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ist Technik-Journalist und Fotograf. Er schreibt unter anderem für Giga, AndroidNext und Notebookcheck. Er testet regelmäßig Drucker, Scanner, Speichergeräte und mehr. Geld sparen und die Umwelt schonen muss kein Widerspruch sein. Zumindest nicht, wenn man seine alten AA- und AAA-Batterien im Haushalt durch wiederaufladbare NiMH-Akkus ersetzt, denn der relativ hohe Anschaffungspreis der NiMH-Akkus amortisiert sich schon nach kurzer Zeit. Positiver Nebeneffekt: durch das Einsparen von Einweg-Batterien lässt sich Sondermüll vermeiden. Bevor man sämtliche Batterien im Haushalt durch Akkus ersetzt, gilt es einiges zu beachten. Die Hersteller haben in den letzten Jahren verschiedene Größen und Typen von Akkus auf den Markt gebracht und auf ihr jeweiliges Anforderungsprofil hin optimiert. Akkus gibt es in den unterschiedlichsten Varianten, wir haben die zwei Standardgrößen getestet: AA und AAA. Wir haben 14 AAA-Akkus und 13 AA-Akkus auf zahlreiche Kriterien wie Schnellladefähigkeit, Ladezyklen und Selbstentladung getestet. Hier sind unsere Empfehlungen. Inhalt
AAA-AkkusWiederaufladbare AAA-Akkus, auch Micro-Zellen genannt, werden vor allem für Geräte mit einem sehr geringen Stromverbrauch verwendet wie beispielsweise Wecker, Fernbedienungen, oder DECT-Telefone. Hier kommt es nicht vorrangig auf die Kapazität, sondern eine lange Lebensdauer und Zuverlässigkeit an. Vergleichstabelle Vergleichstabelle
Alleskönner: Varta Recharge Ready2Use 1.000 mAhAlleskönner Varta Recharge AAA Micro 1000 mAhDie Varta mit üppigen 1000 mAh macht nicht nur alles richtig, sondern ist auch noch überaus günstig. Mit der Varta Rechargeable Accu Ready2Use 1000 mAh kann man eigentlich nichts verkehrt machen. Ihre gemessene Kapazität liegt nur knapp unterhalb der Herstellerangabe, was in dieser Klasse der Micro-Akkus in Verbindung mit der enorm hohen Kapazität absolut normal ist. Zwar weichen die Akkus, was ihr Gewicht angeht, ein wenig voneinander ab, diese Schwankungen bleiben aber im vertretbaren Rahmen. Der Varta ist neben dem EBL 1100 der Akku mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis, zum Testzeitpunkt musste man für 100 Milliamperestunden circa 18 Cent bezahlen. Dieser positive Eindruck blieb auch nach unserem 120-Tage-Test bestehen, da die Varta-Akkus in dieser Zeit lediglich vier Prozent ihrer Ladung verloren hatten – ein Spitzenwert, der wohl auch unserem Ladegerät zu verdanken ist, das mit seiner Top-Level-Ladung dafür sorgte, dass zu Beginn deutlich mehr Saft in der Batterie gewesen ist. Ein weiterer Vorteil liegt in ihren vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Der Varta Rechargeable Accu Re scheint für so ziemlich jeden Anwendungsfall gerüstet. Zuverlässig und haltbar: Panasonic Eneloop 750Zuverlässig und haltbar Panasonic Eneloop AAA Micro 750 mAhPanasonics Eneloop-Akkus kosten etwas mehr, genießen aber auch einen hervorragenden Ruf. Langlebigkeit geht hier Hand mit besten elektrischen Eigenschaften. Für wen es auch ein bisschen weniger als 1.000 Milliamperestunden sein darf, dem sei der Panasonic Eneloop Ready-to-Use Ni-MH ans Herz gelegt. Zwar bietet der Panasonic »nur« eine Kapazität von 750 Milliamperestunden, er ist jedoch seit über 15 Jahre erprobt und hat sich den Ruf erarbeitet, besonders robust und zuverlässig zu sein. Diese Qualität hat natürlich ihren Preis, den der Eneloop in unseren Augen jedoch absolut wert ist. Das bestätigt auch unser Test, denn selbst nach 120 Tagen verfügte die Panasonic noch immer über 95 Prozent seiner