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K�lner Stadtgeschichte | Das R�mische K�ln K�ln (CCAA)von um 19 v. Chr. bis Mitte 5. Jhdt. mit Datensammlung zum R�mischen K�ln inhaltlich �berarbeitet Nov. 2015 und h�ufig aktualisiert | - | Antike Geschichte (Datensammlung) |
Das r�mische K�ln
0. Vorbemerkungen und Inhalt
Historisch und kulturell umfa�t die Stadtgeschichte K�lns - grob gegliedert - drei Epochen. Diese geschichtliche Epochen K�lns werden in den nachfolgend genannten drei Themen-Seiten
der Rubrik "K�lner Stadtgeschichte" dieses Internetauftritts n�her beschrieben:
R�misches K�ln | um 19 v. Chr. - um 455 n. Chr. | ab 50 n. Chr. Status einer Colonia (Stadt r�mischen Rechts) ab um 90 n. Chr. r�mische Provinzhauptstadt zeitweise Kaiserresidenz |
Mittelalterliches K�ln | um 455 - um 1500 mit mittelalterlichen Strukturen bis in die fr�he Neuzeit (1794) | um 460 - 8. Jhdt. Residenzstadt der Franken 953 - 1288 Residenzstadt des Kurf�rstentum K�ln ab 1288 de facto und ab 1475 bis 1794 de jure Freie Reichsstadt |
Neuzeitliches K�ln - K�ln heute | ab um 1500 | 1794 - 1814 Stadt mit franz�sischer Besatzung 1815 - 1918 preu�ische Festungsstadt ab 1918 republikanische Stadt, aktuell gr��te Stadt in NRW und viertgr��te in der BRD |
Die Rheinmetropole K�ln ist eine Stadt mit einer �ber 2000-j�hrigen Geschichte. K�ln
- war der Antike eine bedeutende r�mische Provinzhauptstadt mit dem Status einerStadt r�mischen Rechts - eine Colonia -
- war im Mittelalter eine der bedeutendsten mittelalterlichen Gro�st�dte Europas - eine Metropole - und lange Zeit die gr��te Stadt im R�misch-deutschen Reich undinsbesondere eine europ�ische Handelsmetropole, eine Kunstmetropole, die Metropole der Kirchzenprovinz K�ln und Erzbischofssitz, eine Stadt mit dem Status Freie Reichsstadt und eine bedeutende Pilgerstadt sowie bis zur ber�hmten Schlacht bei Worringen Sitz des Kurf�rsten
- war im 19. Jhdt. kurzzeitig eine franz�siche Stadt und danach eine preu�ische Festungsstadt
- ist heute nach diversen
Stadterweiterungen und Eingemeindungeneine moderne Millionenstadt und viertgr��te Stadt Deutschlands
- ist seit Agrippinas Zeiten ein kultureller Schmelztiegel
- ist die einzige deutsche Millionenstadt, die auf eine 2000j�hrige Geschichte
zur�ckblicken kann
2. Sp�tr�mische Periode der CCAA und �bergang zum mittelalterlichen K�ln
3. R�mische Infrastruktur: R�mische Stadtmauer, Stra�en und Wasserversorgung
4. Divitia
5. Statistische Daten
mit Einwohner- und Fl�chenentwicklung
D. Datensammlung: Wichtige Geschichtsdaten zum R�mischen K�ln und dessen Umfeld
A1
A2
Eines der k�lschen Gesetze:
Jede Jeck is anders!oder wie es auf einer Demo gegen Fremdenfeindlichkeit mal entdeckt wurde: Jede Jeck is von woanders!
Diese k�lsche Verhaltensregel ist eine Art Bekenntnisse zu Toleranz und Nachsicht dem anderen gegen�ber und auch Toleranz gegen�ber Fremden (Fl�chtlingen).
Objekte aus der historischen Epoche "R�misches K�ln" werden in diesen | R�misch-Germanisches Museum | Arch�ologische Exponate der Antike aus K�ln und dem Rheinland von der Urgeschichte bis zum fr�hen Mittelalter | |
Museum "Arch�ologische Zone/J�disches Museum" k�nftiger Museums-Name: "MiQua. J�disches Museum im Arch�ologischen Quartier K�ln" | Ausgrabungen um den Rathausplatz (mit Praetorium) und Fundst�cke aus dem J�dischen K�ln - Museum im Bau! - |
Informationen und Fotos zu Bauwerken und Fundstellen der r�mischen Epoche K�lns siehe auch Themen-Seiten K�lner Bauwerke und
K�lner Denkm�ler.
1. Gr�ndung K�lns und Entwicklung zur r�mischen Provinzhauptstadt
Das r�mische K�ln ist vermutlich um 19 v. Chr. (fr�her meinten manche 38 v. Chr.) als Siedlung "Oppidum Ubiorum" * gegr�ndet worden und ist damit die �lteste Stadt Deutschlands. Trier, das sich selbst als �lteste Stadt bezeichnet, ist als r�mische Siedlung mit dem Namen Augusta Treverorum um 16 v. Chr. gegr�ndet worden. Allerdings gab es um 30 v. Chr. im dortigen Gebiet f�r kurze Zeit ein r�misches Milit�rlager, aus dem sich aber anders als in K�ln nicht die sp�tere Stadt Trier entwickelt hat, w�hrend sich K�ln kontinuierlich aus der Ubier-Siedlung �ber die sp�tere Colonia (Stadt r�mischen Rechts) bis zur heutigen Millionenstadt entwickelte.
Die r�mische Epoche K�lns l�sst sich grob aufteilen in die Perioden- Gr�ndungsphase ab 19 v. Chr. und Entwicklung zur r�mischen Provinzhauptstadt
- sp�tr�mische Periode ab Ende des 3. Jhdt. (ab um 285)
Reisef�hrer K�ln:
J�rgen Kaiser / Kleiner F�hrer der Romanischen Kirchen in K�ln / Greven-Verlag K�ln
Gerta Wolff / Das R�misch-Germanische K�ln. F�hrer zu Museum und Stadt / JP Bachem Verlag
Carl Dietmar / Das mittelalterliche K�ln / JP Bachem Verlag
Werner Jung / Das neuzeitliche K�ln - Der historische Stadtf�hrer / JP Bachem Verlag
Paul Eckert / K�ln – Stadt am Rhein zwischen Tradition und Fortschritt / DuMont-Reisef�hrer
1.1 Gr�ndungsphase
Um 39/38 und 20/19 v. Chr. war
Agrippa (63 - 12 v. Chr.) Statthalter in Gallien. Marcus Vipsanius Agrippa war ein Feldherr sowie Vertrauter und Schwiegersohn des Octavian, dem Begr�nder des Prinzipats und damit der sp�teren r�mischen Kaiserzeit, der von 27 v. Chr. bis 14 n. Chr. unter dem Ehrentitel "Augustus" (= der Erhabene) als Princeps das R�mische Imperium regierte. Das Grenze zu dem rechtsrheinischen Germanengebiet, von den R�mern "Germania Magna" (Gro�es Germanien) genannt, bildete der Rhein als Niedergermanischer Limes. Unter Leitung Agrippas siedelten die R�mer die aus dem rechtsrheinischen Lahngebiet stammenden Ubier in ein neues Stammesgebiet, eine "Civitas" (Verwaltungsbezirk), auf der linken Rheinseite um. Die mit den R�mern verb�ndeten Ubier sollten den Limes gegen die Germanen verteidigen. Auf einem vermutlich unbesiedelten hochwassersicheren H�gel am linken Rheinufer im Gel�nde der sp�teren r�mischen Colonia und damit im Zentrum der heutigen linksrheinischen K�lner Altstadtgr�ndeten die R�mer die r�mische Siedlung "Oppidum Ubiorum" (Zivile Siedlung der Ubier) als Hauptort der Civitas. Heute nimmt man �berwiegend und als gesichert an, dass die Gr�ndung der Ubiersiedlung in der zweiten Statthalterperiode Agrippas - also um 19 v. Chr. - erfolgt ist.Diese Ubier-Siedlung bauten die R�mer im Auftrag des Augustus ab ca. 7 v. Chr. zu einem urbanen Ort aus, der sp�ter Provinzhauptstadt werden sollte und auch wurde (siehe Ziffer 1.3), wobei hierbei zun�chst an eine gro�e Provinz mit dem gesamten Germanengebiet gedacht war. Hierzu geh�rte
auch, dass die R�mer in dieser Siedlung ab ca. 9 v. Chr. das Heiligtum "Ara Ubiorum" (Altar der Ubier f�r die G�ttin Roma und den Augustus - ein Altar des Kaiserkults - ) errichteten (vermutlich im
Gel�nde des heutigen G�rzenich und Alt St. Alban). Aus dieser Gr�nderzeit stammt auch das sogenannte Ubier-Monument, das
�lteste steinerne Bauwerk und Denkmal der Stadt. Dieses antike Bauwerk wurde von den R�mern um 5 n. Chr. erbaut und vermutlich zun�chst in eine erste Holz-/Erde-Umwallung des Oppidum Ubiorumund ist sp�ter in die
S�d-Ost-Ecke der steinernen r�mischen Stadtmauer integriert worden (siehe auch //roemisch-germanisches-museum.de/Ubiermonument). Nach der von den R�mern unter dem Heeresf�hrer Varus 9 n. Chr. gegen die rechtsrheinisch siedelnden Germanen unter dem Cheruskerf�rst Arminius verlorenen "Varus-Schlacht" (vermutlich bei Kalkriese im Osnabr�cker Land,
fr�her auch "Schlacht im Teutoburger Wald" genannt) und nach dem Tod des Augustus (14 n. Chr.) wurden 16 n. Chr. die Expansionspl�ne in das rechtsrheinische Germanengebiet aufgegeben. Das Oppidum Ubiorum blieb jedoch ein zentraler Verwaltungs- und Kultort f�r die R�mer
und war fortan wichtiger Grenzort am Rhein, Sitz des Heeresf�hrers des Niedergermanischen Heeres und zeitweise (im fr�hen 1. Jhdt. n. Chr.) Legionslager (Castrum) mit einem festen Winterlager der I. und der XIX. (oder XX. ?) Legion. Der Standort des Lagers befand sich vermutlich im Gebiet um den heutigen Breslauer Platz am heutigen K�lner Hauptbahnhof. Insges. waren
im 1. Jhdt. zun�chst 4 Legionen und danach 2 Legionen am Niederrhein stationiert (zu einer Legion geh�rten 6000 Soldaten unter Leitung eines Legatus Legionis).
