Wann komm meinlohn wenn ich zur mitte des monats gekündigt

Je nach Berufsgruppe und Branche werden Gehälter oft zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausgezahlt. Beamte erhielten früher ihr Gehalt zum Monatsersten;– man ging davon aus, dass sie ohnehin zuverlässig zum Dienst erscheinen würden. Angestellte wurden ursprünglich sogar in zwei Etappen entlohnt, erhielten also eine Hälfte ihrer Vergütung vorweg, die andere nach Ableistung des monatlichen Arbeitspensums. Bei allen Arbeiten, die nach Stunden oder nach Akkordleistung vergütet wurden, war eine Abrechnung naturgemäß nur rückwirkend möglich. Diese Varianten der Gehaltszahlung existieren teilweise bis heute. Vor allem Leiharbeitsfirmen rechnen meist zum 15. eines Monats ab, dann, wenn die abgeleisteten Arbeitsstunden zum Monatsende als Beleg eingegangen sind.

Regelung der Gehaltszahlung

Normalerweise ist im Arbeitsvertrag festgelegt, wie und wann das Gehalt auszuzahlen ist. Die Vertragsformulierung ist auch vom Tarifvertrag abhängig. Gehört ein Betrieb keinem Arbeitgeberverband an und ist keinem Tarifvertrag unterworfen, bestimmen Geschäftsleitung und Angestellter einvernehmlich den Auszahlungstermin für das Gehalt. Das heißt im Normalfall, dass ein Termin bestimmt wird und der Arbeitnehmer diesem dann zuzustimmen hat. In der Regel wird das Gehalt einmalig zum Monatsersten oder aber zum 15. überwiesen. Um diese Termine einzuhalten, wird möglichst rechtzeitig abgerechnet und die Anweisung dann jeweils einige Tage vor dem Beginn des nächsten Monats oder vor einem 15. getätigt. So können Arbeitnehmer sich einrichten, Lastschriften und Daueraufträge entsprechend datieren.

Gesetzliche Vorgaben

Die Gehaltszahlung ist eine Verpflichtung des Arbeitgebers, so wie der Arbeitnehmer die vertraglich vereinbarte Tätigkeit in der vereinbarten Zeit auszuführen hat. Laut § 614 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ist die Vergütung nach geleisteter Arbeit oder nach einem zuvor vereinbarten Zeitabschnitt zu leisten. Das heißt, der Arbeitnehmer muss zunächst einmal arbeiten, quasi auf Vorschuss, bevor er eine Zahlung erhält. Ist ein Monatsgehalt abgesprochen, besteht Zahlungspflicht für den Arbeitgeber am ersten Tag des Folgemonats. Je nach Tarif- oder Arbeitsvertrag kommen dafür jedoch auch andere Termine, etwa der 10. eines Folgemonats oder der 15. In Frage.

Gehalt erst zum 15. - was tun bei Engpässen?

Wer aus der Arbeitslosigkeit wieder durchstartet oder von einem Job zum anderen wechselt, gerät häufig in Bedrängnis, wenn sich im neuen Arbeitsverhältnis der Auszahlungstermin der Bezüge verschiebt. Häufig sind dann sechs Wochen finanziell zu überstehen. Wer gerade kein Polster hat, um dies aufzufangen, kann um einen Gehaltsvorschuss bitten. Dabei handelt es sich um eine Vorauszahlung auf noch nicht geleistete Arbeit. Ein gesetzlicher Anspruch auf eine solche Lösung besteht nicht. Und nur im Notfall und bei einem guten Verhältnis zum Arbeitgeber sollte dieser Weg beschritten werden. Ein Vorschuss muss bei Auszahlung zudem immer als solcher gekennzeichnet werden, damit klar ist, dass der Betrag anschließend mit der eigentlichen Gehaltsauszahlung in voller Höhe verrechnet wird.

Im Gegensatz zum Vorschuss wird mit der Abschlagszahlung bereits verdientes Geld anteilig vor der regulären Monatsabrechnung ausgezahlt wird. Diese Option bieten viele Leiharbeitsfirmen an, entweder einmalig für eine Überbrückung, oder regelmäßig. Besonders wenn wegen unterschiedlicher Arbeitsstunden der Monatsendbetrag schwankt, können Arbeitnehmer und Arbeitgeber sogar vereinbaren, dass am Monatsende regelmäßig eine bestimmte Abschlagszahlung überwiesen wird, der Restbetrag dann am 15. oder 20. des Folgemonats ausgezahlt wird. Nach geleisteter Arbeit hat der Arbeitnehmer zudem schon rein rechtlich einen Anspruch auf Vergütung.

