Da wird der hund in der pfanne verrückt bedeutung

umgangssprachlich, scherzhaft als Ausdruck positiver oder negativer Überraschung, des Erstaunens, der Empörung

Beispiele:

Tim ist stolz: Nachdem er so viel gelernt hat, hat er in einem richtig schwierigen Test eine Eins geschrieben. Als er seiner Mama die Note zeigt, ruft sie glücklich: »Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! Das hast du toll gemacht!« [Allgemeine Zeitung, 16.09.2020]

Warum müssen erst das Telefon und dann noch diverse Haushaltsgeräte nerven? Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt. Anders lässt sich mein Unmut nicht äußern. [Saarbrücker Zeitung, 08.06.2018]

Als Geselle eines Bierbrauers in Einbeck sollte er [Till Eulenspiegel] »den Hopfen wohl sieden, auf daß das Bier scharf darvon schmecken würd«. Bedauerlicherweise hatte der Brauer aber einen Hund, der Hopf hieß. Den nahm Eulenspiegel und warf ihn in die Braupfanne. Wer eine unglaubliche Geschichte hört, sagt gerne mal: »Da wird der Hund in der Pfanne verrückt [Norddeutsche Neueste Nachrichten, 11.04.2016]

Glauben oder nicht glauben, das war bei ihr die Frage, als sie am Telefon die frohe Botschaft hörte: Barbara Ertls Mann Gerhard wurde am vergangenen Mittwoch mit dem diesjährigen Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Der Ausgezeichnete kämpfte mit den Tränen, Frau Barbara war außer Atem und machte ihrer Überraschung drastisch Luft: Da wird der Hund in der Pfanne verrückt, rief sie, als sie am Telefon in Berlin die Nachricht der Agenturen erreichte. [Süddeutsche Zeitung, 13.10.2007]

Da wird der Hund in der Pfanne verrückt: Jetzt soll ein Feuer – wenn auch ein schlimmes – außerhalb des Kernbereichs eine Begründung für die endgültige politisch gewollte Abschaltung [des Atomkraftwerks in Geesthacht-Krümmel] sein. [Hamburger Abendblatt, 03.07.2007]

Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt; denn Sie wollen die Kosten für den Beamtenapparat, den Sie zusätzlich erweitern wollen, herausrechnen und so die Last des europäischen Stabilitäts‑ und Wachstumspakts verringern. Das können wir nicht mitmachen. [Plenarprotokoll Nr. 15/160, 24.02.2005, aufgerufen am 22.12.2021]

Schlagwörter: Hunde


Das Sprichwort „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“ ist ein freudiger oder wütender Ausruf in völlig überraschenden Situationen. Seinen Ursprung hat es im Mittelalter bei dem Narren Till Eulenspiegel. Erstmals schriftlich kommt es Mitte des 20. Jahrhunderts als Sprichwort vor.

Was bedeutet „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“?

Das Sprichwort wird in extrem überraschenden Situationen verwendet. Die Situation kann erfreulich oder eher verärgernd sein. Wichtig ist nur, dass man mit dem Ausgang wirklich gar nicht gerechnet hat.

Verlegt jemand beispielsweise mehrmals am Tag einen Gegenstand und muss anschließend lange suchen, bietet sich der Ausruf an. In diesem Fall kann das Sprichwort bevor oder nachdem der Gegenstand gefunden wurde, verwendet werden. Vor dem Fund drückt es Ratlosigkeit aus. Danach deutet es auf Unglaube über die eigene Unfähigkeit hin.

Auch als Ausdruck der Freude, wenn jemanden völlig unerwartet etwas Gutes widerfahren ist (Lottogewinn, tolle Prüfungsergebnisse, …) eignet sich das Sprichwort.

Ähnliche Sprichwörter sind „Das ist nicht zu fassen“, „Da brat mir einer einen Storch“ oder „Mich laust der Affe“.

„Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“ in anderen Sprachen

Auf Englisch sagt man in ähnlichen Situationen „That’s enough to drive you round the bend“. Wörtlich übersetzt bedeutet das „Das reicht, um dich um die Kurve zu fahren“. „To go round the bend“ wird aber eher im Sinne von „durchdrehen“ oder „wahnsinnig werden“ verwendet. „Das reicht, um dich in den Wahnsinn zu treiben“ eignet sich daher als Übersetzung besser.

Die Franzosen sagen schlicht „C’est à devenir chèvre!“. Die deutsche Übersetzung lautet „Das ist ja zum Verrücktwerden!“.

Ursprung der Redensart

Über den genauen Ursprung ist nicht viel bekannt. Man geht jedoch davon aus, dass der Narr Till Eulenspiegel das Sprichwort geprägt hat.

