Sievers und die Stille Nacht soundtrack

Eigentlich hatte sich Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) darauf gefreut, bei seiner neuen Freundin Freya Reuter (Lena Dörrie) vorbeizuschauen. Stattdessen bietet sich ihm ein Bild des Schreckens. Zwei Männer im Weihnachtsmannkostüm haben ihren Vater ermordet und sie sowie ihre Mutter Regina (Johanna Gastdorf) im Keller eingesperrt. Die Ermittlungen führen ihn, seinen Chef Carl Sievers (Peter Heinrich Brix) sowie seine Kollegin Ina Behrendsen (Julia Brendler) zu einer Agentur, die Weihnachtsmänner vermietet. Dabei stellen sie fest, dass ausgerechnet Freyas entfremdeter Bruder Jona (Cecil von Renner) dort tätig ist. Könnte er hinter dem Überfall auf seinen eigenen Vater beteiligt gewesen sein? Während die Polizei diese und weitere Spuren verfolgt, hadert Behrendsen damit, dass Feldmann neu vergeben ist, während sich die beiden noch immer eine Wohnung teilen …

Fleißig und eingespielt

Dieses Jahr war das Sylter Polizeitrio rund um den etwas mürrischen Sievers richtig fleißig. Dreimal war es 2021 bereits im Einsatz, erst in Sievers und der goldene Fisch, dann in Sievers und der schönste Tag und zuletzt in Sievers und der schwarze Engel. Nun steht mit Nord Nord Mord: Sievers und die Stille Nacht bereits der vierte Fall innerhalb von zwölf Monaten auf dem Programm, im neuen Jahr geht es schon wieder mit dem nächsten Film weiter. Das ist selbst in diesem nun nicht gerade zurückhaltenden TV-Segment auffallend viel. Den Zuschauern und Zuschauerinnen scheint dieser Dauerbeschuss aber zu gefallen. In den letzten Jahren schafften die Krimis konstant Zuschauerzahlen oberhalb der 8,5 Millionen-Grenze.

Entsprechend gering sind daher die Anreize, etwas an dem Prinzip zu ändern. Wie schon zuvor setzt der 16. Teil der ZDF-Krimireihe daher auf eine Mischung aus idyllischem Setting und brutalen Morden, die zwischendurch durch Humor aufgeheitert werden. Bei Nord Nord Mord: Sievers und die Stille Nacht besteht der beispielsweise in dem wortwörtlichen Running Gag, dass ständig irgendwelche Weihnachtsmänner davonrennen, bei dem Versuch, der Polizei zu entkommen. Außerdem gibt es das eine oder andere Wortgefecht, Fans kennen das schon, bei dem es schon auch lustiger werden kann. Zumindest für das Publikum, das als lachender Dritter sich darüber freuen kann, dass auf Sylt offensichtlich ein etwas anderer Ton herrscht.

Unerwartet tragisch

Anders als bei den Filmen der ZDF-Kollegin Marie Brand, wo solche Auseinandersetzung gerne mal ins Alberne gehen, haben sie hier oft einen ernsten Kern. Ein wiederkehrendes Thema, das gerade in Nord Nord Mord: Sievers und die Stille Nacht im Vordergrund steht, ist das schwierige Verhältnis von Feldmann und Behrendsen, die beide mit der aktuellen Situation überfordert sind – auch weil sie nicht offen kommunizieren. Aber auch drumherum gibt es einige schmerzhafte Erkenntnisse. Tatsächlich wird es im Verlauf des anfangs so heiter erscheinenden Krimis auf eine Weise tragisch, wie man es nur selten sieht. Wo andere für ihre Weihnachtsausgaben betont versöhnlich werden, um die Leute daheim vor den Fernsehern ein bisschen zu verwöhnen, da mutet einem Drehbuchautor Thomas O. Walendy richtig viel zu.