Etwa 3,5 km s�dlich der r�mischen Siedlung und der sp�teren Stadt wurde Mitte des 1. Jhdt. n. Chr. (um 9 n. Chr.) auf einem hochwassersicheren H�gel das
r�mische "Flottenlager Alteburg" im heutigen s�dlichen Stadtteil K�ln-Marienburg gegr�ndet (Alteburg ist der heutige Flurnamen des Gel�ndes an der Stra�e An der Alteburger M�hle). Es war das einzige Flottenlager auf deutschem Boden. Gr��e: um 7 ha. Hier war bis um 280 n. Chr. die zentrale
Kriegsflotte "Classis Germanica" zur Sicherung der Rheingrenze stationiert. (Datenquelle: RGM)
- als Erstgr�nder
- der r�mischen Statthalter und Feldherr
Agrippa, der um 19 v. Chr. die Ubiersiedlung Oppidum Ubiorumgegr�ndet hat,und
- der Princeps Augustus, der zum Zeitpunkt der Gr�ndung der Ubiersiedlung das R�mische Imperium regierte
und die Siedlung ab ca. 7 v. Chr. zur sp�teren Gr��e und Bedeutung ausbauen lie�, sowie
- der r�mische Kaiser Claudius, der auf Veranlassung seiner im Oppidum Ubiorum geborenen Frau Agrippina K�ln 50 n. Chr. die Stadtrechte einer Colonia mit dem Namen "Colonia Claudia Ara Agrippinensium" verliehen hat.
1.2 Die r�mische Colonia
Im Jahr 50 n. Chr. erhielt das Oppidum Ubiorum durch den r�mischen Kaiser Claudius den Status einer Colonia*, eine Stadt r�mischen Rechts, mit dem Namen
"Colonia Claudia Ara Agrippinensium" (abgek�rzt: CCAA)
(frei �bersetzt: "Stadt r�mischen Rechtes und Stadt der
Agrippinenser, unter Kaiser Claudius gegr�ndet am Ort des Altars des Kaiserkults") .
Die R�mer nannten ihre Stadt sp�ter wohl nur kurz (Colonia) Agrippina. Die Bewohner (auch die Ubier) nannten sich fortan Agrippinenser.
Aus der r�mischen BezeichnungColonia Claudia Ara Agrippinensium entwickelten sich nachantik die Kurzform Colonia - so nannten die Franken die Stadt -,
im Mittelalter die Bezeichnungen Coellen und Coeln (am Rhein) bzw. lateinisch Colonia Agrippina sowie in der j�ngeren Neuzeit C�ln - ab 1919 mit der heutigen Schreibweise K�ln - undmundartlich K�lle.
Die Verleihung dieses h�chsten Stadtrechts im r�mischen Kaiserreich hatte Agrippina, Urenkelin des Augustus und seit 49 n. Chr. Frau des r�mischen Kaisers - ihres Onkels
- Claudius, bei ihrem Ehemann veranlasst und auch ihren Namen im Stadtnamen verewigt.Deshalb wird sie h�ufig als eigentliche Stadtgr�nderin K�lns genannt. Der Rang einer Colonia
im r�mischen Kaiserreich wurde nur an wenige St�dte in den Provinzen verliehen, davon 4 im heutigen Deutschland: Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) (K�ln) und Colonia Ulpia Traiana (CUT) (Xanten) in der Provinz Germania Inferior, Augusta Treverorum (Trier) in der
Provinz Gallia Belgica und Augusta Vindelicorum (Augsburg) in der Provinz Raetia. Die CCAA, das antike K�ln, war die einzige Stadt im antiken r�mischen Imperium, die nach einer Frau benannt worden war!
Agrippina die J�ngere
war am 06.11.15 n. Chr. in der sp�teren CCAA geboren worden. Agrippina war eine Tochter des Heeresf�hrers Germanicus und dessen Frau Vipsania Agrippina (Agrippina die �ltere). Germanicus war ein Bruder des
sp�teren Kaisers Claudius (Kaiser 41 - 54 n. Chr.). Agrippina war eine Schwester des sp�teren Kaisers Caligula (Kaiser 37 - 41 n. Chr.) und Mutter des sp�teren Kaisers Nero, einem Sohn aus einer fr�heren Ehe. Seit 49 n.
Chr. war sie, wie schon erw�hnt, Ehefrau des Kaiser Claudius. Ihr Sohn Nero, den Agrippina nach dem Tod von Claudius zum Kaiseramt lancierte (Kaiser 54 - 68), lie� seine Mutter im Jahr 59 ermorden.
Mit der Erhebung der Siedlung zu einer B�rger-Colonia begann im 1. Jhdt. eine enorme Entwicklung und ein weiterer Aufstieg
des antiken K�ln. Die R�mer bauten die Colonia zu einer bedeutenden Stadt im Reich aus. Die CCAA stand nun in der St�dte-Hierarchie im Imperium ganz oben (" auf einer Ebene mit Karthago und Pompeji", wie es der Direktor des RGM formulierte/Zitat KStA 26.11.2015). Die B�rger in der CCAA
waren den R�mern gleichgestellt. Diese B�rger-Kolonie lockte H�ndler, Handwerker und Veteranen der r�mischen Heere aus dem gesamten Imperium (insbes. aus dem ganzen Mittelmeerbereich). Die Colonia war unter anderem ber�hmt f�r ihre Glaswerkst�tten, deren �berbleibseln im R�misch-Germanischen Museum mit der weltweit gr��ten Sammlung r�mischer und fr�nkischer Glasgef��e
besichtigt werden k�nnen. Die CCAA war in ihrer Glanzzeit im 2. und 3. Jhdt. n. Chr. eine der bedeutendsten St�dte des R�mischen Imperiumsund mit 20 000 (bis 40 000 Einwohnern) lange dessen gr��te Stadt n�rdlich der Alpen (um 300 wurde dies das
mittlerweile Treveris genannte heutige Trier). In der Ausstellung "Krieg und Frieden" des Rheinischen Landesmuseums Bonn (in 2007) wurde das wie folgt beschrieben: "K�ln wurde zu einer bl�henden Stadt und zum Motor der Romanisierung, die durch die Zuwanderung aus allen Teilen des Imperiums und dem daraus resultierenden inernationalen Flair noch verst�rkt
wurde." Im ARTE-TV-Film "Die Germanen (3.)" (in 2008) hie� es: "K�ln ist in der Antike die gr��te Stadt n�rdlich der Alpen. Im 3. Jhdt. steht
die Colonia Agrippina in voller Bl�te - ein Abbild Roms im Kleinen. ... Bis zu 40000 Menschen - Einheimische und R�mer - leben friedlich zusammen."Und bei einem Besuch der Ausgrabungen des Forum Romanum in Rom - dem Zentrums des antiken Roms - bemerkte der K�lner Besucher an Schautafeln mit den Imperiumsgebieten in den Epochen des R�mischen Imperiums, dass "Colonia" dort
als wichtiger Standort in der Kaiserzeit n. Chr. aufgef�hrt ist und somit in die r�mische Geschichte eingebunden war. Diese Bedeutung setzte sich hierauf aufbauend in den folgenden historischen Phasen fort.
Das r�mische K�ln wurde im Zuge dieser Entwicklung ein bedeutender Fernhandelsplatz mit G�tertransport aus dem gesamten Imperium, was auch anhand der in der Ausstellung "ZeitTunnel. 2000 Jahre K�ln im Spiegel der U-Bahn- Arch�ologie" (R�misch-Germanisches Museum/2013) gezeigten Fundst�cken zu erkennen war.
Als Transportwege dienten in erster Linie der Rhein und das Netz der Fernstra�en. In der genannten Ausstellung war auch ein wertvolles Fundst�ck der Ausgrabungen im Zuge des U-Bahn-Baus zu sehen: ein Teil eines der f�r den Warentransport �ber den Rhein benutzten Plattenbodenschiffen (Prahm) - gefunden im alten Hafen im Bereich des heutigen Alter Markt
-. Zur �blichen Ausstattung von St�dten wie die CCAA geh�rten Thermen, ein Amphitheater oder eine Arena. Hiervon ist (anders als in z. B. in Trier) in K�ln leider nichts erhalten geblieben bzw. bisher gefunden worden. Die Thermen vermutet man im Gel�nde der heutigen Kirche St.
