A3 8p gleiche heckscheibe

Seit 1996 gibt es den Audi A3. Aktuell wird die vierte Generation des Kompaktwagens verkauft. Der Fortschritt steckt unter dem Blech, auch wenn Audi an der ein oder anderen Stelle gespart hat. ADAC Test, Infos, Bilder, Daten.

  • Audi A3 1.5 TFSI mit 150-PS-Benziner im Test

  • Antrieb auch mit 48 Volt-Technik, Plug-in-Hybrid und Erdgas CNG

  • Digitales Cockpit: "Alexa" kann Fragen beantworten

Der Start für den aktuellen Audi A3 war holprig: Audi wollte ihn eigentlich auf dem Genfer Autosalon im März 2020 enthüllen. Doch auch wenn die Premiere wegen dessen Absage nicht so verlief wie geplant, stand der Golf-Bruder zumindest termingerecht bei den Händlern. Und längst hat sich das Portfolio beim A3 erweitert – um neue Motoren, aber auch um eine Stufenheckversion.

Audi A3 Sportback mit mehr Platz

A3 8p gleiche heckscheibe

Die schräge Heckscheibe des A3 Sportback verschenkt Platz © Audi

Optisch lehnt sich der aktuelle A3 Sportback an die größeren Modelle A4 und A6 an, wirkt also klassisch-elegant, aber auch ein wenig unspektakulär. In der Seitenansicht fällt zumindest die sehr schräg stehende Heckscheibe auf. Sie lässt den A3 zwar sportlicher aussehen, verschenkt aber Stauraum. Das Kofferraumvolumen liegt laut ADAC Messung bei stehender Rückbank bei 265 Litern, umgeklappt schluckt der A3 bis zu 1005 Liter. Gegen Aufpreis gibt es eine elektrische Heckklappe, die sich auch via Fuß-Geste öffnen lässt.

Die Insassen vorne profitieren von der etwas größeren Karosserie. Die Beinfreiheit vorn reicht für etwa 1,95 Meter große Personen aus. Hinten finden immerhin bis über 1,85 Meter große Mitfahrer und Mitfahrerinnen genügend Bewegungsfreiheit vor. Der Radstand ist gleich geblieben. Länge und Breite sind dagegen jeweils um drei Zentimeter gewachsen, sodass der A3 auf eine Länge von 4,34 Metern und eine Breite von 1,82 Metern kommt. Der Fahrer oder die Fahrerin sitzt ein wenig tiefer als bisher und hat mehr Ablagemöglichkeiten für Kleinkram zur Verfügung.

Ein Schritt in die richtige Richtung: Es gibt zwei verschiedene Sitzbezüge, die zum Teil aus recycelten Kunststoff-Flaschen bestehen.

Audi A3 bei den Materialien nur Mittelmaß

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Audi A3 Innenraum mit modernem Look © Audi

Der neue Audi A3 Sportback ist zwar einwandfrei verarbeitet. Sowohl die Karosserie, als auch das Interieur sind sorgsam gefertigt und zusammengesetzt. Beim verwendeten Materialmix im Innenraum konnte der Vorgänger allerdings den Maßstab in seiner Klasse setzen, die aktuelle Version ist aber nur noch Mittelmaß. Wer den Vorgänger kennt, sieht zwar die technische Modernisierung, staunt aber nicht schlecht über das lieblose Finish der Kunststoffe. Besonders hochwertig wirken die Bauteile leider nicht mehr. Wo der Vorgänger optisch und haptisch wie aus dem Vollen gefräst wirkte, fehlt dem aktuellen Modell das Herzblut.

Technisch hat der A3 aber einiges zu bieten. So warnt er jetzt beim Rückwärtsausparken vor Querverkehr und unterstützt mit einem Ausweichassistenten das Umfahren eines Hindernisses. LED-Scheinwerfer sind Serie, ein Matrix-LED-Licht mit 15 Segmenten gibt es gegen Aufpreis, genauso wie ein Head-up-Display.

Analoge Instrumente gibt es nicht mehr, stattdessen informiert ein 10,25-Zoll-Display hinter dem Lenkrad über alles Wesentliche. Gegen Aufpreis wird ein 12,3 Zoll großes Display eingebaut. Die Mittelkonsole ist leicht zum Fahrer geneigt und beherbergt ein zweites Display (Serie), über das die üblichen Funktionen wie Navi, Medien und Connect-Dienste gesteuert werden.

Es erfordert durchaus einiges an Übung, ehe man zielsicher durch die zahlreichen Menüs navigiert. Der neue Lautstärkeregler entpuppt sich im Alltag als ergonomisch viel schlechter als der Drehregler beim Vorgänger. Ein exaktes Justieren der Lautstärke ist während der Fahrt kaum mehr möglich. Zugute halten muss man Audi, dass nicht alles in die Bildschirmmenüs gepackt wurde wie etwa beim VW Golf. Die Heizung etwa lässt sich noch ganz analog und bedienungsfreundlich einstellen.