ursprünglichen Ladung und auch hinsichtlich der Konformität, einem Maß der Produktionsqualität, gibt es bei diesem Modell keinerlei Beanstandungen (mehr dazu siehe Rategeber-Kasten). Die Herstellerangabe von 2100 Ladezyklen spricht ebenfalls dafür, dass es sich hier um ein Qualitätsprodukt handelt, das aufgrund seiner Zuverlässigkeit und langen Haltbarkeit erste Wahl im Außenbereich sein sollte. Viel Kapazität für wenig Geld: EBL 1100Viel Kapazität für wenig Geld EBL Micro AAA Akku 1100 mAhWer kurzfristig viel Kapazität abrufen will, bekommt die EBL 1100 zum Kampfpreis, lange halten kann sie Ladung aber nicht. Wer auf eine möglichst hohe Kapazität zu möglichst geringen Kosten Wert legt, der kommt um den Namen EBL nicht herum. Im Verhältnis zu seiner Kapazität gab es in unserem Test keinen günstigeren Akku als den EBL 1100. Man sollte sich aber vor der Anschaffung darüber im Klaren sein, dass es diesen Akku nur im Achterpack zu kaufen gibt, wer weniger Akkus benötigt, sollte daher nicht zu den EBL 1100 greifen. Die Preisersparnis geht allerdings zu Lasten der Ladezyklen und der Zuverlässigkeit, wie es auch zahlreiche Erfahrungsberichte aus dem Internet bestätigen. Auch die im Lieferzustand anliegende Spannung lag lediglich zwischen 1,08 und 0,95 Volt, beide Werte sind sehr niedrig. Nach unserem 120-Tage-Test kam der EBL 1100 lediglich noch auf 74 Prozent Restladung. Für Geräte, die teils mehrere Monate oder gar Jahre am Stück betrieben werden sollen, eignet sich dieses Modell daher nur bedingt. Spezialist für DECT-Telefone: Eneloop Lite 550Spezialist für DECT-Telefone Panasonic Eneloop AAA Micro 550 mAhWenn das Handset immer gleich wieder in der Basisstation landet, ist man hier richtig. Die Eneloop Lite 550 wurde für den Einsatz an DECT-Telefonen optimiert, das heißt: wenig Kapazität, viele Ladevorgänge. Dass es sich dabei auch um ein Qualitätsprodukt handelt, bestätigt unser 120-Tage-Test: 95 Prozent Restkapazität hatte der Eneloop Lite 550 noch im Tank, der mit 550 Milliamperestunden allerdings auch recht klein dimensioniert ist. Für den Einsatz in einem DECT-Telefon, oder ähnlich verbrauchsarmen Geräten, ist das allerdings völlig ausreichend. Der im Verhältnis zu seiner Kapazität recht hohe Preis scheint daher durchaus gerechtfertigt, behält man im Hinterkopf, dass es sich beim Eneloop Lite 550 um einen Spezialisten handelt, der eben genau für diesen Anwendungsfall entwickelt wurde. Was gibt es sonst noch?Der Ansmann 800 Akku bildet eine der wenigen Ausnahmen, was seine Kapazität angeht, denn er kann ein wenig mehr Strom speichern als die vom Hersteller angegebenen 800 Milliamperestunden. Ebenso positiv hervorzuheben ist, dass er bereits zu 92 Prozent geladen war, als er bei uns ankam. Lediglich für eine Position im Mittelfeld hat es hingegen bei der Bewertung der Selbstentladung des Akkus gereicht, dieser Wert ist, angesichts des Preises, zu schwach. Wem es nicht auf den letzten Euro ankommt, der sollte einen Blick auf den Fujitsu 750 werfen. Die Akkus aus japanischer Fertigung überzeugen durch ihre hohe Qualität und entladen sich äußerst langsam. Auch die 2100 Ladezyklen sprechen dafür, dass es sich hier um ein Qualitätsprodukt aus Japan handelt. Lediglich der hohe Preis trübt den ansonsten sehr guten Eindruck, den der Akku bei uns hinterlassen hat. Ebenso aus dem Hause Fujitsu kommt der Fujitsu R03/AAA 900 mAh. Besonders im Langzeittest konnte er seine Vorteile ausspielen, denn selbst nach 120 Tagen waren noch immer 94 Prozent der Ladung vorhanden. Seine Kapazität von 900 Milliamperestunden