Wie lange dauert die Darmentleerung mit Bittersalz?

Darmreinigung. Ein Thema, über das man nicht so gerne spricht. Dabei ist eine Darmspülung von Zeit zu Zeit sehr erholsam für den Körper. Besonders wirksam ist sie in Vorbereitung auf eine Detox-Kur. Denn so ist der Körper ideal vorbereitet. Darmreinigungen helfen außerdem gegen Verstopfung und stärken das Immunsystem. Lesen Sie hier, wie es geht

Was passiert bei einer Darmreinigung

In den Ausbuchtungen unseres Darms sammeln sich mit der Zeit Kot- und Speisereste, Giftstoffe, Bakterien und sonstige Ablagerungen. Die Giftstoffe haben es so leichter, aus dem Darm in unser Blut zu wandern. Das schwächt auf Dauer unser Immunsystem. Mit Hilfsmitteln lassen sich diese Ablagerungen aber ausschwemmen. Eine Darmreinigung funktioniert zum Beispiel mit Bittersalz (gibt es in der Apotheke). Bittersalz bindet das Wasser im Darm, weicht den Stuhl auf und regt die Darmtätigkeit an. Nachteil: Das Bittersalz schmeckt, wie es klingt. Nämlich sehr bitter.

Weitere Abführmittel sind Flohsamen, Leinsamen oder Weizenkleie. Sie quellen im Darm auf und wirken auf diese Weise abführend. Die Wirkung setzt allerdings erst nach ein paar Tagen ein. Gefahr bei den Samen: Wer zu wenig trinkt, riskiert einen Darmverschluss. Lassen Sie sich vor der Anwendung der Samen am besten in der Apotheke beraten.

Wann sollten Sie mit der Darmreinigung beginnen?

Die Darmreinigung sollte vor der Detox-Diät stattfinden. Am besten planen Sie dafür ein komplettes Wochenende ein, an dem Sie keine Termine haben und zu Hause bleiben können. Beginnen Sie eine Woche vor dem besagten Wochenende, sich langsam auf Darmreinigung und Detox-Diät vorzubereiten. Verzichten Sie auf Zucker, Salz, Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und Süßigkeiten. Was Sie jetzt vermehrt essen und trinken sollten sind Obst, Gemüse, Wasser und Kräutertee.

Darmreinigung mit Bittersalz: So geht’s

Am Freitag des Reinigungswochenendes nehmen Sie nur noch ein kleines Frühstück und mittags gedünstetes oder gekochtes Gemüse mit weißem Reis zu sich. Danach essen Sie nichts mehr. Wasser und Kräutertee sind erlaubt. Um 18 Uhr trinken Sie das erste Glas in Wasser aufgelöstes Bittersalz. Die Dosierung liegt bei 1 EL Bittersalz auf 200 ml lauwarmes Wasser. Rühren Sie solange, bis die Kristalle aufgelöst sind. Um 20 Uhr trinken Sie erneut 200 ml Bittersalzlösung. Um den Geschmack der Lösung angenehmer zu machen, können Sie 3 bis 5 Tropfen Zitrone hinzufügen. Spülen Sie den Mund mit Wasser aus, wenn der Nachgeschmack zu streng ist. Das Bittersalz beginnt nach rund 1 bis 3 Stunden zu wirken.

Um Ihre Galle zusätzlich zu reinigen, können Sie am Freitagabend um 10 Uhr ein Gemisch aus 190 ml frisch gepresstem Grapefruitsaft und 125 ml kalt gepresstem Olivenöl trinken. Legen Sie sich danach sofort schlafen.

Die nächste Portion Bittersalzlösung nehmen Sie am Samstagmorgen um 6 zu sich, die darauf um 8 Uhr. Am Samstag ab 10 Uhr dürfen Sie wieder Fruchtsäfte trinken, zum Mittagessen eine leichte Suppe essen. Am Samstagabend können Sie eine leichte Mahlzeit (zum Beispiel gedünstetes Gemüse) zu sich nehmen. Ab Sonntag dürfen Sie dann mit der Detox-Kost beginnen. Wie Sie detoxen können, erfahren Sie in unserem freundin Detox-Plan, den Sie sich hier kostenlos herunterladen können.