A3 8p gleiche heckscheibe

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1 von 5Audi-typisch: Die schmalen Heckleuchten des A3 © Audi

Der A3 kann auch Handschriften erkennen, sich per natürlich gesprochener Sprache bedienen lassen und etwa eine Antwort auf die Frage "Wo ist das nächste italienische Restaurant?" geben. Inzwischen ist auch der Amazon-Sprachdienst Alexa vollständig integriert. Wie der VW Golf tauscht sich der A3 über Car-to-X mit anderen Autos und Infrastruktur aus, kann so zum Beispiel vor einem Stau hinter einer Kurve warnen oder Infos zur Ampelschaltung einblenden, damit der Fahrer vorausschauend fahren kann.

Audi A3 1.5 TFSI mit 150 PS im ADAC Test

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Audi A3 mit wenig überraschendem Heckdesign © Audi

Aktuell gibt es den A3 mit drei "normalen" Benzinern mit 110, 150 und 190 PS. Der TFSI mit 150 PS musste sich im ADAC Test beweisen. Und diese Aufgabe erledigte er recht souverän, überzeugte mit einem sauberen und gleichmäßigen Durchzug ohne Zugkraftschwankungen und guten Fahrleistungen. So gelingt der Überholvorgang von 60 auf 100 km/h etwa in 4,8 Sekunden. Negativ fiel zwischen 4000 und 5000 U/min das Brummen und Dröhnen des Vierzylinders auf, das nicht zum Premiumanspruch von Audi passt.

Im ADAC Ecotest erreichte der A3 einen Durchschnittsverbrauch von 6,6 Liter Super pro 100 Kilometer. Damit verbunden ist eine CO₂-Bilanz von 184 g/km. Besser sieht es bei den Schadstoffen aus. Alle Emissionen liegen weit unter den Grenzwerten. Einzig im anspruchsvollen Autobahnzyklus sind die CO-Werte etwas erhöht, das kostet ein paar Zähler. Es reicht also nur für drei von fünf möglichen Sternen im ADAC Ecotest.

Der Vollständigkeit halber: Das Antriebs-Angebot beim A3 komplettieren ein 2,0-Liter-Diesel mit 85 kW/116 PS, 110 kW/150 PS oder 147 kW/200 PS. Doch damit nicht genug. Als weitere Ableger hat Audi zwischenzeitlich zwei Plug-in-Hybride nachgeschoben. Der Erste heißt A3 Sportback 40 TFSI e, liefert eine Systemleistung von 150 kW/204 PS und soll laut der wenig praxisgerechten NEFZ-Norm bis zu 78 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können. Im Alltag dürften 50 möglich sein.

Die leistungsstärkere Plug-in-Variante namens A3 Sportback 45 TFSI e soll laut Audi sportliche Akzente setzen. Doch die Teilzeit-Stromer sind, so der Hersteller, "momentan nicht konfigurierbar und nicht bestellbar" (Stand Juli 2022). Noch zu haben ist aber eine umweltfreundliche Erdgas-Version (A3 30 g-tron) mit 96 kW/131 PS (ab 33.450 Euro).

Audi S3 mit 310 PS

Ein Fall für die leistungshungrige Klientel ist der S3 Sportback, der nicht nur optisch und aerodynamisch ordentlich was hermacht, sondern es auch faustdick hinter dem knackigen Singleframe-Kühlergrill mit seinem Gitter aus großen Rauten und den großen Lufteinlässen hat. 228 kW/310 PS liefert sein Zweiliter-TFSI-Motor in der jüngsten Evolutionsstufe, das Drehmoment von 400 Newtonmetern steht zwischen 2000 und 5450 U/min parat – also im Prinzip immer dann, wenn es gebraucht wird.

Die Antriebskraft des S3 wird über eine siebenstufige S tronic per hydraulischer Lamellenkupplung vor der Hinterachse je nach Bedarf vollvariabel zwischen vorn und hinten verteilt. Im Idealfall und im Fahrmodus "Dynamic" sprintet der Audi S3 in nur 4,8 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer und wird erst bei 250 km/h elektronisch eingebremst.

Beeindruckend bei der ersten Testfahrt: Die Souveränität, mit der das 4,35 Meter lange und mit 75-Kilo-Pilot 1575 Kilo schwere Sportgerät die viele Kraft umsetzt und auch bei sehr hohem Tempo keinen Hauch von Nervosität zeigt. Das ist mit ein Verdienst der aufwendigen
Vierlenker-Hinterachse und der Progressivlenkung. Der Preis: stolze 49.450 Euro.

Benziner ab 28.650 Euro, Diesel ab 31.850 Euro

Auch die übrigen Preise fallen Audi-typisch selbstbewusst aus. So kommt schon das Basismodell 30 TFSI (81 kW/110 PS) auf mindestens 28.650 Euro, der stärkere Benziner 35 TFSI (110 kW/150 PS) kostet ab 30.850 Euro, in der getesteten Version mit Automatik als A3 advanced sogar ab 33.850 Euro. Der Einstiegsdiesel 30 TDI (85 kW/116 PS) steht ab 32.850 Euro in der Preisliste. Für die Plug-in-Versionenwurden zuletzt ab 38.440 (40 TFSI e) und 41.440 Euro (45 TFSI e) aufgerufen.