ist für seine Größe ordentlich dimensioniert, lediglich die nach Herstellerangaben 500 Ladezyklen des Fujitsu R03/AAA 900 mAh erscheinen uns ein wenig gering. AA-AkkusWer mehr Kapazität braucht, der kommt um die größeren AA-Akkus, also Mignon-Zellen, nicht herum. Mit denen sind dann Kapazitäten von bis zu 2800 Milliamperestunden möglich, wobei die tatsächliche Kapazität, abseits der Werbeversprechen, bei circa 2600 Milliamperestunden rangiert. Die AA-Klasse gehört dabei wohl mit zu den am häufigsten gebrauchten Akkumulatoren, sie kommen so ziemlich überall zum Einsatz, ganz egal ob Outdoor-Navi oder Taschenlampe. Vergleichstabelle Vergleichstabelle
Der Universal-Akku: Eneloop Ready-to-use 1.900 mAhDer Universal-Akku Panasonic Eneloop 1900 mAhDer robuste Outdoor-Akku eignet sich hervorragend für Geräte, die auch mal sehr lange herumliegen oder sehr wenig Energie verbrauchen. Der Alleskönner in diesem Bereich heißt Eneloop Ready-to-Use 1900 mAh. Trotz seiner unterdurchschnittlichen Kapazität von lediglich 1900 Milliamperestunden hat es der Akku auf unsere Empfehlungsliste geschafft. Der Grund: besonders die Balance aus geringer Selbstentladung und hoher Kapazität spricht für den Eneloop, dessen hervorragender Ruf in letzter Zeit ein wenig gelitten hat. Schuld daran dürfte die teilweise Auslagerung der Produktion nach China sein. Die in Japan hergestellten Akkus sind aber nach wie vor bedenkenlos zu empfehlen. Preislich rangiert der Eneloop Ready-to-Use 1900 mAh im Mittelfeld, in Punkto Fertigungsqualität und Selbstentladung spielt er aber ganz oben mit. Lediglich 9 Prozent seiner Ladung hat er während unseres 120-Tage-Tests verloren. Ebenso positiv erwähnt werden sollten auch sein geringer Batterie-Trägheitseffekt, sowie die hohe Robustheit. Auch bei Temperaturen von -20 Grad Celsius arbeitet der Eneloop noch zuverlässig. Er ist daher auch bestens für den Einsatz draußen gerüstet und kann in Alarmanlagen, Bewegungsmeldern und Taschenlampen verwendet werden. Viel Leistung, wenig Preis: Varta Recharge Ready2Use 2.600mAhViel Leistung, wenig Preis Varta Recharge 2600 mAhMit die höchste Kapazität im Test trifft auf sehr günstige Preise. Bei wem es vor allem auf die Kapazität ankommt, der macht mit dem Varta Recharge Ready2Use 2600mAh alles richtig, denn seine Kapazität von 2600 Milliamperestunden ist nicht nur enorm groß, sondern bietet darüber hinaus auch noch ein top Preis-Leistungs-Verhältnis. Zum Zeitpunkt unseres Tests waren beim Varta nur 10 Cent pro 100 Milliamperestunden fällig. Beim schnellen Laden mit 1000 Milliampere lässt sich der Varta auf bis zu 96 Prozent seiner Kapazität füllen, halbiert man die Stromstärke, lässt sich dieser Wert auf 98 Prozent steigern. Auch die Serienstreuung fällt bei diesem Akku angenehm gering aus, bei vier getesteten Akkumulatoren schwankte das Gewicht lediglich um 0,25 Gramm. Einziger Nachteil beim Varta Recharge 2600mAh ist seine relativ hohe Selbstentladung, lediglich 85 Prozent seiner Ausgangsladung waren nach 120 Tagen noch vorhanden. Ohne Ecken und Kanten: Varta Recharge Ready2Use 2.100 mAhOhne Ecken und Kanten Varta Recharge 2100 mAh
