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Schwärzung 
und der Strahlenhärte, und zwar wächst der photometrische Wirkungsgrad 
mit dem Quadrat der Röhrenspannung, -x- Um den Silberfehler bei Verwendung 
des den gefilterten oder ungefilterten Strahlen selbst ausgesetzten Kienböck- 
streifens zu vermeiden, rufen H. Wintz und W. Rump (FGR 29/671) die Schwär- 
zung der Schicht durch das Luminiszenzlicht eines Leuchtschirmes hervor, 
oder sie messen die Stärke des Leuchtschirmlichtes. Auch H. Behnken (FGR 
29/330; 30/553) benutzt bei der Dosismessung das Leuchten eines Schirmes zur Be- 
einflussung einer lichtempfindlichen Schicht, und zwar durch Stufenfilter hin- 
durch, wobei eine von einer Lichtquelle hervorgerufene Normalschwärzung als 
Vergleichsmaß dient. — Ein Röntgenstrahlenmeßgerät, das unmittelbar die Dosis 
anzeigt und schreibt, den Siemens-Röntgendosismesser, schildert R. Jaeger 
(MMW 821 — FGR 30/566). Die schwachen lonisationsströme werden hierbei 
durch eine Glühkathodenröhre mit Gitter verstärkt (vgl. JB 1920/222). Eine un- 
mittelbare Messung mit einem Stromzeiger gestattet auch das Intensimeter von 
M. Saget (Auszug s. AJR 1923/416). Hierbei wird eine besondere Ioni- 
sationskammer ähnlicher Bauart wie bei dem lonto- Galvanometer benutizt 
(JB 1920/222). — Eine mit Druckluft gefüllte Ionisationskammer ließen sich 
S&H schützen (DRP 362456). — Das Röntgenspektrometer von March, 
Staunig und Fritz (JB 1921/226) ist durch DRP 354969 unter Schutz gestellt 
worden. 0. Fritz erörtert seine Ablesegenauigkeit (FGR 29/712) und die Ver- 
wendung zur Scheitelspannungsmessung an Röntgenröhren (FGR 29/593). — 
R. Glocker, 0. Rothacker, W. Schönleber (STh 14/389) befassen sich mit 
umfangreichen Messungen der Tiefendosis im Wasserphantom. Außer dem biolo- 
gischen Verfahren durch die Wachstumshemmung bestrahlter Bohnenkeimlinge 
nach Jüngling und lonisationsmessungen nach Friedrich und Körner ver- 
wenden sie ein besonderes physikalisch-chemisches Verfahren: Bestrahlung 
röntgenempfindlicher Lösungen, z. B. von Jodoform in Chloroform, die sich rot 
färben, oder Bestrahlung von in Glasfläschchen untergebrachter hochempfind- 
licher Bromsilbergelatineemulsion, die hernach zum Zweck der Entwicklung 



— 225 — 



erwärmt auf Platten aufgegossen wird. Die Wurzelreaktion von Pferdebohnen 
benutzen 0. Jüngling und W. Beigel (STh 14/423) auch zur Ausdosierung 
von Radiumpräparaten. Es ergibt sich dieselbe Beziehung der Reaktion zur Ery- 
themdosis wie bei Röntgenstrahlen. 



XVIll. Erdstrom, atmosphärisdie Elektrizität, Blitzableiter 

und Blitzschläge. 

Von Prof. Dipl.-Ing. Sigwart Ruppel. 

Die Wasserfalltheorie der Gewitter erfährt eine neue Beleuchtung und, 
wie es scheint, auch bessere Bestätigung durch die von G. Hochschwender 
(Inaug.-Diss. Heidelberg 1919) ausgeführten Versuche, die den Beweis für die 
Erklärungen von Lenard (AP 65/629) erbringen sollen, daß die kontakt- 
elektrische Doppelschicht ganz in der Flüssigkeitsoberfläche zu suchen sei. Die 
an der äußersten Oberfläche liegenden Moleküle oder deren Teile tragen 
stets negative Ladungen, und nur wenn diese äußerste Schicht von der weiter 
im Innern liegenden getrennt ist, werden genügende Elektrizitätsmengen frei. 
Diese Trennung kann aber nur bewirkt werden durch Tangentialkräfte. Das 
von Simpson zur Erklärung der Gewitterelektrizität herangezogene Zer- 
spritzen von Wassertropfen in Luft gibt nur geringen Effekt, der bei den 
Versuchen im wesentlichen durch Auffallen auf eine feste Fläche entstand. 
Bei den Versuchen von Hochschwender wurden durch den vertikal nach 
aufwärts gerichteten Luftstrom Tropfen so zerblasen, daß die kleinsten Tröpf- 
chen, welche aus der durch die Luft gebildeten Blase eines Tropfens, also der 
an der äußersten Oberfläche liegenden Molekularschicht entstammten, negativ 
waren, der Wasserrest dagegen positiv. Gemessen wurde hierbei beim Zer- 
blasen eines Tropfens destillierten Wassers von 4,28 mm Durchmesser je 1 cm^ 
Minimum 1,4 • lO-^^ Coul. und Maximum 7 • 10"^^ Coul. Es wäre also die 
Wasserfallwirkung bei Zerblasen geeignet, die von Seeliger (Wien. Ber. 125 
(IIa) 1197 ff.) zugrunde gelegten 10~^^ Coul./cm^ zu liefern, welche zur Er- 
zeugung von Blitzentladungen in einer Gewitterwolke ausreichen sollen. 

Von besonderem Interesse ist, daß die ersten Beobachtungen über Wasser- 
fallelektrizität nach Angaben von Rudig (Meteor. Z. 248) schon aus dem 
Jahre 1786 stammen. Prof. Tralles, Bern, stellte zu dieser Zeit am Wasser- 
staub eines Alpenbaches negative Ladungen fest. 

Wäre die Luft über dem Boden unbeweglich und die Ionisation konstant, 
dann müßte das Potentialgefälle mit der Höhe rasch sinken. Norinder 
(Geografiska Annalen 3, Heft 1 — 2) hat umfangreiche Messungen an festen 
Drähten 1, 2, 3 m überm Boden und beweglichen in bis 9^/4 m Höhe ein 
Jahr lang sehr gründlich durchgeführt und kommt bei beiden Anordnungen 
zu folgendem Ergebnis: In der Regel nimmt das Potentialgefälle mit der Höhe 
zu. Im Sommer ist stets eine langsame Zunahme bis zu 9 m vorhanden, außer 
vielleicht unterhalb 1 m über dem Boden. In Herbst und Frühjahr ist die 
Zunahme weniger ausgeprägt, im Winter ist sie in den untersten Schichten 
recht stark. Von 4 — 5 m Höhe an kehrt aber dann im Winter die Kurve um, 
der Gradient nimmt ab. Während also unten ein Überschuß an negativen 
Ladungen vorhanden ist, überwiegen oben die positiven. Diese Grenze zwischen 

-)- - und Überschuß liegt im Sommer ohne Zweifel oberhalb 9 m. Geringer 

Wind ergibt ganz beträchtlich höhere Gradienten als stärkerer Wind, und zwar 
in allen Schichten; ebenso ist bei kleinen Windgeschwindigkeiten die Änderung 
mit der Höhe ausgesprochener als bei größeren. Die Änderung des Potential- 
gefälles und damit die Raumladungen in den untersten Luftschichten in Upsala 
sind ganz anders, als man bisher vermutete. Norinder macht für das Über- 
wiegen der negativen Ladungen nahe am Boden die Wechselwirkung der schwer- 
Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 16 



— 226 — 



beweglichen Träger verantwortlich, wie sie unter dem Einfluß des elektrischen 
Kraftfeldes der Erde, der Schwerkraft und vor allem der Molisierung an den 
Kernen und Wasserteilchen zustande kommt. 

Daß ein Zusammenhang zwischen Erdstößen und elektrischen Entladungen 
zu bestehen scheint, wird von Knoche (Meteor. Z. 90) an Hand von Beob- 
achtungen in Chile gezeigt. Bei einem Erdbeben war dort jeder Stoß von Wetter- 
leuchten begleitet, das an sich weder an den Telegraphenleitungen noch sonst 
irgendwo Schaden anrichtete. 

Über die regionalen Besonderheiten der Gewitterentstehung berichtet K. 
Langbeck (Meteor. Z. 257 298) und kommt dabei zu dem beachtens- 
werten Ergebnis, daß die Häufigkeit der Gewitterentstehung durch die Gegen- 
sätze zwischen ozeanischem und kontinentalem Klima begünstigt wird. Er findet, 
daß das Wärmeverhalten zwischen Berg und Tal und zwischen Land und Meer 
den jährlichen Gang der Gewitterbildung beeinflusse. Auch in bezug auf die 
Zugrichtungsverteilung sind die Gewitterherde durch die Gegensätze zwischen 
Land und Meer, ja selbst zwischen ozeanischem und kontinentalem Klima be- 
stimmt. Dieser aus dem norddeutschen Beobachtungsmaterial herausgehobene 
Einfluß einer klimatischen Wärmegegensätzlichkeit auf die Bildung elektrischer 
Phänomene läßt uns nun die allgemeine Verteilung der Gewitterhäufigkeit auf 
der Erde verständlich erscheinen. Überall, wo durch die Gegenüberstellung von 
Land und Meer, von Berg und Tal, ja von warmen und kälteren Luftströmungen 
oder auch Meeresströmungen bestimmte klimatische Unterschiede in den Tem- 
peratur- und wohl auch Feuchtigkeitsverhältnissen häufiger zur Entwicklung 
kommen, muß die Entstehung der Gewitter und damit ihre Häufigkeit eine Zu- 
nahme erfahren. Ausnahmen dürften in besonderen klimatologischen und aero- 
logischen Zuständen derart ihre Erklärung finden, daß in solchen Fällen die 
Möglichkeit eines erforderlichen Auftriebes feuchter warmer Luftmassen fehlt. 
Langbeck kommt auf Grund umfangreicher Untersuchungen auch zu dem 
Schluß, daß der Luftaustausch zwischen Land- und Seeklimabereich, dann der 
zwischen Berg und Tal, sich in mehr oder weniger kräftiger Weise für die weitere 
Nachbarschaft einen wahrnehmbaren Einfluß auf die Tagesperiode der Gewitter- 
entstehung sichert. 



Alphabetisches Namenverzeichnis. 

ä, ö, ü und ae, oe, ue mit stummem e gelten in der Ordnung für a, o, u. 



AEG 8, 16, 18, 35, 37. 
61, 63, 88, 95, 99, 
107, 110, 113, 116, 
178, 179, 180, 184, 
187, 189 

AFA 123 

AIEE 7, 65, 66 

Aalst 159 

Abraham 196 

Abraham, H. 154 

Abraham, M. 151 

Abrasives. General A. Co. 

Achenbach 112 

Ackerman 60 

Adam 156, 167, 168 

Adcock 127 

Addenbrooks 182 

Addey 152, 159, 161. 

Adler 52, 95 

Agia 119 

Aickens 129 

Aigner 178 

Aitchinson 127 

Äitken 172 

Ajax-Northrup 137 

Ajax-Wyatt 137 

Alabama Power Co. 65 

Alaska Treadwell Gold 
Mining Co. 136 

Alber 82 

Alberti 181, 185 

Alberti, C. 212 

Alberti, E. 469 

Alberts 90 

Alexander 127 

Alexanderson 151 

All Amerifa Co. 146 

Allen 58, 139 

Mc Allister 213 

Almänna Svenska 107 

Alsgaard 140 

Althoff 60 

Altonaer Maschinenbau- 

A.-G. 113 
Altrup 122, 202 
Alumin. Co. of America 

142 

Alvensleben 14, 16, 74 
Amberg 133 
Ambrosius 169, 173 
American Railway Expr, 

Co. 96 
American Telephone Sc 

Telegraph Co. 172 
Anderegg 165 
Andersen, E. s. Buch-A. 
Anderson 198 
Anderson, J. 52 
Andree 80 
Andronescu 36 
Angerer 184 
Antropoff 141 
Appleton 166, 169 
Appleyard 150 
Apt 57 

Archimbaud 160 
Arco, Graf 154, 161 
Armbrust 169 
Armour Fertilizer Works 
142 

Arndt 128, 135, 140. 141 
Arnhall 76 



Arnold 217 
Aron 189 
Artz 109 
Arutünoff 38 
Ashworth 196, 197 
Askenasy 142 
Aston 209, 210 
Atherton 88 
Atkins 81 
Atkinson 39, 59 
Atlas- Werft 116 
August 134 

Ausschuß für wirtschaft- 
liche Fertigung 18 
Austin 152, 153, 157 
Av6n 176 
Ayasse 91 
Ayton 98 

BBC 35, 36, 47, 52, 

55, 63, 92, 93, 94, 

100, 108, 110 
BTHC 103, 104, 116 
Babcock 209 
Baedeker 211 
Bahl 105 
Bähr 175 
Bailey 55, 213 
Baldwin 174 
Baltruschat 214 
Bancroft 202 
Bang 45 
Bär 209, 210 
Barbagelata 198 
Barclay s. Fullerton 

H. & B. 
Barday 131 
Barfield 161; s. a. 

Wild & B. 
Barfoed 53 
Barkhausen 197 
Barlay 130 
Barn 35 
Barnes 29 
Barnett 196, 197 
Barrand 54 
Barril 150 

Barth 126, 131, 139 
Barthelmy 191 
Bartholemew 145 
Barton 136 
Barus s. Strouhal-B. 
Bäsch 201 
Bastian 77 
Batcher 192 
Batsford 139 
Battie 127 
Bauch 66 
Bauer 53 

Bauhan 15, 61, 75, 81 
Baum 55 
Baumann 78 
Baumberger 16 
de la Baume 153 
Baumgarten 91 
Baumgartner 164 
Bäumler 152, 157 
Baur 122, 141 
Bayer. Stickstoffwerke 

141 
Bean 109 
i Beauchamp 114 



Beauvais 166 
Beck 20 
Becker 78, 177 
Becker, A. 214, 219 
Beckett 76 
Beckmann 171 
Beckraiann, E. 179 
Beckmann, H, 90, 97, 

99, 100, 101, 125 
Beckmann, S. 202 
Bedford s. Hardy-B. 
Beetz 195 

Behnken 185, 214, 224 

Behr 32 

Behrend 144 

Beigel 225 

Bekku 59 

Bell 89, 130 

Belcher 128 

Belin 155 

de Bellescize 152, 156, 
157 

Bellini 157, 205 
Belmont 134 
Benade 216 
Bender 15 
Benedicks 211 
Benedict 106 
Benford 178 
Benischke 31, 44 
Benner 119, 120 
Bennett 65, 205 
Benoit 181 
Benrath 202 
Böque 127 
Berendt 90 
Berg 224 
Berger 16, 148 
Bergman 152 
Bergmann 218, 219 
Bergmeister 60 
Bergström 141 
Bergwitz 216 
Berliner Elektro- Gesell- 
schaft 194 
Berling 149 
Berndt 73 
Berner 107 
Bernthaler 82 
Beron 186 

Beta Batteries Ltd. 120 
Bethenod 34, 40, 144, 

151, 157 
Bethge, W. 33, 91 
Bettis 56 
Beyer 11, 145 
Bichteler 80 
Bickel 16 
Biermanns 64 
Biette 93 

Van der Bijl 168, 181 
Biles 56 

Billesholm s. Höganäs-B. 
Biltz 201 
Bingel 223 
Binswanger 61 
Bion 154 

Birmingham Small Arms 

Co. 130 
BiShop 201 
Blair 132 
Blakeslee 90 



Blanc 30, 32, 37, 91 
Le Blanc 202 
Blanchard 87 
Blandy 89 
Blatterman 155 
Blau 110 

Bl^riot s. Soc. An. 
Bloch 87, 90 
Blondel 34 
Blondei, A. 206 
Blondel, M. 144 
Blum 128, 129, 130- 
Blumenthal 17 
Blyth 105 
Bochum 127 
Böcker, F. 120 
Bode 60 
Bodenstein 202 
Bodmar 145 
Bogner 88 
Böhm 35, 63 
Böhm O. 31, 37, 50 
Bohr 210 
Du Bois 59 
Boje 72 

Boltzmann 201, 204 
Bonin s. Reynaud-B. 
Bontsch-Brujewitsch 155» 
Bonvier 151 
Bookwalter 17 
Booth 63, 102 
Boreil 223 
Borgwald 177 
Borlase-Matthews III 
Bormann 119 
V. Borsig 11 
Boruttau 14 
Bosch 116 

Bosselmann 72, 74, 75 
Bothe 220 
Boüchard 150, 166 
Boucherot 53, 159, 206' 
Bouchet 182 
Bouchilloux 54 
Boukspoun 83 
Bourguignon 221 
Bourquin 43, 148, 162 
Bouthillon 153, 205 
Boveri s. Brown, B. »%Co. 
Bragg 215 
Brand 156 
Brandt 15 
Brasey 183, 198 
Bräuler 91 

Braun s. Hartmann & B.. 
Braune 131 
Bredow 161 
Brehm 130 
Breisig 164 

Breit 154, 158, 196, 21 & 

Breits III 

Brenot 161, 162 

Brenzinger 185 

Breslauer 2, 42 

Bridgman 211 

O'Brien 89 

Bright 147, 150 

Brillouin 151, 167, 204 

British El. and Allied 
Mftrs Association 58 
I British Thomson- Hou- 
I ston Co. s, BTHC 

15* 



Bronner 16 

Brook 131 

Brooke 132 

Brooks 48 

Brophy 109 

Broughton 103, 109 

Brown 44, 175 

Bfuvvii, Hovel 1 & Cie. s, 

BBC 
Brückmann 45 
Brujewitsch s. Bontscli- 

B. 

