Dieser Beitrag erschien durch Kooperation mit TV-Kolumne „The Taste“: Koch-Coach fühlt sich bei tränenreichem Finale wie heimlicher Sieger Während Frank Rosin seinen
Ausstieg bei „The Taste“ nach zehn Jahren verkündet, feiert die SAT.1-Kochshow ihr tränenreiches Finale: Typisch deutsche Gerichte, mit japanischer Handwerkskunst gefertigt: Das ist nur eine der – nahezu unmöglichen – Aufgaben. Am Ende freut sich der unterlegene Koch-Coach fast noch mehr als der triumphierende Titelverteidiger. Die mit einem Symbol oder Unterstreichung gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Kommt darüber ein Einkauf zustande, erhalten wir
eine Provision - ohne Mehrkosten für Sie! Mehr Infos „Und was ist mit mir?“, erinnert Angelina Kirsch bei der Verkostung der Löffel-Ergebnisse jeder Runde, bei der es zum Finale der Jubiläumsstaffel von „The Taste“ um nichts weniger als ein Auto, diverse „smarte“ Küchengeräte, ein Kochbuch mit dem eigenen Konterfei auf dem Cover und 50.000 Euro geht.
Die Sorge, dass sie zu kurz kommt, braucht die charmante Moderatorin jedoch nur kulinarisch zu fürchten. Ansonsten ist sie ein Fels der Fröhlichkeit in einem sterilen Studio voller Nervosität (Kandidaten), Drillmaster-Attitüden (Coaches) und hektischer Betriebsamkeit. „Ich seh dich nicht rennen“, fährt Frank Rosin den 18-jährigen Koch-Azubi Tobi aus München an, als der einmal nicht zwischen Kochinsel und Vorratsregal hin- und herwetzt: „Bleib gefälligst im Moment!“ - „Alles völlig versaut bei dir“, kommentiert der kokett schlecht gelaunte Tim Raue ("Das ist schon ein harter Ritt") den Arbeitsplatz von Profi-Koch Christian aus Berlin, auf dem die Werkzeuge nicht wirklich rechtwinklig zueinander arrangiert sind. „Eigelb
ins Kartoffelpüree? Ich brech' zusammen!“, macht Alexander Herrmann die Rezeptidee von Hairstylist Robin ("Hat meine Oma immer so gemacht") nieder, während Namensvetter Kumptner aus Wien Kandidatin Theresa (20) die Röstzwiebeln gleich im Akkord zubereiten lässt: „Schneiden, melieren, ausbacken, das machen wir jetzt, bis die Farbe stimmt.“ Nachdem Fiesheit nicht
mehr die hervorstechendste Eigenschaft in TV-Jurys ist - von einigen mehr oder weniger unrühmlichen Ausnahmen abgesehen - darf bei „The Taste“ nach wie vor getriezt werden. Allen, die jedoch schon mal eine Profi- Küche von innen erlebt haben, dürfte dieser Ton ("Ich will einen verf... perfekten Kartoffelsalat") jedoch geläufig sein. „Der Ton ist schon rau,
aber vor und nach dem Kochen haben wir uns wieder lieb“, beschreibt Robin (29) die Beziehung zwischen ihm und Coach Alexander Herrmann. „Schon anstregend“, ergänzt seine Teamkollegin Victoria (28) lapidar. „Ich überhöre das einfach und mache weiter“, erklärt Tobi seine Strategie mit Meister Rosin. Fernöstliche Verschmitztheit und hanseatischer Stoizismus kommt von den beiden berühmten Gastjuroren, die die winzigen Servierlöffel in
der Finalrunde vor Mammut-Aufgaben stellen. „Klassische deutsche Gerichte mit japanischer Handwerkskunst zubereitet“, fordert Tohru Nakamura von den sieben verbleibenden Kandidaten und sorgt damit nicht nur bei Alexander Herrmann für Verwirrung: „Was jetzt, Sashimi von der Bratwurst?“ Nein, eine „zelebratorische“ Haltung bei der Herstellung, weiß Tausendsassa Tim Raue sofort. Beim etwas profanen Motto seines Schützlings Christian - Kartoffelsalat - wird er folgerichtig gleich poetisch: „Ich
möchte Welten aus Gelb.“ Hilfreich ergänzt durch: „Bloß nicht zu fancy!“„The Taste“: Koch-Coaches halten die Kandidaten auf Trab
„Der Ton ist schon rau“
„The Taste“: Aufgabenstellung sorgt für Verwirrung
Profi-Koch Jari gewinnt die Jubiläumsstaffel
Bei Tohru gewinnt dann eher die Frische des Ansatzes: Vielleicht ganz gut, dass die auf den Seychellen lebende Victoria (28) noch nie etwas von „Finkenwerder Scholle“ gehört hat. Beim Speckschneiden und Anrühren der Krabben-Mayonnaise liegt ihr Alexander Herrmann fast im Kragen - mit Erfolg.
Nicht nur Amateurin Victoria, auch Teamkollege und Frisiermeister Robin ziehen in die Endrunde, gemeinsam mit Kochprofi Jari (35) aus Konstanz. Der spricht viel von „Technik-Spielen“ und „Signature Moves“, hantiert mit Frucht-Kaviar, Wildgewürz-Panko-Crunch und „zieht“ Soßen. Robin hingegen schwärmt von Omas Küche, arrangiert Nudeln mit Pilzsauce und ernennt das ausgeschiedene Koch-Küken Theresa zur Assistentin.
Alexander Herrmann fühlt sich als heimlicher Sieger
Am Schluss der Blindverkostung durch die Coaches nimmt Koch und Familienvater Jari ("Mein Sohn ist mein erster Stern") den Pokal, das Geld und die ausführlich beworbenen Sachpreise mit nach Hause. Als heimlicher Sieger aber fühlt sich Alexander Herrmann. Der fränkische Starkoch hat Tränen in den Augen: „Toll, dass meine beiden Hobby-Köche so weit kamen. So gerührt war ich seit zehn Jahren nicht mehr.“
Gefasster verlässt das weiterhin sieglose „The Taste“-Urgestein Frank Rosin die Staffel, die zumindest bis auf weiteres seine letzte ist. Der Ruhrpott-Sternekoch wird sein Engagement in der SAT.1-Show aus Gründen des Zeitmangels beenden und stattdessen 2023 in der neuen Show „The Sweet Taste“ mitwirken, wie ein Sendersprecher bestätigte. Als Nachfolger ist laut „Bild“ der vor allem fürs ZDF aktive Nelson Müller im Gespräch.
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