Was tun wenn atmen schwer fällt

16.07.2014

Bei Patienten mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen – wie chronische Bronchitis, Asthma oder Lungenemphysem – sind die Atemwege so verengt, dass die Atemluft nicht mehr ungehindert ein- und ausströmen kann. Daher erleiden sie schon bei alltäglichen Aktivitäten häufig Atemnot. Abhilfe kann eine leicht zu erlernende Ausatemtechnik schaffen: die dosierte Lippenbremse. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) aufmerksam.

Lungenpatienten können ihre schon bei alltäglichen Aktivitäten häufig auftretende Atemnot besser meistern, wenn sie eine bestimmte, leicht erlernbare Ausatemtechnik beherrschen: die so genannte dosierte Lippenbremse. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) aufmerksam. „Bei Patienten mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen – wie chronische Bronchitis, Asthma oder Lungenemphysem – sind die Atemwege so verengt, dass die Atemluft nicht mehr ungehindert ein- und ausströmen kann“, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lungenstiftung. „Insbesondere das Ausatmen ist erschwert und so bleibt nach jedem Atemzug Luft in der Lunge zurück. Dies behindert wiederum das weitere Einatmen: Denn je weniger die verbrauchte Luft, die eigentlich wieder ausgeatmet werden müsste, aus der Lunge herausströmen kann, umso weniger Platz verbleibt in der Lunge, um frische Luft einzuatmen. Die Folge ist eine sich immer weiter verstärkende Luftnot. Der Sinn und Zweck der dosierten Lippenbremse besteht nun darin, die Bronchien trotz Verengung beim Atmen aktiv so weit wie möglich offen zu halten, damit die Ausatemluft besser aus der Lunge herausströmen und somit auch wieder mehr frische Luft eingeatmet werden kann.“

Abgebremstes Ausatmen verhindert Kollabieren der kleineren Bronchien

Um die dosierte Lippenbremse durchzuführen, legt man die Lippen locker aufeinander, so dass beim Ausatmen durch den Mund ein leise vibrierendes Strömungsgeräusch entsteht. „Wichtig ist darauf zu achten, dass man die Luft möglichst langsam ausströmen lässt, um die Dauer des Ausatmens bewusst zu verlängern“, rät Prof. Morr. Medizinisch gesehen verhindert die dosierte Lippenbremse ein Kollabieren der Bronchien bei der Ausatmung. „Während des mit den Lippen abgebremsten Vorgangs des Ausatmens baut sich nämlich ein leichter Widerstand auf. Dieser erzeugt einen der Ausatmung entgegengesetzten Druck, der sich von den oberen Atemwegen in die unteren Atemwege fortsetzt und so verhindert, dass dort die kleineren Bronchien zusammenfallen“, erklärt Prof. Morr.

Regelmäßige Anwendung empfohlen

Patienten sollten die Lippenbremse in allen Situationen körperlicher oder auch seelischer Belastung einsetzen, bei denen sie nach eigenen Erfahrungen außer Atem kommen - wie z. B. beim Treppensteigen, beim Einkaufstütenschleppen oder bei verschiedenen Formen emotionaler Erregung. „Entscheidend ist dabei, die Lippenbremse bereits vorsorglich zu Beginn der Belastung einzusetzen - also nicht erst, wenn die Kurzatmigkeit bereits eingetreten ist. Doch auch in Notfällen stellt das Beherrschen der Lippenbremse eine wesentliche Hilfe zur Selbsthilfe dar, um akute Atemnot und die damit verbundenen Panik zu lindern“, betont Prof. Morr. Die Lippenbremse, weitere Atemtechniken, sowie Atem erleichternde Körperstellungen können Lungenpatienten unter Anleitung in einer Lungensportgruppe, bei Patientenschulungen oder auch im Rahmen einer Reha erlernen. Und das kann manchmal hilfreicher als Sprays, Pulver oder Tabletten sein.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung der Deutschen Lungenstiftung e.V. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Lungenärzte-im-Netz verlinken.

Kurzatmigkeit oder Atemnot – im medizinischen Sprachgebrauch Dyspnoe – ist das unangenehme Gefühl, nur mit Mühe atmen zu können. Kurzatmigkeit wird je nach Ursache unterschiedlich erlebt und beschrieben.

Bei körperlicher Aktivität und in großer Höhe atmet man ganz normal etwas schneller und heftiger, was aber nur selten Beschwerden verursacht. Bei vielen Erkrankungen der Lunge und anderer Bereiche des Körpers ist auch im Ruhezustand die Atemfrequenz erhöht. Beispielsweise atmen Patienten mit Fieber generell schneller.

Bei einer Dyspnoe wird schnellere Atmung von dem Gefühl begleitet, nicht genug Luft zu bekommen. Betroffene haben das Gefühl, dass sie nicht schnell oder tief genug einatmen können. Sie stellen fest, dass es sie mehr Anstrengung kostet, den Brustkorb beim Einatmen auszudehnen oder die Luft beim Ausatmen auszustoßen. Außerdem können sie das unangenehme Gefühl bekommen, unbedingt einatmen zu müssen (Inspiration), bevor das Ausatmen (Exspiration) ganz abgeschlossen ist, und verschiedene weitere Empfindungen werden meist als ein Gefühl der Brustenge umschrieben.