Varta überzeugt auch hier mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis, hinzu kommt eine gute Lagerfähigkeit. Der kleine Bruder des Varta Recharge Ready2Use 2600mAh ist der Recharge Ready2Use 2100 mAh und auch bei ihm stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Dass es sich dabei um einen der meistgekauften Akkus dieser Kategorie handelt, spricht Bände. Die geringe Serienstreuung bestätigt den guten Eindruck, da eine hohe Konformität auf eine qualitativ hochwerte Produktion schließen lässt. Dieses durch und durch stimmige Gesamtbild bestätigt auch unser 120-Tage-Test: mit 88 Prozent Restladung reiht sich die Recharge Ready2Use 2100 mAh auch in dieser Disziplin ganz oben in unserem Vergleichstest bei den AA-Akkus ein. Schwächen hat dieser Akku nahezu keine, wer hartnäckig das Haar in der Suppe sucht, der findet es in der nur durchschnittlichen Selbstentladung des Akkus. Nix zu meckern: Amazon Basics 2000Nix zu meckern AmazonBasics AA 2000 mAhAmazon garantiert bei der 2000er nur 1900 mAh, ansonsten überzeugt der günstige Akku in jeder Hinsicht. Ebenfalls in der Anschaffung äußerst günstig sind die Amazon Basics 2000, wobei man sich vom Namen des Produkts nicht in die Irre führen lassen darf, denn die Akkus sind nicht mit 2.000, sondern 1.900 Milliamperestunden spezifiziert, wobei die Akkus auch diesen Wert – zumindest beim Schnellladen – nicht ganz erreicht haben. Dass es sich hier trotzdem um einen mehr als brauchbaren Akku handelt, zeigen die 4,5 von möglichen 5 Sternen bei Amazon. Auch in unserem Test konnten wir keine großen Schwächen erkennen, die Serienstreuung war äußerst gering und auch die Selbstentladung fiel mit 89 Prozent nach 120 Tagen recht gering aus. Obwohl die 1.000 Ladezyklen, die er angeblich durchhalten soll, angezweifelt werden dürfen, kann man dem Akku von Amazon ein durch und durch stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis attestieren. Was gibt es sonst noch?Duracell Recharge Ultra AA Mignon 2500 mAh Eine Erwähnung hat der Duracell Recharge Ultra AA Mignon Akku 2500 mAh verdient. Die Akkus aus dem Hause Duracell sind günstig in der Anschaffung und überzeugen durch ein sehr stimmiges Gesamtbild. Besonders positiv ist ihre geringe Selbstentladung, hier braucht sich der Duracell Recharge Ultra AA Mignon Akku 2500 mAh nicht hinter den wesentlich teureren Konkurrenzmodellen zu verstecken. Einziger Nachteil ist die Herstellerangabe von lediglich 400 Ladezyklen. Fujitsu HR-3UTHCEU 2450 mAh Keine Preise gefunden. Eine enorm hohe Kapazität bei gleichzeitig sehr niedriger Selbstentladung: Der Fujitsu 2450 schafft genau diesen Spagat. Der Akku stammt aus japanischer Produktion, was ein Zeichen für die hohe Qualität des Akkumulators ist. Dass es der Fujitsu 2450 nicht in die Liste der empfohlenen Akkus geschafft hat, liegt zum einen an seinem sehr hohen Anschaffungspreis und zum anderen an seiner geringen Anzahl an Ladezyklen, die er laut Hersteller durchhält. Lediglich 500 Ladezyklen soll der Akku laut Fujitsu leisten können. EBL AA 2800 mAh Der EBL AA 2800 mAh verfehlt die Herstellerangabe um knapp 300 Milliamperestunden. Lediglich 2500 Milliamperestunden ließen sich – auch mit viel gutem Willen – in diesem Akku unterbringen. Neben dieser kleinen Schummelei erlaubte sich der EBL AA 2800 mAh auch die höchste Selbstentladung im gesamten Testfeld. In diesem Fall hilft auch der geringe Preis nicht mehr weiter. Wissenswertes über NiMH-AkkusFür die Herstellung von Akkus gibt es verschiedene Verfahren und auch verschiedene Materialien, die verwendet werden können. Bis zu seinem EU-Verbot im Jahre 2009 war der Nickel-Cadmium-Akku sehr verbreitet, was unter anderem seiner hohen Beständigkeit gegenüber niedrigen Temperaturen geschuldet war. Selbst bei Temperaturen von -40 Grad Celsius arbeitete dieser Typ Akku noch tadellos. Seine Nachteile waren unter anderem eine schnelle Selbstentladung sowie seine Umweltschädlichkeit, welche letzten Endes auch für das EU-Verbot ausschlaggebend