Der Kriminalfall an sich ist dabei etwas gemischt. Auf der einen Seite ist das hier durchaus clever konstruiert, wenn der Film diverse falsche Fährten platziert, die man erst spät als solche erkennt. Gleichzeitig kommt die Auflösung ein bisschen plötzlich. Da wurde schon nicht ganz fair gespielt. Man kann sich auch darüber streiten, ob das in der Form glaubwürdig ist. Dennoch, insgesamt ist Nord Nord Mord: Sievers und die Stille Nacht ein lohnenswerter Teil der Reihe, der Spaß und Spannung miteinander kombiniert. Auch wenn die Filme zuweilen ein bisschen zu routiniert sind, hier passt das Gesamtpaket und macht Lust auf weitere Fälle.

Credits

OT: „Nord Nord Mord: Sievers und die Stille Nacht“ kombiniert auf typische Weise Spaß und Spannung, wenn das Polizeitrip einen mordenden Weihnachtsmann jagt. Der Fall arbeitet dabei geschickt mit falschen Fährten. Es ist aber vor allem die tragische Note, die einem hier in Erinnerung bleibt.

Mit dem Film „Sievers und die Stille Nacht“ aus der Reihe „Nord Nord Mord“ liefert das ZDF ein Beispiel eines gelungenen Weihnachtskrimis.

Natürlich, an der Küste kann das Wetter schnell mal wechseln. Aber binnen zwei Minuten von sommerlichem Sonnenschein zu winterlichem Schneegestöber unter trübem Himmel, dann wieder Sonnenschein und einen Moment später klatschen die Regentropfen an die Windschutzscheibe? Und das auf überschaubarem Gelände, nämlich Sylt. So ganz kann der Stab hinter „Sievers und die stille Nacht“ nicht verhehlen, dass der Weihnachtsfilm der ZDF-Reihe „Nord Nord Mord“ im Frühling gedreht wurde.

Das kleine Missgeschick geschieht gleich am Anfang und ist, weil es sehr schnell sehr vergnüglich weitergeht, schnell vergessen.

Der Stammzuschauern wohlbekannte Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk), der zur Besetzung der Sylter Kriminalwache gehört, hat sich mit einem prächtigen Blumenstrauß auf den Weg gemacht, um, wie ein wenig später verraten wird, einen gewinnenden Eindruck zu machen. Zielperson ist die Mutter seiner neuen Freundin.

„Nord Nord Mord: Sievers und die Stille Nacht“ (ZDF): Verkorkstes Familientreffen

Doch die erste Begegnung mit deren Familie verläuft anders als geplant. Kaum an der Haustür angelangt, hört Feldmann einen Schuss. Ein Weihnachtsmann gibt Fersengeld, drinnen rotiert eine Weihnachtsplatte, im Backofen verkokeln die Plätzchen. So richtig versaut aber wird die Adventszeit durch den Anblick, der ihn im Wohnzimmer erwartet. Rudolf Reuter, der Bettenkönig von Sylt, hat das Zeitliche gesegnet. Und er ist keines natürlichen Todes gestorben.

Feldmanns Kollegen von der Kripo rücken an, und jetzt kommt heraus, was er eigentlich noch verborgen halten wollte. Er hat mit Freya Reuter (Lena Dörrie), der Tochter des Verstorbenen, das Bett geteilt. Erst nur probehalber im Ladenlokal. Dann wurde mehr draus. Kollegin Ina Behrendsen (Julia Brendler), mit der Feldmann sündenfrei zusammenlebt und -arbeitet, quittiert diese Eröffnung mit giftigen Blicken. Eigentlich geben sich die beiden ja stets größte Mühe, nichts voneinander zu halten. Sobald aber potenzielle Nebenbuhler auftauchen, tritt zum Ermittlungseifer die Eifersüchtelei.

