© agenturfotografin, 123rf.com Show
Die gleichzeitige Einnahme von Antibiotika mit anderen Arzneimitteln kann zu unerwünschten Wechselwirkungen führen. Wirkungen der einzelnen Arzneimittel können verstärkt, abgeschwächt oder sogar ganz aufgehoben werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin unbedingt über die Einnahme von weiteren Medikamenten informieren. Da die Wechselwirkungen von Medikament zu Medikament sehr unterschiedlich sein können, muss patientenindividuell eine Nutzen-Risiko-Analyse durchgeführt werden. Wechselwirkungen mit anderen ArzneimittelnKlassisches Beispiel für eine Arzneimittel-Wechselwirkung ist die gleichzeitige Einnahme eines Antibiotikums mit der Anti-Baby-Pille. Die Zuverlässigkeit des Verhütungsmittels kann nicht mehr gewährleistet werden. Selbst wenn die Einnahme des Antibiotikums nur von kurzer Dauer war, sollte bis zur nächsten Regelblutung zusätzlich mit nicht-hormonellen Methoden (z.B. Kondom) verhütet werden. mehr Diese Wechselwirkung trifft jedoch nicht auf alle Antibiotika zu. Deswegen sollten Sie bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder Apothekerin/Apotheker bei einer vorliegenden Verordnung eines Antibiotikums auf diese Eventualität hinweisen. Für alle anderen Antibiotika gilt: Sollten unter der Therapie oder kurz danach Magen-Darm-Probleme auftreten, ist der Verhütungsschutz der Pille ebenfalls nicht mehr gewährleistet. Auch in diesem Fall sollten Sie auf zusätzliche Verhütungsmethoden zurückgreifen. Auch Patienten und Patientinnen, die regelmäßig blutverdünnende Arzneimittel einnehmen, müssen auf mögliche Wechselwirkungen mit einem Antibiotikum achten. Die Wirkung von blutverdünnenden Arzneimitteln unter Antibiotika-Therapie kann sich verstärken. Beobachtet wurde dieses beispielsweise bei der gleichzeitigen Einnahme des Wirkstoffes Cotrimoxazol, ein Arzneimittel, welches häufig bei Harnwegsinfektionen eingenommen wird. Einige Lipidsenker aber auch Mittel gegen zu viel Magensäure können andere Arzneistoffe an sich binden und daher die Wirkung von Antibiotika verringern. Grundsätzlich gilt also wie bei allen Arzneimitteln, dass bei jedem Arztbesuch alle verschriebenen und ohne Rezept gekauften Arzneimittel sowie idealerweise auch Nahrungsergänzungsmittel und diätetische Lebensmittel genannt werden. Es empfiehlt sich, eine Liste der regelmäßig eingenommenen Präparate bei Arztbesuchen und in der Apotheke dabei zu haben, um mögliche Wechselwirkungen erkennen und verhindern zu können. Neben Arzneimittel können auch bestimmte Nahrungs- und Genussmittel die Wirkung von Antibiotika beeinflussen. Bekanntes Beispiel ist die Wechselwirkung zwischen einigen Antibiotika und Milchprodukten. Tetrazyklinische Antibiotika können mit dem Calcium aus Milchprodukten (Milch, Quark, Joghurt, Käse etc.) Verbindungen eingehen, die der Körper nicht mehr ausreichend verwerten kann. Damit wird die Wirkung des Medikaments vermindert. mehr Kann man während des Einnahmezeitraums dennoch nicht auf Milch & Co verzichten, sollten zwischen der Einnahme des Medikaments und diesen Lebensmitteln mindestens zwei Stunden Abstand liegen. Auch die gleichzeitige Einnahme von Antibiotika und koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee und Cola sowie Tee stellt bei manchen Wirkstoffen eine ungünstige Kombination dar. Bei der Zufuhr koffeinhaltiger Lebensmittel während einer Behandlung mit Antibiotika aus der Wirkstoffgruppe der Gyrasehemmer können verstärkte Koffein-Wirkungen wie Herzrasen, Erregung, Unruhe und Schlaflosigkeit auftreten. Lesen Sie grundsätzlich die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Apothekerin/Apotheker, auf welche Nahrungsmittel Sie während der Therapie möglicherweise verzichten sollten. Wechselwirkungen mit NahrungsergänzungsmittelnNahrungsergänzungsmittel, die Magnesium, Calcium oder Eisen enthalten, können bei der gemeinsamen Verabreichung von bestimmten Antibiotika ebenfalls zu unlöslichen Verbindungen führen. Die Mineralstoffe binden sich fest an das Antibiotikum, so dass es nicht mehr vom Körper aufgenommen und verwertet werden kann. Die Einnahme des Antibiotikums kann im schlimmsten Fall wirkungslos bleiben. Während der Behandlung mit dieser Art von Antibiotika sollte auf die Einnahme derartiger Nahrungsergänzungsmittel idealerweise verzichtet oder nach Möglichkeit zwei Stunden Zeitabstand dazwischen gelassen werden. NebenwirkungenKeine Wirkung ohne Nebenwirkung! Deswegen gilt auch für die Einnahme von Antibiotika der Grundsatz: So oft wie notwendig und so selten wie möglich! Antibiotika wirken nämlich nicht nur gegen die krankmachenden Erreger, sondern auch gegen die Bakterien, die für uns nützlich sind (beispielsweise Darmbakterien). Im Allgemeinen werden Antibiotika gut vertragen. Dennoch können sie wie alle Arzneimittel unerwünschte Wirkungen hervorrufen. mehr Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen beispielsweise
Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen sind abhängig davon, welches Antibiotikum eingenommen wird und wie der Status des Patienten oder der Patientin ist (Begleiterkrankungen, Begleitmedikationen). Sprechen Sie deshalb unbedingt Ihren behandelnden Arzt bzw. Ihre behandelnde Ärztin auf Nutzen und Risiken der Antibiotika-Einnahme an. Sollten bei früheren Antibiotika-Einnahmen allergische Reaktionen aufgetreten sein, müssen diese auf jeden Fall erwähnt werden.
Letzte Aktualisierung: August 2022 Können Nebenwirkungen von Medikamenten auch erst später auftreten?Unerwünschte Medikamentenwirkungen können entweder sofort nach Einnahme des Medikaments oder erst später auftreten. Da ihre Erscheinungsformen sehr unterschiedlich sind, sollte grundsätzlich der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin kontaktiert werden.
Wie lange Probleme nach Antibiotika?Damit Antibiotika nur Gutes tun
Aber auch nach einer Antibiotikabehandlung kann man mittels einer Darmsanierung immer noch Gutes tun. Denn ohne Unterstützung kann es bis zu 12 Monate dauern, bis sich die Darmflora von den Auswirkungen durch die Antibiotikatherapie wieder erholt hat.
Wie schnell fühlt man sich nach Antibiotika besser?Ungefähr 24 bis 48 Stunden nach der ersten Einnahme sollte eine spürbare Verbesserung eintreten. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass das Medikament nicht wirksam gegen die fraglichen Erreger ist. In diesem Fall sollte man noch einmal die Arztpraxis kontaktieren.
Welche Antibiotika haben starke Nebenwirkungen?In Deutschland betroffen sind die Wirkstoffe Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin, Norfloxacin und Ofloxacin. Sie werden schon länger mit schweren Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, die bereits nach wenigen Tabletten auftreten können: Kribbeln im Gesicht und in den Händen.
|