C�cilien/Museum Schn�tgen. Hingegen sind Teile der r�mischen Stadtmauer und des Statthalterpalasts (Praetorium) erhalten geblieben.
Die zentralen Orte der Colonia waren
- das Praetorium, der Palast und Sitz des Statthalters und politisches Zentrum der Colonia (mit einer �ber 100 m breiten Rheinfront), am Standort des heutigen K�lner Rathauses (westlich vom heutigen Alter Markt),
- das Zentrale Heiligtum "Ara Ubiorum" vermutlich im Gel�nde des heutigen G�rzenich und Alt St. Alban (am Schnittpunkt der heutigen Aktstadtstra�en Hohe Str./Schildergasse),
- das Forum westlich des Heiligtums,
- der Kapitoltempel, das religi�se Zentrum der Colonia in der S�d-Ost-Ecke der r�mischen Stadt, auf dessen Fundament im Mittelalter die Romanische Kirche St. Maria im Kapitol errichtet worden ist.
Die sogenannten einfachen B�rger wohnten im r�mischen K�ln in Wohnbl�cken innerhalb der Insulae (Inseln) in dem rechteckig angelegten innerst�dtischen Stra�ennetz. Die reicheren B�rger bauten sich zum Teil pr�chtige Pal�ste wie z. B. denjenigen, der
heute vom R�misch-Germanischen Museum nachgebildet wird und dessen pr�chtiges Dionysos-Mosaik ein Fu�boden in dem Palast war.
Agrippa | Agrippa | Augustus(Princeps 27 v. - 14 n.
Chr.) | Claudius(Kaiser 41 - 54) | Agrippina die �ltere Freigabe Urheber: Uploaded on the English Wikipedia,4 June 2004, by ChrisO | Agrippina die J�ngere |
Bei der Ernennung zur Colonia umfa�te das zu dieser Zeit neu vermessene r�mische K�ln ca. 97 ha. Sp�ter bildeten sich vor den Toren der Stadt einige Vorst�dte ("Suburbium") - vor allem im S�den -. Gr��e Colonia + Suburbium um
200 n. Chr: ca. 180 ha. Au�erhalb der Stadtmauer wurden nach r�mischer Tradition auch die Gr�berfelder angelegt, die zum Teil ausgegraben worden sind (u. a. unter der Romanischen Kirche St. Severin). Die Einwohnerzahl K�lns
in der Glanzzeit der r�mischen Phase (1. H�lfte 3. Jhdt.) wird auf ca. 20 000 (bis nach manchen Quellen 40 000) gesch�tzt. (Hinweis: Alle Einwohnerzahlen vor dem sp�ten Mittelalter sind als grobe Sch�tzungen anzusehen. Genauer sind hingegen die Fl�chenangaben.)
Auf der der befestigten CCAA vorgelagerten fr�hzeitlichen Rheininsel (oder Halbinsel) - zwischen Rhein und einem Nebenarm des Flusses und damit au�erhalb der von der Stadtmauer gesicherten Colonia - gab es vom 1. bis Mitte 2. Jhdt n. Chr. eine Palaestra (Sportanlage) mit einem Wasserbecken und ab Mitte 2. Jhdt. vier dreischiffige Horrea (Lagerh�user) mit einem gro�en Hofraum. �ber den Fundamenten des s�d�stlichen dieser Lagerh�user wurde im Mittelalter die dreischiffige Romanische Kirche Gro� St. Martin erbaut. Dieser Rheinarm ist ab vermutlich Mitte des 2. Jhdt. allm�hlich verlandet und wurde aufgesch�ttet (im Gel�nde um die heutigen gro�en Pl�tze Alter Markt und Heumarkt). Ein dort vorhandener Hafen musste an den Strom verlegt werden.Sp�testens um 940 ist dieses Gel�nde zur ersten urbanen Stadterweiterung des Mittelalterlichen K�ln genutzt worden. Nach neueren Ausgrabungsergebnissen d�rfte diese �stliche Erweiterung jedoch schon in sp�tr�mischer Zeit erfolgt oder zumindest begonnen worden sein (in der 2. H�lfte des 4. Jhdt. oder sogar schon zum Zeitpunkt des Baus der r�m. Rheinbr�cke um 310). Die Fl�che wuchs damit von 97 auf ca. 120 ha.
In den Wirren im r�mischen Kaiserreich nach dem Selbstmord des Kaisers Nero (68) wurde im Jahr 69 n. Chr. in der Colonia der milit�rische Befehlshaber Vitellius zum Kaiser ausgerufen und wurde einer der Kaiser im "Vier-Kaiser-Jahr". Die Wirren im Reich nutzten die germanischen Bataver 69 zu einer Aufstand gegen die R�mer, der jedoch 70 wieder endete. Danach bl�hte die CCAA weiter auf und die Zuwanderung aus dem Imperium nahm zu.
1.3 CCAA als Provinzhauptstadt in Germania Inferior
Um 90 n. Chr. wurden unter Kaiser Domitian (81 - 96 n. Chr.) mit desssen Verwaltungsreform diekaiserlich-r�mischen Provinzen Nieder- und Ober-Germanien gegr�ndet. Die inzwischen m�chtige Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA), Sitz des Heeresf�hrers des Niedergermanischen Heeres, wurde um 90 n. Chr. Hauptstadt der r�mischen "Provincia Germania Inferior" (Provinz Nieder-Germanien). Haupstadt der Nachbar-Provinz"Germania Superior" (Ober-Germanien) wurde Moguntiacum (das heutige Mainz). Die Provinz Nieder-Germanien umfasste das linksrheinische Gebiet des heutigen nordwestlichen Deutschlands und der heutigen Niederlande sowie Teile des heutigen Belgien mit dem Rhein als �stliche Grenze. Diese Grenze verlief von Katwijk an Zee an der Nordsee im Norden bis zur M�ndung des Vinxtbach beim heutigen Ort Bad Breisig s�dlich von Remagen im S�den. Die jetzt nur noch 2 Legionen am Rhein waren im Castra Vetera II (beim heutigen Xanten) und im Castra Bonna (Bonn) zur Bewachung der Ostgrenze untergebracht. Gef�hrt wurde die Provinz von einem Statthalter als Verantwortlichem f�r die zivile Verwaltung (Kaiserkult, Polizeigewalt und oberste richterliche Instanz) und zugleich als Oberbefehlshaber der in der Provinz stationierten Legionen in direkter Vertretung des Kaisers. In den f�r das Imperium �u�erst wichtigen Grenzprovinzen Nieder- und Ober-Germanien mit mehreren Legionen waren die Statthalter (Titel: "Legatus Augusti Pro Praetore") stets ehemalige Konsuln. Der Statthalter von Nieder-Germanien residierte im Praetorium, einem pr�chtigen Palast an der gleichen Stelle, an der heute das K�lner Rathaus steht. K�ln wird also seit 2000 Jahren von der gleichen Stelle aus gef�hrt - ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in Europa -. Das K�lner Praetorium, einer von rund 50 Statthalterpal�sten im r�mischen Reich, war eines der gr��ten r�mischen Geb�ude n�rdlich der Alpen.
Der vom Rhein gebildete Niedergermanische Limes war die Flussgrenze der Provinz Germania Inferior des r�mischen Reichs zu den rechtsrheinischen germanischen Gebieten. Dieser Limes wurde ab dem sp�ten 1. Jhdt. vor Chr. von der Nordseem�ndung des Rheins (des sog. Alten Rheins) bei Katwijk aus durch etliche linksrheinische Kastelle (ab dem fr�hen 4. Jhdt. auch durch das vorgelagerte rechtsrheinische
Kastell Divitia im heutigen rechtsrheinischen K�ln-Deutz) gesichert. Er endete ab um 100/120 an der Rhein-M�ndung des Vinxtbachs bei Bad Breisig (s�dlich von Remagen/Bonn), der Grenze zwischen den Provinzen Nieder- und Ober-Germanien. Entlang dieser Grenze verlief die lrh. Limesstra�e. Von der vorgenannten Provinz-Grenze
aus wurde im 2. Jhdt. der rechtsrheinische Obergermanisch-Raetische Land-Limes erstellt, der vom rrh. Rheinbrohl aus �stlich des Rheins quer durchs Gel�nde bis zum Kastell Eining in N�he Regensburg an der Donau f�hrte.
Der Niedergermanische Limes entlang des Rheins(L�nge: 385 km) soll zuk�nftig Teil der bestehenden internationalen
UNESCO-Welterbest�tte "Grenzen des R�mischen Imperiums" werden. Welterbestatus haben bereits Hadrians- und Antoninuswall in Gro�britannien sowie der Obergermanisch-Raetische Limes in Deutschland. Damit w�rden auch die Kastelle/Legionslagern (Castra) Vetera (in Xanten), Novaesium (in Neuss), Divitia (im rrh. K�ln-Deutz) und Bonnensis (in Bonn) sowie die
Provinzhaupstadt CCAA mit dem Praetorium (in K�ln) und der zentrale St�tzpunkt der Rheinflotte (Classis Germanica) Alteburg (in K�ln-Marienburg) in diese UNESCO-Welterbest�tte einbezogen.
