Was bedeuted psychologisch der kussmund auf einem foto

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9 9 2 0 1 Dezember 2019 Das Magazin des Münchner Roten Kreuzes menschen im Blickpunkt Rituale Wie sie uns Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. 40 Jahre ASZ: Bürgermeisterin Christine Strobl informierte sich vor Ort. Stress: Wer ihn clever steuert, bleibt gesund. Willkommenstag: Das Rote Kreuz präsentierte sich den neuen Kollegen. Kreisverband München

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      08 l e g o V n o i r a M : o t o F Inhalt 0 3 26 i e y E d p a R / m o c k c o t S i : o t o F . 24 l e g o V n o i r a M : o t o F Neu im Kreisverband: Bcim Willkommcnstag konntcn sich Nculingc umfasscnd informicrcn. Stress, lass nach! So gcbcn Sic dcr Übcrfordc- rung kcinc Chancc. 40 Jahre ASZ: Bürgcrmcistcrin Christinc Strobl kam ins Altcn- und Scrvicc-Zcntrum Thalkirchcn. 04 13 30 08 AKTUELL Nachrichten aus dem Kreisverband Aktionen rund um München Freude am Umgang mit Menschen Die Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit REPORT Willkommen beim Münchner Roten Kreuz! Der erste Willkommenstag war ein voller Erfolg. 26 „Ein echter Treffpunkt!“ Christine Strobl im ASZ Thalkirchen 24 GESUNDHEIT Immer schön gelassen bleiben! Was tun gegen negativen Stress? RÄTSEL 12 15 34 Münchens Gotteshäuser Wie gut kennen Sie unsere Kirchen? Kreuzworträtsel Die Seite für Kids mit Grips Gewinner der vergangenen Ausgabe SPEKTRUM SERVICE 32 Hilfe auf einen Blick 34 Impressum 16 Rituale – viel mehr als lang- weilige Routine Lieb gewonnene Gewohnheiten als seelische Ankerpunkte im Leben 14 „Man muss die Begeisterung überschwappen lassen!“ Erste-Hilfe-Ausbilder Andreas Bergtold gestaltet seine Kurse praxisnah. Titelthema: Rituale Foto: iStock.com/PeopleImages Foto Titelseite: Westend61/Foli/Jonne Heinonen 16 Kein Job wie jeder andere! Hercblut und sociales Engagement prägen die Mitarbeit im Münchner Roten Kreuc – und dies nicht nur ehrenamtlich in einer unserer fünf Rotkreuc-Gemeinschaften: den Bereit- schaften, der Wasserwacht, der Bergwacht, der Gemeinschaft Wohlfahrts- und Socialarbeit sowie dem Jugendrotkreuc. Auch unsere hauptamtlichen Mitarbeiter, cum Beispiel im Rettungs- dienst, im Alten- und Pflegeheim, in unseren Beratungsstellen oder in einer unserer Kindertagesstätten, ceigen bei der Aus- übung ihres Berufes tagtäglich einen ganc besonderen Einsatc. Trotc interessanter Tätigkeitsfelder und ständig verbesserter Bedingungen am Arbeitsplatc beschäftigt uns die schwierige Personalsituation in diesen wichtigen Bereichen. Neben der Tatsache überdurchschnittlich hoher Lebenshaltungskosten in München und im Landkreis wirkt sich bei der Personalakquise auch die immer noch fehlende öffentliche Anerkennung der Berufe in den genannten Bereichen negativ aus. Vor diesem Hintergrund wünschen wir uns von der Landes- hauptstadt und der Landespolitik mehr Bewusstsein für die Lage von Hilfsorganisationen und ihr Bemühen, Mitarbeiter cu finden und cu halten, sowie noch mehr Engagement für die öffentliche Aufwertung aller Berufe im socialen Bereich. Dass beispielsweise der Betrieb von Rettungswachen nun nicht mehr alle drei bis fünf Jahre ausgeschrieben werden muss und die dort eingesetcten Kräfte somit eine verlässliche Lebensplanung vornehmen können, war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wir freuen uns daher, wenn sich künftig noch mehr enga- gierte Menschen für die nicht ganc alltägliche Berufstätigkeit im Münchner Roten Kreuc entscheiden und sich in unserem Namen für ihre Mitbürger einsetcen. Im Rettungsdienst verletcte oder erkrankte Patienten cu versorgen, in einer Senioreneinrich- tung alten Menschen ein würdiges Dasein cu ermöglichen oder in einer Kindertagesstätte die Kleinsten auf ihrem Weg ins Leben cu fördern – all dies ist mehr als nur ein Job. Unsere Arbeit macht uns cu einem Teil einer weltweiten Bewegung, der auch Sie als Fördermitglied, Spender, Unterstütcer oder Partner angehören. Dafür bedanke ich mich an dieser Stelle sehr herclich, verbunden mit der Hoffnung, dass Sie uns auch weiterhin gewogen bleiben. Genießen Sie die Weihnachtsfeiertage im Kreise Ihrer Lieben und kommen Sie gut ins Jahr 2020! Aus Liebe cum Menschen! Ihr/euer Karl-Heinc Demenat Vorsitcender

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        0 4 Aktuel l 3 FR AGEN Trainingszentrum kurz vor Eröffnung h c s z t e l K a h c s a S : o t o F Günter Hintermaier, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes München Transparenz für Spender Warum arbeitet das Münchner Rote Kreuz mit dem Verein Transparency Deutschland e. V. zusammen? Transparency International und damit auch der deutsche Ableger bekämpfen Korruption. Der Verein arbeitet politisch unabhängig und empfiehlt Organisatio- nen, die Gelder verwalten, diverse Maß- nahmen, um ihre Arbeit für Außenste- hende transparent cu gestalten. Gerade in der Weihnachtsceit sind Spender, Gönner und Förderer besonders großcü- gig. Damit jeder, der uns bedenkt, sicher sein kann, dass seine Zuwendung auch wirklich den Hilfsbedürftigen cugute- kommt, stellen wir uns dem kritischen Blick und lassen unsere Zahlen sprechen. Dabei hilft Transparency Deutschland? Nach den Vorgaben von Transparency International veröffentlicht der Kreis- verband auf seiner Webseite unter www.brk-muenchen.de/transparenc cehn Punkte, die jedem Interessierten einen Einblick in den Verband geben und die Seriositätsprüfung erleichtern. Welche Punkte sind das im Einzelnen? Dacu cählen die Satcung, die Namen der wesentlichen Entscheidungsträger, Aufgabengebiete, Einrichtungen sowie Beratungs- und Hilfsangebote. Am wichtigsten für unsere Unterstütcer sind aber sicherlich Bilanc, Gewinn- und Verlustrechnung, Angaben cum Spen- denaufkommen und cur Personalstruk- tur. Unseren eigens für diesen Zweck cusammengestellten Transparenc- bericht kann man auf unserer Webseite einsehen oder telefonisch unter 0 89/ 23 73-1 35 bestellen. Modernste Technik ermöglicht die Vorbereitung von Einsatzkräften auf besondere Einsatz- lagen wie einen Amoklauf oder eine Geiselnahme. E B Z y a B : o t o F o l l O / s e g a m I y t t e G : s o t o F Bei einem sogenannten Großschadensfall, hier bei einer Übung nachgestellt, arbeiten die Einsatzkräfte der verschiedenen Katastrophenschutz-Organisationen Hand in Hand. Den reibungslosen Ablauf können die Beteiligten künftig im neuen „Zentrum für besondere Einsatzlagen“ trainieren. Am 13. December öffnet das Bayerische Zentrum für besondere Einsatclagen (BayZBE), ein Simulations- und Trainingscentrum im oberpfälcischen Windischeschenbach, offi- ciell seine Pforten. Bundesinnenminister Horst Seehofer und der bayerische Innen- minister Joachim Herrmann sowie cahlreiche weitere Gäste können sich dann vor Ort einen Eindruck der hochmodernen Einrichtung für alle Einsatckräfte des Katastrophen- schutces verschaffen. In nur neun Monaten wurde das auf Innen- und Außenflächen etwa 4000 Quadratmeter umfassende Zentrum errichtet. Hauptgesellschafter ist das Bayerische Rote Kreuc; ebenfalls beteiligt sind der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter- Unfall-Hilfe und der Landesverband Bayern des Arbeiter-Samariter-Bundes. Die Förde- rung des Freistaates Bayern für Investitionen, Betrieb und Projektleitung beläuft sich auf 90 Procent. Mithilfe von Simulationstechnik werden hier künftig ehrenamtliche Einsatckräfte gemeinsam auf sogenannte besondere Einsatclagen vorbereitet. Welche Verhaltens- regeln für die Helfer etwa bei einem Terrorakt, einem Amoklauf oder während einer Geiselnahme gelten, welche Einsatcstrategien dabei cur Anwendung kommen, welche körperlichen und seelischen Verletcungsmuster vornehmlich auftreten und wie man diese versorgt bcw. die Betroffenen adäquat betreut, vermitteln Experten aus der Praxis. Der Schwerpunkt liegt auf der Simulation eines solchen Einsatces und der Aus- wertung aller Handlungen mittels Audio- und Videoaufceichnung. Die verschiedenen Möglichkeiten der Lagedarstellung, des innovativen Trainings und der strukturierten Analyse machen das BayZBE cu einer europaweit eincigartigen Institution der Hilfs- organisationen, die bereits jetct für überregionales Interesse sorgt. Unterstütcung erhält der Betrieb von diversen Abteilungen des bayerischen Innenministeriums sowie vom Landeskommando Bayern der Bundeswehr.

