Kurz und knapp: Unterschied zwischen Sollzins und EffektivzinsUm sich den Unterschied zwischen beiden Zinsarten gut merken zu können, bietet sich der Vergleich von Kaltmiete und Warmmiete an. Der Sollzinssatz entspricht der Kaltmiete einer Wohnung, der Effektivzins dagegen der Warmmiete, die die Nebenkosten enthält. Show
Wovon hängt die Höhe von Sollzins und Effektivzins ab?Die Höhe des Sollzinses hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören zum Beispiel die Darlehenshöhe und die Laufzeit der Immobilienfinanzierung. Es gilt, je höher der Kredit und je länger die Laufzeit sind, desto höher sind die Zinsen. Außerdem spielt die Bonität des Kreditnehmers eine wichtige Rolle. Ist diese gering, nehmen die Banken höhere Zinsen. Und schließlich orientiert sich der Sollzinssatz an europaweit geltenden Referenzzinssätzen wie dem EURIBOR. Für die Höhe des Effektivzinses sind u. a. folgende Faktoren ausschlaggebend:
Wie kann ich mit Sollzins und Effektivzins Angebote für eine Baufinanzierung vergleichen?Der Effektivzins ist als „Preisschild“ der Immobilienfinanzierung gedacht. Doch das ist er nur eingeschränkt, denn er enthält nicht alle anfallenden Kosten, die im Zusammenhang mit einem Kredit entstehen können. Einige Banken rechnen zum Beispiel die Kosten für Gutachter und Notare in den Effektivzins ein und andere nicht. Hinzu kommt, dass die wahrscheinlichen Zinsen für die Anschlussfinanzierung nach dem Auslaufen der ersten Zinsbindung nur geschätzt werden können. Um Angebote gut vergleichen zu können, empfehlen wir folgendes Vorgehen:
Was ist der effektive Jahreszins?Der effektive Jahreszins (oder auch kurz: Effektivzins) ist eine Kennzahl, welche die tatsächlichen, jährlichen Gesamtkosten eines Kredits angibt. Der effektive Jahreszins bezieht sich als jährlicher Prozentwert auf die Kreditsumme, die dem Kreditnehmer ausgezahlt wird (der sogenannte Nettodarlehensbetrag). Verbraucher sollen mit einem Blick auf den effektiven Jahreszins sofort erkennen, welche jährlichen Kosten im Rahmen der Finanzierung auf sie zukommen. Und auch die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Kreditangebote wird durch den Effektivzins erleichtert. Es gilt die Faustformel: Je geringer der effektive Jahreszins, desto geringer sind auch die jährlichen Kosten für den Kredit. Effektiver Jahreszins - BerechnenMit unserem Rechner können Sie den effektiven Jahreszins unter Angabe von Kreditsumme, Laufzeit sowie Monatsrate einfach bestimmen. Unser Rechner nutzt dabei die mathematisch korrekte Bestimmung des Zinssatzes nach der Interner-Zinsfuß-Methode (englisch: internal rate of return, IRR). Die Interne-Zinsfuß-Methode entspricht dem in der deutschen Preisangabenverordnung (PAngV) vorgeschrieben Verfahren zur Berechnung des effektiven Jahreszins. Die entsprechende Formel finden Sie hier.
Bedeutung des effektiven JahreszinsDer effektive Jahreszins gibt Auskunft über die jährlichen Gesamtkosten eines Kredits. Diese Kosten beinhalten zunächst die reinen Zinskosten, die der Kreditnehmer an die Bank zu zahlen hat. Diese Zinskosten werden auch Sollzinsen genannt. Darüber hinaus enthält der effektive Jahreszins aber noch weitere Bestandteile, die sich auf den tatsächlichen "Preis" eines Kredits auswirken können.