war. Abgelöst wurde der Nickel-Cadmium-Akku vom Nickel-Metallhydrid-Akku. Dessen Vorteile: eine wesentlich höhere Energie-Dichte, sowie eine deutlich gesteigerte Haltbarkeit. Inzwischen sind NiMH-Akkus neben Lithium-Ionen-Akkus im Handel am gängigsten. Trotzdem war auch beim NiMH-Akku die Selbstentladung noch immer ein Problem, weshalb für Geräte mit einem geringen Stromverbrauch wie etwa Uhren oder Rauchmelder häufig Alkali-Batterien zum Einsatz kamen. Low Self Discharge (LSD)Eingeführt wurde diese Technologie von Sanyo, die im Jahr 2005 NiMH-Akkus der Produktreihe Eneloop auf den Markt brachten, die mit einer äußerst geringen Selbstentladung zu überzeugen wussten. Ein Abbau ihrer Kapazität um lediglich 30 Prozent über das Jahr hinweg war für diese Akkus völlig normal. Möglich gemacht wurde das durch die sogenannte LSD-Technologie (»Low Self Discharge«). Das Maß an Selbstentladung eines Akkus ist dabei abhängig vom Modell, der Nennkapazität, sowie der Qualität. Im Großen und Ganzen ist es der Fall, dass die Geschwindigkeit der Entladung dieser Akkus direkt proportional zu ihrer Nennkapazität ist. Kennzeichnend für NiMH-Akkus ist dabei, dass sie in der Zeit kurz nach dem Aufladen am meisten Kapazität verlieren. Dieser Abbaueffekt nimmt im Laufe der Zeit aber immer weiter ab. In der Regel kommen NiMH-Akkus mit einer gewissen Vorladung, sie können also meist direkt verwendet werden. Die Spannung im AkkuIm Unterschied zu Alkali-Batterien sind NiMH-Akkus nicht mit 1,5 Volt, sondern mit 1,2 Volt spezifiziert. In der Praxis macht das aber so gut wie keinen Unterschied, da die meisten elektronischen Geräte lediglich Spannungen von circa einem Volt zum Zeitpunkt der Stromentnahme benötigen. Bei einer Entladungen von 40 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität verfügen qualitativ hochwertige Akkus dabei noch immer über ihre Spannung von 1,2 Volt, wohingegen Alkali-Batterien hier schon einem Spannungsabfall auf 1,15 Volt zu kämpfen haben. Es überrascht daher nicht, dass LSD-Akkus den Alkali-Batterien in so gut wie jedem Anwendungsfall überlegen sind. Mit leichten Einschränkungen können beispielsweise die Eneloop-Akkus auch bei Temperaturen von 20 Grad unter dem Gefrierpunkt noch betrieben werden. LadegeräteLadegeräte sind Präzisionsgeräte, bei denen es erhebliche Unterschiede hinsichtlich ihrer Qualität und Fertigung gibt. Zwar sind die Geräte bereits zu Einstiegspreisen ab etwa zehn Euro zu finden, das gesparte Geld muss man dann allerdings in Zeit investieren, denn solche günstigen Ladegeräte benötigen für eine vollständige Ladung gut und gerne zehn Stunden. Wer es etwas komfortabler und schneller möchte, der bekommt für etwa 30 Euro ein Schnellladegerät mit dem es möglich ist, die Ladeströme entsprechend einzustellen. Dass der Akku voll ist und der Ladevorgang dementsprechend beendet werden kann, erkennt das Gerät durch das sogenannte Minus-Delta-U-Verfahren. Das Verfahren macht sich dabei den Effekt zunutze, dass sich der Akku durch den Ladestrom immer mehr erwärmt, je voller er wird. Irgendwann führt dieser Temperaturanstieg dann zu einem kleinen Abfall der Spannung der Zellen. Das Ladegerät erkennt diesen und beendet den Ladevorgang. Es ist daher wichtig, dass dieser Punkt vom Ladegerät zuverlässig erkannt wird. Eneloop, Fujitsu, Panasonic und SanyoIm Jahr 2005 wurden die Eneloop-LSD-Akkus eingeführt, der Hersteller Sanyo fertigte sie damals für Fujitsu FDK, bevor die Firma vier Jahre später von dem Technikriesen Panasonic geschluckt wurde, der sich damit die Markenrechte an Eneloop