Wie lange darf man am Tag liegen?

Zu viel Sonne schadet der Haut, aber: Woher weiß man, wie lange man in der Sonne bleiben kann? UV-Strahlen kann man weder sehen noch spüren. Deshalb fällt es schwer, ihre Stärke und Wirkung einzuschätzen. Sommerhitze ist kein guter Indikator, denn selbst wenn es draußen kalt ist, kann die UV-Intensität hoch sein. Denn nicht die UV-Strahlung erzeugt Wärme, sondern das Infrarotlicht der Sonne.

Je höher die Sonne am Himmel steht, desto intensiver ist die ultraviolette (UV)-B-Strahlung auf der Erde. Dies gilt für den Verlauf eines Tages – mittags steht die Sonne am höchsten – und auch für die geografische Lage. Deshalb ist die UV-Strahlung in Äquatornähe besonders hoch, beispielsweise in Florida, Thailand oder Mittelamerika. In Australien und Neuseeland ist sie ebenfalls intensiv, weil sich diese Länder in der Nähe des Ozonlochs über der Antarktis befinden. Eine dünne Ozonschicht erhöht die Stärke der UV-Strahlung.

Auch in höher gelegenen Bergregionen muss man mit intensiver UV-B-Strahlung rechnen. Außerdem reflektieren Schnee, Wasser und heller Sand das UV-Licht und verstärken die Strahlung.

Der UV-Index (UVI) gibt an, wie intensiv die UV-B-Strahlen an einem bestimmten Ort gerade sind. Je höher der aktuelle UVI-Wert, desto stärker die Strahlung und desto höher die Sonnenbrandgefahr. Der UVI lässt sich im Internet auf den Seiten des Deutschen Wetterdienstes und des Bundesamtes für Strahlenschutz abrufen.

UV-Index (UVI) UV-Intensität
0 bis 2 schwach
3 bis 5 mittel
6 bis 7 hoch
8 bis 10 sehr hoch
11 extrem hoch

Je höher der UV-Index, desto besser sollte der Sonnenschutz sein. Besonders hoch sind die UV-Werte im Gebirge, am Äquator und in Regionen mit verminderter Ozonschicht wie in Australien. In den meisten Gegenden ist die UV-B-Strahlung zwischen 11 und 15 Uhr am höchsten, weil die Sonne dann hoch am Himmel steht. Außerdem werden im Sommer höhere Werte erreicht als im Winter. Dichte Wolken können die UV-Belastung verringern, während eine leichte Bewölkung kaum schützt.

Intensives und häufiges Sonnenbaden überfordert die Haut. Nur eine langsam gesteigerte, insgesamt aber nur mäßige UV-Belastung über 2 bis 3 Wochen kann bewirken, dass die Haut nachhaltig bräunt, die Hornhaut dicker wird und sich die Haut etwas besser selbst vor der Sonne schützen kann. Der UV-Eigenschutz kann die Haut zwar in gewissem Maße vor Sonnenbrand bewahren, nicht jedoch vor allen möglichen Schäden durch UV-Licht oder vor Hautkrebs.

Die Haut lichtempfindlicher Menschen kann sich nicht sehr lange selbst vor UV-Strahlung schützen. Bei einem sehr hellen Hauttyp beträgt die Eigenschutz-Zeit etwa 5 bis 10 Minuten. Sie bezeichnet die Zeitdauer, für die man die ungebräunte Haut an einem Tag maximal der Sonne aussetzen kann, ohne dass sie rot wird.

