Dichte Wälder bedecken – je nach Definition – etwa ein Viertel bis ein knappes Drittel der Landfläche der Erde, das sind bis zu etwa 40 Millionen Quadratkilometer oder vier Milliarden Hektar. Sie lassen sich in boreale Wälder, Wälder der gemäßigten und der tropischen Zone unterteilen, wenn auch die Grenzen mitunter nicht eindeutig zu ziehen sind. Der Biologe Gunther Willinger verfeinert in seinem Buch "Wälder unserer Erde" diese Einteilung, indem er die tropischen Wälder in saisonal trockene und ganzjährig feuchte tropische Wälder unterteilt, und fügt die besondere Übergangsform der mediterranen Wälder hinzu. Sie alle sind an bestimmte Klimazonen und ökologische Bedingungen angepasst, wie etwa Temperatur, Bodenbeschaffenheit, Niederschlagsmengen oder Topografie. Polare Regionen sowie Gebirge ab einer bestimmten Höhe bieten allerdings ungenügende Wachstumsparameter für einen Wald, daher siedeln sich dort höchstens einzelne Bäume oder niedrig wachsendes Trockengebüsch an. Show Der Waldbestand ist recht unterschiedlich verteilt: Nach den Daten der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO, liegen die Wälder der Erde zu 31 Prozent in Asien (inklusive des asiatischen Teils Russlands), zu 21 Prozent in Südamerika, zu 17 Prozent in Nord- und Mittelamerika, zu 17 Prozent in Afrika, zu neun Prozent in Europa und zu fünf Prozent in Ozeanien. Fünf Länder, nämlich Russland, Kanada, Brasilien, China und die USA, beherbergen 53 Prozent des weltweiten Waldbestandes. Buchtipp Gunther Willinger: "Wälder unserer Erde", TeNeues, 51,40 Euro Schätze für alle Kohlenstoffsenken Wenig beachtet Feuer zur Vermehrung Brände nehmen zu Verantwortlich gemacht für diese steigende Zahl an verheerenden Waldbränden wird unter anderem auch die Trockenlegung von Moorböden Mitte des 20. Jahrhunderts und die Bepflanzung mit Schwarzfichten, unter deren Ästen sich trockene Moosarten verbreiteten, die wie Zunder brennen. Ein Beispiel dafür ist das über 6000 Quadratkilometer wütende Feuer in Fort McMurray im April 2016, das sowohl den Wald als auch die halbe Stadt zerstörte. Die Häuser wurden zum Großteil neu aufgebaut, doch bis die Umgebung wieder annähernd wie Wald aussieht, wird es wohl noch mindestens 20 Jahre dauern. Abgesehen von den Bränden ist in Kanada auch die Ölsandförderung eine große Gefahr für den borealen Wald. Die zerstörten Flächen werden zwar teilweise wieder aufgeforstet, doch auf die Speicherung von Kohlenstoff hat das wenig Auswirkung, denn so schnell, wie er durch die Abholzung der Bäume und die Zerstörung des Bodens freigesetzt wurde, kann das kein Jungwald ausgleichen. Politik und Industrie Ein Teufelskreis Der Wald lässt sich bislang aber noch nicht unterkriegen und erstaunt die Wissenschaft mit seiner Widerstandskraft und Regenerationsfähigkeit: Verlässt der Mensch ein Gebiet oder werden Ackerbau und Viehzucht aufgegeben, holt sich der Wald das Land zurück. Wissenschafter des Max-Planck-Institutes für Meteorologie in Hamburg haben untersucht, was passieren würde, wenn die Welt komplett entwaldet würde – sobald der Mensch verschwindet, wächst der Wald in rund 200 Jahren nach. Nicht einberechnet wurden allerdings die Bodenerosion, die nach einer vollständigen Entwaldung wohl unausbleiblich wäre, und eine weitere Veränderung des Klimas. Also wohl eher nur eine recht theoretische Geschichte – da sind Erhalt und Aufforstung auf jeden Fall die besseren Mittel der Wahl … Warum ist der boreale Nadelwald so wichtig?Flüsse und Seen der borealen Nadelwälder sind Lebensraum für zahlreiche Fischarten, darunter viele Lachsarten. Reptilien und Amphibien fehlen weitgehend, ebenso wie größere Bodenlebewesen – tote organische Masse wird meist von Pilzen zersetzt.
Was versteht man unter Borealer Nadelwald?Der Boreale Wald – auch Borealer Nadelwald oder Taiga genannt – ist weltumspannend die nördlichste Waldform der Erde und erstreckt sich von Alaska über Kanada und Skandinavien bis nach Sibirien. Der Begriff „boreal“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „nördlich“.
Wie nutzt der Mensch den borealen Nadelwald?Aufgrund des riesigen Vorkommens von Nadelholzbäumen und der hohen Nachfrage nach Holz, ist die Fortswirtschaft besonders lukrativ. Etwa 90% des Papier- und Schnittholzbedarfs kann durch die borealen Nadelhölzer gedeckt werden. Weitere wichtige Wirtschaftssektoren sind die Jagd und die Fischerei.
Wie ist das Klima im borealen Nadelwald?Der boreale Nadelwald (auch „Taiga“ genannt) ist die nördlichste Waldzone der Erde. Sie wird charakterisiert durch ein kontinentales Klima mit wenig Regen und starken Temperaturschwankungen mit bis zu -40 Grad C im Winter und um die 20 Grad C in den kurzen Sommern.
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