sichern wollte. Die Fertigung der Akkumulatoren sollte aber weiterhin bei Eneloop in Japan erfolgen, da die Firma Fujitsu wohl über die einzige Herstellungsanlage zur Produktion von LSD-Akkus in Japan verfügt. Die in Japan hergestellten Akkumulatoren von Fujitsu und Eneloop sind daher baugleich. Die von Panasonic hergestellten Eneloop-Made-in-China-Akkus sind von diesem Qualitätsniveau ein Stück weit entfern, weshalb Panasonic für die Produktion der Akkus in China oft kritisiert wurde. Ausnahmslos in Japan gefertigt Modelle gibt es daher nur von Fujitsu, bei Modellen von Eneloop sollte man vor dem Kauf einen Blick auf das Herstellungsland werfen und immer zu denen aus japanischer Produktion greifen. Worauf kommt es bei einem NiMH-Akku an?KapazitätEines der wichtigsten Kriterien beim NiMH-Akku ist zweifelsohne die Kapazität. Von ihr hängt es ab, wie viel in den Akku »reinpasst«. Stromintensive Geräte, wie etwa Displays, profitieren dabei natürlich von einer hohen Kapazität, man sollte sich aber nicht allzu sehr auf diesen Wert versteifen, da eine große Kapazität auch mit einigen Nachteilen, wie einem höheren Gewicht und Preis, einhergehen. Auch die Summe an Ladezyklen, die der Akku aushält, verringert sich durch eine hohe Kapazität im Allgemeinen. Ferner muss auch mit einer höheren Selbstentladung gerechnet werden, was dazu führt, dass die hohe Kapazität ihren Vorteil ganz schnell verspielt, indem sie gewissermaßen »aufgefressen« wird. LadezyklenBei den Ladezyklen ist es wie mit dem Spritverbrauch beim Auto: die Herstellerangabe entspricht meist nicht der Realität, da im normierten Testverfahren unrealistisch schonende Bedingungen angenommen werden. Auch hier gilt jedoch analog zum Kraftstoffverbrauch: solange das Testverfahren selbst für alle Hersteller gleich ist, bleiben die Werte untereinander vergleichbar. Bei jedem Ladevorgang des Akkus vergrößert sich dessen Innenwiderstand, was wiederum ein Absinken der Durchschnittsspannung zur Folge hat. Dieser Effekt verstärkt sich mit jedem Ladezyklus, was irgendwann dazu führt, dass beim Entladevorgang, teils bei noch 50 Prozent verbleibender Restkapazität, ein Spannungseinbruch erfolgt, der zum Abschalten des Geräts führt (Schutz vor Tiefenentladung). Selbstentladung und Memory-EffektDie Selbstentladung gibt an, wie viel seiner Kapazität der Akku über einen bestimmten Zeitraum verliert. Als Faustregel gilt: je höher die Nennkapazität, desto größer ist die Selbstentladung. Ein weiteres Kriterium, das es bei Akkumulatoren zu beachten gilt, ist der sogenannte Batterieträgheitseffekt, auch Memory-Effekt genannt. Dieser Effekt entsteht, wenn ein Akku aufgeladen wird, obwohl noch Restkapazität vorhanden ist. Das führt wiederum zu einem dauerhaften Abfall des Spannungsniveaus, was eine deutlich verminderte Leistung beim Entladen zur Folge hat. Durch mehrmaliges und vollständiges Be- und Entladen lässt sich der ursprüngliche Zustand des Akkus jedoch meist wiederherstellen. DECT-AkkusVon diesem Memory-Effekt sind dabei vor allem Akkus bedroht, die nur kurz zum Einsatz kommen und dann sofort wieder aufgeladen werden, wie es beispielsweise bei DECT-Telefonen der Fall ist. Dabei reichen zum Betrieb eines DECT-Telefons schon relativ kleine Kapazitäten, eine Kapazität von wenigen hundert Milliampere reicht beispielsweise aus, um stundenlange Telefonate zu führen. Was bei diesem Anwendungsfall eine viel größere Rolle spielt, ist die Resistenz des Akkus gegenüber dem Batterieträgheitseffekt. Besonders Akkumulatoren mit einer niedrigen Kapazität haben sich für dieses