Was ist wenn man die ganze zeit husten muss

Es gibt sehr unterschiedliche Arten von Husten. Husten kann als trocken (ohne Auswurf) beschrieben werden oder als produktiv, bei dem Blut oder Sputum ausgeworfen wird. Dieses sogenannte Sputum ist eine Mischung aus Schleim, Sekret und Zellen, die in der Lunge abgestoßen wurden. Es kann durchsichtig, gelblich, grünlich sein oder auch Blutstreifen aufweisen.

Bei starkem Husten können Rippenmuskulatur oder -knorpel stark beansprucht werden, was vor allem beim Einatmen sowie bei Bewegung oder beim Husten selbst Schmerzen in der Brust verursacht. Husten kann sehr belastend sein und ruhigen Schlaf verhindern. Wenn sich der Husten langsam entwickelt, wie das bei Rauchern der Fall ist, nehmen die Betroffenen ihn allerdings bisweilen kaum noch wahr.

Husten tritt bei einer Reizung der Atemwege auf. Die wahrscheinlichen Ursachen hängen davon ab, wie lange der Husten anhält: weniger als 4 Wochen (akut) oder mehr als 4 Wochen (chronisch).

Die häufigsten Ursachen für akuten Husten sind:

  • Sinubronchiales Syndrom (Nasensekret im Rachen bzw. im Pharynx)

Für chronischen Husten liegen meist folgende Ursachen vor

  • Postnasal-Drip-Syndrom

  • Anhaltende Reizung der Atemwege nach dem Abklingen der eigentlichen Infektion (auch als postinfektiöser Husten bezeichnet)

Weniger häufige Ursachen für akuten Husten sind u. a.

  • Einatmen eines Fremdkörpers (z. B. ein Stück Nahrung)

Wer aus Versehen etwas eingeatmet hat, kennt allerdings normalerweise den Grund für den Husten und kann dies dem Arzt mitteilen, wenn keine Demenz, kein Schlaganfall oder eine sonstige Störung vorliegt, die zu Schwierigkeiten bei der Gedächtnisleistung, der kognitiven Fertigkeiten oder der Kommunikation führt.

Weniger häufige Ursachen für chronischen Husten sind u. a.

  • Pilzinfektionen der Lunge

Nicht jeder Husten muss sofort von einem Arzt untersucht werden. Die folgenden Angaben können bei der Entscheidung behilflich sein, ob eine ärztliche Beurteilung nötig ist, und liefern Gewissheit darüber und was im Rahmen dieser Untersuchung zu erwarten ist.

Wenn jemand an Husten leidet, geben gewisse Symptome und Merkmale Anlass zu Besorgnis. Hierzu gehören

  • Kurzatmigkeit

  • Hochhusten von Blut

  • Gewichtsverlust

  • Länger als eine Woche anhaltendes Fieber

  • Personen mit erhöhtem Risiko einer HIV-Infektion, z. B. Personen mit risikoreichem Sexualverhalten oder Personen, die sich Drogen spritzen

Personen mit Warnzeichen sollten sofort einen Arzt aufsuchen, außer das einzige Warnzeichen ist Gewichtsabnahme. Eine Verzögerung von etwa einer Woche schadet nicht. Wer etwas eingeatmet hat, sollte ebenfalls umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen.

Von akutem Husten betroffene Personen ohne Warnzeichen können ein paar Tage abwarten, um zu schauen, ob sich der Husten auflöst oder abklingt, besonders wenn sie auch eine verstopfte Nase und Halsschmerzen haben, was auf eine Infektion der oberen Atemwege, also eine Erkältung, hinweist.

Von chronischem Husten betroffene Personen ohne Warnzeichen sollten bei Gelegenheit ärztliche Hilfe aufsuchen, aber es dürfte nicht schaden, wenn sie den Arztbesuch um etwa eine Woche verzögern.

Ärzte stellen zunächst immer Fragen zu den Symptomen und zur Krankengeschichte des Patienten. Anschließend führt er eine körperliche Untersuchung durch. Die Befunde in der Krankengeschichte und bei der körperlichen Untersuchung deuten häufig auf eine Ursache für den Husten und die eventuell erforderlichen Untersuchungen hin (siehe Tabelle mit einigen Ursachen und Merkmalen von Husten Ursachen und Merkmale von Husten

Was ist wenn man die ganze zeit husten muss
).

Was ist wenn man die ganze zeit husten muss

Der Testbedarf hängt von den Befunden der Krankengeschichte und der ärztlichen Untersuchung ab, insbesondere davon, ob Warnzeichen vorhanden sind.

