Die G8-Staaten bekräftigten ihr Ziel, den weltweiten Verlust der Biodiversität bis 2010 signifikant zu senken. Die Staats- und Regierungschefs erkannten darüber hinaus die Notwendigkeit, eine "Vision" zum Biodiversitätserhalt für die Zeit nach 2010 zu entwickeln. Die Gipfelerklärung sieht zudem eine Unterstützung der 2007 in Heiligendamm verabschiedeten Potsdam-Initiative für Biodiversität vor und betont die darin enthaltene TEEB-Studie ("The Economics of Ecosystems and Biodiversity") die den ökonomischen Wert von Biodiversität untersucht. Show
Die Gruppe der G20 umfasst neben den bedeutendsten Industrieländern auch die Schwellenländer und bildet damit die wichtigsten Akteure mit globaler Verantwortung ab. Sie trifft sich seit 1999 regelmäßig auf Ebene der Staats- und Regierungschefs und zu verschiedenen Fachministerkonferenzen. Traditionell befasste sich diese Gruppe eher mit finanz- und wirtschaftspolitischen Maßnahmen zur Stabilisierung der Weltwirtschaft. Der Gruppe der G20 gehören 19 Staaten und die EU an. Neben den G7-Staaten sind das auch Argentinien, Australien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea und die Türkei. Zum Themenbereich Durch den Ukraine-Krieg stehen die G7 und die G20 vermehrt im Fokus der Weltpolitik. Mit Spannung wird der große G7-Gipfel vom 26. bis 28. Juni 2022 in Garmisch-Partenkirchen erwartet. Doch wer gehört zu diesen "G-Staaten" und warum? Und was unterscheidet die G7 und G20? © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Markus Schreiber Das Wichtigste zu G7 und G20
Wer gehört zu G7 und G20 und warum?Die Bezeichnungen G7 und G20 stehen für "Gruppe der Sieben" beziehungsweise "Gruppe der 20". Gemeint sind damit die sieben weltweit führenden Industrie-Nationen sowie die 20 global wirtschaftlich und politisch wichtigsten Staaten. Deutschland ist als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt in beide Formate eingebunden. Der G7 gehören neben Deutschland zudem Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien an. Für die G20 kommen noch die Europäischen Union als Repräsentantin ihrer 28 Staaten sowie die zwölf bedeutendsten Industrie- und Schwellenländer dazu: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea sowie die Türkei. Das sind die Mitglieder der G7 und G20Zu den G7 gehören nur die führenden Industrieländer der Welt. Aufgrund ihrer...Von G6 bis G193: Die Formate im WandelBeide Gruppen sind aber keine internationalen Organisationen. Sie verfügen nicht über eigenes Personal oder einen dauerhaften Amtssitz. Stattdessen werden sie als informelle Arbeitsgemeinschaften ("Clubs") angesehen. Ihre Zusammensetzung hat sich im Laufe der Zeit immer wieder geändert und ist bis heute flexibel geblieben. Je nach politischer und wirtschaftlicher Situation können somit auch weitere Länder in die Gruppen eintreten oder aber ausgeschlossen werden. Im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine forderten einige der G20-Staaten beispielsweise, dass Russland vom diesjährigen Gipfel aus- beziehungsweise die Ukraine eingeladen werden sollte. Das Treffen findet im November 2022 in Indonesien statt. So hat sich das G-Format bisher entwickeltG6: Die G6 war die Ursprungsform der G-Klubs. Zunächst gehörten ihr mit Deutschland,...G7: 1976 trat Kanada dem Weltwirtschaftsgipfel auf Wunsch der USA bei. So wurde aus...Was passiert auf den Treffen der Wirtschaftsnationen?Die Staats- und Regierungschefs der G-Staaten - insbesondere der G7 - stehen in ständigem Austausch miteinander. Der öffentlich wichtigste Teil dieser Kooperationen sind die jährlichen Gipfeltreffen. Dort kommen die wichtigsten Staatsvertreter:innen zusammen, um sich über internationale politische Fragestellungen abzustimmen. Ihre Themen sind vielfältig und reichen von weltwirtschaftlichen Themen bis hin zu Außen- und Sicherheitspolitik sowie zu Entwicklungs- und Klimazielen. Die Vereinbarungen der Nationen sind nicht rechtlich bindend, sondern kommen einer politischen Selbstverpflichtungen gleich.