In der Probezeit gelten für eine Kündigung besondere Regeln. Wenn es zwischen dir und deinem Arbeitgeber nicht passt, kommen beide Seiten so schnell aus dem Arbeitsvertrag raus. Wir haben die wichtigsten Infos zur Kündigung eines Arbeitsverhältnisses während der Probezeit zusammengestellt.

Wenn es zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer einfach nicht funktioniert, kann nach der Probezeit eine Kündigung erfolgen. Wir klären die wichtigsten Fragen zur Kündigung in der Probezeit.

Kündigung in der Probezeit: Wie sind die Fristen?

Bei den Fristen für die Kündigung kommt es zuerst einmal darauf an, ob es sich um einen befristeten oder unbefristeten Arbeitsvertrag handelt. 

Geht es um einen befristeten Vertrag, der nach der Probezeit ausläuft, muss das Unternehmen dem Mitarbeiter nicht kündigen, das Arbeitsverhältnis endet einfach nach der vereinbarten Frist. Wollen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach der Probezeit das Arbeitsverhältnis fortsetzen, muss ein neuer Vertrag aufgesetzt werden.

Ist dein Arbeitsvertrag unbefristet, sieht die Lage anders aus. Hier müssen bestimmte Fristen bei der Kündigung in der Probezeit eingehalten werden. Übrigens auch bei befristeten Dauerarbeitsverträgen, zum Beispiel wenn dein Arbeitsvertrag auf zwei Jahre befristet ist. In diesen Fällen bedarf es einer ausdrücklichen Kündigung. Ist der Arbeitsvertrag unbefristet und die Probezeit auf bis zu sechs Monate festgelegt, beträgt die Kündigungsfrist zwei Wochen.

Dauert die Probezeit länger als sechs Monate, verlängert sich die Kündigungsfrist von zwei auf vier Wochen.

Kann die Kündigung jederzeit erfolgen?

Die Kündigung muss nicht zum Ende, zum Anfang oder zum 15. des Monats erfolgen. Das Arbeitsverhältnis endet immer auf den Tag genau zwei Wochen nach der Kündigung, bei längerer Probezeit vier Wochen nach der Kündigung. Die Kündigung kann also jederzeit erfolgen. 

Kann die Kündigung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer erfolgen?

Ja, beide Parteien können nach der Probezeit das Arbeitsverhältnis beenden. Die Fristen für die Kündigung sind dabei unabhängig davon, wer gekündigt hat. 

Muss es für die Kündigung in der Probezeit eine Begründung geben? 

Wenn man außerhalb der Probezeit als Arbeitnehmer eine Kündigung erhält, muss der Arbeitgeber immer einen Grund für die Kündigung angeben. Im Gegensatz dazu darf Arbeitnehmern in der Probezeit ohne Grund gekündigt werden. Das liegt daran, dass das Kündigungsschutzgesetz für den Arbeitnehmer erst nach sechs Monaten im jeweiligen Betrieb greift. 

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Warum kommt es überhaupt zu einer Kündigung in der Probezeit? 

Die Gründe für die Beendigung der Zusammenarbeit, egal von wem die Kündigung ausgeht, sind vielfältig.

Als Arbeitnehmer kann es zum Beispiel sein, dass du dir den Job doch anders vorgestellt hast, dir das Betriebsklima nicht gefällt oder du dich nicht gut genug behandelt fühlst.

Wenn der Arbeitgeber kündigt, unterscheidet man zwischen personenbedingter Kündigung, verhaltensbedingter Kündigung und betriebsbedingter Kündigung. Bei einer personenbedingten Kündigung kann man zum Beispiel mit den Charaktereigenschaften des Mitarbeiters unzufrieden sein oder an dessen Fähigkeiten für den Job zweifeln.

Bei verhaltensbedingten Kündigungsgründen geht es meist um ein Fehlverhalten, wie ständiges Verspäten oder Alkoholkonsum am Arbeitsplatz. Bei betriebsbedingten Gründen hingegen geht es oft darum, dass eine weitere Beschäftigung des Arbeitgebers nicht mehr möglich ist, beispielsweise weil ein Insolvenzverfahren eingeleitet wurde.

Da man aber letztendlich keinen Grund für die Kündigung angeben muss, kann es sein, dass du bei einer Kündigung gar nicht erfährst, warum du das Unternehmen verlassen musst.

Gibt es Sonderregelungen für die Kündigung in der Probezeit für Schwangere?

Ja, im Falle einer Schwangerschaft gilt der Kündigungsschutz auch schon in der Probezeit. Das bedeutet, dass Frauen nicht gekündigt werden darf, wenn sie während der Probezeit schwanger sind oder schwanger werden. Grundsätzlich dürfen Schwangere nicht entlassen werden - und das ganz unabhängig von der Probezeit. 

Kann ich eine Kündigung in der Probezeit wegen Krankheit erhalten?