Brun 152, 160 

Brunn 55 

V. Brunn 91, 206 

Bruyn s. Lobry de B. 

Brylinski 196 

Bub 146 

Buch Andersen 213 
Buchmüller 186 
Buchner 127, 129, 131 
Bucksath 60 
Buckley 88, 201 
Bucky 222, 223 
Bügler 15, 178, 179 
Bulkeley 104 
Bültemann 59 
Bunet 30 
Bunte 86 
Burchard 88 
Bureau of Standards 90, 
122 

Burger 55, 120 
de Burlet 127 
Burnam 40 
Burton 13, 15, 81, 84 
Busch 187, 214 
Buschkiel 90 
Buske 60 
Butcher 95 
Butler 89, 113 
Butterworth 192 

Cadwell 134 
Cady 158 

Cahen 144, 163, 165 
Cahill 136 
MC Caig 174 
Caldwell 112 
Callender 56 
Calverley 40 
Camagni 120, 121 
Cambi 138 

Cambridge and Paul In- 
strument Co. 180 
Campbell 105, 135, 192 
Campbell s. Swinton 
Candie 50, 195 
Carelli 223 
Carl 129 
Carman 211 

Carnegie Institute of 

Technology 9 
Carpentier 148, 183 
Carr 37, 129 
Carson 143, 163 
Carsten 32 
Carter 91 
Mc Carty 35 
Caesar 91 
Caspari 55 
Casper 148 
Castellani 54 
Castelli 150 
Castner 105 
Cattley 123 

Cavendish s. Cox C. Co. 
Chadwick 220 
Chajes 16 
Chambers 162 
Chang 128, 137 
Chaoul 223 
Chapman 36, 132 
Chappell 136 
Chappuis 68 



Charbonnier III 
Charlet 116 
Chattock 81 
Chaulard 154 
Chaumat 183, 191, 193, 
195 

Chauveau 157, 159 

Chem. Fabrik Gries- 
heim-Elektron 127, 
139, 141 

Chevalier s. Ots-Ch. 

Chiba 192 

Chipart 204 

Chireix 152 

Chrötien 179 

Christen 93 

Chrochralski 57 

Churchill 188 

Clark 131 

Classen 130 

Claude 76 

Clausing 205 

Clayton 204 

Clemens 128 

Clinker 184 

Coates 62, 63 

Coehn 210 

Colpitts 155 

Commercial Cable Co, 

146, 147 
Commonwealth Edison 

Co. 73 
Conant 202 
de Coninck 102 
Conwell 56, 67 
Corbett 56 
Cornell 131 
Costello 109 
Cott6 123 
Cottrell 118 
Coulon 114 
Coulson 127, 199 
Courvoisier 47, 65 
Cowie 63 
Cowing 136 
Cox Cavendish Co. 185 
Cramer 92 
Crämer 60 
Craemer, P. 173 
Crawford 56 
Crecelius 95 
Creed & Co. U8 
Creedy 38 
Creighton 65, 67 
Creutzfeld 128 
Cripps III 
Croner 21 
Crowley 108 
Cullmann 90 
Curchod 36 
Curtis 54, 72 
Cusins 154 

DBG 90 
Dagory 63 
Dahl 60 
Dahm 223 . 

Daimler s. Österreich. D. 
Dale 131 
Dällenbach 207 
Dalziel 100 
Dann 30 
Dantsigen 128 
Darch 89 
Dareste 54 
Dates 88 
Daval 188 
Davies 63, 127 
Davis, D. R. 62 
Davis, E. W. 208 
Davis, H. E. 156 
Davy 135 
Dawes 208 
Dawson 39 
Dawson-Ferranti 199 



Daysohm 113 
Dearlove 143 
Debenen 156 
Debye-Scherrer 200, 215 
I Decotte 36 
Defour 76 
Dejean 199 
Delafield 59 
Delamarre 1 1 1 
Delenk 63 
Dellenbaugh 31, 44 
Dellinger 161, 166 
D eil Inger- Whittem are 

153 
Demag 48 
Demuth 60, 161 
Deprez 68 
Deschmann 31 
Deslandres 161 
Dessauer 44, 193 
i)ettmar 78 

Deutsche Gold- u. Sil- 
berscheideanstalt 140 

Deutscher Ausschuß für 
techn. Schulwesen 8, 
10 

Devant 188 
Dewald 170 
Diegel 112 

Diekmann 167, 216, 218 
Dieterle 191, 194 
Dietl 223 
Dietze 184 
Ditisheim 179 
Dittes 92 
Doane 9, 88 
Dobbelstein 145 
Doherty 34 
Dolejsek 215 
Dolezalek 122 
Dommerque 155. 157, 
174 

Mac Donald 89 
Donnelly 103, 179 
Doran 73, 190 
Dorfman 45 
Dorin 62 

Dornhecker 114, 136 
Dornisthorpe 168 
Döry 30, 91 
Dow 108 
Dow, A. 73 

Mc Dowall & Sons 110 
Dowling 179 
Dowling, I. I. 180, 195 
Drehkopf 202 
Drescher 14, HO 
Dreßler 81 
Dreyer 75, 82 
Dreyfus 50 
Driver 180 
Drouet 176 
Drucker 119 
Dubois 78 
Dudley 9, 31 
Dufour 79, 137 
Dufröne 56, 207 
Duhem 166 
Duncan 168, 169 
Dunham, R. O. 117 
Dunham, Th. 202 
Dunmore 152, 153. 159 
Dunsheath 68, 147 
Düll 148 
Duret 131 
Dürler 93 
Dürr 70, 82 
Durrer 135 
Dürrhammer, H. 144 
Duval, E. 83 
Dwight 76, 207 

Mc Eachron 43 
Eales 157, 159 
Eastern 147 



Eastwood 105 
Ebel 177 
Ebeling 164 
Eberhard 152 
Eccles 166, 169 
Ecker 131 
Eckersley 151, 153 
Eckert 215 
Eddy 59, 89 
Edelmann 21 
Edgcumbe 68, 182, 183 
Edison 96, 171 
Edison Co. s. Com- 
monwealth 
Edler 57 

Edler, H. 158, 169, 219 
Egger 73 
Ehrenhaft 210 
Ehrhardt 197 
Ehrlich 141 
Eichelberger 46 
Eichhoff 120 
Eine 160 
Einstein 209 
Einthoven 182 
Eisenbahn-Kongreß- 
verband, Internat. 91 
Eiden 46 

El.-Record Co. 121 

El. Tool & Hoist Works 

106 
Ellinger 224 
Elliot 136 
Elliot, Bros. 179 
Ellis 221 
Ellsworth 130 
Eloc 145 
Eloesser 117 
Elsässer 38 
Ely 61, 62 
Emanueli 55 
Emde 30, 31, 36, 45, 

203 

Empire Gas & El. Co. 54 
Engelhardt 154, 167, 
1 95 

Engelhardt, A. 175 
Engl 167 
Entwisle 112 
Epstein 10 
Erich Huth s. Huth 
Ericsson- Ges. 176 
Ernst 73 

Erskine-Murray 153 
Esau 152, 207 
Eschenbach 121 
Esmarch 211 
Espenschied 159 
Esson 31, 33 
Estorff 56, 59 
Etabl. Metallurgiques de 

la Gironde 127 
Ettenreich 151, 157, 192, 

196, 218 
Eufinger 145, 165 
Eustis 128, 137 
Evans 67, 88, 187 
Everett s. Edgcumbe 
Evershed 185 
Evershed & Vignoles 191 
Ewers 32, 33, 107 
Ewing 197 

Paccioli 43 
Fähnrich 135 
Fairshild 178 
Fajans 219 
Fang 66 
Farmer, E .132 
Farmer, F. N. 193 
Fascetti 54 
Fay 127 
Fazel 68, 213 
Fechheimer 31, 209 
Fehse 141 



Foin 110 
Feldmann 58, 7ü 
Fellow 161 

Fer s. Soc. An. Ic F. 
Ferid Einin 173 
Ferguson 202 
Fernies 58, 208 
Ferranti 56, 66 
Ferranti-Co. 47, 199 
Ferranti-Field 56 
Ferranti-Hawkins 56 
Ferranti-Waters 56 
Ferrati s. Dawson-F. 
Ferree 87 
Ferr6ol 80 
Ferri6 179 

Fertilizer s. Armour-F.- 

Co. 
F6ry 124 

Field 46, 47, 135, 138 
Finkelstein 127 
Finkh 87 
Finn 148 
Fischer 164 
Fischer, G. III 
Fischer, R. 91 
Fischer, W. 158, 218 
Fischer-Hinnen 43, 51 
Fisher 59 
Flaskamp 222 
Fleischmann 207 
Fleischmann s. Volin- 
Ges. 

Fleming 166, 168 

Fletcher 163 

Fletcher El. Salvage Co. 

127, 130 
Flight 58, 59 
Flinker 89 
Flood 71 
Flössel 135 
Fontvlelle 80 
Foote 178,- 215 
Forbeß 109 
de Forest 196 
Forman 211 
Forsberg 95 
Forsch 119 
Forshee 8 
Förster 60, 103 
Förth 155 

Foster Instr. Co. 178 
Fox 84 
Frahm 205 
Frampton 195 
France 202 
Franck 213 
Fran?ois-Poncet 12 
Franke, R. 144, 208 
Franken 52 
Franklin 154, 219 
Frattola 150 
Frayne 218 
Freeman 46 
French 119, 120 
Fretter s. Tauber-F. 
Freymann 15, 151 
Freytag 82 
Frick 133 
Fricke 12 
Friedrich 223 
Friedrich, A. 17 
Friedrich, W. 221, 224 
Friedrichs, W. 212 
Friese 60 
Frigou 59 
Frion 77 

Fritz 214, 215, 224 
Fritze 30, 36 
Frivold 198 
Fruit Co. s. Uniled-F. 
Fry 217 

Fryer 73, 187, 190 
Fuhrmann 38 



Füller ton, Hodgart & 

Barclay 104 
Fulton 134 
Fuwa 130 

GEC 9, 41, 45, 95, 102, 

113, 133 
Gage 56 
Gaiser 121 
Galibourg 178 
Gallon s. Yves le G. 
Ganguillet 61 
Gans 197 

Gansswind t s. Hausser- 
G. 

Gardner 130, 201 

Gar in 137 

Garrar d 63 

Gaster 87, 88 

Gaston 120 

Gaze 32, 34 

Gebauer 148 

Gebbert 167, 216, 218 

Gefei 113 

Gehling 129 

Gehrts 212 

Geiger 32. 92, 220 

Geißler 158, 159 

Geitel 216 

Gelap 103, 170 

Gella 180 

Geliert 118 

General Abrasive Co. 141 
General El. Co, s. GEC 
Genkin 31 
Gentner 131 
Gerber 131, 142 
Gerhardt 106 
Germershausen 180 
Ges. f. Bergbau und 

Hüttenwesen 129 
Ges. f. drahtlose Tele- 

graphie s. Telefunken 
Ges. f. el. App. s. Gelap 
Getzschmann 165, 174 
Gewecke 82 
Geyger 185, 186, 193 
Gibbs 45, 152 
Gibbs, A. 150 
Gibbs, G. 94 
Gibbs, R. C. 217 
Gibson 132 
Giebe 181, 194 
Gifford 135 
Gilbert 143, 163 
Gilchrist 73 
Gilette Veir 122 
Gill 165 

Gill, E. W. B. 219 
Gill, Frank 173 
Gilmore 127 
Giorgi 169 
Girard III 
Girault 32 
Girousse 149 
Giroux 110 
Glage 169, 219 
Glaser 221, 224 
Glasson 220 
Gleichmann 92 
Gleissner 205 
Glocker 214, 215, 224 
Godin 54 

Goldschmidt 151, 154 
Golz 217 
Goodwin 71 
Gordina 34 
Görges 30, 36, 55 
Goering 185 
Gösch 49 
Gosrow 135 
Gossling 166 
Gothe 156 - 
Goetz 90 

Goetz, A. 211, 212 



Goetze 222 
Goulignac 171 
Gouy 204 
Grabe 172 
I Graf 38 
Grahl 71 
Granier 59 
Grant 81 
Gravell 127 

Great Western Power Co. 
84 

Greene 73 

Greinacher 180, 204, 
218 

Grempe 16, 74 
Griesheim -Elektron s. 

Chem. Fabr. G.-E. 
Griff iths 179 
Gripenberg 217 
Groff 129 
Grönwall 133, 135 
de Groot 160 
Groppel 118 
Gross 201 

Große Nordische Tel.- 

Ges. 150 
Grösser 158, 219 
Großmann 223 
Grott 14 
Grube 203 
Grude 142 
Grüneisen 181 
Gruner 209 
Grünewald 108 
Grünig, F. 82 
Grünig, O. 179 
Gruson s. Krupp-G. 
Grütter 115 
de Gruyter 202 
Gudden 217 
Gu6dras 133 
Gu(!irltot 159 
Guggenheim 81 
Guggenheimer 184 
Guierre 153 
Guilbert 47, 207 
Guildford 108 
Gulliet 129 

Gumlich 197, 198, 199 
Gunderloch 96 
Günther-Schulze 89, 

127, 203, 212 
Gure witsch 84 
Gurlt 172 
Gutierres 68 
Gutton 155, 158, 169 
Gwosdz 78 
Gyr s. Landis & Gyr 

H & B 179, 182, 184, 

186, 198 
Haag 14 
Haas 75 

Haas, R. 74, 131 
Haas, J. jun. 127, 129 
Hacault 104 
Hacker 57 
Haden 71 

Haeffner s. Voigt & H. 
Haeger 222, 223 
Haglund 138 
Hahn 161, 189 
Hahn, J. 214 
Hahn, L. 223 
Hähnel 144 
Hahnemann 204 
Haines 130 

Hak 32, 44, 45, 55, 207 
V. Halban 216 
Halbe 113 

Halberstädter 214, 222 
Halbertsma 86, 201 
Hallade 92 
Hallwachs 214 
Harn 184 



Hamers 123 
Hamler 222 

Hammerschmidt 64, 208 
de Haen 139 
Handy 55 
Hanke 113 
Hanley 130 
Hanomag 79 
Hansa-Lloyd- Werke 97, 
100 

Hansen, C. A. 130 
Hansen, K. L. 36 
Hanson 59 
Hantge 139, 140 
Hardegen & Co. 41 
Hardie 114 
Harding 78 
Hardy 46 

Hardy-Bedford 107 
Haring 130 
Harms 12, 158 
Harrison 88, 140, 178 
Harriss 89 
Hart 35 
Hartig 107 
Hartley 167 
Hartmann 109, 210 
Hartmann, K. 15 
Hartmann u. Braun s. 

