Wie unterscheiden sich der effektive Zinssatz und die Zinsen?

Das erwartet Sie in diesem Artikel

  • 1.Was bedeutet effektiver Jahreszins?
  • 2.Wie setzt sich der effektive Jahreszins zusammen?
  • 3.Mit welcher Formel wird der effektive Jahreszins berechnet?
  • 4.Effektivzins: Was sind die Vor- und Nachteile?
  • 5.Der effektiver Jahreszins bei bonitätsabhängigen Darlehen
  • 6.Warum sollte man bei einem Kreditvergleich nur auf den effektiven Jahreszins achten?

Sollzins, Effektivzins, weitere Kosten für eine Restschuldversicherung oder Sondertilgungsmöglichkeiten – bei der Kreditaufnahme gibt es viele Kostenfaktoren. So haben wir erklärt, was der Unterschied zwischen Sollzins und effektivem Jahreszins ist. Beim Vergleich von Angeboten sollten Kreditnehmer in spe zunächst auf den effektiven Jahreszins achten.

Unter dem effektiven Jahreszins versteht man die jährlichen Gesamtkosten für einen Kredit. Während es sich beim Sollzins um den reinen Netto-Kreditzins handelt, ist der Effektivzins umfangreicher. Er umfasst auch weitere Gebühren und Kosten für die Kreditaufnahme. Die Preisangabenverordnung sieht vor, dass Kreditinstitute die Gesamtkosten eines Verbraucherdarlehens ausweisen und diesen als effektiven Jahreszins angeben müssen (PAngV § 6 Verbraucherdarlehen).

Der Effektivzinssatz: Was genau ist das?

Der Effektivzinssatz soll Kredite vergleichbarer machen, da er – anders als der Sollzinssatz – weitere Kreditkosten berücksichtigt. Angegeben wird der Effektivzinssatz in Prozent der Nettodarlehenssumme pro Jahr.

Beispiel: Für einen Ratenkredit über 10.000 Euro und mit vier Jahren Laufzeit verlangt ein Kreditinstitut einen Sollzins von 2,45 Prozent und einen Effektivzins von 2,48 Prozent pro Jahr. Der Kreditnehmer zahlt eine Kreditrate von rund 219 Euro pro Jahr. Der Unterschied zwischen 2,45 Prozent und 2,48 Prozent ist in diesem Beispiel gering. Monatlich macht er nur wenige Cent aus. Bei höheren Kreditsummen, wie zum Beispiel bei einer Baufinanzierung und größeren Unterschieden zwischen Nominal- und Effektivzinssatz kann er sich hingegen deutlicher bemerkbar machen. Wer auf der Suche nach einem Kredit ist, sollte seinen Blick also auf den Effektivzins richten. So kann man Angebote besser vergleichen und weiß, welche Kosten am Ende tatsächlich auf einen zukommen.

Je nach Kostenstruktur des Kreditinstituts kann es vorkommen, dass der Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins höher oder niedriger ausfällt. Manchmal sind beide auch gleich hoch.

Wichtig bei Baufinanzierungen: Bei der Berechnung des effektiven Jahreszinses wird zwar von der kompletten Kreditlaufzeit ausgegangen, also bis das Darlehen komplett getilgt ist. Am Ende der Zinsbindung von beispielsweise 15 Jahren, kann sich das Zinsniveau aber deutlich geändert haben. Entsprechend kann dann auch der Effektivzins höher oder niedriger ausfallen.

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Wie setzt sich der effektive Jahreszins zusammen?

