Gibt es noch Überlebende der Titanic

Vor mehr als hundert Jahren sank ein vermeintlich unzerstörbares Schiff - die Titanic. Seitdem sind viele Details rund um die Katastrophe immer noch rätselhaft.

Rund 1.500 Menschen kamen im 1912 ums Leben, als die Titanic gesunken ist. Rund um den Untergang des Schiffes gibt es bis heute noch viele Rätsel - beispielsweise um die Leichen der ertrunkenen oder erfrorenen Passagiere.

Nach dem Unglück wurden rund 334 Leichen geborgen, der Rest blieb im Meer zurück. Dennoch findet man heute rund um das Wrack in etwa 4.000 Meter Tiefe keine Überreste der Menschen mehr.

Lediglich Stiefel und Kleidungsstücke sind noch zu finden. Grund dafür ist das Salzwasser und der hohe Druck - in der Tiefe verläuft der Verwesungsprozess wesentlich schneller. Die persönlichen Gegenstände sind also das einzige, was an die verstorbenen Menschen erinnert. (mz)

Gibt es noch Überlebende der Titanic

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31.12.2017, 08:39| Akt: 13.09.2021, 22:05

Panorama Tod mit 97 Jahren

Millvina Dean, jüngste Passagierin der "Titanic"

Veröffentlicht am 02.06.2009 | Lesedauer: 4 Minuten

Millvina Dean

Millvina Dean starb im Sommer 2009 mit 97 Jahren in England. Hier schaut sie durch ein Bullauge, das zur "Titanic" gehörte.

Quelle: REUTERS

Letzte "Titanic"-Überlebende gestorben

Als ihre Eltern sie 1912 mit an Bord der "Titanic" nahmen, war Millvina neun Wochen alt. In einem Leinensack wurde das Baby gerettet.

Quelle: DPA

Millvina Dean

Die jüngste Passagierin der "Titanic" sprach lange nicht über das Unglück. Erst als 1985 das Wrack gefunden wurde, wurde sie bekannt.

Quelle: AP

Beim Signieren von "Titanic"-Filmplakaten: Dabei hat Millvina Dean das Werk mit Kate Winslet und Leo DiCaprio nie gesehen.

Beim Signieren von "Titanic"-Filmplakaten: Dabei hat Millvina Dean das Werk mit Kate Winslet und Leo DiCaprio nie gesehen.

Quelle: AP

Die letzte Überlebende der „Titanic", Millvina Dean, ist tot. Die 97-Jährige starb in ihrem Altersheim in England. Als Baby war sie 1912 von Bord gerettet worden. Erst der Fund des Schiffswracks machte sie bekannt. Zu dem berühmten Film mit Kate Winslet und Leo DiCaprio hatte sie eine besondere Beziehung.

Der berühmte Film „Titanic“, wir erinnern uns gut, handelt eigentlich gar nicht von zwei jungen Menschen. Der Film handelt von einer alten Dame, Rose, die überaus gütig ins Bild schaut. Wäre es nicht ein wenig respektlos, könnte man sagen: von einer uralten Frau. Sie hat das Schiffsunglück überlebt und ein erfülltes Leben geführt, voller Wagemut und Abenteuerlust. Rose sah in ihrer Jugend aus wie Kate Winslet, im hohen Alter aber nicht mehr.

Man darf an diese Geschichte erinnern, weil am Sonntag Millvina Dean gestorben ist, die letzte Überlebende der „Titanic“ und jüngste Passagierin des Schiffs. Wie die britische Titanic-Gesellschaft mit Bedauern mitteilte, verschied sie im Alter von 97 Jahren im Altersheim im südenglischen Hampshire. Dean war ein neun Wochen alter Säugling, als die „Titanic“ 1912 auf ihrer Jungfernfahrt über den Atlantik sank. In einem Leinensack wurde sie in ein Rettungsboot gelegt. Ihr zwei Jahre älterer Bruder und ihre Mutter gehörten ebenfalls zu den insgesamt 705 Überlebenden. Das Schiff „Carpathia“ las die Passagiere am nächsten Morgen auf und brachte sie nach New York.

Die Familie Dean reiste dritter Klasse nach Amerika, der 29 Jahre alte Vater Bertram Dean führte ein Wirtshaus in London. Sein Cousin hatte ihm angeboten, in Kansas City einen Tabakladen zu übernehmen. Dean ertrank in der Nacht wie auch 1500 Passagiere und Crewmitglieder im eiskalten Wasser. Seine Witwe blieb nur kurz in New York und kehrte mit den Kindern nach England zurück. So lebte Elizabeth Gladys „Millvina“ Dean den größten Teil ihres Lebens in Southampton, dem Heimathafen der „Titanic“. Erst als sie acht Jahre alt war und die Mutter wieder heiraten wollte, erfuhr sie von ihrem Schicksal als Baby.

