Wie läuft eine Untersuchung beim Nephrologen ab

Im Vorfeld Ihrer Nierenpunktion klären wir Sie ausführlich über den Ablauf und mögliche Komplikationen der Untersuchung auf. Vor der eigentlichen Biopsie untersuchen wir Sie. Dabei erstellen wir unter anderem ein kleines Blutbild und ein Elektrokardiogramm des Herzens (EKG).

Für die Nierenpunktion müssen Sie nüchtern sein. Bitte verzichten Sie daher mindestens 12 Stunden vor der Behandlung auf Speisen und Getränke.

Medikamente dürfen Sie am Morgen der Biopsie mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Für einige Medikamente können allerdings Ausnahmen gelten, etwa wenn sie die Blutgerinnung hemmen. In diesen Fällen werden wir Sie vorher ausdrücklich darauf hinweisen.

Während der Nierenpunktion

Unmittelbar vor der Punktion vermessen wir Ihre Nieren und bestimmen mithilfe eines Ultraschall-Geräts die Einstichstelle. Dann desinfizieren wir die Region und setzen Ihnen eine örtliche Betäubung. Wenn Sie angespannt oder unruhig sind, erhalten Sie von uns gerne zusätzlich ein Beruhigungsmittel.

Während der Gewebeentnahme liegen Sie in der Regel auf dem Bauch. In den meisten Fällen entnehmen wir die Gewebeprobe an der rechten Niere. Dafür führen wir eine spezielle Nadel, die innen hohl ist, über die Haut bis zur Niere. Dort entnehmen wir ein kleines Gewebestück, ziehen die Spezialnadel wieder heraus und verschließen die Einstichstelle mit einem Pflaster.
Den gesamten Eingriff überwachen wir mit Ultraschall. Je nach der vermuteten Diagnose führen wir am Untersuchungstag mehr als eine Biopsie durch.

Nach der Nierenpunktion

In den 24 Stunden nach der Punktion müssen Sie Bettruhe einhalten, möglichst auf dem Rücken. Danach untersuchen wir Sie erneut mit Ultraschall, bevor wir Sie in der Regel nach Hause entlassen.

Währenddessen untersuchen wir die Gewebeprobe in unserem Labor, um die Diagnose zu stützen oder auszuschließen. Sobald das Ergebnis feststeht, setzen wie Sie darüber in Kenntnis. Erfordert Ihr Befund eine sofortige Behandlung, informieren wir zusätzlich Ihren behandelnden Arzt oder leiten selbst die nötigen Maßnahmen ein.

Diese Fragen höre ich sehr häufig. Die meisten Menschen wissen nicht, welche Aufgabe eine Nephrologin oder ein Nephrologe in unserem Gesundheitssystem erfüllen sollen. Die alte Bezeichnung Ärztin oder Arzt für Innere Medizin Bluthochdruck und Nierenerkrankungen hört sich schon viel verständlicher an. Sie ist aber viel sperriger. Die Nephrologie ist eine Zusatzdisziplin unterhalb des Arztes für Innere Medizin. Und weil dort alle Namensgebungen mit ‚loge‘ enden bin ich eben ein Nephrologe. Nephros ist griechisch und bezeichnet die Niere und Logos ist die Lehre. Genauso gibt es den Kardiologen, der sich um dein Herz kümmert.

So kümmern wir uns um deine Nieren. Unsere Aufgabe ist es, deine Nieren vor Erkrankungen zu schützen, ihre Funktion zu erhalten oder sie wieder herzustellen. Wenn die Nierenfunktion versagt, bereiten wir dich für einen Nierentransplantation vor oder beiden dir eine entsprechende Nierenersatztherapie an.

Das heißt: wir beschäftigen uns mit allen Änderungen in deinem Körper, die für die Nierenfunktion gefährlich werden könnte. Der wichtigste Schädling für deine Nieren ist der Bluthochdruck. Daher ist der Nephrologe der Fachmann für die Diagnostik und die Therapie der Bluthochdruckerkrankung.