Nebenwirkungen der Darmreinigung durch Bittersalz: Die Schleimhaut des Afters kann anschwellen, sich röten und wund werden. Wenn sich Speisereste lösen und ausgeschieden werden, kann das mitunter etwas schmerzhaft sein.

Mit der Reinigung des Darms reinigen Sie übrigens auch Ihr Blut. Das erkennen Sie daran, dass Sie über die Nieren einen dunklen, schlecht riechenden Harn ausscheiden, mehr Schweiß produzieren, sich ein Belag auf der Zunge oder gar Mundgeruch bildet. Bei Frauen kann auch der Ausfluss streng riechen.

Im Anschluss an eine Darmreinigung sollten Sie Ihre Darmflora mit Probiotika aufbauen. Lassen Sie sich hierzu am besten in der Apotheke beraten.

Verwandte Artikel

Wie lange dauert die Darmentleerung mit Bittersalz?

Unter "Anbieter" 3Q GmbH aktivieren, um Inhalt zu sehen

Glaubersalz: Wirkung und Anwendung des Abführmittels

Aktualisiert am 10.11.2021

8 Minuten Lesezeit

kanyo® Gesundheitsnetzwerk

Fasten, also der bewusste Verzicht auf Nahrung in einem bestimmten Zeitraum, erfreut sich großer Beliebtheit.1 Bevor es richtig losgeht, erfolgt meist eine Darmreinigung. Dafür verwenden viele Menschen Glaubersalz, ein Abführmittel (Laxativum). Die Anwendung ist jedoch nicht für jeden Menschen geeignet und sollte nur kurzfristig erfolgen. Wie wirkt Glaubersalz? Und was gilt es dabei zu beachten?

Wie lange dauert die Darmentleerung mit Bittersalz?

Häufig gestellte Fragen zu Glaubersalzen

Was ist der Unterschied zwischen Glaubersalz und Bittersalz?

Glauber- und Bittersalz sind sich in ihrer Wirkung und Anwendung sehr ähnlich. Chemisch gesehen handelt es sich bei Glaubersalz jedoch um ein Natriumsulfat-Decahydrat, bei Bittersalz um ein Magnesiumsulfat-Heptahydrat. Zudem wird die Wirkung von Glaubersalz als kräftiger und der Geschmack als etwas unangenehmer eingestuft.

Wie schnell wirkt Glaubersalz?

Das Einsetzen der Darmentleerung erfolgt unterschiedlich schnell. In einigen Fällen tritt die abführende Wirkung bereits nach 30 Minuten ein, manchmal dauert es einige Stunden.2

Schadet Glaubersalz der Darmflora?

Durch die Anwendung wird die Zusammensetzung der Mikroorganismen, die im Darm leben, beeinflusst.3 Das ist bei einer Darmsanierung jedoch meist beabsichtigt. Denn nachdem das Verdauungsorgan „gereinigt“ ist, soll das Mikrobiom durch die Einnahme probiotischer Bakterien und präbiotischer Ballaststoffe wieder aufgebaut werden.

Was ist Glaubersalz?

Bei Glaubersalz handelt es sich um ein salinisches (salzhaltiges) Abführmittel, das 1625 von Johann Rudolph Glauber entdeckt wurde. Der Chemiker und Apotheker, der an Typhus erkrankt war, führte seine Genesung auf ein bestimmtes Quellwasser zurück. Das nahm er als Anlass, dieses näher zu untersuchen. Dabei stellte Glauber fest, dass das Wasser hydriertes Natriumsulfat enthielt. Der Chemiker war es auch, der Natriumsulfat (Na2SO4) als Erster künstlich aus Kochsalz (Natriumchlorid) und Schwefelsäure herstellte und die chemischen Eigenschaften näher analysierte. Dabei entdeckte er unter anderem auch die abführende Wirkung

Heutzutage ist in Apotheken vor allem Natriumsulfat-Decahydrat erhältlich — ein farbloses, kristallines Pulver. Es hat einen salzigen und zugleich bitteren Geschmack und ist in Wasser löslich.

Gut zu wissen:

Natürlicherweise lässt sich Natriumsulfat durch das Eindampfen von mineralhaltigem Wasser gewinnen. Vor allem sehr salzhaltige Quellen, wie im westböhmischen Kurort Karlsbad oder in Bad Ems in Rheinland-Pfalz sind für ihre „Heilsalze“ bekannt, die beispielsweise ins Badewasser gegeben werden können.