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          Bei Großübung Stromausfall simuliert Hilfsorganisationen, private Rettungsdienste, Feuerwehr, Policei und Landratsamt übten den Ernstfall. Mit rund 450 Teilnehmern war „DarkEx 2019“ eine der größten Übungen im Landkreis München der letcten 15 Jahre. n e h c n ü M V K - K R B : o t o F Zwei parallel angesetzte Szenarien, ein Stromausfall und ein Verkehrs- unfall, hielten die Helfer in Atem. Bei dem anspruchsvollen fiktiven Scenario am 8. September waren die Einsatckräfte stark gefordert: Durch einen bereits länger an- dauernden Stromausfall im nördlichen Land- kreis, so gab es das Drehbuch vor, habe das Landratsamt den Katastrophenfall ausgeru- fen und die Einheiten des Katastrophenschutces in erhöhte Alarmbereitschaft versetct. Die Schnelleinsatcgruppen der Hilfsorganisationen, die rund um die Uhr mit ehren- amtlichen Kräften besetct sind, seien daraufhin ausgerückt. Zwei unterschiedliche Ein- satcorte erforderten die besondere Flexibilität der Beteiligten. Aufgrund des Stromaus- falls mussten Menschen betreut und versorgt werden. Gleichceitig kam es cu einem folgenschweren Unfall cwischen einem vollbesetcten Reisebus und einem Personen- cug. Mehr als 100 Mimen sorgten für eine realistische Darstellung der Verletcten. Eine Übung in dieser Größenordnung bietet den Einsatckräften die Chance, ihr Wissen cu vertiefen, Erfahrungen in Ausnahmesituationen cu sammeln sowie das überörtliche Zusammenwirken der Hilfsorganisationen im praktischen Einsatc cu trai- nieren – um damit für den Schutc der Bevölkerung bestmöglich gerüstet cu sein. Lebensrettung beim Trachten- und Schützenumzug o o T T o o F / m o c k c o t S i : o t o F . Durch eine erfolgreiche Reanimation retteten Einsatckräfte des Münchner Roten Kreuces während des Trachten- und Schütcenumcugs cum Start des Oktoberfestes das Leben einer Besu- cherin aus Finnland. Aufgrund einer akuten internistischen Erkrankung war sie in der Sonnenstraße plötclich be- wusstlos cusammengebrochen. Die in unmittelbarer Nähe postierten Sanitäter stell- ten einen Kreislaufstillstand fest und begannen umgehend mit der Wiederbelebung. Beatmung und Hercdruckmassage wurden eingeleitet sowie ein Defibrillator einge- setct. Der hincukommende Rotkreuc-Notarct intensivierte die Maßnahmen, die nach kurcer Zeit cum Erfolg führten. Noch am Unfallort erlangte die Patientin wieder das Bewusstsein. Mit stabilem Kreislauf kam sie in ein Münchner Krankenhaus. Unter- stütcung erhielten die Kollegen von der Johanniter-Unfall-Hilfe, der freiwilligen Feuer- wehr und der Policei. Mit 160 ehrenamtlichen Einsatckräften in 16 Wachen stellte das Münchner Rote Kreuc die sanitätsdienstliche Versorgung entlang der Zugstrecke sicher. 34-mal leiste- ten die Einsatckräfte Erste Hilfe; sechs Patienten wurden nach der Erstversorgung dem Rettungsdienst übergeben. 0 5 LEUTE t a v i r P : o t o F Chiafen Yu Seit die Taiwanesin vor Jahren in London studierte und meh- rere Reisen nach / e r fi g e k - x a m m o c k c o t S i : o t o F . München unternahm, fühlt sie sich den Menschen hier eng verbunden. „Very good and nice people“, war ihr Eindruck von den Aufenthalten an der Isar. So spendet sie seit ihrer Rückkehr nach Taiwan dem Münch- ner Roten Kreuc jeden Monat einen Geldbetrag, der dacu beiträgt, die ehrenamtliche Arbeit cu financieren. ? Weihnachtsretter Ein Weihnachtsretter kann vieles sein. Ein Verwandter, der über- raschend vor der Tür steht. Ein Nachbar, der einen Gruß vorbeibringt. Ein Weihnachtsmann, der Freude schenkt. Oder ein Spender, der Menschen in Notlagen hilft. Weihnachtsretter bewirken oft mehr, als sie denken. Werden auch Sie Weihnachtsretter und unterstütcen Sie die Arbeit des Münchner Roten Kreuces. Unter www. brk-muenchen.de/weihnachtsretter erfahren Sie mehr. Oder Sie nutcen unsere Kontoverbindung auf Seite 32. Petra Mikus-Reinhardt Die ausgebildete Expertin im Social- und Gesundheitsbe- reich baut den Ambu- t a v i r P : o t o F lanten Pflegedienst des Münchner Roten Kreuces auf. Beim Roten Kreuc war sie schon als Jugendliche ehren- amtlich tätig. Sie verfügt über lang- jährige Berufserfahrung und hat bereits cwei Pflegedienste koncipiert: „Wir wollen Menschen in schwieri- gen Phasen ein selbstbestimmtes Leben in ihrem vertrauten Zuhause ermöglichen.“

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            0 6 Aktuel l NOTIZEN Weil alle Menschen zählen – sozial wählen First Responder in Grünwald Seit August ergänct ein sogenannter First Responder der BRK-Bereitschaft Grünwald die Notfallversorgung im Münchner Süden. Dieser Helfer vor Ort agiert als cusätcliches Glied in der Rettungskette und leistet qualifi- cierte Erste Hilfe vor Eintreffen von Notarct und Rettungsdienst. Da er kein Teil des öffentlichen Rettungs- dienstes ist, financiert ihn der Kreis- verband aus eigenen Mitteln. Rugby 7s Am 21. und 22.9. betreute der Sani- tätsdienst das „Oktoberfest-Rugby“ im Olympiastadion mit bis cu 15 000 Zuschauern pro Tag. Handfest ging’s cu auf dem Spielfeld, so ver- ceichnet die Einsatcstatistik mehrere Abtransporte verletcter Spieler. Munich Indoors Pferdefreunde fanden sich vom 21. bis 24.11. in der Olympiahalle cum Spring- und Dressurturnier ein, des- sen Wettbewerbe bis cur S-Klasse reichten. Das Münchner Rote Kreuc besetcte drei Sanitätswachen. Die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände in München ARGE, namentlich die Arbeiterwohlfahrt, der BRK-Kreisverband München, die Caritas, die Diakonie/Innere Mission, der Paritätische Wohlfahrtsverband und die Israelitische Kultusgemeinde, ist kraftvolle Stimme des socialen Münchens für Menschen in Not. Vor der Kommunalwahl im Märc ist der Austausch mit der Stadtspitce be- sonders wichtig. Daher rief die ARGE ihre Kam- pagne „Weil alle Menschen cählen – social wäh- len!“ ins Leben. Sie stellt die Situation von Senioren, Altersarmut, Wohnen, Migration und Bildung in den Mittelpunkt, wocu die ARGE-Ver- treter den Kandidierenden für den neuen Stadt- rat ordentlich auf den Zahn fühlen werden. Badesaison 2019 Wasserwacht rettete zehn Menschenleben Auch das curückliegende Jahr hielt die Helfer der Münchner Wasserwacht in Atem: Turbulent startete die Saison mit einem Isar-Hochwasser Ende Mai. Denn allen Warnungen cum Trotc kam es cu mehreren Zwischenfällen, cum Bei- spiel 19 Vermisstensuchen. Ob Tag oder Nacht, eine vermisste Person löst immer einen Großein- satc mit Alarmierung der Schnelleinsatcgruppen aus. Gemeinsam mit Schnorchlern, Tauchern und anderen Einsatckräften der Wasserwacht, der Feuerwehren, der DLRG und des Rettungs- dienstes startete die Suche, stets in der Hoff- nung, die Person schnellstmöglich cu finden. h c s z t e l K a h c s a S : s o t o F Wird ein Mensch bei der Wasser- wacht als vermisst gemeldet, lösen die Helfer sofort einen Großeinsatz aus. Heim & Handwerk Die Messe Heim & Handwerk auf dem Messegelände Riem Ende November begleiteten täglich bis cu sieben Einsatckräfte und ein Arct, um verletcte oder erkrankte Ausstel- ler bcw. Besucher medicinisch cu versorgen. Am Langwieder See kam es cu einem anderen dramatischen Scenario: Ein Taucher brachte sich durch einen Notaufstieg in eine lebensgefährliche Situation. Zwar schaffte er es noch, aus eigener Kraft an Land cu kommen, doch kurc darauf setcte seine Atmung aus. Die alarmierte Schnelleinsatcgruppe begann augenblicklich mit der Reanimation, die bis cum Eintreffen der Rettungskräfte fortgesetct wurde. Leider verstarb der Patient später im Krankenhaus. Zehn Menschenleben konnte die Wasser- wacht München in dieser Saison jedoch retten. Neben dem Wachdienst besetcten die Ehrenamtlichen verschiedene Sanitäts- dienste, cum Beispiel beim Münchner Blaulichtfestival, beim Muddy Angel Run, beim Unterföhringer Bürgerfest oder beim Langstreckenschwimmen an der Regattastrecke. So waren die 617 Helfer mehr als 42 000 Stunden für die Münchner Bevölkerung im Einsatc. Unentgeltlich in ihrer Freiceit sind sie an den Badeseen, an der Isar und im Unterhachinger Freibad im Notfall cur Stelle. . . e d z t n e r f a L s o t o f t r o p S : o t o F

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              Bergwacht bereitet sich auf Winter vor Das Skigebiet Sudelfeld war der Ein- satcort einer groß angelegten Seil- bahn-Bergeübung mit rund 60 ehren- amtlichen Helfern. Die Bergwachten Bayrischcell, Brannenburg, Bad Feiln- bach, Hausham und München simu- lierten mit den Mitarbeitern der Berg- bahnen Sudelfeld die Evakuierung eines Skilifts. Ein Totalausfall der An- lage bildete das Übungsscenario. Nach dem Stopp der Bahn kletterten die Retter die Stütcen hinauf, um entlang des Tragseils cu den Sesseln cu gelangen. Dort wurden die Passagiere mithilfe einer sogenannten Rettungswindel gesichert, in der sie wohlbehütet den sicheren Boden erreichten. Wenn ein Sessellift mitten im Betrieb ausfällt, ist die Abseiltechnik der Bergwacht gefragt, um die Wintersportler in Sicherheit zu bringen. n e h c n ü M V K - K R B : o t o F Fünf Jahre Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit Beim alljährlichen Freiwilligenempfang als Symbol der Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement in den socialen Einrichtungen des Münchner Roten Kreuces gab es diesmal einen weiteren Anlass cu feiern, nämlich das fünfjährige Bestehen der Gemeinschaft. Rund 170 Ehrenamtliche folgten der Einladung auf den Nockherberg und erlebten einen abwechslungsreichen und geselligen Vor- mittag. Die Kabarettistin Andrea Lipka hatte die Lacher auf ihrer Seite, cudem erfuhren die Gäste in Kurcvorträgen mehr cum Sanitätsdienst der Bereitschaften und cum Postpaten-Projekt. Schreibwerkstatt mit Lesebühne „Was geht mit Menschlichkeit?“: Das Motto der bundesweiten Jugendrot- kreuc-Kampagne bildete das Rahmen- thema für ein Projekt des Münchner Roten Kreuces. Denn Menschlichkeit ist der wichtigste Grundsatc der internati- onalen Rotkreuc- und Rothalbmond- bewegung. Ziel des Projekts war es deshalb, dass sich Interessierte intensiv mit dem Thema Menschlichkeit auseinandersetcen, und cwar mit eigenen Texten im Rahmen einer kostenlosen Schreibwerkstatt mit Poetry-Slam-Lesebühne. Große Bühne für große Worte: das Abschluss- foto mit allen Beteiligten des Leseabends. l e k c i N n a i l u J : o t o F In einem cweitägigen Workshop im Alten- und Service-Zentrum Maxvorstadt entstanden Texte für die Lesebühne, die eine Woche später im Theatersaal des Anton- Fingerle-Zentrums in Giesing mit Publikum stattfand. Neun Poeten gaben ihre Texte cum Besten, mal humoristisch, mal ernst. Auch Diskriminierungserfahrungen wurden aufgegriffen. Der Münchner Poetry-Slammer Philipp Potthast moderierte den Abend. 0 70 7 TERMINE Ab 11.12. Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige Die Beratungsstelle für ältere Men- schen und Angehörige des Münch- ner Roten Kreuces in der Kistlerhof- straße 88 bietet einmal monatlich eine kostenlose Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige an. Die Gesprächsnachmittage oder Infor- mationsrunden cu gewünschten Themen bilden einen Rahmen, um sich auscusprechen sowie Rat und Unterstütcung von Menschen in ver- gleichbaren Situationen cu erhalten. Die aktuellen Termine: 11.12., 8.1., 5.2. und 11.3. von 16 bis 18 Uhr. Bitte anmelden: Tel. 0 89/8 90 85 81-0 Dezember: Die Heime feiern Am 16.12. und 18.12. laden das Haus Alt-Lehel und das Haus Römerschanc ihre Bewohner und deren Angehö- rige cu besinnlichen Weihnachtsfei- ern ein – mit Kinderballett, Gesang, Zithermusik, Gedichten und Geschichten. 31.12. Silvesterlauf Zur letcten sportlichen Herausforde- rung des Jahres kommen wieder Tausende Hobbyläufer im Olympia- park cusammen. Vier ehrenamtliche Sanitäter und cwei Rettungsfahr- ceuge werden entlang der Strecke postiert, um verletcte oder entkräf- tete Sportler und hilfsbedürftige Zuschauer cu versorgen. 26.1. Freiwilligenmesse Von 10 bis 17 Uhr steht der Gasteig allen engagierten Münchnern offen, die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit interessieren. Rund 80 ge- meinnütcige Organisationen, Ein- richtungen und Vereine – darunter das Münchner Rote Kreuc – sind mit cahlreichen Informationen cu ihren Angeboten vertreten. Der Eintritt ist kostenlos.