H &B 
Hartz 150 
Hasse 120 
Hausen 88 
Hauser, O. 179 
Hauser, K. W. 212, 221 
Hausser- Gansswindt 

158, 169 
Haworth 145 
Hay 136 
Hayden 59, 208 
Hayn 84 
Hay ward 128 
Hazelett Storage Bat- 

tery Co. 123 
Heath 68 
Heather 155 
Heberlein 129 
Hecla-Stahlwerke 107 
Heegner 217 
Heil 119 
Heilandt 10 
Heilbron 222 
Heinicke 118 
Heins 82, 112 
Heise-Rütgers 145 
Heitmann 127 
Helbronner 129, 140 
Helfenstein 135, 141 
Heller 126 
Hellrigl 82, 174 
Helm 187 
Hemmeter 207 
Henderson 220 
Henne 14, 74 
Hennequin 122 
Henning 201 
Hennings 216 
Henry 124 
Henszelmann 223 
Heraeus 199 
Hering 9 
Herlitz 204 
Hermann 163 
Hermanni 61 
Herrn ans 118 
l'Hermite 55 
Herrick 127 
Herszfinkiel 220 
Hertz 213 
Herweg 215 
Herwig 16 
Herz 16, 63 
Herzberg 119 
Herzfeld 21 
Herzog 74, 158 



Herzog, A. 14. 74, 219 
Herzog, K. 38 
Hess 132 
Hess, J. 131 
Hess, V. F, 220 
Heuse 201 
Heußer 80 
Heyck 89 
Heyden 92 
Heym 180 
Hibben 90 
Hiecke 191 
Hieke 54 
Hiemke 150 
Higbfield 40 
Hill 165 
Hillard 63 
Himmelsbach 144 
Hinckley 127 
Hinnen s. Fiscber-H. 
Hirsch, H. 222 
Hirsch, R. 151, 152. 
Hirsch Kupfer- n. Mes- 
singwerke 127 
Hiscox 11 
Hoadley 63 
Hobart 102 
Hobble 53 
Hochschwender 225 
Höchstädter 57 
Hodde 188 

Hodgart s. Fullerton-H. 
Hodhum 73, 190 
Hoefert 175 
Hoffmann 44, 161 
Hofmann 189 
Hoeft 170 

Hogaboom 128, 129 
Höganäs-Billesholms 

AB 141 
Högelsberger 160 
Hoka 121 
Holbrook 46 
Holfelder 223 
Hollad ay 54 
Hollingworth 167 
Holm 63, 164 
Holmes 131 
Holthusen 214, 223 
Holtz 48 
Holweck 182 
Holz 128 

Holzknecht 222, 224 
Homolatsch 33, 91 
Honda 199, 200 
Honigmann 2, 13, 17 
Hoock 52 
Hopf erwieser 109 
Höpfl 82 

Hoepfner88, 164,167,175 

Hopkins 184 

Höpp 61. 62, 63 

Hoppe 62 

Hoppe, Fr. 38, III 

Hoppeler 121 

Horn 178 

Hörne 109, 118 

Horneffer 12 

Horscbltz 35, 133 

Horschütz 50 

Hort 92 

Horzeyschy 11 

Hoesch 139 

Höstermann III 

Hously 81 

Howard 81 

Howe 128, 135, 154 

Howe, G. W. O. 161, 

166. 168 
Howells 136 
Hoxie 154 
Hoyt 76 
Hubbuch 203 
Hughes 127, 128, 130 
Hulburt 157 



Huldschiner 34 
Hull 219 
Hullen 153 
Hulsew6 3 
Hultmann 176 
Hummel 177, 180 
Hund 43, 217, 218 
Hundt 54 
Hunter 56 
Hurwitz-Stranz 1 1 
Hüter 45 
Huth 155, 169 
Hydro El. Power Com- 
mission 35, 84 



Igl^sis 96 
Iljin 152 
Illiovici 186, 196 
Imlay 71 
Ingersoll 196 
Mc Innes 202 
Inouye 69 
Irissof 152 
Isakson 148 
Isaria 189 

Isgarischew 128, 202 
Isshiki 184 
Ito 34 
Itterberg 49 
Ives 217 



Jach wir th 51 
Jackson 105 
Jacob 56, 148 
Jacobi 177 
Jacobs 112 
Jacobsen 84 
Jaeger, R. 212, 224 
Jaeger, W. 211 
Jahn 91 
Jahoda 222 
Jaekel 215 
James, D. R. 131 
James, H. D. 117 
Jamieson 63 
Janet 196 
Janitzky 213 
Janssen 223 
Jantze 14 
Janu 44 
Janus 222 
Janvier 188 
Jappont 73 
Jefferson 131 
J^gou 157 ' 
Jellinek 13 
Jenkin 205 
John 209 
Johnsen 171 
Johnsen-Rahbek 210 
Johnson 188 
Johnson, J. B. 210 
Johnston 16, 63 
Jobst 59 
Joly 183 
Jones 185 

Jones, J. Stuart 148 

Jones, L. T. 214 

Jones N. 16 

Jones, W. S. 61 

Jones s. Rymer-J. 

Joos41, 169, 186, 207,218 

Jordan 89, 163, 164 

Jotte 42 

Joule 206 

Journot 128 

Jouve 129, 140 

Joye 183 

Judkins 109 

Jullien 157 

Jumau 122, 124 

Junger 119 

Jüngling, O. 224, 225 

Jungner s. Svenska Ack. 



Kade 35, 40, 42, 64 
Kaeding, K. 223 . 
Kadrnozka 55 
Kafka 182 
Kaiser 78 
Kalähne 158, 204 
Kannengießer 81 
Kapp 56, 73 
Käppele 189 
Kapzov 218 
Karapetoff 36, 37, 204 
Kastalski 59 
Kasten 150, 171 
Kästner 183 
Katalanische Gas- u. 

Elektrizitätsges. 83 
Kaufmann 197 
de Kay Thompson 142 
Kearney 80 
Keeler, Earl 201 
O'Keenan 187 
Kegel 78 
V. Kebse 213 
Keinath 32, 48, 49, 

182, 191, 194 
Keiner 121 
Keller 136, 221 
Kellermann 160 
Kellog 128 
Kemp 78 
Kendall 165, 201 
Kennedy 144 
Kennelly 164, 179, 184 
Kern 128, 130, 137 
Kershaw 77, 134 
Ketsch 88 
Keyes 201 
Kiesewetter 183 
Kimpflin 59 
Kindler 5 
King 207, 209 
Kininmonth 104 
Kinsley 153 
Kirchgasser 52 
Kirchhoff 131 
Kirk 61 
Kirschner 131 
Kirstein III 
Kjellberg 112 
Klatt 110 
Kleeberg 42 
Klein 47 
Klein, E. 213 
Klein, M. 84 
Kleins-^hmidt 147 
Klement 62 
Klemm 110 
Klietz 178 
Klingenberg 5, 69 
Knapp 132 
Knauer 32, 49 
Knoche 226 
Knoll 148 
Knorr 32 
Knox 127, 223 
Knust 46 
Kobler 127 
Koch 53 
Köchlin 67 
Kock 193, 219 
Koebe 206 
Koechlin 73 
Kohlhauer 156 
Kohlschütter 203 
Koehne 11 
Kollatz 155, 156 
Kölsch 128 
Kolster 153 

Kommission für Licht- 
technik 200 
Koenemann 168 
König 186 
König, A. 203 
König, M. 210 
Königschmid 209 



I Konsortium für elektr.- 
chem. Industrie 140 

Koontz 84 
I Kopczynski 38, 91 
I Köpsel 198 

von Korff 15 

Korn 155 

Körner 224 

Kornfeld 30, 45, 56 

V. Korshenewski, N. 158, 
204, 217, 218 

Körting 118 

Kostko 36 

Kram er 106 

Krämer 42, 50, 51, 1 16 
Kraus 62 
Kraus, C. H. 201 
Kraus, F. 52 
Krause 165 
Krause, G. 205 
Krause, H. 131 
Krause, M. 178 
Krauss 12 
Krawinkel 35 
Kremann 128 
Kretschmann 204 
Kreyssig 78 
Kristen 55, 67 
Krönig 223 
Kruithof 158, 205 
Krumm 156 
Krupp A.-G. 32 
Krupp- Gruson 118 
Kruse 71 
Kschewkin 158 
Kühle 164, 192 
Kuhlmann 36 
Kühn 155, 169 
Kühnert 73 
Mc Kulock 130 
Kummer 30, 33, 92 
Kummler & Matter 52 
Kunert,146 
Kunz 69, 213 
Kunze 70 
Kupferschmid 75 
Küpfmüller 144, 163, 

164, 167, 192, 206 
Kuria 120 
Kurokawa 164 
Kurz 196 
Küstner 215 
Kuyser 34, 81 
Kyropoulos 128 
Kyser 80 

Labala 132 
Labb6 10 
Labes 145 
Lacoste 153 
Laffont 173 
Mc Lain 105 
Lambert 180 
Lamme 9, 29, 38 
Lance 198 

Landis & Gyr 190, 195 
Landry 55 
Langbeck 226 
Langbein-Pfanhauser- 

Werke 129, 131 
Längenfelder 57 
Langer 172 
Langevin 181, 196 
Langmuir 160, 166, 219 
Lapp 60 
Laqueur 221 
Lasche 8 
Lasinski 168 
Lasser 222 
Lassieur 132 
Latimer 216 
Latour 43, 151, 155, 

157, 159, 167, 168, 175 
Laubinger 40 
V. Laue 209 



Lavanchy 54 
Lavet 178 
Lea 159 

Lead Co. s. Unil.ed-L. 
Leadizine: Co. 130 
Leblanc 168 
Lecooq 35 
Lecornu 209 
Ledin 129 
Ledoux 67 
Lee 104, 131 
Lee-Post 153 
Lefevre 58 
Legge 13 
Lehmann 33, 131 
Lehner 119, 120 
Leimbach 180 
Leiner 79 
Leithäuser 157 
Leleu 135 
Lenain 149 
Lenier 153 
Lenz 115 
Leonpacher 61 
Leontiewa 211 
Leppien 120 
Lesser 12 
Leutz 160 
Levin 159 
Levy, M. 49 
Levy, W. 17 
Lewin 54, 178 
Lewinnek 35, 37 
Lewis 53, 202 
Lewis, T. H. 117 
Lewis, W. W. 69 
Leyerer 30 
Leymann 11 
Leyshon 169 
Liang Le, Yu 202 
Lichtenstein 163 
Liebisch 82, 84 
Liebreich 129 
Lienard 196 
Lienemann 163 
Liles 112 

Lilienfeld 212, 222 
Lincoln 79 
Lindegger 80 
Lindman 218 
Lindquist 117, 134 
Lippart 7 
Lizelore 132 
Loebner 61 
Lobry de Bruyn 203 
Lockrow 213 
Lodge 153 
Lombardi 65, 67 
Lommel 71 
Longue 63 

von Lonkhuyzen 198 
Lonza A.-G-. 142 
Loog 150, 175 
Loomie 55 
Loomis 135 
Loppe 52 

Lorain Steel Co. 112 
Lorenz 155, 175, 181 
Lorenz, C, A.-G. 42, 43, 

159, 167 
Lottermoser 130 
Louis 16, 45, 63 
Lowell 156, 168 
Loew 114 
Löwy 180 

Lübben 15, 167, 170 
Lubberger 173 
Lubbering 12 
Lucas 99, 116 
Lucasse 201 
Luchsinger 157 
Luckiesh 87, 89, 9», 201 
Lühr 165 
Luke 31, 32 
Luke, G. E, 91 



Luma-A.-G. 116 
Lund 65 

Lunkenheimer Co. 136 
Lüschen 205 
Lux 87. 89, 90 
Lyon 184 

Die Namen mit Mac oder Mc 
s, unter dem auf das c fol- 
genden Buchstalien, 

Maas 61 

Mack 113 

Mackay 147 

Mackenzie 98, 221 

Maddocks 108 

Madsen 129 

Magdalinski 177 

Magini 141 

Magnesium Co. 138 

Mahon 136 

Mc Mahon 128 

Maiwald 176 

Malcolm 144 

Malenkovic 60, s. a. 
Vaso-M. 

Malgorn 152, 155, 180 

Mallinson 108 

Manneback 179, 184 

Mansel 179 

Mantell 135 

Manz 158, 186, 219 

Manzel 82 

Del Mar 58, 59 

March 215, 224 

Marchant 156 

Marconi 157, 168 

Marec 188 

Marechal 60 

Margand 208 

Marguet 154 

Marino 129, 152 

Markwart 76 

Marsh 134, 210 

Marten 17, 76 

Marti 79, 178 

Martin 162, 165, 174 

Martin, C. 156 

Martin, F. G. 127 

Martin, H. 113 

Martin, J. S. 211 

Martin, M. L. 223 

Martinazzoli 134 

Marty 12 

Marx 55, 121 

Maschinenfabr. Oerlikon 
s. Oe. 

Masera 114 

MasoHe 167 

Mason 131 

Massau 207 

Massot 30 

Mathers 129, 130 

Mathivet 80 

Mathot 78 

Mathy 73 

Matson 117 

Mattausch III 

Matter s. Kummler & M. 

Mattern 76, 82, 83 

Matthews III 

Maurer 154, 197 

Mautner 144 

Mautner-Moll 60 

Mauv 43 

Mayeur 47 

Maygren 89 

Mazuir 129 

Meacham 217 

Mecke 91 

Meissner 151, 160, 197 
Meitner 221 
Meixner 101 
Melinoni 54 
Meiler 109 
Melsom 63 



Menge 82 
Mentz 165 
Mercy 45, 148, 205 
Merril de Merit 56 
Merz-Price 66 
Mesny 153, 169 
Messtorff 44 
Metropolitan Vickers 

El. Co. 95 
Metz 74, 160 
Meyer 59, 163 
Meyer, A. R. 90 
Meyer, G. W. 118 
Meyer, M. J. 185 
Meyer, Edg. 211 
Meyer, E. W. 70 
Meyer, Paul 66, 110 
Meyer, Dr. Paul, A.-G. 

189 

Meyerheim 73 
Meyfahrt 93 
Michels 15 
Middleton 208 
Mie 215 
Millan 81 
Miller 73 
Millikan 209, 210 
Milnor 143 
Milton 9 
Miner 60 
Miniotti 148 
Minton 221 
Mireaux 12 
Misserey 73, 80 
Misslin 83 

Mix u. Genest, A.-G., 
120, 179, s. a. Rohr- 
u. Seilpostanlagen 

Mock-Nettelbeck 52 

Moede 12, 17 

Möhler 215 

Mohr 141 

Möhrle 54 

Moll 109; s. a. Mautner- 
M. 

Möller 118, 154, 218 
Molls 144 
Monath 67 
Le Monnier 36 
Montoriol 149, 169 
Moore s. Rivers-M. 
Mordey 118 
Moreau 180 
Morecroft 192 
Morell 170, 219 
Morgan 54, 223 
Moritz 77 
Morkrum 147 
Moro 82 

Morrison 42, 88, 136 
Moses 15 
Moullin 153 
Moullin, E. H. 168 
Moullin-Turner 158 
Moye 156 
Mügge 123 

Muirhead s, Taylor-M. 
Mullard Valve Co. 166 
Müller 42, 77, 177 
Müller, A. 209 
Müller, C. 201 
Müller, C. H. F. 222 
Müller, G. 41, 78 
Müller, Heinr. 1, 2, 61, 

69. 75, 78, 145 
Müller, J. 121 
Müller, O. 221 
Münch 14, 170 
Münsterer 190 
Münzinger 79 
Murray 71; s, a. Erskine 
M. 

Musswitz 95 
Musyck 54 
Myers 17 



Nalder Bros Co. 183 
Narks 134 
Narr 128 
Natalis 52 
Nather 65 

National Carbon Co. 121 
National El. Light- 

Association 186 
National Institute of In- 

dustrial Psychology 17 
Neese 111, 112 
Mc Nein 63 
Nernst 134 
Nesper 161 

Nettelbeck s. Mock-N. 
Neuburger 113 
Neumann 138 
Neumann, E 184, 209 
Neumann, H. 210 
Neumann & Co. 120, 121 
Neumayer 126 
Newbury 32 
Newman III 
Niebauer 158 
Niemann 222 
Nienhold 168 
Niski 51 
Nixdorf 221 
Noble 143 
Noir 188 
Non 123. 
Norinder 225 
Norsk A.-S for El. 

kemisk Industri 141 
North 74 

Northrup 113, 115, 137; 

s. a. Ajax-N. 
Norton Co. 141 
Nöther 66, 67 
Nowotny 144, 145, 146 
Nukiyama 196 
Nurscheler 71 
Nusselt 216 
Nutling 87 

Oberle 190 
Odenbach 177 
Ogle 14 

Ohio Brass Co. 112 
Oehler & Co. 136 
Ohlson 56 
Ohm 211 

Ohnesorge 167, 175 
Ondracek 86, 87 
Ongaro 136 
Ono 167 
Orgel 61 
Örley 91 

Oerlikon,Maschinenfabr. 

37, 92, 93, 94, 96, 108 
Oertmann 18 
Osborn 33 
Ossanna 53 
Osten 61 

österreichische Daim- 
ler-Motoren- Ges. 17 
Ostwald 128 
Ots-Chevalier 36, 206 
Ott 52, 54 
Oettinger 128 
Owen 166 

Oxygen Co. s. Universal- 
O. 

Ozongesellschaft m. b. 
H. 142 

PTR 181, 186, 191, 194, 

201 
Pahin 177 
Palanchon 188 
Palm 182 
Palma 79 
Palmer 80 
Palmer, .T. A. 132 
Palmer, L. S. 166, 168 
Pannen 60 



Panzerbieter 56, 66 
Parodi 92, 93 
Parshall 83 
Paschen 191 
Passavant 114 
Paetow 88 
Paul, E. 131 
Paul, R. W. 182 
Paul s. Cambridge & P. 
Pauli 159, 204, 217 
Paulsen III 
Paulus 62, 187 
Pauthenier 168 
Pawelzyk 141 
Payne 160 
Peacoch 130 
Pearce 105 
Pearson 167 
Pease s. Pike-P, 
Pechinger 211 
Pedersen 151, 192, 210 
Peek 54 

Pensabene-Perez 39 
Perin 128, 137 
Perkins 211 

Perlewitz 2, 5,6,13,54,105 

Perls 16 

Perrin 34, 152 

Perrin-Piernet 60 

Perry 72, 81 

Pession 155 

Pestarini 37 

Peters 205 

Petersen 64, 67 

Petitjean 160 

Petri 61, 81, III, 156 

Petritsch 165, 173 

Petrow 175 

Petzold 145 

Pfanhauser s. Langbein-P. 
Pforte 91 
Philippi 107 
Philips 89 
Phillips 95 

Phönix Bergbau A.-G.131 

Physik.-Chem.Werke 1 21 

Phywe 124 

Picault 165 

Piepersberg 189 

Piernet s. Perrin-P. 