Wirkweise und Einsatzgebiet von Glaubersalz

Glaubersalz gehört zu den osmotisch wirkenden Laxativa. Unter osmotischem Druck versteht man die Kraft, mit der zum Beispiel Wasser durch eine durchgängige Membran von einer niedriger konzentrierten in eine höher konzentrierte Lösung hineingezogen wird, bis ein Konzentrationsausgleich stattgefunden hat. Die abführende Wirkung des Mittels entsteht also dadurch, dass das Natriumsulfat dem Körper Wasser entzieht und dadurch den Flüssigkeitsanteil des Stuhls erhöht, was wiederum zu einer Volumenvergrößerung führt. Der Dehnungsreiz regt schließlich die Darmbewegung (Peristaltik) und den Impuls zur Darmentleerung an.4 Anwendung findet Glaubersalz vor allem zur Darmreinigung bei Beginn einer Heilfastenkur (zum Beispiel dem Buchinger-Fasten). 

Das Abführmittel ist jedoch nur für einen kurzfristigen Gebrauch geeignet. Da der Körper mit der Darmentleerung viel Flüssigkeit verliert, kann eine Daueranwendung zu Darmträgheit und einer Störung im Elektrolythaushalt (zum Beispiel Mangel an Kalium) führen.5 

Die richtige Anwendung von Glaubersalz

Sofern der Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker keine anderen Dosierempfehlungen gegeben hat, werden 10 bis 20 Gramm (etwa 2 bis 4 Teelöffel) Glaubersalz in lauwarmes Wasser (250 Milliliter) eingerührt und als Lösung getrunken.1 Für eine rasche Darmentleerung kann auch eine erhöhte Menge (beispielsweise 20 bis 30 Gramm auf 500 Milliliter Wasser) gewählt werden.  

Achten Sie immer auf die Dosierangaben auf der Packungsbeilage. Zudem sollten die Kristalle komplett im Wasser aufgelöst sein, bevor Sie die Lösung einnehmen.  

Tipp: Der etwas strenge, bittere Geschmack wird von vielen Menschen als unangenehm empfunden. Die Beigabe von einem Schuss Zitronen- oder Orangensaft mildert diesen etwas ab. Zudem können Sie beim Trinken Ihre Nase zuhalten, um die Geschmackssensoren abzuschwächen. 

Häufig gestellte Fragen zur Anwendung von Glaubersalz:

Wie schnell wirkt Glaubersalz?

Die Wirkung des Abführmittels kann – je nach Präparat und Darmempfindlichkeit – bereits nach 30 Minuten oder aber erst mehrere Stunden nach der Einnahme einsetzen.6 Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, sich in der Nähe einer Toilette aufzuhalten, da in diesem Zeitraum mit durchfallartigem Stuhlgang zu rechnen ist, der mehrere Stunden andauern kann.7 Idealerweise wenden Sie das Abführmittel daher bereits vormittags an. Wird Glaubersalz erst abends eingenommen, können unter Umständen unangenehme Durchfallkrämpfe den Schlaf stören. 

Wie oft darf Glaubersalz angewendet werden?

Glaubersalz ist nur für eine kurzfristige Einnahme geeignet. Bei einem regelmäßigen Gebrauch leidet nicht nur die Darmflora, es gehen aufgrund des Flüssigkeitsverlustes auch wichtige Mineralstoffe wie Kalium verloren. Langfristig kann dies zu Herzrhythmusstörungen und Muskelschwäche führen. 

Das Glaubersalz wirkt nicht – woran kann das liegen? 

Gelegentlich kann es vorkommen, dass die abführende Wirkung des Glaubersalzes bei einzelnen Personen ausbleibt, da jeder Mensch eine sehr individuelle Darmempfindlichkeit hat. Tritt auch nach etwa 2 bis 3 Stunden noch keine Wirkung ein, empfiehlt es sich, die Darmtätigkeit mit ein wenig Bewegung anzuregen. Machen Sie beispielsweise leichte Gymnastikübungen (zum Beispiel eine Bauchpresse) oder gehen Sie ein wenig hin und her – aber bleiben Sie am besten in der Nähe einer Toilette.