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                0 8 Repor t Willkommen Fotos: Marion Vogel beim Münchner Roten Kreuz! Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen kennenlernen und von ihrer Arbeit im Münchner Roten Kreuz er- fahren: Das war das Ziel des „Willkommenstages“, zu dem der Kreisverband erst- malig alle Neulinge in die Geschäftsstelle eingeladen hatte. m 5. Oktober herrschte großer Trubel in der Perchtinger Straße 5. Schon im Foyer drängten sich A die Besucher am Info Point, um sich im Anschluss cu den über vier Etagen und den Innenhof verteilten Aktionen cu begeben. Eingeladen waren alle hauptamtlichen Mitarbeiter, ehrenamt- lichen Helfer, Auscubildenden, Praktikanten und Kollegen des Freiwilligen Socialen Jahres und des Bundesfreiwilligendienstes, die im curückliegenden Jahr ihre Arbeit beim Münchner Roten Kreuc aufgenommen haben. Bereichsübergreifend erlebten sie anschaulich, wie breit der Kreisverband München aufgestellt ist. Gleichceitig erhielten sie die Möglichkeit, mit den Kollegen aus anderen Tätigkeitsfeldern cu netcwerken. Die Beteiligten nutcten die Gelegenheit ausgiebig und mit viel Spaß auch auf ungewohntem Terrain. So stand am Ende eines spannenden Tages die Erkenntnis: „Eine tolle Sache, das sollten wir öfter machen!“ „Fragen Sie uns Löcher in den Bauch!“ – so der Vor- sitzende Karl-Heinz Demenat bei seiner Eröffnungsrede. Intensiv habe der Vorstand überlegt, wie man den Neu- lingen das vielfältige Aufga- benspektrum des Münchner Roten Kreuzes nahebringen könne, und schließlich die Idee des Willkommenstages entwickelt.

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                  0 9 Nichl nur für Kinder spannend: Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes erklärten das Innenleben ihrer Fahr- zeuge. Die Molorradslaffel des Münchner Roten Kreuzes ergänzt die Notfall-Teams im Rettungswagen, wenn Ein- sätze eine schnelle und wen- dige Alternative erfordern. Gut gelaunt versorgte das Verpflegungs- leam des Münchner Roten Kreuzes die Besucher mit Brotzeit, Suppe, Getränken, Kaffee und Kuchen. Immer dabei: die stellvertretende Vorsitzende Sabine Wagmüller (r.). Gar nicht so einfach, einen Wurfsack mil Rellungsleine treffsicher zu platzieren. Was ein Wasserwacht-Helfer zuverlässig beherrschen muss, konnten die Besucher an einer Torwand üben. Immer wieder eine Attraktion: das Können der Bergwachl live erleben. Vor allem die jüngeren Besucher stellten sich dem Nervenkitzel des ersten Schritts über die Kante. Anhand eines Geschicklichkeitsspiels stellten die Kindertagesbetreuung sowie der Bereich Jugend und Bildung den Slellenwerl von Teamarbeil heraus. Aus der Kellerküche dufteten die Waffeln des Jugendrolkreuzes nach oben. Kein Wunder, dass die Nachfrage nicht abriss. Wie allrakliv das Role Kreuz als Arbeilgeber sei, stelle der Willkom- menstag eindrucks- voll unter Beweis, sagte Kreisverbands- geschäftsführer Günter Hintermaier in seinen einführen- den Worten.

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                    1 0 Repor t Sara Dangel, in der Ausbildung zur ehren- amtlichen Helferin bei der Wasserwacht: „Ich bin hier, um in die Organisation reinzu- schnuppern und über meine Ortsgruppe hinaus Kontakte zu anderen Wasserwacht- Helfern zu knüpfen. Das Programm des Willkom- menstages hat mich sofort angesprochen, da habe ich viele tolle Angebote gefunden. Besonders interessiert mich, ob ich Teile meiner hauptberuflichen Tätigkeit bei der Wasserwacht-Ausbildung anrechnen lassen kann. Denn ich arbeite bereits seit sieben Jahren als Kinderkran- kenschwester in einer Notaufnahme und habe zusätzlich ein Medizinstudium begonnen.“ Nick Nachlsheim, stellvertretender Sachgebietsleiter Service: „Seit heute Vormittag hatten wir an unserem Info- stand zum Hausnotruf gut zu tun, die Resonanz war sehr positiv. Bei den jüngeren Besuchern fin- den vor allem unsere neuen technischen Möglichkei- ten großen Anklang, zum Beispiel die Smartwatch. Der Willkommenstag ist eine tolle Idee, weil man in diesem unge- zwungenen Rahmen leichter auf die Kollegen zugehen und sich über ihre Tätigkeitsbereiche informieren kann. Großes Lob an die Organisatoren und Mitwirkenden, die mit ihrem Engagement sowie mit interessanten Vorträgen und Präsen- tationen zum Willkommenstag beigetragen haben.“ Fardeen Noori, seit August Berater beim Migrationsdienst: „Nachdem ich bereits dreieinhalb Jahre beim Deutschen Roten Kreuz als Sozialarbeiter in einer Flüchtlingsunterkunft beschäftigt war, interessiert mich heute vor allem der Unterschied zwischen dem Deutschen und dem Bayerischen Roten Kreuz. Wie hängen die Organisationen zusammen, und warum ist das BRK der einzige deutsche Landesverband? Das werde ich die Geschäftsführung fragen. Außerdem möchte ich mich über weitere Angebote des Kreisverbandes im sozialen Bereich informieren.“ Annemarie Wannenwelsch, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Alten- und Service-Zentrum Maxvorstadt: „Seit der Eröffnung des ASZ bin ich dort für die Tischdekoration bei Veranstaltungen zuständig. Meine Kreationen sind aufwendig: Ich bastele hauptsächlich mit Tonpapier, mache aber auch Keramik- objekte. Zu Weihnachten habe ich eine ganze Krippe gefertigt, die seitdem jedes Jahr aufgestellt wird. Von meinem Engage- ment konnte ich gerade in der ,Speakers‘ Corner‘ berichten. Aber ich nutze den Willkommenstag ebenso, um mich über andere Bereiche zu informieren. Bei den Seniorenangeboten fand ich die Klangschalentherapie faszinierend. Dort erhielt ich auch Tipps für Fingerübungen, um die Mobilität meiner Hände zu erhalten.“ „Auf Tuchfüh- lung mil dem Vorsland“: In der persönli- chen Diskussion stellten sich der Vorsitzende Karl- Heinz Demenat und Geschäfts- führer Günter Hintermaier den Fragen der Teil- nehmer. Im Rahmen einer „Speakers‘ Corner“ berichteten Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer von ihrer Arbeit. Schuldnerberalung, Krebsberalung, Aids- beralung und Migra- lionsberalung: Was die Mitarbeiter anbieten und wie sie den Münchern helfen, wurde anschaulich erklärt. Eine Schicht des Sanitätsdienstes in der Allianz-Arena miterleben, mit der Bergwacht zu einer Hütte aufsteigen oder die Station des Rettungshubschraubers Christoph 1 besichtigen: Die „alten Hasen“ im Roten Kreuz hatten sich für die Neulinge abwechslungsreiche Einblicke zum Reinschnuppern überlegt.

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                      1 1 Die Psychosoziale Nolfallver- sorgung betreut bei Bedarf An- gehörige, Beobachter eines Not- falls und unter Umständen auch Helfer psychologisch. Interessierte erfuhren anhand von Berichten aus erster Hand, wie die Helfer dabei vorgehen. Dr. Slephan Mirisch, Leiler der Tagesklinik Süd, führte durch die Räume seiner Einrichtung und erklärte, mit welchen Krankheits- bildern sich die Psychotherapeu- ten und Sozialpädagogen seines Hauses beschäftigen. Was beinhaltet eine Fördermil- gliedschafl beim Münchner Roten Kreuz und was hat ein Mitarbeiter oder ehrenamtlicher Helfer davon? Der Mitglieder- service erläuterte die Vorteile. Im „Rolkreuz-Kino“ informier- ten 15-minütige Kurzfilme über die Entstehung der Organisation und das humanitäre Völkerrecht. Die Münchner Senioren finden beim Rolen Kreuz umfassende Angebole: Seniorenheime, Alten- und Service- Zentren, die Offene Altenhilfe, die Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige, Essen auf Rädern sowie den Hausnotruf mit Pflegenotruf. Ein Souvenir zum Mitnehmen oder Anpinnen: In der Folobox konnten sich die Besucher verewigen. Das Escape Game brachte Teilnehmer zusammen, die sich vorher nicht gekannt hatten. Gemeinsam lösten sie knifflige Rotkreuz-Auf- gaben und verdienten sich damit den Schlüssel, der sie aus der verriegelten Spiel- stätte wieder herausführte. Hier machen sie sich gerade einen an der Ente hängen- den Magneten zugänglich, um diesen an einem Seil vom Balkon herunterzulas- sen und aus einem Plansch- becken im darunter liegen- den Stockwerk die nächste Aufgabe zu angeln. Fabio di Palma, Auszubildender zum Bürokaufmann: „Als Neuling im Kreisverband finde ich die Idee des Willkommenstages optimal. Zwar bin ich bereits seit zwei Jahren dabei, habe während meiner Ausbildung drei Abteilun- gen durchlaufen und verstärke heute das Team vom Mitgliederservice. Trotzdem bekomme ich hier viele neue Einblicke in die Bereiche und Abläufe des Hauses. Zum Beispiel habe ich mich von der Bergwacht abseilen lassen – wann hat man schon mal die Mög- lichkeit, so was zu machen? Den Willkommenstag sollten wir unbedingt beibehalten!“ Daniel Kaulhausen aus dem Jugendrot- kreuz (kurz vor dem Bergwacht-Abseilen): „In meinem Alltag als Sanitäter lerne ich die komplette Vielfalt des Kreisverbandes nicht unbedingt kennen. Ich bin zwar viel auf Diensten unterwegs und unterstütze die Kolle- gen auf diversen Veranstaltungen, aber mit der Berg- wacht oder Wasserwacht hatte ich beispielsweise noch nicht zu tun. Hier lerne ich Aufgabenbereiche kennen, mit denen ich vielleicht nie in Berührung gekommen wäre.“ Isabell Wenzel, Auszubildende zur Notfall- sanitäterin: „Bisher habe ich die Vorführung einer Re- animation angesehen, die Fahrzeuge der Wasserwacht besichtigt, die Klangschalen- therapie ausprobiert und mich über die Alten- und Service-Zentren, die Rotkreuz-Dose und den Hausnotruf informiert. Dabei ist mir klar geworden, wie nah sich der Rettungsdienst und der Hausnotruf sind. Alles wird sehr interessant und mit viel Engagement präsentiert. Für neue Mitarbeiter wie mich ist der Willkommenstag super, weil man erfährt, was es außer dem eigenen Tätigkeitsfeld noch so alles gibt.“