Wenn Patienten Warnzeichen aufweisen, kommen in der Regel folgende Testmethoden in Frage:

  • Messung der Sauerstoffsättigung des Blutes anhand eines Sensors an einem Finger (Pulsoximetrie)

  • Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs

Wenn keine Warnzeichen vorhanden sind, kann die Diagnose oft anhand der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung gestellt und ohne weitere Tests mit der Behandlung begonnen werden. Bei manchen Patienten weist die Untersuchung auf eine Diagnose hin, wobei zur Bestätigung weitere Tests durchgeführt werden (siehe Ursachen und Merkmale von Husten Ursachen und Merkmale von Husten

Was ist wenn man die ganze zeit husten muss
).

Wenn die Untersuchung auf keine bestimmte Ursache auf den Husten hinweist und keine Warnzeichen vorhanden sind, versuchen viele Ärzte, den Patienten ein Medikament zur Behandlung einer von drei verbreiteten Ursachen für Husten zu verabreichen:

  • Eine Kombination aus einem Antihistaminikum und einem abschwellenden Mittel oder ein Nasenspray mit Kortikosteroiden oder einem Muskarinantagonisten (gegen Nasensekret im Rachenraum)

  • Ein Protonenpumpenhemmer oder ein H2-Blocker (gegen Sodbrennen bzw. gastroösophageale Refluxkrankheit)

  • Ein Kortikosteroid oder ein kurzwirksamer Beta-2-Agonist-Bronchodilatator zum Inhalieren (gegen Asthma)

Wenn diese Medikamente den Husten lindern, sind in der Regel keine weiteren Tests notwendig. Wenn der Husten nicht gelindert wird, führen Ärzte in der Regel Tests in folgender Reihenfolge durch, bis eine wahrscheinliche Diagnose erreicht wird:

  • Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs

  • CT der Nasennebenhöhlen zur Überprüfung auf entsprechende Erkrankungen

Bei Patienten mit chronischem Husten wird in der Regel eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs gemacht. Bei Husten mit blutigem Auswurf wird normalerweise eine Sputumprobe ins Labor geschickt. Die Labortechniker versuchen, aus den Bakterien der Probe eine Sputumkultur heranzuzüchten, und prüfen die Probe unter dem Mikroskop auf Krebszellen (Zytodiagnostik). Wenn Lungenkrebs vermutet wird (z. B. bei Patienten im mittleren oder fortgeschrittenen Alter, die seit langer Zeit rauchen und abgenommen haben oder sonstige allgemeine Symptome aufweisen), wird zudem eine CT des Brustkorbs und gelegentlich eine Bronchoskopie durchgeführt.

Die beste Therapie gegen Husten ist die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung. So können zum Beispiel Antibiotika bei einer Lungenentzündung (Pneumonie) und Inhalatoren mit Medikamenten zur Erweiterung der Atemwege (Bronchodilatatoren) oder Kortikosteroide gegen COPD (chronische obstruktive Lungenkrankheit) oder Asthma eingesetzt werden. Weil Husten eine wichtige Rolle bei der Reinigung der Atemwege spielt, sollte ein produktiver Husten mit viel Sputum generell nicht unterdrückt werden. Wenn der Husten jedoch stark ist, die Nachtruhe stört oder bestimmte Ursachen hat, können verschiedene Behandlungsmöglichkeiten ausprobiert werden.

Für Patienten mit Husten gibt es grundsätzlich zwei Vorgehensweisen:

  • Den Hustenreiz unterdrückende Mittel (Antitussiva bzw. klassische Hustenmittel)

  • Den Husten lösende Mittel, die den Schleim verdünnen, der die Atemwege zur Lunge blockiert, sodass er leichter abgehustet werden kann (die Wirksamkeit dieser Hustenlöser ist jedoch bisher nicht erwiesen)

Es gibt folgende Arten von Hustenmitteln:

  • Opioide

  • Dextromethorphan

  • Benzonatat

Alle Opioide unterdrücken den Hustenreiz, weil sie die Empfindlichkeit des Hustenzentrums im Gehirn senken. Codein ist das gegen Husten am häufigsten verwendete Opioid. Codein und andere opioidhaltige Hustenmittel können zu Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung führen und süchtig machen. Sie können zudem Benommenheit verursachen, besonders, wenn andere Mittel eingenommen werden, welche die Konzentration senken (z. B. Alkohol, Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Antidepressiva oder gewisse Antihistaminika). Daher sind Opioide nicht immer geeignet und werden in der Regel nur in speziellen Situationen verschrieben, beispielsweise bei trotz anderen Behandlungsversuchen anhaltendem Husten, der den Schlaf des Betroffenen stört.