Anwendungsfeld als besonders geeignet herausgestellt, wie beispielsweise der Eneloop Lite belegt, welcher speziell für den Einsatz an DECT-Telefonen entwickelt wurde. KonformitätZwar sollten Akkus einer gemeinsamen Charge dieselbe Kapazität, Spannung und Vorladung haben, in der Realität aber zeigt sich, dass das oft nicht der Fall ist, was allein schon an den unterschiedlichen Fertigungstoleranzen liegt. Trotzdem gilt eine hohe Konformität, also eine geringe Streuung, allgemein als Zeichen hoher Qualität. Aus diesem Grund haben wir eben auch baugleiche Akkus miteinander auf der Feinwaage verglichen, indem wir jeweils vier Akkus auf einer Feinwaage (Genauigkeit: 1/20 Gramm) miteinander verglichen haben. Im Allgemeinen zeichnen sich vor allem die Akkus aus japanischer Produktion durch eine hohe Konformität aus, wohingegen es sich bei der Fertigung in China genau gegenteilig verhält. In Japan gefertigte Akkus sind meist auch deutlich teuerer. So haben wir getestetGetestet wurde in zwei verschiedenen Gewichtsklassen, den Mignon- und Micro-Zellen, auch bekannt als 14 AA-Akkus sowie 13 AAA-Akkus. Alle Akkumulatoren wurden für die Texts mit dem gleichen Ladegerät, dem Powerex MH-C9000 Wizard One Ladegerät-Analyzer betrieben, das über den Vorteil verfügt, dass jeder ihrer vier Ladeplätze einzeln programmiert werden kann. Ebenso kann mit dem Ladegerät die Selbstentladung der Akkus nach 30, sowie 120 Tagen gemessen und verglichen werden. Einen ausführlichen Bericht über das Ladegeräte finden sie hier. Weil die Qualität von Akkumulatoren produktionsbedingt variieren kann, führten wir unsere Tests immer mit zwei baugleichen Exemplaren aus und bildeten einen Durchschnittswert aus den Messergebnissen. Wie man die Kapazität eines Akkus misstGerade bei Modellen, die sich schon länger im Gebrauch befinden, wäre es sinnvoll, die Kapazität in Wattstunden und nicht in Milliamperestunden zu messen, da die mittlere Spannungslage in das Messergebnis mit einfließen könnte. Leider war das in diesem Test nicht machbar, da unsere Testhardware den Spannungsverlauf nicht protokollieren konnte. Allgemein lässt sich sagen, dass NiMH-Akkus nach dem fünften Ladevorgang ihren Kapazitäts-Peak erreichen. Bevor wir mit den Tests begonnen haben, wurden die Akkus zu rund 50 Prozent entladen, ein Akku mit einer Kapazität von beispielsweise 2000 Milliamperestunden wurde auf die Kapazität von 1000 Milliampere entladen. Da es sich um LSD-Akkumulatoren handelt, ist es notwendig, dass alle über eine gewisse Vorladung verfügen. Die aus dem Akku entnommene Ladung wurde dann ins Verhältnis der Nennkapazität gesetzt. Der daraus resultierende Wert ist als Prozentwert in unserer Vergleichstabelle hinterlegt. Da die Vorladung eines Akkus jedoch auch davon abhängt, wie lange dieser zuvor beim Händler herumgelegen hat, handelt es sich hierbei um kein wertungsrelevantes Testkriterium. Im Anschluss daran mussten die Akkus jeweils zweimal das sogenannte »Refresh & Analyze«-Verfahren des Ladegeräts durchlaufen, bei welchem die Akkus jeweils zweimal vollständig be- und entladen wurden und der Ladeprozess um die sogenannte Top-Level-Ladung erweitert wurde. Bei dieser Art des Ladens wird, sobald der Akku als voll gelten würde, über einen Zeitraum von zwei Stunden hinweg der Akku mit 100 Milliampere weiter geladen. Auf diese Top-Level-Ladung folgt die Erhaltungsladung, die solange stattfindet, bis die Akkus aus dem Ladegerät entnommen werden. Das führt dazu, dass die tatsächliche Kapazität der Akkus leicht über dem Niveau der Top-Level-Ladung angesiedelt