Das fr�he r�mische K�ln (�ltere Modellskizze; heute geht man bei der Insel zumeist von einer Halbinsel aus.) | Bodenplatten im K�lner Zentrum auf den Gehwegen entlang der Trasse der r�mischen Stadtmauer | CCAA nach 310 (mit Br�cke zum Castell Divitia) | CCAA im 4. Jhdt. (mit Markierung heutiger Bauwerke/Orte) | Weiterentwicklung der r�mischen Stadt im Mittelalter |
2. Sp�tr�mische Periode der CCAA und �bergang zum mittelalterlichen K�ln
Im Imperium Romanum entwickelten sich die r�mischen St�dte ab um 200 v. Chr. und verbreiteten sich von Italien aus vor allem nach Nordafrika und Mitteleuropa. Das
erste bis dritte Jahrhundert war die Bl�tezeit der antiken r�mischen St�dte. R�merst�dte in Deutschland entstanden insbesondere an Rhein und Donau (u. a. die heutigen St�dte Xanten, Neuss, K�ln, Bonn, Koblenz, Mainz, Trier, Augsburg, Regensburg, Straubing und Passau). Im 5. Jhdt. verfielen die
meisten dieser St�dte. Nur in K�ln, Augsburg, Regensburg und Trier ist eine durchgehende St�dtestruktur erhalten geblieben. Am Anfang der Neuzeit (16. Jahrhundert) waren K�ln und Prag mit ca. 40.000 Einwohnern die gr��ten mitteleurop�ischen St�dte.
259/260 bildete der Ursupator Postumes in K�ln unter Losl�sen vom r�mischen Imperium - auch zur Abwehr der Germanen - ein Sonderreich innerhalb des r�mischen Reiches, das sog. "Imperium Galliarum" (gallisches Sonderreich), das die Provinzen Germania Inferior (Nieder-Germanien), Germania Superior (Ober-Germanien), Gallia, Britannia, Hispania (Spanien) (bis ca. 269) und Raetia (bis um 265) umfasste. Postumus wurde auch erster Kaiser dieses Reiches (Residenzstadt: zun�chst die CCAA, das heutige K�ln). Nach Ermordung des Postumus um 269 verlor das Imperium Galliarum zunehmend die Kontrolle �ber das Reich. Seine Nachfolger verwalteten den Rest dieses Reiches. Die Residenz wurde ca. 271 nach Treveris (heutiges Trier) verlagert. Ca. 274 zerfiel das gallisches Sonderreich und die Provinzen wurden wieder in das Imperium eingegliedert.
In der sp�tr�mischen Phase, die nach allgemeiner Ansicht mit dem r�mischen Kaiser Diocletian (Kaiser ab 284) anf�ngt,wurde die CCAA ab Ende des 3. Jhdt.
zunehmend durch Germanen�berf�lle bedroht. Zum Schutz wurde um 301 das Milit�r-Kastell Divitia auf der rechten Rheinseite gegr�ndet. Mit der Reichsreform des Kaisers Diocletian (284 - 305), derTetrarchie
(= Aufteilung in ein West- und ein Ostreich mit 4 Pr�fekturen sowie 2 Seniorkaiser (Augustus) und 2 Juniorkaiser
(Caesar)), wurde die CCAA um 300 Hauptstadt der neu gegr�ndeten Provinz "Germania Secunda". Sp�testens seit dem Beginn des 4. Jhdt. ist K�ln Bischofssitz,
was f�r die sp�tere Entwicklung der Stadt von gro�er Bedeutung war. Nach dem �berfall durch die Franken 355 mit R�ckeroberung kurz danach ging zum Ende des 4. Jhdt. das urbane Leben weiter.
Nach der
Trennung des R�mischen Imperiums in ein West- und ein Ostr�mischen Reiches (395) kam es zu einem fortschreitenden Zerfall des Westr�mischen Reiches. Im Zuge dieses Zerfalls zogen die R�mer nach 400 aus Germanien ab. Die
Aufl�sung des Westr�mischen Reiches erfolgte schlie�lich mit dem Sturz des letzten Kaisers 476. Ab um 420 wurde die Colonia zunehmend eine fr�nkische Stadt. Um 455 wurde die Stadt von den Franken besetzt. Damit endete um 455 die r�mischen Phase
K�lns! Viele der Romanen (= Nachfolger der provinzionalen r�mischen B�rger) blieben aber hier wohnen. Die Stadt wurde K�nigssitz des fr�nkischen Teilk�nigreiches der ripuarischen Franken (Rheinfranken) (1. K�nig ab um 460/470: Sigibert von K�ln). Die Franken behielten die
r�mischen Verwaltungsstrukturen und auch Latein als Amtssprache bei.Die heutigen K�lner sind also - ethnisch gesehen - fr�nkischen Ursprungs mit gro�en Anteilen r�mischen Bluts. 507 fiel das fr�nkische Teilreich an das 482 durch Chlodwig I begr�ndete Frankenreich der Merowinger. (Chlodwig soll in K�ln als Herrscher
aller Franken ausgerufen worden sein.)
Das r�mische K�ln erlebte als eine der ganz wenigen hiesigen r�mischen St�dte einen nahtlosen �bergang von der antiken Stadt in eine fr�hmittelalterliche Stadt und ein fr�hmittelalterliches Handels- und kirchliches Zentrum. Indizien hierf�r sind u. a., dass der Cardo Maximus als wichtigste Strasse der Stadt nach neueren Ausgrabungsergebnissen noch bis in's 5. Jhdt. repariert worden ist, dass die kirchliche Organisation nicht zusammenbrach (siehe Daten der Vorl�uferbauten des K�lner Doms) und dass nach neueren Ausgrabungsergebnissen die erste Stadterweiterung des Mittelalterlichen K�ln schon in sp�tr�mischer Zeit erfolgt oder zumindest begonnen worden ist (vermutlich in der 2. H�lfte des 4. Jhdt.). Mit dieser Kontinuit�t aller Strukturen in K�ln unterscheidet sich die Stadt von fast allen anderen vergleichbaren deutschen R�merst�dten inkl. Trier als Provinzhauptstadt Galliens und zeitweise sp�tr�mische kaiserliche Residenzstadt und Mainz als eine der zwei Provinzhauptst�dte Germaniens. Mit dieser Kontinuit�t begr�ndet sich vermutlich auch der sp�tere Aufstieg des Mittelalterlichen K�ln zu einer der mittelalterlichen Metropolen im R�misch-deutschen Reich und in Europa. Wie schon erw�hnt, ist neben K�ln nur f�r Augsburg, Regensburg und mit Einschr�nkung Trier ein durchgehende St�dtestruktur der antiken Stadt belegt.
3. R�mische Infrastuktur der CCAA: R�mische Stadtmauer, Stra�en, Wasserversorgung
In der r�mischen St�dtehierarchie stand die die Colonie * ganz oben. F�r die Funktion r�mischer St�dte und vor allem der bedeutendsten St�dte waren der milt�rische Schutz, der Ausbau des Stra�ennetzes und dessen Anbindung an das Fernstra�ennetz und die Wasserversorgung entscheidend. Hierbei erwiesen sich die R�mer als hervorragende Bauherren. Dem Schutz der gro�en St�dte dienten m�chtige Stadtmauern.
3.1 StadtmauerDas Oppidum Ubiorum (ab um 19. v. Chr.) im Gel�nde der sp�teren Colonia war vermutlich im Verlauf mit einer Holz-/Erde-Umwallung gesichert worden. Mit der Erhebung zur Colonia (50 n. Chr.) wurde die CCAA - wie im Imperium �blich - nach dem Vorbild Roms ausgebaut (zum Zeitpunkt Vespasians, Kaiser 69 - 73, etwa ein F�nftel der Gr��e Roms). R�merst�dte wie die CCAA waren Abbilder von Rom. Die inzwischen m�chtige Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) wurde
- wie unter 1.3 erw�hnt - um 90 n. Chr. Hauptstadt der r�mischen "Provincia Germania Inferior" (Provinz Nieder-Germanien). Im Zuge dieser Aufwertung erhielt
die CCAA als Verteidigungs-Bauwerk eine knapp 4 km lange und ca. 8 m hohe Stadtmauer mit
- 9 (11) Stadttoren (1 im Norden, 3 im Westen, 2 im S�den und 3 (bis
5) kleinere im Osten zum Hafen/Rhein) sowie
- 19 (21) runden Wehrt�rmen (mit 1 gro�en quadratischen Turm in der SO-Ecke (Ubier-Monument))
mit Graben vor der Mauer. Sie ist nach neueren Erkenntnissen aus Ausgragungen beim U-Bahn-Bau (Zitat: Dr. Trier, RGM K�ln) ab um 90 n. Chr. gebaut worden (fr�here Sch�tzungen: um 50 bis 70 n. Chr.). Die r�mische Stadtmauer umfasste die r�mische Colonia und damit dasKerngebiet innerhalb der sp�teren gr��eren mittelalterlichen Stadt, deren Grenze der Verlauf der heutigen Ringstra�e nachbildet. Das r�mische Stra�ennetz und die Trasse der sp�teren mittelalterlichen Mauer pr�gen noch heute die Struktur der K�lner Innenstadt.