Piersol 216 

Pike Pease 150 

Pilling 128, 199 

Pilliod 165 

Pimm 60 

Pinkert 173 

Piola 164 

Piorkowski 12, 17 

V. Pirch 91 

Pireteau 177 

di Pirro 166 

Place 56 

Planiol 154 

Pleijel 164 

Poebing 78 

Pocock 163, 164 

Pohl 217, 223 

Pohle 157, 223 

Poirson 80 

de Poix s. Soc. 

van der Pol 158. 159, 

169, 197 
Polano 223 
Polanyi 215 
Pollard 89, 177 
Pollock 109 
Polydoroff 4 
Pomey 196 
Poncet s. Fran^ois-P. 
Pool 220 
Popesco 216 
Popp 160 
Pörscke 120, 121 
Porter 89, 177 
Post s. Lee-P. 



Pothmann 216 
Potier 31 

Pouchain 122, 124 
Pougnet 181 
Powell 77, 88 
Pratt 9 
Precht 214 

Price 29; s. a, Merz-P. 
Pringle 15 
Pringsheim 209 
Pritchard 56 
Probst 63 

Proctorl27, 128,129, 130 
Przibam 220 
Purington 155 
Purintori 79 
Purves 143 
Pütz 70 

Quäck 154 
Quaink 172 
Quiehl 17 
Quimby 196 

Rabinowitsch 179, 201 
Raeburn 103 
Rachel 61, 177 
Radcliffe 145 
Radecki 11 
Rädel 210 
Rademacher 88 
Radio Corporation of 

America 154, 161 
Rahbek 171; s. a. John- 

sen-R. 
Rahm 223 
Ram s. Scott-R. 
Raman 210 
de Raemy 193 
Rand 87 
Raßbach 12 
Rath 110 
Rathbim 118 
Ratner 214 

Rausch von Trauben- 
berg 214 
Raven 94, 180 
Rayner 88 
Reboul 215 
Recht 131 
Reed 105, 106, 117 
Reeve 130 
Regener 210, 216 
Regnoni 150 
Reiher 147 
Reichardt 193 
Reid 134 
Reindl 75, 82 
Reiß 110, 168 
Remauge 68 
Rennerfeit 134 
Renshaw 95 
Repel 134 
Rey 107 

Reynaud-Bonin 171 
Reyval 83, 95 
Rheineck 72 
Rhenania A.-G-. 142 
Ribaud 197 
Richards 202 
Richardson 148 
Richter, Rud. 30, 33, 

49 52 
Ridd'er 158, 218 
Riegger 205 
Riesenfeld 120 
Riibar 139 
Rikli 36 
Rinne 215 
Ritchie 122 
Ritter 145 
Ritz 90, 105 
Ritzmann 14 
River Smelting and 

Refining Co. 138 
Rivers-Moore 161 



Robb 204 
Roberts 178 
Robertson 108 
Robinson 131 
Röchling-Rodenhauser 133 
Rocksch, R. 129 
Rod man 63 
Rodenhauser s. Röch- 

ling-R. 
Roger 6 
Rogers 109 

Rogowski 34, 169,205, 219 
Rohr- u. Seilpostanlagen 

Mix & Genest, G-. m. 

b. H. 171 
Rolf 207 
Romero 80 
Rondelli, s. Sestini-R. 
Roper 58 
Rosa 181, 201 
Roschansky 151 
Rosenbaum 46, 78 
Rosenbaum B. 155 
Rosenbaum L. 67, 69, 

73, 85, 145 
Rosenberg 37 
Rosenthal 57, 60 
Roesgen 156 
Rösing 73 
van Rossem 58 
Rothacker 224 
Rother 212 
Rottgardt 148 
Roudolf 177 
Rouge 168 
Round 157, 160 
Rousham 106 
Roy 166 
Rschewkin 219 
Rschewski 191 
Rudd 89 

Rüdenberg 33, 63, 64, 208 
Rudig 225 
Rudkin 60 

Rühle 60, 61, 81, 125 
Ruhoff 120 
Ruhm er 170 
Rukop 158, 169 
Rump 223, 224 
Runkel 146, 161 
Rüping 145 
Ruppel 13 
Russ 130, 137 
Russell 89 
Rutan 58 

Rütgers s. Heise-R. 
Ruthen 61 
Rutherford 220 
Rüttenauer 213 
Ryde 166 

Rymer- Jones 144, 148, 
183 

S & H 48, 142, 175, 179, 
180, 182, 183, 185, 188, 
189, 193, 222, 224 

SSW 8, 65, 66, 101, 104, 
107, 109, 189, 191 

Sacchetto 207 

Sacerdote 180 

Sachs 92, 93 

Saget 224 

Sahulka 55 

Saladin 199 

Salbach 220 

della Saida 37 

Salier 83 

Salomonson 184; s. a. 

Werthelm-S. 
Salzmann 172 
Samuels 80 

San Giorgio di Sestri 

Ponente 117 
Sauzin 91 
Sargent 202 



Sarnoff 161 
Sattelberg 148 
Sauer 113 
Saunders 131 
Sayers 71 
Scanlan 130 
Schachenmeier 86, 90 
Schaff er 155 
Schaidt 68 
Schälchlin 63 
Schanz 87, 221 
Scharf 71 

Scheffler 77, 78, 79 
Scheid 60 
Schenfer 31, 40 
Schenkel 57 
Schering 57, 187, 193 
Scherrer, s. Debye-Sch. 
Schichau 117 
Schiebeier 52 
Schiebuhr 109 
Schießler 168 
Schilling 17 
Schindler 58 
Schirmacher 70 
Schirp 64, 177 
Schittke 74 
Schitz 141 
Schlagintweit 222 
Schleicher 128 
Schlesinger 16, 127 
Schleußner 223 
Schlosser 70, 75 
Schlötter 128, 130, 131, 
132 

Schlumberger 180 
Schlüter 129 
Schmaltz 179 
Schmick 82 
Schmidt 184 
Schmidt, Ed. 5 
Schmidt, F. 217 
Schmidt, G. 179 
Schmidt, J. 60, 78, 189 
Schmidt, 0. 73, 190, 194 
Schmidt, R. 182 
Schmidt, W. A. 118 
Schmiedel .189 
Schmitz 90 
Schnabel 105 
Schneider 114, 123 
Schob 59 
Schodde 120 
Schoenborn 223 
Schöneberg 194 
Schönholzer 54 
Schönleber 224 
Scholl 138 
Scholze 178 

Schonger 38, 61, 76, 

184, 188 
Schoof 62 
Schorn 17 
Schott & Gen. 189 
Schottky 210, 218 
Schräder 46, 195 
Schraeder 77 
Schreiber 41 
Schröder 93, 158 
Schröter 45 
Schröter, Fr. 16, 150 
Schrottke 64, 65 
Schubert 179 
Schuchart 12 
Schuckert 140 
Schule 42 
Schuler 93 

Schüler 32, 38, 42, 49, 

50, 51, 62, 110 
Schüller 165, 174 
Schulte 78 
Schulte, R. W. 17 
Schulte, L. 129 
Schulz, E. H. 128 
Schulze 32, 91, 181 



Schulze, A. 53; s. a. 

Günther-Sch, 
Schulze. Er. 49 
Schumann 206 
Schunck 207 
Schürer 164 
Schwagmaier 74 
Schwasnieyer 19 
Schwaiger 59, 208 
Schwaighofer 150, 180 
Schwarz 82, 107 
Schweikert. 193, 219 
Schweizer III 
Schwenk 75 
Schwenn 183 
Schwerdt 54, 144 
Schwintzer 90 
Scott 114 

Scott, Laurence 117 
Scott Ram 13 
Scott-Taggart 168 
Scoumanne 187 
Seal 16 

Seefehlner 91, 92 

Seegebrecht 176 

Seeger 52 

Seehaus 135 

Seeliger 211, 213, 225 

Seemann 215 

Seelye 54 

Seiht 170 

Seifert 75, 82 

Seitz 160, 219, 223 

Seligmann 127 

Sernes 70 

Serpek 142 

Serra 145 

Sestini 131 

Sestron 131 

Seyberth 177 

Shand 40 

Sharp 166 

Shibusawa 53 

Shipbuilding Corpora- 
tion 102 

Shirley 35 

Shogi 196 

Shute 88 

Siebel 211 

Sieben 69, 78 

Siedentopf 216 

Siegbahn 215 

Siegel 31, 43, 72, 73 

Siegel, E. 36 

Sielmann 222 

Siemens, Alexander 39 

Siemens & Halske 143 

Siemens-Elektrowärme- 
G. m. b. H. 178 

Siemens-Schuckert- 
werke 92 

Simon 53 

Simons 58, 222 

Simonsen 76 

Simplex 144 

Simpson 225 

Sinclair 63 

Singer 191 

Sirnit 79 

Sisco 136 

Sistig 117 

Skaupy 224 

Skinner 29 

Skirl 66, 188 

Skopnik 121 

Slaby 98 

Slepian 65 

van Sloten 121 

Smekal 219, 221 

Smith 34, 40, 54, 57 

Smith, D. P. 202 

Smith, H. H. 131 

Smith, H. J. 104 

Smith, S. P. 32, 39 

Smith, T. 6 



Smith-Rose 157 
Smits 202 
Snyder 134 
Si)ames 113 
Soberski 72 
Societä Napolitana 56 
Soc. An. Electrique de 
. Thumesnil-Lez-Lille 
123 

Soc. An. Le Fer 128, 137 

Soc. An. des Etablisse- 
ments L. Blöriot 125 

Soc. des Accumulateurs 
fixes 124 

Soc. d'Elchimie et d'El- 
metallurgie 128, 130 

Soc. fran?. radio61. 160 

Soc. de la Metallurgie 
El. 195 

Soc. H. F. J. de Poix 
et Cie. 123 

Soc. des Nitrures 142 

Soldan 75 

Sommerfeld 210 

Soran 81 

Sorensen 130 

Souilliö 30 

Soulier 79 

Southern California Edi- 
son Co. 84 

Southern Pacific Co. 136 

Späth 217 

S paulding 88 

Sperry 48 

Spielrein 207 

Spink 75 

Sproule 15 

Stäger 203 

Stair 88 

Stark 212 

Starke 214 

Starker 28 

Statz 215 

Staunig 215, 224 

V. Stavern 57 

Stearns 143 

Steele 113 

Steels 148 

Stefan 207 

Steidle 172 

Stein 222 

Steinberg 182 

Steinhaus 197 

Steinmetz 65, 67, 71, 208 

Steinmetz, Ch. P. 84, 
204, 207 

V. Steinwehr 181, 211 

Stellawerk-A.-G., vorm. 
Willisch & Co. 127 

Stern 44, 45, 62, 110 

Stevens 62 

Stevenson 35, 108 

Stewart 210 

Stiel 30, 33, 36, 90, 108, 
109 

Stier 12 

Stigant 46 

Stinzing 212 

Stockei 209 

Stockvis 34, 54 

Stoekle 213 

Stolzenberg 17 

Stöppler 190, 195 

Stoughton 128, 137 

Stoye 152 

St ranz s. Hurwitz-S. 

Straßer 70 

Strauß 222 

Strech 70 

Streck 85 

Strehl 16 

Stricklund 130 

V. Stritzl 33, 54 

Strouhal-Barus 199 

Stuart El. Cells Inc. 140 



Stubbing 56 
Stubbings 182, 194 
Stuhlmann 216 
Stumpf 222 
Sturrock 88 
Suhrmann 216 
Sullivan 192 
Sulton 43 
Süßmann 121 
Svenska- Ackumul. Aktie- 

bolaget Jungner 124 
Swampscott 7 
Sweet 88, 136 
Swinton, Campbell 157 
Swinton s. Whittaker-S. 
Syrup 16 
Szekely 159, 184 
Szilard 220 
Szymanski 145 

TRA 161, 163, 166, 167, 

168, 169 
Tadaoki Yamamoto 38 
Tafel 202 
Taegen III 
Taggart s. Scott-T. 
Tailleferre 124 
Tainton 130, 138 
Talbot 84 
Tamann 134 
Tammann 202 
Tank 158, 166, 219 
Tanno 59 
V. Tardy 145 
Tartar 201 
Tasker 214 
Tatarinoff 195 
Tauber-Fretter 48 
Tauß 11 

Taylor 54, 55, 56, 75, 
87, 89, 201 

Taylor, F. J. 127 

Taylor-Muirhead 143 

Tefft 81, 84 

Teichmüller 1, 86, 87 

Teixeira 134 

Telefunken 154, 155, 160 

Telegraphen- Gesell- 
schaften: 
deutsch-atlan- 
tische 146 
deutsch-südamerika- 
nische 146 
große nordische 150 
indo-europäische 180 
osteuropäische 146 

Telegraphentechn. 
Reichsamt s. TRA 

Terry 196 

Testard 56, 60, 66 

Thain 132 

Theodortschik 198 

Thiem 179 

Thierbach 69, 74 

Thinker 114 

Thirring 155 

Thomälen 91 • 

Thomas 164 

Thomas, C. T. 129 

Thomas, H. S. 127 

Thomas, R. 190, 192 

Thomas, R. B. 127 

Thommen 144 

Thompson 132 

Thompson, M. R. 129 

Thompson s. de Kay 
Thompson 

Thomson, Elihu 216 

Thomson, J. J. 211 

Thomson-Houston- Ges. 
93,107, 135;s.a. BTHC 

Thürmer 16 

Thum 20, 146, 155, 156, 

157, 160, 161 
Thyssen 12, 107, 124 



Tiessen 69 
Tingley 89 

Tinsley & Co. 178, 179 
Tobler, A. 149 
Tobler, F. 186 
Torchio 9, 61 
Torner 180 
Townsend 213 
Tralles 225 
Tramm 12, 14 
Traubenberg, s. Rausch 

V. T. 
Traugott 205 
Trautner 38 
Trautschild 74 
Trautshold 13 
Trautvetter 97 
Trautwem 5, 195 
Treadwell s. Alaska T. 
Treff 1er 103 
Tritle 63 
Tröger 69, 73, 80 
Troeltsch 29, 71, 83 
Trombetta 110 
Trott 105, 114, 117, 179 
Trousset 209 
Tschirch 120 
Tschudy 41 
Turner 153, 168 
Turner s. MouUin-T. 
Turpain 13, 159 
Tyler 62 

Uhler 223 
Ulbricht 87, 201 
Umansky 107 
United Fruit Co. 103 
United Lead Co. 138, 139 
Universal OxygenCo. 140 
Urbasch 121 
Urbschat 197 

VDE 5, 8, 30, 37, 44, 49, 
52, 61, 62, 110, 114, 
186, 200 

VDI 78 

VEW 85 

Vaders 202 

Vahle 212, 221 

Valatelli 138 

Valensi 144, 175 

Valentiner 17 

Vallauri 151 

Vandewart 90 

Vartay 184 

Vaso Malencovic 146 

Veenstra 156 

Veifawerke 222, 223 

Veir, s. Gilette V. 

Vent III 

Verin 127 

Vernon 16 

Vialars 138 

Vickers, s. Metropoli- 
tan V. 
Viel 60 

Vietze 70, III 
Vignoles 185 
Villwock 17 
Vinal 122, 202 
Vincenz 69 
Vitali 114, 133 
V. Vogel 151 
Vogel, C. 92 
Vogel, 0. 127 
Vogel, W. 13, 14 
Vogelsang 63, 193 
de Vogt 162 
Vogt 91, 167 
Voigt, A. 201 
Voigt, H. 179 
Voigt & Haeffner 193 
Volin-Ges. Flcisch- 

mann & Co. 120 
Voelker 127 
Vuilleumier 129 



WEG 147, 176, 197 
Wagner, A. 120 
Wagner, K. W. 144, 158, 

177, 208 
Wahl 41 
Waite 135 
Waldeck & Co. 131 
Wallmüller 187 
Wallot 203 
Walsem ann 33 
Walsh 88 
Wandeberg 36 
Wandel 16 
Waran 213 
Warburton 108 
Ward 147 
Wardale 75 
Warfvinge 205, 206 
Warner 89 
Waterhouse 61 
Watson 56, 184 
Weber 41, 51 
Weber, A. 221 
Weber, J. 209 
Weber, M. 120 
Wechmann 92 
Wedding 88 
Weed 65 
de Weese 73 
Wegel 164 
Wehage 151, 164 
Wehrll 211 
Weicker 60 
Weigeldt 223 
Weil 109 
Weiler 51 

Weinberger 154, 157 
Weiske 108 
Weiß 57 

Weiß, P. 196, 197 



Weisselberg 12 
Weissenberg 215 
Welbourn 56 
Welte 132 
Wembley 6 
Wendeil 216 
Wendt 217 
Wenner 211 
Wente 163 
Wentzel 92, 220 
Werner, A. 220 
Werner, E. 131 
Werner, R. 82 
Wernlund 128, 130 
Wertenstein 220 
Wertheim-Salomonson 
221 

Westgren 200 

Western El. Co., s. WEG 

Western Union Co. 146, 

148, 151 
Westinghouse 109 
Weston El. Co. 183 
Westphal 92 
Wever 200 
Wheeler 15, 81 
Whiddington 182, 213, 

214 

Whitaker 29, 40 
Whitehead 69, 184, 208 
Whitehorne, Earl 4, 62 
Whittaker-Swinton 159 
Whittemare s. Dellinger- 
W. 