Der Effektivzins enthält zum Beispiel Kosten für die Vermittlung des Kredits, ein verpflichtendes Wertgutachten und eine verpflichtende Kreditabsicherung. Die Preisangabenverordnung (PAngV) sieht in §6 Verbraucherdarlehen vor:

„In die Berechnung des anzugebenden effektiven Jahreszinses sind als Gesamtkosten die vom Verbraucher zu entrichtenden Zinsen und alle sonstigen Kosten einschließlich etwaiger Vermittlungskosten einzubeziehen, die der Verbraucher im Zusammenhang mit dem Verbraucherdarlehensvertrag zu entrichten hat und die dem Darlehensgeber bekannt sind. Zu den sonstigen Kosten gehören:

  1. Kosten für die Eröffnung und Führung eines spezifischen Kontos, Kosten für die Verwendung eines Zahlungsmittels, mit dem sowohl Geschäfte auf diesem Konto getätigt als auch Verbraucherdarlehensbeträge in Anspruch genommen werden können, sowie sonstige Kosten für Zahlungsgeschäfte, wenn die Eröffnung oder Führung eines Kontos Voraussetzung dafür ist, dass das Verbraucherdarlehen überhaupt oder nach den vorgesehenen Vertragsbedingungen gewährt wird;
  2. Kosten für die Immobilienbewertung, sofern eine solche Bewertung für die Gewährung des Verbraucherdarlehens erforderlich ist.“

Aber Achtung: Es können weitere Kosten darüber hinaus anfallen, die nicht im Effektivzins berücksichtigt sind. Hierzu zählen Kosten für optionale Zusatzleistungen, beispielsweise für eine Restschuldversicherung, und Kosten, die wegen Zahlungsverzugs des Kreditnehmers entstehen. Auch die Kosten für die Eintragung im Grundbuch oder für mögliche Sondertilgungen sind nicht im Effektivzinssatz berücksichtigt.

Biallo-Tipp:

Mit welcher Formel wird der effektive Jahreszins berechnet?

Vereinfacht lässt sich sagen: Der effektive Jahreszins berechnet sich anhand der Gesamtkosten für den Kredit in Abhängigkeit zur Darlehenssumme und Laufzeit. Die Formel lautet:

Effektiver Jahreszinssatz = Kreditkosten (gesamte Rückzahlung minus Auszahlungsbetrag) / Nettodarlehensbetrag * 24/(Laufzeit in Monaten + 1)

Dieses Verfahren nennt sich Uniform-Methode, mit der eine Abschätzung des Effektivzinssatzes möglich ist. Tatsächlich liegt der Berechnung des Effektivzinssatzes durch die Bank eine kompliziertere Methode zugrunde. Die mathematische Effektivzins-Formel hierfür findet sich in der Anlage der Preisangabenverordnung.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es jedoch nicht wichtig, weder den einfacheren noch den komplizierteren Berechnungsweg zu beherrschen. Schließlich müssen sie nicht selbst Zinsen berechnen. Für sie ist es vor allem wichtig, Kreditangebote nachvollziehen und vergleichen zu können (siehe unten).

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Effektivzins: Was sind die Vor- und Nachteile?

Vorteil: Der Effektivzins ermöglicht eine konkretere Finanzplanung für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer in spe. Denn anders als beim Sollzins sind hier bereits weitere Kreditkosten berücksichtigt. So ermöglicht der Effektivzins auch eine konkretere Kostenplanung, welche Belastung durch die Kreditaufnahme auf das Familienbudget zukäme.

Nachteil: Auch der Effektivzins umfasst nicht alle möglichen Kreditkosten. Kreditinteressierte sollten sich nicht in Sicherheit wähnen, dass sie beim Kreditvergleich nur auf den Effektivzins schauen brauchen. Sie kommen um einen umfassenderen Kreditvergleich nicht umhin.

Der effektiver Jahreszins bei bonitätsabhängigen Darlehen

Banken bieten immer häufiger für Ihre Kredite einen bonitätsabhängigen Zinssatz an. Dieser steht im krassen Gegensatz zu bonitätsunabhängigen Zinsen, den jeder Kreditnehmer unabhängig von seiner Bonität bekommt. Beim bonitätsabhängigen Zinssatz entscheidet die Bonität des Kreditnehmers über den Zinssatz. Das bedeutet, jeder Kunde kann je nach Bonität einen anderen effektiven Zins bekommen.

