Was hilft am schnellsten gegen kopfschmerzen

Was hilft am schnellsten gegen kopfschmerzen

Spannungskopfschmerzen sind dumpfe, drückende Kopfschmerzen, die immer mal wieder auftreten können. Sie lassen sich mit rezeptfreien Schmerzmitteln lindern. Diese Mittel können aber auch Nebenwirkungen haben.

Spannungskopfschmerzen gehören wie Migräne und Cluster-Kopfschmerzen zu den primären Kopfschmerzen – das heißt, ihre Ursache ist nicht bekannt. Die meisten Menschen mit Spannungskopfschmerzen haben immer wieder mal Beschwerden. Sie können dann eine halbe Stunde bis mehrere Tage andauern. Häufig sind Spannungskopfschmerzen nicht so stark, dass Medikamente benötigt werden. Wenn doch, können rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol und nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) und Naproxen eingenommen werden.

Studien zeigen, dass Ibuprofen die Beschwerden bei einigen Menschen zum Abklingen bringen kann:

  • Bei 13 von 100 Personen, die ein Mittel ohne Wirkstoff (Placebo) eingenommen hatten, waren die Kopfschmerzen nach zwei Stunden weg.
  • Bei 20 von 100 Personen, die Ibuprofen in einer Dosis von 400 Milligramm eingenommen hatten, waren die Kopfschmerzen nach zwei Stunden weg.

Durch Ibuprofen verschwanden die Kopfschmerzen also bei zusätzlich 7 Personen innerhalb von zwei Stunden vollständig.

ASS hilft wahrscheinlich ebenfalls gegen Spannungskopfschmerzen – es gibt aber nicht genügend Daten, die das für diese Schmerzform belegen.

Eine zu häufige Einnahme von NSAR wie Ibuprofen oder ASS bei Spannungskopfschmerzen kann zu arzneimittelbedingten Kopfschmerzen führen. Deshalb ist es wichtig, diese Mittel nicht zu oft einzunehmen. Außerdem können sie Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Magengeschwüre oder Blutungen auslösen. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie bei Nierenschäden können hoch dosierte NSAR zudem das Risiko für Komplikationen erhöhen.

Andere Studien haben Paracetamol untersucht und zeigen, dass auch dieser Wirkstoff bei Spannungskopfschmerzen helfen kann:

  • Bei 18 von 100 Personen, die ein Placebo eingenommen hatten, waren die Kopfschmerzen nach zwei Stunden weg.
  • Bei 23 von 100 Personen, die Paracetamol in einer Dosis von 1000 Milligramm eingenommen hatten, waren die Kopfschmerzen nach zwei Stunden weg.

Durch Paracetamol verschwanden die Schmerzen also bei zusätzlich 5 Personen innerhalb von zwei Stunden vollständig.

Auch Paracetamol kann zu einem Kopfschmerz durch Medikamenten-Übergebrauch führen, wenn es zu häufig eingenommen wird. Paracetamol wird über die Leber abgebaut und kann bei zu hoher Dosierung akute Leberschäden hervorrufen.

Manche rezeptfreie Schmerzmittel enthalten zusätzlich Koffein. Ob solche Mittel besser gegen Spannungskopfschmerzen wirken als Mittel ohne Koffein, ist unklar. Zu dieser Frage gibt es bisher noch keine ausreichend aussagekräftigen Studien. Koffein kann zusätzliche Nebenwirkungen wie Nervosität oder Schwindel hervorrufen.

Auch verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Metamizol gelten zwar als wirksam, sind aber meist nicht nötig, da sich Spannungskopfschmerzen in der Regel durch die oben genannten Mittel ausreichend lindern lassen. Metamizol kann zu Nebenwirkungen wie Hautausschlag oder niedrigem Blutdruck führen. Selten kommt es zu einer lebensbedrohlichen Blutbildungsstörung ( Agranulozytose) oder zu einem Schock.

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Derry S, Wiffen PJ, Moore RA. Aspirin for acute treatment of episodic tension-type headache in adults. Cochrane Database Syst Rev 2017; (1): CD011888.

Derry S, Wiffen PJ, Moore RA et al. Ibuprofen for acute treatment of episodic tension-type headache in adults. Cochrane Database Syst Rev 2015; (7): CD011474.

Haag G, Diener HC, May A et al. Self-medication of migraine and tension-type headache: summary of the evidence-based recommendations of the Deutsche Migräne und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), the Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), the Österreichische Kopfschmerzgesellschaft (ÖKSG) and the Schweizerische Kopfwehgesellschaft (SKG). J Headache Pain 2011; 12(2): 201-217.

International Headache Society (IHS). Die Internationalen Klassifikation von Kopfschmerzerkrankungen, 3. Auflage – ICHD-3. 2018.

Stephens G, Derry S, Moore RA. Paracetamol (acetaminophen) for acute treatment of episodic tension-type headache in adults. Cochrane Database Syst Rev 2016; (6): CD011889.

Straube A. Therapie des episodischen und chronischen Kopfschmerzes vom Spannungstyp und anderer chronischer täglicher Kopfschmerzen (S1-Leitlinie, in Überarbeitung). AWMF-Registernr.: 030-077. 2022.

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Was hilft am besten bei starken Kopfschmerzen?

Episodische, nicht dauerhaft auftretende Form. Bei gelegentlich auftretenden Spannungskopfschmerzen können Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Ibuprofen oder ein kombiniertes Präparat aus ASS, Paracetamol und Koffein die Beschwerden lindern.

Was beruhigt Kopfschmerzen?

Frische Luft und etwas Bewegung sind bei Kopfschmerzen in den allermeisten Fällen hilfreich (allerdings nicht bei Migräne). Schon ein kurzer Spaziergang erfrischt, entspannt und sorgt für eine bessere Durchblutung der Gefässe. Dehnübungen lockern Nacken und Schultern.

Was hilft ganz schnell gegen Migräne?

Vielen Migräne-Betroffenen helfen Öle aus Lavendel, Pfefferminz, Eukalyptus oder auch Zitrone. Diese Öle können in die Schläfen, die Stirn, den Nacken oder die Füße einmassiert werden. Magnesium ist nicht nur eine gute Migräneprophylaxe sondern scheint auch einigen Betroffenen im akuten Anfall helfen.