Freibleibendes angebot bedeutung

16 Feb 2015

Angebot freibleibend vs. freibleibendes Angebot

In der Baubranche ist es üblich, dass in Angeboten der Passus freibleibend oder freibleibendes Angebot beifügt wird. Sicherlich auch aus dem Hintergrund, dass ein Angebotsnehmer nicht 2 Jahre später auf Konditionen des Angebots zurückgreift.

Folgender Fall:

Ein Kollege von mir erstellt seine Angebote mit dem Passus „Hiermit übersenden wir Ihnen unser freibleibendes Angebot…“
Prompt bekommt er vom Angebotsnehmer die Antwort: „…Da Sie es als freibleibendes Angebot abgegeben haben, bin ich verpflichtet darauf schnell zu reagieren und lehne deshalb das Angebot ab.“

Es macht wohl rechtlich einen Unterschied ob man ein Angebot freibleibend, oder ein freibleibendes Angebot versendet.

Folgend ein Auszug von Juraforum.de

Die Klausel „freibleibend“ ist eine Ausnahme von dem Grundsatz, dass derjenige der ein rechtliches Angebot nach § 145 BGB abgibt an das Angebot auch gebunden ist.  Der Zusatz bewirkt, dass sich die Person nicht an dem Angebot binden will. Vielmehr ist das abgegebene Angebot für den Empfänger als Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zu werten.

Allerdings ist ein freibleibendes Angebot nicht mit dem sogenannten  „invitatio ad offerendum“ gleichzusetzten. Die Person besitzt bei einem freibleibenden Angebot eine Reaktionspflicht. Demnach ist sie verpflichtet auf ein ihm zugehendes Angebt unverzüglich zu reagieren. Unterlässt die Person dies, dann ist sein Schweigen rechtlich als eine konkludente Annahme zu werten. Es kommt ein wirksamer Vertrag zwischen den beiden Parteien zustande.

Ich möchte bezweifeln, ob ein Angebotsgeber sich darauf schon berufen und hieraus Forderungen an den Auftragnehmer gestellt hat. Und wenn ja, ob ein Gericht einer Forderung entsprechen würde?

Machen Sie auch freibleibende Angebote?

Freibleibendes Angebot bedeutet in diesem Kontext ja soviel wie unverbindlicher Finanzierungsvorschlag. Bei uns verhält es sich folgendermaßen: Sobald wir von Ihnen erste, mündliche Angaben zu Ihrer Vermögenssituation, Ihrem Einkommen und dem Wert der gewünschten Immobilie erhalten haben, können wir erste Finanzierungsvorschläge für Sie einholen.

Diese Vorschläge sind in diesem Stadium erstmal unverbindlich. Ihre Angaben wurden ja bisher von der Bank noch nicht überprüft. Das passiert erst, sobald Sie alle erforderlichen Unterlagen, die Ihre Angaben stützen, bei uns eingereicht haben und sobald wir diese Unterlagen an die Bank weiterleiten konnten. In dieser Phase holt die Bank dann auch Auskünfte über Sie bei der SCHUFA ein. Bewahrheiten sich Ihre Angaben nun aus Sicht der Bank, bleibt der zuvor gemachte Finanzierungsvorschlag für Ihren Immobilienkredit bestehen. Stellt sich im Zuge der Prüfung aber zum Beispiel heraus, dass der Objektwert anders einzuschätzen ist als von Ihnen angegeben, können sich die Finanzierungsbedingungen unter Umständen noch verschlechtern oder verbessern. Verbindlich wird der Finanzierungsvorschlag erst, wenn alle Prüfungen seitens der Bank stattgefunden haben und sie dann einen Finanzierungsvertrag ausstellt.

Gern holen wir für Sie erste, unverbindliche Finanzierungsvorschläge ein. Senden Sie uns dazu bitte unseren Finanzierungsantrag mit möglichst vielen Details zu Ihrem Finanzierungswunsch zu.

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Rechtswörterbuch

 Normen 

Gesetzlich nicht geregelt.