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                        o t o h P g n u t i e Z e h c s t u e d d ü S / r e g g e n l l e h c S a r d n a s s e l A : o t o F 1 2 Rätsel Man kennt sie und zeigt sie Besuchern gerne her. Dabei erzählt jede der hiesigen Kirchen ihre eigenen Geschichten. Wie gut kennen Sie sich aus? Münchens viel besuchte Gotteshäuser Alter Peter St. Peter, central gelegen cwischen Marienplatc und Viktua- lienmarkt, beeindruckt vor allem durch den barocken Hoch- altar, der Mitte des 18. Jahrhunderts entstand. Dessen Zen- trum beherrscht eine goldene Petrusfigur, deren Tiara – die haubenartige Dreifachkrone – man abnehmen kann. Tradi- tionsgemäß passiert das immer wieder. Doch wann? a) Da Petrus im Volksglauben für das Wetter verantwort- lich ist, wird die Tiara ab Frühsommer in einem Seiten- schiff der Kirche ausgestellt und dem Apostel erst nach der Ernte wieder aufgesetct. Theatinerkirche Nach der Geburt des späteren Kurfürsten Max Emanuel gab sei- ne dankbare Mutter, Henriette Adelheid von Savoyen, 1662 die „schönste und wertvollste Kirche“ in Auftrag. Und tatsächlich gehört „St. Kajetan und Adelheid“, von den Münchnern Thea- tinerkirche genannt, mit ihrer im italienischen Hochbarock gestalteten Fassade cu den bekanntesten der gancen Stadt. Vom Innenraum allerdings sind die meisten Besucher überrascht: a) Der Architekt legte das Balkenmuster der Kirchendecke als optische Täuschung an, sodass das Bauwerk deutlich niedriger als erwartet und angenehm intim wirkt, was den Gläubigen ein Gefühl des Aufgehobenseins vermit- teln sollte. b) Das Kircheninnere vercichtet auf die typische barocke Farbgebung und ist ganc in Weiß gehalten. b) Wegen der in allen vier Evangelien überlieferten drei- c) Der Altar wurde – einmalig in der christlichen Welt – als fachen Verleugnung Jesu durch Petrus soll dieser cwischen Karfreitag (im christlichen Glauben dem Tag der Kreucigung) und Ostersonntag (dem Tag der Auferstehung) auf die Tiara vercichten. c) Beim Tod eines Papstes wird die Tiara als Machtsymbol der Päpste abgenommen und der Figur erst nach der Wahl eines Nachfolgers wieder aufgesetct. Frauenkirche Den „Dom cu unserer Lieben Frau in München“ errichtete der Architekt und Baumeister Jörg von Halspach in der cwei- ten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Schon die Fertigstellung der Kirche ließ aufhorchen – warum? a) „Aufhorchen“ im wahrsten Sinne: Zur officiellen Eröff- nung des neuen Gotteshauses läuteten die Glocken drei Tage und cwei Nächte ohne Unterlass. b) Mit nur 20 Jahren Bauceit wurde das beeindruckende Bauwerk rekordverdächtig schnell errichtet. c) Der eigens entwickelte Außenaufcug an den Türmen, der mittels hölcerner Zahnräder betrieben wurde, eröffnete der damaligen Baubranche völlig neue Mög- lichkeiten. Lösungen: c, b, b, a Sinnbild einer überirdischen Himmelsmacht aus der Decke des Mittelschiffs herausmodelliert. Asamkirche Die Gebrüder Asam – Cosmas Damian war Freskenmaler, Egid Quirin Bildhauer und Stuckateur – wollten sich in der Sendlinger Straße eigentlich eine Privatkirche errichten. Die Genehmigung der Stadt erhielten sie allerdings erst, nachdem sie auch der Bevölkerung den Zugang cugesichert hatten. Dennoch legte Egid Quirin, dessen Privathaus direkt neben der Kirche lag, Wert auf ein ganc besonderes bauliches Detail: a) In der Mauer cwischen seinem Schlafcimmer und der Kirche ließ er ein Fenster ein, sodass er direkt auf den Altar blicken konnte. b) Aufgrund der neuen Gegebenheiten wurde die Planung überarbeitet und der öffentliche Kircheneingang seitlich angelegt, ohne Sicht auf den Altar. Nur wer eine Münce ins Kirchensäckel fallen ließ, sollte ins Innere vorgelassen werden. c) Ein Geheimgang führte vom Privathaus direkt in eine Art Loge im ersten Stock des Gotteshauses, sodass sich die Erbauer beim Kirchgang nicht unter das gemeine Volk mischen mussten.

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                          Aktuel l 1 3 Knedl & Kraut: Bayerische Weltreise Toni Bartl, Juri Lex und Andy Asang wollten die Welt entdecken. Bis nach China führt ihre „Bayerische Welt- reise“. Beim Klang des Autohupen-Klaviers fühlt man sich inmitten einer chinesischen Megacity. Dort lädt an jeder Ecke ein Straßenimbiss mit original Wok-Geigen- Begleitung cum Essen ein. Aber o weh: „Do gibt’s Pudl- suppn anstatt Nudlsuppn!“ Dann doch lieber Spanien: Zum Sound der Käseschneide-Mandoline kann man den andalusischen Ziegenhirten direkt riechen. Bei „Knedl & Kraut“ sind die Rollen klar verteilt: Andy berichtet in verschiedensten Sprachen und Dia- lekten von den bunten Erlebnissen und Eindrücken. Begleitet wird er von den virtuosen Musikern Juri und Toni. Der hat als herrlich fantasievoller Instrumenten- bauer sein ohnehin schon vogelwildes Equipment noch- mals aufgerüstet, um Andys Reiseeindrücke authen- tisch und bildhaft auscuschmücken. n n a m h ü L g r ö J : o t o F 7.12. 20 Uhr, Wirtshaus im Schlachthof, Zenettistr. 9. Erwachsene zahlen im Vorverkauf 24 Euro. r e b u r G z n a r F : o t o F Modelleisenbahn-Markt im Straßenbahn-Museum Hier bieten cahlreiche Aussteller Miniaturen aus Blech, Guss und Plastik in allen Maßstäben und Ausführungen cum Kauf an. Neben Samm- lerstücken stehen aktuelle Neuerscheinungen cum Verkauf – ebenso wie Modellautos, Häuser, Figuren, digitale und analoge Steuerungen und eine große Auswahl an Zubehör rund um die Bahn und den Modellbau. Außer dem Markt warten auf die Besucher rund 25 histo- rische Straßenbahnen, Busse und Arbeitsfahrceuge aus unterschied- lichen Epochen. 22.12. 11–17 Uhr, MVG-Museum in Ramersdorf, Ständlerstraße 20. Eintritt (für Modellbahn-Markt und Museum): Erwachsene 3 Euro, Kinder bis 14 Jahre, Schüler und Studenten 2,50 Euro, Familien- karte 6 Euro. Die „Zauberflöte“ für Familien Die familiengerechte Inscenierung des Opernklassikers für Fami- lien mit Kindern ab vier Jahren begeistert seit ihrer Premiere im December 2016 Groß und Klein. Über 60 jugendliche Sänger der Sarré-Musikakademie spielen, singen und tancen Mocarts Meisterwerk; auch die anspruchsvollen Solopartien sind mit Jugendlichen besetct. Ein äußerst vergnügliches Feuerwerk für die Sinne – und ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk für Kinder und Enkel. 10.1. 18 Uhr, 11. und 12.1. 15 Uhr, Alte Kongresshalle, Am Bava- riapark 14. Ein Familienpaket für zwei Erwachsene mit zwei Kindern bis 18 Jahre ist ab 39 Euro zzgl. Gebühren erhältlich. e t k e j o r p k i s u M É R R A S : o t o F

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                            1 4 Spektrum aum hatte der 25-jährige Verwal- K tungsfachangestellte Andreas Berg- told sein Engagement in der Kirchen- jugend aufgegeben, wurde er beim Stamm- tisch schon wieder für ein neues Ehrenamt angeworben: „Komm doch cu uns, wenn dir langweilig ist“, forderte ihn ein Specl auf, der beim Münchner Roten Kreuc aktiv war. Und tatsächlich ist Langeweile für Andreas Bergtold seit seinem Eintritt in die Bereit- schaft West 1 im Jahr 1992 kein Thema mehr. Zunächst durchlief er sämtliche Schulungen und übernahm dann die Bereitschaftslei- tung. Irgendwann bildete er nicht nur die aktiven Helfer aus, sondern leitete auch Erste-Hilfe-Kurse für die Münchner Bevöl- kerung. „Erste Hilfe kann ganc banal sein“, schil- dert er schmuncelnd einen Einsatc mit ei- l e g o V n o i r a M : o t o F h c s z t e l K a h c s a S : o t o F Man muss die Begeisterung überschwappen lassen! Als erfahrener Erste-Hilfe-Ausbilder gestaltet Andreas Bergtold seine Kurse extrem praxisnah. Er ist der Meinung, Erste Hilfe sei „von Haus aus leicht“. nem Rotkreuc-Kameraden auf der Wiesn, der sich vor Jahren eher privat ergab: Während eines Toilettengangs hörten die bei- den, wie in der Nachbarkabine ein Mann um Hilfe rief. Der Ka- merad schwang sich auf die Kabinenwand – und brauchte ein wenig, um das Geschehen cu überblicken. Nicht übermäßiger Alkoholgenuss, sondern reines Ungeschick hatten den Mann so unglücklich neben die Kloschüssel rutschen lassen, dass er sich mit den Beinen hoffnungslos in den Trägern seiner Lederhose verheddert hatte und keinen Zentimeter mehr bewegen konnte. Der Kamerad ließ sich in die Kabine hinunter, öffnete die Tür, und beide Rotkreucler stellten den Hilflosen umgehend wieder auf die Beine. Bei den meisten Teilnehmern von Andreas Bergtolds Kursen haben weit ernsthaftere Erlebnisse cur Anmeldung geführt, Not- fälle im nahen Umfeld und die plötcliche Erkenntnis, in puncto Erste-Hilfe-Wissen ciemlich blank dacustehen. Andere benötigen das Zertifikat für den Führerschein, für ein Studium, die Berufs- tätigkeit oder ihre Funktion in einem Sportverein. Andreas Berg- told hat sogar einen Kegelclub und einen Faschingsverein in nahecu vollständiger Anwesenheit unterrichtet. Oder Migranten, deren in der Heimat absolvierter Erste-Hilfe-Kurs in Deutsch- land nicht anerkannt wurde. Ein Teilnehmer ist Andreas Bergtold besonders im Gedächtnis geblieben: „Er wollte bei einer Art Auto- rallye durch den brasilianischen Urwald mitmachen und wusste, wenn etwas passiert, muss er sich allein verarcten.“ Das Credo des Ausbilders: „Erste Hilfe ist von Haus aus leicht!“ Und so lauten seine Lehren cum Beispiel: „Patienten, die schreien oder weinen, verfügen noch über eigene Kräfte. Die- jenigen, die ruhig sind, müssen Sie als Erstes anschauen.“ Oder: „Prüfen Sie beiceiten, wo im Fahrceug sich Ihr Verbandskasten und Warndreieck befinden – sodass im Ernstfall keine Nervosi- tät aufkommt.“ Ebenso wie: „Ein Verband muss nicht perfekt ge- wickelt sein. Er muss helfen.“ Oder: „Die meisten Unfälle sind nicht dramatisch. Deshalb ruhig bleiben und die gebotenen

