<<<<< Was beim Essen wichtig istIn Zeiten einer schweren Erkrankung reduziert sich das Bedürfnis zu essen immer mehr . Wenn schwerkranke Menschen nicht mehr essen können oder nicht
mehr essen wollen, löst das sehr verständliche Ängste bei den Angehörigen aus. Aber auch professionelle BetreuerInnen aus Medizin und Pflege sind dann häufig sehr besorgt, die Kranken könnten unter Hunger oder unter Mangel-Ernährung leiden. Was tun?
Was beim Trinken wichtig istWenn der Sterbeprozess weiter fortschreitet und mit zunehmender Schwäche kann es auch sein, dass die Kranken nicht nur das Essen, sondern auch das Trinken weitgehend einstellen. Das ist ein natürlicher Vorgang und eine künstliche Zufuhr von Flüssigkeit durch Infusionen würde den Patienten, die Patienten jetzt eher belasten, da der Körper die zugeführte Flüssigkeit oft nicht mehr ausscheiden kann. Flüssigkeit lagert sich dann im Gewebe oder in der Lunge ab und kann die Atmung erschweren. Durch die geringe Trinkmenge, durch Mundatmung und auch durch verschiedene Medikamente kann eine ausgeprägte Trockenheit der Mundschleimhaut und damit auch Durstgefühl entstehen. Durst kann quälend sein, deshalb ist es ganz wichtig, dass die Mundschleimhaut durch eine regelmäßige, behutsame Mundpflege (mindestens 2-3 mal/Stunde) feucht gehalten wird. Damit kann das Durstgefühl des/der Kranken wirksam gelindert werden. Es ist erwiesen, dass die Reduktion von Nahrung und Flüssigkeit im Sterben eine ganze Reihe von Vorteilen für die Patienten und Patientinnen bringt: es gibt weniger Erbrechen, Verringerung von Husten und Verschleimung, eine Verringerung von Wasseransammlungen im Gewebe, in der Lunge und im Bauch, sowie deutlich weniger Schmerzen. Als Folge einer eingeschränkten Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr wurde auch eine erhöhte Ausschüttung von Endorphinen, das sind morphinähnliche, körpereigene Substanzen, im Gehirn festgestellt. Das führt zu einer Abnahme der Schmerzen, es wirkt stimmungsaufhellend und trägt damit insgesamt zu einem höheren Wohlbefinden bei. Was tun?
Zu beachten ist dabei: Der Mund gilt als eine der Intimzonen des menschlichen Körpers. Die Mundpflege darf niemals gegen den Willen eines Patienten, einer Patientin durchgeführt werden, sie soll schließlich als angenehm empfunden werden. Deshalb sind auch geschmackliche Vorlieben der/des Kranken zu berücksichtigen. Wie der Körper sich im Sterben verändertDer Körper eines sterbenden Menschen verändert sich sichtbar
und spürbar. Der Blutdruck sinkt, der Puls verändert sich. Auch die Körpertemperatur bleibt nicht gleich: Arme und Beine können durch die geringere Durchblutung kühler werden. Häufig verändert sich der Atem: Er kann schneller werden (bis zu 40 Atemzüge in der Minute) - oder auch viel langsamer, mit langen Pausen zwischen den Atemzügen. Beim Ausatmen kann ein rasselndes Geräusch entstehen. Das tritt auf, wenn das Bewusstsein schon so weit reduziert ist, dass keine Schluck- und Hustenreflexe mehr
vorhanden sind. Das rasselnde Atemgeräusch wird meist durch Sekret verursacht, das Sterbende nicht mehr abhusten können, aber durch das eingetrübte Bewusstsein werden sie dadurch nicht beeinträchtigt. Für Sie als BegleiterIn kann es jedoch ein sehr beunruhigendes Geräusch sein, weil Sie den Eindruck bekommen, die/der Sterbende drohe jeden Moment zu ersticken. Dabei empfiehlt es sich, den Gesichtsausdruck des Patienten, der Patientin dabei zu beobachten: meist wirken sie sehr entspannt und wir
können darauf vertrauen, dass diese veränderte Atmung die Kranken nicht belastet. Die Veränderungen des Atems kommen und gehen und vielfach kann der Eindruck entstehen, dass jeder Atemzug der letzte sein könnte . Hilfreich kann in so einer Situation sein, den Kopf so zu lagern, dass er nicht nach hinten geneigt ist und den/die Sterbende/n in eine sanfte Seitenlage zu bringen. Was tun?Versuchen Sie durch Socken oder eine eingewickelte Wärmflasche die Füße des Patienten, der Patientin warm zu halten. Dabei ist darauf zu achten, dass die Wärmflasche eingewickelt ist und keinesfalls zu warm sein darf, um Verbrennungen zu vermeiden.