 Information 

Vertragsklausel.

Allgemein:

Kennzeichnet eine Vertragspartei ein Angebot als freibleibend, so ist sie an den Antrag - entgegen der gesetzlichen Regelung des § 145 BGB - nicht gebunden.

Die Partei kann also jederzeit das Angebot zurückziehen oder zu neuen Konditionen anbieten.

Im Handelsrecht:

Bei einem geschlossenen Vertrag kann sich der Verkäufer durch die Klausel "freibleibend" den Rücktritt vorbehalten. Die Klausel kann sich aber auch auf nur einige Vertragspunkte beziehen, die dann von der jeweiligen Partei bestimmt werden können.

 Siehe auch 

Angebot

Bedingung

Lindacher: Die Bedeutung der Klausel "Angebot freibleibend"; DB (Der Betrieb) 1992, 1813

Freibleibendes angebot bedeutung

Was versteht man unter einem freibleibenden Angebot?

06. Oktober 2022

Ein freibleibendes Angebot wird auch als „unverbindliches Angebot" bezeichnet. Der Begriff „unverbindlich“ macht deutlich, dass es sich bei einem freibleibenden Angebot um ein Angebot handelt, an das die ausstellende Firma oder Person nicht gebunden ist. Wann die Erstellung eines freibleibenden Angebots sinnvoll ist und was Du beachten solltest, klären wir in diesem Artikel.

Freibleibendes angebot bedeutung

Wann macht es Sinn, ein eingeschränktes Angebot abzugeben?

Die Erstellung eines freibleibenden Angebots kann sinnvoll sein, wenn die anfallenden Kosten zum Zeitpunkt der Angebotserstellung noch nicht sicher kalkulierbar sind oder nötige Ressourcen eventuell in nicht ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen könnten. Wenn also beispielsweise Produkte zum Einsatz kommen, deren Preise sehr stark variieren oder bei denen es nicht absehbar ist, dass die benötigte Menge in einer definierten Zeit beschaffbar ist.

In Zeiten hoher Inflation bei bestimmten Warengruppen kann es also sinnvoll sein, das Angebot dahingehend einzuschränken, dass Teile des Angebots als freibleibend deklariert werden, da zu erwarten ist, dass die Preise zwischen Angebotserstellung und -ausführung deutlich steigen.

Im Gegensatz zu einem normalen Angebot ist ein freibleibendes Angebot nicht rechtlich bindend. Die erwähnten Konditionen können sich ändern und darauf wird explizit hingewiesen. Das Unternehmen, das das Angebot erstellt hat, behält sich also ausdrücklich vor, das Angebot zu einem späteren Zeitpunkt noch anzupassen oder das Angebot in dieser Form ganz zurückzuziehen.

Mit einem freibleibenden Angebot behält man sich also in der Hinterhand, dass sich die Rahmenbedingungen des Vorhabens und damit die angegebenen Parameter grundsätzlich ändern könnten. So vermeidet man von Anfang an Streitigkeiten, sollten die tatsächlichen Kosten höher oder die Bearbeitungszeit länger ausfallen als auf dem Angebot ausgewiesen.

Freizeichnungsklauseln

Damit ein Angebot als freibebendes Angebot gekennzeichnet ist, müssen bestimmte Formulierungen enthalten sein. Die Einschränkungen können das gesamte Angebot oder nur einzelne Parameter betreffen, beispielsweise den Preis der Waren oder Dienstleistungen, die Zeit, in der die Leistung erbracht werden soll oder die gelieferte Menge.

Steht im Angebot, dass dieses „freibleibend“ oder „unverbindlich“ ist, bezieht sich diese Formulierung auf das gesamte Angebot. Der Passus „Preis freibleibend“ oder „Preisänderungen vorbehalten“ bedeutet, dass sich die angegebenen Preise ändern können. Eine zeitliche Befristung des Angebots, beispielsweise mit der Formulierung „das Angebot ist gültig bis zum 31.12.2022“ schränkt das Angebot dahingehend ein, dass es nur bis zum angegebenen Termin seine Gültigkeit behält und danach Änderungen zu erwarten sind. Soll das Angebot hinsichtlich der vereinbarten Menge als unverbindlich deklariert werden, kann eine Formulierung wie „solange der Vorrat reicht“ eingesetzt werden.

