Der frohe Wandersmann, wo ist
da das lyrische Ich? Hier der Text: Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt; Dem will er seine Wunder weisen In Berg und Wald und Strom und Feld. Die Trägen, die zu Hause liegen, Erquicket nicht das Morgenrot, Sie wissen nur von Kinderwiegen, Von Sorgen, Last und Not um Brot. Die Bächlein von den Bergen springen, Die Lerchen schwirren hoch vor Lust, Was sollt ich nicht mit ihnen
singen Aus voller Kehl und frischer Brust? Den lieben Gott lass ich nur walten; Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd und Himmel will erhalten, Hat auch mein Sach aufs best bestellt! LG von CHANTAL Kann jemand bei der Interpretation dieses Gedichts helfen? ist keine Hausaufgabe, nur zur Übung. Was ist die Hauptaussage? Der frohe Wandersmann Joseph von Eichendorff Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
Den schickt er in die weite Welt; Dem will er seine Wunder weisen In Berg und Wald und Strom und Feld. Die Trägen, die zu Hause liegen, Erquicket nicht das Morgenrot, Sie wissen nur von Kinderwiegen, Von Sorgen, Last und Not um Brot. Die Bächlein von den Bergen springen, Die Lerchen schwirren hoch vor Lust, Was sollt ich nicht mit ihnen singen Aus voller Kehl und frischer Brust? Den lieben Gott lass ich nur walten; Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd und Himmel will erhalten, Hat auch mein Sach aufs best bestellt! Was könnte dieser letzte Vers bedeuten? Hallo ich verstehe den letzten vers nicht und kann ihn nicht richtig deuten, kann mir wer helfen damit? ich weiß nur das das Ausrufezeichen am ende den ganzen Vers bekraftigt Der frohe WandersmannWem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite
Welt; Dem will er seine Wunder weisen In Berg und Wald und Strom und Feld. Die Trägen, die zu Hause liegen,Erquicket nicht das Morgenrot, Sie wissen nur von Kinderwiegen, Von Sorgen, Last und Not um Brot. Die Bächlein von den Bergen springen, Die Lerchen schwirren hoch vor Lust, Was sollt ich nicht mit ihnen singen Aus voller Kehl und frischer Brust? Den lieben Gott lass ich nur walten; Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd und Himmel will erhalten, Hat auch mein Sach aufs best bestellt! Akit az Úr szeret, megáldja s a nagyvilágba küldi ki, erdő, patak, völgy hűse várja, ezer csodát mutat neki. A vándorlásra lusta lelket hajnal sosem frissíti meg, ínség, gond rak rá sűrű terhet, családért, gyermekért szepeg. Patakvizek futnak cseregve, az ég felé pacsirta tart, dalával szívem hogyne zengne harsányszavú hajnali dalt? Bízom a jó Isten kezében, ő éltet pacsirtát, hegyet, erdőt, vizet, Úr földön, égen s gondjába vette ügyemet. Von Susanne Mack · 24.11.2007 Joseph Freiherr von Eichendorff, 1857 gestorben, wird heute gern belächelt als Dichter der deutschen Wälder und der deutscher Männerchöre. Eichendorff war der Jüngste und Letzte im Kreis der deutschen romantischen Dichter. Ein katholischer Christ, dessen Religiosität wie selbstverständlich sein gesamtes dichterisches Werk durchdringt. "Es war, als hätt' der Himmel die Erde still
geküsst, "Also, wenn ich in einer Konzert-Aufführung mit Eichendorff-Liedern bin, die Hugo Wolff oder Robert Schumann vertont hat, oder Lieder, die Mendelssohn-Bartholdy vertont hat, dann find' ich: es ein völlig zeitloser Autor." Wolfgang Frühwald, Professor für Literaturgeschichte aus Augsburg. "Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, Frühwald: " ... als flöge sie nach Haus. Der schreibt nicht, sie fliegt nach Haus. Das wäre eine Glaubensgewissheit, die dieser Eichendorff nie hatte. Von Glaubensgewissheit habe ich bei ihm wenig gefunden. Aber eine große Dankbarkeit gegenüber einem Schöpfer, der ihn bewart hat vor großem Reichtum, vor Heldentaten, vor Berühmtheit. Und diese Dankbarkeit einem Schöpfer gegenüber, das kann man ruhig als Religion bezeichnen. Aber er hat sich wirklich bedankt für das, was er nicht bekommen hat, und nicht bedankt für das, was er bekommen hat." Eichendorff hat wohl geahnt: den Gewinn für seine Poesie schlug er aus Verlusten seines Lebens, und dieses Leben war überreich an Verlusten und Versagungen. Joseph Freiherr von Eichendorff wurde 1788 geboren - am Vorabend der großen Revolution in Frankreich, die das ancient regime zu Grabe trug. Der Baron aus dem Schlesischen hat diese