Warum haben manche Frauen so starke Regelschmerzen?

Waren das wirklich schon wieder 28 Tage? Der Zyklus ist rum und die Qualen gehen von vorne los. Und die Wortwahl ist dabei nicht übertrieben: Etwa drei von vier Mädchen und Frauen geben an, dass sie zeitweise Regelschmerzen haben, die sehr stark sind. Besonders junge Frauen unter 20 Jahren haben oft mittelstarke bis starke Beschwerden. Warum manche so schmerzhafte Tage haben und andere weniger und was dabei im Körper passiert, erfahren Sie jetzt hier. 

Viele haben Begleitbeschwerden

Während der Menstruation wird die Gebärmutterschleimhaut abgebaut und vom Körper ausgeschieden. Dazu ziehen sich die Muskeln in unregelmäßigen Abständen zusammen und entspannen sich wieder: Manchmal merken Sie das gar nicht und dann wiederum spüren Sie die starken Krämpfe im Unterleib. Die Regelschmerzen können bis in den Rücken und die Beine ausstrahlen. Auch Übelkeit ist ein Begleitsymptom bei einigen Mädchen und Frauen. Warum aber das Ganze? Die Schleimhaut kleidet die Wand in der Gebärmutter aus. Sofern sich hier ein Embryo einnistet, versorgt sie ihn mit den notwendigen Nährstoffen. Werden Sie aber während Ihres Zyklus nicht schwanger, so bekommen Sie normalerweise Ihre Menstruation. 

Regelschmerzen: Botenstoffe haben Schuld?

Warum manche Frauen stärkere Regelschmerzen haben während ihrer Periode als andere, ist nicht eindeutig bewiesen. Die Wissenschaft weiß, dass dabei bestimmte Botenstoffe eine Rolle spielen, die sogenannten Prostaglandine. Es wird angenommen, dass der Körper davon einen Überschuss produziert und somit besonders empfindlich darauf reagiert. Bei vielen jungen Betroffenen gewöhnt sich aber der Körper mit der Zeit an diese Stoffe. So lassen im Laufe des Lebens die starken Regelschmerzen bei vielen Frauen nach oder verschwinden sogar völlig. 

Tipps zur Linderung

Sofern Sie unter anhaltenden starken Regelschmerzen leiden, haben wir folgende Tipps zur Linderung für Sie.

  1. Wärme: Ein Wärmegürtel, Wärmepflaster oder auch eine Wärmflasche kann bei starken Regelbeschwerden helfen. Die Wärme hilft dabei, dass sich der Unterleib entspannt und weniger verkrampft. 
  2. Entzündungshemmende Schmerzmittel: Ibuprofen und Paracetamol können gegen starke Schmerzen während Ihrer Periode helfen. Je nach Dosierung sind sie nicht verschreibungspflichtig. Auch Diclofenac oder Naproxen kann Ihnen Linderung verschaffen. Lassen Sie sich dazu gern in Ihrer Guten Tag Apotheke beraten. 
  3. Bewegung: Auch Bewegung kann eine krampflösende Wirkung auf die Schmerzen während der Regelblutung haben. Außerdem werden beim Sport beispielsweise Glückshormone freigesetzt. Das hilft nicht nur gegen die Regelschmerzen, sondern auch gegen Stimmungsschwankungen. 

Prämenstruelles Syndrom 

Aber nach der Periode ist bekanntlich vor der Periode: Haben Sie schon mal was von PMS gehört? Das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, bezeichnet verschiedene psychische und körperliche Symptome. Sie setzen einige Tage vor Beginn der Regelblutung ein. Meistens enden sie auch mit der Periode. Dazu zählen unter anderem: 

  • Gereiztheit
  • Stimmungsschwankungen
  • Kopfschmerzen
  • Angstzustände
  • Depressionen 

Regelschmerzen und PMS 

Etwa 20 bis 50 Prozent der Frauen, die regelmäßig ihre Menstruation bekommen, haben PMS. Wobei die endgültige Diagnostik schwierig ist. Denn diese Symptome können eine Vielzahl anderer Ursachen haben. Das Ausmaß der PMS ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Es kann wenige Stunden vorher einsetzen oder schon bis zu zehn Tage vorher. Auch die Intensität kann monatlich schwanken. Nichtsdestotrotz bringt das prämenstruelle Syndrom das Leben einer Frau gehörig durcheinander. Auch hier berät Sie das kompetente Team Ihrer Guten Tag Apotheke.

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Erstellt: 23.12.2021Aktualisiert: 23.12.2021, 10:30 Uhr

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Warum haben manche Frauen so starke Regelschmerzen?

Starke Schmerzen während der Monatsblutung sind nicht normal. (Symbolbild) © Andrey Popov/Imago

Leise leiden und eine Schmerztablette einschmeißen? Das war einmal. Wer mit starken Regelschmerzen kämpft, sollte zum Arzt gehen.

München – Menstruationsbeschwerden – welche Frau kennt sie nicht. Sie strahlen vom Unterbauch bis in den Rücken, saugen jegliche Kraft aus Armen und Beinen und uns ist schlecht – so schlecht als hätten wir drei Maß Bier am Tag zuvor getrunken. Diese monatliche Leidensphase sollte aber nicht einfach so hingenommen werden.