In der Praxis passiert es oft, dass Arbeitnehmern nach der Probezeit gekündigt wird, weil sie häufig oder langfristig krank sind. Da du in der Probezeit keinen Kündigungsschutz hast, kannst du trotz oder wegen einer Krankheit eine Kündigung erhalten. Auch eine Kündigung von Schwerbehinderten während der Probezeit ist erlaubt. 

Gibt es Sonderregelungen für Auszubildende?

Während der Ausbildung dauert die Probezeit je nach Unternehmen zwischen ein und vier Monate. Während dieser Zeit gibt es keine Kündigungsfrist, das Arbeitsverhältnis kann dann jederzeit beendet werden. Ausgenommen hiervon sind Schwangere und Schwerstbehinderte.

Was passiert mit meinem Resturlaub bei der Kündigung in der Probezeit? 

Auch während der Probezeit kannst du anteilige Urlaubstage ansammeln. Wenn du eine Kündigung nach der Probezeit erhältst und noch Resturlaub hast, kannst du den Urlaub beispielsweise in den letzten Tagen deines Arbeitsverhältnisses nehmen. Alternativ kannst du auch Geld für den Resturlaub bekommen, das muss im Zweifel mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden.

In welcher Form kann eine Kündigung in der Probezeit erfolgen? 

Eine mündliche Kündigung ist innerhalb und außerhalb der Probezeit ungültig, diese muss immer in schriftlicher Form erfolgen. Eine Kündigung ohne Originalunterschrift oder eine Kündigung per Mail, Fax oder SMS ist ebenfalls nicht gültig.

Habe ich nach der Kündigung in der Probezeit Anspruch auf Arbeitslosengeld?

Wenn du selbst gekündigt hast, kann es sein, dass du eine Sperrfrist für Arbeitslosengeld erhältst, weil du die Kündigung selbst herbeigeführt hast. Diese entfällt aber im Einzelfall, wenn es schwerwiegende Gründe für die Kündigung gab. Wenn dir vom Arbeitgeber gekündigt wurde, erhältst du unter normalen Umständen Arbeitslosengeld I, sobald du dich als arbeitssuchend gemeldet hast. 

Gibt es Sonderregelungen für die Kündigungen in der Probezeit im öffentlichen Dienst?

Nein, die zuvor genannten Punkte gelten auch für Jobs im öffentlichen Dienst.

Wie gehe ich mit einer Kündigung in der Probezeit im Lebenslauf und bei zukünftigen Vorstellungsgesprächen um?

Zunächst ist es keine Schande, wenn man die Probezeit nicht übersteht, ganz egal ob die Kündigung von dir oder vom Arbeitgeber ausgegangen ist. Natürlich sieht so etwas im Lebenslauf nicht sonderlich schön aus, ist aber trotzdem kein Grund, sich vor zukünftigen Arbeitgebern zu schämen. 

Wichtig ist, dass du beim nächsten Arbeitgeber eine plausible Erklärung für das Ausscheiden nach der Probezeit hast und dich nicht übertrieben rechtfertigst oder negativ über deinen ehemaligen Arbeitgeber redest. Besonders gerne hören Personaler Gründe, die mit deiner persönlichen Weiterentwicklung zu tun haben. Gehe offen und ehrlich mit dem Thema um und zeige dem Personaler, dass du dich intensiv mit dem Thema beschäftigst und daraus gelernt hast.

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Bis wann muss ich mein Geld nach Kündigung ausgezahlt bekommen?

Der Anspruch auf die Zahlung von einem Gehalt erlischt zum Zeitpunkt, zu dem das Arbeitsverhältnis beendet wird; im Falle einer fristlosen Kündigung also sofort. Das Gehalt für im Vorfeld geleistete Arbeit wird Ihnen allerdings natürlich noch ausgezahlt.

Wie viel Gehalt bekommt man wenn man zum 15 kündigt?

Beispiel: Der Arbeitgeber kündigt dem Arbeitnehmer zum 15.04.2021. Normalerweise wird der Lohn immer zum 5. des nächsten Monats gezahlt.

Kann man zur Mitte des Monats gekündigt werden?

Grundsätzlich gilt die gesetzliche Kündigungsfrist des § 622 BGB. Danach besteht die Möglichkeit, ein Arbeitsverhältnis innerhalb von vier Wochen (bzw. 28 Tagen) entweder zum 15. eines Monats oder zum Monatsende zu beenden.

Wie lange nach dem Kündigung darf der Arbeitgeber Lohn einbehalten?

Solange die Krankmeldung bzw. die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung fehlt, dürfte der Chef das Gehalt zurückbehalten. Wenn sich der Mitarbeiter weigert, wichtige Dateien, Unterlagen, Dokumente oder ähnliches herauszugeben. Wenn ein Zahlungsanspruch seitens des Mitarbeiters gegenüber dem Chef besteht.