Die folgende Grafik verdeutlicht noch einmal die einzelnen Bestandteile des effektiven
Jahreszins: Der effektive Jahreszins für KreditnehmerZusammenfassen lässt sich die Bedeutung des effektiven Jahreszins wie folgt :
Sollzins und Effektiver JahreszinsUm die Bedeutung des effektiven Jahreszinses besser zu verstehen, bietet es sich an, diesen gemeinsam mit dem Sollzins (oder auch Nominalzinssatz) zu betrachten. Was also bedeutet der Begriff "Sollzins" und wo genau liegt nun der Unterschied zum Effektivzins? Der Nominalzinssatz bezeichnet die reinen "Zinskosten" oder die "Entschädigung", welche Bank für den Kredit verlangt. Der Sollzins wird als Prozentwert auf die Kreditsumme angegeben: Wenn Sie sich 1000 Euro von der Bank leihen und nach genau einem Jahr 1050 Euro zurückzahlen, beträgt sowohl der Nominalzins als auch der effektive Jahreszins 5%. In diesem Fall gibt es also keinen Unterschied zwischen Nominal- und Effektivzins. Üblich ist nun aber, den Kreditbetrag nicht in einer Summe, sondern in monatlichen Raten zurück zu zahlen. Teilen wir den jährlichen Zins von 5% durch 12 Monate ergibt sich ein monatlicher, relativer Nominalzinssatz von 0,417%. Wir zahlen also monatlich 0,417% der Kreditsumme an die Bank zurück. Effektiver Jahreszins und unterjährige VerzinsungDiese eigentlich simple Rechnung lässt nun aber die Zinseszinsen auf die von uns geleisteten, monatlichen Zahlungen außer Acht. Berücksichtigt man die Zinseszinsen, zahlen wir der Bank auf das Jahr gesehen nämlich tatsächlich etwas mehr als die vereinbarten 5% Zinsen zurück. Da die erste Zinszahlung bereits nach einem Monat erfolgt, erhält die Bank ihr Geld in 11 von 12 Fällen quasi "zu früh" und kann es bis zum Jahresende zum selben Zinssatz gewinnbringend verleihen. Uns wiederum entgeht dieser Gewinn aus dem Zinseszinseffekt. Bei einem monatlichen Periodenzinssatz von 0,417% im obigen Beispiel beträgt der Nominalzinssatz im Jahr 5%. Der effektive Jahreszinssatz hingegen berücksichtigt den Zinseszinseffekt sowie die genauen Zeitpunkte der Zinszahlungen und beträgt bereits ca. 5,12%. Gebühren und sonstige KostenDer zweite wichtige Unterschied zwischen Effektivzins und Sollzins bezieht sich auf die Abbildung der Gebühren und sonstigen Kosten eines Darlehens. Während der Sollzins lediglich die reinen Zinskosten widerspiegelt, bezieht der effektive Jahreszins auch weitere, zusätzlich anfallende Gebühren und Kosten mit ein. Dazu wieder ein Beispiel: Der Sollzins des Kredits beträgt nach wie vor 5% Zinsen p.a., bezogen auf den Nennbetrag von 1000 Euro. Der effektive Jahreszinsunter Berücksichtigung der gezahlten Gebühren beträgt jedoch stolze 6,06%.
Effektiver Jahreszins - FormelDie Grundlage zur mathematisch korrekten Berechnung des effektiven Jahreszins bildet der sog. "interne Zinsfuß" (englisch: internal rate of return, IRR) der Zahlungsreihe. Bei diesem Verfahren aus der Investitionsrechnung werden alle Zahlungsströme im Zusammenhang mit dem Darlehen abgebildet und auf den jeweiligen Gegenwartswert abgezinst. Der effektive Jahreszins ist dann der Zinssatz, bei dem der Kapitalwert aller Einzahlungen und Auszahlungen genau 0 ist. Exakt berechnet wird der effektive Jahreszins mit folgender Formel: Kapitalwert = -I + ∑(t=1 bis T) Ct / (1+i) t = 0 I steht in der Formel für die "einmalige Investition", d.h. den Auszahlungsbetrag des Darlehens und C für die "Cashflows", d.h. die Ratenzahlungen des Kreditnehmers. Auch die in Deutschland nach der Preisangabenverordnung (PAngV) § 6 Abs. 1 anzuwendende mathematische Formel zur Berechnung des effektiven Jahreszins stellt eine Variante der internen Zinsfußrechnung