Entwicklung immer bedauert. Er hätte gern in barocken Zeiten gelebt, empfand sich immer als "zu spät geboren" und träumte sich in eine glückliche Vergangenheit zurück. "Es schienen so golden die Sterne. Frühwald: "Das hat dieser Mann geschrieben, als es überhaupt keine Posthörner mehr gab! Da pfiff die Lokomotive, und die hat geraucht und gequalmt, und es war völlig moderne Zeit!" "O Täler weit, o Höhen! Auch das hat Eichendorff geschrieben, als es die Wälder seiner Kindheit nicht mehr gegeben hat. Jene mächtigen Eichenwälder rund um das Schloss seiner Eltern im schlesischen Lubowitz. Die waren längst abgeholzt. Und die Güter derer von Eichendorff unter den Hammer gekommen, der Vater hatte pleite gemacht mit seinem Landwirtschaftsbetrieb. Joseph von Eichendorff, einst der "junge Herr" auf Schloss Lubowitz, sah sich gezwungen, Juristerei zu studieren, um sein Brot als preußischer Beamter zu verdienen. "Was ich wollte, liegt zerschlagen. Eichendorff, von der Wiege bis zur Bahre ein frommer katholischer Christ, fühlte sich Zeit seines Lebens gezwungen, Dinge zu ertragen, die er so nicht gewollt hatte. - Schwer genug, zwischen 1816 und 1844, in den Zeiten einer revolutionären Dauerkrise, dem preußischen Staat als Beamter zu dienen, dem Vater einer fünfköpfigen Familie blieb aber keine andere Wahl. Dazu noch hatte sich Eichendorff in eine politisch aussichtslose Position manövriert. - Wolfgang Frühwald. "Denn das "Säbelregiment", also die Gegenrevolution, hat er ebenso kritisiert wie das "Pöbelregiment", die Revolution. Und da zwischendrin immer zu stehen: das war sein Schicksal." Eichendorff träumte von einer aufgeklärten Monarchie, die sich mit den bürgerlichen Rechten und Freiheiten arrangiert. Wer aber in der Metternich-Ära für eine solche Gesinnung stand, hatte keine Chance auf Karriere, zumindest nicht in der Hauptstadt Berlin. Die längste Zeit seines Beamten-Daseins fristete Eichendorff demzufolge in der Provinz: als Regierungsrat in Breslau, Danzig und Königsberg. Bei recht bescheidenen Einkünften. Über die Enttäuschungen seines Lebens half sich der Dichter Eichendorff gern mit einem fröhlichen Nihilismus hinweg: "Memento mori Schnapp' Austern. - Dukaten ! Frühwald: "Das ist mit viel Ironie gemacht und noch mit sehr viel mehr ... ja: satirischer Bitterkeit. Hass ist eine Gemütsart, die dem Eichendorff völlig fremd war, aber mit Bitterkeit ist das Ganze schon angefüllt." Diese Bitterkeit wird nur noch übertroffen von einer großen Sehnsucht: der Sehnsucht nach einer endgültigen Befreiung von den Lasten der irdischen Existenz und Rückkehr die ursprüngliche Geborgenheit Gottes. "Heimat ist woanders als auf dieser Welt. Als "vorläufige Heimat" auf Erden hat sich Regierungsrat von Eichendorff das Land der Poesie gewählt. Denn er ist überzeugt: Der Schöpfer aller Dinge ist ein Ästhet. Er hat die Welt mit Poesie getränkt und den Dichter berufen, sie zu entdecken : "Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort, Ludwig Tieck hat geschrieben, Eichendorff sei der "letzten Ritter der Romantik". "Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Frühwald: "Eichendorff kann als Letzter wahrscheinlich noch so sprechen. Mit Stereotypen, mit Collagen, mit Landschafts-Empfindungen, ohne diese Landschaften real im Detail ausgestalten zu müssen." Heinrich Heine hat über diesen Ton gelacht ... Frühwald: "Aber er hat sehr bitter gelacht. Er hätte gerne noch so gedichtet, wie Eichendorff gedichtet hat. Und er durfte es nicht mehr, weil es mit Eichendorff ausgereizt war, diese Stimmung. Und Heine lebt davon, dass er klagt darüber, es nicht mehr so unbewusst und naiv tun zu können, wie es Eichendorff getan hat. Zum Beispiel eine Landschaft zu schildern ... " "Draußen ging der herrlichste Sommermorgen funkelnd an den Fernstern des Palastes vorüber. Alle Vögel sangen in der schönen Einsamkeit, während von fern aus den Tälern die Morgenglocken über den Garten herauf klangen." Heißt es in Eichendorffs Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts". Diese poetischen Bilder erfüllen einen mit einer süßer Sehnsucht. - Wonach eigentlich ? Nach einer längst vergangenen Zeit ? - Der Dichter Werner Bergengruen meint, das ist eine romantische Illusion: "Eichendorffs Welt ist stilisiert. Es hat sie nirgends und nie gegeben. |