Damit Sie diese Angebote dennoch vergleichen können, sind Banken dazu verpflichtet, den sogenannten 2/3-Zinssatz anzugeben. Dieser sagt aus, welchen Zinssatz zwei Drittel aller Kunden tatsächlich bekommen haben. Es handelt sich jedoch um einen Durchschnittszins. Angegeben werden muss neben dem Sollzins auch der effektive Jahreszins. Dennoch sind diese Angebote mit Vorsicht zu betrachten, da Sie sich auch auf den angegebenen 2/3-Zinssatz nicht verlassen können. 

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ANBIETER

MONATL. RATE

EFF. JAHRESZINS

BEWERTUNG

PRODUKTDETAILS

1

Wie unterscheiden sich der effektive Zinssatz und die Zinsen?

453,01

4,24 %

von 0,68 bis 13,62 %

  • bonitätsabhängig
  • Sondertilgung möglich

2

Wie unterscheiden sich der effektive Zinssatz und die Zinsen?

453,96

4,35 %

von 3,95 bis 5,35 %

  • bonitätsabhängig
  • Sondertilgung möglich
  • Online-Konditionen

3

Wie unterscheiden sich der effektive Zinssatz und die Zinsen?

456,12

4,60 %

  • Sondertilgung möglich
  • Online-Konditionen

Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand: 11.11.2022

Warum sollte man bei einem Kreditvergleich nur auf den effektiven Jahreszins achten?

Kreditnehmer sollten nicht nur auf den Sollzins, sondern auf den umfassenderen effektiven Jahreszins achten. Doch auch das allein reicht nicht aus. Weitere Faktoren können beim Kreditvergleich wichtig sein. Dabei können auch individuelle Anforderungen eine entscheidende Rolle spielen – zum Beispiel, ob hohe Bereitstellungszinsen anfallen könnten. Wer eine Immobilie baut, sieht sich wahrscheinlicher mit Bauverzögerungen konfrontiert. Dann können sich fällige Bereitstellungszinsen schnell zu mehreren hundert oder sogar tausend Euro summieren. Wer hingegen eine Bestandsimmobilie kauft, mag diesem Kostenfaktor weniger Bedeutung beimessen. Ist zwischenzeitlich ein zusätzlicher Geldsegen zu erwarten, können kostenlose Sondertilgungsmöglichkeiten die gesamten Kreditkosten deutlich drücken. Die Möglichkeit von Tilgungssatzwechseln ist hilfreich, wenn sich zwischenzeitlich das Familieneinkommen ändert. Steht mehr Geld zur Verfügung, kann der Kreditnehmer unter Umständen den Kredit schneller zurückzahlen und spart so Zinskosten. Sinkt das Einkommen etwa infolge von Arbeitslosigkeit, kann eine niedrigere Kreditrate die Familienkasse deutlich entlasten.

Was ist der Unterschied zwischen Zins und Effektivzins?

Sollzins: Zinssatz, den der Kreditnehmer als Preis für den Nennbetrag des Darlehens zahlen muss. Die Höhe der laufenden Zinsrate wird durch den Sollzins bestimmt. Effektivzins: Tatsächlicher finanzielle Aufwand für einen Kredit.

Was versteht man unter dem effektiven Zinssatz?

Der effektive Jahreszins (auch Effektivzins genannt) ist sozusagen der „Preis“ eines Kredits und steht für die jährlichen Gesamtkosten. Er ist grundsätzlich etwas höher als der Sollzins und enthält alle Kosten, die mit dem Kredit verbunden sind.

Warum ist der Effektivzins höher als der Sollzins?

Warum ist der Effektivzins höher als der Sollzins? Der Effektivzinssatz ist in der Regel höher, weil er alle Zusatzkosten eines Kredits enthält. Somit zeigt er den Verbrauchern besser an, wie viel ein Kredit auf das Jahr bezogen wirklich kostet.

Was ist ein Zinsen einfach erklärt?

Zinsen sind der Preis für das Leihen von Geld. Die Höhe der Zinsen hängt dabei vom vereinbarten Zinssatz ab. Der Zinssatz wird üblicherweise mit dem Prozentzeichen dargestellt, wobei „Prozent“ „von hundert“ bedeutet. Er gibt an, in welcher Höhe vom angelegten oder geliehenen Betrag Zinsen berechnet werden.