Allgemein sind dies die häufigsten Ursachen:

  • Körperliche Dekonditionierung (zum Beispiel Schwächung der Muskulatur und des Herzens aufgrund von Untätigkeit)

  • Gewichtszunahme

  • Schwangerschaft

Häufigste Ursache bei Patienten mit einer chronischen Lungen- oder Herzerkrankung:

  • Verschlimmerung der Grunderkrankung

Diese Patienten können jedoch auch eine neue Erkrankung aufweisen. So können langjährige Asthmapatienten auch einen Herzinfarkt erleiden, oder Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz können eine Lungenentzündung bekommen.

Menschen mit einer Lungenerkrankung leiden oft unter Atemnot, wenn sie sich körperlich anstrengen. Bei körperlicher Aktivität produziert der Körper mehr Kohlendioxid und verbraucht mehr Sauerstoff. Das Atmungszentrum im Gehirn beschleunigt die Atmung, wenn die Sauerstoffsättigung im Blut niedrig bzw. die Kohlendioxidsättigung erhöht ist. Wenn Herz oder Lunge nicht ordnungsgemäß arbeiten, kann schon eine geringe Belastung die Atemfrequenz erheblich ansteigen lassen und zu Atemnot führen. Diese Kurzatmigkeit ist so unangenehm, dass Anstrengungen ganz vermieden werden. Verschlimmert sich die Lungenerkrankung, kann die Atemnot aber eventuell schon im Ruhezustand auftreten.

Ursachen einer Dyspnoe können sein

  • Restriktive Lungenerkrankungen

  • Obstruktive Lungenerkrankungen

Patienten mit Asthma leiden bei einem Anfall unter Atemnot. Ihnen wird normalerweise empfohlen, bei einem Anfall einen Inhalator griffbereit zu haben. Das darin enthaltene Medikament erweitert die Atemwege.

Manche Patienten mit Herzinsuffizienz leiden an Orthopnoe, paroxysmaler nächtlicher Dyspnoe oder an beiden Symptomen. Orthopnoe bedeutet Kurzatmigkeit im Liegen, die sich beim Aufsetzen bessert. Paroxysmale nächtliche Dyspnoe ist ein oft von Panik begleiteter plötzlicher Anfall von Atemnot während der Nacht. Die betroffene Person wacht nach Luft schnappend auf und muss sich aufsetzen oder aufstehen, um einatmen zu können. Diese extreme Form von Orthopnoe ist ein Anzeichen für eine schwere Herzinsuffizienz.

Beim Hyperventilationssyndrom haben Betroffene das Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen, sodass sie schnell und tief zu atmen beginnen. Dies beruht jedoch häufig eher auf Angstzuständen als einem körperlichen Problem. Die Betroffenen haben Angst, weil sie möglicherweise Brustschmerzen haben und befürchten, dass sie einen Herzinfarkt erleiden. Sie können Bewusstseinsveränderungen erleben, die in der Regel mit dem Gefühl beschrieben werden, dass alles, was um sie herum geschieht, weit entfernt zu sein scheint, und sie können auch ein Kribbeln in Händen, Füßen und um den Mund herum verspüren.

Die folgenden Informationen können helfen zu klären, wann man zum Arzt gehen sollte und was im Rahmen dieser Untersuchung zu erwarten ist.

Wenn jemand an Dyspnoe leidet, geben die folgenden Symptome besonderen Anlass zu Besorgnis:

  • Kurzatmigkeit im Ruhezustand

  • Reduziertes Bewusstsein, Gemütserregung oder Verwirrtheit

  • Beschwerden im Brustbereich oder das Gefühl eines hämmernden oder rasenden Herzens oder dass der Herzschlag kurz aussetzt (Palpitationen)

  • Gewichtsverlust

  • Nachtschweiß

Wer im Ruhezustand unter Kurzatmigkeit leidet, Brustschmerzen, Palpitationen, reduziertes Bewusstsein, Gemütserregung oder Verwirrtheit vorweist oder Schwierigkeiten beim Ein- oder Ausatmen hat, sollte sich umgehend in ein Krankenhaus begeben. Betroffene müssen womöglich umgehend untersucht, behandelt und manchmal auch ins Krankenhaus eingewiesen werden. In anderen Fällen sollten Betroffene ihren Hausarzt anrufen. Dieser kann aufgrund der Art und des Schweregrads ihrer Symptome, ihres Alters und etwaiger Grunderkrankungen beurteilen, wie rasch sie untersucht werden müssen. Normalerweise sollte eine Untersuchung innerhalb von wenigen Tagen stattfinden.