ist. Je nach Akku-Typ wurde jeweils ein hoher und ein niedriger Entladestrom angelegt. Grundsätzlich gilt: Je langsamer ein Akku geladen wird, desto mehr Kapazität ist möglich, wohingegen es bei niedrigen Entladeströmen der Fall ist, dass die Kapazität sinkt. So hat beispielsweise das gleichzeitige Entladen zweier Akkus während unsere Tests dazu geführt, dass aus den beiden Akkus 25 Prozent weniger Strom entnommen werden konnte, was mit der starken Wärmeentwicklung beim Entladen zusammenhängt. Am besten kommen mit diesen Leistungsanforderungen die Pro-Modelle von Fujitsu und Samsung zurecht, deren Spannung im Allgemeinen etwas über dem durchschnittlichen Niveau liegt. 30, 120 und 240 Tage im TestNachdem die Akkus vollständig geladen und ihre Kapazität unmittelbar nach dem Refresh & Analyze-Verfahren ermittelt worden ist, ließen wir die Akkus bei Raumtemperatur (22 – 25 °C) 30 bzw. 120 Tage ruhen, um anschließend ihre Restladung zu messen. Dabei gilt: hohe Lagertemperaturen sorgen für die Selbstentladung von Akkus. Weil die kleineren AAA-Akkus meist bei Geräten zum Einsatz kommen, die einen sehr geringen Stromverbrauch aufweisen, haben wir für diese eine Kapazität von 100 Milliampere gewählt, bei den etwas größeren AA-Modellen 500 Milliampere. Nach dieser Entladung wurden die Akkumulatoren wieder auf etwa 50 Prozent ihrer Kapazität geladen. Dieser Vorgang wurde jeweils nach 30 und 120 Tagen durchgeführt. Aktuell ruhen die Akkus noch immer, um nach 240 Tagen ein weiteres Testergebnis zu erhalten, dieser Test wird dann entsprechend aktualisiert. Worin unterscheiden Akkus sich von Batterien?Batterien müssen, wenn sie leer sind, fachgerecht entsorgt werden. Akkus hingegen lassen sich wieder aufladen und erneut benutzen. Das ist auf Dauer nicht nur schonend für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt, da wertvolle und seltene Rohstoffe (wie beispielsweise Lithium) gespart werden. Worin unterscheiden sich AA- von AAA-Akkus?AAA-Akkus sind kleiner, sie werden auch Micro-Zellen genannt. Die leistungsstärkeren AA-Akkus sind größer und heißen auch Mignon-Zellen. Was sind NiMH-Akkus?NiMH steht für Nickel-Metallhydrid. Akkus dieser Art sind die Nachfolger der Nickel-Cadmium-Akkus und haben im Vergleich zu diesen eine längere Lebensdauer sowie eine höhere Dichte an Energie. Neben Lithium-Ionen-Akkus sind NiMH-Akkus mit am weitesten verbreitet. Was bedeutet 800 mAh?Sie wird meist in Amperestunden (Ah) bzw. Milliamperestunden (1 mAh = 0,001 Ah) angegeben. Beispielsweise bedeutet eine Kapazität von 800 mAh, dass der Akku 800 Stunden lang 1 mA abgeben könnte, oder auch 8 Stunden lang 100 mA.
Was ist besser mehr oder weniger mAh?Grundsätzlich gilt: Je höher die mAh-Zahl eines Akkus, desto länger die Laufzeit. Wichtig dabei ist jedoch, dass eine höhere mAh-Zahl nicht die Leistung des Gerätes steigert, in das der Akku eingesetzt wird. Sie sorgt lediglich dafür, dass das Gerät seine Leistung konstant über einen bestimmten Zeitraum halten kann.
Was bringt ein Akku mit mehr ah?Je mehr Ah ein Akku aufweist, desto mehr Energie kann er speichern und desto länger hält eine Ladung an. Kurz gesagt: Unter Ah versteht man die Dauer, wie lang man mit einer Akkuladung arbeiten kann.
Was bedeutet 750 mAh?Durch die Angabe des mAh-Wertes kann man die Leistung des jeweiligen Akkus erkennen. Dabei ist mAh die Abkürzung für Milliamperstunden, also die im Akku gespeicherte Menge an Energie. Es wird der Wert errechnet, bei dem die Batterie konstant einen Milliamper abgibt.
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