Kleine weiße würmer in der erde

Oh Schreck! Sie sind gerade mit dem Düngen Ihrer Pflanzen beschäftigt und erkennen eine Vielzahl an Würmern in der Blumenerde, die sich entspannt die Wurzeln schmecken lassen. Auf den ersten Blick tritt natürlich der Ekel ein und dann die Frage, wie Sie die Tiere wieder loswerden. Die Panik ist vor allem groß, wenn Sie nicht wissen, ob es sich hier um einen Schädling handelt oder nicht. Um gegen diese Würmer vorzugehen, finden sich einige Methoden, die sehr umweltfreundlich sind und Ihre Blumenerde wieder frei von den “ekligen” Tieren macht.

Würmer erkennen und bestimmen

Inhalt

  • Würmer erkennen und bestimmen
  • 4 Hausmittel zum Bekämpfen der Enchyträen
    • Erde sterilisieren
    • Umtopfen
    • Trockenheit
    • Absammeln
  • Häufig gestellte Fragen

Bei den Würmern handelt es sich um die Enchyträen, eine Familie von Wirbellosen innerhalb der Ordnung der Haplotaxida, die wiederum zu den Ringwürmern (Annelida) gehören. Trotz ihres Aussehens handelt es sich nicht um Schädlinge, sondern Nützlinge, die vom Menschen für eine Vielzahl von Anwendungen verwendet werden. Sie verbessern die Bodenqualität, indem sie abgestorbenes Pflanzenmaterial verzehren und somit Kompost erzeugen.

Sobald Sie Enchyträen im Garten, Balkonkasten oder Blumentöpfen im Freien finden, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Halten sich die Tiere jedoch an den folgenden Standorten Ihrer Pflanzen auf, müssen Sie diese loswerden:

  • Gewächshaus ohne Zugang ins Freie
  • Garagen
  • Gartenhäuser
  • geschlossene Räumlichkeiten
  • Dächer

Der Grund hierfür ist der Hunger der Tiere auf Pflanzenmaterialien. Während sie im Freien ausreichend Laub, abgestorbene Pflanzenteile oder Wurzeln verschiedenster Gewächse finden, sind Topfpflanzen in geschlossenen Umgebungen äußerst gepflegt und in vielen Fällen wird Pflanzenmaterial sofort entfernt, sobald dem Gärtner dieses auffällt. Das führt dazu, dass die Würmer die noch gesunden Haarwurzeln fressen, was auf Dauer zum Schwächeln und schließlich dem Absterben der Pflanze führt.

Kleine weiße würmer in der erde
Enchytraeus albidus

Aus diesem Grund müssen Sie die Würmer in der Blumenerde bekämpfen, damit es Ihren Pflanzen nicht schlechter geht. An den folgenden Merkmalen erkennen Sie die Enchyträen:

  • Länge: 5 – 30 mm
  • sehr dünn im Vergleich zu Regenwürmern
  • Farbe: durchsichtig, weiß, blasses Gelb oder Braun
  • langgestreckter Körper

Sie sehen, die Würmer unterscheiden sich stark vom klassischen Regenwurm und sind daher leicht zu erkennen. Jedoch verursacht dieses Aussehen Ekel beim Menschen, da vor allem die helle Farbe immer sofort an Maden erinnert. Die Gründe für eine Ansiedlung der Tiere liegt entweder in der verwendeten Blumenerde oder in der Umgebung, in der sich die Pflanze befindet.

Vor allem Töpfe, die in feuchter Umgebung stehen, sind wie gemacht für die Ringelwürmer, da diese Feuchtigkeit lieben und in großen Scharen in den Kübel kriechen. Jedoch haben Ihre Gartenpflanzen nichts von den Würmern zu befürchten, nur Ihre Zimmergewächse müssen geschützt werden.

4 Hausmittel zum Bekämpfen der Enchyträen

Kleine weiße würmer in der erde

Klassische Hausmittel, mit denen Sie die Tiere schnell loswerden, gibt es nicht wirklich. Der Grund dafür ist ihre Harmlosigkeit. An sich müssen die Ringelwürmer nicht vertrieben werden, da sie sich positiv auf die Umwelt auswirken und nur für Topfpflanzen zu einer Gefahr werden können.