Whitton 104 
Whyshall 71 
Wiebert 96 
Wiebmann 73, 82 
Widmark 37 
Wieder 75 



Wiegand 190 
Wien 204, 218 
Wikander 91 
Wild & Barfleld 134 
Wilde 77 
Wildenstein 149 
Wilfart 107 
Wilhelm 68 
Wilhelm 12 
Wilkins 220 
Wilkinson 136 
William 127 
Williams 153, 166, 196 
Willisch s. Stellawerk 
Willingham 188 
Wilsey 223 
Wilson 52 
Wilton 106 
Winkler 91 

Wintermeyer 38, 42, 48, 
59, 60, 61, 106, 110, 
112, 137, 180 

Wintz 223, 224 

Wirz 186 

Wist 92, 95 

Witte, J. M. 17 

Witte, G. A. 118 

Wittfeld 92, 100 

Wolf 152 

Wolfers 167 

Wollin 149 

Wologdin 35 

Wommelsdorf 194 

Wood 53, 69, 108 

Wood, R. J. C. 60 

Wood, W. G. 130 

Wordingham 52 

Workmann & Co. 103 

Wright 107 

Wrigley 108 



Wunder 73 
Wundram 112 
Wurm 171, 175 
Würschmidt 197, 198 
Wüthrich 93 
Wutte 82 

Wwedensky 158, 191, 

198, 219 
Wyatt, s. Ajax-Wyatt 
Wyssling 8 

Yamamoto s. Tadaoki Y. 
Yardley 107, 135 
Yernaux 55 
Yu s. Liang 
Yves le Gallou 102 

Zacher 11 
Zahn 218 
Zappulli 151 
Zastrow 165 
Zederbohm 30, 37, 38 
Zehme 5 
Zeiler 120 

Zenneck 155, 158, 207, 

219 
Zerleder 134 
Zeulmann 109, 115 
Zickendraht 162 
Zickner 169, 181, 185, 

194 
Ziegler 223 
Ziehl 38 
Ziehme 42 
Zimmer 131 
Zipp 45, 62, 63, 72 
Zipperer 186 
Zopf 182 
Zorzi 140 
Zweifel 115 



Alphabetisches Sach- und Ortsverzeichnis. 



Abschreibungskonto 74 


Asien 84 


Hell- Gate 84 


Absteilvorrichtung, selbsttätige 


. Australien 84 


Indien 84 


117 


Barbellino 83 


Italien 83 


Abwärmeverwertung 71 


Barcelona 83 


Kalifornien 84 


Achtstundentag 12 


Bayern werk 82 


Kanada 84 


Akkordarbeit 12 


Beaumont-Monteux 83 


Kärnten 82 


Akkumulatoren 122 


Berlin 82 


Kashira 84 


— , alkalische 124 


Big-Creek 84 


Kernfluß 84 


— für Anlassen 125 


Birmingham 83 


Kristianssand 83 


— für Beleuchten 125 


Brünn 83 


Saint-Lary 83 


— , Einfluß von Metallen und 


Buenos Aires 84 


Lauta 82 


Säuren 122 


Cahokia 84 


Leicester 83 


— für Fährboote 101 


Calumet 84 


Leitzachwerk 82 


— in Kraftwerken 81 


Camarasa 83 


Liverpool 83 


— , ortsfeste Batterien 125 


Caribou 84 


St. Louis 84 


— , Sulfatation 122 


Chicago 84 


Melbourne 84 


— für Zünden 125 


Chile 84 


Michigan 84 


Akkumulatorlokomotive 100 


Comines 83 


Milwaukee 84 


tourenboote 103 


Deutschland 82 


Mittl. Isar 82 


triebwagen 100 


Deutsch-Österreich 82 


Moskau 84 


Alkalichloridelektrolyse 139 


England 83 


Murgkraftwerk 82 


Aluminium, el. Gewinn. 138 


Esera 83 


Neu-Seeland 84 


^ Zellen 65 


St. Etienne 83 


New York 84 


Amperestundenzähler, Meßge- 


Frankreich 83 


Nordamerika 84 


nauigkeit 189 


Gennpv'lliers 83 


Norwegen 83 


Analyse, elektrolyt. 132 


Gewerkschaft König Ludwig 


Oslawan 83 


Anfangspermeabilität 197 


82 


Ostpreußen 82 


Anlagen, el., ausgeführte und 


Giornico 83 


Rhätische Werke 83 


geplante 


Glomfjord 83 


Rotheneuf 83 


Achensee 82 


Goldenberg-Werk 82 


Runcorn 83 


Anhalt 82 


Gösgen 83 


Rußland 84 



Sachsen 82 
Salzburg 82 
Sohlesien 82 
Schweden 83 
Schweiz 83 
Sizilien 83 
Southend 83 
Spanien 83 
Stafford 83 
Stockholm 83 
Stoke-on-Trent 83 
Südamerika 84 
Süddeutschland 82 
Süditalien 83 
Tasmanien 84 
Trollhättan 83 
Tschechoslowakei 83 
Vasteras 83 
St. Veit a. d. Glan 82 
Villach 82 
Waddamana 85 
Walchenseewerk 82 
Walsall 83 
West Harn 83 
Wien 82 
Ybbs 82 

Anlagen, el., Unterwerke, auto- 
matische 83 

Anlaßapparate 52 

Anlassernormung 52 

Antennen 151, 153 

— , Erd widerstand 151 

— für Flugzeuge 152 

— , Gegengewicht 151 

— , Messungen 453 

— , Strahlungsmessungen 151 

Antrieb, el., s. bei den angetrieb. 
Vorrichtungen 

Anzeigeapparate 179 

Apparatebau 63 

Aquapulsor 76 

Arbeiterschutz 14 

Arbeitsaktie 12 

Arbeitslosigkeit 12 

Arbeitsmaschinen, el. Antrieb 106 

Arbeitsrecht 20 

Arbeitswesen 11 

Arbeitswissenschaft 12 

Asynchrongeneratoren 34, 51, 65, 
75, 84 

Asynchronmotor, synchronisiert 

37 

Atombau 209 

Auftauen, el., von Rohren 115 
Aufzüge 105, 106, 117 
Auge, Gesichtsfunktionen 87 
Ausführungszwang 21 
Ausgußkippofen 133 
Ausnutzungsfaktor 208 
Ausschalt Vorgänge 64 
Außenbeleuchtung 89 
Außenhandel und ausländische 

Industrie 

Argentinien 26 

Australien 27 

Brasilien 26 

China 26 

Deutschland 22 

England 23 

Frankreich 24 

Indien 26 

Italien 24 

Japan 26 

Mittelamerika 26 

Neuseeland 27 

Niederlande 23 

Österreich 25 

Rußland 25 

Schweiz 24 

Skandinavien 25 

Spanien 24 

Vereinigte Staaten 25 
Ausstellungen, el., und Messen 1 
Afrika 5 
Agram 3 



Amsterdam 3 
Arnheim 3 
Asien 5 
Baltimore 4 
Bandoeng 5 
Barcelona 4 
Basel 3 
Belgien 4 
Berlin 1 
Birmingham 3 
Breslau 2 
Brünn 3 
Brüssel 4 
Cardiff 3 
Chicago 4 
Christiania 3 
Detroit 4 
Deutschland 1 
England 3 
Essen 1 
Finnland 3 
San Francisco 4 
Frankfurt 1 
Frankreich 4 
Freiburg i. B. 1 
Genf 3 
Glasgow 4 
Gothenburg 3 
Graz 3 
Groningen 3 
Hamburg 1 
Helsingfors 3 
Holland 3 
Italien 4 
Johannesburg 5 
Karlsruhe 1 
Köln 2 
Königsberg 2 
Laibach 2 
Leipzig 2 
London 3 
London-Olympia 3 
London-Westminster 3 
Lüttich 4 
Lyon 4 
Magdeburg 2 
Mailand 4 
Malmö 3 
Manchester 4 
Montpellier 4 
Moskau 3 
München 2 
Neapel 4 
New York 4 
Nordamerika 4 
Norwegen 3 
Nürnberg 2 
Österreich 2 
Padua 4 
Paris 4 

Philadelphia 4 
Prag 3 
Quito 4 
Reichenberg 3 
Reval 3 
Riga 3 

Rio de Janeiro 4 
Rußland 3 
Salzwedel 2 
Santiago 4 
Schweden 3 
Schweiz 3 
Spanien 4 
Stuttgart 2 
Südamerika 4 
Tokio 5 
Triest 4 

Tschechoslowakei 3 
Turin 4 
Utrecht 3 
Valencia 4 
Wesel 2 
Wien 2 

Ausstellung für drahtl. Telegr. 161 
— , lichttechnische 87 



Automaten 62 
Autotransformator 44 

Bäder, galvanische 128 
Bagger, el. 104, 106 
Bahnen, el., Achsenantrieb 92 
— , Achslager 91 
— , Anlagen 

Bardonechia 94 

Berliner Stadtbahn 92 

Brasilien 95 

Burgdorf-Thun 93 

Camargue 95 

Chemins de fer du Midi 93 
Chichibu 95 
Chile 95 

Deutsche Reichsbahn 92 
Deutschland 92 
England 94 

San Francisco Napa & Calli- 

stoga Railway 94 
Frankreich 93 
Hirschberg-Lauban 92 
Italien 94 
Japan 95 

Kristiania-Drammen 94 
London and North Western 

Railway 94 
Luzern-Chiasso 92 
Martigny-Chätelard 96 
Metropolitan Railway 94 
Mexiko 95 
Midland Railway 94 
Milano-Varese 94 
Mont Cenis-Genua 94 
New York, Hartford and New 

Häven Railway 94 
Nordmark-Klarälfven 95 
Norfolk and Western Railway 

94 

North Eastern Railway 94 

Norwegen 94 

Ofotenbahn 94 

Oker 96 

Österreich 92 

Paris- Juvisy 93 

Paris-Lyon-Mediterran6e 93 

Paris-0rl6ans- Gesellschaft 93 

Paris-Orl6ans-Vierzon 93 

Pau-Lourdes 93 

Pau-Montr^jau 93 

Paulistabahn 95 

Philadelphia 94 

Pietermaritzburg-Glencoe 95 

Rhätische Bahn 93 

Rom-Anzio-Nettuno 94 

Rom-Tivoli 93 

Sangritana 95 

Schweiz 92 

Südafrika 95 

Tokio-Yokohama 95 

Turin-Ciri6-Valle-di-Lanzo 94 

Valparai'^o-Santiago 95 

Valle-Brembana 94 

Vera-Cruz-Mexiko 95 

Ver. Staaten v. Nordamerika 94 
— , Erwärmung der Motoren 91 
— , Fahrbewegung 91 
— , Fahrlinien 91 
— , gleislose 96 
— , Schüttelschwingungen 92 
Bahnkreuzung 177 
Bahnunternehmen, el. 19 
Batteriezündung 115 
Baumwollspinnereien 108 
Belastungswiderstände 52 
Beleuchtung, Allgemeines 86 

— in Bureaus 88 

— in Fabriken 88 

— in Krankensälen 89 

— für medizinische Zwecke 89 
— , natürliche 88 

— des Operationssaales 89 

— in Sälen 88 

— in Schulen 88 



Beleuchtung von Theatern 88 
— der Wohnungen 89 
Beleuchtungsanlagen 86 
Beleuchtungskörper 90 
Bergbau t07 
Berufsberatung 17 
Berührungspotentiale 2G2 
Betriebsräte 12 
Betriebsschäden 74 
Bild Übertragung, drahtl. 155 
Bildungswesen 7 
Binantenelektrometer 183 
Blech, legiertes 199 
Blei-Bariumlegierungen, el. Gew 
139 

Bleierkrankungen 13 
Bleihydratakkumulator 124 
Blei-Kalzium, el. Gew. 139 
Bleimantel. Beschädigung 147 
Blendung 87 
Blindleistung 208 
Blindleistungszähler 194 
Blindstrom 55 
— , Messung 190 
Blindverbrauchzähler 190 
Blitz, Energie 214 
— , künstlicher 65 
Blitzschutz 14, 65 
Blockanlagen 177 
Bogenlampen 89 
Boote, el. 101 
Brandschäden 14 
Braunkohle 77 
Braunsche Röhre 214 
Bremsschaltung 91, 93 
Bremssignale 177 
Bremsvorrichtung, selbsttätige 
117 

Brennstoff 76 

Brennstoffrückstände, el. Gewin- 
nung 118 
Broadcasting 156 
Brotbacköfen, el. 114 
Bügeleisen, el. 114 
Bühnenbeleuchtung 88 

Chromat, el. Gewinnung 140 
Chromelektrolyse 129 
Chronograph 179 

Dampfkessel, el. geheizt 109, 110 
Dekrementmessung 204 
Diaphragmen 139 
Dielektrimeter 59 
Dielektrizitätskonstante, Mes- 
sung 192 
Doppelleitungen, Messung 164 
Dosenschalter 61 
Drahtwalzwerk 107 
Drahtwellentelephonie 81 
Dreheisen Meßgeräte 183 
Drehfeldrichtungszeiger 184 
Drehspulenkontaktstrommesser 
183 

Drehspulenmeßgeräte 183 
Drehstrommotoren 36 
Drehumformer 40 
Drehzahl, Anzeige zu hoher 179 
Drehzahlregelung 51 
Dreschmaschinen, el. betr. III 
Druckdifferenzen in der Säule 
213 

Durchbruchsfestigkeit 208 
Durch bruchsspannung 45 
Durchgriff 218 
Durchschlagsfestigkeit 193 
Durchschlagsspannung 212 

EMK, induzierte 203 

Effektverluste, sehr kleine, Mes- 
sung 187 

Eigenschwingungen vermaschter 
Netze 205 

Eignungsprüfung 17 

Einankerumformer 92 



— 236 — 



Einankerumformer für Bergbau- 
betrieb 107 

Einbruchsmelder 178 

Einheiten, el. 181, 203 

— , photometrische 200 

Einschnürung, thermoelektr. 211 

Einzelantrieb 16, 108 

Eisen, el niedergeschlag. 128 

Eisenbahnkongreß, internationa- 
ler 6 

Eisenban.isignalwesen 176 
Eisenbetonniaste 60 
Eisennickelakkumulatoren 124 
Eisenpulver, Herstellung 137 
Elektrifizierung im Bahnwesen 91 
Elektrizität, atmosphärische 225 
Elektrizitätserregung 216 
Elektrizitätsgesetz 20 
Elektrizitätsleitung in festen und 
flüssigen Körpern 211 

— in Gasen 212 

Elektrizitätswirtschaft 69 

— , Verwaltung 74 

Elektrizitätswirtschaft und -Ver- 
sorgung 69, 82, 85, 86 
Afrika 71, 86 

Amerika 71 
Asien 71 

Deutschland 69, 85 

Engl. Kolonien 7i 

Finnland 71 

Frankreich 70 

Holland u. Kolonien 70 

Italien 70, 85 

Japan 71 

Jugoslawien 70 

Kanada 86 

Nordamerika 86 

Nordische Staaten 70 

Österreich 70 

Palästina 71 

Rußland 71, 86 

Schweiz 70, 85 

Tschechoslowakei 70, 85 
Elektrizitätszähler 186 
Elektrobiologie 221 
Elektro hemie 119, 201 
Elektrochem. Verbindungen 139 

— Verfahren 139 
Elektrodampfkessel 109, 110 
Elektroden 135, 141 

— , Gasgehalt 213 
— , Knallgas entwickelnde 212 
Elektrodiagnostik 221 
Elektroflaschenzüge 106 
Elektrolyse 202 
Elektrolyteisen 128, 137 
Elektrolytkupfer 138 
Elektrolytzink 130 
Elektromagnete 48 
Elektromaschinenbau 29 
— , Leistungen 29 
El^ktromedizin ^''l 
Elektrometallurgie 132 
Elektrometer, absolutes 182 
Elektromobil 96 
— , Bedeutung für EWe. 97 

— als Droschke 98 
— , "Vorteile 97 
Elektronen 209 

— , Weglängen 213 
Elektronenemission 213, 217 
Elektronenröhren 42, 212, 218 

— für Meßzwecke 195 
Elektronentheorie der Metalle 21 1 
Elektroofen 133, 137 
Elektrophysik 203, 209 
Elektrostahlöfen 133 
Elektrostatik 210 
Elektrotechnik, Gefahren 13 
Elektrotherapie 221 
Elektrowerkzeuge 106, HO 
Elementarquantum 210 
Elemente, galv. 119 