G7- und G20-Gipfel: Ähnliche Themen, personelle UnterschiedeDie Agenden der beiden Gruppen überschneiden sich zum Teil. Die G7 legt zumeist jedoch einen größeren Fokus auf politische Themen und Sicherheitsfragen, während die G20 sich eher mit weltwirtschaftlichen Aspekten und der globalen Finanzpolitik befasst. Die G7-Gipfel finden vor allem zwischen den Regierungsoberhäuptern der zugehörigen Nationen statt. Diese besprechen sich zu weltpolitischen Themen wie Klimawandel, organisierte Kriminalität, Drogen- und Waffenhandel, Kernenergie, Entwicklungshilfe und Rüstungskontrolle.
Bei den G20-Treffen kommen neben den Regierungschefs und Finanzminister:innen der Mitgliedsstaaten auch Vertreter:innen von internationalen Institutionen zusammen. Dazu zählen:
Die Europäische Union wird von der Ratspräsidentschaft und der Europäischen Zentralbank (EZB) vertreten. Darüber hinaus können weitere Staaten und Organisationen von den G20 eingeladen werden. So ist auch Spanien regelmäßig auf dem Weltwirtschaftsgipfel dabei, ebenso wie die Afrikanische Union, der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) und weitere wechselnde Gäste.
Neben der Wirtschaft rücken mittlerweile auch andere Themen in den Fokus der G20. In den vergangenen Jahren wendete sie sich so auch Fragen im Bereich der Digitalisierung, Weltgesundheit, Klima-, Arbeitsmarkt- und Energiepolitik sowie der Ernährungs-Sicherung zu.
Wie organisieren sich die Gruppen?Für solch große internationale Konferenzen müssen sich die Staaten eng miteinander abstimmen. Deren Regierungschefs, Minister:innen und verschiedene Fach-Arbeitsgruppen halten deshalb auch außerhalb der Gipfel Kontakt. Pro Jahr übernimmt stets ein Mitgliedsland den Vorsitz und gestaltet das Programm. 2022 fällt diese Rolle in der G7 Deutschland zu, in der G20 Indonesien. Die Themen für die Gipfel werden durch die sogenannten Sherpas der G7- und G20-Nationen vorbereitet. Für Deutschland übernimmt der Staatssekretär Jörg Kukies diese Aufgabe.
Im Anschluss an die Treffen geben die Regierungen meist Gipfelerklärungen (Kommuniqués) mit den wichtigsten Ergebnissen, begleitenden Ausführungen und Arbeitsplänen für die Zukunft heraus. Deutschlands G7-Präsidentschaftsprogramm für 2022: "Fortschritt für eine gerechte Welt"Deutschland hat für das Jahr 2022 den Vorsitz in der G7 inne und wird das kommende Gipfeltreffen vom 26. bis 28. Juni auf Schloss Elmau im bayerischen Garmisch-Partenkirchen ausrichten. Zum Gipfeltreffen eingeladen sind außerdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sowie die Regierungsvertreter:innen Indiens, Südafrikas, Senegals, Indonesiens und Argentiniens.
Die weltpolitische Konferenz wird vor allem im Hinblick auf die Sicherheit eine große Herausforderung für die Polizei: Sie wird Tag und Nacht im Großaufgebot mit gut 18.000 Kräften im Einsatz sein und soll unter anderem sicherstellen, dass die angekündigten Demonstrationen und Großkundgebungen friedlich verlaufen. Am Tagungsort selbst werden Umleitungen, Flugverkehrszonen und Absperrungen die in Kriegszeiten besonders sensiblen Sicherheitsbedürfnisse abdecken.
Das diesjährige Programm, an denen die G7-Staaten unter deutscher Führung arbeiten sollen, steht unter dem Motto "Fortschritt für eine gerechte Welt". Schwerpunkte des G7-Gipfel-Programms 2022
|