Jedoch können Sie aufatmen. So leicht die Tiere Ihre Blumenerde befallen, so einfach können Sie diese mit den weiter unten folgenden Methoden wieder loswerden. Dabei ist es mit einer der Methoden sogar möglich, die Ansiedlung der Wirbellosen komplett zu verhindern. Das Beste: Die Methoden können wie klassische Hausmittel sofort angewandt werden.

Tipp: Sie können die Ringelwürmer problemlos in Kompost umsiedeln und sich dort über die effektive Wirkung der Tiere freuen. Sie werden wie Kompostwürmer nämlich im Garten gezielt zur Erstellung von Kompost und Wurmtee verwendet, was sie an sich zu Nützlingen für Sie macht.

Erde sterilisieren

Kleine weiße würmer in der erde

Eine der besten Methoden überhaupt, um die Würmer an der Ansiedlung in Ihrer Blumenerde zu hindern, ist das Sterilisieren des Substrats. Egal ob Sie Erde aus dem Garten oder frisch gekaufte erwerben, Eier und Larven der Ringelwürmer können sich in dieser befinden und für einen Befall sorgen.

Aus diesem Grund sollten Sie die Blumenerde vor dem Umtopfen oder Einpflanzen immer sterilisieren, um die enthaltenen Eier, Larven und Pilze abzutöten. Das gelingt wie folgt im Ofen:

  • Backofen vorheizen: 220°C
  • mit Backpapier tiefes Backblech auslegen
  • mit Deckel oder Alufolie abdecken
  • Erde sollte ausreichend Platz haben
  • größere Menge nacheinander sterilisieren
  • 15 bis 20 Minuten im Ofen lassen

Der Geruch nach Erde ist normal. Lassen Sie niemals die Blumenerde außer Acht, da Erde eine mögliche Brandgefahr darstellen kann. Sicherer geht es in der Mikrowelle. Hier geben Sie leicht feuchte Erde in einen für die Mikrowelle geeigneten Behälter. Bei einer Leistung von etwa 900 Watt für drei bis fünf Minuten laufen lassen. Dann auskühlen lassen und verwenden.

Tipp: Alternativ erwerben Sie bereits sterile Erde, wenn Sie die Blumenerde nicht selbst vorbereiten wollen. Diese ist üblicherweise im Gartenfachmarkt oder Baumärkten zu finden und nicht unbedingt teurer wie andere Substrate.

Umtopfen

Kleine weiße würmer in der erde

Umtopfen ist natürlich eine effektive Variante, wie Sie die Enchyträen loswerden. Dafür müssen Sie nur ein frisches Substrat, am besten sterilisiert, und natürlich Utensilien zum Umtopfen entsprechend den Anforderungen der Pflanze zur Hand haben.

Sie können beim Umtopfen ruhig Handschuhe tragen, wenn Sie die Wirbellosen eklig finden. Sobald Sie alle notwendigen Utensilien zur Verfügung haben, gehen Sie wie folgt vor, um einer erneuten Ansiedlung der Würmer entgegenzuwirken:

  • Pflanze entnehmen
  • Erde auf Kompost schütten
  • alternativ in Garten
  • Würmer können dort Erde verbessern
  • müssen nicht getötet werden
  • Wurzelballen von Erde befreien
  • einzelne Würmer abzupfen
  • Wurzelballen abspülen, um restliche Erde zu entfernen
  • Blumentopf gründlich mit Bürste auswaschen
  • falls notwendig Drainage einrichten
  • Substrat einfüllen
  • Pflanze einsetzen

Mehr wird für diese Variante nicht benötigt. Natürlich benötigt jede Pflanze eine andere Pflege vor und nach dem Umtopfen, der Wurzelballen muss aber bei allen Gewächsen so sauber wie möglich sein. Dadurch werden Eier und Larven der Ringelwürmer gründlich entfernt.