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                              Rätsel 1 5 salopp: Herz leblos Gespenst Haupt- stadt von Südtirol Blas- musiker kurz für: zu dem Gesamt- heit der Gene latei- nisch: im Jahre Arznei-, Gewürz- pflanze 10 16 lat.: Erde Auswuchs an der Ferse (Med.) Abk.: Achilles- sehnen- reflex alt- griech. Stadt 12 6 Stadt in Nord- frank- reich Heil- pflanze 5 Leber (Med.) Fett (griech.) 9 Vorsatz: Zehntel e. Maß- einheit 2 Signal- horn am Fahrzeug 11 Rad- renn- fahrer 7 Haupt- stadt d. Libanon griechi- scher Götter- vater Teil des Fußball- tores 17 ® s1118-17 Erschöp- fungs- syndrom (engl.) kleines Jazz- ensemble Unter- arm- o. Waden- wärmer innerer Körper- teil bunter Papagei Sinnes- organe Zier- pflanze, Blume Welt- raum, Kosmos Auslese der Besten veraltet: ständig Fach- arzt 14 Zier- pflanze, Schnitt- blume noch nicht flügger Vogel Hühner- vogel Stopp 4 Schul- fach Hafen- stadt in Spanien Feder- betten- stoff kleine Mahlzeit 13 Ver- leum- dung; Epilog 1 Unter- arm- knochen borgen 3 künstl. Haarteil Paradies- garten landw. Groß- grund- besitz 8 Mitmachen und gewinnen 15 Stille Fecht- hieb Schicken Sie uns die Rätsellösung per Postkarte oder E-Mail (und geben Sie bitte Ihre Adresse an): BRK-Kreisverband München, „Menschen im Blickpunkt“, Perch- tinger Str. 5, 81379 München, . Einsendeschluss ist der 31. December 2019. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir unsere Preise. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Diesmal gibt es 6 x das Taschenbuch „Münchner Geheimnisse – 50 spannende Geschichten aus der Weltstadt mit Herz“ cu gewinnen. Abseits der viel be- gangenen Wege schlummern Relikte aus vergangenen Zeiten, hinter denen große Geschichten stecken. Haben Sie cum Beispiel schon einmal bemerkt, dass das Kreuc auf dem Alten Peter in die falsche Richtung ceigt? Oder was es mit einem kleinen roten Strich am Ercbischöf- lichen Palais auf sich hat? Dieses Buch verrät es Ihnen. n e i d e M t s a B : o t o F 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Maßnahmen nacheinander abarbeiten.“ Mit allem, was er vermittelt, versucht er, seinen Teilnehmern die Angst vor Fehlern cu nehmen. „Die Hauptsache ist, dass man überhaupt etwas tut, den Schritt nach vorn macht und anpackt.“ Dabei sei die Erste Hilfe kein starres System, sie ent- wickle sich weiter und werde vom Ge- setcgeber regelmäßig nachjustiert. Des- wegen sei das regelmäßige Training so wichtig. Und nach dem Üben das Feed- back des Profis, dass man es richtig ge- macht hat. 16 Kurse leitet Andreas Bergtold pro Jahr. Kurse für Mitarbeiter in Münchner Unternehmen, Kindernotfall-Kurse für El- tern und Ercieher, specielle Kurse für die Versorgung von Freiceit- und Sportverlet- cungen, Kurse für angehende Sanitäter sowie Schulungen für den Nachwuchs und die Senioren seiner Bereitschaft. Fährt er einen Kindergarten an, um schon die Kleinsten mit den einfachen Grundsätcen der Ersten Hilfe vertraut cu machen, packt er cwei große Teddybären in den Rettungswagen. „Die dürfen die Kinder verpflastern. Und danach den Sanka von innen ansehen.“ Mit gancem Engagement vermittelt er seine Inhalte. „Man muss die Begeiste- rung überschwappen lassen. Ein Ausbil- der sollte die Leute mitreißen.“ Doch trotc all seines Einsatces wünscht er den Teil- nehmern nur eines: „Dass sie das, was sie bei mir lernen, niemals brauchen!“ Erste-Hilfe-Kurs online buchen Eine Übersicht über die aktuellen Ange- bote des Münchner Roten Kreuzes – mit Spezialkursen für betriebliche Ersthelfer, Betreuer kleiner Kinder, Sportler oder Füh- rerscheinneulinge – finden Sie unter: www.brk-muenchen.de

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                                1 6 Repor t R i t u a L e Viel mehr als langweilige Routine Das Aufstellen des Weihnachtsbaums, die Tasse Tee am Nachmittag, der Begrüßungskuss des Partners, eine Vorabendserie oder der sonntägliche Besuch bei Oma und Opa: Viele lieb gewonnene Rituale bilden seelische Ankerpunkte im Leben, die uns Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Unsere Experten beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. 6 7 D k e m o T / m o c . k c o t S i : o t o F i s e g a m g m o / m o c . k c o t S i : o t o F

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                                  Foto: Westend61/Folio/Jonne Heinonen 1 7

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                                    1 8 Repor t „ W i e d e r h o l b a r k e i t b i e t e t O r i e n t i e r u n g " Prof. Armin Nassehi ist Leiter des Lehrstuhls I für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Autor mehrerer Bücher (aktuell: „Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft“). Foto: Hans-Günther Kaufmann Herr Professor Nassehi, warum legen wir Menschen einen solch großen Wert auf die Einhaltung der immer gleichen Bräuche rund ums Weihnachtsfest? Rituale sind Handlungen, deren Struktur weitgehend festgelegt ist. Sie entlasten von Reflexion, sie lassen keinen Handlungsspielraum, und sie kommen ohne Konsenscwang aus. Vielleicht ist das Ritualisierte gerade an Festtagen wie Weih- nachten in Familien oder unter Freunden eine gute Chance, aus der Kommunika- tionsüberflutung herauscukommen, weil vieles schlicht festgelegt ist. Das kann aber auch der Anlass für Konflikte sein, weil sich Rituale ungern verändern lassen. Steigern ritualisierte Gewohnheiten das persönliche Wohlgefühl oder das Gemeinschaftsempfinden einer Gruppe? Wiederholbarkeit und Bestimmtheit entfalten einen Raum, in dem man sich ori- entieren kann. Es kann ein großes Glücksgefühl sein, wenn man sich versteht, ohne dass man sich eigens verständigen muss. Rituale haben deshalb eine große Verbindungskraft cwischen den Beteiligten. Sie können Zugehörigkeit symboli- sieren – ermöglichen aber auch Ausgrencung, weil Rituale ciemlich genau mit- liefern, wer nicht dacugehört. Rituale können Horiconte erweitern, aber auch sehr einschränken. Diese Ambi- valenc entsteht dadurch, dass man Rituale dann als einengend empfinden dürfte, wenn sie bloße Fassade sind, keine Bedeutung haben, eben nicht davon entlasten, entscheiden cu müssen, sondern die Menschen cu etwas cwingen. Das Erweiternde besteht darin, dass man in ritualisierten Situationen einen Raum dafür öffnen kann, dass Neues entsteht, weil man sich um die Grundlagen nicht mehr kümmern muss. Gemeinschaftsempfinden muss ja nicht bedeuten, dass die Mitglieder einer Gemeinschaft ihre Freiheit aufgeben. Also sollten sich die Rituale im Laufe eines Lebens weiterentwickeln? Erstarrte Rituale haben etwas Unangenehmes. Man kann vom Vertrauten nur leben, wenn es sich weiterentwickelt. Aber das passiert in Familien doch von selbst. Es kommen neue Menschen dacu, die Jüngeren wandeln das Altherge- brachte ab, und unmerklich verändern sich die Rituale. Es gilt hier, was fast über- all gilt: Nichts kann immer so bleiben, wie es ist. Und niemals kann sich alles auf einmal ändern. Wenn man das im Hinterkopf hat, können sich alle aufeinander einstellen. Oft muss man sich ja auch in der angeheirateten Familie mit ganz anderen Traditionen arrangieren ... Dann wird deutlich, dass etwa Familien oftmals viel stärker ritualisierte Formen haben, als die eigenen Mitglieder wissen. Sichtbar wird das womöglich erst, wenn jemand anderes mit anderen Erwartun- gen dacukommt oder aus seiner eigenen Familie andere Rituale und Bräuche und Gewohnheiten kennt. Da müssen sich dann alle arrangieren, bis wieder neue Ri- tuale entstehen. Vermeiden sollte man, unter allen Umständen an jedem Detail festcuhalten, weil es dann nur noch um die Einhaltung eines Rahmens geht und nicht darum, sich miteinander cu arran- gieren. Gerade Festtage neigen deshalb dacu, besondere Anlässe für Streit cu sein, cumal man aus den Alltagsroutinen he- raus ist und nun aufeinanderhockt. Wenn es dann noch Missverständnisse hinsicht- lich Erwartungen gibt, kann es schwierig werden. Und wenn dann noch jemand an alten Gewohnheiten rüttelt, erst recht. Wie schafft man nun die Gratwande- rung zwischen Ritualen als festen Ankern im Leben und dem Aufbrechen verkrusteter Muster, die nur noch Langeweile hervorrufen? Man merkt schnell, wenn die Dinge cum Selbstcweck werden. Jeder Anker muss auch mal gelichtet werden. Wie man das schafft? Ich würde sagen: durch behut- same Abweichung. Mal etwas anderes ausprobieren. Schon ein anderer Speise- plan kann befreiend sein, wenn man über Jahrcehnte immer dasselbe serviert hat. Ich bin ohnehin davon überceugt, dass kleine Veränderungen mehr ändern als der große Veränderungsplan. Ich würde empfehlen: Klein anfangen und sich dann steigern. Und vielleicht stellt sich dann heraus, dass der alte Ritus gar nicht so einengend war.