Zitat F�rderverein r�mische Stadtmauer:"Die r�mische Stadtmauer von K�ln ist 3911,8 Meter lang und umschlie�t das 96,8 Hektar gro�e antike Kerngebiet der Colonia Claudia Ara Agri�ppi�nensium, kurz: der CCAA. Wie der �ber tausend Jahre sp�ter errichtete mittelalterliche Festungsring diente sie nicht nur dem Schutz, sondern auch dem Schmuck der Stadt."
- Ostmauer am Fu�e des hochwassersicheren H�gels, auf dem die Colonia gebaut worden ist: beginnend von der SO-Ecke (Stra�enecke
Stra�en M�hlenbach/An der Malzm�hle)�stlich vorbei an St. Maria im Kapitol (in r�mischer Zeit der Kapitolsh�gel), weiter westlich vom Heumarkt und westlich vom Alter Markt am Fu� des dort noch gut erkennbaren H�gels *, weiter vorbei �stlich einer ehemaligen gro�en r�mischen Villa (heute nachgebildet vom
R�misch-Germanischen Museum) bis an die NO-Ecke
- Nordmauer: beginnend n�rdlich vom Dom aus entlang des Stra�enzugs Kom�dienstra�e/Burgmauer und s�dlich des Zeughauses (K�lnisches Stadtmuseum)
- Westmauer: beginnend vom Wehrturm an der NW-Ecke, heute "R�merturm" genannt, aus in s�dlicher Richtung �stlich vorbei an St. Aposteln und westlich vom Neumarkt und weiter entlang der Clemensstra�e und �stlich des Mauritiussteinwegs bis zur SW-Ecke mit einem erhaltenen Teil der r�mischen Mauer,
- S�dmauer:beginnend von dem Mauerst�ck entlang des Stra�enzugs der sog. "B�che" (Rothgerberbach/Blaubach/M�hlenbach) bis zur SO-Ecke (Stra�enecke Stra�en M�hlenbach/An der Malzm�hle **)
* Auf dem vorgenannten H�gel steht heute das Rathaus - Nachfolger des r�mischen Praetorium -; die Mauertrasse verl�uft unterhalb des historischen mittelalterlichen Teils des heutigen Rathauses.
** Dort befindet sich in einem Keller eines Hauses das
Ubier-Monument.
Von dieser r�mischen Stadtmauer sind als Kultur-Denkm�ler im Stadtbild erhalten:
- ein originales Teil des Nordtors - eines der beiden Fu�g�ngertore - (neu aufgestellt auf der Domplatte vor den Westt�rmen des Doms) (Der Bogen des Haupttors mit der Eingravierung "CCAA" steht im R�misch-Germanischen-Museum.) Hinweis: Durch dieses Nordtor und das entsprechende S�dtor verlief die r�mische Fernstra�e Nordsee - Nijmegen/Nimwegen (Noviomagus) - Xanten (Colonia Ulpia Traiana) - K�ln (CCAA) - Bonn (Bonna/Bonnensia) - Mainz (Moguntiacum) - weiter nach Rom und verlief innerhalb der CCAA �ber die Nord-/S�d-Hauptstra�e ("Cardo Maximus"). Von dem S�dtor ist nichts erhalten; hieran erinnert nur noch der Stra�enname Hohe Pforte.
- Fundament-Teile des Nordtors und der Mauer (in der Dom-Tiefgarage und in der Dom-Schatzkammer)
- Teil eines Wehrturms der Nordseite der Mauer (Kreuzung Kom�dienstra�e/Tunisstra�e), im Mittelalter "Lysolphturm" genannt, und ein kleines Mauerst�ck in der N�he (Kom�dienstra�e)
- Teile der Nordseite der Mauer (s�dlich Zeughaus/Stadt-Museum, entlang der Stra�e Burgmauer) (ca. 90 m lang, bis 5 m hoch, 2,40 breit, in 2018 vom F�rderverein r�mische Stadtmauer saniert)
- ein Wehrturm an der Nord/West-Ecke der Mauer (Zeughausstra�e/St. Apernstra�e), heute "R�merturm" genannt
- Teil eines Wehrturms in der Westseite der Mauer (St. Apernstra�e), der sog. "Helenenturm"
- Fundament der Mauer (Clemensstr. /an einem
Haus)
- etwas versteckt stehende Teile der Westseite der Mauer (�stlich Mauritiussteinweg)
- kleine Teile von Wehrt�rmen an der S�d/West-Ecke und der S�dseite der Mauer (an Stra�e Am Rothgerberbach)
- eine l�ngere Nachbildung der S�dseite der Mauer (an Stra�en Am Rothgerberbach/Blaubach)
- Teil der S�dseite der Mauer (an Stra�e M�hlenbach)
- Teile der Mauer an der S�d/Ost-Ecke
(M�hlenbach/An der Malzm�hle) mit den Ausgrabungen des Ubier-Monuments (im Keller eines Hauses; derzeit nur begrenzt zug�nglich)
- Teile von Ostmauer, Hafentor und Kaimauer (Kurt-Hackenberg-Platz), die im Zuge des U-Bahn-Baus freigelegt worden sind (Das Denkmal soll demn�chst f�r Besichtigungen zug�nglich sein.)
Bei der ersten urbanen Stadterweiterung K�lns, die nach neueren Ausgrabungsergebnissen vermutlich schon in der sp�tr�mischen Phase begann, ist die R�mermauer wohl im Norden und S�den bis zum Rhein verl�ngert worden. Die r�mische Stadtmauer erf�llte bis zur zweiten Stadterweiterung des Mittelalterlichen K�ln (1106) ihre Verteidigungs-Funktion und verfiel danach allm�hlich. Im Mittelalter wurden Mauerteile zum Teil in die Bebauung integriert. So bildete sie z. B. die �stliche Begrenzung des Stifts St. Aposteln am Neumarkt, was durch eine (heute zugemauerte) T�r, die von der Maueroberkante in die Stiftskirche f�hrte, zu erkennen ist (siehe Fotos unter Romanische Kirchen).
3.2 Stra�en
Eine der gro�en St�rken im r�mischen Imperium waren der Bau eines weitreichenden und gutorganisierten Stra�ennetzes. Die Stra�en innerhalb der CCAA bestanden nach dem Vorbild Roms aus einem Gebilde mit senkrecht zueinander angelegten Stra
�en mit einer Nord-/S�d-Hauptstra�e ("Cardo Maximus") und einer Ost-/West-Hauptstra�e ("Decumanus Maximus"). Der Verlauf dieser Stra�en ist noch heute mit den Trassen von Hohe Stra�e bzw. Schildergasse zu erkennen. Der Cardo Maximus hatte eine nutzbare Stra�enbreite von 22 m (lt. Angabe an der Ausgrabung einer r�m. Hafenstra�e in N�he Dom; heutige Hohe Str. ca. 6 m). An das r�mische Fernstra�ennetz war die CCAA mit je einer Stra�e nach Norden, Westen, S�d-Westen und S�den eingebunden. Die in manchen Skizzen erw�hnte Stra�e nach Nord-Westen hatte wohl nur regionale Bedeutung als Landstra�e.Die r�mische Nord-S�d-Fernstra�e aus Richtung Nijmegen/Nimwegen (Noviomagus) und Xanten (Colonia Ulpia Traiana)
- gelangte �ber den heutigen Stra�enzug Eigelstein/Marzellenstra�e an der heutigen Trankgasse/Dom durch das Nordtor der r�mischen Stadtmauer in die Colonia (CCAA) (= Hauptstadt Provincia Germania Inferior"/Nieder-Germanien),
- f�hrte �ber den Cardo Maximus (heutige Hohe Str./Hohe Pforte) durch die CCAA,
- verlie� das r�mische K�ln an der Ecke Hohe Pforte/Blaubach durch das S�dtor,
- verlief weiter �ber die heutige Severinsstra�e und die heutige Bonner Stra�e (zu r�mischer Zeit Gr�berstra�en au�erhalb der Stadtmauer)
und f�hrte nach S�den �ber Koblenz (Confluentes) und Mainz (Moguntiacum) (= Hauptstadt Germania Superior/Ober-Germaniens) und weiter in Richtung Italien/Rom.