— , — , Bleiperoxydelement 119 



Elemente, galv., Braunstein- 
elemente 119, 121 
— , — , Brennstoffelement 121 
— , — , Chromsäureelement 118 
— , — , Kupferoxydelement 119 
— , — , Lagerelemente 121 
— , — , Manganperoxyd Clement 
119 

— , — , Taschenlampenbatterien 
120 

Ellipsoidform, Ersatz 197 
Emaillieröfen 133 
Emanationsmessungen 182 
Energieübertragung, Vektorgiei- 

chungen 206 
Energiewirtschaft 71 
Entkopplung 204, 218 
Entladevorrichtungen, el. 104 
Entladungen, el., u. Erdstöße 226 

in Gasen 203 

Entladungspotential 211, 214 
Erdinneres, Erforschung 180 
Erdstrom 91 
Erdung 63, 66 

Erdungsanlagen für Funkentele- 

graphie 151 
Erdungsseil 67 
Erfinderrecht 21 
Ermüdungserscheinungen 16 
Erwerbslosenfürsorge 16 
Erzscheider 118 

Fabrikbeleuchtung 88 
Fabriken, el. Antrieb 106 
Fabrikkarren, el. 99 
Fadenelektrometer 182 
Fährboote m. el. Antrieb 103 
Fahrleitung 92 

Fahrzeuge, el., mit eigener Strom- 
quelle 96 

— , — , mit Stromzuführung 90 

Farbenfilter 222 

Fehlerortsbestimmung 56 

Feinmeßgeräte, elektrodynamische 
183 

Feld, magnetisches 196 

— , — , in den Lufträumen el. Ma- 
schinen 30 

Ferienpraktikanten 8 

Fernhörer, Theorie 164 

Fernkabelnetz 173 

— für Europa 165 
Holland 165 
Holland-England 165 
Keywest-Havanna 165 
Mailand-Genua-Turin 165 
Philadelphia-Pittsburg 165 
Schottland-Irland 165 

Fernleitungen, Wirtschaftlichkeit 
174 

Fernmeßapparate 179 
Fernschalter 61 
Fernsprechämter' 171 
— , Lage 171 
— , Handämter 171 
— , Fernverkehr 173 
Brüssel 173 

Clerkenwell (London) 171 
Fleetwood (England) 172 
Fleurus (Paris) 171 
Orleans 172 
Ramsey (England) 172 
Fernsprechanlage, öffentliche 19 
Fernsprechbetrieb 169 
Fernsprechgebühren 175 
Fernsprechkabel, Messung 192 
Fernsprechleitungen, Frequenz- 
abhängigkeit 163 
— , Ausbreitungsvorgänge 163 
— , Fehlerortsbestimmung 163 
— , Freileitungen, oberirdische 
165 

— , Kabel 165 

— , Kabelverteiler 165 

— , Leitungsnetz 174 



— 237 — 



Fernsprei'hlei langen, Mehrfach- 
schal Lung 165 

— , Messungen 162 

— , Stromvorgänge 162 

— , Theorie 162 

— , Versuche 162 

Fernsprechen ohne Leitung 155 

— , Besprechung der 

Röhre 155 

Fernsprechen auf Starkstrom- 
kabeln 169 

Fernsprechreihenanlagen 174 

Fernsprechverkehr 176 

Fernsprechwesen, Fortschritte 174 

Fernsteuerung 159 

Fernübertragung 53 

Fern Zeigeapparat 179 

Ferrolegierungen, el. Gewinn. 136 

Ferromagnetismus, Erklärung 196 

Festigkeit, dielektr. 212 

Feuerlöscheinrichtungen, auto- 
matische 81 

Feuermelder 178 

Feuerschäden 74 

Feuei^gefahr 15 

Fiatofen und Fiatwerke 114 

Flachrohrpostsystem 171 

Flaschenzug, el. 106 

Fliehkraftkupplung 38 

Fluchtlinientafeln 144 

— für Leistungsberechnung 54 

Flügel, hydrometrische, el. An- 
zeige 179 

Flugzeuge, el. Ausrüstung 180 

Flußeisen, el. Gewinnung 136 

Flutmesser 179 

Flyerantrieb 108 

Fördermaschinen 103 

— , Winkelgeschwindigkeit 104 

Fourierscne Koeffizienten 204 

Frachtschiff mit turboel. Antrieb 
103 

Fräsmaschine, el. betr. 109 
Freibleibend 19 
Freileitungen, Bau 59 
— , Baustoffe 57 

— , Kapazität u. Induktivität 55 

— , Störungen 145 

— , Windbelastung 145 

— , Überlandnetze 56 

— , Zusatzlast 145 

Frequenz, el. Meßinstr. 182 

Frequenzmessung 179> 184 

Frequenzumformer 42 

Funktelegraphie s. Telegraphie, 

drahtlose 
Fürsorge, soziale 16 
Futter, Haltbarmachung III 

Galvanisierapparate 131 
Galvanoplastik 132 
Galvanostegie 127 
Galvanotechnik 126 
— , Vorbehandlung 126 
— , Reinigung 126 
— , Beizen 126 
Gasanzünder 116 
Gasentladungen 212 
Gasfüllungslampe 90 
Gasreinigung, el. 118, 212 
Gebläse, el. betr. 110 
Gefahren der Elektrotechnik 13 
Gefahrenschutz 14 
Gekoppelte Kreise, Theorie 204 
Gelapmotor 101, 103 
Geldentwertung 19 
Gemeinschaftsarbeit 11 
(lepäckkarren, el. 99 
(iesetze 

Deutschland 72 

Frankreich 72 

Italien 72 

Schweiz 72 
Gresetzgebung, soziale 10 
Gesprächszähler M 70, 175 



Gesundheitsgefährdung 15 
Gewerkschaftsbewegung 12 
Gewitter, Entstehung 226 
— , Theorie 225 
I Gezeitenkraftwerke 76 
Glas, Lichtdurchlässigkeit 90 
Gleichrichter 40, 92, 222 
— , mechanische 40 

— mit Helium-Rohr 43 

— mit ionisierender Flamme 43 
— , ruhende 41 
Gleichrichtereffekt 212, 218 
Gleichstrommaschinen 32 

— , Bauart 34 
— , Berechnung 33 
— , Leistungen 32 
— , Theorie 33 

Gleichstrommotoren, Erwärmung 
33 

Gleichstromzentrale, kleine, länd- 
liche 74 
Glimmentladung 65, 213 
Glimmlichtröhre 185 
Glimmschutz 66 
Glühlampen 90 
— , Wiederherstellung 90 
Goldblattelektroskop 182 
Grammophonauf nahmen 180 
Greiferkran 104 
Grenzfrequenz .205 
Großgasmaschihe 78 
Großkraftschleifer 108 
Großkraftversorgung 71 
Großküchen, el. 114 
Grubenbahnen 96 
Grubenlampen, el. 125 
Gummivulkanisierung, el. 115 
Gußeisen, unmagnetisches 199 

Handelsschiffe mit el. Antrieb 102 
Hängebahnen 105 
Härtebestimmung 180 
Härteofen 137 
Heavisidesche Regel 205 
Heavisidesche Schicht 153 
Hebelschalter 62 
Hebezeuge 103 
Heimbeleuchtung 89 
Heizgeräte für den Hausbedarf 114 
Heizgürtel 114 
Heizung, el. 114 

— , — , in Gewerbe u. Industrie 115 
Heizvorrichtungen für galv. Bäder 
131 

Heizwiderstände 133 
Helberger-Ofen 134 
Helligkeitsempfindlichkeit der 

Netzhaut 87 
Hilfeleistung 15 
Hilfsmaschinen 81 
Hitzdrahtmeßgeräte 183 
Hochfrequenz 204, 217 
Hochfrequenzbrücke 192 
Hochfrequenzgeneratoren 35 
Hochfrequenzinduktionsheizung 

115 

Hochfrequenzmaschine 157 
Hochfrequenzofen 113 
Hochfrequenztelephonie 166 
Hochfrequenzuntersuchungen 185 
Hochfrequenzwattmeter 183 
Hochleistungsröhre 219 
Hoch- u. Niederspannung 11 
Hochspannungsanzeiger 182 
Hochspannungsfreileitungen 

Normen 54 
— , Holzmasten 143 
Hochspannungsisolatoren 53 
Hochspannungskabel 58 
Hochspannungskurven, Auf- 
nahme 215 
Hochspannungslaboratorium 193 
Hochspannungsleitungen 53 
Hochspannungssicherungen 62 
Hochspannungsvoltmeter 182 



Hochspannungszähler, Prüfung 189 
Höchstspannungsanlagen 53 
Höchststromschalter, selbsttäti- 
ger 50 

Holzschliffmotor, Anpressungs- 

druck 117 
Holzwarth-Turbine 78 
Honigwabenwicklung 218 
Hörfähigkeit des Ohres 221 
Hörnerableiter 65 
Hüttenwerke 106 
Hydrosulfit, el. Gewinnung 140 
Hystereseverlust 198 

Indo-Europäische Tel.-Ges. 150 
Induktion, magnetische 196 
Induktionsmotoren 36, 39 
— , Bau 37 
Induktivität 207 
Induktivitätsmesser 191 
Indumor 37 
Ingenieurerziehung 7 
Ingenieurtitel 12 
Installationsmaterial 59, 61 
Installationstechnik 62 
Invaliditätsversicherung 1 1 
lonenkonzentratiori 212 
lonenwind 213 
Ionisationskammer 224 
lonisationspotential, Messung 166 
lonisierungsspannung 213 
lonometer 180 
Irrströme 68 
Isolatoren 60 
— , Prüfung 60 
— , Reinigung 145 
— , Zerstörung 60 
Isolatorkette, Spannungsvertei- 
lung 152 
Isolierstoffe 58 

— , Oberflächenwiderstand 191 
Jugend künde 17 
Kabel 57, 60 

— , Betrieb mit Elektronenröhren 
149, 168 

— , Bewehrungsdrähte als Rück- 

leitung 163 
— , Kupferbandwicklung 163 
— , Verlustmessungen 194 
Kabeldampfer 147 
Kadmium, el. Gewinnung 130 
Kalkstickstoff, el. Gewinnung 141 
Kalziumkarbid, el. Gewinn. 141 
Kammerfernsprecher 170 
Kammern, technische 21 
Kanalstrahlen 214 
Kapazität 207 

— von Mehrphasenkabeln 207 
— , Messung 191, 192, 195 

— von Spulen 196 

, Messung 192 

Kapazitätsnormale 181 
Karren, el. 99 
Kathodenfall 213 
Kathodenstrahlen 214 
Kathodenstrahl-Oszillograph 1 85 
Kaufkraft, Schwächung 23 
Kennfarben in Schaltanlagen 64 
Kettenleiter 205 
Kirchenheizung, el. 115 
Klassengegensätze 12 
Kleinakkumulatoren 125 
Kleinantriebe, el. HO 
Kleinbahnen, el. 95 
Kletterschutz 16, 74 
Klingeltransformator 180 
Knackerscheinungen 175 
Kobaltstähle 115 

Kohle aus Asche 77 
Kohlenelektroden 141 
Kohlensäures'-hreiber 180 
Kohlen-Schrämmaschine 107 
Kohlenstaub 77 
Kohlenverladeanlage 105 



— 238 — 



Koks aus Asche 77 
Kommutatormaschinen 38 
Kompensationsschaltung 192 
Kompensatoren f. el. Messungen 
186 

Kondensator, Verlustmessung 194 
Kondensatordurchführung 194 
Kondenswasser, Entölen 141 
Kongresse, s. Vereinswesen 5 
Kontakt 63 
Kontaktdetektor 184 
Kontaktelektrizität 216 
Kontaktwiderstände 164 
Konvertergebläse, el. betr. 107 
Kopffernhörer 170 
Kopplung, elektromagnetische 217 
— , el. mehrfache 204 
Korona 68 

Koronaentladung 213 
Koronaverluste 53 
Koronavoltmeter 184 
Korrosion 68, 91 
Korund, el. Gewinnung 141 
Kraftfluß im Luftspalt 30 

— in den Zähnen 30 
Kraftquellen 74 

— , Deutschland 78 
Kraftwagen, el. Ausrüstung 115 
Kraftwerke, Kupplung 71 
— , Nachrichtenübermittlung 81 
Krane, el. 104, 106 
Kreisdiagramm 37 
Kreuzspuleninstrumente 1 82 
Krieg, Nachwirkungen 18 
Kriegsbeschädigte 16 
Kriegsblinde 16 

Kriegsschiffe mit turboel. Antrieb 
101 

Kristallaufbau der Körper 215 
Küchen, el. 114 
Kugel, Ulbrichtsche 201 
Kupfer, el. Gewinnung 132, 137 
Kupferlegierungen, el. Gew. 137 
Kupplung 48 
Kurvenanalyse 186 
Kurvenaufnahme 193 
Kurzschlußstromstärke 56 

Lackierofen, el. 115 
Lampen, el. 89 
— , Zubehör 89 

Landwirtschaft, el. Betrieb 110 
Längen, kleine, Messung 180 
Lasthebemagnete 48 
Lastwagen, el. 96 
Läutewerk, el. 177 
— , — , Speisung 180 
Lautfernsprecher für Schiffe 170 
Lederindustrie 109 
Leistungsfaktor 36, 51, 80 
— , Messung 182, 183, 194 
— , Regelung 51 
— , Verbesserung 73 
Leistungsmessung, el. 182, 183, 193 
— , mech. 49 
Leistungswage, el. 49 
Leitfähigkeit, Einfluß der Be- 
leuchtung 217 
— , el. u. thermische 211 
— , elektrolytische 201 
Leitungen, Annäherung 61 
— , Ausführung 59 
— , Berechnung 53, 54 
— , Betrieb 61 
— , Eisablagerungen 145 
— , lange, el. Vorgänge 206 
— , Messungen 53 
— , wirtschaftlicher Querschn. 54 

— s. a. Freileitungen und Kabel 
Leitungsdrähte 57, 58 

— , Gummi Prüfung 58 
Leitungsgestänge 60, 144 
Leitungskreuzungen 61 
Leitungsmasten 60, 144 
Leitungsnachbildung 175 



Leitungsschutz 66 

Leitungsstörungen s. Störungen 
i Leitungsüberführungen 61 
j Leitungs Verlegung 61 
j Lentz- Getriebe 92 

Leuchtmarken, fluoreszierende 222 

Leydener Flaschen 194 

Lichtbogen 89 

Lichtbogenofen 134 

Lichtbogenschweißung Iii 

Lichtbogensender 157 

Lichteinheit 201 

Lichtelektrizität 216 

Lichtenbergsche Figuren 210 

Lichtquellen, el. Messung 200 

Lichtschwankungen, Dämpfung 
90 

Lichtsignale zur Verkehrsregelung 
180 

Lichttechnik 86 
Lichttechnisches Institut 86 
Lichttherapie 221 
Lichtzerstreuung 90 
Lilienfeld-Röhre 215 
Linearheizung 115 
Lokomotivhebekran 105 
Löschdrosseln 67. 
Löschen v. el. Bränden 15 
Lötkolben, el. 113, 115 
Luftkabel 174 

Luftsauerstoff als Depolarisator 
119 

Luftstickstoff, Bindung 141 
Luminaire 90 

Magnesium, el. Gewinnung 139 
Magnetische Eigenschaften 198 

, Einfluß von Wasserstoff 

199 

— Vorgänge, Modell 197 
Magnetisierung durch Rotation 

197 

— mit Wechselstrom 198 
Magnetisierungsapparat 198 
Magnetisierungsvorgänge, hörbar 

197 

Magnetismus, Theorie 196 

Magnetron 167, 219 

Magnetzündung 115 

Manganstahl, el. Herstellung 133 

Maschinen, el., Anlassen 

— , — , Aufbau, mechanischer 32 

— , — , Berechnung 30 

— , — , Betrieb 49 

— , — , Betriebsstörungen 49 

— , — , Ein- 11. Ausschalten 49 

— , — , Erwärmung 31 

— , — , Kühlung 31 

— , — , Messungen 48 

— , — , Normung 30 

— , — , Temperaturmessung 48 

— , — , Theorie 30 

— , — , Trägheitsmoment 49 

Mastfüße 144 

Mastlochsprengung 60 

Mastschalter 60 

Mehrfachtelephonie 169 

Meisterfrage 16 

Meßapparate 191 

Messen, el., s. Ausstellungen 

Meßgeräte, dynamometr. 183 

— , Regeln des VDE 182 

Meßkunde, el. 181 

Meßmethoden mittels Kathoden- 
röhren 195 

Messungen, el. 191 

Meßtransformator 45 

Meßverfahren 191 

Meßwandler 195 

— , Beglaubigung 186 

— , Messung 195 

Metall, Zerstäuben 211 

Metallabscheidung, el. 128 

Metallbearbeitung mittels el. Er- 
wärmung III, 115, 134 



i Metallfärbung, el. 131 
i Mikromanometer 195 
1 Mikrometer 195 
j Molekülbau 209 

Molkereien, el. betr. III 

Montage-Amperemeter 183 

Motoren, el. Prüfung 49 

Motorschaltapparate 38 

Müll Verbrennung 77 

Münzfernsprecher 170 

Nahtschweißmaschine 113 
Natriumgewinnung 139 
Nebensprechen 163, 164, 165 
Nickel, el. Gewmnung 138 
— , Raumgitter 200 
Nickelbäder 129 