Frauen über Periodenschmerz: „So schlimm wie eine Herzattacke“

Aus einer Studie des University College London geht hervor, dass Menstruationsbeschwerden „so schlimm sein können, wie eine Herzattacke zu haben.” Studienleiter Professor John Guillebaud erklärt: „Männer verstehen das nicht und dem Ganzen wurde nicht die verdiente Aufmerksamkeit geschenkt. Ich glaube daran, dass es etwas ist, um das sich gekümmert werden sollte, wie um alles andere in der Medizin.”

Starke Schmerzen während der Regel sind also nicht „normal“. Viele Frauen leiden darunter. Oft leise und darauf wartend, dass der Schmerz dann doch irgendwann wieder nachlässt. Mit Wärmflaschen und allerlei Hausmittelchen – von sogenannten „Frauen-Tees“ bis hin zur richtigen Atmung tief in den Unterbauch – versuchen sie den Schmerz zu lindern und schlucken dann schlussendlich doch wieder ein Schmerzmittel, weil alles andere nicht hilft. Doch jedes Mal während der Regelblutung die Schmerzen hinnehmen und eine Schmerztablette einnehmen, kann nicht die Lösung sein. Nicht nur, weil Frauen mehrere Jahrzehnte lang und hunderte Male in ihrem Leben menstruieren, sondern auch weil hinter den Schmerzen ernstzunehmende gesundheitliche Probleme stecken können. Deshalb bei starken Regelschmerzen: Ab zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt. Das gilt auch für junge Mädchen. Sie sollten starke Regelschmerzen besser abklären lassen.*

Menstruation: Dysmenorrhö sollte unbedingt abgeklärt werden

Die krampfartigen und langandauernden Schmerzzustände während der Menstruation bezeichnet man in der Medizin als Dysmenorrhö, die auf tieferliegende Probleme hinweisen kann. Dabei gibt es unterschiedliche Formen der Dysmenorrhö, die auf unterschiedliche Ursachen deuten können:

Zum einen kann eine erhöhte Hormonproduktion von Prostaglandinen und Leukotrienen die Schmerzen und Begleitsymptome verursachen. Das betrifft vor allem junge Frauen zu Beginn der Regelblutung. Zum anderen können aber auch ein niedriger Östrogenspiegel in der Zeit des Eisprungs und ein niedriger Östrogen- und Gestagenspiegel in der zweiten Hälfte des Zyklus die Schmerzen auslösen.

Neben den körpereigenen Hormonen kann aber auch eine Endometriose die Ursache für die Menstruationsbeschwerden sein. Eine Endometriose bezeichnet die Ansiedlung von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter, zum Beispiel an Eierstöcken, Blase, Darm oder Bauchfell. Bei einer Endometriose gilt: Je früher sie behandelt wird, desto höher sind die Chancen, dass die Beschwerden abklingen. Wie die Endometriose behandelt wird, hängt von der Schwere und dem Körperbereich, an dem sie sich bildet, ab.

Eine weitere Ursache für starke Regelschmerzen, die auch unabhängig vom Zyklus bestehen kann, sind entzündliche Prozesse im Bauchraum. Zum Beispiel an der Gebärmutter, den Eileitern, Eierstöcken oder dem Darm. Außerdem können Zysten an den Eierstöcken, Harnwegsinfekte oder Fehlbildungen der Gebärmutter die Dysmenorrhö verursachen. In jedem Fall sollte eine Gynäkologin oder eine Gynäkologe die Ursachen der starken Schmerzen während der Periode abklären.

Menstruation: Was bei leichten Schmerzen helfen kann

Wer kaum oder nur leichte Schmerzen während der Menstruation hat, kann das eigene Wohlbefinden in diesen Tagen stärken und dem Körper Gutes tun. Manche Frauen berichten beispielsweise, dass die Umstellung von Binden und Tampons auf eine Menstruationstasse die Schmerzen lindern konnte. Auch die Pille kann gegen die Schmerzen helfen. Ebenso wie:

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Warum auf einmal starke Regelschmerzen?

Mögliche Ursachen können u.a. sein: Gutartige Geschwulste der Gebärmutter, z.B. Myome oder Polypen. Endometriose: dabei findet sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Beispielsweise an den Eierstöcken, der Harnblase oder dem Darm.

Sind menstruationsschmerzen ähnlich wie Wehen?

Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) sind krampfartige, wehenähnliche Schmerzen im Unterbauch. Sie beginnen meist kurz vor der Monatsblutung und halten ein paar Tage an. Oft sind sie begleitet von anderen Beschwerden wie Schmerzen im unteren Rücken, Übelkeit oder Durchfall.

Was hilft bei extrem starken Regelschmerzen?

Gegen Regelschmerzen werden häufig entzündungshemmende Schmerzmittel eingenommen, vor allem Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen. Diese Mittel gehören zur Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika ( NSAR). Sie hemmen die Produktion von Prostaglandin und sollen dadurch Menstruationskrämpfe und -schmerzen lindern.

Wann sind Regelschmerzen nicht mehr normal?

Bis zu einem gewissen Punkt sind Regelschmerzen normal, besonders am Anfang der Periode. Doch genau zu sagen, bis zu welchen (Schmerz-)Grad Periodenbeschwerden normal sind, ist schwer zu beantworten. Solange die monatlichen Regelschmerzen erträglich sind und einfache Hausmittel helfen, ist wahrscheinlich alles okay.