Till Eulenspiegel

Till Eulenspiegel war ein Narr oder Schalk, der im 14. Jahrhundert lebte. Ob es sich dabei um einen tatsächlich existierenden Mann handelt, ist allerdings unklar. Die Figur kommt in einem Volksbuch der Zeit vor, in dem seine Streiche gesammelt sind.
Till Eulenspiegel war dafür bekannt, die Leute an der Nase herumzuführen. Er nahm ihm aufgetragene Aufgaben stets wörtlich, sodass es ständig zu Missverständnissen mit ihm kam.

So erklärt man auch den Ursprung des Sprichworts „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“. Till Eulenspiegel soll in Einbeck, einer Stadt in Niedersachsen, einem Brauer bei der Arbeit geholfen haben. Der Brauer trug ihm auf, den Hopfen zu sieden. Er selbst erledigte in der Zeit etwas in der Stadt. Da allerdings der Hund des Brauers „Hopf“ hieß, nahm Eulenspiegel sich das Tier und warf es in die Pfanne.

In der Pfanne schwamm bereits heißes Öl, sodass der Hund wild herumsprang, bevor er starb. Als der Brauer zurückkam, war der Hund bereits tot und er entsprechend wütend. Weil er es dem Narren jedoch so aufgetragen hatte, konnte er ihn für das „Missverständnis“ nicht bestrafen. Er jagte ihn nur von seinem Hof.

Es existieren noch weitere Sprichwörter, die Till Eulenspiegel wörtlich nahm und dadurch etwas zerstörte oder jemandem Schaden zufügte. „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ nahm er beispielsweise zum Anlass, Fellmäntel mit Milch zu kochen. Diese vertrugen die Behandlung nicht und fielen auseinander. Die Besitzerinnen der Mäntel waren darüber natürlich nicht erfreut.

Erster Beleg für „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“

Obwohl man vermutet, dass der Ursprung des Sprichworts im Mittelalter liegt, ist es erst im 20. Jahrhundert schriftlich belegt. In seiner Form als Sprichwort und mit der heute bekannten Bedeutung nutzte es Jost Metzler in dem Buch Sehrohr Südwärts. Darin erzählt er von seinen Fahrten mit einem U-Boot während des Zweiten Weltkrieges.

Auf Seite 231 macht sich die Mannschaft für einen Angriff bereit, Kapitänleutnant Jost Metzler gibt Befehle. Doch bevor es zum ersten Schusswechsel kommt, tauchen weitere Frachter auf. Der Kapitänleutnant findet sich inmitten eines Geleitzuges wieder und sagt: „Nun wird der Hund in der Pfanne verrückt.“ Gleich im Anschluss an das Sprichwort erklärt er, wie er das Sprichwort meine: Er sagt, er empfinde Freude über dieses unerwartete Glück, also die Überraschung in Form von mehreren Schiffen.

„Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“ ist also in seiner ersten Fassung ebenfalls als Ausruf über eine erfreuliche Überraschung zu verstehen.

Warum sagt man da wird der Hund in der Pfanne verrückt?

Die Redewendung bezieht sich auf eine alte Geschichte von Till Eulenspiegel: Dieser arbeitete einmal bei einem Bierbrauer, der einen Hund hatte, der "Hopf" hieß. Als der Braumeister Eulenspiegel sagte, er solle Bier brauen und dabei sorgfältig den Hopfen sieden, warf er den Hund "Hopf" in die Braupfanne.

Was bedeutet da liegt der Hund begraben?

Da wo der Hund begraben ist, liegt der Kern einer Sache. Der Ursprung dieser Redensart ist jedoch umstritten. Laut einer Fabel bezieht sich die Redensart auf einen Hundegedenkstein im Ort Winterstein in Thüringen. Dieser soll zu Ehren eines Hundes, der seinem Herrn Liebesbriefe überbrachte, aufgestellt worden sein.

Was bedeuten die Redewendungen?

Eine Redewendung, auch Phraseologismus, Idiom oder idiomatische Wendung, ist eine feste Verbindung mehrerer Wörter („feste Wortverbindung“) zu einer Einheit, deren Gesamtbedeutung sich nicht unmittelbar aus der Bedeutung der Einzelelemente ergibt.

Warum ist man auf Krawall gebürstet?

«Auf Krawall gebürstet sein» Sprich: Wer sich gegen die bestehende Gesellschaft auflehnen und Widerstand leisten wollte, hat seine Haare entsprechend gestylt – und war somit auf Krawall gebürstet.