Hauttyp Maximale Eigenschutz-Zeit
I 10 Minuten
II 20 Minuten
III 30 Minuten
IV 50 Minuten
V über 60 Minuten
VI über 60 Minuten

Die folgende Einteilung hilft, den eigenen Hauttyp zu beurteilen:

Hauttyp I:
  • sehr helle Haut, sehr häufig mit Sommersprossen
  • rötliche bis rötlich-blonde Haare
  • blaue oder graue Augen
  • UV-Strahlung führt nach spätestens 10 Minuten zu Sonnenbrand, die Haut bräunt nicht
Hauttyp II:
  • helle Haut, häufig mit Sommersprossen
  • blonde bis braune Haare
  • alle Augenfarben
  • UV-Strahlung führt nach spätestens 20 Minuten zu Sonnenbrand, die Haut bräunt kaum bis mäßig
Hauttyp III:
  • helle bis hellbraune Haut, selten mit Sommersprossen
  • dunkelblonde bis braune Haare
  • graue oder braune Augen
  • UV-Strahlung führt nach spätestens 30 Minuten zu Sonnenbrand, die Haut bräunt gut
Hauttyp IV:
  • hellbraune oder olivfarbene Haut, keine Sommersprossen
  • dunkelbraune Haare
  • braune bis dunkelbraune Augen
  • UV-Strahlung führt nach spätestens 50 Minuten zu Sonnenbrand, die Haut bräunt schnell und tief
Hauttyp V:
  • dunkelbraune Haut
  • dunkelbraune bis schwarze Haare
  • dunkelbraune Augen
  • UV-Strahlung führt erst nach über 60 Minuten zu Sonnenbrand, die vorhandene Bräunung nimmt nicht mehr weiter zu
Hauttyp VI:
  • dunkelbraune bis schwarze Haut
  • schwarze Haare
  • dunkelbraune Augen
  • UV-Strahlung führt erst nach über 60 Minuten zu Sonnenbrand, die vorhandene Bräunung nimmt nicht mehr weiter zu

Während ein sehr heller und heller Hauttyp (Typ I und II) für Menschen zum Beispiel aus Skandinavien und Großbritannien typisch ist, leben Menschen mit mittelbrauner Haut und dunklen Augen und Haaren (Typ IV) vor allem im Mittelmeerraum und geografisch vergleichbaren Regionen. Menschen mit noch dunklerer oder schwarzer Haut (Typ V und VI) stammen ursprünglich etwa aus Teilen Asiens oder Afrikas.

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), Deutsche Krebshilfe (DKH). S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs. AWMF-Registernr.: 032-052OL. 2014.

Höger P. Kinderdermatologie: Differenzialdiagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart: Schattauer; 2011.

Lautenschlager S, Wulf HC, Pittelkow MR. Photoprotection. Lancet 2007; 370(9586): 528-537.

World Health Organization (WHO). Global solar UV index. A Practical Guide. 2002.

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Wie viele Stunden am Tag liegen?

Sieben bis neun Stunden sollten es laut einer Richtlinie der US-amerikanischen „National Sleep Foundation“ (NSF) für Erwachsene eigentlich sein. Deren Autoren betonen jedoch, dass sich das Schlafbedürfnis von Mensch zu Mensch unterscheide.

Ist es gesund den ganzen Tag im Bett zu liegen?

Denn bei zu viel Bettruhe können Muskeln, Lunge, Kreislauf und auch das Gehirn leiden. Dass langes Liegen dem Körper schadet, haben viele Studien bewiesen. Deshalb raten Mediziner, bei einer Krankheit oder nach einer Operation so schnell wie möglich das Bett zu verlassen, um den Körper wieder in Bewegung zu bringen.

Was passiert wenn man tagelang liegt?

Was passiert im Körper, wenn wir tagelang liegen? Werden unsere Muskeln nicht beansprucht, bauen sie sich ab. Liegen wir eine Woche lang nur im Bett verlieren wir rund 15 Prozent unserer Muskelmasse. Beinmuskeln sind vom Muskelschwund stärker betroffen als Armmuskeln.

Was passiert wenn man die ganze Zeit im Bett liegt?

Wer zu lange im Bett bleibt, tut seinem Körper nichts Gutes: Muskeln bilden sich zurück, die Knochendichte nimmt ab, der Körper bildet weniger Blut und die Psyche leidet. Außerdem verhindert der Druck des Körpergewichts, dass das Blut die unteren Zellen der Haut erreicht.