Niederschlag, el., des Staubs US 
Nietköpfe, Abschmelzen 112 
Nietwärmung, el. 115 
No-Mag-Legierung 199 
Nomogramme, Dämpfungsmaß 
164 

Normal für gegenseitige Induk- 
tion 181 
Normalelemente 181 
Normalkohle 77 
Normalmaße 181 
Normen des VDE 27 
— , technische 27 
— , — , amerikanische 28 
— , — , belgische 28 
— , — , französische 28 
— , — , schweizer. 28 
— , — , spanische 28 
Nulleiter in Drehstromleitungen 5 4 
Nullpunkterdung 53 

Oberrhein, Wasserkraft 22 
Öfen, el. 113, 132, 134, 137 
— , — , Elektrodenabdichtung 133 
Ohmbestimmung, absolute 181 
Ohmmeter 191 
Öl 63 

— , Durchschlagsfestigkeit 59 
— , Prüfapparat 59 
— , Untersuchung 45 
ölfeuerung 78 
Ölschalter 63, 64 
Ölschiefer 78 
Ölsignalmotor 176 
Ortsbestimmung, funktelegr. 153 
Oszillographen 185, 193 
Ozon, el. Gewinnung 142 

Papierindustrie 108 
Papiermaschinen, el. betr. 108 
Passivität des Eisens 203 
Patentamt, internationales 21 
Peilung 153 

Perborat, el. Gewinnung 140 
Permeabilität 198 
— , reversible 197 
Pflanzenwachstum, Einwirkung 

el. Lichtes III 
Pflug, el. III 
Phase, el. Messung 182 
Phasenkompensator 35 
Phasenlampe 184 
Phasenmesser 182, 183, 190 
Phasenschieber 39, 53, 80, 190' 
Phasenvergleicher 184 
Photoeffekt 217 
Photoelektronen 216 
Photographon 170 
Photometrie, subjektive 201 
Platinabscheidung 131 
Plattenfort 223 
Plattieren 127 
Pleijelspule 164 
Potentialgefälle, atmosph. 225 
Praktikanten 8 
Problem, soziales 11 
Propellerantrieb, .el. 102 
Pseudodielektrikum 212 



— 289 



l'sycholechnik 17, 150 

Putterung 107 

IMiinpen, el. betr. 106, 110 

Punktschweißung 113 

Puppe 121 

Pyrometer 178 

Quadrantenelektrometer 182 
Quarzilit 52 

Quecksilberdampflampe 168 
Quecksilbergleichrichter 41, 81 
Quecksilberoxyd, el, Gewinn. 140 
Quellen, warme 78 
Querschnitt,wirtschaftl. günstiger, 
d.Ltg. 54 

Radioaktivität 219 
Radiologie 219 
Rangiersignal 177 
Raumbeleuchtung, Berechnung 87 
Raumheizung, el. 115 
Raumgitter 218 

Rechtsverhältnisse in der Elektro- 
technik 18 
Reflektor 90 

Reflexion des Lichtes, Einfluß 
auf die Beleuchtung 87 

Reflexionsvermögen 201 

Regelung, el. 116 

Regulierverfahren für Kraftwerke 
79 

Reibungselektrizität 216 
Reklamebeleuchtung 88 
Relais, elektrostatisch 210 
Relativitätstheorie 209 
Rettung Verunglückter 14 
Richtungstelegraphie 153 

— mit Reflektoren 154 
Ringspulen, Induktivität 207 
Ringsystem 54 

Roheisen, el. Gewinnung 135 
Röhren, Elektronen-, Anordnung 
167 

— , Bezeichnung 166 

— als Gleichrichter 168 

— aus Quarz 166 

— , Sender 159, 169, 205 
— , Vakuum 166 
Röhrengalvanometer 212 
Röhrenschweißmaschine 113 
Röhrenvoltmeler 195 
Rollenschrittschweißung 113 
Rollgangmotoren 107 
Röntgenanlage, moderne 222 
Röntgendiagnostik 223 
Röntgenkater 222 
Röntgenologie 222 
Röntgenplatten, sensibilisierte 223 
Röntgenröhren 185, 212, 214 
— , Spektrometer 215 
Röntgenstrahlen 214 
— , abirrende 222 
— , Erzeuger 222 
— , Meßgerät 224 
— , Verwendung 180 
Röntgentherapie 223 
Rostschutzmittel 145 
Rübenzuckerfabrik, el. betr. 109 
Rückkopplung 217 
Rudersteuerung, el. 116 
Rundfunkliebhaberei 156 

Sägemehl als Heizstoff 77 
Sägewerk, el. betr. 109 
Saitengalvanometer 184 
Salzbadhärteofen 134 
Sauggas 78 

Schallstärkemessung 163 
Schaltanlagen 63 
— , Signaleinrichtung 81 
Schaltapparate für Höchstspan- 
nungen 62 
Schalter 59 

Schalttafelmeßgeräte 1 82 
Schaltungslehre 208 
Schaltvorgänge 63 



Schatteneleklroskop 182 
Schaufenster, Reflexe 88 
— , Reklamebeleuchtung 88 
Scheidung, el. 118 
Scheinleistung, Aufzeichnung 183 
— , Messung 183, 193 
Scheinwerfer 89 

Schienenfahrzeuge, Widerstand u. 
Reibung 91 

Schienenverbinder 112 

Schienenverbindungen, ge- 
schweißte 112 

Schiffahrtssignale 178 

Schiffsantrieb, el, 101 

Schiffselektrotechnik HO 

Schiffsladewinden, el. 105 

Schiffslog, el. 179 

Schiffsort, Feststellung 178 

Schiffszug, el. 103 

Schleifmittel, el. Gewinn. 141 

Schmelzen, el. 132 

Schmelzöfen 115 

Schnelltelegraphie ohne Leitung 
15/, 

Schreibmaschinen, el. betr. 180 
Schutzeinrichtung beim el. 

Schweißen 113 
Schutzerdung 67 
Schwebungsempfang 219 
Schweißung, el. 112 
Schwingungen, el. 217 
— , — , von kurzer Wellenlänge 

219 

— , nichtharmonische 207 

— , Registrierung 179 

Schwingungskreis mit Eisen 207 

Schwingungslehre 204 

Schwungrad 35 

Sechsfarbenschreiber 179 

Seewasser, Leitfähigkeit 159 

Sehen, Physiologie 87 

Sekundärelektronen 213 

Selbstanschlußbetrieb 172 

Selbstinduktion 207 

Selbstinduktionsnormale 181 

Selektivschutz 66 

Senderöhre 160, 219; s. a. Röhre 

Senkbremsschaltung 105 

Sicherungsanlagen, el., der Stadt- 
bahn 177 

Siebketten 205 

Signal, Rohrpostanl. 180 

— im Schleusenbetrieb 178 

Signalanlage, el., in Gruben 180 

— , el.-pneumatische 177 

Signalwesen 176 

Silber, el. geschieden 131 

Silberplattierung 131 

Sozial-Technisches 10 

Spannfutter, magn. 48 

Spannung, elektrochem. 202 

— , el., Meßinstr. 182 

— , — , Regelung 51 

— , — , Wirtschaf tl. günstige 54 

Spannungs- und Stromstufen 27 

Spannungssystem nach Maxwell 
204 

Spann Vorrichtung, el. 117 
Sparmaßnahmen 72 
Speisepunktschutzvorrichtung 62 
Spiegelreflektor 90 
Spill 106 

Spinnmaschinen, el, betr. 108 

Spitzenzähler 191 

Sprachfrequenzen 166 

Sprechverständigung, Verbesse- 
rung 164 

Sprungwellen 47, 65 

Spule, Messung der Kapazität 
192 193 

— , Str'omverlauf 207 

— , Vorgänge beim Abschalten 
208 

Stabilivolt 222 

Stahl, el. Gewinnung 136 



Stahlmaste 60 

Stahlsorten, Unterscheidung 178 
Stangenwähler für Selbstanschluß 
173 

Stapelplatzförderung 104 

Stalionswähler 170 

Staubgehalt der Luft, Messung 180 

Staubkohle 77, 79, 84 

Steckvorrichtungen 61 

Steilrohrkessel 79 

Stellwerke, Stromsammler 177 

Stellwerkwesen 176 

Sterndreieckschalter 38, 62 

Steuerapparate 52 

Störungen, atmosphär. 152 

— an Hochspannungskabellei- 
tungen 69 

— aus Schwachstromleitungen 165 

— aus Starkstromleitungen 53, 
165, 177 

f<-Strahlen 220 
/^-Strahlen 220 
v-Strahlen 221 
r^-Strahlen 220 

Strahlungsmessungen 153, 224 
Strahlungswiderstand 204 
Straßenbahnen, el. 95; s. a. Bah- 
nen, el. 
Straßenbeleuchtung 89 
Streckenfernsprechanlage 172 
Streckenfernsprecher 177 
Strom, el., in Kabeln, Ausbrei- 
tung 144 

— — , Messung 182, 193 
Stromabsatz 72, 73 
Stromdiebstahl 74 

Ströme, Magnete, Kräfte 204 

Stromhöchstverbrauch, Verrech- 
nung 190 

Stromkurven, telegr., Voraus- 
berechnung 144 

Strommesser, el.-dynamische 183 

Stromregelung 51 

Stromsicherungen 62 

Strom Verdrängung 207 

Stromversorgung von Fernsprech- 
ämtern 175 

Stromwandler 45, 195 

— , kurzschlußsichere 19t» 

— mitmehreren Meßbereichen 1 90 
Stufenwicklung 218 
Stumpfschweißmaschine 113 
Subelektron 209 
SuSzeptibilität, Messung 192 
Synchronmotor 35 

— als Phasenschieber 80 
Synchronoskop 184 

Tarif apparate 190 

Tarife 72, 190 

Taylorsystem 17 

Technisch-Wirtschaftliches 22 

Technische Hochschulen 7 

Telegraphenapparate 147 

Telegraphenbetrieb 148 

Telegraphengeheimnis 20 

Telegraphengestänge 144 

Telegraphengleichung 144 

Telegraphenkabel, Bewehrungs- 
drähte als Rückleitung 143 

— , Fehlerbestimmung 144 

— , Linien 

Balearen 147 
Barbados-Florida 146 
Beachy-Head-Dieppe 147 
Brest-Cap-Cod 149 
Brest-St. Pierre 149 
Colon-Port-Liman 147 
Deutschland-Schweden 146 
Direct United States-Kabcl 
146 

Gibraltar-Malta 147 
Jap-Guam 146 
Jap-Menado 146 
Jap-Shanghai 146 



— 240 — 



Italien-Südamerika 146 
Kopenhagen-Petersb.-Peking 
150 

Kuba-Portorico 147 
Lissabon-Madeira 147 
London-Halifax 149 
London-Porthcurno- Gibral- 
tar 149 
Madras-Singapore 147 
Mallor.a-Menorca 147 
Maranham-Pernambuco- 

Maceio 147 
Messina-Catania-Syrakus 147 
Neuschottland-Neufundland 
147 

Odessa-Konstantinopel 150 
Rom-New-York 146 
Rio-de- Janeiro-Maceio 147 
Rio-de- Janeiro-Santos 147 
Stiller Ozean 146 

— , Selbstinduktivität 146 

Telegraplienleitungen, Stromver- 
sorgung 150 

— , Uberspannungsschutz 150 

Telegraphenrelais 148 

Telegraphenstangen, Lebensdauer 
145 

— , Zubereitung 145 
Telegraphenwesen 150 
Brit. Indien 150 
Bulgarien 150 
Dänemark 150 
Deutschland 150 
England 150 
Island 150 
Luxemburg 150 
Norwegen 150 
Panama 150 
Polen 150 
Rußland 150 
Schweden 150 
Schweiz 150 
Südrhodesien 151 
Ver. St. V. Amerika 150 
Telegraphie auf Leitungen, an- 
kommender Strom 143 
Freileitungen 144 
künstliche Leitung 143 
drahtlose 151 
— , Apparate 160 
— , Empfang 156 
— , Empfangsspulen 161 
— , zu Fischereizwecken 161 
— ; im Flugzeug 161 
— , Fortschritte 161 
— , hydrographischer Melde- 
dienst 162 
— , Isolatoren 161 
— , Meßmethoden 157 
— , in der Luftschiffahrt 161 
— , Patentübersicht 159 
— , in der Polarforschung 162 
— , Rahmenantenne 157 
— , Schiffsstationen 161 
— , Schwingungserzeugung 
15-7 

— , Seedienst 161 
— , Stationen 
Arlington 160 
Annapolis 160 
Assel 160 
Sainte-Assise 160 
Babylon, New York 160 
Bergen 160 

Bonifacio, Korsika 160 
Bordeaux 160 
Buenos Aires 160 
Clifden 160 
Coltano 160 
Easthampton 160 
Engl. Kolonialfunknetz 160 
Engl. Reichsfunknetz 160 
Franz. Kolonialfunknetz 160 
Gotenburg 160 
Le Ha vre 160 



Jan Mayen 160 
Java 160 
Kairo 160 
Khald6 160 
Kloten 160 

Königswusterhausen 160 
Lafayette 160 
Leafield 160 
Long Island 160 
Lüberzy 160 
Marion 160 
Monte Grande 160 
Nauen 160 
New Brunswick 160 
Norddeich 160 
San Paolo 160 
Rocky Point 160 
Rom 160 
Saigon 160 
Syrien 160 
Tananarivo 160 
Tuckerton 160 
, Stationsbestandteile 160 

— — , störungsfreier Empfang 
157 

— — , durch infrarote und ultra- 
violette Strahlen 148 

— — , Transozeandienst 160 

, Überlagererempfang 157 

— , — , Verkehr 161, 162 
Telegraphierzeichen 207 
Telegraphistenwettstreit 150 
Telegraphon 169 

Telephonfrequenzen, Messung 192 
Telephonie 162 
— , Leitungen 162 
— , Theorie 162 

— , wissenschaftliche Arbeiten 162 
Telephon- s. Fernsprech- 
Temperaturdetektor 48 
Temperaturmessung 178 
Temperaturregler 178 
Textilindustrie 108 
Thermogalvanometer 183 
Thermophon 170 
Thermosens 178 
Thomsonbrücke, Gleitkontakte 
191 

Tiefentherapie 223 
Tirillregler 51 
Torf 76, 78 
Torsiograph 92 
Torsionswattmeter 183 
Transformatoren 43, 56 
— , Bau 46 
— , Berechnung 45 
— , Betrieb 45 

— , geringste Materialkosten 208 
— , Normen 44 
— , Öl 45 

— , Stationen im Freien 80 
— , Temperaturmessung 44 
— , Theorie 43 

— , Verluste in Drehstromnetzen 
56 

— , wirtschaftliche 44 
Transport Vorrichtungen 103 
Trocknung, el. 115 
Turbinenregler, el. 117 
Turbogeneratoren, automatische 

Feldschwächung 81 
Türme für Radiozwecke 152 
Turmuhren 179 

U-Boote, Ermittlung 180 
Überführungszahl 202 
Überlandnetz, Anlage 81 
Überspannungen 41, 64 
Überspannungssicherungen 16 
Überströme 66 
Überstromrelais 63 
Überstromschutz 56 
Uhren, el. 178 
Ultraviolett 87 



Umformerunterwerke, auto- 
matische 81 
Umkehrantriebe, el. 106 
Umwandlungspunkte, magn. 199 
Unfälle, el. 13, 14 
Unfallverhütung 14, 15, 16 
Unfallversicherung 11 
Unterwassertechnik 178 
Urheberrecht, gewerbliches 21 

Variatoren 195 
Vektordiagramm 206 
Ventilator, elektr. 106 
Ventilwirkung, elektrolyt. 212 
Ventilzellen 212 
Verbleiung 129 
Verbrauchsmessung 186 
Verchromung 129 
Vereinswesen 5 