Benzonatat ist ein oral einzunehmendes lokales Betäubungsmittel. Es betäubt die Rezeptoren in der Lunge, die auf ihre Ausdehnung reagieren, und macht die Lunge dadurch weniger empfindlich auf Hustenreiz.

Besonders jene Patienten, die viel Sputum abhusten, sollten die Einnahme von Medikamenten zur Unterdrückung des Hustens stark einschränken.

Einige Ärzte empfehlen eher hustenlösende Mittel (sogenannte Expectorantien oder Mukolytika), mit denen die Sekrete in den Bronchien verdünnt werden, sodass der Schleim gelöst und leichter abgehustet werden kann. Diese v unterdrücken den Husten nicht, und ihre Wirksamkeit ist nicht nachgewiesen. Die am weitesten verbreiteten Hustenlöser sind rezeptfrei erhältliche Präparate mit Guaifenesin.

Ebenso kann das Inhalieren einer Salzlösung oder von Acetylcystein (maximal ein paar Tage) manchmal bei der Verdünnung von extrem zähem und hartnäckigem Schleim helfen.

Antihistaminika, welche die Atemwege austrocknen, helfen bei Husten kaum, außer wenn dieser durch eine Allergie ausgelöst wird, die Nase, Rachen und Luftröhre betrifft. Wenn der Husten eine andere Ursache wie etwa Bronchitis hat, kann die austrocknende Wirkung der Antihistaminika gar schädlich sein, weil die respiratorischen Sekrete so verdickt werden, dass sie schwieriger abzuhusten sind.

Abschwellende Mittel (wie z. B. Phenylephrin) zur Linderung bei einer verstopften Nase sind gegen Husten nur dann nützlich, wenn dieser durch ein Nasensekret im Rachenraum ausgelöst wird.

Dampfinhalation (z. B. mithilfe eines Verdampfers) gilt allgemein als hustenlindernd. Andere topische Behandlungen wie etwa mit Hustenbonbons sind ebenfalls beliebt, wobei es keine bestechenden Hinweise dafür gibt, dass diese Behandlungsmethoden auch wirksam sind.

  • Husten wird meistens durch geringfügige Infektionen der Atemwege oder durch ein sinubronchiales Syndrom ausgelöst.

  • Warnzeichen bei Husten sind u. a. Kurzatmigkeit, blutiger Auswurf, Gewichtsverlust und länger als etwa eine Woche anhaltendes Fieber sowie Risikofaktoren für eine HIV-Infektion oder Tuberkulose.

  • Eine Diagnose kann in der Regel anhand der Krankengeschichte und der ärztlichen Untersuchung gestellt werden.

  • Medikamente (Hustenmittel und Hustenlöser) sollten zur Behandlung des Hustens auf angemessene Weise eingesetzt werden: den Husten unterdrückende Hustenmittel nur bei starkem Husten oder auf Anraten eines Arztes.

Wann ist ein Husten gefährlich?

Husten, der länger als drei Wochen andauert, sollte unbedingt durch den Arzt abgeklärt werden. Das gilt besonders dann, wenn keine anderen Anzeichen einer Erkältung vorliegen. Aber auch Fieber, blutiger Auswurf oder ein starkes Krankheitsgefühl sollten ein Anlass sein, sich bei Husten ärztlich untersuchen zu lassen.

Was tun wenn man nicht aufhören kann zu Husten?

Lang anhaltender, trockener Husten ist auf Dauer nicht nur nervig und zermürbend, sondern tatsächlich ein ernst zu nehmendes Symptom, welches näher untersucht werden sollte. Deshalb gilt: Wenn Sie nach einem überstandenen Infekt länger als sechs bis acht Wochen weiter husten, suchen Sie bitte zeitnah einen Arzt auf.

Wie oft Husten man am Tag ist normal?

Wieviel Husten ist normal? Jeder Mensch hustet – jeden Tag, immer wieder. Deswegen ist es schwer zu sagen, wann jemand zu viel hustet. Das hängt auch davon ab, wie sich der Husten genau zeigt – eher als vereinzelter Hustenstoß oder eher anfallsartig.

Was passiert wenn man zu viel hustet?

Durch Verletzungen (von Luftröhre, Lunge, Speiseröhre, Rippenfell oder Brustkorb) kann Luft in das Mittelfell eindringen. Dadurch kommt es zu einer Verdrängung der Organe im Brustkorb, was zu starken Schmerzen und Atemnot führen kann. Außerdem besteht das Risiko einer lebensbedrohlichen Entzündung des Mittelfellraumes.