Wie Atemnot gelindert werden kannAtemnot ist das subjektive Gefühl, wenig oder keine Luft zu bekommen. Schmerzen und Angst verstärken die Atemnot. Das Gefühl zu ersticken kann zu Panik und Todesangst führen. Die Ursache der Atemnot ist seltener ein Sauerstoff-Mangel, sondern vielmehr ein Versagen der Atemmechanik. Deshalb ist eine Sauerstoff-Gabe meist auch nicht sinnvoll. Was tun?
Ratgeber Atemnot – Umgang mit Atemnot bei chronischer Erkrankung Wenn Fieber auftrittVerschiedene Infektionen und andere Komplikationen im Sterbeprozess können Fieber auslösen. Das ist kein Grund zur Panik. Leichtes Fieber beeinträchtigt den Patienten, die Patientin kaum. Steigt die Körpertemperatur aber über 38,5 Grad, kann das zu deutlichem Unbehagen bei den Kranken und auch zu einem erhöhten Atembedarf führen. Eine rasche Absenkung der Körpertemperatur durch fiebersenkende Medikamente kann den Patienten, die Patientin sehr belasten, deshalb sollte das Fieber eher durch sanfte Maßnahmen gesenkt werden. Was tun?
Spirituelle Unterstützung thematisierenViele Menschen wünschen angesichts des nahenden Sterbens seelsorglichen Beistand. Dies gilt oft auch für Menschen, die seit langem ohne engere Bindung zu ihrer Kirche oder Glaubensgemeinschaft leben. Die Frage nach dem Sinn des Lebens, einem Leben nach dem Tod und andere existenzielle und religiöse Fragen treten nun in den Vordergrund und stellen sich drängender. Deshalb kann das Angebot eines Gesprächs mit einem Seelsorger, einer Seelsorgerin der eigenen Kirche bzw. einem/r beauftragten VertreterIn der eigenen Glaubensgemeinschaft für die Sterbenden, aber ebenso für deren An- und Zugehörige unterstützend, entlastend und wichtig sein. Was tun?
Was passiert wenn alte Menschen nicht mehr Essen wollen?Wenn ein Mensch nicht mehr isst, nicht mehr trinkt, dann ist der Tod meist nur noch wenige Tage entfernt. Der Körper verliert an Kraft, mehr und mehr wendet sich der Blick nach innen. Die bewussten Momente werden seltener.
Warum hört ein Alter Mensch auf zu Essen?Angehörigen fällt es oft schwer, dieses Verhalten und den Wunsch nach wenig oder gar keinem Essen zu akzeptieren. In der letzten Lebensphase besteht meist eine katabole Stoffwechsellage, das bedeutet einen auf Abbau ausgerichteten Stoffwechsel, an dem selbst hochkalorische Ernährung nichts ändern kann.
Soll man alte Menschen zum Essen zwingen?Es ist normal, dass Hochbetagte aufhören zu essen und zu trinken. Auch Demente sollte man nicht zwingen. Es ist normal, dass Hochbetagte aufhören zu essen und zu trinken. Auch Demente sollte man nicht zwingen.
Was regt den Appetit bei alten Menschen an?Antidepressiva und Blutdrucksenker vermindern zudem den Speichelfluss, was die Essensaufnahme zusätzlich negativ beeinflusst. So schlagen Sie dem Appetitmangel ein Schnippchen: Bewegung ist wichtig und die natürlichste Art, den Appetit anzuregen.
|