Wie bekomme ich Milben aus der Matratze?

Wie merkt man, dass man Milben im Bett hat?

Die schlechte Nachricht: Milben gibt es in jedem Bett – manchmal mehr manchmal weniger. Die Spinnentierchen, die kleiner sind als 1 Millimeter, ernähren sich von menschlichen Hautschuppen. Rund 1,5 Gramm abgestorbene Haut verliert ein Mensch pro Nacht. Im Jahr kommen so bis zu 0,5 Kilogramm zusammen. Kein Wunder, dass sich Milben im Bett so wohlfühlen. Hinzu kommt, dass ein normal schwitzender Mensch bis zu einen halben Liter Schweiß pro Nacht abgibt. So wird das Bett zum Paradies für die kleinen Milben:

Ein durchschnittliches Bett kann bis zu 1,5 Millionen Hausstaubmilben beherbergen

Stephen Pretlove - Professor und Wohnexperte an der Londoner Kingston University

Sehen können Sie Milben im Bett nicht: Die mikroskopisch kleinen Hausstaubmilben sind nur etwa 0,1 Millimeter groß und mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Es ist auch ein Irrglaube, dass Sie Milben im Bett durch Milbenbisse am Körper feststellen. Die Hausstaubmilben, die für die Hausstauballergie verantwortlich sind, beissen nicht, sondern ernähren sich nur von abgefallenen Hautschuppen. Milbenbisse entstehen hingegen zum Beispiel durch die Grab- beziehungsweise Krätzmilbe.

Wie kann man also feststellen, dass man ein Problem mit Milben im Bett hat? Eine Möglichkeit, die Milbenkonzentration im Bett zu messen, ist der Einsatz sogenannter Allergie-Testkits für Hausstaubmilben, die Sie in der Apotheke kaufen können. Weitere Anzeichen, die darauf hindeuten, dass sich eine große Anzahl an Milben im Bett befinden sind die allergischen Reaktionen der Hausstaubmilbenallergie, deren Symptome wir im folgenden Abschnitt näher beschreiben.

Übrigens:

Milben leben nicht nur im Bett

Milben tummeln sich nicht nur zwischen Matratze und Kopfkissen im Bett: Sie sind eigentlich überall in geschlossenen Räumen vorzufinden. Die höchste Konzentration an Milben wurde in öffentlichen Verkehrsmitteln, also in Bussen und Zügen gemessen.

Sind Milben im Bett gefährlich?

Die mögliche Gefahr für den Menschen: Das Einatmen der von den Hausstaubmilben produzierten Allergene während des Schlafs, die schließlich eine allergische Reaktion auslöst. Milben im Bett sind für Sie deshalb nur gefährlich, wenn Sie unter einer Hausmilbenallergie leiden. Dann können Hausstaubmilben zum Beispiel Asthmaanfälle auslösen.

Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie ähneln denen einer Erkältung: Husten, Niesen und Kopfschmerzen plagen die Allergiker, zu denen in Deutschland jeder Zehnte zählt. Diese Art der Allergie ist ähnlich weit verbreitet wie die Pollenallergie. Auch zu Hautreaktionen kann es kommen, in Extremfällen sogar zu Atemnot. Für Betroffene können Milben im Bett also eine echte Gefahr sein. Ob eine Hausstauballergie vorliegt, lässt sich auch durch einen Allergietest feststellen.

Wie bekomme ich Milben aus der Matratze?

Bis zu 1,5 Millionen Milben können sich in einem Bett tummeln.

Foto: Shutterstock/Juan Gaertner

Aber auch, wenn Sie unter keiner Hausstaubmilbenallergie leiden: Irgendwie ist doch der Gedanke an bis zu 1,5 Millionen Milben im Bett nicht gerade das, was man sich für einen erholsamen Schlaf wünscht. Was Sie gegen Milben im Bett und Bettwäsche tun können und wie Sie sie vorbeugen erklären wir Ihnen im Folgenden.
 