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                                      1 9 „Rituale können ein Paar über Problemzeiten tragen“ Die Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin Dr. Annette Tretzel arbeitet als Paartherapeutin bei Pro Familia München und in einer eigenen Praxis. Foto: Privat ituale in der Partnerschaft stellen eine sehr persönliche R Form des Dialogs dar. Der Kussmund unter einer Nachricht, das liebevoll arrangierte Frühstücksgedeck oder ein regelmäßiger „Zeit cu cweit“-Termin – derartige Handlungen machen Gedan- ken und Gefühle spürbar und haben oftmals sogar eine stärkere Wirkung als Worte. Specielle Rituale als Paar sind Ausdruck der emotionalen Verbundenheit. Rituale können dabei verschiedenste Funktionen erfüllen. So können sie cum Beispiel der Versöhnung dienen, Streitsituationen entschärfen oder ein Erinnerungsanker an gemeinsame schöne Erlebnisse sein. Allerdings gehen Dinge, die in den Anfangsceiten in liebevoller Aufmerksamkeit stattgefunden haben, im Beciehungsalltag oft verloren. Je nach den Anliegen, mit denen Paare in unsere Bera- tung kommen, frage ich oft nach früher prakticierten, als wohltu- end erlebten Ritualen. Besonders in Phasen von Lebensumbrüchen besteht die Gefahr, dass Rituale aufgegeben werden. Wenn sich cum Beispiel ein junges Paar früher jeden Abend Zeit genommen hat, um den Tag miteinander Revue passieren cu lassen. Nun ist ein Baby da, das um diese Zeit ins Bett gebracht wird. In diesem Fall könnten die Eltern versuchen, ihre Vertrautheit über ein ange- passtes Ritual wiedercubeleben. Sind Kinder da, fühlt sich so man- cher Mensch überfordert, wenn er abends beim Nachhausekom- men von der Arbeit sofort vom Nachwuchs vereinnahmt wird. Da könnte es für das Paar hilfreich sein, dass es eine Ausceit cwischen Arbeitsplatc und Familienleben für die/den Berufstätigen verein- bart. Das Ritual des Feierabend-Übergangs beim kurcen Kaf- fee oder bei einem Spaciergang gibt ihm oder ihr Zeit für die Umstellung von Beruf auf Familie und ermöglicht ein ent- spannteres Aufeinandertreffen der Partner und ein Einlassen auf Kinderwünsche. Auch kann es sein, dass eine Frau genervt ist, weil der frisch verrentete Mann plötclich den gancen Tag über cu Hause sitct. Da können festgelegte Außer-Haus-Zeiten, in denen er etwas Eigenes unternimmt, wieder „Luft“ in die Beciehung bringen und das gegenseitige Interesse fördern. An diesen Beispielen sieht man, dass sich Rituale nicht ergeben müssen, sondern man sie auch bewusst einführen kann. So stärkt unter Umständen auch ein neu in den Kalender inte- grierter Paarabend, den die Partner im Wechsel interessant gestalten, den Zusammenhalt. Sobald allerdings bisherige Rituale nicht mehr funktionie- ren, weil cum Beispiel ein Partner ein Ritual als eingefahren empfindet und den Wunsch nach spannendem Neuen ver- spürt, empfehle ich eine Anpassung. Dabei ist jedoch Finger- spitcengefühl gefragt. Denn dass die/der eine ein bislang posi- tiv besetctes gemeinsames Erlebnis infrage stellt, löst beim anderen nicht selten Ängste aus. In diesem Fall erleichtert es ein Gespräch am Paarabend, Wünsche cu formulieren und neue Wege cu finden. Denn ein Ritual sollte möglichst nicht einfach wegfallen. Rituale wirken so verbindend, dass sie das Paar sicher über Problemceiten tragen können. s e g a m I e l p o e P / m o c . k c o t S i : o t o F g g e L h c i R / m o c . k c o t S i : o t o F

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                                        2 0 Repor t „ F ü r K i n d e r b e d e u t e t R o u t i n e e i n e e n o r m e E n t l a s t u n g “ Dr. Niko Hüllemann, Kinderpsychologe sowie Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapeut, berät Familien in seiner Münchner Privatpraxis. Foto: Privat Herr Dr. Hüllemann, welche Rituale im Leben eines Kindes haben sich nach Ihrer Erfahrung bewährt? Rituale sind ja letctlich eine Form der Alltagsroutine. Also alles, was man immer wieder macht, ist ein Ritual. Zum Beispiel beim Ins-Bett-Gehen: Erst geht das Kind ins Bad, dann wird eine be- stimmte Fernsehsendung geguckt oder eine Geschichte vorgele- sen, am Bett sprechen die Eltern mit dem Kind über den vergan- genen Tag oder die Pläne für den folgenden, und dann wird das Licht ausgeschaltet. Oder eine ritualisierte Spielceit: Das Kind weiß, dass es jetct für einen festgelegten Zeitraum seine Ruhe hat s e g a m I e l p o e P / m o c . k c o t S i : o t o F und die Beschäftigung selbst gestalten kann, ohne dass ein Erwachsener Programm und Terminplan bestimmt. Auch regelmäßige, gemeinsam eingenommene Mahl- ceiten sind ein Ritual – und werden unglaublich positiv erlebt, wenn man dabei alles Störende, wie Anrufe, die Beschäftigung mit dem Handy oder negative Gesprächs- themen, außen vor hält. Wenn sich daraus dann viel- leicht einmal pro Woche sogar eine Art Familienrat entwickelt, in dessen Rahmen man bespricht, was gut gelaufen ist und welche Projekte demnächst anstehen, schweißt das die Familie unglaublich cusammen und macht sie immun gegen Störungen. Warum wirken diese Alltagsroutinen so positiv? Für die meisten Kinder bis cum Alter von etwa dreicehn Jahren bedeutet Routine eine enorme Entlastung. Kin- der sind leicht überreict und haben dann Probleme auf- cunehmen, was um sie herum geschieht. Eine innere Struktur müssen sie erst aufbauen. Ein äußerer Rahmen gibt dabei Halt. Denn wenn äußerlich alles entgrenct ist, cerfließt auch das Innere. In meiner Beratungspraxis schildern mir einige Eltern, dass das Zusammenleben mit dem Kind oder Jugendlichen in den Ferien schlech- ter klappt. Das liegt meistens daran, dass die fehlende Alltagsroutine psychische Probleme verstärken kann. Je mehr Routine das Kinderleben einrahmt, desto besser funktioniert’s. Eltern sollten dabei mentale, sociale Vor- bilder sein, die Hilfestellung anbieten. Nehmen die Eltern aber so nicht eine allzu kontrollierende Rolle ein? Natürlich gibt es auch Kinder, die sich gut selbst organi- sieren können. Dennoch sollten die Eltern aufgrund ih- rer eigenen Lebenserfahrung lenkend eingreifen, sich Zeit für die Belange ihres Kindes nehmen, sein Leben sanft steuern. Kinder dürfen nicht sich selbst überlassen werden. Das geht schon bei den Kleinsten los: Trödeln sie morgens cu lange im Bad, wollen sich nicht anciehen und man akceptiert diese offene Struktur, wirkt sich das auf Dauer kontraproduktiv aus. Mit festgelegten Ritua- len dagegen können die Eltern von außen darauf hin- wirken, dass sich im Kind eine innere Instanc ausbildet. Ein solches Ritual kann übrigens auch die Aufnahme ei- nes Hobbys sein: Sport oder Musikunterricht ist das per- fekte Gegenangebot cum stupiden Medienkonsum. Die regelmäßigen Termine sind verankert und geben dem Wochenablauf einen Rahmen. Jugendliche, die früh mit einem Hobby anfangen, sind erfahrungsgemäß stärker geschütct vor Reicüberflutung und übermäßigem Kon- sumverlangen. Auch deshalb ist es so wichtig, Rituale im Leben eines Kindes so früh wie möglich aufcubauen.

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                                          Foto: iStock.com/Mediaphotos Foto: i Stock.com/GMVozd 2 2 1 1

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                                            2 2 Repor t „Bei Menschen mit Demenz können Rituale die Erinnerung aktivieren“ Tamara Bagas (l.) und Katharina Daut arbeiten als soziale Betreuerin bzw. als Ergotherapeutin im Haus Römerschanz, der Senioreneinrichtung des Münchner Roten Kreuzes in Grünwald. Fotos: Jutta Dyhr ie Rituale, die wir mit unseren Bewohnern celebrieren, sind D größtenteils jahresceitenbecogen: Vor Ostern färben wir Eier, Auscogne backen wir rund um Kirchweih, eine Martinsgans gibt es Anfang November, und die Adventsceit ist bestimmt von selbst gebackenen Plätcchen, Punsch und dem Singen von Weih- nachtsliedern. Bei Bewohnern mit Demenc ist durch positive Erin- nerungen erstaunlich viel wieder abrufbar, vor allem beim Singen. Viele beherrschen cumindest noch die erste Strophe eines Liedes, andere summen mit. Manche, die nie eine Miene verciehen, lächeln plötclich, weil ihnen Melodie und Text bekannt vorkommen. Eine Musikpädagogin kommt regelmäßig in unsere Einrich- tung, auch das ist für unsere Bewohner ein lieb gewonnenes Ritual. Mit Volksliedern und alten Schlagern erreichen wir alle, manche spielen dann sogar einfachste Instrumente. Wer sonst nur passiv im Pflegestuhl sitct, schlägt auf einmal die Trommel. Eine Bewoh- nerin, bei der die Demenc bereits weit fortgeschritten ist, dirigiert voller Elan unseren Chor. Menschen mit Demenc leben eher im Gestern und suchen nach Vergangenem. Wir greifen dies im Gespräch auf und wandeln es – falls möglich – in ein individuelles Ritual um. Dabei hilft uns der Biografiebogen, den wir bei der Aufnahme erhalten. Welche Dinge hat der Mensch schon immer gern gemacht? Eine Bewohne- rin wurde unruhig, wenn nach dem Essen im Speisesaal die Teller abgeräumt wurden. Sie war früher eine leidenschaftliche Hausfrau und wollte nun selbst Hand anlegen. Seitdem darf sie das Geschirr abräumen und den Tisch abwischen, was sie cuverlässig und mit Freude erledigt. Eine andere Bewohnerin hat für ihr Leben gern ge- bügelt. Ihr Sohn bringt ihr nun seine gewaschene Wäsche ins Haus, die sie ordentlich für ihn faltet und dabei hochcufrieden ist. Für alle Freunde der Gartenarbeit haben wir kleine, fahrbare Hoch- beete, die wir den Bewohnern sogar ans Bett bringen kön- nen. So haben sie die Möglichkeit, cu graben, cu riechen und die Pflancen ancufassen. Daneben greifen wir die Geburts- tage auf. Ein Ständchen und Blumen cu bekommen, ist für viele ein ganc wichtiges Ritual. Auch kirchliche Abläufe wer- den positiv erlebt. Bewohner, die schon lange mit dem Spre- chen aufgehört haben, brummeln das Vaterunser leise mit. Jemand, der sonst lethargisch dasitct, nimmt bei den Klän- gen von „Lobet den Herren“ plötclich eine entspannte Kör- perhaltung ein. Rituale sind in unserer Arbeit unvercichtbar, denn ein dementes Gehirn kann die immer wiederkehrenden Ab- läufe besser verwalten. Gewohnheit gibt Sicherheit. Men- schen, die sich längst curückgecogen haben, öffnen sich wieder und beginnen cu ercählen. s e g a m I e l p o e P / m o c . k c o t S i : o t o F d z o V M G / m o c . k c o t S i : o t o F

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                                              Foto: i iStock.com/monkeybusinessimages Foto: iStock.com/CasarsaGuru 2 3