Die verschiedenen Freizeichnungsklauseln können auch kombiniert werden. Du kannst also das Angebot hinsichtlich Preis und Zeit oder auch in Bezug auf Zeit und Menge einschränken.

In Papierkram stehen Dir verschiedene Freitextfelder zur Verfügung, in denen Du beliebige Informationen zu Deinem Angebot platzieren kannst. Hier ist es also auch möglich, Freizeichnungsklauseln einzutragen. Du kannst die Hinweise für jedes Angebot individuell hinzufügen, oder Dir eine spezielle Vorlage für diese Fälle anlegen, in der die entsprechenden Texte automatisch in das Angebot übernommen werden.

Annehmen und ablehnen eines freibleibenden Angebotes

Hast Du ein Angebot verschickt, das in Gänze oder teilweise als freibleibend gekennzeichnet ist und die Kundin oder der Kunde nimmt dieses Angebot an, bist Du verpflichtet, darauf zu reagieren. Obwohl das Angebot als „unverbindlich“ gekennzeichnet ist, kommt es zustande, wenn es angenommen wurde und von Deiner Seite keine Antwort erfolgt. Du bist also als verpflichtet, auf eine Annahme eines freibleibenden Angebot zu reagieren, wenn Du es nicht in dieser Form bestehen lassen möchtest. Du musst das Angebot nicht wie formuliert erfüllen, es ist ja als freibleibend gekennzeichnet, Du musst aber Änderungen oder eine Ablehnung des Angebots schriftlich kommunizieren.

Fazit

Es gibt durchaus Situationen und Branchen, in denen es sinnvoll ist, ein Angebot zumindest teilweise als freibleibend zu kennzeichnen. Allerdings solltest Du Dir immer die Frage stellen, ob es wirklich nötig ist, ein unverbindliches Angebot abzugeben. Die meisten Kunden werden zögern, ein solches Angebot anzunehmen oder es gleich ablehnen. Wenn Du im Angebot glaubwürdig kommunizieren kannst, dass sich Preise für Rohstoffe oder Materialien sehr wahrscheinlich ändern werden oder diese Preisänderungen allgemein bekannt sind, dann wird jeder Kunde Verständnis dafür haben, dass Du die Gültigkeit des Angebots dahingehend einschränkst. Bestimmte Positionen wie Stunden- oder Tagessätze solltest Du allerdings nicht als freibleibend deklarieren.

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Was bedeutet das Angebot ist freibleibend?

Gibt eine Partei ein freibleibendes Angebot ab, ist er an das Angebot nicht gebunden. Es ist lediglich ein Vorschlag für ein Angebot. Ein freibleibendes Angebot wird auch als unverbindliches Angebot bezeichnet.

Was ist ein Freibleibendes Angebot Beispiel?

Beispiel: Unvorhersehbarer Ertrag Die erste Ernte erfolgt dann frühestens im Juli. Erstellt der Kartoffelbauer nun im Frühjahr Angebote für seine Kunden, kann er noch nicht wissen, wie reich die Ernte ausfällt. Dementsprechend sollte er Menge und Kosten in seinem Angebot als freibleibend kennzeichnen.

Was bedeutet unverbindlich und freibleibend?

Der Zusatz „freibleibend“ bzw. „unverbindlich“ macht hingegen klar, dass sich die Person nicht an ihr „Angebot“ binden möchte. Vielmehr ist das abgegebene Angebot für den Empfänger als Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zu werten.

Warum Freibleibende Angebote?

Ein freibleibendes Angebot ist dann sinnvoll, wenn du selbst mit unsicheren Kosten, Konditionen oder Lieferzeiten hantieren musst. Das können zum Beispiel stark schwankende Einkaufspreise für Rohstoffe sein, die täglich wechseln.