Internationaler Straßen- u. 
Kleinbahn- Verein 6 

Verband d. Architekten- u. 
u. Ingenieur-Vereine 5 

Beleuchtungstechnische Ge- 
sellschaft 5 

Zentral verband d. deutschen 
elektrotechn. Industrie 5 

Verband deutscher Elektro- 
techniker 5 

Vereinigung der EWe 5 

Verband deutscher Elektro- 
Installationsfirmen 5 

Reichsverband deutscher Elek- 
trizitätsabnehmer 5 

Elektrogroßhändler- u. Export- 
Vereinigung Deutschlands 5 

Vereinigung der el. Syndikate 6 

deutscher Gießereifachleute 6 

Verband deutscher Gutachter- 
kammern 6 

Lichttechn. Gesellschaft 5 

Verband deutscher Licht- und 
Wasserfachbeamter 5 

Verein deutscher Maschinen- 
bau-Anstalten 6 

Ges. deutscher Naturforscher 
und Ärzte 5 

Studien-Gesellschaft f. Höchst- 
spannungsanlagen 5 

Verband der Post- und Tele- 
graphenbeamten 6 

Verband der deutschen Re- 
paraturwerke el. Masch. 5 

Verein deutscher Straßen-, 
Klein- u. Privateisenbahnen 
5 91 

Deutscher Wasserwirtschafts- 
und Wasserkraftverband 5 

British Association 6 

British Association der Hütten- 
leute 6 

Gesellschaft städtischer EWe 
(engl.) 6 

Gesellschaft der städtischen 
Straßenbahnen (engl.) 6 

Illuminating Engineering 
Society 7 

Institution of El. Engineers 6 

Institute of Transport 6 

Verband vereinigter britischer 
und alliierter Elektrofabn- 
kanten 6 

Tramways & Light Railways 
Association 6 

Französ. Gesellschaft zur För- 
derung der Wissenschaften 6 

Norweg. Vereinigung der 
EWe 6 

Allrussischer Ingenieur-Ver- 
band 6 

Schweizer, elektrotechn. 
Verein 6 

Verband der Schweizerischen 
EWe 6 



— '^li — 



Schwed. Vereinigung der 
EWe 6 
Vergoldung 131 
Verkupfern, el. 128, 129 
Verlade Vorrichtungen 103 
Verluste, diel. 208 
Vermessingung, el. 129 
Vernicklung, el. 129 
Verordnungen, s. Gesetze 72 
Versiclierungsgesetz 74 
Versilberung 129, 131 
Verstärker 166, 175 
— , Anordnung 167 
— , Heizleistung 167 
Verstärkungsschirme 223 
Verteilungsnetze 53 
— , Spannungsregelung 55 
Verteilungssystenie 53 
— , Berechnung 53 
— , Regelung 53 
Verzerrung 163, 175 
Verzinkung 145 
Verzinnung 129 
Verzweiger 174 
Vibrationsinstrumente 184 
Vibrationsschaltung 148 
Vokale, Zusammensetzung 163 
Vollbahnen, el. 91 
Vorschriften, technische 27 



Wabenblende 223 
Wagenkipper 106 
Wagnersche Ketten 205 
Wahlanruf, drahtl. 157 
Währung, Verfall 22 
Walzwerke 106 
Wanddurchführungen 60 
■Wanderwellen 47 
Wärmeerzeugung, el. 114 
Wärmespeicher 79 
Wärmeverteilung auf Schein- 
werferspiegeln 178 
Warmwasserbereitung 114 



Wasserkraft 75, 79 

Wasserröhrenwiderstände 65 

Wasserturbinen, Abnutzung 79 

Wasserversorgung 74 

Wasserzerselzung 140 

Wattstundenzähler 187 

Webstuhlantrieb, el. 108 

Wechselströme, schwache, Mes- 
sung 219 

Wechselstromerzeuger 34 

— , ausgeführte 35 

— , für Röntgenröhren 215 

— , Parallelbetrieb 34, 51 

Wechselstrom-Kommutatorma- 
schinen 38 

Wechselstromkurven, Aufnahme 
185 

Wechselstrommagnetisierung 198 

Wechselstromzähler, Eigenver- 
brauch 187 

Wegweiser für Schiffe 153 

Wellen, elektromagn., Aus- 
breitung 152 

Wellenfront, übertragene Ener- 
gie 204 

Wellenlängenskala 181 

Wellenmesser 191 . 

Werkausschüsse 1 1 

Werkstudenten 8 

Werkzeugmasch., el., betr. 109 

Widerstand, Messung 191 

— , großer, Messung 191 

— bei Hochfrequenz, Messung 192 

— des menschl. Körpers 211 
— , negativer 205 
Widerstandslegierungen 133 
Widerstandsmaterial 52 
Widerstandsmeßgeräte 191 
Widerstandsnormale 181 
Widerstandssch weißung 113 
Windkraft 74 
Windkraftanlagen 38 
Wirtschaftsleben Deutschlands 22 
Wohlfahrtseinrichtungen 1 8 



Zähler für Blindleistung 187 
— , Drehmoment 187 
— , Eichung 186, 188, 189, 193 
— , Entwicklung 189 
t — , Fehlerkurve 188 
— , Hilfsschaltungen 188 
— , Konstruktionen 189 
— , Miete 19 
— , Naclieichung 188 
— , Normen 186 
Prüiung 188 
— , Rücklaufhemmung 190 
— , Schaltfehler 187 
— , Systemprüfung 186 
— , Triebsysteme 187 
Zahnradbahnen 96 
cos 7 -Zeiger 183 
Zeitdienstanlagen 179 
Zeiten, kleine, Messung 179, 210 
Zeitrelais 170 
Zeitsignal 179 
Zeitübermittlung 179 
Zellen, lichtelektr. 216 
Zementfabriken, el. betr. 109 
Zentrifugenantrieb 109 
Zeugdruckmaschinen 108 
Ziehen bei Röhrensendern 219 
Zink, el. Gewinnung 132, 138 
Zinkbleisammler 124 
Zinkelektrolyse 138 
Zucker 109 
Zugdienst 176 
Zugheizung, el. 115 
Zugsteuerung 92 
Zündung, el. 115 
Zündvorrichtungen für Feuerung 
116 

Zungenüberwachungen für Schutz- 
weichen 177 
Zwangsinnung 12 
Zweiwattmetermethode 194 
Zwischenkreisröhrensender 219 
Zwischenverstärker 167, 175 



Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik 1922. 



16 



I Isolierrohr- u. Elektrowerke | 

■ Aktiengesellschaft | 

H Fröndenberg an der Ruhr S 

^= Zweigniederlassung: BreslaUj Nikolaistra^e 63a ^= 

I a) liolienohi'wei'k. | 

= Isolierrohre und Stahlpanzerrohre aller Art und in sämtiidien = 

= Dimensionen, ßleidosen, Stahlpanzerdosen und alles Zubehör = 

s für die Rohrmontage. = 



b) Motorenbau. 

Drehstrommotoren bis 50 PS. 




D^ahhemailirer-maschi'nen, Dynamoblechbek!ebema5chfnen. Miccfolfum* 
maschihen, Rolle nschnefde'u, Wickel maschfnen, RöhrenwfcKelmaschrnen 
Längs* und Quepschnei'dennaschrnen, RollenlacKfef maschi'nen 

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DIE TECHNIK DER ELEKTRISCHEN MESSGERÄTE von Dr.- 
Ing. G. Keinath. 2. erweiterte Aull. 484 S., 400 Abb. gr. 8«. 
1922. Brosch. M. 17.—, geb. M. 19.50. 



Inhalt: I. Allgemeine Eigenschaften elektrischer Meßgeräte. II. Schrei- 
bende Meßgeräte. III. Beschreibung der Meßgeräte. IV. Zubehör zu Meß- 
instrumenten. V. Meßmethoden. 

Dinglers polyt. Journal: Mit seinem Buche hat Keinath nicht nur 
eine Lücke in der Fachliteratur ausgefüllt, er hat damit ein Werk geschaffen, 
von dem man geradezu behaupten kann, daß es zu den unentbehrlichsten 
Hilfsmitteln eines jeden praktischen Ingenieurs gehört. 

Journal of the Franklin Institute: The book is compendable in all 
respects, and really on of the many instances of the extraordinary thoroughness, 
patience and purely scientific spirit with the Germans carries out his task. 

Prof. Orlich in der Elektrot. Zeitschrift: Das Buch ragt über das 
Niveau der gewöhnhchen Erscheinungen erheblich heraus und kann jedem 
Elektrotechniker zum Studium aufs wärmste empfohlen werden. 



ELEKTRISCHE TEMPERATURMESSGERÄTE von Dr.-Ing. 
G. Keinath. 283 S., 219 Abb. gr. 8«. 1923. Brosch. M. 10.80, 
geb. M. 12.30. 



Inhalt: Thermoelektrische Pyrometer — Widerstandsthermometer — 
Strahlungspyrometer — Instrumente für elektrische Pyrometer — Anwendungen 
der elektrischen Temperaturmessung. 

Zeitschrift f. d. ges. Gießereipraxis: Das Buch sollte in keiner 
technischen Werkbibliothek fehlen. 

Engineering News-Record: This book can be no less valuable than 
the older book. 

Gesundheits-Ingenieur: Das Werk gehört in die Hand eines jeden, 
der sich mit Fragen der Temperaturmessung zu befassen hat. 

ANLEITUNG ZU GENAUEN TECHNISCHEN TEMPERATUR- 
MESSUNGEN mit Flüssigkeits- und elektrischen Thermometern. 
Von Prof. Dr. 0. Knoblauch und Dr.-Ing. K. Hencky. 138 S., 
65 Abb. 8«. 1919. Brosch. M. 3.—, geb. M. 4.20. 

Geh. Rat Bunte im ,,Gas- und Wasserfach": Dem Buch ist weit- 
gehendste Verbreitung zu wünschen, dann wird es dazu beitragen, daß auch 
die in der Praxis tätigen Ingenieure einerseits die wünschenswerte Sicherheit 
ihrer Temperaturbestimmungen erzielen, anderseits sich stets ihrer Meßgenauig- 
keit bewußt sind, so daß das aus der Technik stammende reiche Beobachtungs- 
material von der technisch-physikalischen Forschung wird mit benutzt werden 
können. 



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DIE ELEKTRO-METALLÖFEN unter besonderer Berücksichtigung 
der Öfen zum Schmelzen von Kupfer und Kupferlegierungen. 
Von Obering. E. Fr. Ruß. 169 S., 123 Abb., 23 Zahlentafeln, 
gr. 8». 1922. Brosch. M. 7.50, geb. M. 9.—. 

Inhalt: Die Elektrizität und ihre Anwendung — Eigenschaften der 
Metalle — Die bisherigen Schmelzeinrichtungen — Die elektrischen Metall- 
schmelzöfen — Die Vorteile des elektrischen Schmelzens — Die elektrischen 
Heizungsarten — Die Ofenarten.. 

Zeitschrift für Metallkunde: Als wertvollsten Beitrag bringt das 
Buch eine zusammenfassende Übersicht über die Ofenbauarten, die für das 
elektrische Schmelzen von Metallen in Betrieb genommen bzw. in Vorschlag 
gebracht worden sind. Die bisher teilweise nur in kurzen Auszügen in der 
deutschen Fachpresse erschienenen Veröffentlichungen der amerikanischen 
Literatur über elektrische Schmelzöfen in Amerika sind ausführlich wieder- 
gegeben. Damit ist ein sehr erwünschter zusammenhängender Überblick ge- 
schaffen über die vielfachen Ansätze, die Frage des elektrischen Schmelzens 
in geeigneter und wirtschaftlicher Weise zu lösen. 

DIE ELEKTRO- STAHLÖFEN. Ihr Aufbau und gegenwärtiger 
Stand sowie Erfahrungen und Betriebsergebnisse der elektrischen 
Stahlerzeugung. Von Obering. E. Fr. Ruß. 480 S., 439 Abb., 
64 Zahlentafeln, gr. 8». 1924. Brosch. M. 14.—, geb. M. 15.50. 

Inhalt: Die elektrotechnischen Grundbegriffe — Die elektrischen Heizungs- 
arten — Die Elektrostahlöf^^i — Bestandteile der Elektrostahlöfen. 

Eine rasche Entwicklung unserer elektrothermischen Industrie ist heute 
eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit von größter Bedeutung. Der Verfasser 
hat deshalb seinem oben angezeigten Buche nunmehr eine ebenso glückliche 
und in ihrer Geschlossenheit neuartige Darstellung der Elektrostahlöfen folgen 
lassen. 

Aufbauend auf den allgemeinen elektrotechnischen Grundlagen, behandelt 
er die verschiedenen elektrischen Heizungsarten grundsätzhch und an prak- 
tischen Beispielen die Vor- und Nachteile der Widerstandsheizung, der Licht- 
bogenheizungen, der Induktionsheizung, der gemischten Heizungen und der 
Hochfrequenzheizung. Dann folgt die systematische Beschreibung der ver- 
schiedenen Ofenarten, die der Verfasser einteilt in die Gruppen Strahlungs- 
öfen, direkte Lichtbogenöfen, Lichtbogen-Widerstandsöfen und Induktionsöfen. 
In einem Schlußkapitel werden die noch besonders wichtigen Bestandteile 
der Elektrostahlöfen in Einzeldarstellungen behandelt. 

Das Buch ist aus der Praxis für die Praxis geschrieben. Sehr glücklich 
ist die nicht immer leichte Aufgabe gelöst, die Vorzüge und Nachteile jedes 
Ofens objektiv zu beleuchten und dadurch den Praktiker in die Lage zu ver- 
setzen, sich von Fall zu Fall für den jeweils vorteilhaftesten Ofen zu ent- 
scheiden. 



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DER ELEKTRISCHE BETRIEB (Elektrische Kraftbetriebe und 
Bahnen) Schriftleitung: Prof. Dr.-Ing. G. Bettmar. 22. Jahrg. 
1924. Erscheint monatlich zweimal. Preis für Deutschland viertel- 
jährlich M. 1.80, fürs Ausland jährlich $ 2.40. Probehefte auf 
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,,Der elektrische Betrieb" ist ausschließlich auf die Betriebspraxis ein- 
gestellt. Er unterrichtet schnell und zuverlässig über alles Neue und Zweck- 
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(Zeitschrift des Verbandes Deutscher Schwachstrom- Industrieller). 
Schriftleitung: Prof. Dr. R. Franke. 5. Jahrg. 1924. Erscheint 
monatlich einmal. Preis für Deutschland vierteljährlich M. 1.20, 
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Arbeitsgebiet: 1. Die Fernsprechtechnik. 2. Die Telegraphentechnik. 
3. Das gesamte Radiowesen. 4. Die Signaltechnik. 5. Die mechanische Nach- 
richtenübermittlung mit allen Anwendungen für den offen thchen und Privat- 
verkehr, Eisenbahn-, Schiffsdienst, Bergwerksbetrieb, Feuerwehr usw. 6. Die 
Fernübertragungen von physikalischen Zuständen, z. B. Strom, Spannung, 
Widerstand, Weg, Zeit, Geschwindigkeit, Temperatur usw. 7. Die Fern- 
steuerungen. 8. Der Werk- und Gerätebau. 

DEUTSCHER KALENDER FÜR ELEKTROTECHNIKER. Be- 
gründet von F. Uppenborn. Herausgeg. von Prof. Dr. G. Dett- 
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SCHWEIZER KALENDER FÜR ELEKTROTECHNIKER. Be- 
gründet von F. Uppenborn. Unter Mitwirkung des Generalsekretärs 
des Schweiz. Elektrot. Vereins herausgeg. von Prof. Dr. G. Dett- 
mar. Hauptband: 20. Jahrg. 1923/24. 644S.kl.8o. Geb. Eres. 5.—. 
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Technik und Kultur: Der nunmehr seit über 40 Jahren bestehende 

Kalender erweist sich immer wieder als notwendiges Handbuch des Elektrikers. 

Der volle Wert kommt erst bei täglichem Gebrauch im Bureau und Betrieb 

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Mitteilungen der Vereinigung der Elektrizitätswerke: Die 
Gewißheit, daß im nächsten Jahre ein neuer Kalender erscheint, daß man 
nicht erst bis zu einer unbestimmten Zeit herauskommenden neuen Auflage 
warten muß, um den neuen Stand der Technik zu erkennen, ist etwas be- 
sonders Angenehmes. 

Das sich stets erneuernde billige Hand- und 
Nachschlagebuch über die gesamte Elektrotechnik. 



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schutz" D. R. P. bezw. Elektroschutz 
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Hochpannungsfreileitungen. Kabelliefe- 
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Betriebe, Banken usw. 
Abteilung II. 
Installation von Gas-, Wasser-, Dampf- 
und gesundheitstechn. Einrichtungen. 
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Zentralheizungs ^ Anlagen, Lüftungs-, 
Trocken-, Kühl- und Staubsauge-An- 



lagen. Gasautomaten für Warmwasser 
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Abteilung IV. 

Blitzschutzanlagen für Industrie u. Land- 
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Gebäude, Villen, Wohnhäuser usw. 

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Was ist ein GF?

Das bedeutet "gf": Girlfriend, feste Freundin Ausgeschrieben steht "gf" für: "girlfriend". Das Wort "gilfriend" ist englisch und bedeutet so viel wie "feste Freundin, Partnerin".

Was heißt GF und BF?

Findet ihr „gf“ auf englischsprachigen Seiten oder unter englischen Memes, bedeutet die Abkürzung in der Regel „girlfriend“. Jemand spricht in diesem Sinne also von der weiblichen Partnerin oder einfach einer Freundin. Das männliche Pendant zu „gfistbf“, der „boyfriend“.

Was bedeutet GF Firma?

Geschäftsführer, mehrere Bedeutungen. Geschossfläche, im Bau- und Planungsrecht in der Baunutzungsverordnung.

Was bedeutet GF Gaming?

Im Zusammenhang mit Online-Spielen, kann auch das Kürzel "gf“ verwendet werden. Dann steht es für "good fight“. Der Verwender will damit ausdrücken, dass es ein gutes Spiel oder eine faire Partie war.