Ärzte stellen zunächst immer Fragen zu den Symptomen und zur Krankengeschichte des Patienten. Anschließend führt er eine körperliche Untersuchung durch. Die Befunde in der Krankengeschichte und bei der körperlichen Untersuchung deuten häufig auf eine Ursache und die eventuell erforderlichen Untersuchungen hin (siehe Tabelle mit Ursachen und Merkmale von Kurzatmigkeit Ursachen und Merkmale von Kurzatmigkeit

Was tun wenn atmen schwer fällt
).

Der Hausarzt kann zur Beurteilung folgende Fragen stellen:

  • Seit wann besteht die Kurzatmigkeit?

  • Ist sie plötzlich oder allmählich aufgetreten?

  • Wie lange verspürt die betroffene Person bereits Kurzatmigkeit?

  • Gibt es bestimmte Umstände (wie z. B. kalte Luft, Anstrengung, Allergene oder das Einnehmen einer liegenden Position), welche die Symptome auslösen oder verschlimmern?

Den Betroffenen werden zudem Fragen zur Krankengeschichte (u. a. zu Lungen- oder Herzerkrankungen) gestellt, ob sie rauchen oder geraucht haben, ob es Familienmitglieder mit Bluthochdruck oder hohem Cholesterinspiegel gibt und ob Risikofaktoren für eine Lungenembolie (z. B. ein kürzlich erfolgter Krankenhausaufenthalt, chirurgischer Eingriff oder Langstreckenflug) vorliegen.

Die körperliche Untersuchung konzentriert sich auf Herz und Lunge. Die Lunge wird auf eine Stauung sowie auf Keuchatmung und rasselnde Geräusche abgehorcht. Das Herz wird ebenfalls auf Geräusche abgehorcht (die auf eine Störung der Herzklappen hinweisen). Wenn beide Beine geschwollen sind, deutet dies auf eine Herzinsuffizienz hin, aber wenn nur ein Bein geschwollen ist, ist die Wahrscheinlichkeit eines Blutgerinnsels in diesem Bein höher. Das Gerinnsel im Bein kann losbrechen und in den Blutgefäßen der Lunge für eine Lungenembolie sorgen.

Was tun wenn atmen schwer fällt

Die Behandlung der Dyspnoe zielt auf die jeweilige Ursache ab. Menschen mit einer niedrigen Sauerstoffsättigung im Blut erhalten zusätzlichen Sauerstoff über eine Nasenbrille oder eine Gesichtsmaske aus Plastik. In schweren Fällen kann die Atmung besonders bei Patienten, die nicht tief oder rasch genug atmen können, durch mechanische Beatmung mittels Beatmungsschlauch in der Luftröhre oder über eine eng anliegende Gesichtsmaske unterstützt werden.

Morphin kann intravenös verabreicht werden, um die Angstzustände und Beschwerden von Patienten mit Dyspnoe im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen wie Herzinfarkten, Lungenembolien oder auch unheilbaren Krankheiten im Endstadium zu lindern.

  • Kurzatmigkeit (Dyspnoe) wird in der Regel durch Lungen- oder Herzerkrankungen verursacht.

  • Bei Patienten mit einer chronischen Lungenerkrankung (wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung) oder Herzerkrankung (wie z. B. Herzinsuffizienz) ist die häufigste Ursache der Atemnot ein Schub der chronischen Erkrankung, wobei diese Patienten allerdings auch neue Probleme (wie z. B. einen Herzinfarkt) entwickeln können, der zu der Atemnot (Dyspnoe) beiträgt oder diese gar auslöst.

  • Patienten mit Dyspnoe im Ruhezustand, vermindertem Bewusstsein oder Verwirrtheit sollten sich zur notfallmäßigen Beurteilung umgehend in ein Krankenhaus begeben.

  • Um den Schweregrad des vorliegenden Problems zu beurteilen, wird die Sauerstoffsättigung des Blutes anhand eines Sensors an einem Finger (Pulsoximetrie) gemessen.

  • Die Patienten werden auf unzureichende Blut- und Sauerstoffversorgung des Herzens (myokardiale Ischämie) und Lungenembolien hin untersucht, obwohl diese Störungen manchmal nur unbestimmte Symptome verursachen können.

Was kann es sein wenn das Atmen schwer fällt?

Erschwerte Atmung kann durch eine Vielzahl an körperlichen Krankheiten wie zum Beispiel COPD, Lungenembolie, Asthma, Allergien oder als Nebenwirkung von Medikamenten hervorgerufen werden. Wenn diese Symptome ohne körperliche Ursachen auftreten kann die Ursache in einer psychischen Erkrankung liegen.

Was kann man gegen schweres Atmen machen?

Die 6 besten Tipps gegen Atemnot.
Tipp 1: Atembewusstsein entwickeln..
Tipp 2: Bewusst atmen. Falsch: Flache Brustatmung. Richtig: Tiefe Bauchatmung. Falsch: Kurze Ausatemphase. ... .
Tipp 3: Lippenbremse einsetzen..
Tipp 4: Täglich Atemübungen durchführen..
Tipp 5: Richtig abhusten..
Tipp 6: Ausdauer trainieren..