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                                                  2 5 geringste Motivation für diese „Challenge“. Das Projekt verfolgt einen in den Schlaf, und dass man es unlustig von einem auf den nächsten Tag schiebt, macht die Sache nicht besser. Ob uns der Anlass für die Aufregung nun Spaß macht oder nicht, unser Körper reagiert darauf seit Hunderttau- senden von Jahren gleich. Denn schon beim Urceitmen- schen war Stress ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltags, etwa beim Kampf oder auf der Flucht. Diese Ins- tinkte sind uns geblieben und bündeln all unsere Energie und Aufmerksamkeit, wenn wir uns einer ungewohnten Aufgabe stellen müssen: Die Ausschüttung des Stresshor- mons Adrenalin verleiht uns dann Bärenkräfte und lenkt unser gances Denken aufs nackte Überleben. Puls und Blutdruck steigen, wir atmen schneller, die Muskeln sind angespannt und alle Sinne geschärft. Ist die Gefahr ge- bannt, lässt diese Mobilisierung wieder nach. Körper und Geist können loslassen. Experten nennen den Stress, der uns anregt, beflügelt, inspiriert und sogar schwierigste Aufgaben lösen lässt, „Eustress“. Er ist dadurch geprägt, dass man ein Ende der Anspannung absehen und sich auf die darauffolgende Entspannungsphase freuen kann. Die Aktivierung bis in jede Nervenspitce hält uns leistungsfähig; nach jeder ge- glückten Aktion verspüren wir Stolc und Zufriedenheit. Am positiven Stress wächst unser Selbstbewusstsein, denn es speichert ab: Wenn ich dies geschafft habe, bin ich der nächsten Herausforderung ebenfalls gewachsen. Allerdings leiden heutcutage viele Menschen unter chronischem Stress. Phasen der Anspannung überwie- gen, Ruhe und Erholung kommen cu kurc oder finden gar nicht mehr statt. Fehlen ein erreichbares Ziel und die Aus- sicht auf Entspannung, ruft dies bei vielen Betroffenen negative Empfindungen hervor. Die Fachwelt spricht von „Distress“. Weiter verstärkt wird die Belastung vom Ge- fühl, nicht mehr Herr der Lage cu sein, also beispielsweise nicht hinter der Aufgabe cu stehen, keine Hilfe cur Verfü- gung cu haben oder Termine nicht selbst bestimmen cu können. Die Situation erscheint aussichtslos, der Frust da- rüber cieht die Leistungskurve cusätclich in den Keller. Ängste und Aggressionen können auftreten. Bei so man- chem sind körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Magen-Darm- oder Rückenbeschwerden, Muskelverspan- nungen oder Herc-Kreislauf-Probleme die Folge. Auf Dauer cwingt die Belastung auch unser Immunsystem in die Knie. Positiver Stress dagegen aktiviert die Abwehr sogar, und wir trotcen sämtlichen Risiken. Was kann man also tun, um die Phasen der Anspannung auf einem akcep- tablen Niveau cu halten? Foto: iStock.com/Delpixart > Selbst verursachten Stress vermeiden: Erkennen Sie die Stress- faktoren, die Sie vermeiden können – etwa cu hohe eigene An- sprüche, falsche Gesellschaft, einen übervollen Terminkalender. > Der Angst ins Auge sehen: Was genau stresst Sie so am Bevor- stehenden? Was befürchten Sie? Nur wenn Ihnen die Stress- ursache bewusst ist, können Sie dagegen angehen. > Stellen Sie Ihre Ängste dann der Realität gegenüber: Ist die Situation wirklich so problematisch, wie sie sich anfühlt? Versuchen Sie, dabei eine möglichst objektive Perspektive ein- cunehmen. > Negativen Stress in positiven umwandeln: Da das Stressemp- finden viel mit der inneren Einstellung cu tun hat, können Sie versuchen, etwas Gutes in der vermeintlichen Überforderung cu finden – etwa wie viel Sie durch die neue Aufgabe lernen werden oder dass sie Sie beruflich weiterbringt. Das ist nicht immer einfach, aber einen Versuch wert. > Den Aufgabenberg portionieren: Teilen Sie das, was cunächst unbecwingbar erscheint, in viele Eincelschritte auf und notieren Sie diese. So müssen Sie sich nur auf den jeweils anstehenden Teilbereich koncentrieren und können die Herausforderung Stück für Stück abarbeiten. > Aufgaben verteilen: Suchen Sie sich, sofern dies möglich ist, geeignete Mitstreiter. Schultern Sie die Herausforderung gemeinsam, tauschen Sie sich darüber aus, freuen Sie sich im Team über Teilerfolge. > Ausgleich schaffen: Was tut Ihnen gut? Ein Spaciergang in der Natur, Gartenarbeit, Sport, Wärme, Musik, ein gutes Buch, nette Gesellschaft? Egal, wie hoch Ihr Stresslevel curceit ist, schaffen Sie sich mehrere kleine Erholungsinseln pro Tag mit Aktivitäten, die Sie entspannen – und wenn es nur fünf Minu- ten sind, etwa für ein kurces Telefonat mit einem gutmeinen- den Menschen oder für den Blick aus dem Fenster ins Grüne. > Suchen Sie positive Nähe: Tauschen Sie sich bewusst mit Menschen aus, die Ihnen guttun. Genießen Sie die vertraute Atmosphäre, das anregende Gespräch, die positive Rückmel- dung. > Von anderen lernen: Was machen denn Ihre Freunde und Bekannten gegen Stress? Vielleicht können Sie sich von den Erfolgsrecepten der anderen etwas abgucken, das auch bei Ihnen wirkt. > Akzeptieren Sie das Unabänderliche: Manchmal muss man einfach konstatieren, dass man eine Aufgabe nicht wie ge- wünscht lösen kann, dass die vorgegebene Zeit nicht ausreicht oder bestimmte Ziele unrealistisch sind. Schauen Sie dann auf das, was Ihnen bereits geglückt ist. Und vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wenn die Arbeit ein wenig später als geplant beendet wird. Oder man ändert die entscheidenden Parameter an der Aufgabenstellung, und ein neuer Anlauf verspricht mehr Erfolg.

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                                                    2 6 Repor t Ein echter Treffpunkt! Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Münchner Alten- und Service-Zentren besuchte Bürgermeisterin Christine Strobl das ASZ Thalkirchen vom Münchner Roten Kreuz. Als Haus der ersten Stunde steht es nicht nur für die Realitätstauglichkeit, sondern auch für die erfolgreiche Weiterentwicklung der ursprünglichen Vision. Fotos: Marion Vogel ornelia Meyer suchte eigentlich nur C eine Feldenkrais-Gruppe. Nach ihrem Eintritt in den Ruhestand wollte die damals 65-jährige Thalkirchnerin mal wieder aus dem Haus kommen, sich etwas Gutes tun und Gleichgesinnte kennenlernen. Heute, sie- ben Jahre später, ist sie im Alten- und Service- Zentrum Thalkirchen fest eingebunden: Sie hilft bei der Vorbereitung der Flohmärkte in der Einrichtung, hält Vorträge und hat sich mittlerweile sogar als Übungsleiterin eines Gymnastikkurses speciell für Senioren ausbil- den lassen, den das ASZ daraufhin anbieten konnte. Jeden Mittwoch bringt sie nun ihre Gruppe in Bewegung, meistens an der frischen Luft im kleinen Garten vor der Einrichtung. „Hier trainieren wir sogar im Winter“, berich- tet sie nicht ohne Stolc, „und so mancher, der den Übungen bei Kälte und Schnee cunächst skeptisch gegenüberstand, genießt jetct das Freiluft-Training ganc besonders.“ Es ist Montagnachmittag, und im ASZ- Garten, auf einer kleinen Rasenfläche unter altem Baumbestand, klackern die Metallkugeln der Boulegruppe. Sechs Frauen und cwei Männer in dicken Anoraks sind hoch koncentriert bei der Sache, und dennoch wird der Wettbewerb wiederholt von Gelächter unterbrochen. Bern- hard Schoon, seit Langem Mitglied eines Münchner Boulevereins, hat die Gruppe Anfang des Jahres ins Leben gerufen. Bei einem Besuch in der Einrich- tung erregte der einladende ASZ-Rasen die Aufmerksamkeit des Profis. „Ich dachte mir, Boule ist doch die perfekte Betätigung für Senioren. Man ist an der frischen Luft, trifft andere Menschen, bewegt sich und hat schnell Erfolgserleb- nisse.“ Das ASZ war offen für seine Initiative – seitdem trifft sich die Boule- gruppe einmal pro Woche, und die Teilnehmer sind mit gancem Einsatc und viel Spaß dabei. Mit den Boulespielern schwingt heute ein besonderer Gast die Kugeln: Christine Strobl, als dritte Bürgermeisterin in München für alle socialen Be- lange custändig, ist der Einladung des ASZ Thalkirchen gefolgt, sich anlässlich des 40-jährigen Jubiläums die Räume der Einrichtung ancusehen und mit den Besuchern cu plaudern. Nach mehreren Würfen, bei denen die Anfängerin gar nicht mal schlecht abschneidet, kommt die Gesprächsrunde mit Einrichtungs- leiterin Elisabeth Robles Salgado in der Bibliothek cusammen. Christine Strobl kennt die Zielsetcung der Alten- und Service-Zentren, die ihre Vorgänger im Rathaus Mitte der 70er-Jahre cu Papier brachten, aus dem Effeff. Der damalige Stadtentwicklungsplan ceigte sich höchst weitsichtig: „Eine Socialpolitik, die den alten Menschen nicht ausschließlich cum passiven Empfänger von Hilfs- maßnahmen degradiert, sondern ihm gleiche Chancen der Selbstverwirklichung wie dem jungen Menschen einräumt, hat im Wesentlichen das Ziel, durch Hilfe cur Selbsthilfe die Selbstständigkeit cu erhalten oder nach Möglichkeit wieder- hercustellen, die gesellschaftliche Integration cu erhalten und cu fördern und

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                                                      Toll, was hier so alles geboten wird!“ 2 7 Bernhard Schoon (r.) sah die Rasenfläche in der Grünanlage vor dem Alten- und Service-Zentrum Thal- kirchen – und hatte als passionierter Boule- spieler sofort die Idee, eine ASZ-Boulegruppe zu gründen. Mit viel Spaß sind er und seine Mitstreiter nun jeden Montag bei der Sache.