Übrigens:

Hausmilbenkot im Hausstaub verursacht Allergie

Das allergene Potenzial kommt von den Ausscheidungen der Milben im Bett, die sich im Hausstaub sammeln. In den Monaten Mai bis Oktober vermehren sich die kleinen Plagegeister fleißig. Dann erreicht auch die Konzentration an Milbenkot den Höchststand. Im Herbst ist die Belastung mit Allergenen deshalb am höchsten.

Wie werde ich die Milben im Bett los?

Im Folgenden haben wir für Sie die fünf besten Tipps gegen Milben im Bett zusammengestellt.
 

  • Tipp 1: Das Bett nicht zu ordentlich machen
    Hausstaubmilben fühlen sich in hübsch gemachten Betten deutlich wohler als im Gewühl der ungemachten Bettdecke. Deshalb lautet die Devise: Das Bett nicht zu ordentlich machen, sondern nur die Bettdecke zurückschlagen. So können die Matratze und die Unterseite der oberen Deckenhälfte abtrocknen. Das wird sogar wissenschaftlich gestützt – eine Forscher-Gruppe von Wohnspezialisten an der Londoner Kingston University hat herausgefunden, dass Milben in der trockenen Umgebung eines ungemachten Betts nicht überleben können. Unter einer feinsäuberlich gelegten Bettdecke hingegen trocknet die in der Nacht angesammelte Feuchtigkeit nicht ausreichend: Ein Traum für Milben im Bett!

Wie bekomme ich Milben aus der Matratze?

Absichtliche Unordnung: Am besten die Bettdecke einfach liegen lassen oder einmal umschlagen. Das mögen die Milben im Bett gar nicht.

Foto: iStock/Guilherme Ruiz

  • Tipp 2: Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer reduzieren
    Der Grund ist, dass Milben nur überleben, wenn sie Wasser aus der Raumluft aufnehmen können. Und das tun sie mit kleinen Drüsen, die sich an der Außenseite ihres Körpers befinden. Deshalb empfiehlt es sich, die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer niedrig zu halten. Das gelingt Ihnen zum Beispiel mit einem Luftentfeuchter im Schlafzimmer.
     
  • Tipp 3: Regelmäßig im Schlafzimmer lüften
    Wie gehört, fühlen sich Milben im Bett ausgesprochen wohl, wenn es feucht und warm ist. Dem wirken Sie entgegen, indem Sie regelmäßig das Schlafzimmer lüften – am besten gleich nach dem Aufstehen. Ab und zu können Sie auch die Bettwäsche oder sogar die ganze Matratze für mehrere Stunden an die frische Luft stellen.
     
  • Tipp 4: Bettwäsche regelmäßig und richtig waschen
    Gegen Milben im Bett hilft es auch, dass Sie regelmäßig, also alle zwei Wochen, die Bettwäsche waschen – und zwar mindestens für eine Stunde und bei 60 Grad Celsius. Die hohen Temperaturen überleben die Milben nicht. Aber auch sehr kalte Temperaturen stellen für Milben im Bett ein Problem dar. Als Alternative können Sie die Matratze und die Bettwäsche deshalb im Winter auch nach draußen stellen.
     
  • Tipp 5: Spezielle Bettwäsche gegen Milben im Bett
    Besonders dichte Überzüge auf den Matratzen, sogenannte „Encasings“, können zur Reduzierung des allergenen Potenzials im Schlafzimmer beitragen. Der partikeldichte Milbenschutzbezug aus Kunststoff schließt die Milben und den Milbenkot in Matratze, Kissen und Bettbezug ein und sorgt dafür, dass Sie nicht in Kontakt mit den Milben im Bett kommen. Sind bereits Milben im Bett werden Sie diese dadurch zwar nicht los, bei neuer Bettwäsche können Sie die Hausstaubmilben allerdings vorbeugen – und gegen die Hausstaubmilbenallergie hilft die Allergiebettwäsche in jedem Fall.