Die
Stra�enach Westen verlief �ber den Decumanus Maximus (heutige Schildergasse) und verlie� die Stadt �ber die heutige Aachener Str. (zu r�mischer Zeit ebenfalls eine Gr�berstra�e) und f�hrte �ber J�lich (r�m. Siedlung Juliacum) und das belgische Tongeren (Atuatuca Tungrorum)in Richtung des heutigen Nordfrankreich bis zur Atlantikk�ste bei Boulogne-sur-Mer. Eine weitere r�mische Stra�e nach S�d-Westen verlie� die CCAA s�dwestlich �ber die heutige Luxemburger Stra�e (B 256) und f�hrte �ber Z�lpich (Tolbiacum), Trier (Augusta Treverorum, sp�ter Treveris), Lyon (Lugdunum) zum Mittelmeer mit einer Abzweigung in Z�lpich in Richtung des r�mischen Reims (Durocortorum). Innerhalb der Regionale 2010 ist mit dem Projekt "Erlebnisraum R�merstra�e" die regionale r�mische Geschichte des Rheinlandes f�r die B�rger greifbar gemacht worden.- Nordsee - Nijmegen/Nimwegen (Noviomagus) - Xanten (Vetera/Colonia Ulpia Traiana) - Neuss (Novaesium) - // K�ln (CCAA) // - Bonn (Bonna/Bonnensia) - Koblenz (Confluentes) - Mainz (Moguntiacum) - Speyer (Noviomagus) - Stra�burg (Argutoratum) - Alpenpass - Mailand (Mediolanum) - dort mit Anschluss an das dortige r�mische Stra�ennetz und weiter nach Rom (Roma) (Abschnitt entlang des Rheins = Limesstra�e)
- K�ln (CCAA) - K�ln, heutige Aachener Stra�e - J�lich (Juliacum) - Maastricht (Trajectum ad Mosam) - Tongeren (Atuatuca Tungrorum) - Boulogne-sur-Mer (Bononia) an der Atlantikk�ste; heutiger Stra�enname: Via Belgica
- K�ln (CCAA) - K�ln, heutige Luxemburger Stra�e - Z�lpich (Tolbiacum) - Trier (Augusta Treverorum/Treveris) - Lyon (Lugdunum) - weiter zum Mittelmeer (Abschnitt K�ln - Trier = �lteste R�merstra�e an den Rhein ab um 15 v. Chr.); heutiger Stra�enname zumeist: Via Agrippa
- mit Abzweig Z�lpich (Tolbiacum) - Reims (Durocortorum)
Die an der Nordsee beginnende Limestra�everlief entlang des Rheins als Niedergermanischer Limes. Ab um 100/120 endete der Rhein-Limes an der Rhein-M�ndung des Vinxtbachs bei Bad Breisig (s�dlich von Bonn/Remagen), der Grenze zwischen den Provinzen Nieder- und Ober-Germanien. Von dieser Provinz-Grenze aus wurde im fr�hen 2. Jhdt. der rechtsrheinische Obergermanisch-Raetische Land-Limes erstellt. Innerhalb des heutigen K�ln verlief die Limesstra�e �ber folgenden Stra�enzug (Norden > S�den): Neu�er Landstra�e, Neu�er Stra�e, Eigelstein, Marzellenstra�e, dort durch das Nordtor der r�mischen Stadtmauer, Hohe Stra�e, Hohe Pforte, dort durch
das S�dtor der r�mischen Stadtmauer, Severinsstra�e, Bonner Stra�e.
Quelle: K�lner Stadtanzeiger
Auszug aus
Antike Geschichte - Datensammlung zur antiken Geschichte:um 100/120 Beginn des Baus des Obergermanisch-Raetischen Land-Limes als ca. 550 km lange Grenzbefestigung
zum Germania magna (= Siedlungsgebiets der Germanen �stlich des Rheins) vom Rhein bei Rheinbrohl (s�dlich von K�ln/Bonn) bis zur Donau (bei Eining) unter Einbeziehung dieses Germanengebiets in das Imperium. Der Land-Limes war ein System aus Wachtt�rmen und W�llen sowie Kastellen (Castra = Milit�rlager) im Hinterland. Dieser Limes wurde bis 260 gehalten. Danach wurde
wurde die Grenze zwischen dem r�mischen Reich und den Germanen zum Rhein (und weiter im S�den zur Iller und Donau) zur�ckgenommen.
Dieser Land-Limes schloss sich an den Niedergermanischen Limes an, der vom Rhein und linksrheinischen Kastellen gebildet worden war. Dieser Fluss-Limes verlief ab dem sp�ten 1. Jhdt. vor Chr. von der Nordseem�ndung des Rheins bis zur M�ndung des linksrheinischen Vinxtbach in den Rhein (beim heutigen Bad Breisig), der Grenze zwischen den - ab um 90 n. Chr. - Provinzen Nieder-Germanien und Ober-Germanien).
Au�erhalb der Stadtgrenze wurden entlang der Fernstra�en zahlreiche Grabdenkm�ler errichtet, da die R�mer die Toten au�erhalb der Stadt beerdeten. So wurde das pr�chtige riesige Poblicius-Grabmal, das heute ein Kernst�ck im
R�misch-Germanischen Museum ist, am heutigen Chlodwig-Platz an der fr�heren r�mischen Fernstra�e nach Bonn gefunden. Zu empfehlen ist das Projekt "Erlebnisraum R�merstra�e" des Landschaftsverband Rheinland.
R�mische Stadtmauer (Nordseite/Stra�e Burgmauer) | R�mische Stadtmauer (Nordseite/Stra�e Burgmauer) | r�mische Fernstra�en ab der Colonia (Info-Tafel an der r�mischen Hafensra�e) | Skizze des r�mischen K�ln (Info-Tafel an der r�mischen Hafensra�e) |
3.3 Wasserversorgung
Mit Gr�ndung der CCAA musste das r�mische K�ln mit Frischwasser versorgt werden. Es musste also wie zu anderen Metropolen im r�mischen Imperium eine Wasserleitung gebaut werden.
Die Quelle der ersten Baustufe der Wassserleitung ("Vorgebirgskanal") lag im Vorgebirge westlich von K�ln vor den Toren der Stadt. Die Quelle der zweiten Baustufe ("Eifelkanal") wurde in der Eifel bei Nettersheim, also weit entfernt von der CCAA, gefunden.Vom Vorgebirge aus wurde die erste Leitung zur CCAA erstellt - der "Vorgebirgskanal" - . Durch das schnel
le Wachstum reichten aber bald Menge und Qualit�t des Wassers nicht mehr aus, um die antike Gro�stadt zu versorgen. Um 80 n. Chr. wurde daher die neue Leitung aus der Eifel nach K�ln gebaut - der "Eifelkanal" -. In der ersten Baustufe hatte der Eifelkanal 3 Quellen im Gebiet der heutigen Gemeinde Mechernich (in Kallmuth, Urfey und Dreim�hlen). Gegen Ende des 1. Jhdt. kam der einige km weiter von K�ln entfernte Quellpunkt "Gr�ner P�tz" in der heutigen Gemeinde Nettersheim hinzu, der damit der Quellpunkt des insges. 95,4 km langen Kanals wurde. Die r�mischen Wasserleitungen verliefen gr��tenteils unterirdisch und transportierten das Wasser durch ihr Gef�lle. T�ler wurden mittels Aqu�dukten �berbr�ckt. In der sog. Brunnenstube "Gr�ner P�tz" bei Nettersheim (eine Brunnenstube war als Sammler Kernst�ck der Anlage) wurde das in einer Sickerleitung aufgefangene Hangwasser gesammelt und �ber eine unterirdische Leitung in Richtung CCAA abgef�hrt. In der Brunnenstube "Klausbrunnen" bei Kallmuth wurde das dortige Hangwasser mittels torartigen �ffnungen abgefangen und in die Leitung nach K�ln geleitet. Die von Nettersheim kommende Leitung war durch die Brunnenstube Kallmuth durchgef�hrt.Der Eifelkanal war
mit den ca. 95 km L�nge einer der l�ngsten Frischwasser-Fernleitungen im r�mischen Imperium zur Versorgung von r�mischen Metropolen mit Wasser und der gr��te antike technische Bau n�rdlich der Alpen ... ein Meisterwerk antiker Bautechnik.In der CCAA versorgte die Wasserleitung die �ffentlichen Brunnen, die Thermen und private H�user von wohlhabenden Bewohnern der antiken Stadt. Der Eifelkanal war nur bis ca. 270 in Betrieb (vermutlich zerst�rt bei den zunehmenden �berf�llen der Franken); danach �bernahm vermutlich der Vorgebirgskanal wieder die Wasserversorgung.4 DivitiaUm 310 lie� Kaiser Konstatin, der sich damals l�ngere Zeit in der CCAA aufhielt, die erste befestigte Rheinbr�cke bauen.
Diese feste Br�cke verband die linksrheinisch gelegene antike Stadt mit dem zur gleichen Zeit (von um 310 bis 315) von den R�mern errichteten rechtsrheinischen Milit�r-Kastell "Divitia".
Die Br�cke mit steinernen und h�lzernen Elementen befand sich n�rdlich der heutigen Deutzer Br�cke und war mit etwa 420 m L�nge und ca. 10 m Breite von f�r diese Zeit betr�chtlicher Gr��e. Die heutige Altstadtstra�e Salzgasse
zwischen Heumarkt und Rhein liegt in der Trasse der damaligen Zugangsstra�e zu dieser Br�cke. Nach dem Fortzug der R�mer (Anfang 5. Jhdt.) verfiel sie allm�hlich und wurde vermutlich im 9. Jhdt. oder etwas sp�ter abgerissen.
Die n�chste befestigte Br�cke folgte erst �ber f�nfzehnhundert Jahre sp�ter mit der 1859 eingeweihten Dombr�cke! Heute hat K�ln insges. 8 Rheinbr�cken.