 Weniger ratsam ist es hingegen, einfach die Dosierung zu erhöhen. Das gilt vor allem, wenn die Darmentleerung das erste Mal durchgeführt wird. Besser ist es, sich langsam an den Gebrauch heranzutasten und die Dosierung beim nächsten Versuch leicht zu erhöhen. Sprechen Sie dies aber am besten mit Ihrem behandelnden Arzt ab.

Muss man für die Einnahme von Glaubersalz nüchtern sein? 

Wer Glaubersalz vor einer ärztlichen Untersuchung einsetzt, muss dafür in der Regel auch nüchtern sein. Bei der freiwilligen Einnahme, zum Beispiel zur Vorbereitung auf eine Fastenkur, ist es nicht unbedingt erforderlich, nüchtern zu sein. Es ist aber das Ziel, während der anschließenden Fastenzeit weniger oder keine (feste) Nahrung einzunehmen. Daher ist es empfehlenswert, bereits in den Tagen vor der Darmreinigung die Portionen zu reduzieren, um den Darm auf den Nahrungsverzicht vorzubereiten.

Mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Glaubersalz

Vor allem bei längerer Anwendung von Glaubersalz besteht die Gefahr, dass es zu erhöhten Verlusten von Wasser, Kalium und anderen Salzen kommt. Dies kann zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen. 

Darüber hinaus sollte das Abführmittel unter anderem nicht angewendet werden bei: 

  • Darmverschluss 
  • Bluthochdruck 
  • Herzinsuffizienz 
  • chronisch-entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen (wie Colitis ulcerosa) 
  • Schwangerschaft 

Zudem sollte beachtet werden, dass auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich sind. Beispielsweise kann eine gleichzeitige Einnahme von harntreibenden Mitteln einen Kaliumverlust verstärken. Und auch die Anti-Baby-Pille kann aufgrund des Durchfalls ihre Wirkung verlieren. Bitte informieren Sie daher Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder vor kurzem angewendet haben und vorhaben, Glaubersalz anzuwenden. 

Alternativen zu Glaubersalz

Neben der Vorbereitung auf eine Fastenkur, denken viele Menschen an Abführmittel, wenn der Stuhlgang länger ausbleibt. Zur Behandlung von Verstopfung ist Glaubersalz heutzutage jedoch nicht mehr üblich.8 Besser ist es, zunächst folgende nicht-medikamentöse Tipps auszuprobieren, etwa: 

  • ausreichend trinken (1,5 bis 2 Liter pro Tag)8 
  • ballaststoffreich ernähren (mit viel Gemüse und Obst) 
  • Stress reduzieren 
  • regemäßig bewegen 
  • Stuhl nicht einhalten 

Darüber hinaus gibt es Alternativen zu Glaubersalz, die sanfter und schonender sind. Beispielsweise eignet sich zur Darmentleerung auch ein Einlauf, bei dem mithilfe eines Quetschbeutels (Klistier) lauwarme Flüssigkeit über den After in den Darm eingeführt wird. Zudem können Sie vor einer Fastenkur beispielsweise Abführtees mit Aloe, Faulbaum oder Sennesfrüchten trinken, die die Bewegung des Dickdarms ebenfalls anregen. 

Wie lange dauert es bis der Darm völlig leer ist?

Sie müssen damit rechnen, dass es nach Einnahme des Abführmittels und der anschließend getrunkenen Menge Flüssigkeit, ca. 3 Stunden dauert bis der Darm vollständig entleert ist, d.h. sie keinen Durchfall mehr haben und keinen flüssigen Stuhl oder Flüssigkeit mehr absetzen.

Wie schnell wirkt Salzwasser abführend?

Man lässt Wasser über ein Röhrchen in den Darm laufen, wartet 10 bis 20 Minuten und kann spätestens dann bereits zur Toilette gehen. Oft ist dazu nicht einmal viel Wasser erforderlich.

Wie lange Durchfall nach Bittersalz?

Bei hoher Dosierung können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall einsetzen. Halten diese Beschwerden nach zwei bis drei Tagen immer noch an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Wie lange hält die Wirkung von Bittersalz an?

Die Dauer der Wirksamkeit von Bittersalz ist ebenfalls abhängig von der Dosierung, darüber hinaus spielt aber auch die individuelle Verfassung des Körpers eine Rolle – demnach kann die Wirkung bei dem einen schon nach ein paar Stunden vorbei sein, während sie bei einem anderen noch bis zum nächsten Morgen oder länger ...