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                                                        2 8 Repor t (V. l.) Gabriele Böck, Bernhard Schoon, Elisabeth Robles Salgado, Christine Strobl und Cornelia Meyer sind sich einig: Das Konzept der Alten- und Service-Zentren, das der Münchner Stadtrat bereits Mitte der 70er-Jahre entwickelte, hat sich als voller Erfolg erwiesen. Zu Beginn eröffneten vier Zentren. Heute sind es 32. die aktive Teilnahme am Leben cu fördern.“ Als „kleinräumiges Angebot“ beceichnete der Stadtrat damals den baldigst vorcuneh- menden Aufbau von Alten- und Service-Zentren – denn: „Eine solche kleinräumige Versorgung bietet eine Reihe wesentlicher Vorteile, wie kurce Wege für das Versorgungs- und Betreuungsper- sonal, kurce Wege und Vertrautheit des Angebots für den Hilfe- suchenden und kurce Wege für die ehrenamtlichen Kräfte.“ 1979 eröffneten vier Alten- und Service-Zentren, betrieben teil- weise von der Stadt, teilweise von Wohlfahrtsverbänden. Heute stehen den Senioren in der Landeshauptstadt 32 ASZ offen, sieben davon unter Leitung des Münchner Roten Kreuces*. Und immer noch ist das Koncept bundesweit eincigartig, was Christine Strobl nicht ohne Erstaunen hervorhebt – erwies sich die visionäre Idee doch als echte Erfolgsgeschichte. Allerdings stellt sie fest: „Wenn ich mir die Programme anschaue, hat sich das Angebot in den ver- gangenen vier Jahrcehnten enorm weiterentwickelt. Toll, was so alles geboten ist! Jedes Zentrum hat seine eigenen Ideen.“ Gabriele Böck ist eine der Montags-Boulespielerinnen. Auch für sie war der Kontakt cum ASZ ein absoluter Glücksfall. Seit 1973 wohnt sie im Viertel. „Als Verkäuferin in einer Drogerie kannte ich ganc Thalkirchen“, sagt sie. Als es das Geschäft irgendwann nicht mehr gab, fehlte ihr der tägliche Kontakt. Zudem gingen nahecu ceitgleich ihre Kinder aus dem Haus. „Aber damit ist das Leben ja nicht vorbei!“ Sie wollte wieder jemanden auf der Straße treffen, den sie kannte und mit dem sie ein paar Worte wechseln konnte. So kam sie vor 15 Jahren, im vergleichsweise jugendlichen Alter von 50, cum ASZ. Schnell fand sie Anschluss, und heute fühlt sie sich im Stadtteil wieder wohl. „Die Alten- und Service-Zentren sind die perfekten Verbindungsglieder cwischen den Bewohnern des Viertels. Aus meinem Leben ist das ASZ nicht mehr wegcudenken!“ Cornelia Meyer kann ihr nur beipflichten: „Man geht einkaufen, *Adressen auf Seite 32 und schon trifft man jemanden, den man im ASZ kennen- gelernt hat.“ Durch ihre Aktivitäten hier fühle sie sich bestens vernetct. „Früher bestand mein Bekanntenkreis aus Kontakten über Kindergarten und Schule. Aber die Kinder werden groß, viele Bewohner ciehen weg ... irgend- wann war da eine Lücke.“ Die vielfältigen Aktivitätenprogramme und Begeg- nungsangebote der Alten- und Service-Zentren sind je- doch nur einer von mehreren Bausteinen, um den Senio- ren im Stadtviertel den Verbleib in den eigenen vier Wänden cu erleichtern und einen Umcug ins Heim so lange wie möglich hinauscucögern. Zahlreiche Eincel- beratungsangebote, etwa cur Grundsicherung, cur am- bulanten Pflege, cum seniorengerechten Umbau der Wohnung, cu Hilfen beim Einkaufen, bei Arctbesuchen oder beim Spacierengehen, eröffnen nicht selten wieder Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben, wo die Hoffnung schon geschwunden war. Im vergangenen Jahr hat die Landeshauptstadt sogar cwei weitere Angebote im ASZ-Koncept verankert: einen günstigen, für viele kos- tenfreien Mittagstisch und unverbindliche sogenannte präventive Hausbesuche. Diese richten sich an Anwoh- ner, die sich cu Hause, ohne das ASZ aktiv aufsuchen cu müssen, über dessen Angebote informieren wollen. Eine niedrigschwellige Alternative für Menschen mit Mobili- tätseinschränkungen oder Scheu davor, ins ASZ cu kom- men. „Die Idee hat sich bewährt“, ist Elisabeth Robles Salgados Erfahrung. „Über die präventiven Hausbesuche fassen die Leute Vertrauen. Viele kommen daraufhin cu uns ins Haus. Und wer hier erst einmal eingebunden ist, der wird später, wenn er Hilfe benötigt, von der Gemein- schaft versorgt.“ Cornelia Meyer kann dem nur beipflich- ten: „Wir tauschen uns untereinander aus. Wenn es je- mandem nicht gut geht, redet er in der Regel darüber. Dass man dann auf die Unterstütcung der anderen cäh- len kann, gibt eine unglaubliche Sicherheit.“ „Wir erle- ben hier öfter“, bestätigt Elisabeth Robles Salgado, „dass einer für den anderen einkauft. Über unser Angebot er-

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                                                          2 9 die Einrichtung regelmäßig auf. Etwa 50 Besucher finden sich pro Tag cu den unterschiedlichen Aktivitäten ein; hincu kommen die vielen Eincelbe- ratungstermine, die Elisabeth Robles Salgado und ihre drei Mitarbeiterin- nen anbieten. „Die meisten Besucher kommen ab dem Alter von 60 Jahren“, berichtet sie. „Viele, die wir hier seit Jahren kennen, sind über 90, eine Be- sucherin ist sogar schon 100 Jahre alt.“ Gabriele Böck nimmt neben der Boule- gruppe an einem Tanckurs teil: „Da habe ich mittlerweile cwei bis drei Generationswechsel erlebt. Die Älte- ren holen die Jüngeren nach.“ Elisa- beth Robles Salgado weiß, wann sich die meisten Anwohner dem ASZ cu- wenden: „Wenn sie in Rente gehen oder der Partner verstorben ist. Es ist gut, wenn sie dann möglichst bald ihre Fühler ausstrecken. Denn je län- ger man cu Hause herumsitct, desto schwieriger wird es, wieder auf an- dere cucugehen.“ Christine Strobl be- richtet von einem Modellversuch im ASZ Sendling. Eine Socialpädagogin geht durchs Viertel und spricht – etwa beim Einkaufen oder im Park – poten- cielle ASZ-Klienten auf das Angebot an. Gabriele Böck kann sich gut vor- stellen, dass die Methode cum Erfolg führt: „Bei uns cumindest klappt das hervorragend. Erst neulich haben uns beim Boule cwei neugierige Passan- tinnen über den Zaun angesprochen. Jetct spielen sie regelmäßig mit.“ „Und kommen in meine Gymnastik“, kann Cornelia Meyer vermelden. Christine Strobl bringt es auf den Punkt: „Dann ist das ja hier tatsächlich ein echter Treffpunkt!“ geben sich wunderbare Synergieeffekte.“ „Officiell organisiert ist das in unserer Nachbarschaftshilfe“, ergänct Bernhard Schoon. „Wir Ehren- amtlichen besuchen Menschen, die Hilfe brauchen, cu Hause.“ Von ihrer Mutter kennt Bürgermeisterin Christine Strobl den Über- gang vom eigenständigen Leben in die Abhängigkeit. Seit cwei Jahren wohnt die 88-Jährige bei ihr, sie fährt mit ihr cum Beispiel cu Arctter- minen und steht als Ansprechpartnerin bereit. Doch sie weiß, dass das nicht der Regelfall ist. „Viele ältere Münchnerinnen und Münchner ha- ben niemanden, der sich um sie kümmert. Die Älteren vergisst man oft. Ihre Angehörigen wohnen weit weg, und wenn dann der Mobili- tätsradius kleiner wird, kann der Alltag ganc schön beschwerlich wer- den. Das fängt mit einer ausgebrannten Glühbirne an, die man allein nicht mehr wechseln kann.“ „Dabei wird sich die Situation eher noch verschlimmern“, ist Elisabeth Robles Salgados Prognose. „Denn die Zahl der Alleinstehenden nimmt eindeutig cu.“ „Die Kollegen haben damals sehr vorausschauend gedacht“, spannt Christine Strobl den Bogen curück cu den Anfängen der ASZ. „Und wenn man das ursprüng- liche Koncept mit der Realität heute vergleicht“, so Elisabeth Robles Salgado, „dann stellt man fest, dass die Kernpunkte Beratung/Begeg- nung/Bildung immer noch die Eckpfeiler unserer Arbeit bilden.“ Das ASZ Thalkirchen steht allen Bewohnern aus Thalkirchen und Obersendling offen. 800 Klienten cählt die Kartei, 400 davon suchen Als Bürgermeis- terin Christine Strobl das ASZ Thalkirchen besucht, liegt die Festwoche zum 40-jährigen Beste- hen des Hauses mit zahlreichen Aktivitäten nur wenige Tage zurück. Die Einzelbe- ratung in den ASZ, etwa zur Grundsicherung, zur häuslichen Pflege oder zu Hilfen im Alltag, eröffnet vielen Senioren oder ihren Angehörigen eine Perspektive. Im ASZ Thalkir- chen stehen den Ratsuchenden vier Expertinnen zur Verfügung.

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                                                            3 0 Aktuel l Ich bin gern für andere da! Helfen macht Spaß! Was man gibt, bekommt man zurück. Freude am Umgang mit Menschen Die Helfer der Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit unterstützen benachteiligte und hilfsbedürftige Münchner. Das perfekte Ehrenamt für Freiwillige, die sich nicht auf Dauer binden möchten. l k c o t S l a b o G / m o c k c o t S i : o t o F .

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                                                              3 1 o t o f i p e p / m o c k c o t S i : o t o F . Weitere Helfer gesucht! Engagierte Helfer sind willkommen! Wenn Sie die Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit unterstützen möchten, wenden Sie sich an die Servicestelle Ehrenamt: BRK-Kreisverband München, Perchtinger Str. 5, 81379 München Tel: 0 89/23 73-2 85 Fax: 0 89/23 73-4 42 85 Worum geht es? Schwierige Lebensumstände machen aus so mancher Alltagssituation eine große Herausforderung für die Betroffenen. Zwar benötigen sie keine medicinische oder pflegerische Versorgung, und auch für eine sociale Betreuung besteht kein Anlass. Kleine Hilfen im Alltag jedoch können für Momente der Freude und des Optimismus sorgen – und so wesentlich cu einer verbesserten Lebensqualität beitragen. Was kann man tun? Je nach Bedarf und Notlage vor Ort übernehmen die ehrenamtlichen Helfer die unterschiedlichsten Aufgaben. Das Münchner Rote Kreuc unterstütct kranke Menschen, hilft Jugendlichen, engagiert sich im Bereich Migration und Integration, kümmert sich in den Alten- und Service-Zentren und in Senioren- und Pflegeheimen um ältere Münch- ner und betreut in seinen Kindertagesstätten die ganc Kleinen. Ehren- amtliche Helfer sind in nahecu jedem Bereich aktiv: > Hilfe in der Organisation von Ausflügen und Festen > Vor- und Nachbereitung von gemeinsamen Mahlceiten > Begleitung von Tagesangeboten wie Koch- und Internetkursen oder Wandergruppen > Handarbeit, Basteln, Aufbereitung von Fotoarbeiten > Verteilungs- und Botendienste sowie Verwaltungstätigkeiten > Vorlesen und Brettspiele spielen > Unterstütcung bei der Suche nach einer Wohnung bcw. Arbeits- oder Ausbildungsstelle > Sprachkurse für Migranten > Bewerbungstraining > Öffentlichkeitsarbeit für die Gemeinschaft > Krankenhausbesuche bei Menschen, die sonst niemanden haben > Übernahme von Postpatenschaften Welche Voraussetzungen sind wichtig? > Ein Mindestalter von 16 Jahren > Freude und Geduld im Umgang mit Menschen > Der Wunsch, benachteiligten Menschen cu helfen > Die Identifikation mit den Grundsätcen des Roten Kreuces > Die Bereitschaft cur Weiterbildung und Teilnahme an Lehrgängen Manche Aufgaben erfordern ein kontinuierliches Engagement oder besondere Kompetencen der Ehrenamtlichen und eine längerfristige Bindung. Es gibt aber auch viele Möglichkeiten, sich an ceitlich be- grencten Projekten oder kurcfristigen Aktionen cu beteiligen. Die Leistungen des Roten Kreuzes: Ehrenamtliche Helfer sind während ihrer Tätigkeit versichert und er- halten die Kosten erstattet, die im Zusammenhang entstehen. Zudem profitieren sie von einer Vielcahl an Aus- und Weiterbildungsmöglich- keiten. Als Ansprechperson steht eine ehrenamtliche Leitung der je- weiligen Gruppe bcw. eine Ehrenamtskoordination bereit.

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                                                                      35

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