Das
"Castrum Divitensium"(Milit�r-Kastell Divitia) (hiervon ist der Name der sp�teren Stadt Deutz - heute rechtsrheinischer Stadtteil K�ln-Deutz - abgeleitet) mit einer Besatzung von ca. 1000 Legion�ren in 8 Kasernen hatte als zentraler milit�rischer St�tzpunkt die Aufgabe, das sp�tr�mische K�ln und die Provinz vor den immer zahlreicher werdenden Angriffen rechtsrheinischer "Barbaren"-St�mme (sp�ter "Germanen" genannt) gegen die linksrheinischen r�mischen Gebiete zu sch�tzen und den Handel mit
den Germanen zu �berwachen. Das viereckige Kastell war von einer gro�en Mauer mit 2 Torburgen im Westen und Osten und 14 runden Wacht�rmen gesichert. Nachdem die R�mer nach 400 abgezogen waren, wurde die Colonia ab um 420 zunehmend eine fr�nkische Stadt und wurde um 455 von den Franken
besetzt. Auch das Kastell Divitia wurde ab Mitte des 5. Jhdt. von den Franken �bernommen und als K�nigshof genutzt ("Divitia Civitas"). Im 11. Jhdt wurde auf dem Gel�nde ein Benediktiner-Kloster errichtet. 1230 wurde Deutz vom K�lner Erzbischof/Kurf�rst zur Stadt erhoben und sp�ter im Rahmen der K�lner Stadterweiterungen 1888 als K�ln-Deutz
ein Stadtteil K�lns.
Reste des Ost-Tors des r�mischen Kastells sind als Denkmal noch erhalten. Der Fundort liegt neben dem ehemaligen Lufthansa-Geb�ude (jetzt Lanxess-Geb�ude) und neben der zu den kleinen
Romanischen Kichen K�lns z�hlenden Kirche Alt St. Heribert. Ein Turm und die Kasernen sind im Pflaster nachgebildet. Dieses Denkmal war leider - wie auch viele Fundstellen der lrh. r�mischen Stadtmauer - v�llig unzul�nglich gepflegt und pr�sentiert (siehe vorgenannte
M�ngelliste). Allerdings ist nach Ende der mehrj�hrigen Bauarbeiten in diesem Gel�nde inzwischen diese Fundstelle mit tatkr�ftiger Mithilfe des F�rdervereins "Historischer Park Deutz e. V." aufger�umt und wird jetzt einigerm��en angemessen pr�sentiert.
Milit�r-Kastell Divitia | Fundament einer Eisenbahn-Drehscheibe |
Das Gel�nde um das ehemalige Milit�r-Kastell ist von gro�er arch�ologischer Bedeutung. Bei den Ausgrabungen im Zusammenhang mit dem Bau der neuen K�lner Attraktion
"Rheinboulevard" (mit gro�er Aussichts-Treppe) wurden bei arch�ologischen Ausgrabungen dort gefunden:
- weitere Reste des sp�tr�mischen Kastells (4. Jhdt.) und der fr�hmittelalterlichen Civitas (5. - 9. Jhdt.),
- hochmittelalterliche bis neuzeitlicheFundamente und Mauerreste
der mittelalterlichen Pfarrkirche Alt St. Urban (ab um 9. Jhdt.) und Gr�ber des Friedhofs dieser Kirche (9. - 18. Jhdt.),
- Fundamente eines mittelalterlichen Wehrturms (evtl. des Grafen von Berg, 13. Jhdt.),
- Grundmauern einer preu�ischen K�rassier-Kaserne (fr�hes 19. Jhdt.) mit einem Turm auf den Grundmauern eines Eckturms des r�mischen Kastells (sog. "Schinkenkessel")
- Bauten des Kopfbahnhofs
der Bergisch-M�rkischen-Eisenbahn in (K�ln-)Deutz (1882) (u. a. Fundament einer Eisenbahn-Drehscheibe und ein Teil der rheinseitigen St�tzmauer des Bahndamms), der 1913 mit dem Bau des heutigen Deutzer
Bahnhofs aufgegeben worden war
...
also Fundst�cke aus 1700 Jahren Deutz auf engstem Raum! Diese Fundst�cke m�ssten alle anders als viele andere historische K�lner Bodendenkm�ler (siehe vorgenannte M�ngelliste) angemessen pr�sentiert und gepflegt
werden.Hierum k�mmert sich der F�rderverein "Historischer Park Deutz e. V." und sollte dabei unterst�tzt werden. Leider ist es nur teilweise gelungen, diese historischen Denkm�ler zu erhalten und erlebbar zu machen, statt sie wieder zuzusch�tten (was der Leiter der Bodendenkmalpflege, Dr. Trier, leider
�rgerlicherweise oftmals propagiert) oder gar sie zu vernichten wie z. B. seinerzeit zum gro�en Teil mit der mittelalterlichen Stadtmauer geschehen. Aber immerhin ... ein Teil der Fundst�cke ist dank des genannten F�rdervereins "gerettet" worden.
5. Statistische Daten
K�ln existiert seit um 19 v. Chr. als befestigte Siedlung und ab 50 n. Chr. (= Bezugsjahr f�r die 2000-Jahr-Feier K�lns!) mit den Stadtrechten einer Colonia (Stadt r�mischen Rechts). Andere St�dte r�mischen Ursprungs feiern �brigens ihr Jubil�um in Bezug auf ihre Gr�ndung (wie 1984 das 16 v. Chr. gegr�ndete Trier); bei gleicher - eigentlich richtigen - Vorgehensweise h�tte K�ln schon 1981 dieses Jubil�um begehen sollen. Die Einwohnerzahl K�lns in der Bl�tezeit der r�mischen Phase (3. Jhdt.) wird auf ca. 20.000 (bis 40000) gesch�tzt.
- als Erstgr�nder
- der r�mischen Statthalter und
Feldherr Agrippa, der um 19 v. Chr. die Ubiersiedlung Oppidum Ubiorumgegr�ndet hat,und
- der Prinzipat Augustus, der zum Zeitpunkt der Gr�ndung der Ubiersiedlung das R�mische Imperium
regierte und die Siedlung ab ca. 7 v. Chr. zur sp�teren Gr��e und Bedeutung ausbauen lie�, sowie
- der r�mische Kaiser Claudius, der auf Veranlassung seiner im Oppidum Ubiorum geborenen Frau Agrippina K�ln 50 n. Chr. die Stadtrechte einer Colonia mit dem Namen "Colonia Claudia Ara Agrippinensium" verliehen hat.
Epoche | Jahr | Einwohner | Fl�che (ha) | Anmerkung |
r�misches K�ln | * | ca. 20 000 (bis 40 000) * | 97 | < * r�mische Bl�tezeit |
mittelalterliches K�ln | um 940 | 122 | nach Abschluss der 1. mittelalterlichen Stadterweiterung | |
1106 | ca. 12 000 | 223 | nach der 2. mittelalterlichen Stadterweiterung | |
1180 | ca. 20 000 - 30 000 | 401 | nach der 3. mittelalterlichen Stadterweiterung | |
ab 13. Jhdt | um 40 000 | |||
1500 | um 40 000 | |||
Gesamtentwicklung unter K�lner Stadtgeschichte |
- um 19 v. Chr. bis um 420/sp�testens um 455 n. Chr.: antikes R�misches Imperium (ab 50 n. Chr. in dem Status einer Colonia)
- um 455 bis 962: fr�nkische Reiche
- 962 bis 1794: R�misch-deutsches Kaiserreich (ab 15. Jhdt. Heiliges R�misches Reich Deutscher Nation)
- ab Mitte des 10. Jhdt. innerhalb des Kurf�rstentums K�ln (Kurk�ln),
- ab 1288 de facto und ab 1475 de jure als Freie Reichsstadt
- 1794 bis 1814 nach der Besetzung durch die Franzosen: Franz�sisches Reich (offizielle Eingliederung: 1801)
- 1815 bis 1871: K�nigreich Preu�en (bis 1866 im Deutschen Bund)
- 1871 bis 1918: K�nigreich Preu�en (im Deutschen Kaiserreich)
- ab 1918: deutsche Republiken (seit 1949 Bundesrepublik Deutschland/Bundesland Nordrhein-Westfalen
Informationen und Fotos zu Bauwerken und Fundstellen der r�mischen Epoche K�lns siehe auch Themen-Seiten K�lner Bauwerke und K�lner Denkm�ler.