Veränderungen an den Nieren selbst sind auch häufig die Ursache des Bluthochdrucks. Diese zu erkennen und einer Therapie zuzuführen, ist unsere Aufgabe.

Wann solltest du nach Rücksprache mit deinem Hausarzt eine Nephrologie oder einen Nephrologen aufsuchen?

  1. bei Bluthochdruck im Jugendlichen Alter
  2. bei plötzlich im hohen Alter stark erhöhtem Blutdruck
  3. wenn mehr als 3 Medikamente nicht ausreichen, um deinen Blutdruck einzustellen
  4. wenn im Urin bei mehreren Untersuchungen Eiweiß und/oder rote Blutkörperchen nachweisbar sind
  5. wenn deine Nierenfunktion eingeschränkt ist
  6. wenn bei einer chronischen Erkrankung der Verdacht auf eine Nierenschädigung besteht z. B. Diabetes mellitus
  7. bei unklaren sonographischen Nierenveränderungen

Keine Angst! Wenn dein Hausarzt dich zu uns überweist, bedeutet das nicht, dass du an die Dialyse musst oder schwer erkrankt bist. In den meisten Fällen wirst du von deinem Nephrologen nur einmal untersucht und dein Hausarzt wird dann deine Therapie weiter fortführen können.

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Durch den Ultraschall werden die Nieren, das Nierenbecken, der Harnleiter und die Harnblase dargestellt. Die Untersuchung gibt vor allem Aufschluss über das Aussehen der Organe.

Zuletzt revidiert: 25. Feb. 2022


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Wie läuft eine Untersuchung beim Nephrologen ab
Nieren und Harnwege

Was ist ein Ultraschall der Nieren und Harnwege?

Technischer Hintergrund

Beim Ultraschall handelt es sich um Schallwellen, die mittels Schallkopf in den Körper gesendet werden. Die Schallwellen haben eine so hohe Frequenz, dass sie für das menschliche Ohr nicht hörbar sind. Wenn die Schallwellen auf das Körpergewebe treffen, entsteht ein Echo und die Schallwellen bewegen sich zurück zum Ultraschallkopf. Nach der Verarbeitung auf einem Computer werden die eingehenden Schallsignale als bewegte Schwarz-Weiß-Bilder auf einem Bildschirm gezeigt.

Verschiedene Arten von Körpergewebe weisen eine unterschiedliche Dichte auf. Die Schallsignale, die zum Ultraschallkopf zurückkommen, variieren je nach Organ oder Gewebetyp. So sind die Echos von beispielsweise Knochen- und Fettgewebe unterschiedlich. Gewebe hinter Luftansammlungen kann beim Ultraschall nicht beurteilt werden.

Die Doppler-Technik ist eine spezielle Ultraschalltechnik, die es ermöglicht, den Blutfluss durch ein Organ darzustellen, z. B. dann, wenn die Blutversorgung beeinträchtigt ist.

Die Funktion von Nieren und Harnwegen

Die zentrale Aufgabe der Nieren ist es, das Blut von Abfallstoffen zu reinigen und sich an der Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes im Körper zu beteiligen. Der erzeugte Urin wird im Nierenbecken gesammelt und fließt durch den Harnleiter bis zur Harnblase und von dort hinaus über die Harnröhre. Die beiden Nieren liegen an der hinteren Wand der Bauchhöhle an, beidseits neben der Wirbelsäule auf Höhe der unteren Rippen. Sie sind bohnenförmig und ca. 10–12 cm lang.

Die Untersuchung

  • Bei der Untersuchung wird der Ultraschallkopf über der rechten und linken Flanke und dem Unterbauch positioniert.
  • Die Nieren, die Nebennieren, die Harnleiter und die Harnblase werden beurteilt. Bei Bedarf wird bei Männern auch die Prostata und bei Frauen der Uterus dargestellt.
  • Die Untersuchung liefert vor allem Informationen darüber, wie die Organe aussehen, während Informationen darüber, wie die Organe funktionieren, begrenzt sind.
  • Der Ultraschall kann ohne Rücksicht auf die Nierenfunktion durchgeführt werden, d. h. die Untersuchungen können auch bei einer schweren Niereninsuffizienz durchgeführt werden.
  • Luft im Darm oder Übergewicht können die Interpretation der Bilder erschweren.