Millvina Dean heiratete nie, die meiste Zeit ihres Lebens arbeitete sie als Sekretärin. Im Zweiten Weltkrieg war sie als Kartografin für die britische Regierung tätig und später für ein Ingenieurbüro in Southampton. Nie sprach Dean über die „Titanic“. Sie konnte sich selbst nicht erinnern und fand es unangebracht, sich als Attraktion darzustellen. Sie sei eine „ganz gewöhnliche Person“, erklärte sie später und wunderte sich, dass überhaupt jemand Interesse an ihr zeigte. „Manchmal schauen sie mich an, als sei ich selbst die ,Titanic‘“, sagte sie der BBC.

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Als 1985 das gewaltige Schiffswrack vor Neufundland in einer Tiefe von 3800 Metern gefunden wurde, begann die zweite Karriere der „Titanic“. „Erst fanden sie das Wrack, und dann fanden sie mich“, sagte Millvina Dean. Sie wurde nun von „Titanic“-Enthusiasten in aller Welt befragt, reiste nach Amerika und in Europa, und erzählte, was ihre Mutter über die Unglücksnacht wusste. Der Vater hatte gerufen: „Weck die Kinder und bring sie schnell an Deck, das Schiff hat einen Eisberg gerammt.“

Nach einem Hüftbruch vor drei Jahren kam Dean in ein Pflegeheim nach Hampshire. Um die enormen Heimkosten zahlen zu können, versteigerte sie letzten Herbst Erinnerungsstücke zu dem Unglück. Dazu gehörte ein hundert Jahre alter Koffer mit Kleidung, die ihrer Familie nach der Rettung in New York geschenkt wurden, sowie ein Brief des „Titanic-Fürsorge-Fonds“ an Deans Mutter.

Die Schauspieler Kate Winslet und Leonardo DiCaprio riefen dazu auf, Dean zu unterstützen. Ein Postsack aus Leinen kam damals auf umgerechnet etwa 2000 Euro. Mit einem Lächeln erklärte Millvina: „Eigentlich schade. Wenn es der Sack gewesen wäre, den sie für mich benutzt haben, wären es 100.000 Pfund gewesen.“ Aber Dean profitierte von der Versteigerung. Mit umgerechnet 40.000 Euro kam zehnmal mehr Geld zusammen, als sie sich erhofft hatte.

Allerdings haben Winslet und DiCaprio ihr einiges voraus. Sie kennen nämlich „Titanic“, den erfolgreichsten Film aller Zeiten, der in der Rahmenhandlung an Millvina Dean erinnert. Die alte Dame hatte es stets abgelehnt, das vier Stunden lange Werk von 1997 anzusehen. 1958 hatte Dean sich wegen des Films „Die letzte Nacht der ,Titanic‘“ sehr aufgeregt. So starb das letzte Bindeglied an die echte „Titanic“, ohne ihre geborgte Erinnerung mit dem Rest der Menschheit teilen zu müssen.

Wer lebt noch von der Titanic?

Elizabeth Gladys „Millvina“ Dean (* 2. Februar 1912 in London; † 31. Mai 2009 in Ashurst, Hampshire) überlebte 1912 den Untergang des Passagierschiffs Titanic. Nach dem Tod Barbara Daintons im Jahr 2007 war sie die letzte Überlebende der Schiffskatastrophe.

Hat Rose wirklich überlebt?

Rose hat nicht dank einer Tür überlebt. Viele fleißige Titanic-Fans haben investigativ recherchiert und herausgefunden, dass das Holzstück, auf dem Rose liegt und an dem Jack sich bis zu seinem Tod festklammert, nur der Türrahmen war.

Wann ist Rose von der Titanic gestorben?

Millvina Dean starb im Sommer 2009 mit 97 Jahren in England. Hier schaut sie durch ein Bullauge, das zur "Titanic" gehörte. Als ihre Eltern sie 1912 mit an Bord der "Titanic" nahmen, war Millvina neun Wochen alt.

Welche berühmten Leute starben auf der Titanic?

12 berühmte Menschen, die beim Untergang der Titanic starben — und 11, die überlebten.
Gestorben: John Jacob Astor, Millionär. ... .
Gestorben: W. T. Stead, Investigativjournalist. ... .
Gestorben: Thomas Andrews, Architekt der Titanic. ... .
Gestorben: John Thayer, Eisenbahndirektor..