D. Datensammlung: Wichtige Geschichtsdaten zum R�mischen K�ln und dessen Umfeld
D1. Gr�ndungsdaten der Mutterstadt Rom sowie von K�ln und von r�mischen Schwesterst�dten K�lns in der N�he
antike Stadt | Daten | r�mischer St�dtestatus* und Name | Lage am Rhein (Nord > S�d) |
Rom | 753 v. Chr. mythische Gr�ndung Roms durch Romulus ca. 750 - 510 v. Chr. r�mische K�nigszeit 510 - 27 v. Chr. r�mische Republik 27. v. Chr. - 476 r�misches Kaiserreich (395 - 476 Westr�misches Reich), 395 - 1453 Ostr�misches/Byzantinisches Kaiserreich | Roma | |
Nijmegen (Niederlande) | um 10 v. Chr. Gr�ndung einer r�mischen Siedlung (um 70 n. Chr. Zerst�rung im Bataver-Aufstand) danach Gr�ndung der neuen Siedlung Noviomagus | Oppidum Batavorum Municipium Ulpia Noviomagus Batavorum | + |
Xanten | um 13 v. Chr. Gr�ndung eines Legionslagers in N�he des heutigen Xanten 71 n. Chr. Gr�ndung eines nachfolgenden Legionslagers in N�he des heutigen Xanten um 100 Erhebung einer Siedlung im Gebiet der heutigen Stadt Xanten (in N�he der Lager Vetera) zur Colonia | Castrum Vetera I Castrum Vetera II Colonia Ulpia Traiana (CUT) | + |
K�ln | um 19. v. Chr. Gr�ndung einer r�mischen Siedlung in einem vermutlich unbesiedelten Gel�nde im Gebiet der heutigen K�lner Altstadt als Vorl�ufer der sp�teren Colonia ab um 90 Haupstadt der Provinz Germania Inferior (Nieder-Germanien) (ab um 300 Germania Secunda) 259/260 - ca. 271 Residenzstadt des vom Statthalter Postumus in K�ln gegr�ndeten r�misch-gallischen Sonderreichs | Oppidum Ubiorum Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) (Kurzform: Agrippina) | + |
Bonn | um 11 v. Chr. Gr�ndung einer Siedlung im Gebiet des heutigen Bonn 1. Jhdt. nach Chr. Gr�ndung von Legionslagern im Gebiet des heutigen Bonn | Vicus Bonnensis (Bonna) Castra Bonnensia | + |
Koblenz | um 9 v. Chr. Gr�ndung eines Legionslagers im Gebiet der heutigen Altstadt | Castrum Confluentes | + |
Mainz | um 13 v. Chr. Gr�ndung von 2 Legionslagern im Gebiet des heutigen Mainz mit sp�teren vorgelagerten Siedlungen ab um 90 Hauptstadt der Provinz Germania Superior (Ober-Germanien) | Castra Mogontiacum | + |
Speyer | um 10 v. Chr. Gr�ndung eines Legionslagers | Castrum Noviomagus | + |
Trier | um 16 v. Chr. Gr�ndung einer r�mischen Siedlung im Gebiet der Treverer ca. 271 - 274 Residenzstadt des vom Statthalter Postumus in K�ln gegr�ndeten r�misch-gallischen Sonderreiches 293 - um 390 zeitweise Residenzstadt des westlichen r�mischen Teilreiches innerhalb der Tetrarchie | Augusta Treverorum (ab Mitte 1. Jhdt. n. Chr. eine Colonia) ab Ende 3. Jhdt. Treveris | |
Tongeren (Tongres) (Belgien) | um 15 v. Chr. Gr�ndung einer r�mischen Siedlung an der antiken R�merstra�e (Via Belgica) | Atuatuca Tungrorum in der Civitas Tungrorum (Provinz Gallia Belgica) |
*r�m. St�dtehierarchie | Vicus = kleine r�mische zivile Siedlung; Oppidum = befestigte r�mische zivile Siedlung; Atuatuca = r�mische Siedlung der Kelten; Castrum /Plural Castra = r�misches Milit�r-/Legionslager (Kastell); Civitas = r�mischer Verwaltungsbezirk (mit einem Zentrum und Umland); Municipium = von Rom abh�ngige Stadt ohne volle B�rgerrechte; Colonia = Stadt r�mischen Rechts (Abbild Roms) |
D2. Daten R�misches K�ln
Epoche | Teil-Epoche | Daten der Stadtgeschichte von K�ln - Rheinmetropole und alte R�merstadt - R�misches K�ln - | |
Oppidum Ubiorum |
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Provinzhauptstadt in Germania Inferior 90 - um 285 n. Chr. |
| ||
Sp�tr�mische Periode um 285 - nach 400 |
|
Daten ohne Gew�hr!
Daten zu allen Epochen siehe Datensammlung "K�lner Stadtgeschichte" - Vollversion V -
CCAA im R�mischen Reich/117 n. Chr. Freigabe Urheber: Furfur, made by Andrei nacu | r�misches K�ln/s�dliche Gr�berfelder | Konstantin I und Postumus (Figuren am Rathausturm K�ln) | Lage r�m. Br�cke und Divitia/um 310 (Skizze im Praetorium/RGM) | Konstatin d. Gr. (Kaiser 306 - 337) |
Ausgrabung einer R�mervilla in Ahrweiler |
A 2/Anhang: Ein hervorragender Artikel in Welt.de (08.04.2013):"Als K�ln Hauptstadt einer antiken Gro�macht war." Ein Abdruck als Anhang wurde leider nicht erlaubt. Sofern der Link nicht mehr zug�nglich sein sollte, bitte bei Interesse an wenden!
Der Verfasser ist Mitglied in 6 bzw. Unterst�tzer in 2 der acht genannten gemeinn�tzigen K�lner Vereine
(s. u.). Die Vereine k�mmern sich um bedeutende K�lner Museen, um historische Bauwerke und Denkm�ler sowie um andere gemeinn�tzige Angelegenheiten. Die Mitgliedschaft oder auch die Unterst�tzung mittels Spenden ist zu empfehlen! Ferner ist der Verfasser Mitglied in einem Sportverein und einer Partei.
Vereine | |
Gemeinn�tzige Vereine im Kulturbereich | |
Freunde des Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig | Die fast 6000 Mitglieder unterst�tzen und f�rdern diese beiden Museen und haben zudem freien Eintritt in beide Museen! |
F�rderverein Romanische Kirchen K�ln | Die Mitglieder unterst�tzen u. a. ma�geblich Renovierungsarbeiten und Ausstattungen an dem Kichenensemble und erhalten au�erdem j�hrlich das gro�e wertvolle Jahrbuch des Vereins "Colonia Romanica". |
Zentral-Dombau-Verein zu K�ln von 1842 | Die ca. 17500 Mitglieder unterst�tzen u. a. ma�geblich die umfangreichen Renovierungsarbeiten am K�lner Dom und erhalten au�erdem j�hrlich das gro�e wertvolle Jahrbuch des Vereins "K�lner Domblatt". |
F�rderverein r�mische Stadtmauer | Der F�rderverein hat sich das Ziel gesetzt, die "missliche Situation der r�mischen Stadtmauer" zu verbessern. Er setzt sich f�r den dauerhaften Erhalt und die denkmalgerechte Sanierung dieses einzigartigen antiken Baudenkmals ein. G |
Fortis Colonia - 2000 Jahre befestigtes K�ln | Die Mitglieder unterst�tzen in den Arbeitsbereichen R�mische Stadtmauer, Mittelalterliche Stadtmauer und Preu�ische Festungen die historischen Befestungen der alten R�merstadt. G |
F�rderverein Historischer Park Deutz (FHPD) | Die Mitglieder unterst�tzen die Erhaltung und Pflege der Fundstellen des rechts-rheinischen r�mischen Milit�r-Kastell Divitia. G |
G = Verein t�tig im Bereich der Stadtgeschichte | |
weitere gemeinn�tzige Vereine | |
F�rderverein Herzzentrum K�ln | Der Verein f�rdert die ideelle und materielle Unterst�tzung des Herzzentrums der Universit�tsklinik K�ln. Den Initiatoren liegt insbesondere die Situation von Herz-Kreislauf-Patienten in K�ln und der K�lner Region „am Herzen“. |
Verein Deutsche Sprache/VDS (�berregional) | Der VDS hat sich zum Ziel gesetzt (Zitat), "die deutsche Sprache als eigenst�ndige Kultursprache zu erhalten und zu f�rdern, und sich daf�r einzusetzen, dass sich die deutsche Sprache gegen die �berh�ufung mit W�rtern aus dem Englischen (bzw dem sog. Denglisch) behauptet." |
weitere Mitgliedschaften | |
1. FC K�ln e. V. | Der 1. FC K�ln e. V. ist mit �ber 100 000 Mitgliedern der gr��te K�lner Sportverein und steht nach Mitgliederzahlen an 4. Stelle der deutschen Fu�ball-Vereine (ca. 104 600, Stand: 20.11.2018). |
SPD | Die SPD ist die �lteste und mitgliederst�kste Partei Deutschlands (Stand Mitte 2018: ca. 450 000 Mitglieder). |
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Zitat aus einem Brief des Autors an eine Leserin der Homepage: "... Meine Homepage ist sozusagen die Folge meiner Pensionierung vor etlichen Jahren. Ich hatte pl�tzlich Zeit, die Merkmale meiner Heimatstadt K�ln mit Ihrer 2000-j�hrigen Geschichte ab der Gr�ndung durch die R�mer und mit dem hohen Kulturniveau intensiver kennenzulernen als das Jahrzehnte davor m�glich war: mittels Spazierg�ngen zu den historischen Fundstellen in K�ln sowie zu den vielen Museen und anderen Kultureinrichtungen (wie die 12 Romanischen Kirchen), mittels Teilnahme an Stadtf�hrungen und mittels Literatur. Ich habe mir zun�chst nur Notizen gemacht und dann kam die Idee, meine Entdeckungen im Internet niederzuschreiben. Das erste Themenseite war wohl "Das R�mische K�ln".
Ich habe damals dann auch Reisen nach Rom und zu den r�mischen "Schwesterst�dten" wie Trier und Xanten unternommen. In Rom ging mir als engagiertem K�lner das Herz auf, als ich inmitten der umfangreichen Ausgrabungen des antiken Rom vor einer Informationstafel mit einer Skizze des riesigen antiken r�mischen Reiches (mit Stand 1. Jhdt. n. Chr.) stand. In dem n�rdlichen Teil dieser Skizze (Germania) fand ich ein kleines P�nktchen als einzige markierte und benannte Stadt in diesem Gebiet zu dieser Zeit: "Colonia"! Spontaner Gedanke: Alaaf!!"
GL_K�ln/25.01.2020
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