dar. In der Anlage zu PAngV §6 wird ausführlich auf die Berechnung eingegangen. Zur Berechnung des Zinssatzes nach der oben abgebildeten Formel werden üblicherweise iterative Verfahren genutzt. Der Zinssatz wird also näherungsweise bestimmt, da die einfache Auflösung der Formel zum Zinssatz i normalerweise nicht möglich ist. Tipp: Alle auf dieser Seite angebotenen Kreditrechner nutzen die mathematisch aufwändigere, aber genaue Bestimmung des effektiven Jahreszins durch die Interne-Zinsfuß-Methode. Zur einfachen Berechnung des effektiven Jahreszins wird auch gelegentlich auf die Uniform-Methode verwiesen. Dabei handelt es sich um ein vereinfachtes Verfahren zur ungefähren Abschätzung des Zinssatzes, das von Banken jedoch nicht offiziell verwendet werden darf. Der anfängliche effektive JahreszinsBei Ratenkrediten gilt der effektive Jahreszins üblicherweise für gesamte Laufzeit des Darlehens und ist nicht veränderlich. Manchmal kann sich der Zins jedoch auch nach Ablauf einer festgelegten Zeitspanne während eines laufenden Kredits ändern. In diesen Fällen spricht man vom anfänglichen effektiven Jahreszins. Der anfängliche effektive Jahreszins wird zunächst für einen bestimmten Zeitraum, die sogenannte Zinsbindung, verbindlich festgelegt. Nach dieser Zeit wird dann neu mit der Bank verhandelt. Bedeutsam ist der anfängliche effektive Jahreszins bei Krediten mit sehr langer Laufzeit, wie sie vor allem bei der Bau- und Immobilienfinanzierung vorkommen. Fazit:Entscheidend beim Vergleich unterschiedlicher Kreditangebote sowie bei der genauen Berechnung der Kreditkosten ist der effektive Jahreszins. Dieser muss von der Bank errechnet und dem Kreditnehmer vor der Kreditvergabe mitgeteilt werden. Aber Vorsicht: Zwar spiegelt der effektive Jahreszins im Normalfall alle relevanten Kosten wider, bezieht aber nicht immer eine vom Kreditnehmer abgeschlossene Restschuldversicherung mit ein. Da eine solche Versicherung einen Kredit deutlich verteuern kann, sollte sie bei der Berechnung der Kreditkosten unbedingt berücksichtigt werden. Tipp: In unserem Kreditrechner können Sie eine Restschuldversicherung durch das Feld "Gebühren/Kosten" berücksichtigen und so den Effektivzins für ihr Darlehen zzgl. der Versicherungskosten berechnen. Bildnachweis "Euro / Rechner": Tony Hegewald / pixelio.deWas ist wichtiger Sollzins oder Effektivzins?Warum ist der Effektivzins höher als der Sollzins? Der Effektivzinssatz ist in der Regel höher, weil er alle Zusatzkosten eines Kredits enthält. Somit zeigt er den Verbrauchern besser an, wie viel ein Kredit auf das Jahr bezogen wirklich kostet.
Was ist ein effektiver Jahreszins leicht erklärt?Der effektive Jahreszins (auch Effektivzins genannt) ist sozusagen der „Preis“ eines Kredits und steht für die jährlichen Gesamtkosten. Er ist grundsätzlich etwas höher als der Sollzins und enthält alle Kosten, die mit dem Kredit verbunden sind.
Welcher Zinssatz ist bei einem Kredit wichtig?Der Gesetzgeber hat deshalb festgelegt, dass bei der Werbung für einen Ratenkredit mit abhängiger Bonität immer ein 2/3-Zinssatz angegeben werden muss. Dabei soll ein repräsentatives Beispiel darstellen, welchen Effektivzinssatz mindestens zwei Drittel der Kreditnehmer erhalten.
Welcher Zins ist ausschlaggebend?Die Höhe des Sollzinses hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören zum Beispiel die Darlehenshöhe und die Laufzeit der Immobilienfinanzierung. Es gilt, je höher der Kredit und je länger die Laufzeit sind, desto höher sind die Zinsen. Außerdem spielt die Bonität des Kreditnehmers eine wichtige Rolle.
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