Wann wird ein Ultraschall der Nieren und Harnwege durchgeführt?

  • Wiederholte Harnwegsinfekte (wenn anatomische Ursachen vermutet werden)
  • Nierenbeckenentzündung
  • Blut im Urin
  • Flankenschmerzen
  • Verdacht auf Tumoren, Zysten und Abszesse (Eiteransammlungen)
  • Bei Nierenversagen und Niereninsuffizienz zur Messung der Nierengröße
  • Zur Beurteilung der Nierendurchblutung bei Verschluss einer Nierenarterie
  • Zur Kontrolle bei bestimmten Nierenerkrankungen und transplantierten Nieren
  • Bei Verdacht auf einen Harnstau
  • Bestimmung der Urinmenge in der Blase nach Toilettengang (Restharn)
  • Zur Entnahme einer Gewebeprobe
  • Bei Männern zur Beurteilung der Prostata meist ein Ultraschall durch den Enddarm
  • Bei Frauen zur Beurteilung des Uterus meist ein Ultraschall durch die Scheide

Wie läuft die Untersuchung ab?

  • Die Untersuchung erfolgt in der Regel liegend.
  • Es wird ein Gel auf die Haut aufgetragen, um einen besseren Kontakt mit dem Schallkopf zu erreichen. 
  • Ein Ultraschall kann nicht auf offenen Wunden oder über Verbände hinweg durchgeführt werden.
  • In den meisten Fällen dauert die Untersuchung ca. 10–30 Minuten.

Wie werden auffälligen Befunde kontrolliert?

  • Je nach Befund und Grunderkrankung können weiter Untersuchungen folgen:
    • Urografie
    • CT oder MRT
    • Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie)
    • Ureteroskopie
    • Zystoskopie
    • Ultraschall über den Enddarm oder die Vagina
    • Blut- und Urinuntersuchungen im Labor

Risiken

  • Die Untersuchung ist schmerzfrei.
  • Es ist nicht bekannt, dass Ultraschall schädliche Nebenwirkungen hat, und es besteht kein Strahlungsrisiko wie beim Röntgen.

Weitere Informationen

  • Sonografie der Nieren und Harnwege – Informationen für ärztliches Personal

Autorin

  • Hannah Brand, Dr. med., Ärztin, Berlin

Quellen

Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Sonografie, Nieren/Harnwege. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

Was macht ein Nephrologe bei der ersten Untersuchung?

Untersuchung auf Farbe, Aussehen und Geruch. Messung des pH-Wertes, des spezifischen Gewichts, von Eiweiß, Glukose, Erythrozyten, Nitrit und Leukozytenesterase mittels Teststreifen. Die mikroskopische Untersuchung auf Zylinder, Kristalle und Zellen (Urinsediment)

Wie untersucht ein Nephrologe die Niere?

spezielle nephrologische Blut- und Urinanalysen, die mikroskopische Urinuntersuchung und die Ultraschalluntersuchung der Nieren festgelegt. Auch Behandlungsverfahren, wie die medikamentöse Blutdruckeinstellung, die Chemotherapie oder die Ernährungsberatung bei Dialyse-Patienten werden aufgeführt.

Was wird bei einer Nephrologie gemacht?

Die Nephrologie (aus altgriechisch νεφρός „Niere“ und λόγος „Wort, Lehre“: „Nierenlehre“) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, Grundsätzlich befasst sich die Nephrologie mit der Prävention, Diagnostik, konservativen (nicht-operativen) Therapie und Nachsorge von Nieren- und Hochdruckerkrankungen.

Wie wird eine Nieren Untersuchung gemacht?

Ein Urinschnelltest mit einem Teststreifen erlaubt dem Arzt eine erste Einschätzung einer Nierenerkrankung. Die Teststreifen messen den Eiweißgehalt und die Blutzellen im Urin. Ist das Testergebnis auffällig, muss der Urin auf Art und Menge dieser Eiweiße und Zellen weiter getestet werden.