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Bonustipps für Milben im Bett bei Allergikern

Milben im Bett sind bei Allergikern ein besonders großes Problem. Diese Tipps helfen:
 

  • Tipp 1: Den Milbenkot vom Bett absaugen
    Nicht die Milben im Bett selbst, sondern ihr Kot löst die Hausmilbenallergie aus. Dieser sammelt sich im Hausstaub und wir nehmen ihn beim Atmen auf. Was liegt also näher als den Hausstaub inklusive Milbenkot von der Matratze und dem Boden abzusaugen? Dafür können Sie spezielle Filtersysteme für Staubsauger nutzen, aber auch mit einem herkömlichen Staubsauger reduzieren Sie den Hausstaub.
     
  • Tipp 2: Staubfänger aus dem Schlafzimmer entfernen
    Je weniger Möglichkeiten es für Hausstaub gibt, sich auf Oberflächen abzusetzen, desto besser für Sie als Allergiker. Im Schlafzimmer heiß es deshalb: Staubfänger entfernen – dazu gehören auch Teppiche und Voränge. Der positive Nebeneffekt: Sie müssen generell weniger putzen, weil weniger Gegenstände einstauben.
     
  • Tipp 3: Hausstaub mit einem Luftreiniger reduzieren
    Es gibt spezielle Luftreiniger, die den Staub in der Luft entfernen und so Allergien vorbeugen. Diese helfen oft auch bei Milben im Bett. Gegen den bereits abgesetzen Staub im Schlafzimmer sind die Geräte allerdings machtlos. Regelmäßig staubsaugen und richtig putzen, wird damit also nicht überflüssig.
     
  • Tipp 4: Medikamenten gegen Milbenallergie
    Ähnlich wie andere Allergien kann die Hausstauballergie mit Medikamenten behandelt werden. Das reduziert zwar nicht die Milben im Bett, aber Sie leiden weniger stark an der Hausstaubmilbenallergien.
     
  • Tipp 5: Hyposensibilisierung gegen Milbenallergie
    Außerdem kann eine sogenannte Hyposensibilisierung in Frage kommen. Dabei wird der Körper langfristig an die Substanzen gewöhnt, die die Allergie auslösen. So können Patienten die durch Milben im Bett erzeugten Allergiesymptome in den Griff kriegen.

Wie reinige ich eine Matratze von Milben?

Wasche die Bettwäsche sowie den Bezug deiner Matratze mindestens alle zwei Wochen. Damit die Milben abgetötet werden, musst du den Stoff bei 60 Grad waschen – und zwar im Normalprogramm. Denn im Kurzprogramm ist das Wasser nur kurz heiß und die Milben überleben. Wasche dabei auch die Encasings mit.

Kann man Milben absaugen?

Sie sollten nur wissen, dass Staubsaugen gegen Milben gar nichts bewirkt. Auch spezielle Duftsprays, die gegen die Milben auf dem Markt sind, bringen nur oberflächlich etwas. Zwar töten die Milbensprays die Tiere, welche dann aber zusammen mit ihren Ausscheidungen in der Matratze verbleiben.

Wie erkenne ich Milben auf der Matratze?

Neben Bett, Kissen, Decke, Teppich und Co. kann jedoch auch der Mensch direkt von Milben befallen werden..
Schnupfen..
Verstopfte Nase..
Gerötete Augen..
Juckende Augen..
Niesattacken..
Halsschmerzen..
Husten..
Asthma..

Was mögen Milben überhaupt nicht?

Milben mögen die trockene Wärme der Sonne nicht. Milben mögen es feucht und warm. Die trockene Wärme der Sonne gefällt ihnen daher überhaupt nicht. Hänge Kissen, Teppiche und Bettdecken ausgiebig in die warme Sonne.