Auch Hauptkommissar Carl Sievers (Peter Heinrich Brix) ist in diesen Tagen ein wenig abgelenkt, weil in Gedanken beim Weihnachtsessen. Wenn er nicht gerade räuberischen Weihnachtsmännern nachstellt, vernimmt er den Streifenkollegen Schneider (Stephan A. Tölle) zu Sachverhalten wie Plätzchenbacken und passenden Beilagen zur Weihnachtsgans.

RolleDarsteller:inCarl SieversPeter Heinrich BrixIna BehrendsenJulia BrendlerHinnerk FeldmannOliver WnukTabea KrawinkelVictoria TrauttmansdorffDr. KarpAnne WeberFreya ReuterLena DörrieRegina ReuterJohanna GastdorfHilde StachAnna Stieblich

Sievers und die Stille Nacht soundtrack

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„Nord Nord Mord: Sievers und die Stille Nacht“ (ZDF): Mit Sinn für feine Komik

Der sechzehnte Film der Reihe „Nord Nord Mord“ wurde bewusst auf Weihnachten zugeschnitten. Solche Vorhaben gehen nicht immer glücklich aus. Negativbeispiel ist die „Wilsberg“-Folge „Alle Jahre wieder“ von 2017, die mit ersichtlicher Anstrengung und sehr verkrampft auf Weihnachtstauglichkeit getrimmt wurde.

Thomas Oliver Walendy, der seit der zweiten Folge vier weitere für „Nord Nord Mord“ geschrieben hat, beweist ein geschickteres Händchen und fand in Regisseur Sven Nagel einen Interpreten mit Sinn für feine Komik. Nagel hat als Akteur wie als Regisseur Kabarett- und Comedyerfahrung und spürbar einen Sinn für Timing und Details. Einmal berührt Feldmann am Schreibtisch wie zufällig Behrendsens Unterarm. Ein strafender Blick, und er zieht den Arm eilig zurück.

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„Nord Nord Mord: Sievers und die Stille Nacht“ (ZDF)

Montag, 20.12.2021, 20.15 Uhr, ZDF-Mediathek

Es gibt noch allerlei hochkomische Szenen in diesem Film, und selten wirken sie aufgesetzt. So wie auch das Thema Weihnachten mit halb- bis dreiviertelwegs passabel eingeflochten wurde und noch Raum gelassen wird für ein wenig jahreszeittypischen Weltschmerz. Weihnachtslieder klingen an, durch geschmackvolle Auswahl aber wird die Kitschfalle in weitem Bogen umgangen. (Harald Keller)

Wo wurde Sievers und der schönste Tag gedreht?

„Nord Nord Mord: Sievers und der schönste Tagwurde in der zweiten Jahreshälfte 2020 auf Sylt gedreht, wie auch weitere Filme der Reihe, die noch nicht ausgestrahlt wurden.

Wann wurde Sievers und die stille Nacht gedreht?

„Nord Nord Mord: Sievers und die Stille Nacht“ heute (20.12.2021, ZDF): Die Drehorte. Der Titel und die Handlung verrät es bereits: „Nord Nord Mord: Sievers und die Stille Nacht“ heute (20.12.2021) im ZDF spielt rund um Weihnachten. Gedreht wurde der Krimi jedoch im Frühsommer 2021.

Wo spielt Sievers?

Im Film mit dem Arbeitstitel „Sievers und die Frau im Zug“ der ZDF-Krimireihe „Nord Nord Mord“ übernimmt Peter Heinrich Brix als Hauptkommissar Carl Sievers die Nachfolge von Theo Clüver in der Dienststelle der Sylter Kriminalpolizei. Der neunte Film der ZDF- Krimireihe wird derzeit auf Sylt und in Hamburg gedreht.

Wann kommt der nächste Sievers?

Der Sendetermin der übernächsten Folge „Nord Nord Mord“ steht ebenfalls bereits fest: „Sievers und die letzte Beichte“ (Folge 19) wird im ZDF gesendet am Montag, 9. Januar 2023.