Trockenheit

Ein besonders effektives “Hausmittel”, mit dem Sie die Würmer loswerden, ist das Trockenlegen des Substrats. Die Würmer sind auf Feuchtigkeit angewiesen, denn sonst vertrocknen sie innerhalb kurzer Zeit. Wenn Ihre Gewächse im Topf Trockenperioden vertragen, können Sie die Blumenerde für eine Zeit lang vollständig austrocknen lassen, um die Würmer zu bekämpfen.

Auf diese Weise bekämpfen Sie diese direkt, ohne Ihre Pflanzen umtopfen zu müssen. Diese Methode ist jedoch nur möglich bei Töpfen, die nicht zu tief sind, da diese niemals völlig austrocknen. Da die Tiere in die unteren Schichten wandern, ist diese Methode bei kleinen Kübeln deutlich besser zu empfehlen.

Absammeln

Das Absammeln der Würmer gelingt sehr einfach und lässt sich sofort ausführen. Wichtig bei diesem Hausmittel ist jedoch zu wissen, dass das Absammeln nur bei festem Substrat funktioniert. Lockere Blumenerde sollte nicht auf diese Weise von den Würmern befreit werden. Gehen Sie wie folgt vor:

  • Pflanze mitsamt Topf in großen Kübel stellen
  • Kübel muss höher wie Topf sein
  • nun Kübel mit Wasser füllen
  • Enchyträen schwimmen nach oben, um zu atmen
  • von Wasseroberfläche sammeln

Sobald Sie keine Enchyträen mehr schwimmen sehen, den Blumentopf aus der Erde holen und gründlich abtropfen lassen. Diese Methode muss leider häufiger wiederholt werden, da nicht alle Eier und Larven der Tiere entfernt werden. Jedoch haben Sie damit für eine Zeit lang Ruhe.

Tipp: Falls Sie Aquariumfische haben, die sich nah am Grund aufhalten, können Sie die abgesammelten Enchyträen als Fischfutter für diese nutzen. Da die Würmer beim Absammeln nicht sterben, können Sie zum Beispiel Ihre Schmerlen und Welse mit diesen füttern und sparen sich somit den Kauf einer Portion Nahrungsmittel für die Tiere.

Häufig gestellte Fragen

Kann es sich bei den Würmern um Larven von Insekten halten?

Es kann vorkommen, dass die Würmer in der Blumenerde nicht der Familie der Enchyträen angehören, sondern schlicht und einfach Larven von Trauermücken sind. Diese sind etwa drei Millimeter lang, glasig, fast durchsichtig und lassen sich über Schwefelstreichhölzer oder Nematoden problemlos bekämpfen.

Müssen alle Enchyträen entfernt werden, um den Befall einzudämmen?

Bei vielen anderen Insekten und Schädlingen reicht es vollkommen aus, die Weibchen oder Männchen zu entfernen. Da es sich bei Würmern im Allgemeinen um Zwitter handelt, reichen sogar zwei von ihnen aus, um die gesamte Population wieder zu starten, was das Entfernen aller Exemplare notwendig macht, vor allem bei Zimmerpflanzen.

Was tun gegen kleine weiße Würmer in der Erde?

Im Topf ist der Platz aber sehr beschränkt und die Würmer vermehren sich schnell. Damit der Regenwurm nicht auf dumme Gedanken kommt, entfernst du den Schelm am besten (von Hand oder mit einer Schaufel). Du kannst ihn im Garten aussetzen.

Wie kommen Würmer in Blumenerde?

In der Natur fressen die Würmer die abgestorbenen Pflanzenteile und verdauen auch die darin enthaltenen Bakterien, bevor diese die umliegenden Pflanzen befallen können. Ihre Ausscheidungen düngen den Boden.

Was sind das für Würmer in der Erde?

Im Boden leben zahlreiche Arten von Würmern. So zum Beispiel Enchyträen, Nematoden und die bekannten Regenwürmer. Vor allem von Letzteren profitiert der Boden erheblich – auch wenn man früher anders darüber dachte.

Sind Springschwänze gefährlich?

Springschwänze sind nützliche Kompost- und Bodenbewohner. Sie bauen organische Stoffe ab und setzen Nährstoffe für die Pflanzen frei. In der Regel verursachen Springschwänze keine Schäden an Pflanzen und werden auch Menschen nicht gefährlich.